Tag: Alexander De Croo

  • Nach Europawahlen: Verhandlungen um EU-Spitzenposten

    Nach Europawahlen: Verhandlungen um EU-Spitzenposten

     

     

    Bei ihrem ersten informellen Treffen seit den Wahlen zum Europäischen Parlament haben die europäischen Staats- und Regierungschefs in Brüssel über die Vergabe der sogenannten „Top-Jobs“, der höchsten Ämter in der EU, debattiert. Konkret ging es um die Vorschläge des Europäischen Rates für drei der vier wichtigsten EU-Posten: die Ämter des Kommissionspräsidenten, des Ratspräsidenten und des Hohen Vertreters der Gemeinsamen Sicherheits- und Außenpolitik der EU. Die künftigen Amtsinhaber werden vom Rat nominiert und müssen auch vom EU-Parlament bestätigt werden. Die Verhandlungen müssen auch die Zusammensetzung der parlamentarischen Mehrheit, die sich aus den Wahlen ergibt, berücksichtigen, sowie ein Gleichgewicht zwischen westlichen und östlichen Ländern austarieren.

    Die derzeitige Chefin der EU-Exekutive, Ursula von der Leyen, hat die besten Chancen, erneut Kommissionspräsidentin zu werden. Die sich nach der Wahl anbahnende neue Legislaturperiode wird von der Europäischen Volkspartei (EVP) dominiert, zu der die Parteien von 13 der 27 Staats- und Regierungschefs angehören. Zu den Wahlgewinnern gehört auch die CDU, aus der Von der Leyen selbst stammt. Um weiterhin an der Spitze der europäischen Exekutive zu stehen, muss Ursula von der Leyen eine qualifizierte Mehrheit von mindestens 15 Ländern bekommen, die zusammen 65 % der EU-Bevölkerung repräsentieren. Anschließend muss sie die Unterstützung durch eine absolute Mehrheit von 361 Mitgliedern im neuen Europäischen Parlament erreichen, das am 16. Juli zum ersten Mal in der neuen Legislaturperiode zusammentreten wird.

    Neben der Kommissionspräsidentschaft müssen die Mitgliedstaaten auch über den nächsten Präsidenten des Europäischen Rates sowie über den Leiter der europäischen Diplomatie entscheiden. Die Sozialdemokraten, die zweitgrößte Fraktion im EP, plädieren für den ehemaligen portugiesischen Premierminister António Costa als Nachfolger des Belgiers Charles Michel. Der 62-jährige portugiesische Sozialist musste im November letzten Jahres als Regierungschef in Lissabon zurücktreten, nachdem in seinem Heimatland wegen Einflussnahme gegen ihn ermittelt wurde. Viele Diplomaten sind jedoch der Meinung, dass dies kein unüberwindbares Hindernis darstelle, weil die Verdachtsfälle im Laufe der Ermittlungen gegen ihn sich nicht zu erhärten scheinen. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez oder der ehemalige italienische Ministerpräsident Enrico Letta sind weitere Kandidaten für das Amt des Präsidenten des Europäischen Rates.

    Die Mehrheit im Europäischen Parlament umfasst eine dritte Fraktion – Renew –, die ebenfalls den Anspruch stellt, die Leitung der europäischen Diplomatie zu übernehmen. Gehandelt werden dabei die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas oder der belgische Ministerpräsident Alexander De Croo, die beide der Renew-Fraktion angehören.

    Gleichzeitig scheint sich Roberta Metsola, Präsidentin des Europäischen Parlaments seit Januar 2022, den viertwichtigsten Posten in der EU gesichert zu haben. Ein Aspekt, der die Verhandlungen erschwert, ist die Aufteilung der Funktionen zwischen West- und Osteuropa. Der Westen scheint an allen Fronten Kandidaten zu haben, während der Osten nur mit Kaja Kallas, der estnischen Premierministerin, aufwartet. Die Staats- und Regierungschefs der EU werden auf ihrem Gipfeltreffen am 27. und 28. Juni eine förmliche Entscheidung zu all diesen Personalien treffen. Zugleich werden sie auch die politischen Ziele für die nächsten fünf Jahre in wichtigen Bereichen wie Verteidigung und Wirtschaft erörtern.

  • Nachrichten 28.05.2024

    Nachrichten 28.05.2024

    Der Hohe Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell, forderte am Dienstag ein „Gleichgewicht“ zwischen der Notwendigkeit für die Ukraine, Ziele auf russischem Territorium mit vom Westen gespendeter Ausrüstung anzugreifen, und dem Risiko einer Eskalation des Konflikts, das dieser Ansatz mit sich bringen kann, berichtet die französische Presse. Borrell sagte vor dem Rat der EU-Verteidigungsminister, man werde die Möglichkeit erörtern, der Ukraine den Einsatz europäischer Waffen für Angriffe auf russisches Territorium zu gestatten. Ebenfalls in Brüssel erklärte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, dass der Einsatz von Waffen, die von den westlichen Verbündeten der Ukraine gegen Ziele in Russland bereitgestellt werden, die NATO und ihre Mitglieder nicht in den Konflikt einbeziehen würde. In diesem Zusammenhang unterzeichneten Präsident Wolodymyr Zelenskij und der belgische Premierminister Alexander De Croo am Dienstag in Brüssel ein bilaterales Sicherheitsabkommen mit einer Laufzeit von zehn Jahren, das die Lieferung von 30 F-16-Kampfjets an Kiew vorsieht.

     

    Die rumänische Außenministerin Luminiţa Odobescu betonte bei einem Treffen mit ihren EU-Kollegen, wie wichtig eine rasche militärische Unterstützung der Ukraine und die Verabschiedung eines neuen Sanktionspakets gegen Russland seien. Die rumänische Beamtin wies auch auf die hybriden Angriffe Russlands auf die Republik Moldau hin. Bei dem Treffen in Brüssel wurden auch die Entwicklungen im Nahen Osten erörtert. Minister Odobescu betonte die Notwendigkeit, die Krise im Gazastreifen zu lösen, indem die Bemühungen um die Freilassung aller Geiseln, die Feuereinstellung, die Bereitstellung umfassender humanitärer Hilfe und die Wiederaufnahme des politischen Prozesses, der zu einem dauerhaften Frieden auf der Grundlage der Zwei-Staaten-Lösung führen soll, fortgesetzt werden.

     

    Die Regierung in Bukarest wird in dieser Woche den Beschluss fassen, den Mindestlohn ab dem 1. Juli auf 3.700 Lei (ca. 740 Euro) zu erhöhen. Dies hat die Führung der Regierungskoalition aus PSD und PNL laut politischen Quellen beschlossen. Die Sozialdemokraten und die Liberalen beschlossen außerdem, dass der Wert des steuerfreien Gehalts von 200 Lei (ca. 40 Euro) auf 300 Lei (ca. 60 Euro) steigen soll. Die Koalition diskutierte auch über die Senkung der Haushaltsausgaben, indem sie diese auf das unbedingt Notwendige beschränken, aber auch die Begrenzung des Handelsaufschlags beibehalten und auf alle rumänischen Lebensmittelprodukte ausweiten. Die Händler lehnen diese Idee nicht ab, sagte Premierminister Marcel Ciolacu und erklärte, dass diese Maßnahme in Frankreich bereits ihre Wirksamkeit zum Schutz der einheimischen Erzeuger bewiesen habe.

     

    Nach dem israelischen Luftangriff auf Rafah im Süden des Gazastreifens am Sonntag tritt der UN-Sicherheitsrat heute zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Die Dringlichkeitssitzung wurde von Algerien beantragt und wird nach Angaben einiger Diplomaten auch von Slowenien unterstützt. Nach Angaben der von der Hamas geführten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen wurden bei dem Luftangriff am Sonntag, der Zelte von Vertriebenen traf, 45 Menschen getötet und Dutzende verletzt. Bei den meisten Opfern handelte es sich um Frauen und Kinder. Die europäischen und arabischen Staaten verurteilten die Fortsetzung der israelischen Bombardierung der Stadt Rafah. UN-Generalsekretär Antonio Guterres verurteilte in einer Nachricht auf der sozialen Medienplattform X „Israels Aktionen, die Dutzende von unschuldigen Zivilisten getötet haben, die in diesem tödlichen Konflikt nur Schutz suchten“. Das israelische Militär erklärte, der Luftangriff habe ein Hamas-Gelände zum Ziel gehabt und zwei hochrangige Mitglieder der Gruppe seien getötet worden. Israel kündigte an, dass es den Vorfall untersuchen werde.

     

    Das Stück „Anthologie des Verschwindens“, das unter der Regie von Radu Afrim am Nationaltheater in Iaşi (Nordosten) aufgeführt wird, wurde gestern Abend bei der Gala der UNITER Awards 2024, einer Veranstaltung, die herausragende Leistungen im rumänischen Theater auszeichnet, als bestes Stück ausgezeichnet. Die Preise für die Hauptdarsteller gingen an Cerasela Iosifescu und Tudor Cucu-Dumitrescu, der Preis für das Debüt an die Schauspielerin Ramona Nicolae, und den „Ion Caramitru“-Preis für herausragende Leistungen erhielt der Schauspieler Valer Dellakeza. Oana Pellea und Dan Condurache wurden mit Preisen für ihre gesamte Tätigkeit geehrt. Der Gewinner des Preises für das beste Hörspiel war „Der Sommer, in dem meine Mutter grüne Augen hatte“ unter der Regie von Diana Mihaipol, das letztes Jahr auf dem Kulturkanal von Radio Rumänien ausgestrahlt wurde.

     

    Der US-Außenminister Antony Blinken reist heute nach Chisinau, um Gespräche über die Unterstützung der Vereinigten Staaten für den EU-Beitritt der Republik Moldau sowie über das Thema Energiesicherheit zu führen. Antony Blinken war bereits vor zwei Jahren, Anfang März, in der Republik Moldau, nur wenige Tage nach dem Einmarsch Russlands in das Nachbarland, die Ukraine. Nach seinem Besuch in Chisinau wird der amerikanische Beamte nach Prag in die Tschechische Republik reisen, um dort an einem informellen Treffen der NATO-Außenminister teilzunehmen, bei dem die Prioritäten des nächsten Gipfels der Allianz im Juli in Washington analysiert werden sollen. Wir erinnern Sie daran, dass die Republik Moldau im März 2022 einen Antrag auf EU-Beitritt gestellt hat und drei Monate später den Status eines Kandidatenlandes erhielt. Im Dezember 2023 beschlossen die Staats- und Regierungschefs der EU, Beitrittsverhandlungen mit der ehemaligen Sowjetrepublik aufzunehmen.

  • Nach G7-Videokonferenz: Weitere Hilfe für Ukraine zugesagt

    Nach G7-Videokonferenz: Weitere Hilfe für Ukraine zugesagt

    Angesichts steigender Verluste, der Munitions- und Truppenknappheit sowie der ausbleibenden US-Finanzhilfe und der Aussicht auf die Präsidentschaft Donald Trumps haben die Ukrainer den zweijährigen Jahrestag des Krieges mit Angst vor der Zukunft begangen. Kiew räumt ein, dass die Situation für seine Streitkräfte äußerst schwierig sei, bleibt aber ebenso entschlossen, den Krieg zu gewinnen. „Die Ukraine wird siegen“, verkündete Präsident Wolodymyr Selenskyj am 24. Februar mit der gleichen Inbrunst wie in den ersten Tagen der russischen Invasion vor zwei Jahren, als der Flughafen Hostomel Schauplatz heftiger Kämpfe war.

    Die EU bleibt in ihrer Unterstützung für Kiew ebenso entschlossen: „Mehr denn je unterstützen wir die Ukraine nachdrücklich – finanziell, wirtschaftlich, militärisch und moralisch. Bis das Land endlich frei ist“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und lobte die „außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit des ukrainischen Volkes“. Die EU-Politikerin, die gemeinsam mit der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, dem belgischen Ministerpräsidenten Alexander De Croo und dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau in Kiew weilte, kündigte im März die Überweisung der ersten Tranche einer Makrofinanzhilfe in Höhe von 50 Mrd. EUR aus dem EU-Haushalt an die Ukraine an.

    Zum Abschluss des per Videokonferenz durchgeführten G7-Gipfels verpflichteten sich die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden westlichen Industrieländer am Samstag, die Ukraine so lange wie nötig zu unterstützen, und fügten hinzu, dass sie nach Möglichkeiten suchen würden, Russland für die durch die Invasion verursachten Schäden aufkommen zu lassen. Die G7 bekundeten außerdem ihren Willen, „gegen dritte Akteure vorzugehen, die Russlands Krieg materiell unterstützen, auch durch die Verhängung neuer Maßnahmen gegen Einrichtungen (…) in Drittstaaten“. „Wir fordern nachdrücklich die Bewilligung zusätzlicher Hilfe, um den verbleibenden Haushaltsbedarf der Ukraine im Jahr 2024 zu decken“, heißt es noch in der G7-Erklärung in Anspielung auf die Blockade des vom amerikanischen Präsidenten Joe Biden geforderten zusätzlichen Finanzhilfepakets in Höhe von 61,4 Milliarden Dollar durch die Republikaner im US-Kongress.

    Am Samstag unterzeichnete Präsident Selenskyj in Kiew bilaterale Sicherheitsabkommen mit dem italienischen und dem kanadischen Premierminister. Italien und Kanada schlossen gemeinsam mit Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Dänemark ein zehnjähriges Sicherheitsabkommen mit Kiew ab, das die Sicherheit der Ukraine bis zu ihrem NATO-Beitritt stärken soll. Ebenfalls am Samstag, einen Tag nach der Verabschiedung des 13. EU-Sanktionspakets gegen Russland, kündigte Großbritannien ein Finanzpaket in Höhe von 245 Millionen Pfund an, um die Ukraine beim Wiederaufbau ihrer Munitionsbestände zu unterstützen.