Tag: 90. Jubiläum

  • Rumänischer Rundfunk: 90 Jahre bewegter Geschichte

    Rumänischer Rundfunk: 90 Jahre bewegter Geschichte

    Ausgehend von der Initiative einiger leidenschaftlicher Radiofans und mit staatlicher Unterstützung war Radio Rumänien zeitgemä‎ß, mit den gro‎ßen Momenten der Zwischenkriegszeit verbunden und stets bemüht, den Anforderungen der Zuhörer gerecht zu werden.



    Vasile Ionescu war zwischen 1935 und 1944 der erste Intendant der rumänischen Rundfunkgesellschaft. Er war Zeuge eines der wichtigsten politischen Momente in der Geschichte Rumäniens, zu dem die rumänische Rundfunkanstalt direkt beigetragen hat, nämlich des Aktes vom 23. August 1944, der die Ausrichtung der Au‎ßenpolitik veränderte. Rumänien verlie‎ß die Allianz der Achsenmächte unter deutscher Führung und trat der Koalition der Vereinten Nationen bei. Das Interview mit Vasile Ionescu im Archiv des Zentrums für Mündliche Geschichte der rumänischen Rundfunkgesellschaft stammt aus dem Jahr 1974.



    Die rumänische Rundfunkgesellschaft, die seit ihrer Gründung stets im Dienste des Landes stand, sowohl in Zeiten politischer und sozialer Ruhe als auch in schwierigen Zeiten für die Nation, spielte eine entscheidende Rolle in Sachen Information in der rumänischen Öffentlichkeit sowie im Ausland. Das Radio stand an der Seite der Rumänen in dem Moment, als Seine Majestät König Michael zusammen mit den wahren Vertretern des nationalen Willens, den Befehlshabern der gro‎ßen Streitkräfte-Einheiten und den Patrioten, die sich im Palast an der Calea Victoriei (Siegesstra‎ße) um ihn herum versammelten, den Staatsstreich vom 23. August 1944 beschloss. Die Tätigkeit des Rundfunks bei der Vorbereitung und Durchführung des späteren historischen Aktes hatte lange zuvor begonnen.“




    Am 6. Juni 1944 wurde Rundfunkintendant Vasile Ionescu zu einer Audienz bei König Michael I. nach Sinaia ins Schloss Pelişor einbestellt. Er wurde dort nach der Reichweite des nationalen Radiosenders gefragt und aufgefordert, den Empfang der Sendung aus Bukarest auch in Kairo zu gewährleisten, wo Geheimverhandlungen über den Austritt Rumäniens aus dem Bündnis mit Deutschland geführt wurden. Die Antonescu-Regierung verhandelte mit den Sowjets, während die demokratische Opposition mit den Briten und den Amerikanern verhandelte und die Delegierten mussten Informationen aus Rumänien erhalten können. Mit der Installation von Sende-Empfänger-Anlagen sei die Verbindung hergestellt worden, erinnerte sich Vasile Ionescu.



    Es wurde festgelegt, dass eine Rundfunkstation in Bukarest unter dem Schutz des Königspalastes in der Calea Victoriei installiert werden sollte. Diese nannten wir »Karpaten«. Eine weitere in Sinaia in der Villa des Armee-Generals Gheorghe Racoviceanu, des Taufpaten des Königs. Diese Station wurde »Bucegi« genannt. Und die dritte mit dem Codenamen »Piatra« sollte in Predeal, hinter der Villa von Marschall Antonescu installiert werden. Dies alles mit der Begründung, dass die Deutschen nur an diesen Orten nicht gewagt hätten, eine Durchsuchung anzuordnen, obwohl die Kurzwellen aufgrund ihrer besonderen Ausbreitungseigenschaften vom Goniometer sowieso nicht entdeckt werden konnten. Innerhalb von 3 Tagen wurden diese Kurzwellensendestationen installiert und in Empfang genommen. Die Station »Karpaten« aus dem Königspalast in Bukarest wurde vom auszubildenden Ingenieur C. Bonifaciu installiert, die Station »Bucegi« in Sinaia vom Ingenieur Gheorghiu Vladimir und die Station »Piatra« in Predeal vom Techniker Niculae Davidescu.“




    Vasile Ionescu erlebte die Tage nach dem 23. August 1944 und dem Seitenwechsel Rumäniens im Krieg sehr intensiv.



    Am Mittwoch, dem 23. August 1944, um 17:00 Uhr, wurde ich per Telefon zum Militärkommando der Hauptstadt einberufen und mir wurde befohlen, die Militäruniform zu tragen. Gegen 17:30 Uhr war ich im Kabinett des Generalkommandanten der Hauptstadt, wo ich zu meiner Überraschung Armeegeneral Iosif Teodorescu und seinen Generalstabschef, den Oberstadjutanten Demeter Dămăceanu, in Zivilkleidung vorfand, obwohl sie Karrieremilitärs waren. Armeekorps-General Iosif Teodorescu sagte zu mir: ‚Herr Generalintendant, ab diesem Moment hören Sie nur noch auf die Befehle Seiner Majestät König Michael und des Generaladjutanten Constantin Sănătescu, des Premierministers. Und Sie werden auf dem kürzesten Weg zum Palast gehen.‘ Der Oberstadjutant Demeter Dămăceanu stellte sofort die Telefonverbindung zum Königspalast in der Calea Victoriei her und sprach mit Divisions-General Aurel Aldea, dem damaligen Innenminister der Regierung des Generaladjutanten Constantin Sănătescu, den er über meine Ankunft informierte.“




    Bei dem Rat, den der König am Abend des 23. August 1944 einberufen hatte, war auch der Rundfunkintendant Vasile Ionescu zugegen. Diese Einladung belegte die strategische Bedeutung des Radios in der Architektur des rumänischen Staates, sagt er.



    Im Kabinett des Königs nahm ich ab dem 23. August 1944 um 18 Uhr bis um 22.05 Uhr für 4 Stunden an allen Vorbereitungen und Formalitäten des Staatsstreichs teil. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Verhaftungen Marschall Antonescus und seiner wichtigsten Mitarbeiter stattgefunden, nämlich Professor Mihai Antonescu, Vizepräsident des Ministerrates, Au‎ßenminister und Propagandaminister; Armeekorps-General Piki Vasiliu, Staatssekretär im Innenministerium und Generalinspekteur der Gendarmerie; Professor George Leseanu, ehemaliger Gouverneur von Transnistrien. I. Lecca, ein ehemaliger Regierungskommissar im Jüdischen Gemeindehaus, war bereits zwischen 15:30 und 16 Uhr festgenommen worden, bis zur Unterzeichnung des Dekrets für die Amnestie, Begnadigung und Abschaffung der Konzentrationslager, Dokumente, die vom Kommunistenführer Lucreţiu Pătrăşcanu, vorgelegt wurden.“




    Radio Rumänien war stets dort, wo es gebraucht wurde, als es gebraucht wurde. Nach 90 Jahren hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk eine Geschichte, die immer noch ihren Lauf nimmt.

  • Hörertag 2018 zum Nachhören

    Hörertag 2018 zum Nachhören

    Der Rumänische Rundfunk blickt nun auf 90 Jahre Geschichte zurück, in der die Radiomacher immer mit der Hörerschaft zusammen waren und der öffentlich-rechtliche Rundfunk ein Spiegel der Epochen Rumäniens gewesen ist. Das Radio durchlebte die Zwischenkriegszeit, dann die Jahre des letzten Weltkrieges, die Nachkriegszeit, die Jahrzehnte des Kommunismus in Rumänien und des Kalten Kriegs, dann den Zerfall des kommunistischen Regimes im Dezember 1989 und die Übergangszeit zur Demokratie in Rumänien. Von dem Radio der Gro‎ßeltern ist man nun dazu gekommen, Radio auf dem Handy zu hören. Und wenn wir nach einem Radiosender suchen, können wir das mittlerweile auch mit einer Spracherkennungssoftware tun.



    Die Stimme, die Ihnen geschildert hat, was in Rumänien passiert, ihnen Rumänien erklärt und versucht hat, Ihnen das Land näher zu bringen, war und ist Radio Rumänien International. Aus diesem Grund fragten wir Sie vor der diesjährigen Ausgabe des RRI-Hörertages, welche Rolle das Radio in Ihrem Leben spielt bzw. was RRI für Sie bedeutet.



    Auch dieses Jahr erhielten wir recht viele Beiträge aus der ganzen Welt, darunter auch von mehreren Stammhörern aus dem deutschsprachigen Raum.




    Audiobeitrag hören:




  • Nachrichten 29.10.2018

    Nachrichten 29.10.2018

    BUKAREST: Radio Rumänien hat am Montag anlässlich der 90 Jahre seit seiner ersten Sendung den Start einer Reihe von Veranstaltungen gegeben. Radio Rumänien feiert am 1. November sein 90. Jubiliäum. Am Montag ist die erste Sitcom in Rumänien lansiert worden Undeva în 28 (Irgendwo im 28), eine Komödie bestehend aus 11 Folgen über die Herkunft des Hörspiels. Ab Montag trägt ein Studio des Rumänischen Rundfunks den Namen des bekannten Moderators Paul Grigoriu als Zeichen der Ehre für seine 40-jährige Tätigkeit beginnend mit 1969. Paul Grigoriu starb im April 2015. Weitere Veranstaltungen sind das Konzert des Kammerorchesters, sowie das Konzert des Nationalen Rundfunkorchesters zusammen mit dem Akademischen Chor und dem Kinderchor.



    BUKAREST: Der EU-Kommissar für Haushalt und Personal Günther Oettinger wird am Dienstag einen offiziellen Bukarestbesuch unternehmen, so die Europäische Kommission, die hinzugefügt hat, dass der Kommissar mit der rumänischen Ministerpräsidentin Viorica Dăncilă, dem Finanzminister Eugen Teodorovici und dem Minister für europäische Angelegenheiten Victor Negrescu zusammenkommen werde. Günther Oettinger wird an drei Konferenzen zu europäischen Themen teilnehmen.

    BUKAREST: Professor
    Nicolae Hurduc hat am Montag in Anwesendheit des Staatchefs Klaus Iohannis das
    Eid für den Einttritt ins Amt des Ministers für Forschung und Innovation
    abgelegt. Die rumänische Premierministerin Viorica Dăncilă hatte
    am vergangenen Donnerstag den Vorschlag bekanntgegeben. Nicolae Hurduc ersetzt
    Nicolae Burnete, der am 31. August
    zurückgetreten war. Interimsminsiter
    war Vizepremier Viorel Ştefan.



    BUKAREST: Der rumänische Präsident Klaus Iohannis wird am Dienstag nicht mehr an dem trilateralen Treffen der Staatsoberhäupter Rumäniens, Bulgariens und Österreichs, das in Wien stattfinden sollte, teilnehmen. Das Treffen wurde aus objektiven Gründen, auf Antrag der österreichischen Seite abgesagt, kündigte die Präsidialverwaltung an. Das Treffen in der österreichischen Hauptstadt zielte darauf ab, eine gemeinsame Botschaft der drei Präsidenten über die Zukunft der Europäischen Union zu übermitteln.



    BUKAREST: Im Bereich der Verkehrsinfrastruktur hat Rumänien zwischen 1,8 und 2 Milliarden Euro aus den insgesamt bereitgestellten EU-Mitteln in Höhe von 19,5 Milliarden Euro verloren. Das erklärte am ersten Tag ihres Besuchs in Bukarest, die EU-Kommissarin für Regionalpolitik, Corina Cretu. Die EU-Kommissarin beteiligt sich an der Konferenz EuroImpact – Auswirkungen und Ergebnisse der Kohäsionspolitik in Rumänien. Erfahrungen mit dem Zugang zu Fonds und Implementierung von finanzierten Projekten. Das Event wird vom Europäischen Institut in Rumänien organisiert. Corina Cretu betonte, dass Rumänien in diesem Finanzzyklus insgesamt etwa 31 Milliarden Euro zur Verfügung hat, einschließlich für die Landwirtschaft.