Tag: Atomenergie

  • Brüssel: Immer umweltfreundlichere Autos in der EU

    Brüssel: Immer umweltfreundlichere Autos in der EU


    Die Europäische Union plant, den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotoren, d. h. mit Benzin- und Dieselmotoren, ab 2035 zu verbieten. Die EU-Energieminister haben sich auf einen gemeinsamen Standpunkt geeinigt, der auf dem Treffen der Energieminister der EU-Mitgliedsstaaten verabschiedet wurde. Die neuen Vorschriften sehen vor, dass die Emissionen von Autos in den nächsten zwölf Jahren um 55 % gegenüber dem Stand von 2021 gesenkt werden müssen. Bis 2035 müssen die Emissionen von Kraftfahrzeugen auf 50 % reduziert werden. Ab diesem Zeitpunkt müssen sie vollständig auf fossile Brennstoffe verzichten. Dies bedeutet, dass Verbrennungsmotoren schrittweise abgeschafft werden müssen. Diese Motoren werden erst später zugelassen, wenn sie mit umweltfreundlichen Kraftstoffen betrieben werden. Die Ausnahmeregelung ist auf die Lobbyarbeit Deutschlands im vergangenen Monat zurückzuführen. Diese Art von Kraftstoff wird derzeit unter Verwendung von synthetischem Kraftstoff entwickelt, der mit Emissionen verbunden ist. Die sogenannte Neutralität beruht auf der Verwendung von Strom aus erneuerbaren Quellen zur Herstellung von Kraftstoffen durch Aufnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre. Der Motor emittiert anschlie‎ßend die gleiche Menge Kohlendioxid, die für die Produktion aufgefangen wurde, und nicht mehr. Grüne Kraftstoffe, die nach 2035 produzierte Motoren antreiben können, schlie‎ßen Biokraftstoffe aus, da sie aus der Landwirtschaft stammen und bereits einen CO₂-Fu‎ßabdruck haben. Grüne Kraftstoffe werden einer weiteren Regulierung unterliegen. Experten fragen sich jedoch, welche Art von Energie für ihre Herstellung verwendet werden kann. Die Europäische Kommission betrachtet Atomenergie als Möglichkeit für den Übergang zu einer emissionsfreien Wirtschaft. Länder wie Frankreich, Polen und Rumänien bemühen sich um die Anerkennung der Vorteile der Nutzung der Atomenergie sowohl für die Stromerzeugung als auch für die Herstellung umweltfreundlicher Brennstoffe wie Wasserstoff. Deutschland, Österreich und Spanien gehören zu den Ländern, die gegen die Kernenergie sind. Norwegen hat sich das Ziel gesetzt, die Nutzung von Autos mit Verbrennungsmotor schnell zu beenden. Es ist das Land mit dem weltweit am stärksten elektrifizierten Automarkt: Fast vier von fünf verkauften Neuwagen im Jahr 2022, also 79 %, werden elektrisch angetrieben. Die Abkehr von Verbrennungsmotoren erfolgt vor dem Hintergrund, dass die Verkäufe von Dacia — einem PKW, der in Rumänien, in Pitești (Süd) von dem französischen Unternehmen Renault hergestellt wird — in Europa im vergangenen Jahr gestiegen sind. Nach Angaben des Unternehmens bestätigte Dacia seinen dritten Platz auf dem europäischen Podium bei den Verkäufen an Privatkunden mit einem Rekordwert von 7,6 %. Ford ist der zweitgrö‎ßte Automobilhersteller, der in Rumänien produziert. Der Wagen wird in Craiova (Südwesten) von Ford Otosan, einem türkischen Joint Venture, hergestellt.



  • Atomenergie:  Rumänien baut AKW in Cernavodă weiter aus

    Atomenergie: Rumänien baut AKW in Cernavodă weiter aus





    Die Abgeordnetenkammer in Bukarest hat die Unterzeichnung einer Unterstützungsvereinbarung zwischen dem rumänischen Staat und dem Unternehmen Nuclearelectrica für das Projekt der Blöcke 3 und 4 des Kernkraftwerks Cernavodă abgesegnet. Nuclearelectrica spielt auf nationaler Ebene eine wichtige Rolle und trägt zu mehr als 18 % der gesamten Energieerzeugung und 33 % der gesamten CO2-freien Energieerzeugung in Rumänien bei. Zum Einsatz kommt die kanadische Technologie namens CANDU 6, die auf Natururan als Brennstoff und schwerem Wasser als Moderator und Kühlmittel basiert.



    Zweck der von der rumänischen Abgeordnetenkammer angenommenen Vereinbarung ist es, die Zusammenarbeit zwischen den Parteien zu regeln, indem die Zusagen und Verpflichtungen des rumänischen Staates festgelegt werden, um die erforderlichen Ma‎ßnahmen für die Finanzierung des Projekts, die Umsetzung und die Verabschiedung von Unterstützungsma‎ßnahmen, einschlie‎ßlich legislativer Schritte, sicherzustellen. Nach den auf der Website von Nuclearelectrica veröffentlichten Daten ist das Projekt CANDU 3 und 4 des Kernkraftwerks Cernavodă im Entwurf der rumänischen Energiestrategie 2019–2030 enthalten, die auch die Perspektive für 2050 erwähnt. Der Ausbau des AKW ist auch im Nationalen Integrierten Energie- und Klimaplan als eine Säule der Energieunabhängigkeit Rumäniens und der Erreichung der Dekarbonisierungsziele vorgesehen, die Rumänien als Mitgliedstaat der Europäischen Union umzusetzen hat.



    Energieminister Virgil Popescu hat die Verabschiedung des Abkommens begrü‎ßt. Er sagte, dass Block 3 Ende 2030 und Block 4 im Jahr 2031 in Betrieb gehen werden. Durch die Umsetzung des entsprechenden Gesetzes werde die Energieunabhängigkeit und -sicherheit Rumäniens gewährleistet, betonte Popescu. Mit der Umsetzung des Projekts wird der Anteil der Kernenergie an der gesamten nationalen Energieerzeugung 36 % und der Anteil der Kernenergie an der gesamten CO2-freien Energieerzeugung 66 % betragen, gleichzeitig mit der Entwicklung der heimischen Vertriebswege und anderer begleitender Industrien. Effiziente, sichere und saubere Kernenergie wird Rumänien zu einem Beispiel auf regionaler und globaler Ebene machen, und zwar durch verschiedene unterstützende Partnerschaften in Verbindung mit gro‎ßen Investitionsprojekten“, sagte auch Cosmin Ghiță, der Generaldirektor von Nuclearelectrica.



    Der rumänische Staat und das Unternehmen Nuclearelectrica beabsichtigen, dieses Projekt im Einklang mit der neuen Strategie in einem euro-atlantischen Konsortium auf der Grundlage des im Oktober 2020 in Washington paraphierten Abkommens zwischen der Regierung Rumäniens und der Regierung der USA durchzuführen. Das Abkommen regelt die Zusammenarbeit im Zusammenhang mit Kernkraftprojekten in Cernavodă und im Bereich der zivilen Kernenergienutzung. Dabei sind die USA daran interessiert, rumänische Energieprojekte, einschlie‎ßlich der Kernenergie, mit 7 Milliarden Dollar zu finanzieren.

  • EU-Gipfel: Energiemix auf dem Weg zum Green Deal

    EU-Gipfel: Energiemix auf dem Weg zum Green Deal

    Der Europäische Rat will auch im Dezember das Problem der erhöhten Energiepreise auf die Agenda setzen, hie‎ß es in Brüssel nach dem Gipfel von vergangener Woche. Bis dahin soll die EU-Kommission eine Studie zum europäischen Strom- und Gasmarkt vorlegen, doch auch der CO2-Handel soll unter die Lupe genommen werden, nachdem sich mehrere Mitgliedsstaaten beklagt hatten, dass die angestiegenen Preise auch durch Schwankungen in diesem Bereich verursacht würden.



    Die Atomenergie wird in den künftigen Beratungen des Europäischen Rates nicht erwähnt, obwohl es ursprünglich durchaus ein Thema werden sollte, nachdem Länder wie Frankreich und Rumänien, die auch Kernkraft zur Erzeugung ihres Energiemixes nutzen, darauf bestanden hatten, Atomenergie und Gas als Übergangslösung auf dem Weg zur grünen Energieerzeugung zu berücksichtigen. Denn erneuerbare Energiequellen können nicht von heute auf morgen zur Hauptquelle der europäischen Energieerzeugung eingesetzt werden, meinen dazu Länder, die sich mit dem Atomausstieg noch Zeit lassen oder nicht gänzlich auf Kernkraft verzichten wollen. Es liegt auf der Hand, dass wir für eine grüne Energiewirtschaft Übergangslösungen brauchen. Es kann durchaus ein, dass bis 2040–2050 erneuerbare Energiequellen vorherrschend in der Energieerzeugung sein werden — dazu gehören Solar- und Windenergie. Doch bis dahin sollte man die bestehenden Atomkraftwerke beibehalten und modernisieren“, sagte dazu der rumänische Staatspräsident Klaus Johannis in Brüssel, der für einen Mix aus Atomenergie und Gas für die Deckung des Energiebedarfs in der Industrie und den Haushalten plädierte.



    Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schien sich mit dieser Position letztendlich anfreunden zu können, denn in der Abschlusserklärung nach dem EU-Gipfel von vergangener Woche sagte sie, man müsse mittel- und langfristig zusätzliche Ma‎ßnahmen ergreifen, um die europäische Widerstandskraft zu stärken und Unabhängigkeit auf dem globalen Energiemarkt zu erlangen. Für den Übergang zum grünen Energiemarkt brauche man daher eine stabile Energiequelle wie die Atomkraft. Die Kommission werde daher ein Klassifizierungssystem auf dem Weg zum Green Deal erarbeiten, versprach Von der Leyen. Au‎ßerdem müsse die EU strategische Gasvorräte anlegen, aber auch gemeinsam beim Kauf von Energie vorgehen. Wir werden auf möglichst diversifizierte Quellen und Lieferanten setzen und die Vernetzung der Energiesysteme beschleunigen“, sagte noch die Kommissionspräsidentin.



    Seit Januar haben die Preise für Erdgas in der EU um bis zu 300% zugenommen. Verantwortlich dafür sind die niedrigen Rücklagen, die angestiegene Nachfrage in Asien und die Engpässe in der Lieferung. All das hat zu einer beispiellosen Erhöhung der Energiepreise auf dem gesamteuropäischen Markt geführt, und es ist kaum anzunehmen, dass sich die Situation bis Jahresende zum Besseren wendet. Das bedeutet — gerade im anstehenden Winter — auch erhöhte Strom- und Gasrechnungen für die Haushalte. Rumänien und andere EU-Staaten wollen daher den Endvebrauchern und kleinen Unternehmen mit Abfederungsma‎ßnhamen unter die Arme greifen.

  • Nachrichten 19.05.2017

    Nachrichten 19.05.2017

    Rumänien ist offiziell von der Organisation für Zusammenarbeit und Wirtschaftliche Entwicklung OECD eingeladen worden, Vollmitglied der Agentur für Atomenergie sowie der Datenbank der Agentur zu werden, heißt es aus einer Regierungsmitteilung. Bukarest hatte sich im Oktober 2016 offiziell beworben, um Mitglied der Agentur für Atomenergie zu werden. Das Atomprogramm Rumäniens wurde danach von dem Sekretariat der Agentur einem Bewertungsverfahren untersetzt. Der Beitritt Rumäniens zur Agentur für Atomenergie wird durch einen Briefaustausch in Anwesenheit des Generalsekretärs der Organisation für Zusammenarbeit und Wirtschaftliche Entwicklung, Angel Gurria, im Juni vollendet sein. Gleich nach Beendigung des Beitrittsprozesses wird Rumänien sich den anderen 31 Mitgliedsstaaten anschließen, die bei der Entwicklung bester Praktiken und Leitlinien im Atombereich zusammenarbeiten. Am Donnerstag hatte der rumänische Premierminister, Sorin Grindeanu, in Bukarest erklärt, der Beitritt Rumäniens zur Organisation für Zusammenarbeit und Wirtschaftliche Entwicklung sei eine Priorität seines Kabinetts.



    Der rumänische Gesundheitsminister, Florian Bodog, richtete sich an die Weltgesundheitsorganisation mit der Bitte, Impfstoffe für Rumänien bereitzustellen. Er erklärte, dass die rumänischen Behörden Impfstoffe aus den Lagerbeständen anderer europäischer Länder kaufen werden. Diese Bestände werden den Bedarf Rumäniens an Impfstoff gegen Masern für das ganze Jahr decken, sagte Gesundheitsminister Bodog, und verwies darauf, dass die Masern-Epidemie sich in die Nachbarstaaten ausweiten könnte.



    Rumänien bleibt der wichtigste Partner der Republik Moldau im Prozeß der EU-Integration dieses Landes. Dies erklärte am Freitag in Kischinew die rumänische delegierte Ministerin für Europafragen, Ana Birchall. Zusammen mit der moldauischen Vizeministerin für Außenangelegenheiten und europäische Integration, Daniela Morari, war Ana Birchall Kopräsidentin des 4. Treffens der gemischten Regierungskommission Rumänien-Republik Moldau für EU-Integration. Auf der Agenda des Treffens standen Diskussionen im Plenum und in Arbeitsgruppen über die Harmonisierung der Gesetze, die Konsolidierung des Rechtsstaates, Innenangelegenheiten, Regionalentwicklung, Landwirtschaft und Lebensmittelsicherheit. Das nächste Treffen der besagten Kommission ist für Herbst 2017 geplant.



    Der Präsident der Republik Moldau, Igor Dodon, hat am Freitag nach einem Treffen mit Experten der Venedig-Kommission erklärt, dass er den mehrheitlich rumänischsprachigen ex-Sowjetstaat aus einer parlamentarischen Republik in eine präsidentschaftliche Republik umwandeln möchte. Der russlandnahe Sozialist möchte, dass der Staatspräsident zusätzliche Rechte erhält, so dass er das Parlament auflösen und vorgezogene Neuwahlen auslösen kann. Von den parlamentarischen Parteien sind Dodons Sozialisten die einzigen, die ihre Unterstützung für diese Änderungen geäußert haben. Die anderen parlamentarischen Gruppierungen, die pro-europäisch sind, kritisierten diese Initiative, mit der Begründung, derartige Befugnisse des Staatschefs seien übertrieben für eine parlamentarische Republik wie Moldawien.

  • Hörerpostsendung 9.11.2014

    Hörerpostsendung 9.11.2014

    Liebe Freunde, zunächst möchten wir uns erneut für die rege Teilnahme am Hörertag bedanken. Ihre Erfahrungen mit dem Thema technische Neuerungen waren sehr divers und interessant. Nachträglich erhielten wir noch Gedanken zur Sendung vom 2. November. So etwa schrieb Michael Lindner (aus Gera, Thüringen):



    Der Hörertag 2014 war wieder ein voller Erfolg, wofür ich Ihnen danken möchte. Die Sendeminuten gingen wie im Flug vorüber, da die Beiträge alle interessant waren. Es ist schon erstaunlich, dass ein einziges Thema aus so verschiedenen Perspektiven diskutiert werden kann. Jeder hatte da so seine eigenen Vorstellungen und Erfahrungen. Ob nun kurze oder längere Beiträge, alle hatten eines gemeinsam: Die RRI-Hörer machten sich ernsthaft Gedanken zum vorgegebenen Thema. Auch Dankbarkeit kam zum Ausdruck, dass den Hörerfreunden eine so inspirierende Höreraktion seitens RRI geboten wurde. Das ist nicht selbstverständlich. Also nochmals vielen Dank und machen Sie bitte weiter so, dann wird bei unzähligen Hörerfreunden RRI ganz oben in der Liste der Lieblingsstationen rangieren.



    Einen schönen Herbst noch aus dem sonnigen Gera



    Ihr Hörerfreund



    Michael Lindner




    Und auch Siegbert Gerhard (aus Frankfurt am Main) fand das diesjährige Thema des Hörertags spannend. Er schrieb:



    Liebe Freunde von Radio Rumänien International,



    der RRI-Hörertag am 02.11.2014 zum Thema “wichtigste technische Neuheiten” war ein toller Event mit zahlreichen informativen und interessanten Hörerbeiträgen. Vielen Dank an RRI für die Idee und die jährlich wiederkehrende Ausrichtung des Hörertages anlässlich des Jubiläums des rumänischen Rundfunks.



    Die Morgensendung ist in Frankfurt am Main wegen eines häufigen Fadings nur in mittlerer Qualität, alle anderen deutschsprachigen RRI-Sendungen sind derzeit gut zu empfangen.




    Liebe Hörerfreunde, vielen Dank für Ihr Feedback. Wir werden uns bemühen, auch nächstes Jahr ein interessantes Thema zu finden, das Ihre Gedanken beflügelt.




    Auf eine Frage von Dieters Feltes (aus Pyrbaum, Bayern) reagierend sei noch gesagt, dass am Montag, den 3. November, und am Mittwoch, den 5. November, nur gekürzte Zusammenschnitte von Fragmenten der Hörertagsendung vom 2. November zu hören waren. In diesen gekürzten Fassungen konnten natürlich nicht alle Hörerbeiträge berücksichtigt werden. Die gesamte, knapp 50-minütige Sendung zum Hörertag können Sie aber auf unserer Homepage nachhören, und zwar im Abschnitt Hörerecke, Unterabschnitt Höreraktionen.




    Und jetzt haben wir noch einen Hinweis auf eine Sendung, die ebenfalls mit unserem Sender zu tun hat. Kuno Taufenbach, der sehr aktiv an diversen Online-Archiven zum Thema Radio arbeitet, hat ein Portrait des Senders Radio Vacanţa (alias Ferienfunk) erstellt. Dabei wurden auch Ausschnitte aus unserem Audioarchiv verwendet. Zu hören ist die Sendung im Medienmagazin des Rhein-Main-Radio-Clubs (RMRC), und zwar am heutigen Sonntag, den 9. November, ab 18:00 Uhr UTC (bzw. 19:00 Uhr MEZ). Den Beitrag können Sie live via Internet hören, dafür müssen Sie in ihrem Browser die Adresse laut.fm/jukebox eingeben und dann den Play-Button im oberen Bereich betätigen. Nach Ausstrahlung des Beitrags im RMRC-Medienmagazin werden wir ihn auch auf unserer Homepage in der Online-Fassung dieser Hörerpostsendung zum Nachhören anbieten, Kuno hat uns die Erlaubnis dazu erteilt, allerdings — wie gesagt — erst nach der Erstausstrahlung an der vorhin erwähnten Internetadresse.




    Update 10.11.2014:






    Portrait des Senders Radio Vacanţa


    von Kuno Taufenbach hören:




    Und nun weitere Zuschriften von unseren Hörern. Lutz Winkler (aus Schmitten im Taunus) schrieb unlängst:



    Im Deutschlandfunk habe ich einen Beitrag über die rumänischen Wälder gehört: Es ging im Wesentlichen um die Abholzung der Wälder durch internationale Konzerne und die Korruption. Es wird wohl mehr Holz aus dem Wald herausgeholt, als auf den offiziellen Papieren steht. Und so steht es wohl nicht sehr gut um den rumänischen Wald: Es wird nicht genug aufgeforstet und es wurden Gebiete beschrieben, die einfach nur abgeholzt wurden — eine Bewirtschaftung findet nicht statt. Aber es regt sich was in Rumänien: Einzelne Gruppen formieren sich und protestieren gegen die Abholzungen ganzer Landstriche.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Winkler. Es stimmt, dass um den Waldbestand nicht sehr gut geht. Die Waldflächen in Rumänien haben sich laut Experten sich in den letzten Jahren unter dem europäischen Durchschnitt verringert. Rumänien hat heute eine Waldfläche von nur noch 6,4 Millionen Hektar. Das sind 27% der Fläche des Landes. Der Europäische Durchschnitt beträgt 32%.



    Und gerade weil wir wissen, dass bei unserer Hörerschaft Interesse für das Thema Umwelt vorhanden ist, haben wir nebst dem Ökomagazin Terra 21, das jede zweite Woche gesendet wird, auch noch die wöchentliche Rubrik Es grünt so grün — drei Minuten für die Umwelt“ eingeführt. Und zum Thema illegale Rodung haben wir auch eben in dieser Rubrik berichtet. Konkret ging es um die Einführung eines Informationssystems namens Radar der Wälder“, womit der Weg des Holzes von der Baumfällung an bis hin zur Verarbeitung und zum Export in Echtzeit mitverfolgt werden kann. Nach den Anweisungen der Ministerin für Wasser- und Forstwirtschaft sollen alle Förster ein Smartphone mit sich führen, auf welchem die kostenlose App installiert ist. Bei einer Kontrolle müssen die Förster ihre Bescheinigung mit einem eingetragenen Code vorzeigen, ansonsten wird ihre Holzladung beschlagnahmt. Ein derartiges System gibt es in Rumänien zwar seit dem Jahr 2008, allerdings wurde bis jetzt der Weg des Holzes nicht in Echtzeit verfolgt. Diese Fehlende Funktion hat den Betrug sogar gefördert.




    Martin von Gierke (aus Göttingen) hatte in einem älteren Postbrief eine Frage:



    Ich habe eine Frage für die Hörerpostsendung: Ist die Popgruppe ABBA auch in Rumänien populär?




    Vielen Dank für die Frage. Die Frage kann man eindeutig mit Ja beantworten. In den 1970er und 80er Jahren war sie wie überall auf der Welt auch in Rumänien sehr beliebt. Der Film ABBA — The Movie, der 1977 unter der Regie von Lasse Hallström während der Australien-Tournee der schwedischen Popgruppe ABBA gedreht wurde, kam damals auch in die rumänischen Kinos. Und im Juni 2014 gab es in Bukarest die sogenannte Tribute to Abba Show“, genau 40 Jahre nach dem die Schweden mit ihrem Titel Waterloo“ den Eurovision Song Contest gewannen. Unter dem Motto 40th Year Anniversary Tour“ traten mehrere Musiker mit bekannten Abba-Hits auf. Nebst den zwei Sängerinnen der Gruppe Waterloo“ wirkten Ulf Andersson und Roger Palm vom ursprünglichen Backstage-Team der ABBA sowie mehrere Mitglieder des National Symphony Orchestra of London mit. Der internationale ABBA-Fanclub fand die weltweite Tournee und die Auftritte überzeugend und beschrieb sie mit den Worten Absolutely the best ABBA since ABBA!“



    In den 1990er Jahren machten sich allerdings Fans härterer Musikgenres (wie etwa Hardrock und Heavy Metal) über melodiösen Pop mit folgenden Worten lustig: ABBA, triluri, melodii“ (zu deutsch in etwa: ABBA, Trällereien, Melodeien).




    Hans-Joachim Pellin (aus Lübz, Mecklenburg-Vorpommern) hat einen Beitrag über die rumänische Energiepolitik im Wirtschaftsmagazin gehört und stellte fest:



    Ich war erstaunt, dass die Atomenergie in Rumänien noch eine so gro‎ße Bedeutung hat. Ich finde es richtig, dass bei uns der Anteil der Atomenergie immer weiter zurückgeht. Die Atomenergie kann aus meiner Sicht niemals sicher sein, aber da gehen die Ansichten wohl auseinander.




    Vielen Dank für Ihre Meinung, lieber Herr Pellin. In Rumänien setzt man zurzeit auf einen Energiemix, zum dem nicht nur, aber auch Atomenergie zählt. Dabei geht es nicht um Ansichten, sondern um die Tatsache, dass die Erschlie‎ßung erneuerbarer Energiequellen einen nicht unbeträchtlichen Initialaufwand benötigt. Momentan kann sich Rumänien nicht leisten, auf Atomenergie zu verzichten. Und wenn man sich an die Zeit des Atomausstiegs in Deutschland erinnert, so wurde dieser auch dort zum Teil als übereilt kritisiert, und zwar nicht allein von der betroffenen Branche oder von Lobbyisten. Folglich sind erneuerbare Energien zwar wünschenswert, sie lassen sich aber nicht immer leicht erwirtschaften. Rumänien setzt aber nicht nur auf Atomenergie. Ein gutes Beispiel ist der Windpark in Fântânele-Cogealac (in der Dobrudscha). Mit einer Gesamtleistung von 600 MW ist er der grö‎ßte seiner Art in Rumänien und einer der grö‎ßten Windparks in der Welt.




    Zeit für die Posteingangsliste. Postbriefe für unsere Redaktion sind noch nicht aussortiert worden. E-Mails erhielten wir in den vergangenen zwei Wochen bis einschlie‎ßlich Freitagabend von: Arman Sabciyan (aus Istanbul, Türkei), Dmitrij Kutusow (aus Russland), Paul Gager, Gerald Kallinger und Georg Pleschberger (alle drei aus Österreich) sowie von Anna, Bernd und Willi Seiser, Petra Kugler, Birgit Denker, Klaus Nindel, Günter Jacob, Fritz Andorf, Michael Lindner, Carsten Jäger, Wolfgang Büschel, Herbert Jörger, Stefan Lipsius, Martina Pohl, Siegbert Gerhard, Hendrik Leuker, Dieter Feltes und Helmut Matt (alle zuletzt genannten aus Deutschland).



    Au‎ßerdem erhielten wir einen Empfangsbericht von einer Radioprojektgruppe der Wirtschaftsakademie Dr. P. Rahn & Partner“ in Halle an der Saale mit der Bitte um das Rezept einer Weihnachtsspezialität aus Rumänien. Die Bitte haben wir an Irina Adamescu weitergeleitet, in einer der kommenden Hörerpostsendungen dürfen wir mit einer leckeren Weihnachtsspezialität aus dem Familienrezeptheft rechnen.



    Das Internetformular nutzten Hans Rudolf Strebel (aus der Schweiz), Paul Gager und Frank Miehlich Lutz Schiemann (beide aus Österreich) sowie Udo Scherbaum, Lutz Schiemann, Hendrik Leuker und Claus Bothe (alle aus Deutschland).




    Audiobeitrag hören:




  • Energiepolitik: Braucht Rumänien eine Ausweitung seines Atomprogramms?

    Energiepolitik: Braucht Rumänien eine Ausweitung seines Atomprogramms?

    Laut dem Jahresbericht des Global Wind Energy Council nehme Rumänien den 10. Platz in der EU in puncto Windenergie ein. Die meisten Windparks befinden sich in der südöstlichen Region Dobrudscha, wo auf einer Höhe von ungefähr 100 Metern die Windgeschwindigkeit im Durchschnitt 7,2m/s beträgt. Die Region sei eben und schwach besiedelt und eigne sich perfekt für die Entwicklung von Windparks, so der Bericht.



    Dieser Sektor hat sich insbesondere in den letzten drei Jahren stark entwickelt. Die Windenergie macht jedoch zur Zeit nur 5% der gesamten rumänischen Energieproduktion aus. Rumänien benutzt nach wie vor hauptsächlich fossilen Brennstoff (50%), Wasserenergie (25%) und Atomenergie (20%).



    Auch wenn die Entwicklung der alternativen Energiequellen nicht vernachlässigt wird, möchte Bukarest weiter auch in Atomenergie investieren. In der Welt gibt es 440 Atomreaktoren, weitere 60 sind im Bau und noch 80 sind im Plan. Rumäniens Wirtschaftsminister Varujan Vosganian nahm an einem speziellen Symposium teil, das in Bukarest von der Atomenergiebehörde organisiert wurde. Er erklärte warum seiner Meinung nach Rumänien sein Atomprogramm erweitern müsse. Varujan Vosganian:



    Die rumänische Wirtschaft wird sich entwickeln und der Konsum wird in der nächsten Periode steigen. Das Energiesystem und die energetische Strategie muss im Einklang mit der Wiederindustriealisierungs-Strategie des Landes, mit der Strategie zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit stehen. In diesem Kontext glaube ich, dass eine Steigerung der Stromproduktion nuklearer Herkunft angemessen ist.“



    Um mehr Atomenergie zu erzeugen, sucht Rumänien Investoren für den Bau der Reaktoren 3 und 4 des Atomkraftwerks in Cernavodă. Geplant wurde dieses Atomkraftwerk mit 5 Reaktoren in den 1980er Jahren. Es ist das einzige Werk in der Region, das die kanadische CANDU-Technologie benutzt. Zur Zeit sind zwei Reaktoren im Betrieb, seit 1996 bzw. 2007. Bukarest hat auch die Pläne nicht aufgegeben, zukünftig ein neues Atomkraftwerk im Zentrum des Landes zu bauen.



    Experten meinen, die weitere Entwicklung des Programms zur Erzeugung von Atomenergie sei für Rumänien sehr wichtig. Die jetzigen Wärmekraftwerke, die zu relativ günstigen Kosten Energie erzeugen, weil die Investitionskosten inzwischen amortisiert sind, seien langfristig ohne eine Rectechnologisierung dennoch nicht haltbar. Wirtschaftsminister Varujan Vosganian über die Erweiterung des rumänischen Atomprogramms:



    Wir sind Teil der EU. Wir müssen aber lernen, sowohl die Perspektive der Investitionen, des Welthandels und der Energie-Strategie zu berücksichtigen, als auch global zu denken. Die friedlichen Atomprogramme werden immer weiter entwickelt. Warum sollten wir das nicht tun? Die Atomenergie sichert uns energetische Unabhängigkeit, es ist eine saubere Energie, es ist eine relativ günstige Energie. Zudem verfügen wir über das nötige Personal, über fortgeschrittene Technologien. Langfristig könnte das die Auschöpfung anderer Ressourcen ausbalancieren. Im Moment haben wir keine klare Dimension betreffend die Perspektiven des Atomprogramms.“



    Das Problem der Atomenergie sorgt ständig für Debatten, sowohl in Europa als auch im Rest der Welt, insbesondere nach dem Unfall beim AKW im japanischen Fukuschima, infolge des Erdbebens und des Tsunamis von 2011. Deutschland und Italien wollen auf Atomkraftwerke verzichten, während andere europäische Staaten in diesen Bereich massiv investieren. Teodor Chirică, Vertreter des Rumänischen Atom-Forums zu diesem Thema:



    Finnland, Frankreich und die Slowakei implementieren gerade Atomprojekte. Gro‎ßbritanien fördert diesen Bereich und ist innovativ in der Eruierung von Finanzierungsinstrumenten für Atomprojekte und generell für kohlenstofffreie Energieprojekte. Polen ist ebenfalls sehr ehrgeizig in der Entwicklung des Atomenergiebereichs und begründet dies ebenfalls mit Argumenten der energetischen Sicherheit. Der Entwicklung der Nuklearenergie stehen allerdings finanziellen Hürden entgegen. Diese beeinflussen alle gro‎ßen Energie-Projekte, darunter auch Atomprojekte. Die Weltfinanzkrise hat diese Hürden verschärft.“



    Laut Teodor Chirică müsste Rumänien zusammen mit den anderen 13 EU-Staaten, die an der weiteren Entwicklung der Atomenergie-Programme interessiert sind, gemeinsame Stellungnahmen erarbeiten und diese in Brüssel vorstellen.