Tag: Aflatoxin

  • Aflatoxin-Skandal: Gesundheitsamt stellt Ergebnisse der Untersuchungen vor

    Aflatoxin-Skandal: Gesundheitsamt stellt Ergebnisse der Untersuchungen vor

    In Rumänien hat im März dieses Jahres ein neuer Verseuchungsskandal für Panik gesorgt. Diesmal handelte es sich um Milch und dabei verzeichnete die verarbeitende Industrie beträchtliche Verluste. Bei den landwirtschaftlichen Betrieben, wo mit Aflatoxin versuchtes Tierfutter aufgespürt worden war, soll es nun keine Probleme mehr geben, so die Behörden.



    Die rumänische Landesbehörde für Gesundheitsschutz, Tiermedizin und Lebensmittelmittelsicherheit leitete Mitte März eine Reihe von Prüfungen auf dem Milchmarkt ein. Dies geschah, nachdem Informationen bekannt wurden, laut denen die Milch mit Aflatoxin verseucht sein soll. Eine Menge von 193 Tonnen wurde von der Verarbeitung oder von dem direkten Verkauf an die Endverbraucher abgehalten. 104 Tonnen Milchprodukte wurden in den Lagern beschlagnahmt und vernichtet. Im Zuge der Prüfungen wurden 785 Milchviehbetriebe untersucht. Davon entsprachen 34 den Normen über die in der Milch zulässigen Aflatoxin-Menge nicht. Au‎ßerdem wurden 177 Milchsammelzentren geprüft. Bei fünf davon ergaben die entommenen Proben, dass die Milch verseucht war. Dazu wurden noch 134 Automaten für den direkten Verkauf der Rohmilch an Endkunden geprüft, von denen acht nicht in Ordnung waren. Die Prüfungen bei 239 sanitär-veterinär genehmigten Milchverarbeitungsfabriken brachten 20 Proben mit einer leichten Überschreitung der auf europäischer Ebene zulässigen Höchstgrenze des Aflatoxingehalts in der Milch zum Vorschein.



    Im Kontext des ausgebrochenen Skandals verzeichnete die Milchindustrie letzten Monat Verluste in Höhe von fast 20 Millionen Euro, kündigte der Vorsitzende des Rumänischen Arbeitgeberverbandes der Milchindustrie, Dorin Cojocaru, an. Der Rückgang der Verkaufszahlen sei auch durch die sogenannte Medien-Psychose“ verstärkt worden. Dorin Cojocaru: Der Medienrummel war derma‎ßen aggressiv, dass er eine Psychose geschaffen hat. Folglich hat die Angst in der Öffentlichkeit den Einbruch der Umsätze auf dem Markt verursacht, denn die Verkäufe in den Geschäften und auf den Märkten gingen dramatisch zurück.“



    Dorin Cojocaru berechnete auch die durchschnittlichen Verluste: Wenn wir den Skandal nach Etappen betrachten, gab es in der ersten Woche eine Senkung von 20%. Am 17.-18. März, als die Landesbehörde für Gesundheitsschutz, Tiermedizin und Lebensmittelmittelsicherheit und das Landwirtschaftsministerium den Abschluss der Untersuchung angekündigt hatten, erreichten wir nach den ersten drei Wochen einen Durchschnitt von 35%.“



    Dennoch sei die Milchindustrie, nachdem die Panik der Verbraucher vorüber war, nicht so tief betroffen wie zunächst angenommen. Die Verluste von mehreren Zehn Millionen Euro seien nicht irreparabel. Deren Amortisation hänge auch von der Entwicklung der Kaufkraft in den kommenden Monaten ab, ergänzte der Vorsitzende des Rumänischen Arbeitgeberverbandes der Milchindustrie.



    Unterdessen gab der Übergangsvorsitzende der Landesbehörde für Gesundheitsschutz, Tiermedizin und Lebensmittelmittelsicherheit, Vladimir Mănăstireanu, bekannt, dass Ma‎ßnahmen zur Entfernung der Mittelsmänner vom Markt der Milchautomaten getroffen werden sollen.

  • Aflatoxin-Skandal: Rumänische Landwirte protestieren

    Aflatoxin-Skandal: Rumänische Landwirte protestieren


    Die rumänischen Landwirte müssen hinnehmen, dass ihre Unternehmen durch die Verringerung des Konsums beeinträchtigt werden. Alles begann, nachdem in der in einigen Bauernhöfen hergestellten Milch Aflatoxin entdeckt wurde. Die Besorgnis sei unbegründet, denn es handle sich um Einzelfälle und die betreffende Milch sei noch nicht für den Konsum verarbeitet worden, versichert der rumänische Landwirtschaftsminister.


    Der rumänische Lebensmittelmarkt scheint von aufeinanderfolgenden Skandalen erschüttert zu sein. Anfangs ging es um das als Rindfleisch beschriftete Pferdefleisch. Es wurden dann giftige Reststoffe in dem Putenfleisch aufgespürt und nun ist es zu der Milchkrise gekommen, nachdem Aflatoxin in den Milchprodukten einiger Bauernhöfe entdeckt wurde.



    Im letzten Fall gab böse Folgen, besonders für die Hersteller, die von der dramatischen Senkung des Konsums direkt betroffen wurden, aber auch für die Behörden, denen die Landwirte Reaktionslosigkeit vorwarfen und sie mit der Tatsache konfrontierten, dass sie die Schuldigen für diese Krise nicht schnell genug ausfindig machten. Als Protestaktion gegen diese Situation schütteten Landwirte am Mittwoch 10 Tonnen perfekt gesunder Milch auf die Felder aus und drohten mit der Wiederholung der Geste alle zwei Tage.



    Der Generalleiter des Arbeitgeberverbandes der Milchindustrie, Dorin Cojocaru, relativiert die Kritik an den Behörden einigerma‎ßen: sie hätten zwar ihren Job getan, jedoch nicht richtig kommuniziert, was zur Panikverbreitung geführt habe. Cojocaru zeigte fernner auf, dass der Milchverkauf um 35% zurück gegangen sei und eine Senkungstendenz bis zu 45% aufweise. Die Verluste der Milchverarbeiter werden bereits auf mehrere Millionen Euro geschätzt.



    Landwirtschaftsminister Daniel Constantin versicherte seinersits, dass die vermarktete Milch und die Milchprodukte unbedenklich für den Verzehr seien. Er trank sogar demonstrativ live vor der Kamera ein Glas Milch, um jegliche Befürchtungen aus dem Weg zu räumen. Nur bei 20-25 Milchfarmen von den insgesamt 700 überprüften seien Probleme im Zusammenhang mit dem berüchtigten Aflatoxin entdeckt worden. Die Milch von den betreffenden Bauernhöfen sei nicht auf den Markt gelangt, erklärte Minister Constantin. Er wies auch darauf hin, dass das beschuldigte Toxin nur im Falle eines langzeitigen exzessiven Verbrauchs schädlich und dass dieses Risiko nicht einmal wissenschaftlich nachgewiesen worden sei.



    Daniel Constantin: Es besteht keine unmittelbare Gefahr für die öffentliche Gesundheit und auch langfristig nicht, denn der Umstand, dass gefährdete Milch oder Milchprodukte über längere Zeit verzehrt wurden, ist nicht eingetreten. Darüber hinaus gibt es eine weltweite Kontroverse hinsichtlich des Aflatoxinanteils. Es wurde bis jetzt wissenschaftlich noch nicht erwiesen, dass Aflatoxin eine unmittelbare oder langfristige Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellt.“



    Trotz aller Beteuereungen haben es die Behörden nicht leicht: Misstrauen hat den gesamten Milchmarkt ergriffen. Die Wiederankurbelung des Verbrauchs wird auf sich warten lassen, u.a. auch weil der Skandal sich mit der Osterfastenzeit überlappt: Der orthodoxe Glauben verbietet zur Fastenzeit nebst Fleisch- und Eierkonsum auch den Milchverzehr.