Tag: Abschlussprüfungen

  • Bildungswesen: drei Jahrzehnte Chaos

    Bildungswesen: drei Jahrzehnte Chaos





    Nun soll das Bildungsgesetz erneut überarbeitet werden — zum Leidwesen aller Betroffenen: Lehrer, Schüler und Eltern. Die politische Instabilität in Rumänien hat zudem dazu geführt, dass an der Spitze des Bildungsressorts umstrittene bis streitbare Minister und Ministerinnen sich die Klinke im Jahrestakt oder öfters in die Hand gaben. Jeder Ressortinhaber gab sich geschäftstüchtig und voller Tatendrang, das Wort Reform“ war in aller Munde, doch im Grunde hatte keiner der Minister eine klare Vision; stattdessen wurden die halbherzigen Reformschritte der jeweiligen Vorgänger entweder rückgängig gemacht oder durch neue Änderungen ersetzt.



    Nach drei Jahrzehnten des Ruckelns und Wirrwarrs ist die Unzufriedenheit auf allen Seiten gro‎ß. Schüler und ihre Eltern haben die Nase voll davon, dass die Spielregeln während des Spiels immer wieder geändert werden. Immer mehr Eltern, die es sich leisten können, schicken ihren Nachwuchs auf renommierte ausländische Unis, die Spitzenabsolventen der heimischen Unis entscheiden sich oft für eine Karriere im Ausland oder werden direkt abgeworben. Die technischen Hochschulen bilden immer weniger gut qualifizierte Fachkräfte aus, so dass es hierzulande immer schwieriger wird, beispielsweise einen kompetenten Klempner oder Automechaniker zu finden. Aufgrund von Stress und Unterbezahlung wird auch der ehrbare Beruf des Lehrers immer unattraktiver — auf dem Lande und in Kleinstädten müssen viele Schulen nur noch mit Aushilfs- oder Ersatz-Lehrkräften zurecht kommen. Auch wenn die einschlägigen Studien umstritten und auslegungsbedürftig sind, sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache — in Rumänien gibt es unter Schulabgängern einen hohen Anteil an sogenannten funktionalen Analphabeten.



    Mitten in dieser desolaten Lage kündigt Bildungsminister Sorin Cîmpeanu (PNL) neue Änderungen im Ressort an, die seiner Ansicht nach eine Verbesserung der derzeitigen Zustände bringen sollen. Gemä‎ß seinem liberalen Credo geht es in erster Linie um eine Förderung der Elite-Gymnasien, die in Rumänien als Nationalkollegs bezeichnet werden. Konkret sollen diese Gymnasien mit zumeist theoretischer Ausrichtung und Klassen mit Schwerpunkt Real- oder Humanwissenschaften ihre Aufnahmeprüfungen künftig selbst erarbeiten und organisieren dürfen. Dies gilt für 90 % der Anwärter auf den begehrten Status des Schülers eines Elite-Gymnasiums, auf die restlichen10 % der Ausbildungsplätze haben Grundschulabgänger (also Absolventen der 8. Klasse) einen Anspruch, die eine ausreichende Benotung bei der nationalen Abschlussprüfung erhalten haben. Zudem soll ab 2024 die Durchschnittsnote, die Achtklässler in der Grundschule erlangt haben, nicht mehr bei der Aufnahmeprüfung fürs Gymnasium mitberechnet werden — dem Minister zufolge habe der Lernerfolg in den Grundschuljahren seine Relevanz verloren.



    Auch den Abitur-Prüfungen stehen Veränderungen bevor. Die je nach Profil des Gymnasiums fakultative schriftliche Fachprüfung soll nicht mehr ins Gewicht fallen — eine Benotung dieser mit Genügend“ ist keine Bedingung mehr für die Gesamtbewertung der Abschlussprüfungen. Der Einstieg in den Lehrerberuf soll ebenfalls komplett umgestaltet werden. Angehende Lehrkräfte sollen zu Beginn ihrer Laufbahn für ein Jahr auf Probe eingestellt werden — unter Aufsicht und in Begleitung eines sogenannten Mentors, also eines erfahrenen Kollegen. Au‎ßerdem sollen auch die Regeln für die Qualifikationsprüfung zur Erlangung einer Stelle als ordentlicher Lehrer erneut geändert werden.



    Die Vorschläge zu erneuten Änderung des Bildungsgesetzes sollen bis zum 17. August, also mehr als einen Monat lang zur öffentlichen Debatte stehen. Doch wie so oft bei Gesetzes- oder Novellierungsinitiativen seitens der Regierung wird es zahlreiche Einwände von der Opposition und der Zivilgesellschaft geben, so dass es letztendlich nicht klar ist, was von den geplanten Änderungen schlie‎ßlich umgesetzt werden wird.

  • Nachrichten 15.06.2020

    Nachrichten 15.06.2020

    In Rumänien deuten die jüngsten von der Gruppe für strategische Kommunikation veröffentlichten Daten auf insgesamt fast 22.100 COVID 19 Fälle hin. Die meisten Infektionen wurden bisher im Bezirk Suceava (Nordosten) und in Bukarest gemeldet. Insgesamt haben sich bisher über 15.800 Patienten erholt, und 175 befinden sich derzeit auf der Intensivstation. Bislang starben 1.427 Menschen an den Folgen des neuartigen Coronavirus. Etwa 3.400 rumänische Staatsangehörige, die im Ausland leben, wurden bisher positiv auf das Coronavirus getestet, die meisten von ihnen in Italien, Deutschland und Spanien, und 114 von ihnen starben. Bukarest hebt heute einige der Eindämmungsma‎ßnahmen für COVID-19 weiter auf.




    Die weltweite Zahl der Todesopfer der COVID-19-Pandemie beläuft sich bisher auf über 435.000 von fast 8 Millionen Fällen. Mehr als die Hälfte der Patienten ist genesen. Die USA sind mit über 2,1 Millionen Fällen und fast 118.000 Todesfällen nach wie vor das am schlimmsten betroffene Land, gefolgt von Brasilien, Russland, Indien, Grossbritannien, Spanien und Italien. Europa, das als zweite Region von der Pandemie betroffen war, macht sich die stabilere Lage zunutze und fährt fort, die Beschränkungen zu lockern und die Binnengrenzen zu öffnen. Italien, einst das am schlimmsten betroffene Land in Europa und in der Welt, ging am Montag bei der Aufhebung der Restriktionen auf den 3. Schirtt. Ebenfalls am Montag öffnen Slowenien, Deutschland und Österreich ihre Grenzen zu Italien, mit den ersten Flügen zu italienischen Flughäfen. Bulgarien hebt ebenfalls einige der COVID-19-bezogenen Beschränkungen auf, obwohl es mit einem Anstieg der Zahl der neuen Fälle konfrontiert ist, was Befürchtungen vor einer zweiten Welle der Pandemie aufkommen lässt.




    Mehr als 172.000 rumänische Schüler, die in diesem Jahr die Sekundarschule abschlie‎ßen, legen seit Montag ihre Prüfungen zur nationalen Bewertung ab, die eine Voraussetzung für die Einschreibung in die Sekundarschule ist. Wegen der Covid-19-Pandemie findet die Prüfung in diesem Jahr unter besonderen Umständen statt. Das Gesundheitspersonal misst die Temperatur der Kinder, und jede Schule ist mit Dekontaminationsmatten, Gesichtsschutzmasken und bioziden Substanzen ausgestattet, die auf Böden, Türklinken, Tischen und Stühlen verwendet werden können. Die Kinder dürfen keine Taschen oder Rucksäcke mit in die Prüfungsräume bringen und sitzen während der Prüfung in einem Abstand von 2 m zueinander. Die Studierenden, die sich selbst isolieren, unter Quarantäne gestellt oder in ein Krankenhaus eingewiesen wurden, sowie diejenigen, die am Prüfungstag eine Temperatur von über 37,3 Grad Celsius hatten, und diejenigen, die unter Bedingungen leiden, die durch das neuartige Coronavirus verschlimmert werden könnten, werden die Prüfungen in einer Sondersitzung zwischen dem 22. Juni und dem 4. Juliablegen.




    Der rumänische Au‎ßenminister Bogdan Aurescu hat am Montag an einer informellen Telefonkonferenz mit den Chefs der EU-Diplomatie teilgenommen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die transatlantischen Beziehungen. Die Teilnehmer diskutierten mit dem US-Au‎ßenminister Mike Pompeo über die Bedeutung der Partnerschaft zwischen der EU und den USA, wobei der Schwerpunkt auf den internationalen Folgen der Coronavirus-Krise lag. Ein weiteres Thema, das mit dem amerikanischen Beamten erörtert wurde, sind die Beziehungen zu China, mit dem Ziel, den amerikanisch-europäischen Dialog und die Koordinierung in dieser Hinsicht zu stärken. Der rumänische Au‎ßenminister betonte die Bedeutung von Einheit und Pragmatismus sowie die Notwendigkeit, die transatlantischen Beziehungen zu stärken. Er betonte au‎ßerdem die Notwendigkeit, eine starke amerikanische Präsenz in Gebieten aufrechtzuerhalten, die von langwierigen Konflikten betroffen sind, insbesondere in der östlichen Nachbarschaft.




    Die rumänische Fluggesellschaft TAROM hat die Wiederaufnahme von Flügen von und nach mehreren EU-Ländern angekündigt. Ab Montag werden die Flüge nach Athen unter normalen Bedingungen wieder aufgenommen, während für diese Woche auch Flüge nach Wien, Frankfurt und München geplant sind. Quarantäne oder Selbstisolierung ist auch nicht mehr erforderlich für die rumänischen Bürger, die aus 17 europäischen Ländern ankommen (Österreich, Bulgarien, Tschechische Republik, Zypern, Kroatien, Schweiz, Deutschland, Griechenland, Island, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Malta, Norwegen, Slowakei, Slowenien und Ungarn).

  • Nachrichten 17.08.2014

    Nachrichten 17.08.2014

    Bukarest: In Rumänien wird das “Brâncoveanu-Jahr” mit einer Reihe kultureller und religiöser Veranstaltungen aus Anlass des 300. Jahrestags seit dem Märtyrertod des Fürsten der Wallachei, Constantin Brâncoveanu und seiner Söhne gefeiert. Der Patriarch der rumänischen orthodoxen Kirche hat am Samstag die Kirche Sfântul Gheorghe Nou erneut geweiht, die letzte Stiftung des wallachischen Fürsten Constantin Brâncoveanu. Dort wurde Brâncoveanu nach dem Märtyrertod in Konstantinopel, 1714 heimlich beerdigt. Präsident Traian Băsescu bezeichnete in einer offiziellen Mitteilung den Fürsten als eine der hervorragendsten politischen und kulturellen Figuren der mittelalterlichen Geschichte Rumäniens. Das Leben des Herrschers und seiner Familie sei ein klarer Beweis für die Kraft eines Menschen, der sein Leben opferte, um das Schicksal seines Landes zum Guten zu ändern, fügte Präsident Băsescu anschlie‎ßend hinzu.






    Ministerpräsident Victor Ponta erklärte seinerseits, “Brâncoveanu-Jahr” sollte alle Rumänen dazu ermutigen, vertrauensvoll in die Zukunft zu blicken und der Charakter, die Weisheit und das Opfer des rumänischen Fürsten sollte ihnen als Vorbild dienen. 2014 wurde zum “Brâncoveanu-Jahr” erklärt und im ganzen Rumänien finden aus diesem Anlass Gedenkveranstaltungen statt.







    Bukarest: Über 63.000 Zwölftklässler legen ab Montag die Abiturprüfung in der Herbstsession ab. Die Reifeprüfung beginnt mit der Evaluierung mündlicher linguistischer Kompetenzen in rumänischer Sprache bzw in der Muttersprache im Fall von Absloventinnen und Absolventen, die nationalen Minderheiten angehören. Danach folgen die fremsprachliche mündliche Prüfung, die Evaluierung der Digitalkompetenzen sowie die schriftlichen Abschlussprüfungen in den Fächern Rumänische Sprache und Literatur, bzw Muttersprache, Profil- und Wahlfach. In der Sommersession haben 59% der Absolventinnen und Absolventen die Abschlussprüfung bestanden, d.h um 3% mehr als im Vorjahr.






    Peking: Rumänien beteiligt sich an den zweiten olympischen Jugendspielen in Nanjing, China mit 41 Sportlern. Rumänische Athleten treten in Wettkämpfen verschiedenster Sportarten an: Leichtathletik, Basketball, Box, Rudersport, Gewichtheben, Kanusport, Judo, Schwimmen, Turnen und Rhythmik, Fechten, Taekwondo, Tischtennis und Tennis. Teilnahmeberechtigt sind dabei jugendliche Sportler im Alter von 14 bis 18 Jahren. Die olympischen Jugendspiele wurden Samstag Abend mit einer spektakulären Feier vor 60.000 Zuschauern im Stadion von Nanjing eröffnet. An den olympischen Wettkämpfen die am 28. August zu Ende gehen beteiligen sich über 3.500 Athleten aus 204 Ländern.