Tag: Abteilung

  • Nachrichten 10.10.2018

    Nachrichten 10.10.2018

    Bukarest: Der rumänische Justizminister Tudorel Toader hat bekanntgegeben, die Exekutive habe am Mittwoch einen Dringlichkeitserlass gebilligt, betreffend die Funktionierung der Abteilung für die Untersuchung der Verbrechen im Bereich Justiz. Toader fügte hinzu, die Abteilung werde bis zum 23. Oktober von der DNA alle Fälle übernehmen, in denen Magistrate untersucht werden. Die Abteilung muss in sechs Monaten seit dem in Krafttreten des Gesetzes ihre Tätigkeit beginnen. Die Abteilung wird 15 Strafanwälte haben. Die Abteilungschefs werden durch Wettbewerb bestimmt.



    Bukarest: Die rumänische Regierung hat am Mittwoch über den Entwurf eines neuen Rentengesetzes beraten. Die Vorlage wurde nach Abstimmung mit den Sozialpartnern angepasst und bekommt grünes Licht vom Finanzministerium. Ziel ist es, Renten anzuheben und gleichzeitig Ungerechtigkeiten auszubügeln – so sollen in Zukunft bei der Berechnung der Renten nur die eingezahlten Kassenbeiträge relevant sein. Personen mit gleicher Beitragsdauer, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten in den Ruhestand gingen, sollen künftig gleich hohe Renten kassieren. Die neuen Vorschriften sollen schrittweise bis 2021 umgesetzt werden und für über 5 Millionen Rentner gelten. Am Mittwoch protestierten vor dem Sitz der Regierung etwa 150 Vertreter der Rentner und verlangten, dass ab 2021 der Rentenpunkt – die Berechnungsgrundlage für Altersbezüge – auf 45% des Brutto-Durchschnittslohnes angehoben wird.



    Bukarest: Die Inflation ist in Rumänien von 5,1% im August im September auf 5,03% leicht gesunken, wobei Lebensmittel sowie andere Güter und Dienstleistungen weiterhin teurer wurde. Die höchste Jahresinflation wurde 2018 mit 5,41% im Mai gemessen. Höher war die Inflation nur im Februar 2013. Ende August korrigierte die Zentralbank das Inflationsziel für Ende 2018 auf 3,5% nach unten. Nach EU-Berechnungsmethode lag die Inflation im August bei 4,7% – es war der siebente Monat in Folge, in dem Rumänien die höchste Inflation in der EU verzeichnete.



    Bukarest: In der Abgeordnetenkammer ist ein Antrag der Opposition gegen Wirtschaftsminister Dănuţ Andruşcă an der Parlamentsmehrheit gescheitert. Der Antrag war am Montag diskutiert worden, als die liberale Partei dem Minister vorwarf, durch seine Unfähigkeit Rumänien in den Bankrott zu stürzen. Dies belegten die makroökonomischen Indikatoren, so die Opposition. Ebenfalls am Montag brachten die Liberalen einen Antrag gegen Kulturminister George Ivaşcu ein – ihn kritisieren sie wegen der Unfähigkeit, die Jubiläumsfeiern vom 1. Dezember angemessen zu gestalten.



    Frankfurt: Rumänien beteiligt sich bis Sonntag an der Frankfurter Buchmesse 2018. Das rumänische Kulturministerium organisiert zahlreiche Events an denen Schriftsteller darunter Gabriela Adameşteanu, Daniel Bănulescu, Radu Pavel Gheo, Robert Şerban, Jan Koneffke, Dana Grigorcea, Adriana Carcu, die Übersetzer Jan Cornelius, Ernest Wichner und Georg Aescht, der Historiker Adrian Majuru und bedeutende Verlage teilnehmen. Auf der Messe wird die deutsche Fassung des Romans Der Wald der Gehängten von Liviu Rebreanu lansiert. Gabriela Adameşteanu und Daniel Bănulescu werden die deutschen Fassungen ihrer Gedichtbände Verlorener Morgen bzw Bundesrepublik vorstellen.

  • Das rumänische Gesundheitssystem braucht Notmaßnahmen

    Das rumänische Gesundheitssystem braucht Notmaßnahmen

    Das Bukarester Krankenhaus für Verbrennungen ist in ganz Rumänien bekannt; dort werden Patienten mit äußerst schweren Verbrennungen behandelt. In den letzten Jahren hat aber das Verbrennungskrankenhaus ein viel schlechteres Image bekommen. Grund dafür waren die Krankenhausinfektionen, die zum Tod mehrerer Patienten führten, der Skandal um die gepanschten Desinfektionsmittel, die vom Unternehmen Hexipharma geliefert wurden, und schwere Korruptionsanschuldigungen gegen einige Ärzte und Krankenhausmanager. Der jüngste Skandal war aber vor einigen Tagen ausgebrochen, als die Medien eine schokierende Aufnahme veröffentlicht hatten: Ein in der Intensivabteilung behandelte Patient war gestorben, und auf eine offene Wunde an seinem Hals waren Maden (Larven der Stubenfliege) zu sehen. Hinzu kam noch ein Todesfall: Eine Patientin ist nach einer Transfusion mit Blut der falschen Blutgruppe gestorben. Infolge der zwei Todesfälle wurden die Abteilung Anästhesie und operative Intensivmedizin, sowie die Abteilung Transfusionsmedizin und Hämatologie des Bukarester Krankenhauses für Verbrennungen geschlossen. Zur Zeit sucht man nach Lösungen zum Verlegen dieser Abteilungen in eine andere medizinische Einheit. Ferner wurden zwei Strafverfahren wegen fahrlässiger Tötung und eine Untersuchung des Ombudsmannes eingeleitet.


    Der rumänische Gesundheitsminister, Vlad Voiculescu, sagte, es sei inakzeptabel, dass man aus der Tragödie vom 30. November 2015 im Club Colectiv nichts dazugelernt habe. Damals waren nach einem schweren Brandunfall im Bukarester Club Colectiv 64 Menschen gestorben; mehr als 100 wurden zum Teil schwer verletzt. Der Manager des Krankenhauses für Verbrennungen habe aber keinen Antrag für zusätzliche Investitionen oder für die Aufstockung des Krankenhauspersonals eingereicht. Über die notwendigen Maßnahmen sagte Vlad Voiculescu:



    Die einzige vernünftige Maßnahme, die wir in den letzten Monaten mehrmals in Betracht gezogen haben, ist das Schließen des Krankenhauses und das Verlegen der Aktivität in eine andere medizinische Einheit. Ich diskutierte mit den Managern einiger Krankenhäuser, die Patienten mit schweren Verbrennungen übernehmen könnten, aber nach den Gesprächen sind wir zu dem Schluß gekommen, dass wir nicht das gesamte Verbrennungskrankenhaus schließen können. Es werden auch weitere Maßnahmen vorgesehen: Inspektionen, Kontrollen, Sanktionen in Form von Geldstrafen, aber selbstverständlich auch die Unterstützung des Bukarester Verbrennungskrankenhauses mit allen notwendigen Investitionen. Solange man im Krankenhaus keine Klimaanlage hat, solange der Krankenhausmanager keinen Antrag zur finanziellen Unterstützung beim Gesundheitsministerium eingereicht hat, solange die Krankenhausfenster nicht mit Fliegengittern versehen sind, hat man ein großes Problem.“



    Im Bukarester Krankenhaus für Verbrennungen werden zur Zeit 47 Patienten behandelt; zwei von ihnen dürfen nicht bewegt werden. Sollte zu diesem Zeitpunkt ein Brandunfall mit vielen Verletzten passieren, so müßten die Patienten ins Ausland geschickt werden, weil in Rumänien keine entsprechende Behandlungsmöglichkeiten vorhanden seien. Nach dem Brandunfall im Club Colectiv waren viele Schwerverletzte ins Bukarester Verbrennungskrankenhaus eingeliefert worden. Auch wenn mehrere Patienten zur Behandlung in ausländische Krankenhäuser verlegt wurden, sind einige von ihnen infolge der Krankenhausinfektionen gestorben, die sie in rumänischen Krankenhäusern bekommen hatten. Eine bittere Ironie ist die Tatsache, dass Anfang dieses Jahres, bei der Gala Ein Mensch unter Menschen“, die den Professionalismus, die Hingabe, sogar das Heldentum belohnt, das Managerteam des Bukarester Krankenhauses für Verbrennungen mit einem Preis ausgezeichnet wurde.