Tag: Argentinien

  • Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse vom 24.04. – 28.04.2023

    Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse vom 24.04. – 28.04.2023


    Nein zu Schengen


    Die Regierung in Wien kann keinen konkreten Termin für den Beitritt Rumäniens zum europäischen Freizügigkeitsraum anbieten, weil dessen die Umsetzung nicht funktioniert. Dies war das Fazit der kalten Dusche, die der österreichische Innenminister Gerhard Karner am Donnerstag den politischen Entscheidungsträgern in Bukarest verpasste. Für Karners Amtskollegen aus Rumänien sollte der Besuch die bilateralen Beziehungen aufwärmen. Dazu ist es nicht gekommen. Kroatien ist am 1. Januar 2023 dem Schengen-Raum beigetreten. Im Dezember 2022 stimmten die Innenminister der Mitgliedstaaten in Brüssel der Aufnahme der erst 2013 der EU beigetretenen ehemaligen jugoslawischen Republik in den Schengenraum zu, in dem rund 400 Millionen Menschen ohne Kontrollen an den Binnengrenzen frei reisen können. Die Anträge von Rumänien und Bulgarien, die bereits seit 2007 Mitglied der EU sind, wurden abgelehnt. Österreich war gegen sie, während die Niederlande ihr Veto nur für Bulgarien erklärt hat. Die bedauerliche und ungerechtfertigte Haltung Österreichs birgt die Gefahr, dass die europäische Einheit und der Zusammenhalt, die wir so dringend brauchen, beeinträchtigt werden, insbesondere im aktuellen geopolitischen Kontext“, sagte der rumänische Präsident Klaus Iohannis. Premierminister Nicolae Ciucă, äu‎ßerte seine tiefe Enttäuschung“ über den fehlenden Konsens im Rat für Justiz und Inneres“. Die Opposition sagte, die Entscheidung sei zutiefst ungerecht und forderte den Rücktritt des Innenministers. Der Vorsitzende der ultranationalistischen AUR-Partei, George Simion, forderte sogar den Rücktritt des gesamten Kabinetts und bezeichnete die Entscheidung als durchschlagenden Misserfolg für die gesamte rumänische Diplomatie. Fast ein halbes Jahr später hat sich nichts geändert. Rumänien befindet sich immer noch au‎ßerhalb des Raums der Freizügigkeit, und niemand in Bukarest hat Konsequenzen gezogen. Stattdessen nimmt der Euroskeptizismus im Lande zu.




    Ja zu Südamerika


    Präsident Klaus Iohannis hat seine Lateinamerikareise am Dienstag in Argentinien beendet. Er begann diese in Brasilien, wo er mit seinem Amtskollegen Luiz Inácio Lula da Silva und Vertretern lokaler Behörden in Rio de Janeiro zusammentraf. Beide Staatschefs unterzeichnete eine gemeinsame Erklärung über die Entwicklung der bilateralen Beziehungen in verschiedenen Bereichen. Der brasilianische Präsident wies darauf hin, dass die Beziehungen seines Landes zu Rumänien auf politischen und wirtschaftlichen sowie auf zwischenmenschlichen Ebenen von gro‎ßer Bedeutung seien. In Brasilien leben mehr als 40.000 Bürger rumänischer Herkunft. Die zweite Station der Reise war Chile. Dort traf Iohannis mit Präsident Gabriel Boric zusammen, mit dem er die Ausweitung der bilateralen Zusammenarbeit u. a. in den Bereichen Handel, Investitionen vereinbarte. Die beiden Länder unterzeichneten eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit bei Notfällen wie Erdbeben und Waldbränden. Der rumänische Staatspräsident Iohannis kündigte an, dass bis Ende dieses Jahres die erste rumänischsprachige Lehrstelle an einer Universität in Lateinamerika eingerichtet wird. In Buenos Aires erörterte der rumänische Präsident mit seinem argentinischen Amtskollegen die Stärkung des bilateralen politischen und diplomatischen Dialogs. Zusätzlich wurde eine Erklärung im Bereich der Notlagen und eine im Bereich der Agrarforschung und des Umweltschutzes unterzeichnet.




    Rumänische Presse schwächelt


    Die rumänische Regierung hinkt in Europa bei der Gewährleistung der Pressefreiheit und des ungehinderten Zugangs zu Informationen von öffentlichem Interesse hinterher. Dies beklagt Liana Ganea, Präsidentin der Nichtregierungsorganisation ActiveWatch. Ihre Erklärung ist die Folge der Aussage der Vizepräsidentin der Europäischen Kommission für Werte und Transparenz, Vera Jourova, dass die Situation der Presse in Rumänien nicht sehr rosig ist und es viel Raum für Verbesserungen gibt“. Das Hauptproblem der Medien ist, dass die gro‎ßen politischen Parteien die Presse auf undurchsichtige Weise finanzieren, was zu dem begründeten Verdacht führt, dass die öffentliche Agenda in den Medien verzerrt wird. Während die wenigen journalistischen Stimmen, die der politischen Macht kritisch gegenüberstehen, zum Ziel von Verleumdungen werden, die entweder von politischen Akteuren oder von Medien mit langer Geschichte professionellen Fehlverhaltens initiiert werden. Au‎ßerdem sind Journalisten weiterhin Ziel von Drohungen und Morddrohungen. Im Jahr 2022 verhängten die Gerichte zwei Strafen gegen Personen, die gegen Journalisten vorgingen. Einer dieser Fälle, der noch nicht rechtskräftig ist, betraf die Planung des Mordes an einer Journalistin.




    Neue Regeln für ukrainische Geflüchtete


    Ab dem 10. Februar 2022 kamen mehr als vier Millionen ukrainische Bürger aus dem kriegsgebeutelten Nachbarland nach Rumänien. Die meisten von ihnen setzten ihre Reise in westliche Länder fort, aber mehr als hunderttausend entschieden sich, hierzubleiben. Die Regierung in Bukarest hat beschlossen, dass die Kosten für Unterkunft und Verpflegung für Geflüchtete aus der Ukraine nur noch bis Ende dieses Monats übernommen werden. Danach gelten neue Bestimmungen, die per Dringlichkeitsverordnung genehmigt wurden. Die Personen, die aus dem Konfliktgebiet in der Ukraine nach Rumänien kommen, erhalten ab dem 1. Mai vier Monate lang einen monatlichen Pauschalbetrag zur Deckung des unmittelbaren Bedarfs, d. h. Unterkunft und Verpflegung. Nach vier Monaten deckt die Unterstützung nur noch die Kosten für die Unterbringung bis Ende des Jahres ab. Die Geflüchteten werden aufgefordert, sich bei Arbeitsagenturen zu melden, um Zugang zu allen Unterstützungsma‎ßnahmen für Beschäftigung und Erwerbslosigkeit zu erhalten.




    Medaillen im Ringen


    Die Mannschaft Sepsi OSK Sfântu Gheorghe bestreitet das diesjährige Finale des rumänischen Fu‎ßballpokals gegen Universitatea Cluj. Im Halbfinale besiegte Sepsi den amtierenden Landesmeister CFR, ebenfalls aus Cluj, mit 3:0 und Universitatea mit 1:0 gegen UTA Arad. Der Rumäne Denis Mihai gewann bei den Europameisterschaften in Kroatien in Zagreb die Bronzemedaille im griechisch-römischen Ringen. Es war die einzige Medaille, die Rumänien in der Männerkonkurrenz gewonnen hat. Bei den Frauen ist die Bilanz der rumänischen Delegation deutlich besser: Zwei Goldmedaillen, gewonnen von Andreea Ana und Alexandra Anghel, sowie zwei Bronzemedaillen, gewonnen von Celina Axente und Kriszta Incze.


  • Staatspräsident Klaus Iohannis auf Südamerikareise

    Staatspräsident Klaus Iohannis auf Südamerikareise

    Das rumänische Staatsoberhaupt Klaus Iohannis hat seine einwöchige Lateinamerikatournee am Dienstag in Argentinien beendet. Er begann mit einem offiziellen Besuch in Brasilien, wo er mit seinem Amtskollegen Luiz Inacio Lula da Silva und in Rio de Janeiro mit Vertretern der lokalen Behörden zusammentraf. Die zweite Etappe war der Besuch in Chile, bei dem das rumänische Staatsoberhaupt mit dem Präsidenten Gabriel Boric zusammentraf. Zum Abschluss des Turniers, in Argentinien, zog Klaus Iohannis Bilanz.



    Klaus Iohannis: “Ich hatte die Gelegenheit, nach vielen Jahren, in denen dies nicht auf der Ebene des Präsidenten geschah, mit traditionellen Freunden Rumäniens zu diskutieren. Diese Kontakte sind äu‎ßerst wichtig. Rumänien wird gut gesehen, aber mein Ziel ist es, dass es wirklich gesehen wird und dass unsere Freunde verstehen, dass wir eine echte Vertiefung der Beziehungen wollen. Ich glaube, dass ich mit diesem Besuch zu einem wichtigen Bewusstsein beigetragen habe. Rumänien existiert, ist präsent und will diese Beziehungen vertiefen. Wir wurden überall sehr gut aufgenommen, natürlich auch hier in Buenos Aires, und ich möchte mich auf diese Weise bei allen für den Empfang und die Offenheit bedanken, mit der wir behandelt wurden”.



    Der Besuch des rumänischen Präsidenten in Argentinien ist der erste Besuch auf dieser Ebene in den letzten 30 Jahren. In Buenos Aires zielten die Gespräche des Bukarester Staatschefs Klaus Iohannis mit seinem argentinischen Amtskollegen Alberto Fernández auf eine Intensivierung des bilateralen politisch-diplomatischen Dialogs ab, insbesondere zu Themen, die sowohl für Rumänien als auch für Argentinien von gro‎ßer Bedeutung sind. Es geht um Umweltschutz, Klimawandel, Bildung, Forschung und Innovation, aber auch um Digitalisierung, Landwirtschaft, grüne Energie, Kernenergie, Kultur und Tourismus.



    Au‎ßerdem wurden zwei Absichtserklärungen unterzeichnet: eine im Bereich der Notsituationen und die andere im Bereich der Agrarforschung und des Umweltschutzes. In Brasilien verabschiedeten der rumänische Präsident Klaus Iohannis und sein Amtskollege Luiz Inacio Lula da Silva eine gemeinsame Erklärung über die Entwicklung der bilateralen Beziehungen in verschiedenen Bereichen. Klaus Iohannis sicherte Luiz Inacio Lula da Silva seine Unterstützung zu, um die Agenda EU-Brasilien voranzubringen. Der brasilianische Präsident erklärte seinerseits, dass neben den politischen und handelspolitischen Beziehungen, die sein Land mit Rumänien unterhält, auch die zwischenmenschlichen Beziehungen von gro‎ßer Bedeutung sind, da in Brasilien mehr als 40.000 Bürger rumänischer Herkunft leben.



    In Chile vereinbarten Klaus Iohannis und sein Amtskollege Gabriel Boric, die bilaterale Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Investitionen und anderen wichtigen Tätigkeitsfeldern auszubauen. Bei dieser Gelegenheit wurde ein Memorandum über die Zusammenarbeit zwischen den für die Bewältigung von Notsituationen zuständigen Institutionen der beiden Länder unterzeichnet. Das Dokument betrifft die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Erdbeben- und Waldbrandbekämpfung. Au‎ßerdem kündigte Klaus Iohannis an, dass bis Ende dieses Jahres an der Universität von Chile die erste rumänische Sprachdozentur in Lateinamerika eingerichtet werden soll.

  • Nachrichten 25.04.2023

    Nachrichten 25.04.2023


    – Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis tritt heute einen offiziellen Besuch in Argentinien an, der letzten Station seiner Südamerikareise, die ihn auch nach Brasilien und Chile führte. Er wird von seinem argentinischen Amtskollegen, Alberto Fernandez, begrü‎ßt. Präsident Iohannis wird die Bereitschaft Rumäniens bekräftigen, mit Argentinien zusammenzuarbeiten, um gemeinsame au‎ßenpolitische Ziele zu erreichen. Das gilt insbesondere für die Haltung beider Länder zu dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und dessen Folgen auf zahlreichen Ebenen. Weitere Themen der Gespräche sind die Notwendigkeit der Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Auswirkungen der Pandemie auf ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum, die Herausforderungen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit in verschiedenen regionalen Formaten, die für jede Seite spezifisch sind, die Bedeutung der demokratischen Konsolidierung auf dem lateinamerikanischen Kontinent und die Vertiefung der regionalen Partnerschaft mit der Europäischen Union. Die beiden Staatschefs werden auch konkrete Möglichkeiten zur Stärkung und Ausweitung der Zusammenarbeit in Bereichen prüfen, die für beide Länder von gro‎ßer Bedeutung sind, nämlich Wirtschaft, Handel, Energie, IT&C, Cybersicherheit, Landwirtschaft, Bildung, Umwelt, Notsituationen und maritime Sicherheit. Anlässlich des Treffens wird eine Absichtserklärung zwischen dem rumänischen Innenministerium, vertreten durch die Abteilung für Notfälle, und der argentinischen Agentur für internationale Zusammenarbeit und humanitäre Hilfe – “Wei‎ßhelme” der Republik Argentinien – unterzeichnet werden. Au‎ßerdem soll ein Kooperationsabkommen im Bereich der landwirtschaftlichen Forschung unterzeichnet werden. Der Besuch von Präsident Iohannis in Argentinien ist der Erste seit 30 Jahren auf dieser Ebene.




    – Am Montag wurde in Luxemburg ein politisches Abkommen zur Bestrafung derjenigen, die gegen die verfassungsmä‎ßige Ordnung der Republik Moldau handeln und den Staat destabilisieren, von den EU-Au‎ßenministern angenommen. Der rumänische Au‎ßenminister, Bogdan Aurescu, betonte, dass jede Ma‎ßnahme zur Erhöhung der Sicherheit der benachbarten Republik Moldau auch für Rumänien von Vorteil ist. Die Bukarester Behörden arbeiten bereits mit ihren Kollegen in Chisinau zusammen, um eine Liste von Personen zu erstellen, gegen die Sanktionen verhängt werden sollen.




    – Laut den Daten des Nationalen Instituts für Statistik ist das Handelsgeschäft in Rumänien in den ersten beiden Monaten dieses Jahres im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2022 um 9 Prozent gestiegen. Der Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen stieg im Februar im Vergleich zum Januar um fast 27 %, während der Handel mit Lebensmitteln um 4,6 % zunahm. Die jährliche Inflationsrate sank von 15,5 % im Februar auf knapp über 14,5 % im März, da Nahrungsmittel um über 21 % und Nicht-Nahrungsmittel und Dienstleistungen um 11 % stiegen.




    – Der österreichische Innenminister Gerhard Karner wird am Mittwoch zu einem offiziellen Besuch in Rumänien eintreffen, um bilaterale Gespräche mit seinem rumänischen Amtskollegen Lucian Bode zu führen. Die Hauptthemen des Dialogs werden die Migrationssituation in der EU und der Kampf gegen die illegale Einwanderung sein. Im letzten Jahr hatte sich der österreichische Minister im EU-Rat für Justiz und Inneres gegen den Beitritt Rumäniens und Bulgariens zum Schengen-Raum ausgesprochen und nur für den Antrag Kroatiens grünes Licht gegeben. Gerhard Karner behauptete damals, dass Rumänien auf der illegalen Balkanroute liege. Diese Behauptung wurde von der Regierung in Bukarest und den europäischen Institutionen, einschlie‎ßlich der Strafverfolgungsbehörde der Europäischen Union, Europol, widerlegt.




    – Die Gopo-Preisverleihung findet am heutigen Dienstag in Bukarest statt, um die filmischen Leistungen des vergangenen Jahres zu würdigen. Die rumänische Filmwelt trifft sich zum 17. Mal, und mehr als 900 Persönlichkeiten aus der rumänischen Filmwelt nehmen an der Veranstaltung teil. Der Publikumspreis geht an den Film “Teambuilding”, bei dem Matei Dima, Cosmin Nedelcu und Alex Coteț Regie führten. Die Auszeichnung wird an die erfolgreichste lokale Produktion verliehen. Der Schauspieler Mircea Andreescu wird für weine Karierre geehrt, während die Schauspielerin Ioana Crăciunescu für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wird.




    – In Rumänien ist das Wetter unbeständig. In den meisten Teilen des Landes ist der Himmel vorübergehend bewölkt und es regnet gelegentlich. Es gibt gelegentlich Schauer, die von Gewittern begleitet werden. Der Wind wird sich in den meisten Regionen vorübergehend und lokal verstärken. Die Temperaturen nehmen ab und liegen zwischen 11 und 20 Grad. In Bukarest herrscht ein unbeständiges Wetter mit Temperaturen von 17 Grad.

  • Sportevents: u.a.: Rugby-Nationalmannschaft unterliegt Argentinien

    Sportevents: u.a.: Rugby-Nationalmannschaft unterliegt Argentinien

    Am Wochenende haben in Klausenburg die internationalen Leichtathletik-Meisterschaften Rumäniens stattgefunden. Unter den siegreichen Athleten waren drei der Sportler, die Rumänien bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio vertreten werden. Am Samstag gewann Alexandru Novac den Speerwurf mit einer Bestleistung von 75 Metern und 64 Zentimetern, während Bianca Ghelber sich im Hammerwerfen mit einem Ergebnis von 70 Metern und 22 Zentimetern durchsetzte. Am Sonntag wurde Florentina Iușco Erste im Weitsprung mit einer Bestleistung von 6 Metern und 47 Zentimetern.



    Die argentinische Rugby-Nationalmannschaft hat am Samstagabend die rumänische Auswahl in einem Testspiel in Bukarest mit 24:17 besiegt. Das Testspiel war auch Anlass für die Einweihung des neuen Rugby-Nationalstadions am ‘Triumphbogen”. Das rumänische Team hinterließ einen guten Eindruck gegen die starke südamerikanische Mannschaft, die derzeit auf Platz 9 der Weltrangliste steht. Die Punkte für die Eichenblattkavaliere erzielten Eugen Căpățînă mit einem Versuch und Ionel Melinte mit 4 verwandelten Strafstößen.


    Zu beachten ist auch, dass das für Samstag, den 10. Juli, in Bukarest angesetzte Testspiel zwischen der rumänischen Rugby-Nationalmannschaft und Schottland nicht mehr stattfinden wird. Grund ist die gesundheitliche Situation in der schottischen Mannschaft, die von mehreren Fällen von COVID-19 betroffen ist, teilte der rumänische Rugbyverband mit.



    Der italienische Radfahrer Giovanni Aleotti hat am Sonntag die erste Etappe der Hermannstädter Radtour gewonnen. Diese fand auf der Strecke Sibiu – Sebeș – Jina – Rășinari – Păltiniș statt, über eine Distanz von 177 Kilometern und 900 Metern. Aleotti erreichte eine Zeit von 4 Stunden, 25 Minuten und 14 Sekunden. Ihm folgten sein Landsmann Fabio Aru und der Russe Sergei Tschernezki. Der erste Rumäne, der die Etappe beendete, war Emil Dima, der als 44. mit 4 Minuten und 10 Sekunden Rückstand auf den Sieger ins Ziel kam



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  • Tanzaufführungen beim Internationalen Theaterfestival in Hermannstadt FITS 2017

    Tanzaufführungen beim Internationalen Theaterfestival in Hermannstadt FITS 2017

    Eine argentinische Tanzgruppe, die in den schwebenden Lufttanz innovative Elemente eingeführt hat, und das weltweit berühmte israelische Ensemble Vertigo Dance Company waren einige der Gäste der dem Tanz gewidmeten Sektion des Internationalen Theaterfestivals in der siebenbürgischen Stadt. Die israelische Tanzgruppe Vertigo Dance Company, die einen hohen Anspruch an künstlerische Kreativität stellt, wurde 1992 in Jerusalem von Noa Wertheim und Adi Sha’al gegründet. Das berühmte Ensemble war bereits fünf Mal beim Internationalen Theaterfestival in Sibiu zu Gast, an der 24. Ausgabe nahm es mit zwei Choreographien teil: der feierlichen Aufführung Vertigo 20“, die mit dem Exzellenzpreis für Performance des israelischen Kulturministeriums geehrt wurde, und Yama“, einer aktuellen Aufführung der Choreographin Noa Wertheim. Über die berühmte Aufführung Vertigo 20“ der Tanzgruppe, die dieses Jahr ihr 25. Jubiläum feierte, sagt Noa Wertheim:



    Am Anfang wollte ich eine Aufführung schaffen, die Elemente einer Feier erahnen lässt, aber es fällt mir immer schwer, Kunst für Unterhaltung oder ein feierliches Ereignis zu schaffen. Ich bin nicht diese Art von Künstlerin. Jedes Mal versuche ich, zum Kern meiner Schöpfung vorzudringen. Besonders interessant ist für mich das Thema des freien Willens, das ich als Teil meiner Schöpfung betrachte. Ich frage mich selbst oftmals, inwiefern gehören uns die Entscheidungen in unserem Leben, was steht überhaupt in unserer Macht, was können wir kontrollieren und was nicht? Die gro‎ße Frage steht also in enger Verbindung damit, ob die freie Wahl meine Handlungen wirklich bestimmt. In meinen Aufführungen versuche ich, die feierlichen Momente des Lebens sowie die Zeit und den Raum zwischen Erde und Himmel zum Ausdruck zu bringen. Es handelt sich um abstrakte Plätze, die den Stühlen ähnlich sind, wo man sich setzen kann, ohne dass die Zehen den Boden berühren; der somit geschaffene Raum ähnelt einem Abstellraum zwischen Erde und Himmel. Jedes Mal, wenn wir handeln, betreten wir diese Welt, am Ende gehen wir aber aus dieser Welt als Marionetten heraus, die von Gott und dem Publikum gehandhabt werden.“




    Yama“ ist eine Aufführung, die hingegen um ein spirituelles und schwerwiegendes Thema kreist. Noa Wertheim erläutert:



    »Yama« steht für Wasser, die Kostüme der Darsteller sind aber schwarz, alles ist schwarz. Laut der Bibel habe Gott am zweiten Tag das Wasser und den Himmel geschaffen. Das haben wir auf der Bühne mit Hilfe einiger Schachteln ausgedruckt, die über unseren Köpfen hängen. Die Schöpfung Gottes bringen wir zudem mit Hilfe flie‎ßenden Wassers und der Wellen zum Ausdruck. Es handelt sich um eine explosionsartige Energie, die in chinesischen Kampfkünsten durch den Begriff Fa jin definiert wird. »Yama« ist völlig anders im Vergleich zu »Vertigo 20«. Mit »Vertigo 20« haben wir das 20. Bestehen unserer Tanzgruppe gefeiert, es ist ein Fest für Auge und Ohr, mit »Yama« wenden wir uns hingegen einem tiefgreifenden Thema zu: der spirituellen Hoffnung.“




    Auch die Aufführung Horses In the Sky“ der Tanzgruppe Kibbutz Contemporary Dance Company in der Choreographie von Rami Be’er wurde vom Publikum des Internationalen Festivals in Hermannstadt begeistert aufgenommen. Batsheva Dance Company ist die dritte israelische Tanzgruppe, die beim Festival zu Gast war. Die Aufführung Naharin’s Virus“ von Ohad Naharin wurde 2002 bei der Gala New York Dance and Performance Awards“ mit dem Bessie-Preis geehrt. Ohad Naharin hat mit seiner Tanzgruppe eine neue Bewegungssprache, die Gaga-Sprache, entwickelt. Der israelische Tänzer und Choreograph ist einer der sechs Künstler, die dieses Jahr mit einem Stern auf der Ruhmesmeile in Sibiu ausgezeichnet wurden.




    Die dem zeitgenössischen Tanz gewidmete Sektion der Festspiele brachte dieses Jahr auch eine argentinische Tanzgruppe nach Sibiu, es handelt sich um das Ensemble Brenda Angiel Dance Company. Die Choreographin hat 1994 die Tanzgruppe gegründet, die ihren Namen trägt. Brenda Angiel gilt weltweit als Innovatorin des schwebenden Lufttanzes. Brenda Angiel Dance Company beteiligt sich das zweite Jahr in Folge an den Internationalen Festspielen in Sibiu. Nach dem herausragenden Erfolg der Aufführung Tango la înălţime“ (Tango in der Höhe“) schlagen die argentinischen Tänzer dem siebenbürgischen Publikum eine Fortsetzung vor. Die Darsteller scheinen frei im Raum zu schweben, der Boden und die Wände dienen ihnen als Stützpunkt, sie gehen über ihre Grenzen hinaus und schaffen ein Kaleidoskop der Bewegung und der Animation. Brenda Angiel erläutert das Konzept aerial dance“ (schwebender Lufttanz):



    Was wir jetzt auf die Bühne bringen, ist das Ergebnis einer 22-jährigen Erfahrung. Das kann man nicht von heute auf morgen machen. Ich will die Bewegung erforschen, um neue Perspektiven und Möglichkeiten zu entdecken. Ich konzentriere mich ausschlie‎ßlich auf den schwebenden Lufttanz, der den Darstellern im Tanz neue Bewegungsmöglichkeiten und dem Publikum neue Perspektiven anbietet. Das ist irgendwie mit einer endlosen Gelegenheit zu vergleichen. Heutzutage gilt das Konzept ›aerial dance‹ als Zirkusakrobatik und so wird es meistens vom Publikum wahrgenommen. Ich bin ausgebildete Tänzerin und meine Arbeit besteht aus Tanz, und nicht aus Akrobatik. Ich tanze und die Akrobatik entsteht daraus. Deswegen gilt für mich der Tanz als Kern meiner Arbeit und der Tanz kann sich durch Bewegung ausdrücken, mehr braucht er nicht. Manchmal kann er von starken emotionalen Zügen geprägt werden oder er kann Geschichten schaffen. Man kann sagen, dass ich mit der Abstraktion spiele, ich schaffe Geschichten, dann kehre ich zur Bewegung zurück.“




    Berühmte Tanzgruppen aus Israel, Argentinien, Spanien, Frankreich, Südkorea traten beim Internationalen Festival im mittelrumänischen Sibiu auf. Rumänien durfte natürlich nicht fehlen. Der Choreograph Gigi Căciuleanu schlägt dem Hermannstädter Publikum eine Aufführung vor, die spezifische Themen für das Universum der Jugendlichen angeht. Zum ersten Mal brachte der Choreograph die Aufführung #EMOJIPLAY auf die Bühne des Bukarester Theaters Excelsior. Gigi Căciuleanu:



    Ein wichtiges Thema meiner Aufführung ist die Kommunikation und der Dialog. Manchmal ein Dialog der Tauben oder ein Dialog, der funkt, als ob man ein Streichholz auf einer Reibfläche anzündet. In dieser Aufführung betonen wir diese Idee des Menschlichen in einer unmenschlich gewordenen Welt. Das Leben des modernen Menschen wird zunehmend von den Fortschritten der Technik geprägt, die ihn seiner menschlichen Natur berauben.“




    Der Choreograph Gigi Căciuleanu wurde 2013, bereits bei der ersten Ausgabe des Projektes Ruhmesmeile, für die Einzigartigkeit seiner Schöpfung in der Tanz- und Theaterwelt“ mit einem Stern ausgezeichnet.

  • Abenteuerreisende aus Rumänien: Iulius Popper

    Abenteuerreisende aus Rumänien: Iulius Popper

    Einer der bekannteren Forschungsreisenden aus Rumänien ist Nicolae Milescu, der zwischen 1675 und 1678 im Auftrag des Moskauer Zars Alexej Michailowitsch in China unterwegs war und anschie‎ßend seine Erfahrungen unter dem Titel Die Beschreibung Chinas“ veröffentlichte. Aber ansonsten sind rumänische Abenteurer eher unbekannt. Iulius Popper ist diesbezüglich eine Ausnahme. Der Ingenieur, Entdecker und Kartograph wurde 1857 in Bukarest geboren. Sein Vater war Antiquar, Buchhändler, Journalist und Professor an der ersten Schule der jüdischen Gemeinde in Bukarest. Popper geht her in die Schule, studiert aber anschlie‎ßend in Paris, wo er 1879 Diplom-Ingenieur der Technischen Universität wird. Er beginnt seine Laufbahn als Angestellter der Gesellschaft des Suez-Kanals und unternimmt bis 1883 Reisen nach Fernost und Alaska. So beginnt das Abenteuer eines Draufgängers, der den Namen Rumäniens in weite Ferne tragen sollte.



    Die Journalistin Evelin Fonea von der Zeitschrift Realitatea evreiască“ in Bukarest begleitet uns auf den Wegen des Forschers und Abenteurers Iulius Popper.



    1967, als Argentinien 150 Jahre Unabhängigkeit feierte, wurde auch Iulius Popper für seinen Beitrag zum Aufbau des argentinischen Staates gewürdigt. Er war einer der Pioniere, die das Feuerland kolonisierten. Er war ein Waghals, vom Teufel des Abenteurs geritten, und streifte durch Konstantinopel, Indien, China und Japan. Später zog es ihn ins Suez-Gebiet, nach Sibirien und Nordamerika. Dann landet er in Mexiko, wo er die beste Karte des Landes zeichnet und das Werk »Diario de los foresteros« veröffentlicht. Anschlie‎ßend geht er nach Brasilien und 1885 nach Argentinien, das für ihn zur zweiten Heimat wird. Er wird im Süden Patagoniens zum Goldsucher mit einem Freibrief der argentinischen Regierung.“




    Auf eine erste enttäuschende Reise folgt für Popper der Durchbruch in der zweiten Expedition — er lässt sich im Feuerland nieder, wo er seinen Kolonisationsauftrag wahrnimmt und mehrere Goldsuchersiedlungen aufbaut. Und es ist Popper, der zwischen El Paramo und Buenos Aires eine Schiffahrtverbindung einrichtet. Er baut eine Schmlaspurbahn und seine Verkehrsmarke von 1891 ist heute eine der Briefmarkenraritäten. Während der Schürfarbeiten in El Paramo, erfindet Popper eine Anlage zur Dekantierung des Goldes aus dem Meerwasser. Die patentierte Erfindung wurde in mehreren Ländern in Südamerika und im Süden Afrikas eingesetzt. Die Ergebnisse seiner Forschungsarbeit wurden in vielen Artikeln, Studien, Broschüren, Bücher und Karten veröffentlicht, die Ende des 19. Jahrhunderts erschienene La Grande Encyclopédie“ zählt ihn zu den grö‎ßten Forschungsreisenden seiner Zeit. Evelin Fonea erinnert sich auch an andere Details aus Poppers Entdeckungsreisen.



    Im September 1886 startet Popper mit zwei kleinen Schiffen — »Madona del Carmine« und »Maria Luiza« — in die erste Expedition. 1888 findet seine zweite, diesmal erfolgreiche Reise statt. Er verwandelt die Kolonie El Paramo in eine Stadt, zu deren Gouverneur er wird. Er organisiert die Siedlung, baut Brücken und Stra‎ßen, richtet ein Gericht und eine Miliz ein, prägt eine Goldmünze und eine Briefmarke mit seinem eigenen Abbild. Die Nostalgie nach Rumänien zeigt sich daran, dass er den örtlichen Flüssen und Tälern rumänisch-klingende Namen gab: Punta Sinaia, Munte Lahovary, Rio Rosetti, Rio Ureche, Valea Iaşilor, Parcul Broşteni. Interessanterweise gehörten auch Rumänen zu den Siedlern, deren Nachkommen sich als ‚hijos de rumanos‘ bezeichneten.“




    Trotz gewaltiger Entfernungen zur Heimat und der langen Zeit in der Neuen Welt hielt Iulius Popper einen ständigen Kontakt zu Rumänien. Er stand beispielsweise in enger Verbindung mit dem Historiker und Schriftsteller V. A. Urechia, Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Evelin Fonea kennt die Einzelheiten:



    1887 wird er zum korrespondierenden Miglied der Rumänischen Gesellschaft für Geographie ernannt. V. A. Urechia war damals Bildungsminister und veranlasste, die wissenschaftlichen Schriften Poppers aus den langen Reisen in einem Sammelband zu bündeln. Popper schenkte Urechia dann ein Album mit roten Plüschumschlägen und in Seehundleder gebunden, das den Titel »Tierra del Fuego« in Goldlettern trägt — Gold vom Strand der Punta Sinaia.“




    Doch am 7. Juni 1893 wurde Iulius Popper im Alter von nur 36 Jahren in seinem Zimmer in Buenos Aires tot aufgefunden — allem Anschein nach einem Herzinfarkt. Begraben wurde er in einem Sammelgrab der Stadtverwaltung von Buenos Aires. Poppers Persönlichkeit und seine Abenteuer waren Vorlage für einen in Rumänien extrem beliebten Roman von Radu Tudoran, der 1970 in einer ebenfalls sehr beliebten Serie verfilmt wurde: Toate pânzele sus!“, deutsch etwa: Alle Segel setzen.



    In 2001 wurden 125 Jahre seit Gründung der Rumänischen Gesellschaft für Geographie gefeiert. Poppers Beiträge wurden zu diesem Anlass gemeinsam mit den Schriften anderer Forscher im Band Au‎ßerordentliche Reisen“ gesammelt.

  • Fördert echten Tango in Rumänien: Mariano Castro aus Argentinien

    Fördert echten Tango in Rumänien: Mariano Castro aus Argentinien

    Der 1975 in Buenos Aires geborene Mariano Castro hat sich mit seiner weltweit bei Fans beliebten Band ‘Narcotango’ einen internationalen Namen gemacht. Die argentinische Hauptstadt verlieh ihm sogar den Titel eines Ehrenbürgers. Die Narcotangos wurden 2009 und 2010 sogar für einen Latin Grammy für das beste Tango-Album nominiert und touren regelmä‎ßig durch Amerika und Europa. Und so beginnt auch die Geschichte, die Castro mit Rumänien verbindet.



    Zum ersten Mal nach Rumänien kam ich mit Narcotango in 2009, als wir ein gro‎ßes Konzert mit etwa 2000 Zuschauern hatten. Damals blieb ich nur drei Tage hier. 2011 war ich dann wieder da, für eine neue Show auf der Freilichtbühne im Bukarester Park Herăstrău. Und da hat es gefunkt zwischen mir und einer sehr schönen Frau im Produktionsteam — es war Liebe auf den ersten Blick und wir haben uns seitdem nicht getrennt. Seit zwei Jahren sind wir verheiratet. Die Hochzeit haben wir zwar in Argentinien gemacht, aber wir haben uns entschlossen, in Rumänien zu leben. Viele fragen dann, warum ich denn hier bleibe und ich sage immer, dass ich das Land selbst mag, die Frau an meiner Seite aber liebe. Ich könnte nicht behaupten, dass Argentinien oder seine Kultur mir irgendwie fehlen würden — ich entdecke hier sehr viel Neues und das finde ich sehr schön .”




    Mariano Castros Leitfigur war seine Gro‎ßmutter. Sie war es, die sich dem argentinischen Tango in seiner Glanzzeit verschrieben hat. Der junge Mariano folgte dem Vorbild seiner Gro‎ßmutter, die Tangopianistin in den 1930er, 1940er und 1950er Jahren war.



    “Schon als kleines Kind habe ich angefangen, Gitarre zu spielen, aber mit der Zeit lag mir das Klavier dann doch mehr. Ich spiele heute also mehr Klavier, aber die Gitarre vernachlässige ich auch nicht, weil sie ein Superinstrument ist. In Buenos Aires gibt es eine Art ungeschriebenes Gesetz — wer Tangomusik spielt, tanzt nicht und zu 90% ist das auch so. Ich tanze aber sozusagen mit den Händen — Spielen ist auch eine Art Choreografie. Aber Talent für den echten Tanz fehlt mir. Für Fu‎ßball bin ich schon begabt, aber nicht für Tango. Narcotango wurde 2003 gegründet, ich trat der Gruppe in 2007 bei. Die Idee war, einen zeitgenössischen Tango zu spielen, aber die traditionellen Elemente zu berücksichtigen. Bis jetzt haben wir über 30 internationale Tourneen gehabt und aufgetreten sind wir in ganz kleinen Räumen vor 10 Fans, aber auch im Lincoln Center in New York.”




    Mariano Castro musste feststellen, dass es in Rumänien keine Tradition der Tangomusik gibt — weder was Spielen, noch was Zuhören angeht. Viele Menschen stellen Tango mit der manchmal etwas kitschigen argentinischen Filmmusik gleich, obwohl die Musik durchaus etwas Klassisches an sich hat. Aber auch so ist das Publikum offen für neue musikalische Erfahrungen:



    “Ich muss allen danken, denn wir hatten wirklich sehr schöne Konzerte. Und ich denke übrigens auch an neue Projekte — ich stelle ein immer grö‎ßeres Interesse für Tango fest; in Bukarest gibt es übrigens 600 bis 800 aktive Tango-Tänzer. Die Menschen kennen vielleicht die Stücke nicht, aber die Musik nimmt sie dann doch mit.”




    Sehr gut kam in Bukarest ein Experiment von Mariano Castro an: er bearbeitete auf eine ganz originelle Weise die ‘Jahreszeiten’, eine Kollektion des berühmten argentinischen Tangokomponisten und Begründer des Tango Nuevo, Astor Piazzolla. Zwei gro‎ße Stars der rumänischen Musik spielten Castros Bearbeitung im so genannten Duell der Violinen von Radio Rumänien, bei dem Liviu Prunaru auf einer Stradivarius und Gabriel Croitoru auf einer Guarneri gegeneinander antraten.



    Das Publikum war begeistert, es war ein Supererfolg, diese beiden Virtuosen auf einem so hohen Niveau Piazzolla spielen zu sehen. Und meine eigene Bearbeitung von Piazzollas Musik auf solchen Instrumenten hören zu dürfen, war für mich ein einzigartiges Erlebnis. Aber als Soldaten der Musik sollten wir ganz bescheiden sein — wir strengen uns einfach an, unser Bestes zu geben.”



    Mariano Castro hat sehr viele Projekte in Rumänien, aber auch im Ausland. Sein gro‎ßer Traum ist jedoch, im Bukarester Atheneum auftreten zu dürfen.

  • Pianist Horia Mihail triumphiert in Argentinien

    Pianist Horia Mihail triumphiert in Argentinien

    Der bekannte rumänische Konzertpianist Horia Mihail beteiligte sich Mitte Oktober mit einem Pianorezital am Internationalen Festival Música Clásica en el Fin del Mundo“ (Klassische Musik am Ende der Welt“) in Ushuaia, Argentinien. Der Vertreter Rumäniens präsentierte das diesjährige Programm der nationalen Konzertreihe Klavier auf Reisen“; dabei handelte es sich um die dritte Konzertreise, die von Radio România Cultural und dem Kulturverein Accendo“ veranstaltet wird. Die Tournee Klavier auf Reisen 2013“ begann am 24. März und führte bis 27. April durch 15 Städte in Rumänien und der Moldaurepublik. Das Repertoire der Konzertreihe beinhaltete Ausschnitte aus Beethovens Pathétique, aus der Mondscheinsonate, der Appassionata und das vierte Klavierkonzert in G-Dur.



    Horia Mihail ist ein hochkarätiger Musiker, der bei jedem Konzert das Publikum in seinen Bann zieht. Er studierte Klavier an der Bukarester Musikakademie mit Professor Constantin Ionescu-Vovu. Nach 14 Jahren intensiven Studierens in Rumänien besuchte Horia Mihail auch die Musikuniversität in Illinois, USA, studierte Klavier bei Prof. Ian Hobson und machte 1995 seinen Magisterabschlu‎ß. Anschlie‎ßend verfeinerte er sein Klavierspielen mit Anthony di Bonaventura an der Boston University, wo er 1999 das Artist Diploma“ erhielt.



    Als Konzertpianist des Rumänischen Rundfunkorchesters konzertierte Horia Mihail sehr oft im Saal des Rumänischen Rundfunks und auch mit weiteren Symphonieorchestern in Rumänien und im Ausland. Im Laufe der Jahre gab er über 2000 Pianorezitale und Konzerte in 18 Ländern auf 4 Kontinenten und beteiligte sich an mehreren gro‎ßen Projekten mit starkem kulturellen und sozialen Impakt, wie Klavier auf Reisen“, Die Goldene Flöte“, Die Violine George Enescus“ und Duell der Violinen“.



    Beim Festival in Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt, gab Horia Mihail am 15. Oktober ein Pianorezital im Konzertsaal des Hotels Arakur. Auf dem Programm standen drei repräsentative Klavierwerke von Beethoven: die Pathetique, die Mondscheinsonate und die Appassionata. Das begeisterte Publikum belohnte Horia Mihail mit minutenlangem Beifall. Die Argentinienreise des rumänischen Pianisten wurde vom Rumänischen Kulturinstitut, von der Botschaft Rumäniens in Buenos Aires und von Radio Romania unterstützt. Kurz vor der Abreise in Richtung Südamerika erklärte Horia Mihail:



    Ich überquere zum erstenmal den Äquator, das ist eine Premiere für mich, sowohl als Tourist als auch als Musiker. Als erstes konzertiere ich in Buenos Aires, und dann fliege ich noch ein paar Stunden bis zum Ende der Welt — das hei‎ßt, nach Ushuaia, der südlichsten Stadt der Erde. Ich wurde eingeladen, im Rahmen des Beethoven-Festivals zu spielen. Das Programm, das ich in Rumänien so lange gespielt habe, werde ich jetzt auch für die Musikliebhaber in Südamerika spielen. Ich bin darüber sehr glücklich, denn ich werde den 5. Kontinent musikalisch entdecken. Es wird mit Sicherheit eine sehr interessante Reise und ich hoffe, da‎ß ich schöne Erinnerungen mitbringen werde.“



    Die 9. Auflage des Internationalen Festivals der Klassischen Musik in Ushuaia fand vom 5. bis 19. Oktober 2013 statt. Hören wir noch einmal Horia Mihail mit seinen ersten Eindrücken über Patagonien:



    Es ist eine unglaubliche Landschaft, auch wenn die Kälte meine Stimme etwas heiser werden lie‎ß. Die Konzerte waren aber sehr gut, das Publikum ist ein bi‎ßchen anders als in Europa. Während des Konzerts bleibt es still, aber der Beifall ist extrem, die Zuschauer sind nicht zu bändigen, wenn ihnen etwas gefällt — in etwa so, wie ich mir das Opernpublikum vor 100-150 Jahren vorstelle.“



    Sena Latif, die Geschäftsbeauftragte Rumäniens in Argentinien hob die Bedeutung der Kultur im Rahmen der bilateralen Beziehungen zwischen Rumänien und Argentinien hervor. Der kulturelle Austausch verstärkt den Dialog zwischen den zwei Ländern und führt zum besseren gegenseitigen Kennenlernen, so Sena Latif. Zum Abschlu‎ß seiner erfolgreichen Tournee in Argentinien erklärte Horia Mihail:



    In Buenos Aires spielte ich in einem relativ neuen, ungewohnten Veranstaltungskomplex. Es hei‎ßt ‚Usina del Arte‘ und besteht aus zwei Konzertsälen, mehreren Ausstellungsräumen und vielen anderen kulturellen Attraktionen — das ist eine ehemalige Fabrik, die umfunktioniert wurde. Ich spielte in einem Saal für Kammermusik mit etwa 300 Plätzen und ich war sehr angenehm überrascht, zu sehen, da‎ß der Saal überfüllt war. Das Konzert wurde mit Unterstützung der Rumänischen Botschaft in Argentinien organisiert. Es waren nur wenige Leute aus der rumänischen Gemeinschaft in Argentinien anwesend, die meisten Zuschauer waren Argentinier und Mitglieder der diplomatischen Vertretungen. Dann spielte ich in Ushuaia, in der Stadt am Ende der Welt, ‚el fin del mundo‘, wie die Leute, die dort leben, diesen Ort bezeichnen. Es war die 9. Auflage des Festivals, und dieses Jahr stand Beethoven im Mittelpunkt, und mein Programm pa‎ßte perfekt dazu. Ich spielte die Stücke der Tournee ‚Klavier auf Reisen‘ vor einem begeisterten Publikum. Es wurden auch die neun Symphonien Beethovens gespielt, und das fand ich besonders schön.“



    Zum Schlu‎ß unserer Kulturchronik hören Sie Horia Mihail mit dem Klavierstück Pastorale“ von Franz Liszt.



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