Tag: Antikommunist

  • Der Tod eines antikommunistischen Symbols – Paul Goma

    Der Tod eines antikommunistischen Symbols – Paul Goma

    Der rumänische Schriftsteller und militante Antikommunist Paul Goma starb im Alter von 84 Jahren in einem Krankenhaus in Paris, wo er wegen einer Infektion mit dem neuen Coronavirus eingeliefert worden war. Nach dem König Mihai, der 2017 verstarb und Professor Doina Cornea, im Jahr 2018, verlieren die Rumänen einen weiteren beispielhaften Vertreter des antikommunistischen Widerstands. Paul Goma wurde 1935 in Bessarabien (Osten) in geboren. Seine Eltern waren Lehrer, die fünf Jahre später Zuflucht in Rumänien fanden, nachdem die Sowjetunion die Ostgebiete annektiert hatte. Paul Goma wurde 1956 verhaftet und zu zwei Jahren Haft verurteilt, gefolgt von einem Hausarrest bis 1963. 1977 verhaftete ihn die Securitate, die politische Polizei des kommunistischen Regimes erneut, diesmal wegen Kritik an der Diktatur von Nicolae Ceausescu. Er wurde auch gefoltert. Anschlie‎ßend wurde er nach Frankreich ausgewiesen. Ihm wurde die rumänische Staatsbürgerschaft aberkannt. In Paris wurde ein Attentat auf ihn verübt. Paul Goma ist Autor von über 30 Bänden, Belletristik, Memoiren und Geschichtsschreibung, viele vorbildhaft für seinen Mut. Sein Sarkasmus machte nicht einmal vor seiner eigenen Person halt. Paul Goma gewährte Radio Rumänien eines seiner seltenen Interviews.



    Ich wurde von den Wellen der Geschichte getragen. Ich war kein Rebell, sondern nur einer, der als Bessarabier, als Flüchtling und als normaler Mensch vieles aushielt. Einer der, wenn er etwas hörte oder erfuhr, was ihm nicht passte oder ihm als wahr erschien, sagte: Nein, es ist nicht wahr. Ich meine, der Klassennarr, der aufsteht und redet.”



    Paul Goma wird immer ein Name bleiben, der Hoffnung geweckt und den Widerstand in unserer Seele gestärkt hat — sagt der liberale Premierminister Ludovic Orban in einer Botschaft zum Tod des antikommunistischen Intellektuellen. Die rumänische Königsfamilie bedauert das Ableben des Schriftstellers und schrieb: Er sei eine der emblematischen Figuren des intellektuellen Widerstands gegen die Diktatur“ gewesen.

  • Corneliu Coposu: 20 Jahre nach seinem Tod

    Corneliu Coposu: 20 Jahre nach seinem Tod

    Die Rumänen können leider unter den heutigen Politikern keine moralische Werte finden. Gleichzeitig aber rühmt sich Rumänien mit emblematischen Persönlichkeiten wie Corneliu Coposu. Er wurde 1914 in einer Familie, die für die Rechte der Rumänen in Siebenbürgen kämpfte, geboren. Siebenbürgen war damals unter österreichisch-ungarischer Herrschaft. Corneliu Coposu entwicklete sich als Person in einem königlichen demokratischen Rumänien nach dem Ersten Weltkrieg. Er war Jura-Absolvent, Journalist und Athletiker. Coposu wurde zur rechten Hand des ehemaligen Premierministers und Leiter der Nationalen Bauernpartei Iuliu Maniu, ein authentischer Demokrat, ein Gegener des deutschen Nazismus und des russischen Bolschewismus. Die Treue gegenüber Maniu und den demokratischen Prinzipien haben dazu beigetragen, dass Corneliu Coposu ein Ziel der politischen Polizei der kommunistischen Diktatur, der Securitate, wird. Coposu wurde 1947 verhaftet und blieb 17 Jahre hinter den Gittern. Die Kommunisten haben 1964 die politischen Häftlinge freigelassen, weil sie fest überzeugt waren, dass ihr Regime konsolidiert war. Sie versuchten ihr Image in Rumänien und im Westen zu verbessern. Coposu blieb weiter unter der Lupe der Securitate.



    Nach der Wende im Dezember 1989 hat er Manius Partei wiedergegründet, die der Christlich Demokratischen Internationale und der Europäischen Volkspartei affiliiert wurde. In der postkommunistischen Atmosphäre, als der linksgerichtete Führer der Revolution Ion Iliescu bei den ersten Präsidentschaftswahlen zum rumänischen Präsidenten gewählt wurde, wurde die Nationale Christdemokratische Bauernpartei PNŢCD von antirumänischen Kräften getroffen. Die sogenannten Mineriade, das Regim, das auf Korruption, auf Banditismus fußte, sind nur zwei Beipiele, erklärte ein Freund von Coposu.



    Der Chef der Christdemokraten hat sein Glaubensbekenntnis nicht aufgegeben. Er blieb ein Royalist, ein Antikommunist, ein Prowestlicher, ein Vorkämpfer für die Wiedervereinigung der Republik Moldau mit Rumänien. Einer der Verehrer von Coposu sagte vor kurzem, der Patriotismus sei eine diskrete Vaterlandsliebe, die Bereitschaft dich für das Vaterland zu opfern. Coposu war ein sensibler christlicher Dichter, hatte Humor, war ebenfalls Fan der nationalen Fußballmannschaft, war der Sohn eines griechisch-katholischen Priesters, der aber von christlich-orthodoxen Freunden umgeben war. Coposu war der Chef der Nationalen Christdemokratischen Bauernpartei, sowie der Leiter der Demokratischen Konvention in der Opposition. Er starb am 11. November 1995 an Lungenkrebs. Die riesige kollektive Emotion, die von seinem Tod verursacht wurde, brachte der Demokratischen Konvention Rumäniens ein Jahr später den Wahlsieg. Corneliu Coposu wurde zum moralischen Präsidenten Rumäniens, so wie die Medien ihn damals nannten.