Tag: Animationsfilm

  • Animest: Italien als Gastland beim diesjährigen Animationsfilm-Festival

    Animest: Italien als Gastland beim diesjährigen Animationsfilm-Festival

    Animest setzt eine lange Tradition jährlicher Retrospektiven fort, die Ländern gewidmet sind, die Meilensteine des Kinos gesetzt haben. In diesem Jahr hat das Publikum die Gelegenheit, den Reichtum und die Vielfalt des italienischen Animationsfilms zu erkunden. Die Auswahl umfasst sowohl Klassiker des Genres als auch  zeitgenössische Werke .

    Das Programm „Ciao, Italia!” des Gastlandes wird vom Italienischen Kulturinstitut in Bukarest und dem Internationalen Trickfilmfestival von Sizilien unterstützt. Mihai Mitrică, Künstlerischer Leiter von Animest, begründet die Auswahl des diesjährigen Festivals.

    Wir haben Italien für dieses Jahr ausgewählt, weil es eine reiche Tradition im Bereich Animationsfilm hat. Es stimmt zwar, dass die italienische Industrie nicht mehr so groß ist wie noch vor einigen Jahrzehnten, aber die Tradition des italienischen Kinos ist nicht zu übersehen. Wir hatten das schon seit einiger Zeit geplant, aber erst bei dieser Ausgabe ist es dazu gekommen. Wir danken dafür unserem italienischen Kollegen und Freund Andrea Martignoni für diese umfassende Retrospektive.

    Als Kurator hat er sowohl einen Klassiker als auch moderne Produktionen ausgewählt. Die drei ausgewählten Filme sind repräsentativ für die italienische Animation. Es handelt sich um Allegro non tropo/Nicht allzu heiter (Regie: Bruno Bozzetto, 1976), sowie zwei Gewinner der Filmfestspiele von Venedig, L’arte della felicità / Die Kunst des Glücks (Regie: Alessandro Rak, 2013) und  Invelle / Nirgendwo (Regie: Simone Massi).

    Wie jedes Jahr, gibt es auch diesmal einen rumänischen Wettbewerb bei Animest. Die 12 Kurzfilme in dieser Sektion bewegen sich auf einem innovativen und stilistisch komplexen Trend und zeichnen ein urbanes Gesamtbild der zeitgenössischen rumänischen Animation, versprechen die Veranstalter. Im Angebot ist eine Mischung aus Produktionen von Studenten und Filmen etablierter Animationskünstlern.

    In diesem Jahr haben sich 32 Filme für den rumänischen Wettbewerb beworben –  die Veranstalter sprechen von einer sehr hohen Zahl, die die kontinuierliche Entwicklung dieses Bereichs in den letzten 19 Jahren zeigt. Der Einfluss des Animest auf die rumänische Animationsindustrie ist direkt auf den Leinwänden zu sehen. Die mutigen Ansätze und originellen Geschichten konzentrieren sich vor allem auf Beziehungen – als Paar, in der Familie oder in der Gemeinschaft, erklärt der Festival-Leiter Mihai Mitrică.

     „Von Jahr zu Jahr erhalten wir mehr und mehr rumänische Animationsprojekte, was uns sehr freut. Auch die Qualität der Filme wird immer besser. Das liegt auch daran, dass die Animationsschulen die Früchte ihrer Arbeit ernten, sowohl an der Nationalen Universität für Theater- und Filmkunst in Bukarest als auch an den Fakultäten in Großwardein, Klausenburg und Iași. Sicherlich trägt auch Animest dazu bei, aber das Verdienst gehört den Schulen und natürlich den Produzenten.

     Zum wiederholten Male sind etwa Tudor Avrămuț und Serghei Chiviriga im Wettbewerb, mit einem Film für Kinder, TIBI. Auch die in den Niederlanden lebende Andreia Dobrotă ist erneut bei Animest vertreten. Ich möchte noch eine französisch-rumänische Koproduktion erwähnen, die auf einer rumänischen Geschichte basiert. Der Film der französischen Regisseurin Mélody Boulissière handelt von einer Liebesgeschichte aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Inspiration stammt von einer Photo-Sammlung des bekannten Photographen Constantin Axinte aus Slobozia.

    Auch Alina Gheorghe kehrt zum rumänischen Animest-Wettbewerb mit ihrem neuen Schulfilm „Dirty Paradise“ zurück, einer Metapher über Selbstverleugnung und die Idealisierung von Perfektion. Die 19. Ausgabe des Animest-Festivals bietet eine Reihe von urbanen weißen Nächten, die den mutigsten unter den Animationsliebhabern gewidmet sind. Ungewöhnliche Geschichten, intensive Erlebnisse, nächtliche Vorführungen und provokative Experimente vereinen sich in einem raffinierten Cocktail aus thematischen Veranstaltungen.

    Da wäre die Trippy Animation Night (die ausgeflippte Nacht der Animation) mit ihrer ungewöhnlichen und elektrisierenden Kollektion. Dann gibt es die Creepy Animation Night (die gruselige Nacht), die selbst die mutigsten Zuschauer erschaudern  lässt. Die Nacht der erotischen Animation regt die Fantasie außerhalb der Komfortzone an, und schließlich beweist die Animusic-Nacht einmal mehr, dass Qualitätspartys auch im Kino ihren Platz haben. Darüber hinaus werden die diesjährigen Sonderveranstaltungen durch einen neuen Beitrag ergänzt, der jungen Menschen gewidmet ist – die Fresh Frames, eine Auswahl von Animationsfilmen, die zumeist von Jugendlichen in den Workshops des Animations-Inkubators im Laufe des Jahres erstellt wurden.

  • Bauernmuseum veranstaltet kreative Workshops für Kinder und Eltern

    Bauernmuseum veranstaltet kreative Workshops für Kinder und Eltern

    Jeden Sommer organisiert das Bauernmuseum in Bukarest eine Reihe von Veranstaltungen, die den Kindern gewidmet werden. Das Programm, das zwischen dem 1. und dem 31. Juli stattfindet, trägt den Namen Nehmt uns in die Ferien mit“ und verbindet Spa‎ß mit aktivem Lernen. Auf dem Programm stehen 14 Workshops, die laut den Organisatoren sich eigentlich nicht nur an Kinder in jedem Alter, sondern auch an ihre Eltern richten. Valentina Bâcu vom Nationalen Bauernmuseum kommt zu Wort mit Einzelheiten:



    Das Programm richtet sich nicht nur an Kinder über 2 Jahren, sondern auch an ihre Familien. Damit möchten wir die Eltern dazu anregen, die Zeit sinnvoll mit ihren Kindern zu verbringen. Wir organisieren auch Workshops für Teenager. Dieses Jahr haben wir eigentlich ein vielfältiges Angebot für diese Kategorie von Teilnehmern. Die Teenager laden wir zu Workshops zum Thema Radiojournalismus, Fotobearbeitung sowie zu einem Animationsfilm-Workshop. Wir empfehlen zudem ein Seminar, das jedes Jahr auf unserem Programm steht und ganz gut besucht wird: »Geschichten mit Ohren« ist ein vom Musiker und Schriftsteller Călin Torsan gehaltenes Seminar, das den Kindern einen Einblick in die Geschichte und Spieltechnik der traditionellen Musikinstrumente geben soll.“




    Kinder, Teenager, Eltern, die ihrerseits im Kindesalter in der Sommerzeit sinnvolle Zeit mit ihren Eltern oder Gro‎ßeltern beim traditionsreichen Bauernmuseum im Herzen Bukarests verbrachten — um das Bauernmuseum sei schon längst eine wahre Gemeinschaft entstanden, sagt unsere Gesprächspartnerin:



    Das ganze Jahr lang haben wir hier Eltern und Kinder zu Gast. Die Kinder sind nicht mehr so klein, sind aber trotzdem oft bei uns, und wir tun unser Bestes, um mit der Zeit ihre Zuneigung nicht zu verlieren. Sie sind die Teenager von heute, und wir versuchen, mit der jüngeren Generation den Schritt zu halten, wir organisieren dafür auch Workshops für digitale Medien. Diese Seminare sind eigentlich als Fortsetzung älterer Projekte zu verstehen, so zum Beispiel das Bildarchiv. Damals luden wir die Kinder ein, uns ihre eigenen Bilder zu zeigen, jetzt bringen wir ihnen bei, wie man Bilder bearbeiten kann. Wie gesagt, wir tun unser Bestes, um den Erwartungen der jüngeren Generation nachzukommen.“




    Unsere Gesprächspartnerin hält auch drei Workshops, die die Kreativität und die Lektüre fördern:



    Bei einem davon laden wir die Kinder dazu ein, ein Ferien-Tagebuch zu schreiben. Dafür setzen wir verschiedene Techniken ein. Ausgangspunkt der Tagebücher sind die Gestalten ihrer Lieblingsbücher oder die eigene Ferien-Erfahrung. Andere finden hingegen Inspiration in Landkarten. Damit fördern wir ihre Kreativität und ihre Einbildungskraft. Das Endprodukt zählt weniger als die Kreativität. Der Animationsfilm-Workshop richtet sich an etwas ältere Kinder, im Alter von über 10 Jahren, und wird in zwei Teilen aufgeteilt. Wir verwenden dabei die einfachste Animationstechnik, das benötigt aber viel Geduld, denn die Gestalten werden sehr langsam bewegt und wir fotografieren jede Szene, am Ende kriegen wir den Animationseffekt. Jeder Teilnehmer soll einen kurzen Film machen, der auf rumänischen Bauernmärchen basiert. Der dritte Workshop setzt sich zum Ziel, alte Fotos wieder in die Aufmerksamkeit zu bringen. Wir suchen im Archiv des Museums nach Schwarz-wei‎ß-Fotos und laden die Kinder dazu ein, sich einen Dialog zwischen aktuellen und diesen alten Bildern vorzustellen. Somit lernen sie, wie sie eine Zeitreise in die Vergangenheit machen oder die Vergangenheit in den Gegenwart bringen können.“