Tag: Abfall

  • Invasive Pflanzenarten bedrohen heimische Habitate und endemisches Gewächs

    Invasive Pflanzenarten bedrohen heimische Habitate und endemisches Gewächs





    Die Zunahme intensiver menschlicher Aktivitäten und der Klimawandel begünstigen die Verbreitung invasiver Pflanzenarten, die das ökologische Gleichgewicht stören. Mit dem Ernst der Lage haben sich auch das Europäische Parlament und der EU-Rat auseinandergesetzt, denn bereits im Oktober 2014 verabschiedeten sie eine Verordnung über die Prävention und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten, wie das Dokument offiziell betitelt ist. Dort ist zu lesen, dass die Ausbreitung von fremden Pflanzen- und Tierarten oder Mikroorganismen nicht immer ein Grund zur Besorgnis sein muss, doch einige Unterarten können invasiv, also zu wuchernden Eindringlingen werden, die die Biodiversität lokaler Habitate ernsthaft bedrohen und damit auch sozial-ökonomische Systeme aus dem Gleichgewicht bringen.



    In den EU-Staaten und weiteren europäischen Ländern sind etwa 12 000 gebietsfremde Spezies heimisch geworden, davon gelten 10–15 % als invasiv. Ihre schädliche Einwirkung kann diverse Formen annehmen — von der Verdrängung endemischer Arten über Veränderung von Habitaten bis hin zur Einschleppung von Krankheiten, die heimische Pflanzen- und Tierarten und sogar Menschen befallen können. Allerdings können nur stark vermehrungsfähige gebietsfremde Arten oder Teile von lebenden Organismen zur Bedrohung werden, daher sollten auch nur diese Gegenstand strenger Regelungen sein, hei‎ßt es noch in der einschlägigen EU-Verordnung.



    Die Situation ist auch in Rumänien ähnlich, wo sich die Umweltstiftung Conservation Carpathia“ mit dem Problem auseinandergesetzt hat. Die Mitarbeiter der Stiftung haben entlang mehrerer Flusstäler im Südosten des Fogarascher Gebirges sechs fremde invasive Pflanzenarten entdeckt und versuchen, ihre Verbreitung einzudämmen. Der Biologe Oliviu Pop erläutert, wo diese gebietsfremden Arten besonders gedeihen:



    Diese invasiven Pflanzenarten, besser gesagt gebietsfremden invasiven Arten, vermehren sich besonders gut in natürlichen Habitaten, die dem Verfall preisgegeben wurden — beispielsweise Brachen, ungenützte Weiden und Almen oder Wiesen, wo Abfall deponiert wurde. Mit der Zeit verdrängen diese invasiven Arten die heimischen und bedrohen somit die Biodiversität. Besonders betroffen sind seltene oder geschützte endemische Pflanzenarten, aber auch Nutzpflanzen, die für die lokale Kreislaufwirtschaft sehr wertvoll sind. Der Klimawandel trägt das Seine zu dieser Entwicklung bei und verstärkt sogar die Verbreitung solcher Pflanzenarten, die, wie ihr Name schon sagt, gebietsfremd sind. Sie stammen aus anderen Regionen oder Ländern, sind Gärten oder Gewächsanlagen entwichen oder werden versehentlich von Menschen eingeschleppt.“




    Die Stiftung Conservation Carpathia“ widmet sich dem Umweltschutz und der Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts, etwa in Gebieten, wo in der Vergangenheit umweltschädliche Forstwirtschaft betrieben wurde. Der Biologe Oliviu Pop hat die Erarbeitung einer wissenschaftlichen Studie koordiniert, die mit einer standardisierten Methodologie untersucht hat, wie es um die invasiven Pflanzenarten in den Flusstälern und entlang der Nebenflüsse in den Südkarpaten, insbesondere im Fogarasch-Gebirge bestellt ist. Anhand der Ergebnisse dieser Studie hat Conservation Carpathia“ einen Aktionsplan umgesetzt, mit dem Mitarbeiter der Stiftung sowie Volontäre aus dem In- und Ausland im vergangenen Sommer versucht haben, die Verbreitung der gebietsfremden invasiven Arten zu stoppen. Dabei kamen nur umweltfreundliche Methoden zum Einsatz, beispielsweise Mähen, Stutzen oder Entwurzelung, versichert der Biologe Oliviu Pop. Diese Aktivitäten sollen auch in den nächsten Jahren fortgeführt werden, bis die Verbreitung der invasiven Arten auf 50% ihrer derzeitigen Fläche in der Projektregion reduziert wird:



    Mit unserem Projekt wollen wir einerseits die natürlichen Habitate entlang der Flusstäler wiederaufleben lassen, die am meisten davon betroffen sind, andererseits aber auch Gestrüpp und Unterholz auf Bergwiesen sowie Wälder im Hochland sich regenerieren lassen. Dabei pflanzen wir heimische Arten wieder an und versuchen, die invasiven zu tilgen. Am Anfang haben wir etwa 165 km Flusstäler auf invasive Pflanzenarten untersucht und kartiert, und unsere Mitarbeiter und Volontäre haben anschlie‎ßend entlang 37 km einen Teil der gebietsfremden Pflanzen entfernt. Jetzt beobachten wir, ob und wie sich die invasiven Pflanzenarten nach unserem Eingriff weiterverbreiten. In der Zwischenzeit pflanzen wir Erlen und Weiden wieder an, die für diese Region typisch sind.“




    Einige der gebietsfremden invasiven Pflanzen, insbesondere wenn sie schöne Blüten treiben, könnten fälschlicherweise als harmlos eingestuft werden — doch die Eindringlinge bleiben schädlich für die heimischen Habitate, führte noch der Biologe Oliviu Pop aus. Daher werde man in Zukunft in Rumänien, aber auch EU-weit, weitere Aktionen dieser Art durchführen.

  • Umweltverschmutzung: Illegale Abfall-Verbrennungen verpesten die Luft

    Umweltverschmutzung: Illegale Abfall-Verbrennungen verpesten die Luft



    Die Verkehrseinschränkungen und Ausgangssperren während der Pandemie — insbesondere im Frühjahr 2020, als der Notstand zum ersten Mal ausgerufen wurde — haben vorübergehend zur einer Abnahme der Luftverschmutzung in Gro‎ßstädten und Ballungsräumen geführt. Gerade in Bukarest, das in puncto Umweltverschmutzung EU-weit einen unrühmlichen zweiten Platz unter allen Hauptstädten belegt, war damals die bessere Luft sofort spürbar — weniger Autos im Verkehr verursachten auch weniger schädliche Ausstö‎ße in die Atmosphäre. Doch paradoxerweise konnten die Bukarester dank der besseren Luft ein anderes Phänomen verstärkt wahrnehmen — besser gesagt: riechen –, das schon länger präsent und bis dahin eher ignoriert worden war. Insbesondere in Randbezirken der Hauptstadt verpesten in regelmä‎ßigen Abständen stinkende Rauchschwaden die Luft, die von Verbrennungen au‎ßerhalb der Stadt kommen und die Einwohner wütend machen. In Ermangelung einer entschiedenen Reaktion der Behörden hat wie so oft die Zivilgesellschaft auf die Missstände reagiert. Oana Neneciu ist Mitglied des Umweltvereins Ecopolis und koordiniert die Überwachung des Luftsensoren-Netzwerkes Aerlive, mit dem die Luftqualität in Gro‎ßstädten gemessen wird. Sie wei‎ß auch nur ungefähr, wer die Luftverschmutzer sind, und ärgert sich über die Untätigkeit der Behörden:



    Leider haben wir überhaupt keine offiziellen Daten von den Behörden, die sich dieser unsäglich unangenehmen Sache annehmen müssten. Und unsere Informationen sind auch nicht vollständig. Wir können nur vor Ort und meistens nachträglich feststellen, was passiert ist. Es handelt sich um die Verbrennung von Autoteilen, die vor der Verschrottung oder dem Auseinandernehmen nicht unmittelbar wiederverwertbar sind — meistens Autoreifen. Sie werden auf leerstehenden Feldern oder an Orten zusammengetragen, die im Umland von Bukarest, aber auch im entfernteren Landkreis Dâmbovița zur Verfügung stehen. Von Zeit zu Zeit werden sie verbrannt, die Einwohner dieser Ortschaften, die die Autos nach unserer Kenntnis auch auseinanderbauen, zünden sie ohne Bedenken einfach an. Aber offizielle Daten zu diesen Vorgängen gibt es wie gesagt nicht. Wir von Ecopolis und Aerlive haben daher seit diesem Herbst unter den Stichworten Verbrannte Luft“ eine Kampagne gestartet. Ziel ist es, dem Phänomen auf den Grund zu gehen, um zu erfahren, woher die Abfälle stammen, wer sie den Flammen preisgibt und warum die Kommunalbehörden nicht oder nur halbherzig reagieren. Auch wollen wir wissen, warum die örtliche Müllabfuhr diese Abfälle nicht einsammelt, um zu verhindern, dass sie unsachgemä‎ß verbrannt werden.“




    Wie schädlich diese Abfall-Verbrennungen für die Gesundheit der Menschen sind, belegt eine Studie, die Aerlive zusammen mit dem Institut für Atomphysik im nahe gelegenen Măgurele erarbeitet hat. Dort hei‎ßt es, dass die Verbrennung von Abfällen in gewöhnlichen, haushaltsüblichen Öfen sogenannte PM-10-Partikel freisetzen, die signifikant mehr krebserregende chemische Stoffe beinhalten als beim Verheizen von Holz. Auch beim Verbrennen von Abfällen, die Kunststoffe beinhalten (beispielsweise PET-Flaschen, Polyurethanschaum, Kleidung), werden erhöhte Mengen an Kohlenwasserstoffen mit tausendfach höherer Konzentration an Schadstoffen freigesetzt. Das Phänomen der illegalen Verbrennung von Abfällen hat derma‎ßen zugenommen, dass letztendlich die Behörden doch darauf aufmerksam geworden sind. Beispielsweise musste der Katastrophenschutz im Jahr 2020 mehr als 130mal intervenieren und feststellen, dass insgesamt über 870 Tonnen Abfall auf illegalen Deponien verbrannt wurden. Oana Neneciu vom Umweltverband Ecopolis meint, dass die Behörden zu wenig dagegen tun.



    Der Katastrophenschutz berichtet über Einsätze auf privaten Grundstücken, wo solche illegale und unkontrollierte Abfall-Verbrennungen stattfinden — das passiert meistens in den Höfen der Menschen oder in der Umgebung. Doch wenn die Verbrennungen auf Feldern stattfinden, bekommen die Leute Wind davon, dass der Katastrophenschutz unterwegs ist, und löschen die Feuer, bevor die Behörden da sind. Auch die Umweltpolizei musste mehrmals eingreifen, beispielsweise im Dorf Sintești, unweit von Bukarest. Doch allzu genaue Information über die Vorfälle fehlt, und das finden wir besorgniserregend. Gerade deshalb wollen wir Druck ausüben, damit die Behörden viel entschlossener reagieren.“




    Wie kommt es jedoch zu so vielen illegalen Abfall-Deponien? Die EU-Kommission hat Rumänien unlängst erneut vor dem Europäischen Gerichtshof wegen Verstö‎ße gegen die einschlägige EU-Richtlinie verklagt. Rumänien hat schlicht und einfach die Auflagen nicht erfüllt, die vorschreiben, dass Mülldeponien und Abfall-Sammellager bestimmte Standards zu respektieren haben, damit die Gesundheit der Menschen und die Umwelt nicht belastet werden. Mit dem Problem der Müllhalden im Umland von Bukarest beschäftigt sich auch der Verein Natur und Umweltschutz“. Bogdan Tucmeanu leitet den Verein und sagt, dass das Problem oft hausgemacht sei, während die Behörden jahrelang tatenlos hingenommen haben, dass die Umweltverschmutzung vor der eigenen Haustür zunimmt:



    Im Nordwesten der Hauptstadt gibt es eine ganze Reihe von Müllabfuhr-Unternehmen, die ebenso viele Abfall-Deponien betreiben. Sechs oder sieben gibt es davon, hinzu kommt die von der Stadt selbst betriebene gro‎ße Müllhalde im Vorort Rudeni, der eigentlich eingemeindet ist und somit zum 1. Bukarester Stadtbezirk gehört. Jahr für Jahr hat die mit diesen Abfall-Deponien zusammenhängende Umweltverschmutzung zugenommen. Es gibt auch noch viele industrielle oder halbindustrielle Anlagen, die ebenfalls sehr belastend für die Umwelt sind, mal abgesehen von der klassischen Luftverschmutzung durch den Verkehr und die Heizsysteme der Wohnsiedlungen.“




    Müllhalden, die den Umwelt-Standards nicht entsprechen, sind nur ein Teil des Problems. Mit dem Verbrennen von nicht sofort wiederverwertbaren Abfällen versuchen einige Menschen, einen Gewinn zu erzielen, etwa indem das Metall in Elektrokabeln freigelegt wird. Somit nimmt das Problem auch eine wirtschaftliche Dimension an, führt Bogdan Tucmeanu weiter aus:



    Ja, es gibt leider diese unglückliche Mode der Kabelverbrennung, um etwa an seltene Metalle zu kommen — für manche Menschen eine Möglichkeit, ihr Auskommen zu verbessern. Doch ist eine solche Methode extrem umweltschädigend und leider kann niemand genau sagen, welches Ausma‎ß das Phänomen der illegalen Abfall-Verbrennungen hat. Und die Behörden haben — wie so oft — keine kohärente Herangehensweise oder handeln überhaupt nicht.“




    Handlungsbedarf besteht auch in der Politik. Unlängst wurde im Senat ein Gesetzentwurf eingereicht, mit dem die aktuelle Gesetzeslage im Umweltschutz verschärft werden soll. Illegale Abfall-Verbrennungen sollen demnach als Straftat gelten und künftig mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis drei Jahren oder deftigen Bu‎ßgeldern geahndet werden.

  • Der nationale Tag der Sauberkeit

    Der nationale Tag der Sauberkeit


    Der nationale Tag der Sauberkeit ist Teil einer gro‎ß angelegten Aktion, die zeitgleich von Lets Do It, World“ in 175 Ländern mit demselben Ziel organisiert wird: eine Welt ohne Abfall.




    Der erste National nationale Tag der Sauberkeit, auch Clean Up Day genannt, fand 2010 statt, und seither ist die Zahl der Freiwilligen stetig gestiegen. Wir sprachen im Vorfeld des Tages mit Valentin Krancevik, Umweltbeauftragter von Lets Do It, Rumänien. “Dieses Jahr findet Clean Up zum siebten Mal statt. Man kann die Auswirkungen in der Natur sehen, denn jedes Jahr, wenn wir diese Aktion durchführen, gehen wir ins Grüne und suchen nach Arealen mit Müll, wobei es für die Freiwilligen immer schwerer wird viel Müll zu finden. Darüber freuen wir uns jedes Mal ungemein. Wir rechnen im Zug der Pandemie diesmal mit 80 000 bis 100 000 Freiwilligen, aber für dieses Jahr haben wir uns nicht auf eine bestimmte Zahl von Freiwilligen festgesetzt. Ich denke, es wird mehr darum gehen, verantwortungsbewusster zu werden, Dinge verantwortungsvoller anzugehen und die Natur so weit wie möglich sauber zu halten. Seit 2010, als wir mit der Aktion begannen, ist die Zahl der Anfragen von Menschen, die helfen wollten, stetig gestiegen. In diesem Jahr haben wir im Kontext der Pandemie Aktionen in nur 28 Landkreisen geplant, aber mithilfe einiger Partner und Gemeinden erreichen wir auch diesmal eine landesweite Abdeckung. Es gingen Anrufe aus Gemeinden ein, in denen wir keinen Koordinator hatten.“




    Im Jahr 2020 leitete der Verband Pandemie-bedingt wichtige Schritt Richtung Digitalisierung ein, sagte Vladimir Krancevik. Im Jahr 2020 haben wir es geschafft, eine Erneuerung einzuführen. Jeder Bürger kann über die TrashOut-App den Müll auf seinen Stra‎ßen an Lets do it Romania melden. Es handelt sich um eine Anwendung, die von unseren Partnern in der Lets do it World”-Gemeinschaft entwickelt wurde. Nachdem wir die Meldungen von Freiwilligen erhalten, kümmern wir uns darum, sie den Behörden weiterzuleiten. Nach so vielen Jahren haben wir gelernt, dass es eigentlich nicht in der Verantwortung der Menschen liegt, den Müll zu entfernen. Ja, es ist eine bürgerliche Aufgabe und eine schöne Art, seine Freizeit zu verbringen und der Natur zu helfen! Aber letztlich sind die Behörden dafür verantwortlich, die Natur sauber zu halten, und zwar mithilfe der Bürgerinnen und Bürger, in dem sie Ma‎ßnahmen ergreifen oder Bildungs- und Sensibilisierungsprojekte durchführen.“




    Nach dem Herunterladen der App auf dem Handy und der Erstellung eines Kontos kann jeder Bürger melden, wo er Müll im öffentlichen Raum sieht, Fotos machen und diese zusammen mit einigen Informationen über den Fundort versendet. Valentin Krancevik, Umweltbeauftragter bei Lets Do It, Romania”, sagt, diese Methode sei sehr effizient. In einem Jahr hatten wir etwa 10.000 Meldungen, von denen 20 % von den Behörden erledigt wurden, wodurch viele zehn Tonnen Müll aus der Natur entfernt wurden. Das ist es, worüber wir uns am meisten freuen! Die meisten roten Bereiche sind nicht die, in denen die Bürger Müll entsorgen, sondern die Unternehmen oder Betriebe, die nicht für die Entsorgung bezahlen wollen. Und genau da liegen die grö‎ßten Probleme. Eines dieser Gebiete befindet sich im Süden Bukarests, in der Nähe des Argeș- Flusses. Die örtlichen Verwaltungen haben versprochen, dass sie dieses riesige Gebiet bis Ende September säubern werden“.




    Lets Do It, Romania!“ ist das grö‎ßte Projekt für soziales Engagement in Rumänien. Von 2010 bis heute hat Lets Do It, Romania!“ rund zwei Millionen Freiwillige in nationale Säuberungsaktionen und über 50.000 Schüler und Eltern in Umweltbildungsprojekte eingebunden.

  • Ein Umweltskandal

    Ein Umweltskandal

    94% der Bürger der Europäischen Union und 87% der Bürger Rumäniens sagen, dass der Umweltschutz wichtig ist. Die vier Hauptprobleme, auf die die Rumänen aufmerksam machen, sind die Verschmutzung der Luft, der Flüsse, der Seen und der unterirdischen Wasserquellen, die Verschmutzung aus landwirtschaftlichen Quellen und die Verschlechterung der Böden, aber auch gro‎ße Mengen an Abfall. Paradoxerweise ist Rumänien, obwohl es an Abfall erstickt, ebenso ein Importeur von Abfall.



    Das ist auch der Grund, warum zum Beispiel BBC-Journalisten im vergangenen Herbst nach Rumänien kamen, um nach einer Erklärung zu suchen. Sie erfuhren, dass rumänische Recyclingunternehmen, die sich mit der Behandlung von einheimischen Abfällen befassen, Gefahr laufen, aufgrund des Mangels an Rohstoff aus der kaum exitsierenden einheimischen Abfalltrennung ihren Betrieb einzustellen. Deshalb importieren sie Abfälle, die in anderen Ländern wie Gro‎ßbritannien gesammelt werden. Die Schlussfolgerung der BBC lautete daher, dass die nationale Gesetzgebung die Recyclingtätigkeit regulieren und an die Standards der Europäischen Union anpassen sollte, aber die Dinge scheinen nicht gut zu laufen.



    Erst am Dienstag beschuldigten die Bukarester Staatsanwälte drei Personen und ein Unternehmen, Abfälle in den Fluss Argeş geschüttet oder im Gebiet der Kiesgruben in den Bezirken Ilfov und Giurgiu nahe Bukarest im Boden vergraben zu haben, was zu Hunderten von Tonnen Abfall geführt und der Umwelt erheblichen Schaden zugefügt haben soll. Darüber hinaus führte die Bukarester Polizei in der Hauptstadt, in Ilfov und Giurgiu zahlreiche Durchsuchungen in einer Strafakte durch, die zwei Handelsfirmen und mehrere Personen betraf, die angeblich an nicht genehmigten Orten Müll gesammelt, transportiert, abgeladen und vergraben haben sollen.



    Zur gleichen Zeit wurden kürzlich im Hafen Costanta Sud Agigea am Schwarzen Meer 16 Container mit giftigen Abfällen aus Gro‎ßbritannien entdeckt, die den Unterlagen zufolge gebrauchte Haushaltsgegenstände enthielten. Es wird vermutet, dass die Abfälle im Bezirk Ilfov illegal verbrannt werden mussten oder auf Deponien in der Umgebung von Bukarest landen sollten. Neben der Untersuchung von Verstö‎ßen gegen die einschlägigen Rechtsvorschriften bei der Ausfuhr oder Einfuhr von Abfällen und der Verwendung falscher Dokumente beim Zoll werden die entsprechenden Container an die Absender zurückgeschickt.



    Der mit der Untersuchung des Falles beauftragte Staatsanwalt erklärt, dass dies nur einer der verdächtigen Transporte ist, während etwa 50 weitere Container mit Abfall in Rumänien ankamen, als Gro‎ßbritannien noch Mitglied der Europäischen Union war. Eines der offensichtlichen Ergebnisse dieser Aktionen, die sich der Kontrolle der Behörden entzogen zu haben scheinen, war der gro‎ße Skandal, der in der Nacht von Sonntag auf Montag in Bukarest ausbrach: Laut den Anwendungen zur Messung der Luftqualität wurde die Verschmutzung sogar zehnmal über dem zulässigen Höchstwert gemessen. Der amtierende Umweltminister Costel Alexe wies darauf hin, dass die unkontrollierte Verbrennung in Bukarest und im Bezirk Ilfov die Ursache dafür sei.


  • Klimaschutz in Rumänien: Umweltbewusstsein nimmt zu

    Klimaschutz in Rumänien: Umweltbewusstsein nimmt zu

    Vom 20. bis 27. September organisierten mehrere Umweltorganisationen Proteste und Aktionen, um die Verantwortlichen auf den Grad der Verschmutzung und ihre schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit aufmerksam zu machen. Weitere ähnliche Ereignisse haben im vergangenen Jahr in Rumänien stattgefunden, zunächst in Bukarest. Mădălina Scarlat ist einer ihrer Initiatoren.



    Nach Bukarest haben wir uns in anderen Städten versammelt, um zu protestieren, und gemeinsam haben wir das Programm für diese Woche der Proteste entworfen. Es ist eine besondere Woche, in der der UN-Klimagipfel in New York stattfand. Vertreter der Bewegung »Fridays for Future« waren anwesend, um die Regierungen der Länder der Welt davon zu überzeugen, den Zustand der Klimakatastrophe, in dem wir uns befinden, zu erkennen und die notwendigen Ma‎ßnahmen zur Verringerung der Auswirkungen des Klimawandels zu ergreifen.“




    Die Woche begann am 20. September mit einem Protestmarsch, an dem rund 1.000 junge Menschen im Alter von 16–17 Jahren vor der Nationalbibliothek in Bukarest teilnahmen. Weitere Aktivitäten folgten in mehr als 75 Schulen, die an der Protestbewegung teilnahmen. Die Aktivitäten sind nicht umfangreich, aber sie tragen dazu bei, junge Menschen zu informieren und zu mobilisieren, um die globale Erwärmung zu verlangsamen und die Verschmutzung zu reduzieren. Diese Aktivitäten basieren auf der Idee, dass jeder einzelne Beitrag zählt, wenn es andere ähnlichen Beiträge ergänzt. Umweltaktivistin Mădălina Scarlat:



    Jeder Mensch kann mit einer Kleinigkeit dazu beitragen, die, wenn sie dem Gesamtbild hinzugefügt wird, einen wesentlichen Unterschied machen kann. Wenn wir den Einsatz von Kunststoff einschränken, wenn wir unsere kleine Flasche für unsere Wasserversorgung haben, wenn wir das Obst und Gemüse, das wir noch in Plastiktüten kaufen, in mehrfach verwendbaren Stofftaschen hineintun, können all diese angesammelten Einzelma‎ßnahmen eine wichtige Wirkung haben und auch das Bewusstsein anderer Menschen wecken.“




    Laut einer aktuellen Umfrage über die Wahrnehmung des Klimawandels und der globalen Erwärmung durch die Rumänen haben jedoch nur 6% der Rumänen von den Aktionen gehört, die von der schwedischen Aktivistin Greta Thunberg und der Bewegung Fridays for Future“ initiiert wurden, während zwei Drittel der Befragten von Earth Hour gehört haben und 36% teilgenommen haben. 73% der Befragten haben noch nichts vom Pariser Klima-Abkommen gehört, aber die Studie zeigt, dass die Rumänen sehr besorgt über Umweltfragen sind. 96% der Umfrageteilnehmer haben von der globalen Erwärmung gehört und 86% glauben, dass es sich um ein sehr ernstes Problem handelt.



    Diese Ergebnisse sind ermutigend, insbesondere im Vergleich zu den Daten einer anderen Umfrage aus dem Jahr 2009. Damals war der Klimawandel nur für 16% der Rumänen ein Problem. Derzeit glauben mehr als 25% der Befragten, dass der Klimawandel nach der Armut das zweite gro‎ße Problem der Menschheit ist. Was wären die Ursachen für diesen Einstellungswandel? Hier ist die Antwort des Soziologen Dan Jurcan.



    Die Medienberichterstattung über dieses Thema hat endlich Wirkung gezeigt. Es reicht nicht aus, wenn Politiker über das Pariser Abkommen sprechen. Die meteorologischen Phänomene — die auch in Rumänien aufgetreten sind — sind überzeugender. In diesem Jahr hatten wir zwei Mini-Tornados im Süden des Landes, ein ähnliches Phänomen ereignete sich letztes Jahr in Timişoara, im Südwesten des Landes. Es ist klar, dass die Auswirkungen des Klimawandels auf kleine Gemeinschaften, gefolgt von der Medienberichterstattung, zu kognitiven und verhaltensbedingten Veränderungen führen.“




    Laut derselben Studie sto‎ßen Begrünungs- oder selektive Abfallsortierungskampagnen bei den Menschen auf weniger Interesse (75%) als Aufforstungskampagnen (86%). Allerdings nehmen mehr Menschen an Umweltschutzkampagnen teil (38%) als an Aufforstungskampagnen (33%). Deshalb müssen wir zwischen Absicht und Beteiligung unterscheiden, aber auch zwischen dem, was die Menschen wollen und dem, was die Behörden erreichen, sagt der Soziologe Dan Jurcan.



    Wenn die Bevölkerung eine starke ökologische Kultur hätte, wäre das Verhalten anders. Unsere Studie zeigt zum Beispiel, dass die Menschen gerne sagen, dass sie Abfälle selektiv sortieren, während dies in der Praxis nicht der Fall ist. Und es ist nicht die Schuld der Menschen, weil ihre guten Absichten existieren. Meistens liegt diese Tätigkeit in den Händen der Behörden und Unternehmen, die an der Abfallsammlung beteiligt sind. Es gibt auch Erfolgsgeschichten, einige Kommunen haben den Menschen Beutel in verschiedenen Farben zur Verfügung gestellt, um Hausmüll von Plastikabfällen oder recycelbaren Materialien wie Papier und Glas zu trennen. Und die Menschen haben sich daran gehalten, was bedeutet, dass sie auf der Absichtsebene bereit sind, ökologisches Verhalten anzunehmen. Das ist das Ergebnis unserer Studie. Die Behörden müssen die richtigen Bedingungen schaffen.“




    Obwohl diese Studie viele Elemente enthält, die den ursprünglichen Optimismus mildern dürften, können wir uns über eines freuen: Umweltfragen stehen auf der öffentlichen Agenda Rumäniens. Der Soziologe Dan Jurcan dazu:




    Wenn das Thema als wichtig für die Gesellschaft wahrgenommen wird, ist es normal, dass die Reaktionen in gleichem Ma‎ße positiv sind. Es ist jedoch sehr wichtig, dass dieses Thema bereits in das Bewusstsein der Öffentlichkeit eingedrungen ist und dass darüber gesprochen wird. Der Klimawandel ist kein Thema mehr, das in den Kabinetten der Politiker und von einigen Wissenschaftlern gefördert wird, die versuchen, es auf die öffentliche Agenda zu setzen. Der Klimawandel ist schon da.“

  • 21.09.2019

    21.09.2019


    Weitere zwei weitere Kandidaten haben sich für die Präsidentschaftswahlen in Rumänien im November eingeschrieben. Es handelt sich um Kelemen Hunor vom Demokratischen Verband der Ungarn in Rumänien und den Schauspieler Mircea Diaconu, der von der Allianz der Liberalen und Demokraten (ALDE) und der Partei Pro Rumänien unterstützt wird. Der amtierende Präsident Klaus Iohannis, im Namen der Nationalliberalen Partei und Dan Barna, von der Allianz USR-PLUS, haben sich am Freitag offiziell registrieren lassen. Weitere Kandidaten sind die sozialdemokratische Ministerpräsidentin Viorica Dancila und Theodor Paleologu, von der Partei der Volksbewegung. Die Frist für die Anmeldung zum Wahlkampf endet am Sonntag um Mitternacht. Der Wahlkampf beginnt am 12. Oktober, Bukarest ist jedoch jetzt bereits voller Wahlplakate. Politische Kommentatoren sagen, dass diese Vorkampagne, im Vergleich zu den vorangegangenen Wahlen, durch eine grö‎ßere Vielfalt an politischen Persönlichkeiten gekennzeichnet ist, während die Ästhetik der Werbemittel den Fokus auf Bilder und nicht auf Slogans rückt.



    Traian Basescu, der ehemalige Präsident Rumäniens zwischen den Jahren 2004 und 2014, war inoffizieller Mitarbeiter der kommunistischen Geheimpolizei. Das Bukarest Appellationsgericht hat in einem Urteil bestätigt, das Basescu mit der Securitate zusammengearbeitet hat. Das Urteil ist nicht endgültig, Basescu, der derzeit als Europaabgeordneter ist, kann in Berufung gehen. Nach Einschätzung des rumänischen Instituts zur Aufarbeitung der Securitate-Akten (CNSAS), verfasste der ehemalige Präsident, als er Offizier der Handelsmarine war, zwei unter dem geheimen Namen Petrov“ unterzeichnete Berichte. Aufgrund eines dieser Berichte wurde einer seiner Kollegen verhindert, mit dem Schiff ins Ausland zu fahren. Das Institut zur Aufarbeitung der Securitate-Akten hat eine Reihe von Memos herausgegeben, wonach Traian Basescu nicht mit der Securitate zusammengearbeitet hätte. Um öffentliche Ämter besetzen zu können, musste Basescu selbst Erklärungen unterzeichnen, in denen er versicherte, nicht mit der kommunistischen Geheimpolizei zusammengearbeitet zu haben. Basescu war in seiner Jugend Hochsee-Schiffskapitän für Öltanker und von 1987 bis 1989 Leiter der rumänischen Handelsmarine-Agentur Navrom in Antwerpen.



    Der heutige Samstag ist im ganzen Land der Abfallentfernung gewidmet. Seit neun Jahren mobilisiert die Umweltorganisation Lets Do It, Romania! “, Jahr für Jahr, Zehntausende Freiwillige, um Tonnen von Abfall zu sammeln. Diese Aktion ist Teil einer grö‎ßeren Initiative, an der etwa 100 Länder teilnehmen. Heute finden in Rumänien hauptsächlich Aktionen zur Säuberung der Küstenstrände und -gewässer statt. Der Verein “Act For Tomorrow”, erklärt, dass es sich um eine freiwillige Aktion in zwei Phasen handelt. Zuerst werden Abfällen, die in der Nähe der Strände des Schwarzen Meeres schwimmen gesammelt, und in später die festen Abfälle auf dem Meeresboden. Die Sanierung der Ufer und Gewässer der Donau ist für Oktober geplant. Ein Mensch produziert in Rumänien 254 kg Hausmüll pro Jahr, von denen weniger als 10 % recycelt werden, was weit unter dem EU-Durchschnitt von 28 % liegt. Wenn Rumänien bis zum nächsten Jahr keine Recyclingquote von 50 % erreicht, könnte es gezwungen sein, eine Geldstrafe von bis zu 200.000 EUR pro Tag zu zahlen und Gefahr laufen, EU-Mittel für den Umweltschutz zu verlieren.



    Die Stadt Bukarest feiert 560 Jahre, seit der ersten urkundlichen Erwähnung. Anlässlich dieses Jubiläums finden an diesem Wochenende in der Stadt Aufführungen, Konzerte und Lichtprojektionen statt. An der sechste Ausgabe eines internationalen 3D-Videowettbewerbs nehmen 8 Teams teil, die ihre Videos auf der Fassade des Parlamentspalastes projizieren. Bukarest veranstaltet an diesem Wochenende auch die 10. Ausgabe der Aero-Nautik Show.



    Das George Enescu Musikfestival neigt sich dem Ende zu. Zwei Tage sind es noch bis zum Abschlusskonzert des diesjährigen Festivals. Zu den Höhepunkten des Samstags gehören ein Konzert des Bukarester Symphonieorchesters unter der Leitung von Nicolae Moldoveanu und ein Auftritt des französischen Pianisten François-Frédéric Guy, der sich insbesondere durch die Interpretation der Musik der deutschen Romantik einen internationalen Ruf erworben hat. Das Programm wird im rumänischen Athenäum mit einem Konzert des Mahler-Kammer-Orchesters, das Musiker aus 20 verschiedenen Ländern vereint, mit Mitsuko Uchida als Pianist und Dirigent vervollständigt. Am Abend wird das Royal Concertgebouw Orchester aus Amsterdam im Konzertsaal des Königlichen Palasts spielen. Das Internationale George Enescu Festival, das von Radio Romania koproduziert wird, hat in diesem Jahr über 2.500 der weltbesten Musiker in 84 verschiedenen Konzerten und Rezitalen versammelt.

  • „Mit sauberen Gewässern“: Umweltverein startet Programm gegen Kunststoffabfall

    „Mit sauberen Gewässern“: Umweltverein startet Programm gegen Kunststoffabfall

    Es ist eine Aufforderung, sich an Aufklärungs- und Umweltschutzaktionen zu beteiligen, die an Gemeindemitglieder und Behörden an der Donau gerichtet sind. Jedes Jahr gelangen Millionen Tonnen Abfälle in die Meere und Ozeane der Welt. Kunststoffe, insbesondere Kunststoffverpackungsabfälle wie PET und Einwegbeutel, sind die Hauptabfallart in der Meeresumwelt. Der Planet stehe vor einer Katastrophe, verursacht durch die Plastikabfälle, warnen die Vereinten Nationen. Die Europäische Kommission weist auch darauf hin, dass das Schwarze Meer die grö‎ßte Menge an Meeresabfällen in der EU enthält und dass 90% der Abfälle aus Kunststoff sind. Doru Mitrana, Vorsitzender des Verbandes MaiMultVerde, sagt, dass die Donau viel grö‎ßere Mengen an Kunststoffabfall trage, da auch nicht vorgesehene Ereignisse wie Überschwemmungen auftreten, die zusätzliche Abfallmengen in die Flüsse, in die Donau und schlie‎ßlich ins Meer spülen.



    Die jüngste Studie zeigt, dass die Donau täglich ungefähr 4,2 Tonnen Kunststoff an das Schwarze Meer befördert (1.533 Tonnen im Jahr). Es ist eine Studie der Universität Wien. Ausgehend von diesen Zahlen und ergänzend mit den Bildern, die wir von den Überschwemmungen sehen, die gro‎ße Mengen an Kunststoff mit sich bringen, dachten wir, dass das Problem tatsächlich viel grö‎ßer ist. So entstand die Idee dieses Projekts, das in erster Linie eine Partnerschaft für das allgemeine Wohlergehen sein soll, ein Projekt, das darauf abzielt, gemeinsam Lösungen für diese Probleme zu finden. Wenn ich über eine Partnerschaft spreche, meine ich Bürger, Unternehmen und staatliche Behörden, denn wir sprechen in der Tat über eine Donau mit sauberem Wasser, über ein Rumänien mit sauberem Wasser. Ich habe festgestellt, dass Kunststoff von überall herkommt und in die Donau und schlie‎ßlich in das Donaudelta gelangt. Es spielt keine Rolle, ob man Kunststoff in der Moldau, in Siebenbürgen oder im Süden des Landes wegwirft. Das Wasser verbindet uns alle und alles, was Kunststoff ist, wird von der Donau gesammelt und erreicht das Schwarze Meer.“




    Die Initiatoren des Programms Mit sauberen Gewässern“ werden mit den anderen Donauländern zusammenarbeiten, von wo gro‎ße Mengen an Abfall kommen, aber auch mit europäischen und globalen Institutionen wie der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau, United Nations Water und UN Environment. Um die Zerstörung des marinen Ökosystems zu stoppen, will die Europäische Union die Verschmutzung ihrer Meere mit Kunststoffabfällen bis 2030 vollständig beseitigen. Das gaben europäische Beamte anlässlich des Europäischen Tages der Meere in Rumänien bekannt. Man beabsichtigt, die Verwendung von Einweg-Kunststoffprodukten zu verbieten sowie Projekte zur Abfallbeseitigung aus der Meeresumwelt zu finanzieren, wie zum Beispiel Fischnetze mit elektronischer Standorterfassung oder Drohnen, die die Abfälle auf See orten. Auch auf europäischer Ebene hat man die Förderung der maritimen Innovation durch das europäische Forschungsprogramm Horizont Europa“ nach 2020, durch die Förderung der regionalen und internationalen Zusammenarbeit vorgeschlagen. Doru Mitrana vom Umweltverband MaiMultVerde:



    Dieser Kunststoff gelangt auch ins Donaudelta, in Gebiete mit besonderer Biodiversität. Dort wird es von Fischen und Vögeln verzehrt und landet früher oder später auch auf unserem Teller. Es geht also um das sogenannte gro‎ße Plastik, aber eben auch um Mikroplastik, das bereits zum Bestandteil von Gewässern und Tieren geworden ist — und hier können wir leider nicht mehr eingreifen. Deshalb ist es wichtig, dass wir von jetzt an nicht neue Plastikmengen hinzugeben. Eine weitere Studie zeigt, dass im Jahr 2050 im Wasser mehr Plastik als Fische schwimmen könnte. Das macht uns besorgt, weil Gewässer eine wichtige Nahrungsquelle sind, aber auch eine wichtige Ressource für die Wirtschaft und auch für Freizeitszwecke, die einen wichtigen Beitrag für die lokale und nationale Entwicklung beitragen können.“




    Das Programm Mit sauberen Gewässern“ umfasst Projekte, bei denen Freiwillige und Bewohner der Donau-Anrainergebiete die Ufer des Flusses von Abfall bereinigen. Partner sind dabei örtliche Verwaltungsbehörden sowie regionale Schulämter. Im Herbst sollen die vereinbarten Lösungen umgesetzt werden, stellt Mitrana in Aussicht:



    Wir wollen Lösungsansätze für Rumänien entwickeln und haben deshalb mit einem Säuberungscamp im Mai im Delta angefangen. 100 Freiwillige haben dabei rund 5 Tonnen Plastik-Abfälle auf der Sachalin-Insel gesammelt. Das Projekt wird in 10 rumänischen Städten fortgesetzt, wo wir mit Vereinen vor Ort und aus Bukarest zusammenarbeiten. Sie helfen uns dabei, Initiativegruppen von Menschen zu bilden, die an diesem Problem interessiert sind und an der Lösung mitmachen wollen. Am 29. Juni, am Tag der Donau, wollen wir in den Gemeinden die ersten Projekte starten, in denen die Menschen sich zusammen engagieren sollen. Zuerst geht es um Abfallsammlung an den Ufern der Donau, dann aber auch um Lösungen, damit das Plastik nicht mehr ins Wasser gelangt. Darunter stellen wir uns die getrennte Sammlung der Plastikabfälle vor, aber auch die Gestaltung der Freizeitplätze an der Donau auf eine solche Weise, die eine recyclingtaugliche Abfallwirtschaft zulässt.“




    Jedes Jahr wird am 29. Juni der Internationale Tag der Donau gefeiert. An diesem Tag im Jahr 1994 wurde in der bulgarischen Hauptstadt Sofia eine Donauschutzkonvention unterschrieben. Die dafür zuständige Kommission will dieses Jahr durch das Motto Get active for a safer Danube!“ aktiv werden und für eine sichere Donau die Solidarität zwischen den Völkern fördern, die sich diesen Strom teilen. In allen 14 Donauländern sind Fachveranstaltungen geplant, die gemeinsame Vorgangsweisen zum Schutz der Donau vor verschiedenen Bedrohungen diskutieren — dazu gehören extreme Dürrezeiten, Überschwemmungen und Verschmutzungsunfälle.

  • Umweltministerium plant neue Projekte: Abwrackprämie für Haushaltsgeräte und Photovoltaikanlagen

    Umweltministerium plant neue Projekte: Abwrackprämie für Haushaltsgeräte und Photovoltaikanlagen

    Mit jedem Jahr wird die Luftqualität immer schlechter und die Schadstoffe, die aus Industrie, Autoverkehr, Privathaushalten, aus künstlich und radioaktiven Abfällen stammen und sich in der Luft befinden, wirken sich negativ auf unsere Gesundheit aus. Der Umweltpolitik wird in diesem Kontext europaweit eine immer grö‎ßere Bedeutung beigemessen. Wie am Mittwoch die rumänische Umweltministerin Graţiela Gavrilescu in Alba Iulia mitteilte, wird das Ressortministerium demnächst zehn regionale Gespräche mit den Bürgern organisieren, die sie zum korrekten Umgang mit dem Abfall motivieren soll. Das Ministreium sichert zudem den auf dem regionalen Markt tätigen Unternehmen seine Unterstützung bei der Lösung umweltbezogener Probleme zu. Graţiela Gavrilescu: “Wir werden alle Bürger dessen bewusst machen, dass sie umweltfreundlich handeln müssen, wir werden von nun an die Bürger über die Vorteile der selektiven Mülltrennung und der richtigen Entsorgung der Abfälle informieren, damit der im Haushalt und Unternehmen entstandene Müll wiederverwertet werden kann.”



    9000 Privathaushalte in Alba Iulia, die mit elektrischer Energie nicht versorgt werden, sollen mit Solarzellen ausgestattet werden, gab im Anschlu‎ß die Umweltministerin bekannt. Die Solarzellen wandeln das Sonnenlicht in elektrische Energie um. Die Behörden setzen sich dafür ein, dass kein Haushalt in Rumänien ohne Strom bleibt, die ersten Photovoltaikanlagen sollen dieses Jahr eingebaut werden, sagt Graţiela Gavrilescu. Zudem will das Umweltministerium eine Abwrackprämie für das Verschrotten von Haushaltsgeräten einführen. Graţiela Gavrilescu: “Wir sollen die alten und energieverbrauchenden Geräte im Haushalt entsorgen. Bis zum 1. Oktober werden wir das Projekt: Abwarckprämie für alte Haushaltgeräte umsetzen. Für dieses Projekt werden wir rund 30 Millionen Lei (umgerechnet ca 6,4 Millionen Euro) bereitstellen.”



    In der nächsten Regierungssitzung soll zudem über die Erhöhung der Finanzmittel für das Projekt Abwrackprämie 2018 diskutiert werden. 21.000 neue Autos seien bislang durch dieses Programm gekauft worden, sagt Umweltministerin Gavrilescu. Das Programm fördert den Ersatz von alten Autos. Im Amtsblatt seien die Richtlinien zur Finanzierung eines weiteren Teil des Programms veröffentlich worden, das den kauf von Elektrobussen und Bussen mit komprimiertem Erdgas vorsieht, fügte Gavrilescu hinzu.




  • Anti-Plastiktüten-Richtlinie wird ab 2018 auch in Rumänien umgesetzt

    Anti-Plastiktüten-Richtlinie wird ab 2018 auch in Rumänien umgesetzt

    Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von derzeit etwa 200 dünnen Kunststofftüten soll bis 2019 auf 90 sinken. 2025 soll der Verbrauch dann nur noch bei durchschnittlich 40 Tüten pro Jahr und Bürger liegen. Ausgenommen von den neuen Vorschriften sind dicke Plastiktüten, die in der Regel mehrfach verwendet werden. Das Gleiche gilt für sehr dünne Tüten, in denen in Supermärkten Obst oder Wurstwaren verpackt werden. Die 28 Mitgliedstaaten können selbst wählen, mit welchen Anreizen sie das Ziel erreichen wollen. Denkbar ist etwa, dass die Regierungen bis Ende 2018 Gebühren oder ein Pfand für Plastiktüten einführen. Aber auch ein grundsätzliches Verbot ist möglich.



    Ab nächstem Jahr werden in Rumänien die dünnen und sehr dünnen Plastiktüten (unter 15 Mikron) verboten. Damit versucht die Bukarester Regierung, die EU-Richtlinie über die Reduzierung der Kunststoffabfälle in die rumänische Gesetzgebung umzusetzen. Die dünnen Plastiktüten verursachen enorme Umweltschäden — zusammen mit anderen Kunststoffabfällen gelangen die dünnen Plastiktüten in Gewässern und zerstören die Fauna. Wenn das so weiter gehen sollte, wird es im Jahr 2050 in den Flüssen, Strömen, Meeren und Ozeanen unseres Planeten mehr Plastiktüten als Fische geben, meinen die Experten.



    Jedes Jahr verbrauchen die Rumänen beim Einkaufen Millionen dünner Plastiktüten. Nur 1% dieser Tüten werden recycelt; die restlichen 99% landen als Kunststoffabfall auf den Müllhalden, in Parks oder in Flüssen und anderen Gewässern. Etwa 12% der Abfälle auf den rumänischen Deponien sind Kunststoffabfälle. Laut Einschätzungen zerfällt eine Plastiktüte in einigen Hundert Jahren. Schlimmer ist es mit dem Polystyrol, aus dem Lebensmittelverpackungen, Kunststoffbehälter oder CDs und DVDs gemacht werden — das Polystyrol zerfällt einfach nicht. Die rumänischen Behörden haben es noch nicht geschafft, die getrennte Abfallsammlung durch eine kohärente öffentliche Politik anzutreiben. Mehr dazu von Liliana Nichita, Projektmanagerin bei der Stiftung Terra Mileniul III:



    Bereits 2010 haben wir landesweit eine Öko-Gebühr für Plastiktüten eingeführt. Leider hatte diese Ma‎ßnahme nicht den erwarteten Effekt — auf dem rumänischen Markt gibt es eine enorme Menge an Plastiktüten. Eine andere Variante wäre, das Übel an der Wurzel zu packen, und das Herstellen sowie den Verkauf dieser Plastiktüten zu verbieten. Gemä‎ß dem neuen Gesetz werden ab 1. Juli 2018 in Rumänien keine dünnen und sehr dünnen Plastiktüten mehr hergestellt, und ab 2019 werden solche Plastiktüten nicht mehr auf den Markt kommen. Laut einer EU-Studie liegt der Plastiktütenverbrauch im Durchschnitt bei 198 Stück pro EU-Einwohner — in Rumänien ist der Verbrauch von Plastiktüten höher als der EU-Durschnitt. Italien ist dafür ein positives Beispiel — dort werden alle Tragetaschen aus kompostierendem Material hergestellt. In Italien ist die Kompostproduktion sehr hoch entwickelt, und die Plastikabfälle waren dabei zu einem gro‎ßen Hindernis geworden. Daher beschlossen die italienischen Behörden, die Plastiktüten zu verbieten und sie mit Tüten und Tragetaschen aus recyclebaren Materialien zu ersetzen. Das war eine gute Methode, die Plastiktüten zu eliminieren.“




    Neben Italien haben auch Frankreich, Dänemark und die Niederlande den Verbrauch von Plastiktüten verboten. In diesen Ländern werden jetzt Tragetaschen aus textilen Materialien verwendet. Liliana Nichita begrü‎ßt diese Initiative, die auch in Rumänien funktionieren könnte:



    Seit der Einführung der Öko-Gebühren gibt es auch in Rumänien wiederverwendbare Tragetaschen aus dickerem Kunststoff. Das neue Gesetz verbietet die Tüten aus dünnem Plastik — die grö‎ßeren Tragetaschen, die wir in den meisten Geschäften finden, werden weiterhin verkauft. Man kann sie über längere Zeit benutzen, und das reduziert den Kunststoffabfall. Eine weitere Möglichkeit wären die Papiertüten, die biologisch abbaubar sind, in der Natur zerfallen und nicht so gefährlich sind wie die Plastiktüten.“




    Bis 2020 muss Rumänien 50% seiner Abfalle recyclen. Zur Zeit werden nur etwa 16% der Abfälle in Rumänien recycelt. Ferner werden gro‎ße Abfallmengen in Rumänien zu Kompost verarbeitet.

  • Schulkampagne zum Sammeln und Recycling von Altbatterien

    Schulkampagne zum Sammeln und Recycling von Altbatterien

    Die 5. Auflage der Kampagne Baterel şi Lumea Non-E“ (Baterel und die Nicht-E-Welt“) läuft auf vollen Touren. Die vom Verband Environ in Rumänien initiierte Kampagne hat das Ziel, die Schüler aller Klassen über die Vorteile des getrennten Abfallsammelns zu informieren und die Lehrer beim Unterricht im Fach Erziehung zum Umweltschutz zu unterstützen. Ein weiteres Ziel der Kampagne ist auch, ein landesweites Netz zum getrennten Sammeln und Recycling von elektrischen und elektronischen Abfällen und alten Batterien und Autobatterien zu bilden. Bis jetzt wurden etwa 10 Tonnen Batterien gesammelt. Für das laufende Schuljahr hat die Kampagne Baterel und die Nicht-E-Welt“ eine Neuheit vorbereitet, und zwar die Eröffnung des Online-Shops www.magazin.baterel.ro. Das ist ein in Rumänien einmaliges Projekt — mehr dazu erfahren Sie von Elena Gaspar, Beraterin beim Environ-Verband:



    Das ist eine der langlebigsten Umweltschutz-Kampagnen in Rumänien, mit zwei wichtigen Aktionsrichtungen. Einerseits möchten wir im Rahmen einer Partnerschaft mit dem Erziehungsministerium und dem Umweltministerium den Kindern von klein an erklären, was Recycling bedeutet, wie man recyceln kann und welche Vorteile damit verbunden sind. Zu diesem Zweck erhalten die Lehrer von uns Unterrichtsstützen für offene Stunden. Zweitens wollen wir den Kindern praktisch beibringen, wie man elektrische und elektronische Abfälle von kleinen Dimensionen, einschlie‎ßlich Batterien, sammeln kann. Wir stellen spezielle Behälter zum Sammeln von Batterien und kleinen E-Abfällen in den Schulen auf. Die Schüler bringen gebrauchte Batterien in die Schule, und für 10 Batterien erhalten sie 2 Punkte. Mit diesen Punkten können sie dann auf unserer Internetseite www.magazin.baterel.ro von einem Katalog verschiedenes Schulzubehör bestellen, von Stiften und Radierern bis zu Schulranzen, je nachdem wie viele Punkte sie gesammelt haben. Kurz gesagt, die Kinder, die Altbatterien sammeln, werden mit Preisen belohnt.“




    In Rumänien landen jedes Jahr mehr als 50 Millionen gebrauchte Batterien und Autobatterien auf den Müll. Vertreter des Verbandes Landessystem zum Altbatterien-Recycling“ warnte, dass man im Jahr 2016 das gesetzte Ziel fürs Recycling dieser Abfallart verfehlen könnte — es handelt sich immerhin um 45% aller Batterien auf dem Markt. Die Gesamtmenge an gebrauchten Batterien und Autobatterien, die von den Rumänen weggeworfen werden, erreicht etwa 1.150 Tonnen Abfälle mit hohem Schwermetallgehalt wie Quecksilber, Blei, Nickel, Kadmium und Lithium. Rumänien muss die EU-Normen einhalten, und das bedeutet, dass man diese Abfälle korrekt sammeln und verantwortungsbewusst recyceln muss. Geschieht das nicht, so könnte die EU administrative Ma‎ßnahmen gegen Rumänien einleiten. Laut offiziellen Statistiken wurden im Jahr 2012 in Rumänien im Durchschnitt 11% der Altbatterien gesammelt; bei gebrauchten tragbaren Batterien wurden nur 6,5% erreicht, viel unter die EU-Verpflichtung.

  • Umwelterziehung: Der Wettbewerb „Schule Null Abfall“

    Umwelterziehung: Der Wettbewerb „Schule Null Abfall“

    In den letzten Jahren veranstalten immer mehr Nichtregierungsorganisationen Projekte zur Umwelterziehung in den rumänischen Schulen. Zweck der meisten Projekte ist, das Umweltbewusstsein der Schüler zu entwickeln, so dass sie sich intensiver für den Schutz unserer Umwelt einsetzen.



    Der Verband EcoStuff Romania“ hat sich dazu etwas einfallen lassen — einen Wettbewerb mit Preisen, um den Lernprozess attraktiver zu gestalten. Die Schüler in ganz Rumänien haben die Möglichkeit, interessante Preise zu gewinnen und zugleich zum Schutz der Umwelt beizutragen. Scoala Zero Waste“ (dt. Schule Null Abfall“) ist ein solcher Wettbewerb, der vom 20. April — 29. Mai stattfinden wird. Es handelt sich von einem landesweiten Wettbewerb im Bereich Umwelterziehung und getrenntes Abfallsammeln, an dem alle rumänischen Schulen mit Klassen 1 bis 8 teilnehmen können. Mehr dazu vom Vorsitzenden des Vereins EcoStuff Romania, Radu Rusu:



    Im Unterschied zu den vorigen Auflagen konzentrieren wir uns dieses Jahr mehr auf die Erziehungskomponente. Einerseits müssen die Teilnehmer so viele wiederverwertbare Abfallstoffe wie möglich sammeln — Papier, Kunststoff, Aluminium usw. Andererseits werden sie sich aus einer relativ langen Liste, die wir vorschlagen, Aktivitäten aussuchen und, wenn sie diese Aktivitäten durchführen, werden sie mit Punkten belohnt. Dieses Jahr vergeben wir also Punkte, und wer die meisten Punkte bekommt, gewinnt. Die Schüler haben jetzt die Wahl: Entweder sammeln sie sehr viele Abfälle (was aber ziemlich schwierig ist) oder sie ergänzen ihre Punktezahl, indem sie Erziehungsaktivitäten organisieren. Die Anmeldezeit läuft bereits, und wir haben schon Kandidaten aus 7 Landkreisen. Der Wettbewerb richtet sich an Schüler der Klassen 1 bis 8, aber es hat sich auch ein Gymnasium gemeldet, und wenn wir mehrere Anmeldungen von Gymnasien erhalten, dann werden wir den Wettbewerb bis auf die 12. Klasse erweitern, so dass auch die älteren Schüler daran teilnehmen können.“




    2013 fand der Wettbewerb Schule Null Abfall” zum ersten Mal statt, und die Resultate waren sehr gut, meinen die Veranstalter. Die Preise waren Aufenthalte in interaktiven Ferienlagern, PCs, Drucker, Videoprojektoren und Fahrräder. Radu Rusu dazu:



    Die erste Auflage unseres Wettbewerbs lief auf Landkreisebene. Alles begann im Kreis Timiş, es beteiligten sich 25 Schulen mit 6.300 Schülern. Die Teilnehmer sammelten etwa 60 Tonnen Abfälle. Im zweiten Jahr organisierten wir den Wettbewerb landesweit, wir hatten 118 Schulen, aber die Zahl der direkt beteiligten Schüler war etwas niedriger, 4.600. Es wurden meistens Papier und Pappe gesammelt (140 Tonnen) sowie Kunststoff und Aluminium. Im Durchschnitt sammelte jeder Schüler etwa 36 Kilo wiederverwertbarer Abfälle, und das ist ziemlich viel für eineinhalb Monate. Wir arbeiten sehr gern mit Schülern — sie sind in dem Alter, wenn Gewohnheiten gebildet werden, und wenn sie sich von klein an gewöhnen, Abfälle korrekt zu managen und die Umwelt zu schützen, dann werden sie ihr Leben lang das Richtige tun. Wir freuen uns sehr, dass es so viele solcher Aktivitäten gibt — letzten Endes wünschen wir uns ein sauberes Rumänien und gut erzogene Kinder.“




    Der Verein EcoStuff Romania wurde vor drei Jahren gegründet, und mit jedem durchgeführten Projekt hat man sich vorgenommen, Lösungen zur umweltgerechten Erziehung der jüngeren Generationen zu finden. Zusammen mit den Schülern beteiligten sich mehrere Tausend Freiwillige an den Umweltschutzinitiativen. Gefördert wurden die Kreativität und die positiven Aktionen zum Erhalten einer gesunden Umwelt. Ein Beispiel dafür wäre das Errichten einer riesigen Konstruktion aus Plastikflaschen; daran beteiligten sich mehr als 1.000 Freiwillige aus Schulen, Unternehmen, Institutionen, die über 120.000 Plastikflaschen sammelten. Im Herbst 2015 starten die Organisatoren ein neues Projekt — beabsichtigt ist, dass alle Schulen im Landkreis Timiş eine Umwelterziehungsstunde im Unterrichtsprogramm haben.

  • Ökobank – eine Recycling-Kampagne in Bukarest

    Ökobank – eine Recycling-Kampagne in Bukarest

    Über 2 Tonnen eingesammelter Elektroabfall, 300 Personen, die sich für dieses Programm beworben haben, und 10.000 Punkte, die für ÖKOnomien, gewährt wurden, so lautet die Bilanz der Kampagne ECOBANCA — Banca ta de reciclare“ (Die ÖKOBANK — Deine Recyclingbank), nur einen Monat nach der Lancierung. Dieses Projekt ist bei der zweiten Auflage angelangt und wird von dem Verband Environ in Partnerschaft mit dem Rumänischen Ministerium für Umwelt und Klimawandel durchgeführt. Ziel des besagten Projekts ist, die getrennte Sammlung von Elektro- und Elektronikabfall und der Batterie- und Akkuabfälle zu fördern, denn Rumänien liegt bei diesem Kapitel ganz weit hinter den europäischen Ländern. Umweltminister Attila Korodi schätzt, dass nur ein Sechstel des Elektro- und Elektronikabfalls, der verkauften Batterien und Akkus getrennt eingesammelt werden, nachdem sie verbraucht sind. Der Rest verschmutzt die Umwelt, dort wo sie nicht entsprechend gelagert werden:



    Wir haben beschlossen, dass Juni der Monat der Abfälle wird. Das hei‎ßt, dass all unsere Bemühungen diesem Sektor gewidmet werden. Wir sprechen in erster Linie über klare Regelungen in diesem Bereich, die wir diesen Monat fertig erarbeiten möchten, für Verpackung und Verpackungsabfälle, alte Gebrauchtwagen, Elektro- und Elektronikabfälle sowie Bauschutt. Die neue europäische Verordnung verpflichtet uns dazu, äu‎ßerst klare Regelungen in diesen Bereichen zu haben. Ich denke, wenn wir unseren Job gut machen, wird die rumänische Abfallindustrie fähig sein, eine steigende Tendenz zu verfolgen und Arbeitsplätze zu schaffen.“



    Sechs Anhänger wurden bereits in der Hauptstadt bereitgestellt. Die Route der Sammelpunkte in diesen verbleibenden zwei Monaten bis zum Ende der Kampagne wird auf deren Webseite angegeben www.ecobanca.ro. Attila Korodi:



    Eine unserer Verpflichtungen ist, mindestens einen Sammelpunkt für 50.000 Einwohner zur Verfügung zu stellen. Wenn man in diesem Kontext hochrechnet, müsste die Hauptstadt ungefähr 40 solcher Sammelstellen haben. Die Bemühungen der Lokalbehörden, die Sammelziele zu erreichen sind beträchtlich, besonders weil wir über Sonderabfälle sprechen. 2007 habe ich während meiner ersten Amtszeit als Umweltminister die Kampagne Marea Debaranșare“ (die gro‎ße Abschaltung) ins Leben gerufen. Dieses Vorhaben wollte den Sammelprozess unterstützen und auf die Bedeutung der getrennten Sammlung dieser Art von Abfällen aufmerksam machen. Es war ein Erfolgsprogramm, Beweis dafür stehen die hunderten Tonnen, die eingesammelt wurden und die tausenden Forderungen von den Einwohnern, dieses Programm wiederaufzunehmen. Wir haben beträchtliche Mengen eingesammelt, aber die Ziele sind sehr schwer zu erreichen. Ich denke, dass die Lokalbehörden diejenigen sind, die dieses Konzept übernehmen, verbessern, an die örtlichen Gegebenheiten anpassen müssen. Genau ein solches Beispiel haben wir hier, vor dem Umweltministerium, das auf Ebene der Hauptstadt Bukarest läuft.“



    Letztes Jahr, bei der ersten Auflage der Kampagne Ecobanca, betrug die Zahl der teilnehmenden Einwohner nur 1000. Diese brachten rund 12 Tonnen Elektro-, Elektronik-, Batterie- und Akkuabfälle an den mobilen Sammelstellen der Stadt ein. Dieses Jahr möchten wir den Bürgern für den eingesammelten Abfall Punkte gewähren. Diese können sie auf einer Karte sammeln, die sie von uns erhalten. Jeder Teilnehmer, der eine ausreichende Punktezahl erreicht hat, ist berechtigt, am Ende der Kampagne am 15. September ein Produkt aus unseren Preisen auszuwählen. Die grö‎ßte Punktezahl erhält man für die Übergabe eines Kühlschranks, eines Tiefkühlers oder einer Waschmaschine. Für den kleinsten Preis — eine Fotokamera — benötigt man 300 Punkte, für den grö‎ßten Preis — einen Kombikühlschrank — 1.500 Punkte. Andrei Orban, der Vorsitzende des Verbandes Environ:



    Diese Karten werden der Ausweis der Bürger sein, die sich für diese Kampagne bewerben. Die nächsten Monate werden unsere Volontäre in diesen Anhängern den Bukarestern zur Verfügung stehen, um ihre kleinen Haushaltsgeräte in Empfang zu nehmen und ihnen dafür Punkte zu gewähren. Die Preise sind, sagen wir, verlockend. Wir bieten Kühlschränke, Fernseher, Waschmaschinen, Tabletts. Wichtig ist, letztendlich die Reaktion des Bürgers und die Bereitschaft, bei diesem Wettbewerb mitzumachen. Wir versuchen die getrennte Abfallsammlung zu fördern und die Botschaft weiterzutragen, dass auch Rumänien eine Recyclinggesellschaft aufbauen kann, damit es nicht mehr den letzten Platz belegt.“



    Die mobilen Anhänger ergänzen die 27 festen Sammelstellen für Elektro- und Elektronikabfälle, die es zurzeit in der Hauptstadt gibt. Ecobanca — Banca ta de reciclare“ (Die Ökobank — Deine Recyclingbank) ist das erste Netzwerk von mobilen Sammelpunkten für derartige Abfälle, das über die neueste Trenntechnik verfügt und die Verfolgbarkeit der abgegebenen Abfälle von der Übergabe bis zum Zeitpunkt der Wiederverwertung gewährleistet.



    Audiobeitrag hören: