Tag: Apotheken

  • Coronavirus: Präsident ruft zu Verantwortungsbewusstsein auf

    Coronavirus: Präsident ruft zu Verantwortungsbewusstsein auf

    Ein umsichtiges und verantwortungsbewusstes Verhalten ist in keiner Weise gleichbedeutend mit Panik. Vermeiden Sie die Verbreitung falscher, alarmierender Nachrichten, tragen Sie nicht zur Verbreitung von Informationen bei, die Hysterie, Angst und irrationales Verhalten hervorrufen könnten. Die Pandemie der falschen Informationen und Lügen ist äußerst gefährlich und schädlich“, sagte Präsident Klaus Ioannis am Donnerstag im Zusammenhang mit der Zunahme der Ansteckungen durch das neue Coronavirus in Rumänien. Informieren sie sich nur aus offiziellen Quellen! Verfolgen Sie die öffentlichen Mitteilungen der staatlichen Institutionen, verfolgen Sie die offiziellen Nachrichtenkanäle!“, betonte das Staatsoberhaupt. Er dementierte die Gerüchte, dass ganze Städte in Rumänien unter Quarantäne gestellt werden würden und bat die Mitbürger, Geschäfte und Apotheken nicht zu stürmen. Er rief dazu auf, nach dem in Lebensmittelgeschäften Schlangen auftraten und einige Grundprodukte, insbesondere Fleisch und Desinfektionsmittel, ausverkauft waren.



    Auch in den Apotheken haben sich Schlangen gebildet, wenn auch nicht sehr lange. Andererseits haben Vertreter der großen Handelsketten in Rumänien angekündigt, dass sie Maßnahmen ergriffen haben, um Kundenandrang zu verhindern, und fügen hinzu, dass die öffentlichen Bereiche regelmäßig desinfiziert werden. Das Personal ist geschult und überwacht ständig die Einhaltung des Sicherheitsabstandes von mindestens einem Meter zwischen den Kunden, auch durch den Einsatz von Signalen wie Bodenleisten, Durchsagen an den Kassen oder Abstandshalteplatten. Die Arbeitszeiten wurden neu organisiert, um eine Überfüllung der Fahrzeuge im Nahverkehr zu vermeiden, das Personal wird nach den spezifischen Symptomen gesundheitlich gecheckt, während die Kunden durch Durchsagen und Plakaten an den Verkaufsstellen über Maßnahmen zur Verhinderung einer Coronavirusinfektion informiert werden.



    Die ausnahmslose Einhaltung der Hygienevorschriften ist die wichtigste Möglichkeit, sich gegen die Ausbreitung des Virus zu wehren, und wir alle können unter diesem Gesichtspunkt dazu beitragen, die Ansteckungsgefahr zu verringern“, betonte der Präsident erneut. Wichtig sind auch die größtmögliche Beschränkung der sozialen Kontakte, die Vermeidung überfüllter Bereiche und Gleitarbeitszeiten. Quarantäne oder Selbstisolierung, wo nötig, sind obligatorisch, auch wenn sie lästig sind und vorübergehende Unannehmlichkeiten verursachen können“, betonte Iohannis. Der Präsident zeigte sich zuversichtlich, dass Rumänien diese Krise überwinden wird, und bat die Bürger, Menschlichkeit, Vertrauen und Solidarität zu zeigen. Ebenfalls am Donnerstag wurde die Maßnahme ergriffen, mehre Grenzübergänge mit geringem Transitverkehr vorübergehend zu schließen, damit das Zollpersonal an Übergängen mit höherem Verkehrsaufkommen eingesetzt werden kann.


  • Regierung erarbeitet neue Gesetze zum Gesundheitswesen

    Regierung erarbeitet neue Gesetze zum Gesundheitswesen

    Die Regierung in Bukarest hat am Mittwoch den Rahmenvertrag für die medizinische Versorgnung für das laufende Jahr genehmigt. Dieser enthält laut der Nationalen Krankenkasse im Vergleich zum letzten Jahr eine Reihe von Bestimmungen, die den Zugang der Versicherten zu Arzneimitteln und medizinischen Dienstleistungen verbessern und für Entbürokratisierung und Transparenz der medizinischen Tätigkeit sorgen sollen. Auch wenn der Rahmenvertrag am 1. April in Kraft tritt, sieht das Gesetz vor, dass der Versicherte ab dem 1. Juli in der Lage sein wird, die benötigten Arzneimittel von jeder Apotheke landesweit zu beziehen, die unter Vertrag mit der staatlichen Krankenversicherung steht. Ebenso sind die von Kassenärzten empfohlenen paraklinischen Untersuchungen ab dem 1. Juli bei jedem spezialisierten Anbieter in Rumänien möglich.



    Laut Angaben der Nationalen Krankenkasse führt das Grundversorgungspaket für Versicherte neue Leistungen ein, die vom Hausarzt angeboten werden. Darunter etwa die Ausstellung einer Bescheinigung für die Arbeitsfähigkeit von Arbeitslosen und das Ausfüllen des Standardformulars für Kinder mit nachgewiesenen und nachzuweisenden Behinderungen. Die Regierung genehmigte am Mittwoch ferner die Eintragung von 16 neuen Wirkstoffen auf die Liste der subventionierten und kostenlosen Medikamente, die den Versicherten zur Verfügung gestellt werden. Diese sind für die Behandlung von Krankheiten wie Tuberkulose, Krebserkrankungen, Bronchialasthma, rheumatoider Arthritis, HIV / AIDS, schwerer atopischer Dermatitis bestimmt.



    Das Gesundheitsministerium erinnert in einer Mitteilung daran, dass es auch eine Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung der Tuberkulosebekämpfung genehmigt hat, zu denen die Nationale Strategie zur Bekämpfung von Tuberkulose in Rumänien bis 2020 zählt. Die Strategie zielt darauf ab, die Krankheit als Risikofaktor für die öffentliche Gesundheit anzuerkennen und bis 2050 zu beseitigen. Auch sei die Freigabe der Finanzierung aus dem Gesundheitsbudget für die Prävention, Überwachung und Kontrolle der Krankheit jetzt bestätigt. Ebenfalls für die Verbesserung des rumänischen Gesundheitssystems, das von Arzneimittel-Engpässen stark betroffen war und ist, wurde eine staatliche Eilverordnung für staatliche Beihilfen verabschiedet. Die Subventionen sollen vor allem UNIFARM zugute kommen, dem Arzneimittelvertreiber des Gesundheitsministeriums, und zwar für die Immunglobulinversorgung – damit sollte Todesfällen und schweren Krankheiten vorgebeugt werden.



    Das Gesundheitsministerium musste einräumen, dass es auf dem rumänischen Markt trotz der Bemühungen des vergangenen Jahres einen akuten Mangel an Immunglobulin gibt – der für Menschen mit Störungen des Immunsystems unentbehrlichen Antikörper. Vor kurzem hatte Bukarest die EU-Mitgliedstaaten aufgefordert, über das Europäische Katastrophenschutzverfahren jegliches verfügbares humanes Immunglobulin zur Verfügung zu stellen.

  • Hörerpostsendung 22.1.2017

    Hörerpostsendung 22.1.2017

    Von unserem Hörer Georg Schafheitle (aus Singen am Hohentwiel, Baden-Württemberg) erreichte uns ein Postbrief, in dem er sich Gedanken über die Zukunft der Kurzwelle und das weltweite Geschehen in Politik und Gesellschaft macht:



    Werte Damen und Herren,



    Radio Rumänien ist nun noch der einzige KW-Sender in den gewöhnlichen KW-Bändern, der hier im Haus noch gut empfangbar ist. Sonst muss ich z.B. mit dem Auto auf einen Parkplatz am Stadtrand fahren, um mit einen kleinen Welt-Taschenempfänger die KW-Stationen empfangen zu können, z.B. TRT Ankara oder VOV aus Hanoi bzw. IRIB aus Teheran. Grund dafür ist stromnetzbezogenes Internet (Power Line) als Infoträger. Mit dieser Technologie werden sämtliche KW-Bänder verrauscht und verseucht. Mir ist nicht klar, weshalb man das zulassen konnte. Es ist eine enorme Beeinträchtigung des KW-Radiohörens.



    Die zeitgenössische Welt steht vor gro‎ßen Problemen. Dazu zählt auch der gefährliche globale Klimawandel, mitverursacht durch eine wahnsinnige und übertriebene Evolution. Es gibt auch zu viele Ungerechtigkeiten in der Welt, von denen der Frieden bedroht ist. Im Jahr 1945 ist Deutschland zusammengebrochen, und ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass vergleichbare Katastrophen in Syrien und im Irak entstehen können. Mit der Lernfähigkeit scheint es nicht zum Besten bestellt zu sein. Das stimmt mich sehr traurig, ebenso die vielen und unsinnigen Terrorakte des IS.



    Ich wünsche Ihrem Land alles Gute, viel Prosperität, Humanität und den Frieden.




    Herzlichen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Schafheitle. Es tut mir leid, dass Sie Empfangsprobleme wegen der Power-Line-Infrastruktur in Ihrem Wohngebiet haben. Offenbar hält man die Kurzwelle für ein Auslaufmodell und daher hat man sich keine Gedanken gemacht, dass das stromnetzbezogene Internet Störungen verursacht. In Rumänien ist diese Art der Internetversorgung nicht gebräuchlich, in Gro‎ßstädten bekommen wir Zugang zum weltweiten Netz überwiegend durch Glasfaserkabel.




    Gedanken zum neuen Jahr macht sich auch Lutz Winkler (der in Schmitten, Taunus, zu Hause ist). Folgende Zeilen schickte er uns per E-Mail:



    Das Jahr 2017 hat nun begonnen und ich bin sehr skeptisch, was dieses Jahr bringen wird. Wenn ich die Statements des neuen amerikanischen Präsidenten höre, dann läuft es mir kalt den Rücken runter. Ihn interessiert nicht das Land, er sieht die USA als Wirtschaftsunternehmen. Und mit Verlaub: Einige Aussagen sind einfach dumm. Daher war ich schon etwas schockiert über die Wahl der Persönlichkeit des Jahres 2016 bei RRI. Nicht viel besser sieht es aber in Europa aus: Die Wahlen in Frankreich, den Niederlanden und Deutschland werden einen Rechtsruck bringen. Also: Das neue Jahr wird spannend.



    Im Sozialreport berichteten Sie über die Pflegebranche in Rumänien. Das ist auch in Deutschland ein hei‎ßes Eisen. Eine ganze Pflegeindustrie aus Osteuropa zieht durch Deutschland und bietet ein 7-Tage- und 24-Stunden-Service an. Ohne Urlaub und mit doch recht bescheidenem Gehalt. Wenn ich die Frauen in unserem Ort sehe, wenn sie sich zu einem Kaffee treffen, dann sehe ich immer erschöpfte und traurige Gesichter. Ich bin da immer verwundert: Bei jedem anderen Arbeitnehmer müssen recht viele Vorschriften eingehalten werden — nicht mehr als 10 Stunden am Tag arbeiten, Pausenregelungen, Mindestlohn usw. Für diese Gruppe der ausländischen Pflegerinnen scheint dies nicht zu gelten, diese Frauen machen den härtesten Job der Welt und werden (auch von den jeweiligen Vermittlern) schäbig behandelt. Meine Frau arbeitet derzeit in einem Pflegeheim. Dort arbeitet sie auch mit vielen rumänischen Kräften zusammen. Leider sind die Erfahrungen nicht immer positiv — das grö‎ßte Problem: die Sprache. So arbeiten die Pflegehilfskräfte stumm an den Pflegebedürftigen. Was gerade in der Pflege nicht sinnvoll ist.



    Solange die gesellschaftliche Stellung dieser Menschen nicht geändert wird, solange wird sich auch an den katastrophalen Zuständen in dieser Branche nichts ändern.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Winkler. Zur Persönlichkeit des Jahres bei RRI muss ich sagen, dass sie von den Hörern aller Sprachredaktionen bestimmt wird, es ist also eine einfache Sache der mathematischen Mehrheit. Wir schlagen keine Persönlichkeit vor, die Hörer selbst reichen ihre Vorschläge ein, und der Name, der am häufigsten genannt wird, wird schlie‎ßlich zur Persönlichkeit des Jahres. Es liegt auf der Hand, dass die Hörer aus dem deutschsprachigen Raum da mit hoher Wahrscheinlichkeit überstimmt werden, denn die englische, französische und spanische Redaktion haben da viel mehr Hörer, dazu noch in der ganzen Welt. Vergangenes Jahr war ja die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Persönlichkeit des Jahres 2015 gekürt worden — allem Anschein nach aufgrund vieler Hörerstimmen aus dem arabischen Raum.




    Unser Hörer Fritz Andorf (aus Meckenheim, NRW) meldete sich ebenfalls per E-Mail, gleich nach dem Funkbriefkasten von vergangener Woche. Unter anderem bezog er sich ebenfalls auf das Thema Altenpflege in Rumänien:



    Liebes RRI-Team,



    zu Beginn des neuen Jahres wünsche ich Ihnen und Ihren Familien alles Gute, beste Gesundheit, viel Glück und privaten und beruflichen Erfolg.



    Nun habe Sie, lieber Sorin Georgescu, Ihren Weihnachtsurlaub beendet, und heute gab es endlich wieder eine neue Ausgabe der beliebten Hörerpostsendung. Ich litt schon fast unter Entzugserscheinungen. Und Sie haben den Hörern Mut gemacht, trotz ausbleibender Empfangsbestätigungen weiter zu schreiben, denn auch für 2017 haben Sie wieder eine attraktive QSL-Karten-Serie angekündigt. Jetzt bin ich erst einmal gespannt auf die in Aussicht gestellten Bestätigungen für die monatlichen Empfangsberichte des letzten Jahres. Nach meinen Aufzeichnungen wurden bisher nur die Berichte von Januar und März bestätigt. Da dürfte ja einiges an Arbeit auf Ihre Postbearbeiterin zukommen. Nun, bei den Sammelbestätigungen in einem Umschlag spart man wenigstens einiges an Porto ein.



    Gut gefallen hat mir das Gedicht des mir persönlich bekannten Erfurter Hörers Hermann Heyne-Pietschmann. Und auch der von ihm gewünschte flotte Reigentanz (Kusstanz“) war ganz nach meinem Geschmack. Apropos Musik: Das heutige Programm war wieder einmal wie in früheren Zeiten durch einige schöne Musikeinlagen aufgelockert. Neben dem Kusstanz gefiel mir besonders der flotte Song am Schluss der Sendung.



    In der Sonntagsstra‎ße“ wurde u.a. die Misere in der Altenpflege Rumäniens thematisiert, wo sich vermehrt Illegale tummeln und schwarz arbeiten, weil ihnen die nötige Qualifizierung fehlt. Beteiligt sich denn auch in Rumänien der Staat bzw. die Versicherung an den Kosten der Altenpflege, und gibt es auch eine entsprechende Pflegeversicherung?




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Andorf, und für die Wünsche zum neuen Jahr, die wir gerne erwidern. Der rumänische Staat tut tatsächlich nur sehr wenig im Bereich der Alterspflege. Zwar steht pflegebedürftigen Personen kraft des Gesetzes Unterstützung durch qualifiziertes Personal zu, doch in Wirklichkeit ist diese Aktivität überwiegend an Privatfirmen abgetreten worden, die — wie in unserem Bericht im Sozialreport erwähnt — Verträge mit den Kommunalbehörden abschlie‎ßen. Doch oft fehlt es den Kommunen am Geld, und so sind die Senioren meistens auf die Familie und private Einrichtungen angewiesen. Die staatlichen Pflegeeinrichtungen sind chronisch unterfinanziert, im vergangenen Jahr war die staatliche Zuwendung pro pflegebedürftige Person auf umgerechnet gerad mal 132 € im Monat angehoben worden. Dass das vorne und hinten nicht reicht, liegt auf der Hand. Wer sich also keinen privaten Service in diesem Bereich leisten kann, ist schlicht existenziell bedroht.




    Passend zum Thema hatte auch unser Hörer Siegbert Gerhard (aus Frankfurt am Main) einige Fragen:



    Liebe Freunde von Radio Rumänien International, lieber Sorin Georgescu,



    ich höre sehr gerne das RRI-Programm am Sonntag, weil hier meine Lieblingsprogramme ausgestrahlt werden: Neben der touristischen Radiotour und dem Funkbriefkasten gibt es mit der Sonntagsstra‎ße den idealen Streifzug durch die RRI-Programmhöhepunkte der Woche, eine elegante Möglichkeit, verpasste Programme zu hören!



    Heute habe ich einige Fragen zu Medizin, Gesundheit und ärztlicher Versorgung.



    Erfahrungsgemä‎ß dürfte es — wie in Deutschland auch — in Ballungsgebieten die meisten Kliniken, Ärzte und Fachärzte geben. Wie aber sieht es mit der Ärzteversorgung auf dem Lande aus?



    Schulmedizin, Homöopathie oder traditionelle Hausmittel — was bevorzugen die Rumänen?



    Apotheken und Medikamente: In Ballungslagen gibt es in Deutschland in manchen Einkaufsstra‎ßen bis zu fünf Apotheken. Dennoch gilt: Konkurrenz gibt es kaum — im Hinblick auf Medikamente zählt Deutschland zu den hochpreisigen Ländern. Einzig im Internet gibt es für frei verkäufliche Arzneimittel mit bis zu 70 Prozent erhebliche Nachlässe. Wie ist das mit den Apotheken und den Medikamentenpreisen in Rumänien?



    Der Empfang der RRI-Kurzwelle ist signalstark und in bester Audioqualität möglich. RRI hat in allen Wellenbereichen sehr gute Kurzwellensignale im Funkäther. Die QSL-Serie 2017 mit Burgen und Schlössern interessiert mich sehr. Vielen Dank im Voraus für Ihre freundliche QSL-Bestätigung.




    Lieber Herr Gerhard, vielen Dank für Ihre Zeilen. Die ärztliche Versorgung auf dem Lande ist in vielen Gebieten katastrophal. Fachärzte gibt es dort kaum, wenn es eine Arztpraxis überhaupt gibt, dann nur eine für mehrere Gemeinden, die vielleicht zweimal in der Woche von einem Arzt aus der Stadt aufgesucht wird. Doch selbst in Ballungsräumen und Gro‎ßstädten werden die Ärzte rar, denn viele ziehen aufgrund besserer Einkommensverhältnisse ins Ausland — nicht wenige davon nach Deutschland. Nach einer Statistik der deutschen Bundesärztekammer vom 31. Dezember 2015 stammten die meisten ausländischen Ärzte, die in Deutschland tätig sind, aus Rumänien. Konkret steht dort: Die grö‎ßte Zahl ausländischer Ärzte kommt aus Rumänien (4.062), Griechenland (3.017) und Österreich (2.573), gefolgt von Syrien (2.149).



    Was die Apotheken und Medikamentenversorgung anbelangt, ist es ziemlich ähnlich mit der Situation, die Sie für Deutschland beschrieben haben. Es gibt mehrere gro‎ße Apotheken-Ketten, die überproportional vertreten sind. So ist es dann auch hier so, dass an gro‎ßen Hauptstra‎ßen fünf oder sogar mehrere Apotheken in unmittelbarer Nähe zu finden sind. Die Preise unterscheiden sich da nicht wesentlich, die Apotheken bieten zwar sogenannte Ermä‎ßigungskarten, mit denen man Preisreduzierungen von 5-10% erhalten kann, einen merkbaren Unterschied gibt es aber nicht. Und — wiederum ähnlich wie in Deutschland — gibt es auch einige Online-Apotheken, wo man tatsächlich Nachlässe um bis zu 70% erhält, bzw. ist das der korrekte Preis im Vergleich zum Preisaufschlag der gro‎ßen Apotheken-Ketten. Also nichts Neues unter der Sonne, die Pharma-Industrie und die Apotheken sind einfach nur profitable Geschäfte.




    Zum Schluss die Posteingangsliste. Postbriefe erhielten wir von Georg Schafheitle, Christoph Paustian, Hermann Staiger, Jürgen Wegner und Günter Schulz (alle aus Deutschland). E-Mails erhielten wir von Lutz Winkler, Bernd und Willi Seiser, Georg Barth, Bernd Beckmann, Andreas Pawelczyk, Fritz Andorf, Siegbert Gerhard, Dieter Feltes, Klaus Albert, Volker Willschrey, Herbert Jörger, Alexander Buşneag, Marco Hommel und Michael Reiffenstein (alle aus Deutschland) sowie von Friedrich Albert (aus Österreich) und Dmitrij Kutusow (aus Russland). Das Internetformular nutzten Roger Weber, Klaus Albert und Dieter Sommer (alle drei aus Deutschland) sowie Paul Gager (aus Österreich).




    Audiobeitrag hören:




  • Arzneimittel: Gestaffelte Preissenkung bei Patentprodukten

    Arzneimittel: Gestaffelte Preissenkung bei Patentprodukten

    In Rumänien sieht die geltende Preispolitik bei Arzneimitteln vor, dass der Hersteller eines innovativen Produkts nach Ablauf seines Patents eine erhebliche Preissenkung vornehmen muss: Fünf Jahre nach Markteinführung muss das Arzneimittel um 35% billiger werden, bis auf das Preisniveau des billigsten Alternativmittels. Aus diesem Grund sind bestimmte Arzneitmittel bereits so billig, dass die Hersteller teilweise ihre Produkte nicht mehr nach Rumänien liefern. Praktisch sind diese Medikamente in den Krankenhäusern und Apotheken zur Verzweiflung der Patienten nicht mehr verfügbar.



    Laut Statistiken sind allein im vergangenen Jahr 1057 Arzneimittel von den Herstellern und den Händlern vom rumänischen Markt zurückgenommen worden. Jetzt will man das Phänomen stoppen und zudem verhindern, dass sich das sogenannte Parallel-Exportgeschäft weiter entwickelt. Das bedeutet, dass in Rumänien billig erworbene Arzneimittel mit hohen Gewinnmargen weiter nach Deutschland und Frankreich verkauft werden.



    Zu den neuen Regeln des Gesundheitsministeriums in Bukarest gehört eine gestaffelte Preissenkung. Dazu soll ein Regierungsbeschluss erarbeitet werden, der in der Öffentlichkeit zur Debatte stehen wird. Demnach sollen Arzneimittel, deren Patent abgelaufen ist, im ersten Jahr um 10%, im zweiten Jahr um weitere 10% und schließlich im dritten Jahr um 15% billiger werden. Die gestaffelte Preissenkung soll eine neue Krise der Arzneimittel vermeiden, die Patienten sollen nie wieder trotz ihrer geltenden Rechte ohne Medikamente bleiben“, erklärte Gesundheitsminister Vlad Voiculescu.



    Apotheker und Vertriebshändler werden verpflichtet, täglich über die Lagerbestände subventionierter Arzneimittel zu berichten. Die Berichte werden in einer elektronischen Datenbank gespeichert. Ärzte und Patienten können außerdem in Zukunft im Internet überprüfen, ob ein Medikament auf dem Markt verfügbar ist oder nicht. Bei einer negativen Antwort verpflichtet sich das Ministerium innerhalb von sieben Tagen nach der Anzeige den Lieferengpass zu beheben.



    Unterdessen wird die elektronische Patientenakte demnächst obligatorisch sein. Man arbeite zurzeit an der einschlägigen Gesetzgebung, kündigte der Vorsitzende der Nationalen Krankenkasse, Radu Ţibichi, an. Das Projekt zur elektronischen Patientenakte ist bereits abgeschlossen, das System ist funktionsfähig und darin sind etwa 6 Millionen Fallakten angelegt worden. Das einzige Problem besteht darin, dass die Akten auf Freiwilligenbasis erstellt werden. Entscheidungsträger behaupten, dass mit der elektronischen Akte der Patient eine sicherere Behandlung erhält. Sobald der Arzt Zugang zu der gesamten Krankengeschichte erhält, kann er schnellstens eine fundierte Entscheidung treffen. Und das auch wenn der entsprechende Patient nicht bei Bewusstsein ist.



    Theoretisch können alle Besitzer einer vom Hausarzt aktivierten Krankenkarte Zugang zu der Anwendung bekommen. Vorausgesetzt das EDV-System der elektronischen Gesundheitskarten ist in Betrieb, was an diesen Tagen allerdings aufgrund technischer Kommunikationsfehlern zwischen den Bestandteilen nicht der Fall ist.

  • Gesundheitskarten erst ab 1. Mai verbindlich

    Gesundheitskarten erst ab 1. Mai verbindlich

    Die Gesundheitskarten sollten im Zuge einer Reform des Gesundheitswesens bereits 2006 eingeführt werden. Allerdings schenkten die rumänischen Gesetzgeber dem Thema erst 2010 ihre Aufmerksamkeit, bei den darauffolgenden Debatten stritten sich Anhänger und Gegner der Versichertenkarte recht heftig über den Sinn des Projekts.



    Schlie‎ßlich wurden gut 12 Millionen Karten per Post zugestellt, weitere 800.000 Bürger sollen sie entweder beim Hausarzt oder der Staatlichen Krankenkasse abholen. Ab dem 1. Februar sind die Karten verwendbar, allerdings gelten sie erst ab dem 1. Mai für jede ärztliche Dienstleistung verbindlich, sei es beim Hausarzt, staatlichen Krankenhäusern oder in den Apotheken. Als Standardinformationen enthalten alle Karten Angaben zum Namen, Vornamen und einer Identifikationsnummer des Patienten. Wenn es erwünscht ist, können Angaben zur Blutgruppe, Krankengeschichte, Allergien und zu Organspenden gemacht werden. Versicherte, die die Gesundheitskarte ablehnen, einschlie‎ßlich aus religiösen oder ethischen Gründen, können ihren Versichertenstatus mit einer drei Monate lang gültigen Bescheinigung von der Krankenkasse belegen.



    Gesundheitsexperten sind der Ansicht, dass die erfolgreiche Einführung der Gesundheitskarten einen bedeutenden Neuanfang für das rumänische Gesundheitswesen darstellt. Das elektronische Rezept und die elektronische Versichertenkarte würden wesentliche Elemente der Anpassung des einheimischen Gesundheitswesens an europäische Standards sein, hie‎ß es. Durch die Reform könnten Steuerschleifen des Geldverkehrs im System geschlossen werden. Dazu würden ein transparenteres Management und eine verbesserte Kontrolle ärztlicher Dienstleistungen und vom Staat subventionierter Arzneimittel beitragen.



    Eine der grö‎ßten Schwachstellen des rumänischen Gesundheitssystems ist nach wie vor die chronische Unterfinanzierung, die auch aufgrund einer mangelhaften Kontrolle der Finanzströme im System ihren Fortbestand hat. Eine Verbesserung der Kontrolle würde automatisch eine Aufstockung des Gesundheitsbudgets nach sich ziehen. Kurzfristig kann die reduzierte Bürokratie als erheblicher Vorteil für Patienten genannt werden, da die elektronische Karte die Versicherten- und Angestelltenbescheinigung ersetzt. Langfristig wird die Gesundheitskarte die Qualität der ärztlichen Dienstleistungen erhöhen und eine bessere Erfassung der Patienten und der in Anspruch genommenen Dienstleistungen ermöglichen.

  • Nachrichten 23.05.2014

    Nachrichten 23.05.2014

    BUKAREST: Der Wahlkampf für die Europawahlen, die am Sonntag stattfinden werden, endet in Rumänien am Samstag um 7 Uhr. 15 Wahlbündnisse und politische Parteien sowie 8 unabhängige Kandidaten treten für die 32 Sitze Rumäniens im Europäischen Parlament. Über 18 Millionen wahlberechtigte Rumänen werden am Sonntag an den Urnen erwartet. Im Ausland können die rumänischen Staatsbürger in 190 Wahllokalen ihre Stimme abgeben; die Wahllokale wurden in den diplomatischen und konsularischen Missionen Rumäniens oder in den Kulturzentren, sowie an den Einsatzorten in Afghanistan eingerichtet. EU-weit waren die ersten Länder, in denen die Wahlen begannen, Gro‎ßbritannien und die Niederlande.



    BUKAREST: Gegen den rumänischen Geschäftsmann und zweitreichsten Rumänen, mit einem Vermögen von ungefähr einer Milliarde Euro, Dan Adamescu, wird in einer Korruptionsakte strafrechtlich ermittelt. In der besagten Akte wurden vier Richter in Untersuchungshaft genommen. Die Anklage gegen die vier lautet Annahme von Bestechungsgeldern. Adamescu wird vorgeworfen, den Richtern Geld angeboten zu haben, damit diese für seine Unternehmen günstige Urteile fällen. Unterdessen wurden 3 Ärzte eines renömierten Bukarester Krankenhauses, 2 Apothekenchefs und 4 Vertreter von Pharmaunternehmen in Untersuchungshaft genommen. Die Mediziner hätten über 1.000 falsche Rezepte ausgestellt, die von der Krankenkasse illegal bezahlt wurden. Der Schaden beläuft sich auf ungefähr 1,8 Millionen Euro.



    BRÜSSEL: Die Europäische Kommission hat die Partnerschaftsabkommen mit Deutschland, Polen und Griechenland genehmigt. Laut besagter Abkommen werden die drei Länder in den nächsten 7 Jahren EU-Finanzierungen in Höhe von 134 Milliarden Euro erhalten. Es geht dabei um mehr als einen Viertel der Gesamtsumme die von der Europäischen Union für EU-finanzierte Projekte zu Verfügung gestellt wird, erklärte der EU-Kommissar für Regionalpolitik, Johannes Hahn. Rumänien hat, wie auch alle andere EU-Mitgliedsländer, die Arbeitsfassung des Partnerschaftsabkommens nach Brüssel geschickt. Das Dokument wird mit den EU-Experten besprochen. Alle Partnerschaftsabkommen könnten bis Ende Oktober angenommen werden, wenn das Mandat der gegenwärtigen EU-Kommission abläuft, so Johannes Hahn.