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  • Junge Theaterautorin im Rampenlicht: Elise Wilk

    Junge Theaterautorin im Rampenlicht: Elise Wilk

    Der jungen Theaterautorin Elise Wilk gelang der Durchbruch in der rumänischen Theaterszene. Mittlerweile werden ihre Stücke auch im Ausland inszeniert und sie wurde vielfach ausgezeichnet. Im gro‎ßen Teil ihrer Stücke setzt sich die Kronstädter Dramatikerin mit den Problemen der Jugendlichen auseinander und spricht somit aktuelle Themen an, die in Rumänien und im Ausland eine gute Resonanz beim Publikum finden.



    Mit ihrem Stück Die grüne Katze“ (Pisica verde“) ist die Dramatikerin Elise Wilk im deutschsprachigen Raum ins Rampenlicht getreten. 2014 hatte das Stück eine szenische Lesung in Berlin, im kommenden Jahr wurde es in Zürich von Enrico Beeler beim Jungen Schauspielhaus inszeniert. In Rumänien erhielt Die grüne Katze“ 2013 den Preis für Nachwuchsdramatiker der Irischen Botschaft in Bukarest und wurde insgesamt in sechs Sprachen übersetzt. Im Stück, das die Kronstädter Theaterautorin 2012 für ein Projekt des Theaters 74 in Târgu Mureş schrieb, setzt sie sich mit dem Problem der orientierungslosen Jugendlichen auseinander, die dem Alltag nichts abgewinnen können, und spricht somit universelle Themen an. Elise Wilk:



    Das erste Mal, als ich sehen konnte, dass die Probleme wirklich universell sind, war es in Rom, als das Stück eine szenische Lesung hatte, und die Schauspieler haben mir gesagt, dass sie sich in meinen Figuren wiedererkennen. In Berlin erlebte ich das Gleiche, auch in Russland, wo es zweimal von verschiedenen Ensembles aufgeführt wurde. Ich dachte, es ist leicht verständlich, wenn mein Stück dem russischen Publikum gefällt, weil die Situation sie auch ansprechen könnte… Diese Welt mit Plattenbauvierteln und mit Wodka, den sie in Clubs trinken, aber als ich erfahren habe, dass das Stück in der Schweiz aufgeführt werden sollte, hätte ich nie gedacht, dass Jugendliche aus der Schweiz sich mit denselben Problemen identifizieren können. In der Schweiz war ich bei vielen Publikumsgesprächen dabei, konnte direkt Feedback bekommen. Im Stück geht es um Roxana, deren Eltern in Spanien sind, im Text steht es aber einfach: ‚Meine Eltern sind in Spanien und ich wohne mit meiner Gro‎ßmutter‘. Wenn man das in Rumänien sagt, dann verstehen alle, dass die Eltern nach Spanien gezogen sind, um dort zu arbeiten, aber in der Schweiz dachten sowohl die Schauspieler als auch der Regisseur, dass die Eltern in die Rente gegangen sind und sich ein Ferienhaus auf Mallorca oder auf Ibiza gekauft hätten, also für sie bedeutete das: ‚Meine Eltern machen Urlaub oder sind langfristig hingezogen.‘ Das wichtigste: Meine Eltern sind nicht da und das ist in Rumänien und in der Schweiz dasselbe Problem.“




    In ihrem Stück lässt die Theaterautorin eine Welt entstehen, in der jede der sechs Figuren, drei junge Frauen und drei junge Männer, auf ihre eigene Art und Weise nach Sicherheit und Halt in ihrem Leben suchen, in einem Leben, in dem ihnen die Eltern als Bezugspunkt fehlen. Die grüne Katze wird von der Gestalt Dani immer wieder, bei jeder Gelegenheit erwähnt. Das Fantasietier spielt eine zentrale Rolle in der Handlung, die bis zuletzt ein tragisches Ende nimmt. Elise Wilk:



    Es wird viel über Fantasie und unsere Einbildungskraft geredet. Oft hilft uns die Fantasie, den grauen Alltag zu vergessen. Zum Beispiel Dani, der sich diese grüne Katze einbildet, die gar nicht existiert. Die grüne Katze steht für die Kraft der Fantasie. Viele Leute versuchen mithilfe der Fantasie ihre Probleme zu überwinden und sich Sachen einzubilden, die eigentlich gar nicht existieren. Diese Träume helfen ihnen, aber die Kraft der Fantasie kann auch zerstören.“



    Auszug aus der Grünen Katze“:









    In Rumänien werden nur wenige Stücke für Jugendliche geschrieben. Elise Wilk erhielt nach dem Stück Die grüne Katze“ ein positives Feedback. So ist sie auf die Idee gekommen, eine Trilogie zu schreiben. Das zweite Stück, Papierflugzeuge“ (Avioane de hârtie“), hat voriges Jahr den Nationalen Dramenwettbewerb gewonnen. Was die beiden Stücke gemeinsam haben, sei der Ort, wo sich die Handlung abspielt, eine kleine rumänische Provinzstadt, und die Situation der Kinder, die ohne Eltern aufwachsen, weil sie im Ausland arbeiten, sagt die Theaterautorin. Derzeit arbeitet Elise Wilk am dritten Teil der Trilogie. In dem Stück Papierflugzeuge“, setzt sich die Dramatikerin jedoch mit einem anderen Thema im Universum der Jugendlichen auseinander, das in Rumänien selten angesprochen wird: das Mobbing in der Schule.



    In Rumänien ist der Anteil der Inszenierungen nach ausländischen Autoren höher als jener der Inszenierungen einheimischer Autoren. Elise Wilk hat jedoch als junge Dramatikerin den Durchbruch in der rumänischen Theaterszene geschafft. Der Weg vom ersten Versuch bis zum ersten Erfolg sei weder kurz noch leicht gewesen, sagt die Theaterautorin. Elise Wilk:



    Ich schrieb Theater, aber ich war nicht so begeistert von dem, was ich geschrieben hatte. Dann habe ich die Ausschreibung eines Wettbewerbs von DramAcum gesehen, sie haben junge Talente gesucht, unter 26-Jährige, die Theater schreiben. Ich habe damals mein Stück »Es geschah an einem Donnerstag« (»S-a întâmplat într-o joi«), das aus Monologen bestand, die alle an einem Donnerstag passieren, hingeschickt. Ich war unter den Gewinnern, es gab auch eine Lesung in Bukarest und damals war es zum ersten Mal, dass professionelle Schauspieler mein Stück vorgetragen haben. Das Stück hätte man in Bukarest aufführen sollen, aber es geschah nicht mehr, weil die Regisseurin nach Amerika ausgewandert ist. Von Theaterhaus zu Theaterhaus ist es irgendwann an jemanden gekommen, der es auch inszeniert hat, aber erst nach zwei Jahren.“




    Mit dem ersten Erfolg, den Elise Wilk dem Theaterstück Die grüne Katze“ verdankt, kam auch die grö‎ßte Herausforderung: der Leistungsdruck. Mit der Angst, dass ihr nächstes Stück, die Komödie Zimmer 701“ (Camera 701“), den Geschmack des Publikums nicht treffen könnte, hat sich auch die Dramatikerin konfrontiert. Alle sieben Texte, die sie geschrieben hat, wurden mittlerweile inszeniert. Die grö‎ßte Freude, die einem Dramatiker die erfolgreichen Inszenierungen bringen, sei laut der rumänischen Theaterautorin die positive Resonanz beim Publikum, die sogar wichtiger als eine positive Rezension über das Theaterstück sei.



    Die 1981 geborene Theaterautorin hat mehrere Studiengänge abgeschlossen: Journalismus, Literatur und Kommunikation, szenisches Schreiben. Elise Wilk ist auch Journalistin bei der Allgemeinen Deutschen Zeitung“ in Kronstadt und Chefredakteurin der Wochenzeitung Karpatenrundschau“. Einer der zwei Berufe liegt ihr doch näher am Herzen:



    Ich habe gerade gestern darüber nachgedacht — das ist interessant: Ich schreibe, seitdem ich ein Kind bin, mein erster Versuch galt den Kurzgeschichten. Ich wollte Journalistin werden, weil ich dachte, ein Journalist ist eine Art Schriftsteller, aber vor der ganzen Erfahrung im Theater gefiel mir der Journalismus, glaube ich, mehr als jetzt. Jetzt denke ich, dass ich erstens Theaterautorin bin und dann Journalistin. Man kann nicht beides auf einmal mit derselben Freude machen, man kann nicht zwei Sachen auf einmal gleich viel lieben, aber ich liebe meine Jobs, weil sie starke Ähnlichkeiten aufweisen.“




    Am Jahresanfang feierte ihr Stück Sprengstoff“ (Exploziv“) in der Regie von Andrei Măjeri seine Premiere beim Nationaltheater Marin Sorescu“ im südrumänischen Craiova. Es handelt sich um eine moderne Inszenierung von Euripides Drama Die Bakchen“. Die Autorin mit Einzelheiten:



    Es war meine erste Erfahrung, einen Klassiker neu zu interpretieren, das ist eigentlich keine getreue Neuadaption von Euripides, ich habe nur einige Ideen und Figuren vom ursprünglichen Text beibehalten. Die Handlung ist ganz anders, also es ist nicht eine klassische Neuinterpretation. Es hat mir Spa‎ß gemacht und ich glaube, dass ich vielleicht später nochmals versuche, einen Klassiker neu zu adaptieren.“




    Der Regisseur Bobi Pricop wurde für seine moderne Inszenierung des Stückes Die grüne Katze“ beim Kinder- und Jugendtheater in Iaşi für die Preise des Rumänischen Theaterverbands UNITER nominiert. Zum ersten Mal in Rumänien wurde das Stück im System Silent Disco inszeniert. Die Zuschauer werden dabei eingeladen, die clubähnlich ausgestattete Bühne zu betreten und die Geschichte der sechs Gestalten live mitzuerleben, indem sie den Dialog über drahtlose Kopfhörer hören.



    Mit Märtyrer“ von Marius von Mayenburg hatte Elise Wilk vor ein paar Jahren angefangen, deutsche Dramaturgie aus dem Deutschen ins Rumänische zu übersetzen. Die Theaterautorin zählt zudem zu den zehn rumänischen Dramatiker/Innen, die ins internationale Programm Fabulamundi. Playwriting Europe“ 2015-2016 aufgenommen wurden.




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  • Hörerpostsendung 8.09.2013

    Hörerpostsendung 8.09.2013

    Heute möchten wir zu Beginn einen längeren Brief von Herrn Michael Lindner (aus Gera, Thüringen) verlesen, den er uns bereits im Juli zuschickte:



    Vor einigen Tagen stöberte ich in alten Reiseberichten, die ich in meiner Jugendzeit verfasst habe. Da ist mir aufgefallen, dass ich bereits 1973 den ersten Besuch beim damaligen Radio Bukarest geplant hatte, der allerdings nicht zustande kam, da ich vor verschlossener Tür stand. Das Timing war schlecht, es war der 21. August, also der Nationalfeiertag der Sozialistischen Republik Rumänien, und da war natürlich die Deutsche Redaktion personell nicht besetzt. Das war natürlich eine gro‎ße Enttäuschung, aber als Jugendlicher machte man sich über solche Dinge keine gro‎ßen Gedanken. Erst einige Jahre später, im August 1977, klappte es mit einem Studiobesuch bei Herrn Jürgen Salzer. Das war auch die Zeit des gro‎ßen Erdbebens von Vrancea, wo mir noch erschreckende Bilder in Erinnerung geblieben sind. Schade aber, dass ich damals nur sehr wenige Eindrücke von meinen Rumänien-Aufenthalten zu Papier gebracht habe. Ich kann mich aber noch gut daran erinnern, dass die rumänische Bevölkerung in den Stra‎ßen von Bukarest sehr einfach und schlicht gekleidet war, ganz zu schweigen von den ländlichen Gebieten, in denen ich mich auch aufhielt. Die Menschen waren freundlich und hilfsbereit, aber in einigen Situationen auch sehr distanziert und auf Abstand bedacht. Eine Antwort darauf hatte ich damals nicht, aber heute kann ich mir schon so einiges zusammenreimen! Naja, zum Glück haben sich die Zeiten geändert.



    Nach der politischen Wende in Rumänien besuchte ich die Gegend von Siebenbürgen bis ins rumänische Kreischgebiet in die Stadt Zalău, wo ich eine befreundete Familie besuchte. Nun erlebte ich ein vollkommen anderes Rumänien, worüber ich sehr erfreut war. Nicht nur optisch hatten sich die Dinge zum Positiven verändert, sondern sprachen die Menschen auch offen über politische Themen und über die zum Teil schwierige und schreckliche Vergangenheit. Ja, Ihr Lieben in der deutschen Redaktion, hätte es die deutschsprachigen Sendungen aus Bukarest nicht gegeben, hätte ich Ihr schönes und interessantes Land nie kennengelernt. Radio hören ist eben nicht nur eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, sondern auch ein sehr lebendiges Hobby im Sinne der gegenseitigen Verständigung, Achtung und des guten Willens. Jedenfalls bin ich sehr dankbar, dass ich schon als Jugendlicher die Möglichkeit hatte, Auslandsreisen zu unternehmen.



    Lieber Herr Lindner, vielen Dank für Ihre äu‎ßerst interessanten Zeilen — sie lesen sich fast wie ein Zeitzeugenbericht und lie‎ßen zumindest die nicht mehr allzu jungen Mitarbeiter in unserer Redaktion an jene Zeiten zurückdenken. Der Nationalfeiertag der Sozialistischen Republik Rumänien war übrigens der 23. August, nicht der 21. August. Er galt den Ereignissen vom 23. August 1944, als Rumänien während des Zweiten Weltkriegs die Fronten wechselte, nämlich das Bündnis mit den Achsen-Mächten brach und sich auf Seite der Alliierten stellte. Eingeleitet wurde dies durch eine von König Michael I. angeordnete Verhaftung des Marschalls und Staatsführers Ion Antonescu und Bildung einer neuen Regierung. Die Einordung der Geschehnisse und deren Bedeutung ist unter Historikern umstritten. In der Propagandasprache des kommunistischen Rumäniens wurden die Ereignisse von damals mit einer sehr langen Formel bedacht, die immer wieder heruntergeleiert wurde: der bewaffnete antifaschistische und antiimperialistische Aufstand vom 23. August 1944“ — kurz auch eliberare“ (Befreiung) genannt.



    Sie haben auch Jürgen Salzer erwähnt, er war jahrelang einer der begabtesten Redakteure, die damals bei der deutschen Sendung von Radio Bukarest mitmachten. Heute lebt er in Deutschland und hat sich einen Namen als Autor von Lehrbüchern und Wörterbüchern zum Erlernen des Rumänischen gemacht.



    In einem weiteren Brief hatte Herr Lindner auch einige Fragen:



    Am gestrigen Freitag haben die Sommerferien für die Thüringer Schüler begonnen. Sechs lange Wochen können sich nun die Kids vom Schulstress erholen. Die meisten Kinder werden natürlich mit ihren Eltern in den Urlaub fahren. Aber es gibt auch viele Kinder, deren Eltern aus verschiedenen Gründen keine Urlaubsreise unternehmen können. Da bietet das Land Thüringen einen ganz besonderen touristischen Leckerbissen an. Für alle Schüler für nur 22 Euro eine kombinierte Fahrkarte, die 6 Wochen lang gültig ist und beliebig viele Fahrten mit Bus, Stra‎ßenbahn oder Zug für ganz Thüringen beinhaltet. So können die Thüringer Schüler billig die Sehenswürdigkeiten des Freistaates kennenlernen. Besonders für sozial schwache Familien ist dieses Ticket interessant. Gibt es in Rumänien auch ähnliche Aktionen für Schüler? Weiterhin würde es mich interessieren, ob es bei Ihnen spezielle Reisebüros für Jugendtourismus gibt.



    Vielen Dank für die Fragen, lieber Herr Lindner. So gro‎ßzügige Angebote wie jene mit der Kombi-Fahrkarte in Deutschland gibt es hierzulande leider nicht. Generell sind Schüler und Studenten bei Fahrten mit der Eisenbahn und auch im öffentlichen Nahverkehr zu einer Ermä‎ßigung berechtigt. Die Preise für Einzelfahrten bei der Eisenbahn und für Monatskarten sind in der Regel um die Hälfte reduziert. Dabei müssen die Jugendlichen stets den gültigen Schüler- oder Studentenausweis vorzeigen. Kostenlos dürfen in Bukarest mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nur Rentner fahren.



    Ein spezielles Reisebüro für Jugendliche gab es bereits vor der Wende, es hie‎ß sinngemä‎ß Tourismusbüro für Jugendliche“ — kurz BTT, in den 1990er Jahren funktionierte es noch. Eine kurze Suche im Internet brachte die Überraschung, dass es heute noch eine entsprechende Einrichtung geben könnte, die Webseite www.btt.ro ist aber seit 2009 nicht mehr aktualisiert worden und viele Abschnitte sind einfach leer oder führen ins Nichts.



    Und jetzt zu einer weiteren Hörerzuschrift. Fritz Andorf (aus Meckenheim, NRW) schickte uns seinen Empfangsbericht für August über E-Mail:



    Liebe RRI-Redaktion,



    auch in diesem Monat will ich einen Empfangsbericht übersenden, auch wenn das schöne warme Sommerwetter so gar nicht dazu angetan ist, am Radio bzw. Computer zu sitzen. Doch gehört das Sonntagsprogramm von RRI ohnehin zu meinen Standardsendungen, die ich regelmä‎ßig einschalte, au‎ßerdem ist der Empfang der Abendsendung zurzeit ausgezeichnet. So fällt es mir nicht gar so schwer, auf einen Teil des Tatort“-Sonntagskrimis am Fernsehen zu verzichten, der ohnehin in den Sommermonaten weitgehend aus Wiederholungen früherer Sendungen besteht. Fällt eigentlich auch in Rumänien das Fernsehprogramm im Sommer deutlich ab gegenüber den Wintermonaten?



    Die Sonntagsstra‎ße“ beleuchtete ja heute zwei besonders traurige Kapitel, nämlich den Verfall denkmalgeschützter Häuser in Rumänien und den Niedergang der deutschen Kultur im Banat am Beispiel von Hatzfeld. Dass man für die die schönen Fassaden der Häuser in Bukarest trotz Denkmalschutz kein Geld hat, ist wirklich traurig. Dafür müssten doch eigentlich Gelder aus EU-Mitteln zur Verfügung gestellt werden. Hier in Deutschland gibt es für solche Zwecke auch Stiftungen, die Gelder einwerben, also beispielsweise die Stiftung Denkmalschutz“, oder es flie‎ßen Lottogelder für den Denkmalschutz. Gibt es so etwas auch in Rumänien?



    Und dass die deutsche Kultur in Rumänien nach 260 Jahren deutscher Besiedlung nun offenbar ausstirbt, ist ebenfalls beklagenswert. Aber daran trägt wohl auch das Ceauşescu-Regime eine Mitschuld. Existiert eigentlich noch eine deutschsprachige Zeitung in Rumänien und erscheinen noch Bücher in deutscher Sprache?



    Beim Bericht in der Radio-Tour über Mangalia wurden bei mir schöne Erinnerungen an die Reise an die Schwarzmeerküste vor einigen Jahren geweckt, die ich bei einem Wettbewerb bei RRI anlässlich der totalen Sonnenfinsternis gewonnen hatte. Letztere war in Mangalia ein unvergessliches Erlebnis!



    Lieber Herr Andorf, vielen Dank für Ihre Zuschrift. Ihre Fragen möchten wir auch beantworten. Ja, auch in Rumänien werden im Sommer bei den meisten TV-Sendern Wiederholungen ausgetrahlt. Auch in Rumänien können Lottogelder u.a. in den Denkmalschutz flie‎ßen. Die rumänische Lotterie hat eine gesetzlich geregelte Sponsoring-Aktivität. Laut eigener Webseite können unter bestimmten Auflagen kulturelle, künstlerische und sportliche Ereignisse aber auch medizinische, religiöse und Sozialschutz fördernde Aktionen gesponsert werden, die einen gemeinschaftlichen Zweck haben. Ferner kann man als Privatperson oder auch als Institution die finanzielle Förderung von Aktionen beantragen, die einen humanitären oder wohltätigen Zweck erfüllen sowie die Menschenrechte, den Umweltschutz oder Denkmalschutz unterstützen.



    Eine deutschsprachige Zeitung in Rumänien gibt es noch, sie hei‎ßt Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien (ADZ), erscheint täglich in Bukarest und ist auch im Internet unter www.adz.ro zu finden.



    Bücher in Minderheitensprachen (darunter auch Deutsch) und Übersetzung rumänischer Literatur in Fremdsprachen erschienen vor der Wende beim Bukarester Verlag Kriterion“. Ob der Verlag noch tätig ist, kann man aber nur schwer sagen, zumal die Webseite www.kriterion.ro auch nur halbwegs zu funktionieren scheint. Im Online-Katalog der erwähnten Webseite ergab die Suche nach deutschsprachigen Büchern gerade mal fünf Treffer, wobei es sich meistens um mehrsprachige Publikationen handelt. Der jüngste Titel ist z.B. ein mehrsprachiges Bildwörterbuch historischer Tragwerke“ aus dem Jahr 2005.



    Zum Schluss zur Posteingangsliste. Herkömmliche Briefe lassen wir uns erst nächste Woche wieder von unserer Bearbeitungsstelle zukommen.



    Ein Fax erhielten wir von Stefan Druschke (aus Kerpen, NRW).



    E-Mails erhielten wir bis einschlie‎ßlich Freitag von Georg Pleschberger (aus Österreich), Klaus Karusseit (aus Schweden) sowie von Eckhard Röscher, Bernd Seiser, Siegbert Gerhard, Christoph Preutenborbeck, Herbert Jörger, Yigal Benger, Dieter Feltes, Andreas Fessler, Peter Vaegler und Udo Becker (alle aus Deutschland).







    Herr Vaegler hat übrigens kürzlich seinen 60. Geburtstag gefeiert, dazu möchten wir ihm im Namen der ganzen Redaktion herzlich gratulieren.


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    Unser Hörerfreund Peter Vaegler und Gemahlin





    Das Internetformular für Empfangsberichte nutzte Claudio Alfredo Martijena (aus Argentinien).



    Audiobeitrag hören: