Tag: Abwertung

  • Rumänische Nationalbank reagiert auf die Abwertung des Leus

    Rumänische Nationalbank reagiert auf die Abwertung des Leus

    Das Jahr 2019 begann mit großen Turbulenzen auf dem rumänischen Devisenmarkt. Die Landeswährung, der Leu, hat ihre eigenen Negativrekorde niedergeschlagen. Er erzielte historische Mindestwerte im Verhältnis zu der europäischen Einheitswährung. In den ersten Tagen des Jahres notierte der Euro bei 4,66 Lei und überschritt Mitte des letzten Monats die psychologische Schwelle von 4,7 Lei. Die Landeswährung hat gegenüber dem US-Dollar sowie gegenüber dem Schweizer Franken an Boden verloren.


    Ebenfalls im Januar erreichte ROBOR, der Hauptindex, mit dem die variablen Zinssätze für ROL-Kredite berechnet werden, nahe drei Prozent, was die Zinsen der Rumänen, die Kredite haben, weiter erhöht. Die Unruhen haben sich auch auf die politische Szene ausgeweitet. Die Sozialdemokratische Partei, PSD, hat die Nationalbank aufgefordert, auf dem Markt einzugreifen, um den Leu zu retten, und dafür ihre Reserven von fast 37 Milliarden Euro zu gebrauchen.


    Die Kritiken der ALDE- Mitglieder, einem jüngeren Partner der Sozialdemokraten, gegen den Notenbankchef Mugur Isărescu, dem Toleranz angeblicher kommerzieller Bankgeschäftspraktiken bei der Festlegung von ROBOR vorgeworfen wird, haben zugenommen. Andererseits stieg die Geldmenge nach Angaben der Zentralbank im Dezember 2018 um fast 9% gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres, was zur Abwertung des Leu beigetragen hat.


    Der Berater von der Rumänischen Nationalbank Adrian Vasilescu schätzte, dass die Entwicklungen auf dem Devisenmarkt mehr psychologisch waren, und kündigte an, dass die Intervention der Zentralbank nur wenn die Abwertung 4 bis 5 Prozent übersteige, notwendig sei. Am Donnerstag gab die Nationalbank bekannt, dass sie den Leitzins auf 2,5% pro Jahr hält und die Mindestreservesätze für Kredit- und Fremdwährungspassiva der Kreditinstitutionen auf dem aktuellen Stand halte.


    Nach der Sitzung des Verwaltungsrates der Nationalbank sagte der Notenbankchef, er rechne mit einer Fortsetzung des Abwärtstrends der Inflation, gefolgt von einem weiteren Anstieg auf etwa 3,5%. Mugur Isărescu dazu:



    Das neue Szenario der Prognose bestätigt erneut die Aussicht der Fortsetzung der Senkung der jährlichen Inflationsrate in den nächsten drei Quartalen, sogar unter den zuvor erwarteten Werten, gefolgt von einem Anstieg und einem leichten Unterschreiten der oberen Grenze des Zielbereichs bis zum Ende des Prognosehorizonts. Die mit den Inflationsaussichten verbundenen Unsicherheiten und Risiken stehen im Zusammenhang mit den neuen Steuer- und Haushaltsmaßnahmen, die am 1. Januar in Kraft traten, sowie mit dem Nichtvollenden des Entwurfs des Haushaltsplans, was auf die zukünftige Durchführung der Steuer- und Einkommenspolitik Auswirkungen haben wird.



    Mugur Isărescu fügte hinzu, dass sowohl der Geld- als auch der Währungsmarkt gut funktionieren, und versicherte, dass es keine Anzeichen für eine wettbewerbswidrige Vereinbarung zwischen Banken für die Festlegung von ROBOR gebe.

  • Die Landeswährung LEU wertet sich weiterhin ab

    Die Landeswährung LEU wertet sich weiterhin ab

    Die Landeswährung, der Leu, beendete die Woche mit einem neuen historischen Tief im Verhältnis zum Euro. Es hat stetig an Wert verloren und erreichte in den letzten Tagen mehrere historische Marken gegenüber dem Euro. Am Freitag lag der letzte von der Rumänischen Nationalbank veröffentlichte Wechselkurs bei 4,6975 Lei / Euro. In diesem Zusammenhang ersuchte der Vorsitzende der Wirtschaftskommission des Senats Daniel Zamfir die Nationalbank, die Regulierung und die Art und Weise, wie der ROBOR-Index (anhand dessen die Kosten für die Verbraucherkredite in Lei berechnet werden) zu ändern. Au‎ßerdem hat er den Gouverneur der Zentralbank Mugur Isărescu und den Präsidenten des Kartellamtes Bogdan Chiriţoiu zu Erklärungen zu diesem Thema einberufen.



    Der Senator der ALDE behauptet, er habe Informationen aus einer vertuschten Untersuchung des Kartellamtes, aus der hervorgeht, dass dieser Index mit der Kenntnis und der direkten Beteiligung der Landesbank verfälscht werde und nicht das Ergebnis eines freien Marktes sei.



    Daniel Zamfir: Die Banken handeln gezielt, um den ROBOR Index zu steigern, um ihre Verluste aus Wechselkursspekulationen irgendwie zu decken. Wie? Es ist sehr einfach: Erhöhen Sie den ROBOR Index, erhöhen Sie die Rate, die die Leute mit Krediten in der Landeswährung bezahlen müssen, und damit decken wir unsere Lücken, die wir an anderer Stelle gemacht haben, durch diese ROBOR-Steigerung ab. Es ist sehr einfach.“



    Diese Kritik stützt sich auf Informationen aus dem Bankenmarkt sowie auf einen Bericht des Kartellamtes, der vor zehn Jahren erarbeitet, allerdings nicht veröffentlicht wurde. Die Vertreter des Kartellamtes erklärten jedoch darauf hin, dass das Amt keine Anzeichen für eine mögliche Vereinbarung zwischen den Banken im Jahr 2008 fand und die Untersuchung 2013 abgeschlossen wurde. Nach den Vorwürfen des Senators von ALDE reagierte der Sprecher der Nationalbank Dan Suciu. Er präzisierte, dass der Funktionsmechanismus des ROBOR-Marktes extrem transparent ist und ständig von der Nationalbank kommuniziert wird.



    Dan Suciu: Die Nationalbank hat als oberstes Ziel die Preisstabilität, d.h. die Inflation. Das wichtigste Instrument, mit dem es reagiert, ist die Leitzinspolitik. Um diesen Leitzins wird der Abweichungsbereich festgesetzt. Abhängig von diesem Abweichungsbereich variiert der ROBOR-Index. So funktioniert der Markt auf der ganzen Welt.“



    Die Vertreter der Zentralbank sagen, dass die Abwertung der Landeswährung der letzten Tage nicht besorgniserregend sein sollte. Der Strategieberater der Nationalbank Adrian Vasilescu sagte, dass die Abwertung des Leu seit Anfang des Jahres nur von 0,6 Prozent sei und der Eingriff der Zentralbank nur dann in Erwägung gezogen werden könne, wenn sie 4-5 Prozent übersteige. Wirtschaftsexperten gehen davon aus, dass ein Kurs, der näher an der Realität der rumänischen Wirtschaft liegt, 4,75 Lei pro Euro betragen würde. Ihrer Ansicht nach wird die Abwertung des Leu in der nächsten Periode weiter gehen.