Tag: Arzt

  • Grippe nimmt fahrt auf

    Grippe nimmt fahrt auf

    Die Krankenhäuser haben Besuchsbeschränkungen verhängt, und die Gesundheitsbehörden erinnern die Menschen daran, gute Hygieneregeln einzuhalten, überfüllte Orte zu meiden und Personen mit Grippesymptomen nicht in die Gemeinschaft zu lassen. Das Gesundheitsministerium empfiehlt, Kinder mit Grippesymptomen täglich in den Schulen zu beobachten und zu Hause zu isolieren. Gesundheitsminister Alexandru Rafila erklärte, die Grippe verlaufe in der nördlichen und südlichen Hemisphäre saisonal.

     

    „Natürlich ist es ein größerer Aufwand, es gibt längere Wartezeiten, aber das passiert absolut überall, wir kommen nicht umhin, auch in Rumänien Probleme zu haben. Wir tun alles, was wir und die lokalen Gesundheitsbehörden tun können, um diese Situation günstig zu gestalten“, sagte Alexandru Rafila. Da die Zahl der Erkrankten in Rumänien von Woche zu Woche steigt und die Notaufnahmen der Krankenhäuser überlastet sind, wurden landesweit mehr als 300 Zentren für die ambulante medizinische Untersuchung von Erkältungen und Grippe eröffnet. Das Gesundheitsministerium hat eine Liste dieser Zentren veröffentlicht, an die sich Rumänen mit solchen Problemen wenden können, um die Notaufnahmen der Krankenhäuser zu entlasten, da sich die Zahl der Erkältungsfälle in der letzten Woche verdoppelt hat.

     

    In der vergangenen Woche wurden mehr als 170.000 Fälle von Atemwegsinfektionen gemeldet, und 15 Menschen starben an der Grippe, womit sich die Zahl der Erkrankten seit Beginn der Saison auf 35 erhöht hat. Ressortminister Alexandru Rafila sagte, dass die Situation während der Grippesaison jedes Jahr sowohl für Erwachsene als auch für Kinder kompliziert sei, dass aber diese Periode in Bezug auf die Zahl der Erkrankungen die stärkste der letzten Jahre sei.

     

    Er sagte, dass Patienten, die Symptome haben, zunächst zu ihrem Hausarzt gehen sollten und erst dann, wenn sich ihr Gesundheitszustand verschlechtert oder sie besorgniserregende Symptome entwickeln, sollten sie entweder an die Bereitschaftszentren oder an die von den Krankenhäusern in Rumänien organisierten ambulanten Einrichtungen überwiesen werden. Der Gesundheitsminister erklärte auch, dass er die Schließung von Schulen nicht unterstützt, und betonte, dass Schüler mit Atemwegsinfektionen nicht in die Schule geschickt werden sollten.

  • Medizinstudent Camil Bourhila: „Rumänien ist ein Teil meiner Zukunft“

    Medizinstudent Camil Bourhila: „Rumänien ist ein Teil meiner Zukunft“

    Der 23-jährige Camil Bourhila hat unter dem Einfluss von zwei Kulturen gelebt. Seit 2017, als er sich für ein Medizinstudium in Rumänien entschieden hat, ist die rumänische Kultur auch Teil seines Lebens:



    Ich bin Franzose marokkanischer Herkunft, meine Eltern haben in Frankreich studiert, meine Gro‎ßeltern leben in Marokko. Ich bin sehr stolz auf meinen kulturellen Hintergrund. Ich studiere im vierten Jahr an der Medizinfakultät »Grigore T. Popa« im ostrumänischen Iaşi, in der französischen Abteilung. Ich liebe den Multikulturalismus in unserer Universität. Iaşi ist ebenfalls eine multikulturelle Stadt, und das Leben hier ist deswegen sehr angenehm. Was ich als Arzt lernen möchte, ist, nicht nur sehr gut in meinem Beruf zu sein, sondern auch die Fähigkeit zur Empathie zu entwickeln.“




    Camil Bourhila ist zum ersten Mal im Jahr 2017 nach Rumänien gekommen. Als erstes entdeckte er die Gro‎ßstädte Cluj (Klausenburg), Bukarest und Iaşi (Jassy) zusammen mit seiner Mutter, die in Frankreich eine Freundin aus Iaşi hatte:



    Meine Schwester und ich haben uns für ein Studium in Rumänien entschieden, sie studiert auch Medizin im vierten Jahr, in der englischen Abteilung. Von allen Gro‎ßstädten Rumäniens haben wir uns für Iaşi entschieden, eine wichtige Rolle spielte dabei unsere Mutter, die auf die reiche Kultur der Stadt hinwies. Die Universität, die in der Stadtmitte liegt, ist besonders schön, eigentlich die ganze Architektur der Stadt ist wunderschön. Warum wir uns überhaupt für Rumänien entschieden haben? Weil die Medizinschule hier sehr gut ist und weil wir hier die Möglichkeit haben, auf Französisch zu studieren. Die rumänische und die französische Kultur sind bekanntlich verwandt. Es ist ziemlich schwer, weit von meiner Familie zu leben, aber ich habe mich zum Glück schnell eingelebt. Ich bin sehr stolz, dass ich diese Entscheidung getroffen habe, an der Universität »Grigore T. Popa« zu studieren, ich bereue es überhaupt nicht.“




    Für Camil Bourhila ist Rumänien sein zweites Zuhause geworden. Er liebt die atemberaubenden Landschaften Rumäniens, die vielfältige Architektur seiner Städte und ist sehr zufrieden mit der Qualität des Studiums, das seine Universität bietet. Camil Bourhila ist auch Vorsitzender des Verbands der frankophonen Medizinstudenten in Iaşi. Der Verband wurde im Jahr 2018 auf Initiative von Camil und einigen seiner Kommilitonen gegründet und hilft den frankophonen Studenten, sich schnell im Jassyer Universitätsleben zu integrieren. Der Verband organisiert Workshops, Tagungen sowie Wohltätigkeitsprojekte. Unser Gesprächspartner erläutert:



    Wir haben Projekte wie »Weihnachten der Kinder« im Krankenhaus »Heilige Maria« in Iaşi organisiert, wobei wir mehr als 100 Geschenke für kranke Kinder sammeln konnten. Es gab auch das Projekt »Weihnachten auf der Stra‎ße«, dabei haben wir Obdachlosen in Iaşi Geschenke gemacht. Voriges Jahr haben wir im Hotel Internaţional in Iaşi eine Gala organisiert, wo wir Geld für die Wohltätigkeitsorganisation »Parada« gesammelt haben, die sich für de Bildung der obdachlosen Kinder engagiert. Alle diese Veranstaltungen wären ohne die Unterstützung der Universität »Grigore T. Popa« und unserer Sponsoren nicht möglich. Folgen Sie uns auf Facebook und Instagram sowie auf unserer Webseite, um mehr über unsere Projekte zu erfahren.“




    Camil Bourhila blickt optimistisch in die Zukunft. Wie er sich seinen beruflichen Werdegang vorstellt, erläutert unser Gesprächspartner:



    Ich habe immer davon geträumt, Chirurg zu werden. Das ist für mich der schönste Beruf der Welt. Um diesen Beruf auszuüben, muss man die Fähigkeit haben, immer 100% zu geben, sich ständig anzupassen und empathisch zu sein. Es gibt keine Routine in diesem Beruf. Den anderen zu helfen, ist die Essenz dieses Berufs an sich. Ich möchte mich im Bereich plastisch-rekonstruktive Chirurgie spezialisieren und ich habe nicht vor, nach Frankreich zurückzukehren, aber man wei‎ß nie, was die Zukunft bringt. Dasselbe kann ich auch über Marokko sagen. Mir ist inzwischen bewusst, dass Rumänien ein Teil meiner Zukunft ist. Dieses Land hat mir die Möglichkeit gegeben, meinen grö‎ßten Traum zu erfüllen.“

  • Frauengesundheit und Opferschutz: feministische Organisation führt Info-Kampagne durch

    Frauengesundheit und Opferschutz: feministische Organisation führt Info-Kampagne durch

    Es gibt auch Statistiken zu den Folgen des Informationsmangels. Zum Beispiel war jede fünfte rumänische Frau nie im Leben zur Untersuchung beim Arzt, und 20% der schwangeren Frauen gingen während ihrer Schwangerschaft auch nie zum Arzt. Bis zu 10% der frischgebackenen Mütter sind Minderjährige, und Rumänien gehört zu den Ländern mit den höchsten Raten von Brust- und Gebärmutterhalskrebs. Um diese Lage zu bekämpfen, hat die feministische Organisation Centrul Filia ein Projekt namens Bona Dea“ (lateinisch für Gute Göttin“) ins Leben gerufen, das die Gesundheit und Sicherheit von Frauen fördert. Andreea Rusu, Vertreterin des Filia Centers, beteiligte sich an dem Projekt und erzählte uns von den Zielen und was die Organisation seit letztem August erreicht hat:



    Mit diesem Projekt wollten wir Frauen einen sicheren Raum bieten, in dem sie über ihre Probleme sprechen können, aber auch nützliche Informationen von Experten erhalten. Wir besuchten 18 Dorfgemeinden, in denen wir über die Gesundheit von Müttern und Stillen, über die Vorbeugung von Brust- und Gebärmutterhalskrebs sowie über die Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen sprachen. Wir waren auch in 6 Städten, in denen wir über dieselben Themen sprachen, aber auch über Diskriminierung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt und die Bekämpfung der sexuellen Belästigung. In sechs Monaten haben wir uns mit rund 1700 Frauen getroffen und sind 11000 km gefahren für 85 Treffen. Leider stellten wir fest, dass Informationsmangel nicht nur in ländlichen, unterentwickelten Gebieten, sondern auch in Städten weit verbreitet ist. So ist Rumänien in der EU bei der Prävention von Brust- und Gebärmutterhalskrebs eines der Schlusslichter. Bei der Anzahl der durch diese Art von Krebs verursachten Todesfälle stehen wir an erster Stelle. Dies geschieht auch, weil Frauen nicht wissen, wie sie die ersten Anzeichen für diese Krankheit erkennen können.“




    Als Teil des Bona Dea“-Projekts konnten Vertreter des Filia-Zentrums die Statistiken bestätigen und die Mentalität und Gebräuche dahinter verstehen. Andreea Rusu:



    In Rumänien haben wir immer noch nicht über Sexualität, Verhütung oder gar Sexualerziehung diskutiert. Das ist tabu. Dies geschieht, obwohl nach Angaben von UNICEF das Durchschnittsalter, in dem die Menschen ihr Sexualleben beginnen, bei15,5 Jahren liegt. Viele Frauen haben jedoch keinen Zugang zu Informationen. Zum Beispiel wissen viele nicht, was eine Bauchhöhlenschwangerschaft ist. Im besten Fall hörten sie, dass jemand anderes es hatte, und bekamen Angst. Sie verstehen nicht, warum sie während der Schwangerschaft zum Arzt gehen müssen. Oft sehen sie es als Luxus und verstehen nicht, dass die Gesundheit des Babys von medizinischen Untersuchungen abhängt. Sie verstecken sich hinter einigen Mythen.“




    Dies könnte genau der Grund sein, warum die ersten derartigen Kontakte schwieriger waren, wie von einer anderen Programmteilnehmerin, Elena Samoilă, in Erinnerung gerufen wurde:



    Frauen waren anfangs sehr zurückhaltend. Dies war mein Eindruck, alles kam ihnen seltsam vor, sie kannten uns nicht, sie wussten nicht, was sie zu erwarten hatten und warum sie sich die Zeit nehmen mussten, um zu unseren Meetings zu kommen. Nach dem ersten Treffen zum Thema Gesundheit von Müttern und Stillen, sahen wir jedoch, dass sie an Informationen interessiert waren. Deshalb kamen sie zurück, stellten Fragen und waren in unseren Diskussionen sehr aktiv.“




    Andreea Rusu erzählte uns, dass sie mit der Kommunalverwaltung und der Polizei ganz andere Erfahrungen gemacht hätten:



    Leider sind die Behörden manchmal inkompetent oder unwillig. Auf der positiven Seite haben wir auch einige au‎ßergewöhnliche Menschen getroffen: Sozialarbeiter oder Gesundheitspersonal, die jeden Tag in die Gemeinschaft gehen, die Probleme der Menschen kennen und wissen, wie man ihnen helfen kann. Wir haben au‎ßergewöhnliche Frauen in der Polizei getroffen, die sich wirklich engagierten. Es ist wahr, dass wir einige hässliche Interaktionen mit den Behörden hatten, aber sie verblassen im Vergleich zu den guten Erfahrungen, den Lernerfahrungen für uns.“




    Die Einbeziehung der örtlichen Polizei ist für die Durchsetzung von Gesetzen gegen häusliche Gewalt von entscheidender Bedeutung. In Rumänien wird jede vierte Frau von ihrem Partner oder ehemaligen Partner körperlich oder sexuell angegriffen. Im Jahr 2017 wurden über 20.000 Fälle von Körperverletzung oder anderen Formen von Gewalt unter Familienangehörigen bei der Polizei angezeigt. Im Juli 2018 verbesserte sich die Situation, als in Rumänien Gesetze über einstweilige Verfügungen in Kraft traten, die als vorläufiger Schutz“ bezeichnet wurden. 150 solcher Verfügungen wurden innerhalb von 10 Tagen nach Einführung des Gesetzes erlassen. Andreea Rusu sagte uns, dass die erste Hürde darin besteht, dass sich die Behörden selbst an diese Situation gewöhnen müssen:



    Wenn unter den Behörden die Mentalität besteht, dass der Platz einer Frau »am Herd« liegt, dass allein Frauen die Kinder sauber halten und aufziehen müssen, dann sind die Informationen, die sie verbreiten müssen, verzerrt. Wenn ein Polizeibeamter der Meinung ist, dass eine Frau Prügel verdient hat, weil sie das Haus nicht sauber gemacht hat, dann liegt es nahe, dass dieser keine einstweilige Verfügung erlassen und ihre Rechte nicht schützen wird.“




    Elena Samoilă kennt ihrerseits die Schwierigkeiten, mit denen sich insbesondere Opfer von häuslicher Gewalt konfrontieren:



    Natürlich hat eine Frau, die häusliche Gewalt erleidet, nicht den Mut, sich bei einem Polizeibeamten zu beschweren, um den Schutz zu erhalten, auf den sie Anspruch hat. Dieses Gesetz zur einstweiligen Verfügung wurde eingeführt, damit ein Polizeibeamter es vor Ort ausstellen kann, indem er ein Formular ausfüllt. Mit dieser Verfügung kann der Angreifer für bis zu fünf Tagen aus der Nähe des Opfers entfernt werden. In dieser Zeit hat das Opfer die Möglichkeit, ein Gerichtsverfahren einzuleiten und vom Gericht eine Verlängerung der einstweiligen Verfügung zu erreichen.“




    Das Bona Dea“-Projekt wurde im Sommer letzten Jahres gestartet und wird Ende dieses Monats enden. Die Vertreter des Filia Centers hoffen, dass der Informationsmangel sich dadurch verringern wird.

  • Nachrichten 10.08.2017

    Nachrichten 10.08.2017

    Der rumänische Premierminister Mihai Tudose hat bei Gesprächen mit den Gewerkschaften der Justizvollzugsbeamten versprochen, dass die 15-prozentige Lohnerhöhung für Beamte des Innenministeriums auch für sie gelten werde. Auch stimmte er einer Änderung des Rechtsrahmens für Beschäftige des Justizvollzugssystems zu. Premierminister Tudose und Justizminister Tudorel Toader hatten sich mit den Gewerkschaften getroffen, nachdem diese androhten, u.a. keine Überstunden mehr arbeiten zu wollen, wenn die Lohnerhöhungen nicht auch das Gefängnispersonal umfassen. Zudem verlangen die Gewerkschaften, dass der Etat für den Justizvollzug nicht gekürzt wird und ausreichend Mittel für die Modernisierung und für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen bereitgestellt werden.



    Das rumänische Ärztekolleg – die amtliche Berufsvertretung der Mediziner – hat am Donnerstag eine Kampagne zur Aufklärung über die Risiken unkonventioneller Therapieansätze gestartet. Hintergrund ist, dass allzuviele Menschen den Gang zum Arzt scheuen und nach Informationen über Behandlungen im Internet suchen. Die Selbstmedikation nach Informationen aus Foren und sozialen Medien verzögere eine fachgerechte Diagnose und reduziere somit die Chancen auf eine gute Heilung, so die Organisation. Gleichzeitig hat die rumänische Regierung einen Gesetzentwurf zur Einführung der Impfpflicht verabschiedet.



    Rumänische Grenzpolizisten setzen sich mit immer mehr illegalen Migranten auseinander. Besonders im Nordwesten an der Grenze zu Ungarn würden Vorfälle gemeldet. Grund dafür sei die Umleitung der Flüchtlingsströme aus Serbien, nachdem an der serbisch-ungarischen Grenze ein Zaun gebaut wurde. Im ersten Halbjahr von 2017 wurden sechs Mal mehr illegale Grenzgänger aufgegriffen als in den ersten sechs Monaten von 2016. Die meisten sind Iraker, Syrer, Türken und Iraner. Rund 1000 Personen wurden festgenommen, die meisten Vorfälle gab es im Landeskreis Arad, nahe der Migrantenauffangstelle in Timişoara im Westen Rumäniens.



    1000 Kilo flüssiges Eigelb belastet mit dem aus Deutschland abstammenden Pestizid Fipronil wurde in einem Lebensmittellager im Westen Rumäniens sichergestellt und wird verbrannt, meldete am Donnerstag Rumäniens zuständige Behörde für Lebensmittelsicherheit. Es seien bislang in den rumänischen Geschäften keine derartigen belasteten Erzeugnisse entdeckt worden, so die Behörde für Lebensmittelsicherheit. Der deutsche Chemiekonzern BASF hat am Donnerstag angekündigt, zum 30. September den Verkauf des Pestizids Fipronil in der EU aus wirtschaftlichen Gründen einzustellen. Spuren dieses für den Menschen gefährlichen Stoffs wurden in Millionen von Hühnereiern gefunden. Acht EU-Länder, darunter Frankreich, Großbritannien und Deutschland sind von dem Skandal betroffen, der offenbar seinen Ursprung in Belgien und Holland hat.



    Die Europäische Union hat ihre Sanktionen gegen Nordkorea ausgeweitet. Die Mitgliedstaaten verhängten Einreiseverbote und Vermögenssperren gegen 13 weitere Verantwortliche und Organisationen, wie der Rat am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Betroffen ist unter anderem die nordkoreanische Staatsbank Foreign Trade Bank (FTB). Grund sind die jüngsten Raketentests des Landes. Damit stehen nun insgesamt 160 Menschen und Organisationen auf der Schwarzen Liste der EU. (AFP)

  • Nachrichten 11.12.2016

    Nachrichten 11.12.2016

    Die Zentrale Wahlbehörde hat am Montagmorgen die Hochrechnungen von letzter Nacht bestätigt. Die Sozialdemokratische Partei kam nach Auszählung von 99% der Stimmzettel auf ein Wahlergebnis von 45,8%. Auf Platz zwei landete weit abgeschlagen die Mitte-Rechts-Partei PNL mit 20,4% der Stimmen, gefolgt von den Newcomern von der Union Rettet Rumänien mit 8,7%. Der Ungarnverband bekam 6,3% der Stimmen, auf die Allianz der Liberalen und Demokraten (Alde) entfielen rund 6%. Ein Ergebnis von 5,6% erzielte die Volksbewegung von Ex-Präsident Traian Băsescu. Der Vorsitzende der sozialdemokratischen PSD Liviu Dragnea erklärte, die Entscheidung des rumänischen Volkes müsse respektiert werden. Er betonte, dass Rumänien eine Insel der Stabilität in der Region sei, die stabile Demokratie müsse erhalten werden. Rumänien werde all seinen strategischen und wirtschaftlichen Verpflichtungen auf internationaler Ebene nachgehen, sagte Dragnea noch. Allerdings soll den Partnerschaften eine wichtige ökonomische Dimension verliehen werden. Der Vorsitzende der Union Rettet Rumänien, Nicusor Dan, sprach von einem herausragenden Wahlergebnis. Man müsse bedenken, dass eine Partei, die von Null auf im Februar 2016 gegründet wurde, jetzt zur dritten politischen Macht in Rumänien aufgestiegen sei. Das Ergebnis könne auch als Sieg der Demokratie gewertet werden. Wenn die Sozialdemokraten eine Mehrheitskoalition bilden sollten, werde ihr die Union Rettet Rumänien nicht beitreten, so Dan abschlie‎ßend. Die Wahlbeteiligung lag mit circa 40% unter dem Wert der Parlamentswahlen von 2012. Im Ausland hatten knapp über 100.000 wahlberechtigte Rumänen ihren Stimmzettel abgegeben.



    Der Kinderorthopede und Chirurg Gheorghe Brunei sitzt seit Sonntag in Hausarrest. Er war von Staatsanwälten einem Bukarester Gericht mit Antrag auf Untersuchungshaft vorgeführt worden. Gegen den in der medizinischen Welt teils hoch geschätzten Arzt wird wegen vermuteter Annahme von Bestechungsgeldern ermittelt. Brunei wird auch schwerwiegender Kunstfehler bezichtigt. Am Samstag war der ehemalige Geschäftsführer einer Bukarester Klinik, der Arzt Florin Secureanu, für 30 Tage in Untersuchungshaft genommen worden. Das Urteil des Oberlandesgerichts Bukarest ist noch nicht rechtskräftig, es muss allerdings bis zum Urteil in einem möglichen Berufungsverfahren ausgeführt werden. In einem der spektakulärsten Korruptionsfälle des rumänischen Gesundheitswesens wird Secureanu der Annahme von Bestechungsgeldern und fortgesetzter Untreue beschuldigt. Im Zeitraum 2009-2016 soll der Geschäftsführer fast täglich Gelder aus der Kasse des Krankenhauses veruntreut haben, behaupten Antikorruptions-Staatsanwälte. Der Schaden wird von den Ermittlern auf umgerechnet eine halbe Million Euro geschätzt.



    Au‎ßenminister Lazăr Comănescu nimmt am Montag gemeinsam mit seinen Kollegen aus den EU-Ländern am monatlichen Ministerrat für Auswärtige Angelegenheiten teil. Laut einer Mitteilung aus dem Au‎ßenministerium in Bukarest wird es bei der Sitzung schwerpunktmä‎ßig um die Migrationsfrage und die Beziehung der Staatengemeinschaft mit den afrikanischen Ländern gehen. Au‎ßerdem wollen die Au‎ßenminister über die Lage in Syrien vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen beraten.



    SPORT: Bei der Damen-Handball-EM in Schweden hat die rumänische Nationalmannschaft das erste Spiel der Hauptgruppenphase gegen den ewigen Rivalen Ungarn deutlich mit 29:21 gewonnen. Am Dienstag spielt das Team gegen Tschechien, einen Tag später treten die Rumäninnen gegen Dänemark an. In der ersten Gruppenphase des Wettbewerbs hatte Rumänien zum Auftakt gegen Weltmeister Norwegen mit 21:23 verloren. Es folgten zwei Siege, gegen den Olympiasieger Russland und Kroatien. Rumänischer Nationaltrainer ist der Spanier Ambros Martin, der vor gut einem Monat den Schweden Tomas Ryde abgelöst hatte. Mit Ryde auf der Trainerbank hatte Rumänien vor einem Jahr WM-Bronze gewonnen.

  • Medikamentenverbrauch: Rumänen nehmen zu viel Anitbiotika ein

    Medikamentenverbrauch: Rumänen nehmen zu viel Anitbiotika ein

    Der exzessive Konsum von Antibiotika erhöht die Resistenz bestimmter Bakterien. Die Rumänen verbrauchen mehr Antibiotika und sind weniger informierter als andere Europäer. Auf die Frage, ob sie in den letzten 12 Monaten Antibiotika eingenommen haben, haben 47% der befragten Rumänen mit Ja geantwortet. Auf die gleiche Frage antworteten nur 35% der Europäer mit Ja. Wie kaufen die Rumänen Antibiotika und wer verschreibt sie, lautete eine nächste Frage. 75% der Rumänen sagten, sie hatten dafür ein Arztrezept. 5% gaben an, dass ihnen der Arzt das Medikament persönlich überreichte, und 18% haben Antibiotika einfach in der Apotheke gekauft.



    Zum Vergleich die europäischen Durchschnittswerte: 87% haben Antibiotika anhand eines Arztrezeptes gekauft, 8% direkt vom Arzt und nur 3% von der Apotheke. Vlad Mixich, Journalist, erklärt, warum es notwendig ist, vom Arzt untersucht zu werden:



    Die Rumänen zählen zu den Europäern, die Antibiotika ohne eine Verschreibung kaufen, und sind am ignorantesten, was ihr Gebrauch betrifft. Vielleicht wäre es kein gro‎ßes Problem, wenn man wüsste, wozu man sie braucht und wofür diese gut sind. Wir wissen es aber nicht und das ist ein wesentliches Problem. Heutztage ist das kein individuelles Problem mehr, sondern eines der Gemeinschaft. Eine der Prioritäten der Weltgesundheitsorganisation ist die hohe Resistenz der Bakterien gegen Antibiotika.“


    In der kalten Jahreszeit bei bedeutenden Temperaturschwankungen erkälten sich die Menschen leichter. Grippe und Schnupfen machen sich breit. 55% der Rumänen im Vergleich zu 41% der Europäer meinen, dass die Antibiotika für die Bekämpfung der Grippe und des Schnupfens effizient seien und nehmen sie oft ein, ohne vom Arzt untersucht worden zu sein. Sie wissen einfach nicht, dass Antibiotika gegen Viren nicht helfen. Antibiotika wirken nur gegen Bakterien. Deshalb ist ein Besuch beim Arzt, der die Infektionsart bestimmen muss, notwendig. Sandra Alexiu vom Verband der Hausärzte gab uns Einzelheiten:



    Jede Infektion sollte dokumentiert werden. Der Pazient sollte gut untersucht werden. Man muss die Infektionsart bestimmen. Es gibt Infektionen, die schon bei einer ersten Untersuchung behandelt werden können. In den meisten Fällen sind weitere Untersuchungen notwendig. Wenn es um eine Virusinfektion geht, braucht man keine Antibiotika.“



    Obwohl der Verkauf von Medikamenten per Gesetz streng geregelt ist, können Pazienten Antibiotika einfach aus den Apotheken kaufen, ohne ein Arztrezept zu haben. Wie das möglich ist, sagte uns Sandra Alexiu:



    Es gibt eine Liste mit verschiedenen Medikamenten, die eine bestimmte Kennzahl für die Verschreibung haben. Man sollte diese Kennzahl jeweils überprüfen. Leider ist es nicht immer so. Die Eltern zum Beispiel gehen direkt zur Apotheke, um für das kranke Kind Arzneimittel zu kaufen. Sie gehen nicht zum Arzt, weil sie zu viel warten müssen oder vielleicht weil es Wochenende ist. Der Apotheker kann im Falle einer Infektion eine bestimmte Behandlung verschreiben. Am Wochenende können sie Antibiotika für einen Tag oder zwei Tage ohne Arztrezept verkaufen.“



    Gibt es auch Fälle, in denen einige Ärzte nach der Untersuchung Antibiotika verschreiben, auch wenn es nicht notwendig wäre? Sandra Alexiu antwortet:



    Ja, manchmal verschreiben die Ärzte Antibiotika auch dann, wenn es nicht angebracht wäre. Und das ist nicht nur ein rumänisches, sondern ein weltweites Problem. Noch schlimmer ist die Selbstbehandlung. Der Arzt muss den Kranken unbedingt untersuchen. Vielleicht ist seine Behandlung nicht die beste, doch es geht um eine Verantwortung. Die Selbstbehandlung stellt ein hohes Risiko dar. Die Pazienten, die keine Medizinkenntnisse besitzen, müssen keine Antibiotika einnehmen, bis sie nicht von einem Arzt untersucht werden.“



    Vlad Mixich meint, wenn man keine klare und objektive Daten habe, könne man nicht behaupten, dass die rumänischen Ärzte zu viel Antibiotika verschreiben. Die Verantwortung ist individuell und hängt von der Erziehung, der Bildung der Person ab. Vlad Mixich dazu:



    Ich bin der Meinung, dass eine Informationskampagne notwendig ist, die vom Gesundheitsministerium unterstützt und finanziert wird. Das besagte Ministerium beschäftigt sich mit der Erziehung und der Vorbeugung. Denkbar wäre die Vorbeugung der Verbreitung von Infektionen, die resistent gegen Antibiotika sind.“



    Eine der Mikroben, die schon resistent bei klassischer Behandlung ist, ist der Tuberkulose-Bazillus. Die Weltgesundheitsorganisation hat bereits gewarnt, dass in mehreren Gegenden der Welt eine neue Form der Infektion, die mit den bisher üblichen Medikamenten nicht behandelt werden kann, Opfer macht.



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  • Raed Arafat mit dem Ritterorden der französischen Ehrenlegion geehrt

    Raed Arafat mit dem Ritterorden der französischen Ehrenlegion geehrt

    Raed Arafat wurde 1964 in Damaskus, Syrien geboren. Anfang der 80’er Jahre entscheidet sich Arafat für ein Medizinstudium in Rumänien und ferner für die Spezialisierung Anästhesiologie und Intensivtherapie. Nach Studiumabschluss lässt sich der junge Arzt in Rumänien nieder und erringt die rumänische Staatsbürgerschaft. Araft bekleidet Schritt für Schritt verschiedene Verwaltungsmandate: Untersekräter, Staatssekräter und Gesundheitsminister. Bei der Ernennung als Gesundheitsminister legt er seinen Eid auf die rumänische Verfassung ab, selbst wenn ihm sowohl die Bibel, als auch der Koran zur Verfügung standen.



    Der rumänische Arzt palästinensischer Herkunft erlangt eine besondere Popularität als Gründer des Mobilen Dienstes für medizinische Notfälle und technische Hilfeleistung SMURD, der seit 20 Jahren funktioniert und den der Arzt im Zeitverlauf konstant entwickelt. Für seine Verdienste, einen solchen Rettungsdienst zu gründen und ihn auf EU- Standards zu bringen wurde Raed Arafat mit der höchsten Auszeichnung des französischen Staates, dem Ritterorden der Ehrenlegion, geehrt. Sie konnten nichts Anderes als den Orden der Ehrenlegion bekommen” — sagte der französische Botschafter in Bukarest, Philippe Gustin als er Arafat mit der Medaille dekorierte.



    Selbstaufopferung, Hingabe, Zuverlässigkeit, Mut, Korrektheit, hervorragende Lesitung, Vertauen in eine bessere Welt, viel Leidenschaft im Dienst eines anspruchsvollen Berufes sind Eigenschaften, die Raed Arafat zum richtigen Empfänger dieser Auszeichnung machen, fügte Botschafter Gustin hinzu. Der Arzt räumte seinerseits ein, die Auszeichnung stelle für ihn eine steigende Verantwortung nicht nur Rumänien, sondern auch Europa gegenüber dar, weil der Rettungsdienst SMURD nicht isoliert wachsen kann, sondern zusammen mit dem europäischen Rettungsdienst. Philippe Gustin wünschte Raed Arafat ein langes Leben mir positiven Ergebnissen im Dienst des Lebens und der hervorragenden Leistung.