Tag: Aludosen

  • Recycling: Infrastruktur für Einsammeln von Aludosen und PET-Flaschen noch unzureichend

    Recycling: Infrastruktur für Einsammeln von Aludosen und PET-Flaschen noch unzureichend

    Es ist soweit: Am 1. Januar 2021 ist die EU-Kunststoffsteuer in Kraft getreten. Die Abgabe ist Teil des Corona-Hilfspakets. Der Plan sieht eine Abgabe von 0,80 EUR/kg auf nicht wiederverwerteten Kunststoffverpackungsabfall vor, die von den Mitgliedsstaaten in den EU-Haushalt einzuzahlen ist. Rumänien recycelt derzeit lediglich 14% des Gesamtmülls, der Rest gelangt auf die Abfalldeponie. Ab jetzt muss Rumänien dafür zahlen. Nichtsdestotrotz kann diese Lage nicht auf den Mangel an Interesse für die getrennte Müllentsorgung und das Recycling vonseiten der Rumänen zurückgeführt werden, sondern vielmehr auf die mangelnde Infrastruktur. Nicht einmal in den Gro‎ßstädten gibt es im Moment Mülltonnen für die getrennte Entsorgung der Abfälle. Geschweige denn eine Infrastruktur zur getrennten Abfallsammlung. Adina Bagsi leitet den Verein Alucro. Der genannte Verein veranstaltete bis dato mehrere Abfallsammelkampagnen für die Sammlung von PET-Flaschen und Alu-Dosen.



    Die von uns durchgeführten Studien zeigen, dass sich die Leute fürs Recycling interessieren. Die Menschen wollen recyceln, sind aber durch den Mangel eines entsprechenden Abfallsammelsystems behindert. Es gibt schon Rumänen, die ihr Müll getrennt entsorgen. Doch danach stellt sich fest, dass die Entsorgungsfahrzeuge die ganzen Abfälle zusammen abtragen, ohne auf die getrennt gesammelten Abfälle zu achten. Das kann schon frustrierend sein. Und entmutigt die Leute, die ihren Müll getrennt sammeln.“




    Im Herbst des vergangenen Jahres startete der Verein Alucro in Zusammenarbeit mit der europäischen Plattform Every Can Counts“ (dt. Jede einzelne Dose zählt“) eine landesweite Recycling-Kampagne. Gro‎ße Mengen an Alu-Dosen und Plastik-Flaschen wurden dabei gesammelt. Mit mehr Einzelheiten dazu Adina Bagsi:



    Wir sammeln immer über 500 Kilo recyclebarer Abfälle während unserer Kampagnen. Bei der letzten Kampagne schafften wir es, 800 Kilo wiederverwertbaren Mülls zu sammeln. Es waren gemischte Abfälle, Alu-Dosen und PET-Flaschen. Wir führten die Kampagne in 10 Städten durch. In jeder einzelnen Stadt hielten wir uns drei Tage auf. Und die Menschen hatten die Möglichkeit, in dieser Zwischenzeit Alu-Dosen und Plastikflaschen zu den von uns organisierten Sammelstellen zu bringen. Im Gegenzug erhielten sie Belohnungen von uns. Ab dem 1. Januar wurde ein neues Sammelsystem eingeführt, von dem wir uns Vieles erhoffen. Das System soll in 2 Jahren vollständig funktionstüchtig sein und umfasst mehrere Sammelautomaten. Diese sollen an leicht zugänglichen Stellen gestellt werden. Die Menschen werden ihre recyclebaren Abfälle in diese Maschinen einwerfen können und einen Betrag als Gegenleistung dafür erhalten. Derzeit wird ein Entgelt von 10 Eurocent pro Einwurf vorgeschlagen, ungeachtet der Grö‎ße der entsorgten Teile oder der Verpackungsart. Wir hoffen, das System wird mit der Zeit verbessert und die Leute werden sich zufrieden zeigen und sich angeregt fühlen, wiederverwertbare Abfälle entsprechend zu entsorgen.“




    Um die getrennte Müllentsorgung anzuregen, wurde in Rumänien auch ein Pfand-System eingeführt. Bei der Rückgabe der Verpackung wird das Pfand zurückgezahlt. Die Verpackungen werden in den Läden durch direkte Abgabe gesammelt oder aber mit Hilfe von Sammelautomaten in grö‎ßeren Supermärkten. Die Sammelautomaten stellen einen Gutschein aus, in Wert des eingespeisten Leerguts. Der Gutschein kann danach im Laden eingelöst werden. Ziel sämtlicher Ma‎ßnahmen ist, dass Rumänien bis 2024 eine Recycling-Rate von 90% erreicht.

  • Plastikverpackung: EU führt Plastiksteuer ein

    Plastikverpackung: EU führt Plastiksteuer ein

    Ab dem 1. Januar 2021 soll in Europa eine Plastiksteuer gelten. Damit besteuert die EU umweltschädliche Plastikverpackungen. Die EU-Plastikabgabe regt die Mitgliedstaaten an, in der Kreislaufwirtschaft aktiv mitzuwirken. Au‎ßerdem müssen die Mitgliedstaaten ab nächstes Jahr eine Steuer auf die nicht recycelten Plastikabfälle zahlen. Rumänien schaffte es bis heute nicht, die getrennte Müllentsorgung gesetzlich zu regeln. Die wiederholten Verzögerungen diesbezüglich brachten die Europäische Kommission dazu, ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Rumänien einzuleiten. Die gesetzlichen Missgeschicke der letzten Jahre offenbaren die schreckliche Lage Rumäniens im Hinblick auf die getrennte Müllentsorgung — Rumänien recycelt derzeit lediglich 14% der erzeugten Abfälle. Ab dem ersten Januar 2021 wird das Land eine Abgabe an Brüssel abführen müssen, und zwar für alle Plastikprodukte, die es auf den Markt einführt, jedoch nicht verwertet.



    Beamte im Umweltministerium versprachen im Sommer, einen Entwurf zur Abänderung der geltenden Gesetzgebung zu verfassen, um einen günstigeren Rahmen für eine entsprechende Entsorgung von Plastikverpackungen und –flaschen zu schaffen. Der Gesetzentwurf sieht unter anderem die Gründung eines IT-Systems für die Rückverfolgbarkeit von Verpackungsabfällen vor. Das elektronische Rückverfolgbarkeits-System sollte bis zum 15. Januar funktionstüchtig sein. Mircea Fechet, Staatssekretär im Umweltministerium, teilte vor kurzem mit, dass ein Regierungsbeschluss diesbezüglich in den kommenden Wochen verabschiedet werden soll. Darüber hinaus betonte er, wie wichtig es sei, ein nationales Überwachungssystem zu haben:



    Zwar setzten wir mit Verspätung ein solches System um, doch das bietet uns die Möglichkeit, sämtliche Beispiele guter Praktiken aus den anderen Mitgliedstaaten in unser System zu integrieren. Somit können wir Fehler vermeiden, die andere schon gemacht haben. Es gilt der Grundsatz »Not for profit« — es ist sehr wichtig, das anzuerkennen. Die Institution, die das System verwaltet, wird mit Sicherheit keine Dividende verteilen und keineswegs gewinnorientiert arbeiten. Sie wird ein einziges Ziel verfolgen — die getrennte Müllentsorgung. Das bedeutet, sie wird sicherstellen müssen, dass keine wertvollen Ressourcen auf den Müllhaufen landen. Wir müssen an der Kreislaufwirtschaft teilnehmen und Plastikmüll verantwortungsvoll wiederverwerten.“




    Um die getrennte Müllentsorgung anzuregen, wird in Rumänien ein Pfandsystem eingeführt. Bei der Rückgabe der Verpackung soll das Pfand zurückgezahlt werden. Die Brauer in Rumänien kündigten anlässlich eines Treffens ihres Vereins an, an dem sich auch Vertreter des Umweltministeriums beteiligten, dass sie ein Pfand von umgerechnet etwa 10 Cent auf Alu-Dosen, Glas- und Plastikflaschen einführen wollen. Die Verpackungen werden in den Läden durch direkte Abgabe gesammelt oder aber mit Hilfe von Sammelautomaten in grö‎ßeren Supermärkten. Die Sammelautomaten stellen einen Gutschein aus, der den Gegenwert des eingespeisten Leerguts hat. Der Gutschein kann danach im Laden eingelöst werden. Ziel sämtlicher Ma‎ßnahmen ist, dass Rumänien bis 2024 eine Recycling-Rate von 90% erreicht.