Tag: Ansteckung

  • Schweinepest-Problematik: Wird es für Rumänien ernst?

    Schweinepest-Problematik: Wird es für Rumänien ernst?

    Rumänien erlebt einen nicht gerade fröhlichen Sommer. Das Wetter ist launisch, die Regenfälle sintflutartig, die Überschwemmungen fordern Menschenleben und verursachen Sachschäden, hinzu kommen akute politische und soziale Spannungen sowie ökonomische Ungewissheit. Das Allgemeinbild ist weit entfernt von dem Glanz einer sommerlichen Postkarte.



    Zu allem Übel hat sich die afrikanische Schweinepest in letzter Zeit landesweit weiter verbreitet – die Anzahl der Infektionsherde wird auf 450 geschätzt. Die Situation ist so schwerwiegend, dass der Landwirtschaftsausschuss der Abgeordnetenkammer sich im Rahmen einer informellen Sitzung damit beschäftigen musste. Der menschliche Organismus ist gegenüber dem Virus immun. Allerdings könne der Erreger, sobald er auf Schweine übertragen werde, alle Tiere auf einem Bauernhof töten, weil er sehr ansteckend sei und es weder eine Behandlung noch eine Impfung gegen die Krankheit gebe, warnen Experten. Sie verweisen auf die Wildschweine als Hauptursache für die Übertragung des Virus. Die Fallstudie sei dabei der Landkreis Tulcea im Südosten, der das Donaudelta umfasst, wo eine beachtliche Wildschwein-Bevölkerung zu Hause ist.



    Die afrikanische Schweinepest ist derweil bei zwei Schweinemastbetrieben im Landkreis nachgewiesen worden. Im größten Betrieb mussten bereits zwei Drittel der circa 45.000 Schweine eingeschläfert werden. Für die Schweinefleisch-Produzenten sind die Auswirkungen verheerend. Adrian Iorgulescu ist Mitglied in einem der Berufsverbände, er erklärt die Problematik.



    In allen betroffenen Landkreisen liegt die ungefähre Zahl der Sauen, die in zugelassenen landwirtschaftlichen Betrieben gehalten werden, bei über 50.000 von insgesamt 140.000 Sauen in Rumänien. Weil es für uns nicht mehr möglich ist, die Jungschweine zur Mast zu schicken, sind wir gezwungen, Notschlachtungen bei diesen Jungtieren vorzunehmen und eine Entschädigung von den Behörden zu fordern. Wir haben keine andere Möglichkeit, es gibt keine solche Ausnahmeregelung, die es uns erlauben würde, die Jungtiere aus unseren Betrieben zu entfernen und sie an Mastbetriebe in anderen Landkreisen zu schicken, und das würde bei einer Hochrechnung heißen, für die 50.000 Sauen rund 1,5 Millionen Jungschweine pro Jahr. Das entspricht der Importmenge oder, wenn Sie wollen, fast der Hälfte aller Schweine in Rumänien. Die Situation ist jetzt zum nationalen Problem geworden.



    Die Hersteller behaupten auch, dass der Schaden, der durch die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in Rumänien verursacht wird, in der Größenordnung von mehreren hundert Millionen Euro liegt. Letzte Woche hat der Landwirtschaftsminister Petre Daea in Brüssel bereits die Europäische Kommission um Mittel gebeten, um die Verluste auszugleichen, die durch die Einstellung der Schweinefleischerzeugung und durch die Preissenkung in den betroffenen Gebieten entstanden sind. Die Beihilfe soll auch die Kosten für die Desinfektion, die Vernichtung von Futter und die Kosten für die Abdecker ausgleichen – heißt es in einem Kommuniqué des Landwirtschaftsministeriums.

  • Grippewelle erreicht Höhepunkt in Rumänien

    Grippewelle erreicht Höhepunkt in Rumänien

    Mehr als 70 Menschen sind seit Beginn der kalten Saison in Rumänien an Grippe gestorben. Die Behörden haben in der letzten Woche einen starken Anstieg der Neuinfektionen registriert. Die Frostwelle und die heftigen Schneefälle der letzten Tage erhöht deutlich die Anfälligkeit der Menschen für Grippe. Laut Statistik seien lediglich in der letzten Woche weitere 1.700 Menschen an Grippe erkrankt, gegenüber 85 in derselben Woche der vorherigen Saison. Die Behörden haben vor kurzem einen weiteren Todesfall bekanntgegegen: es handelt sich um eine 58-jährige Frau, die gegen Grippe nicht geimpft war und an chronische Krankheiten litt. Da fast alle Opfer allerdings nicht geimpft waren, appellieren die Behörden an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen. Diese sei die einzige Schutzma‎ßnahme gegen die Infektion mit dem Grippevirus.



    Der Leiter des Instituts für Ansteckende Krankheiten Bukarest “Matei Balş”, Adrian Streinu Cercel sagt dazu: “Die an Diabetes, erhöhten Blutdruck, ischämische Herzkrankheit oder Obesität leidende Patienten sowie schwangere Frauen sind anfällig für eine schwere Grippe und in ihrem Fall kann die Grippe als Todesursache gelten. Deswegen haben wir dieses Immunisierungsprogramm entwickelt, die Impfung gilt als einzige Schutzma‎ßnahme gegen die Grippeerkrankung.” Die Grippeimpfung bringe auch Nebenwirkungen mit, trotzdem kann sie Leben retten, sagte ihrerseits auch die Leiterin des öffentlichen Gesundheitsdienstes im nordwestrumänischen Sălaj, dr. Ligia Marincaş: “Die Eltern müsen dessen bewusst werden, dass die Impfungen Millionen Leben gerettet haben. Natürlich gibt es auch Risiken, in 99,9% der Fälle sprechen wir jedoch von natürlich auftretenden Nebenwirkungen, die nach der Durcführung jeder Therapie zu erarten sind”.



    Die Ärzte raten zu vorbeugenden Ma‎ßnahmen, die bereits im Vorfeld zu ergreifen sind: in der kalten Saison muss man sich warm anziehen, so wenig Zeit wie möglich in der Kälte verbringen und kalorienreiche Lebensmittel verzehren. Empfehlenwert ist auch ein erhöhter Obst-und Gemüsekonsum sowie zwei oder drei Esslöffel Honig am Tag. Als wichtiger Tipp, um eine Grippe-Ansteckung zu vermeiden gilt auch ein ausreichender Schlaf. Laut Experten, ist ein achttstunden Schlaf bei Erwachsenen unentbehrlich für einen gesunden Organismus. Auch der Sport steigert die Immunität. Die Ärzte raten den mit dem Grippevirus bereits erkrankten Menschen davon ab, Medikamente ohne die Verschreibung vom Arzt einzunehmen. In der kommenden Zeit rechnen die Gesundheitsbehörden mit einer sinkenden Zahl an Grippeerkrankungen in Rumänien.


  • WHO ruft wegen Zika globalen Notstand aus

    WHO ruft wegen Zika globalen Notstand aus

    Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat die europäischen Länder aufgefordert, sich angesichts des nahenden Frühlings und Sommers schon jetzt auf eine mögliche Zika-Epidemie vorzubereiten. Die Infektion scheint auf einen ersten Blick eher relativ harmlos zu verlaufen, doch verdächtigen Ärzte, dass sie im Falle von schwangeren Frauen schwere Gehirnschäden der ungeborenen Kinder verursacht. Das Virus hat besonders Südamerika und dort Brasilien getroffen, doch Erkrankungen wurden auch in Europa bei Personen gemeldet, die Südamerika besucht hatten. Für Rumänien stellt Zika vorerst keine gro‎ße Gefahr dar, versichert der Präsident der rumänischen Gesellschaft für Mikrobiologie, Alexandru Rafila:



    Es ist für uns momentan kein angsterregendes Virus. Es verursacht Erkrankungen in den tropischen Gebieten auf dem amerikanischen Kontinent; die Krankheit verläuft leicht und verheilt ohne Behandlung. Was den Gesundheitsbehörden in den betroffenen Ländern zu bedenken gibt, ist die eventuelle Verbindung zwischen der Zika-Infektion und den angeborenen Gehirnanomalien bei von kranken Müttern geborenen Kindern. Die Zahl der Schädelfehlbildungen hat alarmierend zugenommen.”




    Der Zika-Erreger wurde zum ersten Mal 1947 in Uganda bei Rhesusaffen entdeckt. 1952 wurde er bei Menschen in Uganda und Tansania festgestellt. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Erkrankungen jetzt verbreiten, ist allerdings alarmierend. Die ersten Fälle wurden im Mai letzten Jahres gemeldet, heute sind offenbar rund 1,5 Millionen Menschen angesteckt worden. Eine bestimmte Art Mücke soll den Erreger übertragen, sagt Alexandru Rafila:



    Die Moskitos übertragen die Krankheit von einem angesteckten auf einen nicht angesteckten Menschen. Bei den weitaus meisten Infizierten erscheinen keine Symptome, Patienten, die die aggressivere Form kriegen, haben Fieber, Gelenkschmerzen und entzündete Augen — doch die Infektion vergeht in wenigen Tagen ohne Behandlung. Dokumentiert ist zudem die Übertragung von der Mutter auf den Fötus.”




    Doch brasilianische Forscher vermuten, dass Zika sich auch anders übertragen lässt. Sie haben bereits das aktive Virus in Speichel- oder Urinproben von Patienten entdeckt — das könnte bedeuten, dass die Krankheit sich auch über Niesen, Husten oder Küssen verbreiten kann. Gegenwärtig gibt es noch keinen Impfstoff gegen Zika, Experten rechnen, dass es ein weiteres Jahr dauert, bis einer entwickelt wird. Mehrere Pharmakonzerne haben angekündigt, an einem Antidot zu arbeiten. Die Europäische Arzneibehörde EMA hat ein Elite-Team einberufen, um den Pharmabetrieben und Ärzten beizustehen, die nach einem Impfstoff suchen oder Kranke behandeln. Zika wäre anderen tropischen Viren ähnlich — Dengue, Amaryl oder West Nile. Für diese gibt es bereits Impfstoffe oder die Forschung steht kurz vor einem Durchbruch. Die hohe Verbreitungsgeschwindigkeit setzt jetzt die Wissenschaftler unter Druck. Die WHO schätzt, dass in 2016 rund vier Millionen Menschen auf dem amerikanischen Kontinent angesteckt werden können. WHO-Chefin Margaret Chan nannte Zika ein “au‎ßerordentliches Ereignis”, eine globale Bedrohung, die eine entsprechende Reaktion erfordert:



    Wir brauchen einen koordinierten internationalen Ansatz, um das Risiko in den bereits betroffenen Ländern zu reduzieren und eine eventuelle Verbreitung aufzuhalten. Unsere Experten sind zu Schluss gekommen, dass die Voraussetzungen erfüllt sind, um Zika zu einem globalen Gesundheitsnotfall zu erklären.”




    Parallel zu den Versuchen, einen Impfstoff zu entwickeln, haben die Länder in Süd- und Lateinamerika zur Bekämpfung des Erregers mobilgemacht. Brasilien setzt in einem Pilotprojekt genmodifizierte Mücken ein. Bei der Paarung übertragen sie ein tödliches Gen, so dass ihre Nachkommen sterben, bevor sie ihrerseits geschlechtsreif sind. In der Dominikanischen Republik rückte das Militär gegen die Tigermoskitos an und versucht, die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren. In Frankreich haben Gesundheitsbehörde neulich beschlossen, dass Reisende aus den betroffenen Gebieten 28 Tage nach der Rückkehr nicht Blut spenden dürfen, um das Risiko der Übertragung durch Blutkonserven zu minimieren. Inzwischen brodelt es aber auch in der Gerüchteküche. Eine Theorie besagt beispielsweise, dass die gegenwärtige Zika-Seuche ausgebrochen ist, nachdem in Brasilien genmodifizierte Moskitos freigesetzt wurden, um Dengue Fieber und andere Infektionskrankheiten zu bekämpfen.

  • Nachrichten 10.10.2014

    Nachrichten 10.10.2014

    CHISINAU: Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta und sein moldauischer Amtskollege Iurie Leancă haben auf die Bedeutung der europäischen Integration der Moldau hingewiesen. Nach einem gemeinsamen Treffen in Chisinau bedankte sich Leanca für die finanzielle Unterstützung aus Rumänien im Gesamtwert von über 40 Millionen Euro. Das Geld sei in Projekte für Bildung, Gesundheit und Kultur investiert worden. Ebenfalls am Freitag war der rumänische Regierungschef bei dem Beginn der Bauarbeiten an einem neuen Theater in der moldauischen Grenzstadt Cahul anwesend. Er habe damit sein Mandat als Interims-Kulturminister gut begonnen, sagte Ponta. Am Donnerstag hatte Präsident Traian Basescu ein Dekret zur Abberufung des ehemaligen Kulturministers Kelemen Hunor vom Ungarnverband unterzeichnet. Kelemen hatte bereits vor drei Monaten seinen Rücktritt aus der Koalitionsregierung des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Victor Ponta angekündigt. Jetzt übernahm der Regierungschef das Interimsmandat, der Ungarnverband muss innerhalb von 45 Tagen einen Kadidaten für das Amt nachnominieren.



    BUKAREST: Rumänien ist für den Fall einer Ansteckung mit dem Ebola-Virus vorbereitet, auch wenn das Risiko sehr gering ist, versicherte der Staatssekretär im Innenministerium, Raed Arafat. Die rumänischen Behörden wollen bei Bukarest eine Aufnahmestelle für mit Ebola infizierte Patienten einrichten. Unterdessen sorgt die Ebola-Epidemie zunehmend für Beunruhigung in Europa: Während Spanien weiter um das Leben einer mit Ebola infizierten Krankenpflegerin bangt, meldete der französische Radiosender Europe 1 einen “wahrscheinlichen” Ebola-Fall in Paris. Zudem wurde untersucht, ob der Tod eines Briten in Mazedonien mit Ebola zusammenhing. Am New Yorker Flughafen John F. Kennedy soll es ab Samstag verstärkte Kontrollen von Reisenden geben, die aus den drei in Westafrika am stärksten betroffenen Ländern Liberia, Sierra Leone und Guinea ankommen.



    BUKAREST: Die US-Armee hat am Freitag die Leitung des Militärstützpunktes im südrumänischen Deveselu übernommen. Dort sollen Teile des NATO-Raketenabwehrsystems eingebaut werden. In Deveselu sollen zudem ein Radar der neuesten Generation vom Typ AEGIS und rund 25 Empfangssysteme eingebaut werden, die voraussichtlich im Jahr 2015 in Betrieb sein werden. In den letzten zwei Jahren hat die US-Armee rund 100 Millionen Euro für die Instandhaltung und Modernisierung des Stützpunktes investiert. Rumänien hatte im September 2011 dem Einbau von Komponenten des US-und NATO-Raketenschutzschildes auf seinem Territorium zugestimmt. Das in Europa eingerichtete Raketenabwehrsystem soll mögliche Angriffe einiger sogenannter Paria-Staaten wie dem Iran abwehren.



    SPORT/TURNEN: Die rumänische Kunstturnerin Larisa Iordache hat bei der Weltmeisterschaft im chinesischen Nanning die Silbermedaille im Einzelmehrkampf gewonnen. Sie kam auf ein Endergebnis von 59,765 Punkten. Die neue Weltmeisterin ist die alte Weltmeisterin: Die US-Amerikanerin Simone Biles sammelte 60,231 Punkte, während eine weitere Amerikanerin, Kyla Ross, mit 58,232 Punkten Bronze holte. Ross wurde mit der US-Mannschaft Weltmeister im Länderwettkampf.