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  • The “Anton Pann” Theatre in Ramnicu Valcea

    The “Anton Pann” Theatre in Ramnicu Valcea

    Preserving the spirit of a century-old theatre tradition in the area, the “Anton Pann” Theatre in Ramnicu Valcea, in central Romania, emerged as a professional institution in May 1990. Before that it was a popular theatre, actually one of the best in the country in the 1960s- 1980s, benefiting from the work of reputed directors such as Dan Micu, Silviu Purcarete and Alexandru Dabija.



    Adrian Roman has been the manager of the Anton Pann theatre for over 10 years now, and his strategy has been to rejuvenate the troupe. So, he’s brought in 10 graduates of the theatre school in Cluj. Definitely, many young actors would like to be part of that team, so we asked Adrian Roman about the selection criteria.



    Adrian Roman: “It’s not easy to become a member of the Anton Pann troupe. Those who want that should know that if they come to Ramnicu Valcea it will not be for the money, but for performing alongside a team of professionals. I’ve seen most of them, I’ve watched them grow professionally ever since they were students in Cluj. An actor joins the Anton Pann team as part of a play’s cast. They are selected by a director for a certain show, they do not just come here to make money. So, they are chosen not only by me, but by the directors that stage performances here, and as I said earlier, they are monitored at least one year before that. They do not come here only based on their track record. They also need to understand our mentality, as we promote performance here at the Anton Pann Theatre.”



    What is also necessary is, of course, a lot of positive energy and enthusiasm. Besides promoting young actors, the Anton Pann theatre aims at also promoting young directors. One of them is Botos Balint, also a graduate of the school in Cluj.



    To manager Adrian Roman, the most important achievement of the year 2014 was his theatre’s participation in the National Theatre Festival, with “The Belgrade Trilogy”, directed by Cristi Juncu. This year, more precisely in late March, the Anton Pann Theatre, in collaboration with the Romanian Cultural Institute, will have a tour in Ukraine, the region of Odessa. Part of that tour, the puppeteers troupe will also give performances for children. Another collaboration, also in March, will be with the Nottara Theatre.



    Adrian Roman:It all started when Marinela Tepus, the manager of the Nottara Theatre, saw several of our performances. Actually we had been to Nottara with a performance of ours, namely “Close”, by Cristi Juncu. At the Studio Theatre Festival in Pitesti, held in the autumn of 2014, Marinela Tepus was a member of the jury, and our show, “You’re an animal, Viskovitz”, by Alessandro Boffa, directed by Tudor Lucanu, won the Grand Prize. It was funny in a way, because it was the last performance in the festival. The dice had been cast, the awards established, but we interfered with their plans and got the Grand Prize and a standing ovation, which to us matters the most. Seeing the audience’s reaction, Marinela Tepus publicly extended an invitation to present our shows for a whole year. We have already scheduled the first ones. The first is the one that got the grand prize in Pitesti, which is quite special. I hope it will be equally successful at Nottara Theatre as well. We are trying to make our way into this boulevard of Romanian theatre and earn our own audience, through our own shows, because we have a young troupe of actors that is absolutely brilliant. This is my opinion. There is much talk about it at present, and I hope Bucharest too will be taken in by its performances. Unfortunately, in Ramnicu Valcea, which is a smaller town, shows are short-lived and our presence at Nottara will hopefully extend the lifespan of some of the performances that really deserve a longer lifespan.”



    Recently, rehearsals for a new show called “Stags and Hens” have started at the Anton Pann theatre, a contemporary work written by Willy Russell. The performance staged by Vlad Massaci will premiere in early April. Until then, the UNITER jury will be in Ramnicu Valcea on February 28th and March 1st to see two performances proposed by the theatre for the UNITER awards: “A strange story with a dog at midnight”, directed by Vlad Massaci and “You’re an animal, Viskovitz”, directed by Tudor Lucanu. We wish them plenty of good luck, because the small theatre in Valcea is now struggling to stay among the top theatres in the country.

  • Anton-Pann-Theater in Râmnicu Vâlcea: Mehr als nur lokaler Erfolg

    Anton-Pann-Theater in Râmnicu Vâlcea: Mehr als nur lokaler Erfolg

    Das Anton-Pann-Theater in Râmnicu Vâlcea sorgt für den Fortbestand der über 100-jährigen Theatertradition in der Region. Das Theater wurde im Mai 1990 als professionelle Institution gegründet. Sein Vorgänger war das Volkstheater, in den 1960-80er Jahren eines der anspruchsvollsten des Landes in seiner Sparte. Hier arbeiteten bekannte Regisseure wie Dan Micu, Silviu Purcărete oder Alexandru Dabija.



    Seit mehr als 10 Jahren lenkt der Regisseur Adrian Roman die Geschicke des Anton-Pann-Theaters. Die Verjüngung des Ensembles war seine Vision: Er lie‎ß 10 Absolventen der Klausenburger Theaterschule einstellen. Sicherlich würden viele junge Schauspieler gerne zu der inzwischen landesweit bekannten Truppe gehören. Deshalb fragten wir Adrian Roman nach dem Auswahlverfahren.



    Es ist nicht leicht, in das Ensemble des Anton-Pann-Theaters aufgenommen zu werden. Wer sich das wünscht, muss wissen, dass er oder sie nicht in erster Linie des Geldes wegen nach Râmnicu Vâlcea kommen wird, sondern um Teil einer erfolgreichen Künstlertruppe zu sein. Ich habe die künstlerische Entwicklung der meisten Schauspieler seit ihrer Studienzeit selbst verfolgt. Damit meine ich die Schauspieler aus Klausenburg. Ein Schauspieler tritt dem Ensemble von Anton Pann als Besetzung einer bestimmten Rolle in einer Aufführung bei. Man wird von einem Regisseur für eine Aufführung gebraucht, man kommt nicht einfach hierher, um etwas Geld abzuholen. Das hei‎ßt, die Schauspieler werden nicht nur von mir ausgewählt, sondern auch von den Regisseuren, die Stücke am Anton-Pann-Theater inszenieren. Und, wie ich bereits sagte, werden sie für mindestens ein Jahr beobachtet. Die Schauspieler kommen nicht nur anhand eines Lebenslaufes hierher. Sie müssen sich auch den Leistungsansprüchen anpassen, die wir als Philosophie des Anton-Pann-Theaters fördern.“




    Und selbstverständlich auch die Sache mit positiver Energie und Begeisterung angehen. Au‎ßer der Förderung junger Schauspieler nimmt sich das Anton-Pann-Theater gleicherma‎ßen die Förderung junger Theatermacher vor. Einer von ihnen ist der Regisseur Bálint Botos, der ebenfalls in Klausenburg studiert hat. Für den Direktor Adrian Roman hatte das vergangene Jahr einen ganz klaren Höhepunkt: Die Aufführung der Belgrader Trilogie“ von Biljana Srbljanović unter der Regie von Cristi Juncu wurde zur Teilnahme am Nationalen Theater-Festival in Bukarest eingeladen. Ende März bis Anfang April dieses Jahres wird das Anton-Pann-Theater im Rahmen einer Partnerschaft mit dem Rumänischen Kulturinstitut auf Tournee durch die ukrainische Region Odessa gehen. Dabei wird die Puppen-Theatertruppe vor rumänischsprachigen Kindern aus der Ukraine auftreten. Eine weitere Partnerschaft, die mit dem Bukarester Nottara-Theater vereinbart wurde, soll im März ihren Anfang nehmen, erzählt Adrian Roman:



    Die Partnerschaft entstand, als Frau Marinela Ţepuş, die Leiterin des Nottara-Theaters, einige unserer Aufführungen sah. Wir hatten davor eine Inszenierung am Nottara-Theater gehabt, und zwar »Halt ebenso, Maine«, unter der Regie von Cristi Juncu. Beim Studiotheater-Festival in Piteşti vergangenen Herbst sa‎ß Marinela Ţepuş in der Jury. Und wir gewannen mit unserer Aufführung »Viskovitz, du bist ein Tier!« von Alessandro Boffa, unter der Regie von Tudor Lucanu, den Hauptpreis. Es war irgendwie lustig, weil es die letzte Aufführung des Festivals war und die Würfel bereits gefallen waren… Aber wir haben mit unserem Stück ihre Pläne auf den Kopf gestellt und den Gro‎ßen Preis gewonnen, aber auch viel Applaus geerntet und das ist für uns sehr wichtig. Und angesichts dieses unschlagbaren Arguments hat Marinela Ţepuş vor den Zuschauern diese öffentliche Einladung an uns gerichtet, die ein Jahr lang gelten wird. Wir haben bereits die ersten Termine unserer Aufführungen am Nottara-Theater festgelegt. Als erstes werden wir das Stück inszenieren, mit dem wir den Hauptpreis in Pitești gewonnen haben. Es ist eine Aufführung der ganz besonderen Art. Wir hoffen, damit auch am Nottara-Theater den gleichen Erfolg zu landen. Wir sind gerade bemüht, unseren eigenen Weg auf diesem Boulevard des rumänischen Theaters zu bahnen und das Publikum mit unseren Aufführungen zu gewinnen, weil unsere junge Schauspielertruppe wirklich herausragend ist. Das ist meine Ansicht. Viele Leute erzählen schon von dem Ensemble und ich hoffe, dass wir auch Bukarest erobern, dass wir das Publikum dort erobern. Leider haben die Aufführungen in Râmnicu Vâlcea, einer kleineren Stadt also, ein kurzes Leben. Und hoffentlich wird unsere Präsenz am Nottara-Theater das Leben einiger Aufführungen verlängern, die es unserer Meinung nach auch verdient hätten.“




    Unlängst haben am Anton-Pann-Theater die Proben für die neue Aufführung von Hirsche und Hennen“ begonnen. Vlad Massacis Inszenierung des zeitgenössischen Stücks von Willy Russell wird Anfang April die Premiere feiern. Bis dahin wird die Jury des Theaterverbandes UNITER am 28. Februar und 1. März zu Gast in Râmnicu Vâlcea sein. Dabei sollen zwei vom Theater selbst für die UNITER-Preise vorgeschlagene Aufführungen besucht werden: Supergute Tage“ unter der Regie desselben Vlad Massaci und Viskovitz, du bist ein Tier!“ unter der Regie von Tudor Lucanu.

  • Proiectele Teatrului “Anton Pann” din Râmnicu Vâlcea

    Proiectele Teatrului “Anton Pann” din Râmnicu Vâlcea

    Continuator al unei tradiţii teatrale locale de peste 100 de ani, Teatrul Anton Pann din Râmnicu Vâlcea s-a născut ca instituţie profesionistă în luna mai 1990. Înainte a fost teatrul popular, unul dintre cele mai valoroase din ţară în anii 60 — 80, asupra căruia şi-au pus amprenta regizori precum Dan Micu, Silviu Purcărete sau Alexandru Dabija.



    Director de peste 10 ani al Teatrului Anton Pann, regizorul Adrian Roman a adoptat strategia întineririi trupei vâlcene şi a adus 10 absolvenţi ai şcolii de teatru de la Cluj. Cu siguranţă, mulţi tineri actori şi-ar dori să facă parte din această echipă, aşa că l-am întrebat pe Adrian Roman cum face selecţia: “Nu e uşor să intri în trupa Teatrului Anton Pann. Cei care îşi doresc acest lucru trebuie să ştie că, dacă vin la Râmnicu Vâlcea, nu vin în primul rând pentru bani, ci vin să facă parte dintr-o echipă artistică performantă. Eu i-am urmărit pe cei mai mulţi, le-am urmărit traseul artistic încă de când erau studenţi. Este vorba despre cei de la Cluj. Un actor intră în trupa Teatrului Anton Pann într-o distribuţie a unui spectacol. El este dorit de un regizor într-un spectacol, nu vine pur şi simplu să ia nişte bani de aici. Deci, e ales nu numai de mine, ci şi de regizorii care montează la Teatrul Anton Pann şi, cum spuneam, ei sunt urmăriţi cel puţin un an. Nu vin doar în baza unui CV. Şi trebuie să se integreze şi în mentalitatea de performanţă pe care noi o promovăm aici, la Teatrul Anton Pann”.



    Şi, bineînţeles, cu energie pozitivă şi entuziasm. Pe lângă promovarea actorilor tineri, Teatrul Anton Pann îşi propune promovarea, în egală măsură, şi a regizorilor tineri, unul dintre ei fiind Botos, Balint, absolvent tot al şcolii de la Cluj.



    Pentru directorul Adrian Roman, cea mai importantă realizare a anului 2014 este participarea teatrului la Festivalul Naţional de Teatru, cu spectacolul “Trilogia belgrădeană”, în regia lui Cristi Juncu. Anul acesta, Teatrul Anton Pann, prin parteneriatul cu Institutul Cultural Român, va face un turneu în Ucraina, regiunea Odesa, la sfârşitul lui martie — începutul lui aprilie. În cadrul acestui turneu, trupa de păpuşari va prezenta copiilor români spectacole de păpuşi. Un alt parteneriat, cu Teatrul Nottara, debutează în luna martie. Adrian Roman: Parteneriatul a pornit de la faptul că doamna Marinela Ţepuş, directorul Teatrului Nottara, a văzut câteva spectacole. Noi am mai fost cu un spectacol la Teatrul Nottara — este vorba despre “Aproape”, făcut de Cristi Juncu. La Festivalul Teatrului de Studio de la Piteşti, care a avut loc în toamna anului 2014, Marinela Ţepuş a fost în juriu, iar spectacolul cu care ne-am prezentat noi, “Eşti un animal, Viskovitz!”, de Alessandro Boffa, în regia lui Tudor Lucanu, a luat Marele Premiu. Într-un fel, a fost amuzant, pentru că a fost ultimul spectacol din festival, “jocurile” erau făcute, premiile erau stabilite, dar le-am dat toate a aceste planuri peste cap şi am luat Marele Premiu, dar şi aplauze care contează foarte mult pentru noi. În urma acestui argument suprem, în faţa spectatorilor, Marinela Ţepuş a făcut public acestă invitaţie pe un an de zile, în care vom prezenta spectacole. Le-am programat deja pe primele. Primul este chiar spectacolul care a luat Marele premiu la Piteşti. Este un spectacol cu totul special. Sper să avem acelaşi succes şi la Nottara. Încercăm să ne facem şi noi un vad pe acest bulevard al teatrului românesc şi să ne câştigăm şi noi spectatorii prin spectacolele noastre, pentru că avem o tânără trupă de actori absolut excepţională. Asta este părerea mea. Multă lume vorbeşte despre această trupă. Şi sper ca şi Bucureştiul să fie cucerit, să ne câştigăm acest public. Din păcate, la Râmnicu Vâlcea, care este un oraş mai mic, spectacolele au viaţă mai scurtă şi prezenţa noastră la Nottara sper să lungească viaţa unor spectacole care chiar credem că merită o viaţă mai lungă”.



    Recent, la Teatrul Anton Pann au început repetiţiile pentru un nou spectacol “Stags and hens”, un text contemporan scris de Willy Russell. Spectacolul pus în scenă de Vlad Massaci va avea premiera la începutul lunii aprilie. Până atunci, pe 28 februarie şi 1 martie va veni la Râmnicu Vâlcea juriul UNITER pentru a viziona două spectacole propuse de Teatrul Anton Pann pentru Premiile UNITER: “O poveste ciudată cu un câine la miezul nopţii”, în regia lui Vlad Massaci şi “Eşti un animal, Viskovitz!”, în regia lui Tudor Lucanu. Le dorim mult succes, pentru că micul teatru din Vâlcea luptă să se menţină printre primele teatre din ţară.

  • Das Theater „Anton Pann“ in Râmnicu Vâlcea

    Das Theater „Anton Pann“ in Râmnicu Vâlcea

    Ich glaube nicht, da‎ß es noch ein anderes Theater wie dieses in einer Ortschaft mit 200.000 Einwohnern gibt — neu, elegant, ausgestattet mit der besten modernen Technik. Ich werde auch das Internationale Theaterinstitut über diesen einmaligen glücklichen Fall informieren.“ Das sind die Worte des gro‎ßen rumänischen Schauspielers Radu Beligan über das Theater Anton Pann“ in Râmnicu Vâlcea, eine Bühne, auf der im Laufe der Jahre berühmte Regisseure wie Silviu Purcărete oder Alexandru Dabija inszeniert haben.



    Das Theater Anton Pann“ wurde in Mai 1990 als profesionelle Bühne offiziell eröffnet, aber die lokale Theatertradition ist über 100 Jahre alt. Das Volkstheater in Râmnicu Vâlcea war zwischen 1960 und 1980 eine der besten Bühnen für Laienschauspieler in Rumänien. Die Aufführungen Lăpuşneanul“ in der Regie von Dan Micu und Piaţeta“, inszeniert von Silviu Purcărete, sind als gro‎ße Ereignisse in die jüngste Geschichte dieses Theaters eingegangen. Seit mehr als einem Jahrzehnt leitet der Regisseur Adrian Roman das Theater Anton Pann“ — während dieser Zeit gelang es ihm, die Truppe zu verjüngen:



    Seit einigen Jahren bemühen wir uns, das Durchschnittsalter unserer Truppe auf das jüngste zu bringen. Ursprünglich war das Theater ‚Anton Pann‘ ein Volkstheater mit einer Truppe von Laienschauspielern. Als ich im Jahr 2000 die Leitung dieses Theaters übernahm, wollte ich eine Truppe von Profi-Schauspielern bilden. Am Anfang stellte ich mehrere junge Absolventen der Theaterschule in Craiova ein; später, das hei‎ßt vor etwa zwei Jahren, schaute ich nach Cluj und brachte eine Hälfte der Schauspielklasse des Professors Miklós Bács nach Râmnicu Vâlcea. Miklós Bács bewundere ich sehr, er ist ein fantastischer Professor und ein besonderer Mensch, der seinen Absolventen eine spezielle Geisteshaltung einflö‎ßt. Das sind nicht blo‎ß junge Schauspieler, sondern Menschen mit einer ausgezeichneten Einstellung in Bezug auf ihre Arbeit und die Bühne — das ist schon etwas Besonderes, so etwas habe ich bei anderen jungen Schauspielern, die in meinem Theater gearbeitet haben, nicht erlebt. Das war der Anfang der Geschichte — dann sind noch drei Absolventen von der Klasse der Professorin Miriam Cuibus zu uns gekommen. Insgesamt haben wir 15 Schauspieler — 5 von der alten Truppe und 10 junge Kollegen.“



    Einige Regisseure kannten bereits diese wunderbaren jungen Schauspieler von anderen Projekten. Cristi Juncu und Vlad Massaci zum Beispiel sind speziell nach Râmnicu Vâlcea gekommen, um mit dieser Truppe zu arbeiten. Adrian Roman dazu:



    Ich versuche, Regisseure, die wir schon kennen, die sich mit dem Theater ‚Anton Pann‘ angefreundet haben, hierher zu bringen. Gro‎ße Namen sind zu teuer, wir können uns nicht leisten, sie zu bezahlen. Die Regisseure, die bereits unsere Freunde sind, kommen gerne zu uns und machen uns auch ein Rabatt. Das Theater ‚Anton Pann‘ ist wirklich ein schönes Haus, wo man sehr gut arbeiten kann. Im Unterschied zu anderen Theatern, vor allem zu den Theatern in Bukarest, wohnen die Schauspieler hier, im Haus — es ist also sehr leicht, sie zusammenzubringen und mit dem gesamten Team kontinuierlich zu arbeiten, nicht nur bei der Generalprobe, wie in anderen Häusern. Im Sommer veranstalten wir auch Workshops – wir haben Unterkunftsmöglichkeiten, und es funktioniert sehr gut. Wir haben auch eine schöne Terrasse und einen exzellenten Probesaal, oben, auf dem Theatergebäude. Die Gäste, die uns besucht haben, haben versprochen, mit interessanten Projekten zurückzukommen. Wir versuchen, ein Team zu bilden, das unser Theater in eine gewisse Richtung orientieren soll.“



    Die Orientierung des Theaters Anton Pann“ bringt eine gewisse Publikumskategorie ins Theatersaal. Dazu der Intendant Adrian Roman:



    Wir zählen vor allem auf ein junges Publikum. Eine Truppe von jungen Schauspielern zieht ein junges Publikum an, das habe ich schon feststellen können. Die jungen Schauspieler besitzen die notwendige Offenheit und Mobilität. Für ein Provinztheater ist Mobilität besonders wichtig — in Kleinstädten sind die Leute nicht so beweglich, daher müssen wir ihnen entgegenkommen. Nach und nach hat unser Publikum gesehen, da‎ß wir eine gute Truppe sind, die gute Aufführungen auf die Bühne bringt. Die älteren Leute kommen eher ins Gewerkschaftshaus, wo Stücke mit bekannten Schauspielern aufgeführt werden. Langsam bilden wir aber unser eigenes Publikum. Wir haben auch eine Kindertheatertruppe, die sehr gut mit den jungen Zuschauern kommuniziert. So lernen die Kinder sehr früh den Weg ins Theater, sie verstehen, wie eine Theateraufführung funktioniert und so bilden wir unser Publikum von klein auf. Wir gewinnen sie fürs Theater.“



    Einer der Regisseure, die das Theater Anton Pann“ kennen- und liebengelernt haben, ist Cristi Juncu. In der Spielzeit 2013-2014 inszenierte Cristi Juncu eine Premiere auf der Bühne dieses Theaters — das bewegende Stück Die Belgrader Trilogie“ von Biljana Srbljanović über das Immigrantenleben in Prag, Sydney oder Los Angeles, gespielt von den 10 sehr jungen Schauspielern des Theaters. Zu dieser Truppe gehört auch Vlad Bârzanu, der 2012 die Theateruniversität in Cluj/Klausenburg absolviert hat. 2013 wurde Vlad Bârzanu bei den UNITER-Preisen in der Kategorie Nachwuchsschauspieler“ nominiert, für die Rolle des Bälgenflickers Flaut aus dem Stück Ein Sommernachtstraum“ von Shakespeare, inszeniert von Bálint Botos beim Theater Anton Pann“. In einer Zeit, in der junge Theaterschulabsolventen oft als unabhängige Schauspieler von einer Bühne zur anderen wechseln müssen, zieht Vlad Bârzanu den Status eines fest angestellten Schauspielers vor:



    Die gegenwärtige Tendenz ist, als unabhängiger Schauspieler von einem Theater zum anderen zu wechseln, aber ich fühle mich als festes Mitglied dieser Truppe besonders gut. Ich bin Teil eines Teams, das ich gut kenne — die meisten Schauspieler kannte ich schon von der Theaterschule, wir waren Kollegen. Es ist auch sehr gut, einen festen Arbeitsplatz zu haben — heutzutage gibt es sehr viele junge Schauspieler, die nach dem Abschlu‎ß keinen weiteren Weg sehen. Und da kommt auf einmal ein Theaterintendant auf einen zu und sagt: ‚Ich habe dich auf der Bühne gesehen, ich möchte dich in meine Truppe haben.‘ Was kann man dazu sagen? ‚Wow, danke, natürlich, ich bin dabei!‘ Für mich ist es perfekt so, ich habe einen sicheren Arbeitsplatz, ich bin nicht weit von Bukarest entfernt, ich kann weiter studieren und mein Magisterdiplom machen, was will ich mehr? Das traf sich wirklich gut!“



    Die Belgrader Trilogie“ präsentiert mit einem lachenden und einem weinenden Auge die Herausforderungen und die Schwierigkeiten der jungen Leute, die sich als Immigranten in einem neuen Land irgendwie durchschlagen müssen. Vlad Bârzanu spricht über die Art und Weise, wie er seine Rolle als Immigrant vorbereitet hat:



    Ich dachte nicht so viel an die Position des Immigranten — ich dachte mehr an die Beziehung zu meinem Bruder. Ich konzentrierte mich zuerst auf die Beziehung zwischen uns beiden, ich verarbeitete sie, und dann entwickelte sich auch die folgende Stufe der Beziehung zwischen Menschen, die nicht zuhause sind, die in einem fremden Land, allein, ohne Freunde, fern von ihren Lieben leben müssen… Es ist schwer, aber es ist auch schön. Als Schauspieler kann man in einer solchen Situation sehr viel erzählen. Was wollte ich mit der Rolle des Mika sagen? Das ist ein Stück aus der Erlebnis der Heimatferne und wie man damit zurecht kommt. Jeder von uns hat so etwas erlebt — fern von der Heimat leben, unsicher sein, nicht wissen, was der morgige Tag bringen wird, etwas tun, was man eigentlich nicht möchte, und all das als Existenz auf sich nehmen — eine ewige Unsicherheit und Sehnsucht nach seinen Lieben. Vielleicht habe auch ich so etwas zu spüren bekommen — ich bin in Baia Mare, im Nordwesten Rumäniens geboren und aufgewachsen, habe in Cluj/Klausenburg, in der Landesmitte, studiert, und jetzt lebe ich im Süden, in einer ganz anderen Region des Landes. Ich bin von zuhause weit entfernt, ich bin auch ein kleiner Emigrant — wenn man es so sehen will. Selbstverständlich ist meine Situation nicht so kompliziert wie die eines echten Emigranten, aber das hat meine Einbildungskraft angefeuert.“



    Erst seit dem 25. September 2009 hat das Theater Anton Pann“ ein eigenes Haus — an jenem Tag wurde das erste Theatergebäude, das als professionelles Schauspielhaus geplant, gebaut und eingerichtet wurde, in Râmnicu Vâlcea eröffnet. Das Haus hat zwei Theatersäle, ein Amphitheater im Freien, ein Probesaal, eine Terrasse und mehrere Unterkunftsräume — somit besitzt das Theater Anton Pann“ in Râmnicu Vâlcea eines der modernsten und am besten ausgestatteten Theatergebäude in Rumänien.



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