Tag: Adrian Negrescu

  • Wirtschaftsprognose für 2022: zunehmende Diskrepanzen und Gleichgewichtsstörungen

    Wirtschaftsprognose für 2022: zunehmende Diskrepanzen und Gleichgewichtsstörungen




    Bei den vorangegangenen Wirtschaftskrisen von 1996–1997 bzw. 2008–2009 hat die rumänische Volkswirtschaft etwa 5–6 Jahre gebraucht, um sich zu erholen. Erstaunlicherweise brauchte das BIP Rumäniens in der derzeitigen Krise nur anderthalb Jahre, um sich auf das Niveau von vor der Pandemie wieder einzupendeln. Nach einer Abnahme um 3,7% im Jahr 2020 verzeichnete Rumäniens Wirtschaft ein dynamisches Wachstum von 6,3% bis Ende des vergangenen Jahres. Die unerwartet schnelle Wiederankurbelung der Wirtschaft wird jedoch von Preissteigerungen und einem erhöhten Inflationsdruck sowohl auf dem heimischen als auch auf den externen Märkten begleitet. Vor diesem Hintergrund sind die Perspektiven für 2022 nicht gerade rosig — Analysten gehen nach wie vor von einer steigenden Inflation aus, die zusätzlich von erhöhten Energiepreisen und den allerorts eingeforderten Lohnerhöhungen verstärkt wird. Experten zufolge befinden wir uns in einer Inflationsschleife, und die Handelsbilanz ist aus dem Gleichgewicht gekommen, was dem Staatshaushalt auch nicht gut tut, denn seit 2019 verzeichnet Rumänien kontinuierlich ein Haushaltsdefizit.



    Rein theoretisch sollte 2022 ein Jahr der Wiederankurbelung sein, doch praktisch werde es ein Jahr der Kontraste und zunehmender Gleichgewichtsstörungen sein, zeigt eine unlängst veröffentlichte Studie eines Beratungsunternehmens. Steigende Preise bei gleichbleibenden Löhnen und Gehältern werden zu einem sinkenden Lebensstandard für viele und zu einer Diskrepanz zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor führen. Letztendlich werde die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr auseinanderklaffen, sagt der Wirtschaftsanalyst Adrian Negrescu:



    Es wird ein Jahr der Kontraste sein, denn der Unterschied zwischen Preissteigerungen und Lohnerhöhungen wird erheblich sein; au‎ßerdem wird es zu gro‎ßen Diskrepanzen zwischen den unterschiedlichen Wirtschaftsbranchen kommen — manche werden ein bescheidenes Wachstum verzeichnen, andere werden Verluste schreiben. Wiederum andere Branchen sind von den sinkenden Exporten aufgrund der Pandemie betroffen, deren Ende noch lange nicht in Sicht ist. Zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor wird sich das bereits existierende Gefälle sogar vertiefen, denn wir dürfen nicht vergessen, dass die Gehälter im öffentlichen Sektor praktisch eingefroren sind, womit auch die Kaufkraft dieser Menschen schwindet. Allerdings haben die Angestellten im öffentlichen Bereich auch einige Vorteile — die Gehälter sind garantiert und es gibt auch Lebensmittelcoupons und Urlaubsgutscheine, während es im Privatsektor immer schmalere Chancen auf einen besseren Job oder Lohnerhöhungen gibt, wenn man sich die Inflation und die Zahlungsrückstände vor Augen hält.“




    Das Jahr 2021 hätte prinzipiell auch das Jahr der viel versprochenen strukturellen Reformen in der Verwaltung, in staatlichen Unternehmen, im Renten-, Gesundheits- und Bildungswesen sein sollen — doch die Trägheit der Systeme und der Mangel an politischem Willen haben dazu geführt, dass die notwendigen Umstrukturierungen auf die lange Bank geschoben wurden. Als Havarielösung hat man die meisten Reformschritte in den Nationalen Wiederaufbau- und Resilienzplan aufgenommen, der mit europäischen Geldern finanziert wird. Die einzige gnadenlos vollzogene Reform“ — wenn man sie denn so bezeichnen kann — war die vollständige Liberalisierung des Energiemarktes, die nun kleine Unternehmen und Endvebraucher vor existenzielle Probleme stellt. Wie wird es 2022 in den unterschiedlichen Branchen weitergehen? Der Wirtschaftsanalyst Adrian Negrescu glaubt, dass der Online-Handel und die damit zusammenhängenden Nebenzweige weiterhin schwarze Zahlen schreiben werden, auch private Kliniken und Krankenhäuser würden im Aufwärtstrend begriffen sein:



    Ich erwarte ein signifikantes Wachstum auch in der Landwirtschaft. Wenn die Witterung mitspielt, könnten wir in diesem Jahr sogar landwirtschaftliche Erträge erzielen, die vergleichbar mit jenen vom vergangenen Jahr sind, als die Produktion rekordträchtig war. Im Au‎ßenhandel wird die Bilanz weiterhin negativ bleiben, so dass alle Handelsfirmen, die bis zur Pandemie lukrative Exportgeschäfte machten, Verluste werden hinnehmen müssen. Im Wachstumsbereich wird hingegen der IT-Bereich bleiben, doch vielen anderen Branchen wird aufgrund von mangelnden Investitionen das Wachstum verwehrt bleiben. Hotelbetriebe und Gastronomie werden wahrscheinlich im Überlebensmodus ausharren müssen, so wie es 2020 und 2021 der Fall war. Über den Daumen gepeilt werden wir eine Volkswirtschaft mit mehreren Geschwindigkeiten haben, und leider werden recht viele Unternehmen dicht machen müssen. Allein im Jahr 2021 sind fast 100 000 rumänische Unternehmen von der Bildfläche verschwunden, und ich schätze, dass es auch 2022 vielen KMU an den Kragen gehen wird und damit negative Rekordzahlen aufgezeichnet werden müssen.“




    Zum Schluss des Interviews mit unserem Sender versü‎ßte der Wirtschaftsanalyst Adrian Negrescu allerdings seine düstere Prognose. Viele rumänische Unternehmen hätten ihre Lektion aus der Pandemie gelernt und ihre wirtschaftliche Aktivität an die neuen Umstände angepasst. Die Geschäftspläne seien im Einklang mit der wirtschaftlichen Realität des Jahres 2022 kalibriert worden. Schwierig bleibe allerdings weiterhin die Rekrutierung von qualifizierten Arbeitskräften bei wenig wettbewerbsfähigen Löhnen, so Negrescu.

  • Eheschließungen und Scheidungen: Rumänien im europäischen Durchschnitt

    Eheschließungen und Scheidungen: Rumänien im europäischen Durchschnitt

    Die 30 Jahre seit dem Fall des Kommunismus haben offensichtlich viele wirtschaftliche und politische, aber auch soziale Veränderungen mit sich gebracht. Auch die Privatsphäre der Familie und die affektiven Beziehungen haben verschiedene Veränderungen erfahren. Eine davon betrifft die Institution der Ehe, die während des Kommunismus ihre traditionelle Form beibehalten hat, obwohl die damalige Ideologie auch eine Revolution der Moral versprach.



    Das traditionalistische Konzept der Ehe hat sich zusammen mit anderen konservativen gesellschaftlichen Bräuchen im Kommunismus nicht nur nicht verändert, sondern wurde in mancher Hinsicht sogar noch akzentuiert, so dass die jungen Menschen zu jener Zeit schon früh heirateten. Die Ehe markierte den vollen Eintritt in die Reife, eine Schwelle, die so schnell wie möglich überschritten werden musste. Die Tradition verlangte, dass die jungen Menschen, sobald sie die Ausbildung abgeschlossen hatten — sei es mit mittlerer Reife, Abitur oder Hochschuldiplom –, ihr wirkliches Leben begannen, indem sie heirateten, um eine Familie zu gründen. Der kommunistische Staat wiederum förderte diese Lebensauffassung und machte es unverheirateten jungen Menschen noch schwieriger als verheirateten, vom Staat eine Wohnung zu erhalten.



    Offensichtlich verschwand diese Mentalität nicht sofort nach dem Sturz des Kommunismus, und 1990 waren Männer im Durchschnitt mit 25 Jahren verheiratet, Frauen mit 22. Eine kürzlich von der Agentur Frames durchgeführte soziologische Untersuchung zeigt jedoch, dass die Veränderungen seither nicht mehr so langsam vor sich gehen: Rumänen heiraten nicht nur später, sondern auch seltener.



    Im Jahr 1990 wurden in Rumänien 192.652 Eheschlie‎ßungen beim Standesamt eingetragen, im Jahr 2018 sank die Zahl der Eheschlie‎ßungen um fast 50.000 auf 143.292. Für die Rumänen ist die Ehe nicht mehr eine Priorität, wie während des Kommunismus, meint der Frames-Analytiker Adrian Negrescu:



    Im Jahr 2018 war die Ehe keine Priorität mehr. Jetzt heiraten die Rumänen in der Regel nur dann, wenn sie die finanzielle Sicherheit haben, die es ihnen erlaubt, eine Wohnung zu kaufen und eine Familie mit Kindern zu gründen. Jetzt sind die Menschen an Karrieren interessiert. Auch Frauen werden von diesen Trends beeinflusst — sie wollen in erster Linie einen stabilen Arbeitsplatz, ein sicheres Einkommen und sind sehr an allem interessiert, was Emanzipation bedeutet, sowie an anderen Aspekten im Zusammenhang mit der dynamischen Gesellschaft, in der wir leben. Anfang der 1990er Jahre waren Männer im Durchschnitt mit 25 Jahren verheiratet, Frauen etwa mit 22 Jahren. In den ländlichen Gebieten heirateten die Frauen sogar noch früher, mit 21 Jahren. Im Jahr 2018 heirateten die Männer im Durchschnitt etwa mit 31 Jahren, und die Frauen mit 28 Jahren. Es ist ein deutlicher Anstieg des Alters, infolge der Veränderungen in der Gesellschaft, die uns veranlasst haben, unserer individuellen Entwicklung mehr Aufmerksamkeit zu schenken, wobei die Familie im Hintergrund bleibt.“




    Auf europäischer Ebene gehört Rumänien jedoch zu den Ländern mit einer hohen Heiratsrate von 7,3‰, neben Litauen (7,5‰), Zypern und Lettland (6,8‰) sowie Malta (6,3‰). Obwohl die traditionelle Ehe nicht mehr in Mode zu sein scheint, sind langfristige Beziehungen nicht verschwunden. Sie nehmen aber andere, weniger offizielle Formen an. Adrian Negrescu dazu:



    Im sentimentalen Bereich der Beziehungen hat sich nichts geändert. Es gibt viele Paare, die in ‚wilder Ehe‘ leben, eine gemeinsame Wohnung haben, ihr Geld gemeinsam verwalten, aber die offizielle Eheschlie‎ßung hinauszögern. Sie denken, dass sie vielleicht kein Geld für die Hochzeit haben, oder sie stehen unter finanziellem Druck. Eine Familie zu gründen und Kinder auf die Welt zu bringen, ist mit vielen Ausgaben verbunden. Jedes Paar wünscht sich ein Kind, aber leider haben nicht alle das Einkommen, das ihnen die gewünschte Sicherheit bietet. Die Chancen auf Sicherheit oder auf ein menschenwürdiges Leben sahen in den frühen 1990er Jahren anders aus. Jetzt, in den 2000er Jahren, gibt es andere wirtschaftliche Anforderungen. Die Eltern müssen ihrem Kind ein besseres Leben sichern, sie müssen mehr Geld für Ausbildung und Gesundheit ausgeben. Dieses ganze Paket von wirtschaftlichen Überlegungen beeinflusst eindeutig die Wahrnehmung der Ehe.“




    Nicht nur die wirtschaftlichen Erwägungen verändern die Wahrnehmung der Ehe, sondern auch die Sichtweise auf das persönliche Glück. Die Menschen sind anspruchsvoller geworden, sowohl an sich selbst als auch an ihre Umgebung. Wir stellen höhere Ansprüche an das Verhalten des Partners, weil wir andere Ma‎ßstäbe an unsere eigene Zufriedenheit und unser Glück anlegen. Wir verschieben den Moment, in dem wir mit einer bestimmten Person eine Beziehung aufnehmen, bis wir die richtige Person finden, die sowohl unsere persönlichen Bedürfnisse auch Bedürfnisse in Verbindung mit dem sozialen und wirtschaftlichen Status befriedigen kann. Sobald diese Person gefunden und die Beziehung durch die Eheschlie‎ßung offiziell wird, scheint die Trennung jedoch eine eher seltene Wahl zu sein. Die Statistiken über Scheidungen zeigen uns, dass die Rumänen zwar nicht so schnell heiraten, sich aber auch nicht sehr schnell scheiden lassen. Adrian Negrescu:



    Gab es 1990 ca. 32.000 Scheidungen, so waren es 2018 etwas weniger, etwa 30.000. Das ist kein signifikanter Rückgang, aber es deutet auf einen zusätzlichen Reifegrad hin. Wir achten mehr auf die Beziehung, die wir bereits haben, und auf die Art und Weise, wie Probleme bewältigt werden können. Wir haben gelernt, wie wir eine dauerhafte Beziehung aufrechterhalten können. Das bedeutet mehr, als eine gemeinsame Wohnung zu haben. Es bedeutet mehr Aufmerksamkeit für den Partner und seine Erwartungen, und es bedeutet, zu lernen, wie man gemeinsam etwas aufbauen kann. Interessant ist das Alter, in dem sich die Rumänen scheiden lassen. Im Jahr 2018 betrug das Durchschnittsalter der geschiedenen Männer 43 Jahre und das der geschiedenen Frauen 39 Jahre. Also in voller Reife. Und im Falle der Männer fällt dieses Alter etwas mit der so genannten Krise des mittleren Alters zwischen 40 und 50 Jahren zusammen. Bei Frauen gibt es meiner Meinung nach andere Überlegungen. Für sie sind die Streitigkeiten oder Unzufriedenheiten im Zusammenhang mit der Beziehung wichtiger. Im Allgemeinen sind Frauen in einem jungen Alter viel reifer als Männer und sie achten viel mehr auf Themen, die Männer nicht bemerken. Die Frauen wollen mehr von einer Beziehung, und wenn sie sich in diesem Bereich der traditionellen Hausfrau eingegrenzt fühlen, versuchen Karrierefrauen, aus dieser Beziehung auszusteigen, weil sie mehr vom Leben wollen. Es ist kein Zufall, dass die geschiedenen Frauen etwa 39 Jahre alt sind. In diesem Alter haben viele Frauen wirtschaftliche Unabhängigkeit erlangt und ihre Lebenserwartungen unterscheiden sich von denen des Mannes, den sie in ihrer Jugend geheiratet haben.“




    Auf der Ebene der Europäischen Union liegt Rumänien mit einer Scheidungsrate von 1,5‰ in der Mitte der Rangliste. Ganz oben auf der Liste befinden sich Lettland und Litauen mit 3,1‰ und Dänemark mit 3‰. Die niedrigsten Scheidungsraten auf europäischer Ebene verzeichneten Malta mit 0,8‰ und Griechenland mit 1,0‰.

  • Marriage and Divorce in present-day Romania

    Marriage and Divorce in present-day Romania


    30 years on from the demise of the communist regime in Romania, the country has been through a lot of economic, political and social changes. The private sphere of family relations, including the institution of marriage, has not remained unchanged. Back in the time of the communist regime, the institution of marriage kept its traditional form and young people used to get married at an early age. Marriage was seen as proof of maturity back in the day, and for this reason, shortly after having graduated from high-school or university young people were encouraged to build their own families. The institution of marriage was being encouraged by the communist authorities as well and they resorted to all kinds of measures to discourage the single status. One suchlike measure was to prevent single persons from getting access to state housing. This mentality of getting married at an early age outlived the communist regimes and in 1990 men got married around the age of 25 on an average, while women at 22. A survey recently conducted by Frames Agency shows that major changes have occurred ever since. Not only has the average marriage age for Romanians increased, but the number of those willing to take this step has dropped sharply.



    In 1990, the Register Office reported some 192,652 marriages. In 2018 the number of marriages dropped by some 50,000, to 143,292. Right now marriage is no longer a priority for Romanians, as it was during communism, Frames analyst Adrian Negrescu believes:



    “In 2018 the situation changed. Right now Romanians marry only when their financial situation allows them to purchase a house and settle down. Now people are more interested in their careers. Women too seem to observe this trend, preferring a stable job first and foremost, that would secure them a stable income. Women are rather interested in everything that can empower them and other topics linked to the dynamic society we live in. In the early 1990s, men married at the age of 25 on average, while women at a little over 22. In the rural area, the marriage age for women was even lower, 21 years. In 2018 men usually marry at around 31 years, and women at 28. Its a significant increase, telling of the changes society has undergone, which make us more mindful about our personal development, family no longer being the top priority”.



    In spite of all these, at European level, Romania is among the countries with a high rate of marriages, namely 7.3‰ alongside Lithuania (7.5‰), Cyprus and Latvia (6.8‰) and Malta (6.3‰). Furthermore, although the traditional marriage does not seem to be fashionable any more, longstanding relationships have not disappeared but have taken different, less official forms. Here is analyst Adrian Negrescu with details:



    “Nothing has changed, though, on the sentimental side of relationships. There are many couples who decide to live together, in the same house, and with shared money, but they keep postponing the official marriage. They may think that they do not have enough money for a wedding party or are pressed for other economic aspects. Having a family and children requires a lot of expenses. Everybody wants a child, but not everybody has the necessary amount of money to obtain the needed safety. This level of safety, of decent living standards was different in the early 1990s. Now, in the 2000s, economic requirements are different. A child needs more to have a decent living, parents spend more for their childs education and healthcare. All these economic aspects do have an impact on the perception of marriage.”



    Economic aspects are not the only factors that change peoples perception of marriage, there is also the vision one has about ones personal happiness. We have become more demanding both of ourselves and of those around us. We are more demanding in relation to our partners behavior, because we have other standards for our own happiness and contentment. We keep postponing the moment of marriage until we find the right person that should comply both with our personal needs and our economic and social status. Once we find that person and make the relationship official, separation seems to be a rare option, because divorce statistics show that Romanians find it even harder to get a divorce than getting married. Here is Adrian Negrescu back at the microphone with more:



    “If back in 1990 the number of divorces reported was 32 thousand, in 2018 the figure dropped to 30 thousand. It is not a significant drop, but it shows that people have become more mature. We pay more attention to our relationship and to the ways of managing the problems that may appear. We have learnt or are learning how to build a longstanding relationship. And this means more than sharing a house. It means more attention granted to the partner and to his or her expectations, it means learning to build together. Another interesting aspect is the age at which Romanians get a divorce. In 2018, the average age of men who were getting a divorce was 43 and 39 for women. So, Romanians get a divorce at a mature age. In the case of men, this age somehow coincides with the so-called midlife crisis, between 40 and 50 years. In my opinion, women have different reasons to get a divorce. Whats important for them is their contentment or discontentment with the relationship per se. In general, young women are more mature than young men, they pay more attention to aspects that men often miss. Women want more from a relationship, when they get engrossed in the traditional marriage pattern, career women try to get out of that relationship, because they want more. The age of 39 is not accidental, because, at that age, many women will have obtained economic independence, and their expectations from life come to differ from those of the man they married when young.”



    Within the EU, with a divorce rate of 1.5‰ Romania is halfway in a classification in which Latvia and Lithuania (with 3.1‰) and Denmark (3.0‰) report the highest divorce rates. The lowest divorce rates at European level are registered in Malta (0.8 ‰) and Greece (1,0‰).