Tag: Abholzungen

  • Maßnahmen zum Schutz der Wälder

    Maßnahmen zum Schutz der Wälder

    Der in 20 Sprachen übersetzte und in fast 120 Ländern der Welt ausgestrahlte Dokumentarfilm Wild Carpathia, der vom Travel Channel produziert wurde, lud vor einigen Jahren Naturliebhaber in die wunderschönen, wenn auch weniger bekannten Wälder der Karpaten ein. Rumänien verfügt über 526.000 Hektar Urwald, ein Lebensraum für Bären, Wölfe und Luchse.



    Der vielleicht auffälligste Teil des Dokumentarfilms war ein Interview mit Charles, Prince of Wales, einem unverblümten Befürworter dieses von der Zivilisation unberührten Teils Rumäniens. Im Laufe der Jahre hat der britische Kronprinz immer wieder dazu aufgerufen, die rumänischen Wälder zu erhalten und dem illegalen Holzeinschlag, der weite Teile des Waldes verstümmelt hat, ein Ende zu setzen.



    Das Problem ist, dass trotz der vielen Alarme, die aus dem Ausland ertönten, die Lösung allein bei den rumänischen Beamten liegt. Und leider scheinen einige Teile des Landes von den Behörden im Stich gelassen worden zu sein. Genau aus diesem Grund hat die Europäische Kommission Rumänien 30 Tage Zeit gegeben, um dem illegalen Holzeinschlag ein Ende zu setzen, und mit der Einleitung eines Vertragsverletzungsverfahrens gedroht, falls sich die Dinge innerhalb dieser Frist nicht ändern. Der liberale Umweltminister Costel Alexe sagte auf einer Pressekonferenz, dass die Europäische Kommission Rumänien seit 2016 warnt:



    Costel Alexe: Damals, im Jahr 2016, wurde Rumänien gefragt, warum es nichts getan hat, um sicherzustellen, dass der Wald Wald bleibt und nicht ein Schatz ist, der von Banditen geraubt werden kann. Seitdem sind mehr als 3 Jahre vergangen, in denen die Europäische Kommission allen Verantwortlichen in diesem Sektor und in diesem Land Geduld entgegengebracht hat. Die Europäische Kommission wartet seit 3 Jahren darauf, dass der illegale Holzeinschlag in Rumänien beendet wird. Und wissen Sie, was ich denke? Dass Europa sich mehr um die Wälder Rumäniens kümmert als die früheren rumänischen Regierungen“.



    Im vergangenen Jahr reichten 3 Umwelt-NGOs bei der Europäischen Kommission eine Beschwerde über die Zerstörung von Zehntausenden Hektar alter und unberührter Wälder ein. Sie argumentieren, dass die Behörden Abholzungsgenehmigungen in geschützten Natura-2000-Gebieten erteilen, ohne die Auswirkungen des Holzeinschlags in diesen Gebieten zu bewerten. Hier ist Cătălina Rădulescu, eine Anwältin einer NGO namens Agent Green.



    Cătălina Rădulescu: Wir sprechen nicht von Einzelfällen; die gesamte Gesetzgebung und Praxis in Rumänien verstö‎ßt gegen die europäische Gesetzgebung. Die Wälder werden im Rahmen von 10-Jahres-Waldbewirtschaftungsplänen bewirtschaftet, die erst nach einer angemessenen strategischen Umweltbewertung genehmigt werden müssen, wobei natürlich in erster Linie die biologische Vielfalt in den Schutzgebieten im Vordergrund steht. Und bevor diese Pläne umgesetzt werden können, muss eine Ministerialverordnung verabschiedet werden“.



    Einige Schutzgebiete, die illegal abgeholzt wurden, sehen aus wie Schlachtfelder nach einem Krieg. Und nach Angaben des Gewerkschaftsverbands Silva wurden in den letzten Jahren sechs Förster getötet, zwei davon allein im letzten Jahr, während 650 weitere überfallen, geschlagen oder beschossen wurden, als sie illegale Holzfäller auf frischer Tat ertappten.

  • Debatte zur illegalen Waldrodung im Parlament angelaufen

    Debatte zur illegalen Waldrodung im Parlament angelaufen

    Vor sieben Jahren hat Rumänien das Nationales Aufforstungsprogramm gestartet. Dieses sah eine Erweiterung der Waldflächen um 442.000 Hektar bis 2035 vor. Experten bezeichneten den Plan mit Sarkasmus als Mission impossible. Denn laut Statistiken ergibt die Bilanz aus künstlichen und natürlichen Aufforstungen einerseits und Abholzungen andererseits eine jährliche Vergrößerung der Waldfläche um nur knapp 6400 Hektar. Und das würde ja bedeuten, dass für das Erreichen des Ziels für 2035 eigentlich 60 Jahre notwendig wären, spotten Analysten. Das Nationale Institut für Statistik behauptet dennoch, dass die Waldflächen zugenommen hätten. Dies vor allem infolge der Umwandlung von bewaldeten Weiden und der Einführung von Brachland und unbewaldeten Grundstücken in den Waldbestand.



    2015 zeigte ein Bericht von Greenpeace România jedoch, dass in Wirklichkeit infolge von illegalen Abholzungen stündlich drei Hektar Wald verloren gehen. Untersuchungen von Umweltaktivisten hatten in letzter Zeit die gängige Praxis des größten Holzverarbeitungsunternehmens in Rumänien, des österreichischen Konzerns Holzindustrie Schweighofer, ans Tageslicht gebracht: Dieses zahlte Boni für illegal gewonnene Holzmasse aus den rumänischen Wäldern. Die dadurch entfachte Debatte kam schließlich im Parlament und der Regierung an. Eine Eilverordnung der letzten parteilosen Regierung hatte die Sanktionen für illegale Holzfällungen verschärft – die Bußgelder sollen erhalten bleiben.



    Die Abgeordneten aus dem Ausschuss für Landwirtschaft vereinbarten auch die Beibehaltung der Beschlagnahme der bei illegalen Abholzungen verwendeten technischen Mittel. Lediglich die Strafen für das Personal aus den Forstverwaltungen sollen jetzt zur Debatte stehen. Diese betreffen die zu passiven Beamten oder Komplizen der Baumfäller aus den Forstbezirken.



    Die Maßnahmen seien notwendig für die Entmutigung illegaler Praktiken, räumt der Staastsekretär des Umweltministeriums, Şteţco Istrate, ein. Allerdings müsse ein Gleichgewicht zwischen allen Sektoren der Forstwirtschaft bestehen, glaubt er.



    Das Personal aus den Forstämtern könnte in Zukunft nicht im Zuge einer Ordnungswidrigkeit sonder nur auf administrativer Ebene bestraft werden. Eben deshalb wollen wir hier eine ausgeglichene Bestimmung erarbeiten, die Sanktionen sollen dem aktuellen Gehaltsniveau der Beamten entsprechen, aber nicht aufgehoben werden. Bei den illegalen Abholzungen werden die Gesetze nicht gelockert, auch die Bestimmungen hinsictlich der Rückverfolgbarkeit der Holzmasse nicht, sie sollem im Gegenteil schärfer werden.



    Kommende Woche sollen alle Artikel des Gesetzestextes einzeln zur Debatte stehen. Anschließend wird der Ausschuss für Landwirtschaft des Parlaments einen Bericht erarbeiten, der dem Plenum der Abgeordnetenkammer vorgelegt wird. Inzwischen geht das große Plündern in den rumänischen Bergen weiter, spottet die Presse.

  • Nachrichten 14.03.2016

    Nachrichten 14.03.2016

    BUKAREST: Der Landesverteidigungsrat Rumäniens kommt am Dienstag für eine au‎ßerordentliche Sitzung unter der Führung des Staatspräsidenten Klaus Iohannis zusammen. Auf der Tagesordnung stehen unter anderen Fragen über den 2015-Stand des Programms über die Modernisierung, Entwicklung und Ausrüstung der rumänischen Armee bis 2027 und in den folgenden Jahren. Besprochen werden auch Fragen der illegalen Migration in Europa, sowie Ma‎ßnahmen gegen illegale Abholzungen in den rumänischen Wäldern.



    ANKARA: Rumäniens Staatspräsident Klaus Iohannis hat seinem türkischen Gegenüber Recep Tayyip Erdogan sein Beileid ausgedrückt und den verheerenden Autobomben-Anschlag von Ankara, dem mehrere Dutzend Menschen zum Opfer fielen, aufs Schärfste verurteilt. Präsident Iohannis fügte hinzu, Rumänien werde weiterhin im Kampf gegen den Terrorismus aktiv sein. Solche Aktionen, bei denen unschuldige Menschen ermordert werden, seien in gar keinem Fall zu rechtfertigen, bekräftigte das rumänische Au‎ßenministerium. Nach dem Anschlag von Ankara mit mindestens 37 Toten setzt die Türkei auf Härte: Die Regierung, die von einer Täterschaft der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) ausgeht, verstärkte die Angriffe auf die Rebellen. Vier mutma‎ßliche Komplizen der Täter wurden am Montag im Kurdengebiet festgenommen. Türkische Kampfjets bombardierten unterdessen Stellungen der PKK im Nordirak, wie die Armee mitteilte.



    BUKAREST: Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Rumänien empfohlen, die für 2017 vorgesehenen Steuerentlastungsma‎ßnahmen noch aufzuschieben, damit das Haushaltsdefizit 2% vom Bruttoinlandsprodukt (BIP) erreichen kann. Das erklärte am Montag in Bukarest der Chef der IWF-Mission in Rumänien, Reza Baqir, zum Abschlu‎ß der jährlichen Evaluierung der rumänischen Wirtschaft. Anfang 2016 wurde die Mehrwertsteuer von 24% auf 20% reduziert, und für 2017 ist eine weitere Reduzierung bis auf 19% vorgesehen. Laut IWF würde die Aufschiebung der nächsten Mehrwertsteuerreduzierung und der anderen im Steuergesetzbuch für Anfang 2017 vorgesehenen Steuerentlastungsma‎ßnahmen Einsparungen von 0,75 Punkten vom Bruttoinlandsprodukt ermöglichen. Für das Jahr 2016 fordert der IWF die Verbesserung der Ausgabendisziplin und der Steuerverwaltung. Ferner empfiehlt der IWF der rumänischen Behörden, die Gesetzgebung zur Verbesserung der korporativen Verwaltung in den Staatsunternehmen schnell anzunehmen und eine Liste mit möglichen Privatisierungen oder Auflistungen an der Börse zu erstellen. Die IWF-Vertreter würdigten die Bemühungen der rumänischen Behörden im Kampf gegen die Korruption und ermunternten sie, die Korruptionsbekämpfung im selben Rhythmus fortzusetzen.



    BUKAREST: Ein 22-Jähriger, der in der Brandkatastrophe vom Klub Colectiv vom 30. Oktober 2015 verletzt wurde, ist am Montag wegen hämorrhagischen Komplikationen in einem rumänischen Krankenhaus gestorben. Weitere fünf Verletzte werden in ausländischen Krankenhäusern behandelt. Infolge der Brandkatastrophe vom 30. Oktober sind 64 Menschen ums Leben gekommen. 27 starben am Unfallort, 25 in rumänischen Krankenhäusern und 12 in ausländischen Kliniken. Nach der Brandkatastrophe wurden 147 Verletzte in Bukarester Krankenhäuser eingeliefert.