Tag: Amnestiegesetz

  • Nachrichten 25.01.2017

    Nachrichten 25.01.2017

    Rumäniens Präsident Klaus Iohannis hat am Mittwoch im Plenum der Parlamentsversammlung des Europarates auf den Fortbestand demokratischer Gesellschaften hingewiesen. Man brauche demokratische Gesellschaften, in denen die Mehrheiten ihre Rechte nicht mißbrauchen, und in denen der Grundsatz der loyalen und konstruktiven Kooperation zwischen den demokratischen Einrichtungen einwandfrei funktionieren sollte, so Iohannis. In Sachen Schutz und Förderung der nationalen Volksminderheiten sei Rumänien zum europaweit anerkannten Vorbild geworden, sagte der Staatschef noch. Am 6. April wird Iohannis in Bukarest zusammen mit dem Generalsekretär des Europarates, Thorbjorn Jagland, eine Internationale Konferenz über die Rolle der Mehrheit und der Opposition in einer demokratischen Gesellschaft eröffnen. Die Konferenz wird in Zusammenarbeit mit der Venedig-Kommission veranstaltet. Am Dienstag, dem ersten Tag seines Besuches in Straßburg, beteiligte sich der rumänische Präsident an der Zeremonie zum Internationalen Holocaust-Gedenktag. Zu diesem Anlass weihte er eine von Rumänien organisierte Dokumentar- und Fotoausstellung ein. Ebenfalls am Dienstag traf der rumänische Staatsprasident mit rumänischen Beamen des Europarates und Mitgliedern der rumänischen Gemeinde im Elsass zusammen.



    Der Oberste Rat der Richter und Staatsanwälte hat am Mittwoch die Entwürfe für die Eilverordnungen der linksliberalen Regierung über eine geplante Amnestie und die Abschaffung und Änderung bestimmter Straftatbestände negativ begutachtet. Die Untersuchung war vom Justizministerium beantragt worden. Die Verordnungen der neugewählten linksgerichteten Exekutive sehen die vollständige Begnadigung der Gefängnisstrafen von bis zu 5 Jahren inklusive vor. Darüber hinaus könnten die Gefängniszeiten der Insassen halbiert werden, die 60 Jahre oder älter sind. Die Begnadigung wäre durch die Zahlung eines vom Gericht festgelegten Schadenersatzes bedingt, spätestens ein Jahr nach der Freilassung. Die Verordnung soll auch Vorschriften des Strafgesetzbuches ändern. Somit sollen Denunzianten nicht mehr von der strafrechtlichen Haftung entlastet werden, falls sie die Tat nicht innerhalb von sechs Monaten nach ihrer Begehung anzeigen. Außerdem soll der Amtsmissbrauch nur dann eine Straftat bilden, wenn der entstandene Schaden 200.000 Lei (ungefähr 50 Tausend Euro) überschreitet. Am Sonntagabend forderten mehrere zehntausend Menschen der Regierung der Sozial-Demokratischen Partei und der Allianz der Liberalen und Demokraten auf die Verordnungsvorlagen bezüglich der kollektiven Begnadigung und der Entkriminalisierung von Strafakten zu verzichten. Präsident Klaus Iohannis hatte sich am Sonntag den Demonstranten auf der Straßen angeschlossen. Der sozial-demokratische Justizminister Florin Iordache behauptete, dass die Änderungen notwendig seien, um die Frage der Überfüllung der Gefängnisse zu lösen. Außerdem solle die Verordnung die Gesetzgebung an die Beschlüsse des Verfassungsgerichtes anpassen.



    Rumänien verzeichnet weiterhin Fortschritte bei der Reform des Justizsystems und der Bekämpfung der Korruption, steht in dem Bericht der Europäischen Kommission im Rahmen des Kooperations- und Kontrollverfahrens für Rumänien. Allerdings könnten Kritiken seitens der Politiker und der Medien gegenüber den Justizbehörden, vor allem gegen die Nationale Antikorruptionsbehörde DNA, das Vertrauen in die Justiz untergraben, hieß es in dem am Mittwoch in Brüssel vorgelegten Fortschrittsbericht. Die Strafverfahren und die Gerichtsurteile gegen zahlreiche bekannte rumänische Politiker seien das Zeichen für eine allgemein positive Tendenz in Richtung Unabhängigkeit der Justiz in Rumänien. In den 10 Jahren, in denen Rumänien als EU-Mitglied im Rahmen des Kooperations- und Kontrollverfahrens Reformen durchführte, habe es bedeutende Fortschritte im Justizbereich gegeben, steht noch im Bericht der Europäischen Kommission. Der nächste Bericht wird Ende 2017 vorgelegt.



    Die rumänische Regierung wird sich in einer Sitzung am Freitag mit der Haushaltsvorlage für das laufende Jahr auseinandersetzten. Am gleichen Tag soll das Dokument dem Parlament zur Debatte eingereicht werden, kündigte Ministerpräsident Sorin Grindeanu an. Ferner erklärte er, dass den Bereichen Transport, Landwirtschaft, Gesundheit und KMUs das meiste Geld zur Verfügung stehen werde. Reduzierte Etats werden das Präsidialamt und der Nachrichtendienst erhalten, erwähnte Grindeanu.

  • Nachrichten 20.01.2017

    Nachrichten 20.01.2017

    Es gibt genügend Argumente die gegen die geplante Lockerung der Antikorruptionsgesetze und die Änderung des Strafgesetzbuches sprechen, sagt Rumäniens Präsident Klaus Iohannis. Er schrieb auf Facebook, dass die von der neuen Regierung geplanten Neuregelungen ‘ungeeignet’ und dazu bestimmt seien, einige Politiker zu schützen. Unter der Woche hatten Tausende Menschen in Bukarest und in anderen Großstädten gegen die geplante Lockerung der Strafgesetze protestiert. Mit den neuen Regelungen sollen einflussreiche Politiker geschützt werden, behaupteten auch die Demonstranten. Ähnlich lauteten die Vorwürfe von Opposition, Zivilgesellschaft und verschiedenen Richterverbänden gegen die Exekutive. Die Änderungen seien notwendig, damit die Überfüllung der Haftanstalten gemindert und geltende Gesetzgebung und die Beschlüsse des Verfassungsgerichtes aufeinander abgestimmt werden, behauptet hingegen die Regierung.



    Anderthalb Tage nach einem Lawinenabgang im italienischen Erdbebengebiet haben Rettungskräfte in dem verschütteten Berghotel in den Abruzzen acht Überlebende geborgen. Nach Polizeiangaben waren unter den am Freitagmittag Geretteten auch zwei kleine Mädchen. Laut einer Mitteilung aus dem Außenministerium in Bukarest konnten zwei rumänische Staatsbürger, die als vermisst galten, lebend geborgen werden. Die beiden, ein Erwachsener und ein Minderjähriger, seien in ein Krankenhaus in Pescara eingeliefert worden und seien inzwischen außer Gefahr. Vertreter der rumänischen Botschaft in Rom hätten Kontakt zu den Familienangehörigen der geretteten Rumänen aufgenommen und ihnen die notwendige Unterstützung gewährt. Auch sei man in ständigem Kontakt mit den italienischen Rettungsteams, um aktuelle Informationen über den Zustand weiterer rumänischer Opfer zu erhalten, verlautete es aus dem Außenministerium.



    SPORT: Die rumänische Tennisspielerin Sorana Cîrstea ist ins Achtelfinale der Australian Open eingezogen. In der dritten Runde des ersten Grand-Slam- Turniers des Jahres setzte sich Cîrstea gegen die Amerikanerin Alison Riske mit 6:2 und 7:6(2) durch. Als nächstes trifft die letzte Vertreterin Rumäniens im Einzel auf die Spanierin Garbine Muguruza. Im Herrendoppel gewann der Rumäne Horia Tecău zusammen mit Jean-Julien Rojer aus den Niederlanden gegen Matt Reid und Jordan Thompson aus Australien mit 2:6, 6:4 und 10:5 im Matchtiebreak. Das rumänisch-niederländische Doppel steht somit im Viertelfinale der Australian Open, wo es auf die Niederländer Wesley Koolhof/Matwe Middlekoop treffen wird. Auch das rumänisch-britische Doppel Florin Mergea/Dominic Inglot schaffte den Einzug in die Runde der letzten acht Teams, nach dem Sieg in drei Sätzen 3:6, 7:6, 7:6 gegen die Franzosen Julien Benneteau und Jeremy Chardy. um.