Tag: Atomwaffen

  • Nachrichten 11.10.2022

    Nachrichten 11.10.2022

    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis hat nach Gesprächen mit der georgischen Präsidentin Salome Surabitschwili in Bukarest erklärt, dass Rumänien einer der stärksten Unterstützer der georgischen Bestrebungen nach europäischer und euro-atlantischer Integration bleibe. Die georgische Präsidentin dankte Bukarest für die Unterstützung und verurteilte ebenso wie Präsident Iohannis das Vorgehen Russlands in der Ukraine. Iohannis erklärte auch, dass Rumänien mit Georgien und anderen Partnerstaaten zusammenarbeitet, um wichtige strategische Projekte zu verwirklichen. Eine Priorität sei dabei der Bau eines Unterwasser-Glasfaserkabels zwischen den beiden Ländern, um die digitale Konnektivität zwischen der EU, Georgien und weiter entfernt in Zentralasien zu entwickeln. Die beiden Präsidenten unterzeichneten außerdem eine gemeinsame Erklärung über eine strategische Partnerschaft zwischen Rumänien und Georgien.



    Die Präsidenten von 11 osteuropäischen NATO-Mitgliedern, darunter Rumänien, verurteilten am Dienstag die jüngsten russischen Bombenangriffe auf ukrainische Städte als Kriegsverbrechen, wie AFP und Reuters berichteten. In einer von der polnischen Ratspräsidentschaft herausgegebenen Erklärung verurteilten die Staats- und Regierungschefs der 11 Staaten – Mitglieder des Bukarester 9-Formats (Bulgarien, Tschechische Republik, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Slowakei und Ungarn) sowie Montenegro und Nordmazedonien – jegliche Drohung Russlands mit dem Einsatz von Atomwaffen. Beim russischen Beschuss mehrerer ukrainischer Städte am Montag wurden nach Angaben der ukrainischen Rettungsdienste mindestens 19 Menschen getötet und 105 verletzt.



    Experten der Europäischen Kommission bewerten in Rumänien die Vorbereitungen des Landes auf den Beitritt zum Schengen-Raum. Sie prüfen die Grenzkontrollen, die Asyl- und Rückführungspolitik und den Stand der Ausbildung des Personals nach Schengen-Standards. Der Schengen-Beitritt wurde am Montag auch von Premierminister Nicolae Ciucă mit rumänischen Europaabgeordneten der Regierungskoalition erörtert, die ihm versicherten, dass die größten Fraktionen im Europäischen Parlament nächste Woche die Entschließung zum Beitritt Rumäniens und Bulgariens zum Schengen-Raum unterstützen werden. In einer weiteren Entwicklung hat Innenminister Lucian Bode die Politiker aufgefordert, an einem gemeinsamen Strang zu ziehen, damit Rumänien am 1. Januar die Schengen-Aufnahme schafft. Der niederländische Premierminister Mark Rutte wird am Mittwoch im Rahmen der Vorbereitungen für den Schengen-Beitritt nach Rumänien reisen. In den letzten Jahren waren die Niederlande das einzige Land, das sich gegen den Beitritt Rumäniens ausgesprochen hat.



    Der Kreditindex ROBOR, auf dessen Grundlage die Kosten von Darlehen in Rumänien berechnet werden, ist am Dienstag auf 8,03% per anno geklettert. Am Anfang des Jahres lag er bei 3,02%. Letzte Woche hatte die Zentralbank den Leitzins auf 6,25% angehoben, um den Inflationsdruck zu dämpfen.



    Die Abgeordnetenkammer hat die für Dienstag geplante Diskussion und Abstimmung über einen einfachen Misstrauensantrag gegen Innenminister Lucian Bode vertagt. Die Unterzeichner des Antrags fordern den Rücktritt von Bode, weil er es versäumt hat, die Institution zu reformieren. Der Vorsitzende der Union Rettet Rumänien, Cătălin Drulă, sagt, Bode müsse auch für den Skandal um den Kauf von 600 BMW-Fahrzeugen für die rumänische Polizei durch eine mutmaßlich manipulierten Ausschreibung zur Rechenschaft gezogen werden. Von der Beschaffung habe seiner Meinung nach die politische Klientel der Nationalliberalen Partei profitiert.



    Die Europäische Staatsanwaltschaft gibt bekannt, dass ein Bukarester Gericht einen rumänischen Geschäftsmann und das von ihm vertretene Unternehmen angeklagt hat, nachdem sie in betrügerischer Absicht europäische Gelder in Höhe von 3 Millionen Euro für die Entwicklung eines Forschungs- und Entwicklungszentrums für medizinische Wiederherstellung und biologische Rekonstruktion erhalten haben. Die Ermittlungen werden von der Bukarester Niederlassung der Europäischen Staatsanwaltschaft geführt. Es besteht zudem der Verdacht, dass das Unternehmen und sein Vertreter auch der Geldwäsche schuldig sind. Der rumänische Geschäftsmann habe in Komplizenschaft mit einem Unternehmen aus Spanien gehandelt, so die EuSta.



    Der Außenminister der Republik Moldau, Nicu Popescu, hat den russischen Botschafter in Chișinău, Oleg Vasnetsov, einbestellt, um Erklärungen über den Abschuss von drei Marschflugkörpern gegen die Ukraine zu verlangen, nachdem die von russischen Militärschiffen im Schwarzen Meer abgeschossenen Projektile den moldauischen Luftraum durchquerten. Das moldauische Außenministerium erklärte, die Republik Moldau betrachte diesen Vorfall als äußerst schwerwiegend und bedauerlich und als einen, der zusätzliche Spannungen verursachen könnte. Die Verletzung des nationalen Luftraums sei völlig inakzeptabel, und die Beschießung des Nachbarlandes müsse sofort eingestellt werden, so das moldauische Außenministerium in einer Erklärung. Auch die Präsidentin des Landes, Maia Sandu, verurteilte nachdrücklich die kriminellen Angriffe Russlands auf verschiedene Regionen der Ukraine.


  • Die Woche  15.08. – 19.08. im Überblick

    Die Woche 15.08. – 19.08. im Überblick

    Die langanhaltende Dürre hat in Rumänien bereits über 350 Tausend Hektar Agrarland zerstört – die gesamte betroffene Fläche werde allerdings erst gegen des Ende des Jahres feststehen, wenn alle Erkenntnise beim Landwirtschaftsministerium eingelaufen sind. Minister Achim Irimescu denkt daran, die Landwirte zu unterstützen, um die Schulden für Strom und Wasser zu Bewässerungszwecken leichter schultern zu können. Um für die Ernteausfälle entschädigt zu werden, müssen Landwirte zudem nachweisen, dass mindestens 30 Prozent der Fläche von den Folgen der Dürre betroffen sind und es kein Bewässerungssystem gab. Die Landwirte protestieren inzwischen gegen die verspätete Auszahlung der Agrarsubventionen – einige von ihnen sind sogar in Hungerstreik getreten und werfen dem Landwirtschaftsminister vor, seine Versprechen nicht eingehalten zu haben.





    Die rumänischen Behörden haben Informationen, denenzufolge die USA 20 atomare Sprengköpfe vom türkischen Stützpunkt Incirlik nach Deveselu in Südrumänien verlegen wollen, kategorisch dementiert. Eine solche Meldung hatte die Webseite euractiv.ro gebracht und dabei auf die Verschlechterung der Verhältnisse zwischen Ankara und Washington hingewiesen. Der rumänische Verteidigungsminister, Mihnea Motoc, bezeichnete die Meldung als reine Spekulation. Es gebe weder politische, noch Fachgespräche in diesem Sinne. Der sozialdemokratische Europaabgeordnete und frühere Verteidigungsminister Ioan Mircea Paşcu, sagte seinerseits, dass auch laut Beitrittsvertrag zur NATO auf rumänischem Gebiet keine Atomwaffen stationieren dürfen. Eine Verlegung der Sprengköpfe sei auch technisch nicht möglich, da es beim Stützpunkt in Deveselu keinen Flugplatz gebe, der Bomberflugzeuge mit Atomwaffen an Bord abfertigen kann, so Paşcu.




    Im Falle des gefälschten Sky-News-Bericht zum Waffenhandel in Rumänien ist ein Strafermittlungsverfahren gegen drei Journalisten des britischen Senders eröffnet worden. Staatsanwälte begründeten dies mit dem Verdacht auf Verbreitung von Falschinformationen als potentielle Bedrohung für die Landessicherheit.


    Die drei Journalisten hätten die Informationen im Internet und in den Medien verbreitet, obwohl sie sich der gefälschten Inhalte bewusst gewesen seien. Die maskierten Männer, die in der Reportage mit angeblich aus der Ukraine eingeschmuggelten Gewehren zu sehen sind, sitzen seit letzter Woche in Untersuchungshaft. Auch ihnen wird die Verbreitung von Falschinformationen mit Konsequenzen für die nationale Sicherheit vorgeworfen.


    Mittels eines Rechtshilfeersuchens wollen die rumänischen Staatsanwälte die britischen Journalisten vernehmen. Die Ermittlungen haben gezeigt, dass die sogenannte journalistische Recherche nicht auf echten Tatsachen beruht, sondern auf die von den Journalisten erfundene Geschichte. Diese hätten falsche Informationen als echte Taten dargestellt. Die Journalisten hätten gewusst, dass die Protagonisten nicht Waffenschmuggler, sondern Jäger seien und das die Waffen legal in deren Besitz waren.





    Die Regierung will die Vorschriften zur Briefwahl ändern, weil das Interesse der Auslandsrumänen an einer Wahlbeteiligung unter den jetzigen Voraussetzungen sich in Grenzen hält – nur 4700 beantragten die Aufnahme in das Wahlregister, weil sie dafür persönlich bei den diplomatischen Vertretungen vorsprechen müssen. Sollte es möglich werden, den Antrag auch digitaleinzureichen, dürfte auch das Interesse steigen, glaubt die Regierung. Eine Eilverordnung, die das regelt und auch mehr Wahllokale im Ausland vorsieht, soll möglicherweise nächste Woche besprochen werden. In Rumänien finden im Spätherbst Parlamentswahlen statt.





    Der Spielfilm “Sieranevada” in der Regie von Cristi Puiu ist der Vorschlag Rumäniens für den Oscar-Preis für den besten fremdsprachigen Film. Das teilte das Nationale Filmkunstzentrum mit. Der Streifen über enge Verwandte, die sich vierzig Tage nach dem Tod eines Familienmitglieds zu einem traditionellen orthodoxen Festessen treffen, hatte seine Premiere am ersten Tag der Filmfestspiele in Cannes.





    In der Hinrunde der Playoffs der Europa League trennten sich der rumänische Landesmeister Astra Giurgiu und die Engländer von West Ham United unentschieden

    1-1. In Bukarest erlebte der Vizemeister Steaua dafür eine schmetterende Niederlage gegen Manchester City: 0-5 hie‎ß es am Ende des Spiels. Steaua hat praktisch keine Chance auf ein Weiterkommen in der Champions League, tröstet sich aber mit einer Teilnahme an der Gruppenrunde in der Europa League.




  • Spekulationen über Verlegung des Atomarsenals von Incirlik dementiert

    Spekulationen über Verlegung des Atomarsenals von Incirlik dementiert

    Bukarest hat die Spekulationen prompt, kategorisch und mehrstimmig dementiert, laut denen die Vereinigten Staaten begonnen hätten, die derzeit in der Türkei stationierten Atomwaffen nach Rumänien zu verlagern. Das Auswärtige Amt weist diese Informationen entschlossen zurück“ — hie‎ß es im Kommuniqué der rumänischen Diplomatie, das auf Antrag der Presse veröffentlicht wurde.



    Auch der Verteidigungsminister der politisch unabhängigen Bukarester Regierung, Mihnea Motoc, präzisierte: Es hat keinerlei Diskussionen, weder auf politischer Ebene, noch auf Fachebene, in diesem Sinne gegeben; es gibt keine Gedanken über Pläne in diese Richtung. Wir können somit kategorisch auf diese Information reagieren, dass es sich nur um eine Spekulation handelt.“



    Der Chef der Verteidigung in der Regierung, die 2004 die Aufnahme in die Nato erzielte, der heutige sozial-demokratische Europaabgeordnete Ioan Mircea Paşcu, erklärte, dass die Verlagerung der Atomsprengkörper aus der Türkei nach Rumänien weder politisch noch technisch machbar sei.



    Ioan Mircea Paşcu, für Radio Rumänien: Als Rumänien und weitere Nato-Mitgliedsstaaten in die Allianz aufgenommen wurden, hat es eine möglichst klare Verpflichtung gegeben, dass auf dem Territorium dieser Staaten keine Atomwaffen stationiert und keine permanenten Stützpunkte errichtet werden sollen. Wir sehen, dass diese Verpflichtung eingehalten wird, denn die Truppen, die nach den Ereignissen auf der Krim hierher befördert wurden, um diese Flanke der Allianz zu stärken, werden hier turnusmä‎ßig entsandt. Zweitens sind die Atomwaffen in der Türkei in Form einiger Flugzeugbomben, die nur mit Flugzeugen ans Ziel befördert werden können. Rumänien verfügt zurzeit über keine Anlage auf seinem Boden, wo Atomwaffen gelagert werden können.“



    Die Klarstellungen der rumänischen Vertreter wurden notwendig, nachdem das Nachrichten-Portal Euractiv behauptet hatte, dass vor dem Hintergrund der Verschlechterung der Beziehungen zwischen Washington und Ankara 20 Atomsprengkörper von dem bekannten Nato-Militärstützpunkt Incirlik in der Türkei zu dem neueröffneten Stützpunkt Deveselu im Süden Rumäniens verlagert werden sollen. Die Nato-Alliierten, darunter auch die Türkei, haben aufgrund eines Abkommens von 1960 vereinbart, zur Entmutigung der Aggressivität der ehemaligen Sowjetunion amerikanische Atomwaffen zu beherbergen.



    In einem Bericht vor zwei Jahren gab die Nord-Atlantische Allianz an, dass die Atomwaffen unter Sicherheitsbedingungen untergebracht sind, ohne anzugeben, wo genau. Wenn die Angelegenheit technisch gesehen geklärt zu sein scheint, wollen die rumänischen und ausländischen Analytiker nicht auf den Genuss der politischen und geopolitischen Spekulationen verzichten.



    Sie halten fest, dass eine Unterdrückungswelle infolge des misslungenen Putschversuches im Juli aus dem autoritären türkischen Präsidenten Recep Tayip Erdogan einen immer mehr unsicheren Partner für die Vereinigten Staaten mache. Sie bewerten die Befürchtungen der Amerikaner bezüglich der Sicherheit der Atomwaffen, die sich in der Türkei befinden, als begründet, unter den Bedingungen, dass dieses Land immer unstabiler wird.

  • Nachrichten 18.08.2016

    Nachrichten 18.08.2016

    BUKAREST: Rumäniens Außen- und Verteidigungsministerium haben den Bericht über die vermeintliche Verlegung von US-amerikanischen Atomwaffen aus der Türkei nach Rumänien dementiert. Laut einem am Donnerstag veröffentlichten Artikel sollen zwei unabhängige Sicherheitsquellen dem Nachrichtenportal EurActiv mitgeteilt haben, dass die USA gut 20 Sprengköpfe aus der NATO-Luftwaffenbasis in Incirlik in das südrumänische Deveselu verlegen wollen. Dieser Schritt stehe unter dem Eindruck der jüngsten Verschlechterung der Beziehungen zwischen Ankara und Washington nach dem Putschversuch vom 15. Juli. Rumäniens Verteidigungsminister Mihnea Motoc wies die Behauptungen als pure Spekulationen“ zurück. Die NATO-Staaten, darunter auch die Türkei, hatten sich 1960 durch ein Abkommen verpflichtet, amerikanische Kernwaffen zu beherbergen. Das galt als Abschreckungsmaßnahme für die Sowjetunion. Das nord-atlantische Militärbündnis hatte 2014 von einer sicheren Stationierung der Atomwaffen, jedoch nicht von deren Aufenthaltsort berichtet.



    BUKAREST: Die Autoverkäufe haben in Rumänien in den ersten sieben Monaten des Jahres um 15% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres zugelegt, gemäß Angaben des Verbandes der Autohersteller und –importeure. Die Produktion bei Dacia, der rumänischen Renault-Tochter, ging allerdings um 6,6% zurück. Dennoch hält sich Dacia ganz hoch in der Rangliste der Vorlieben der Rumänen, mit einem Marktanteil von 30%. Auf den nächsten Plätzen befinden sich Volkswagen, Skoda, Renault und Ford.



    BUKAREST: Rumäniens Landwirte haben bei ihrer Protestaktion vor derm Regierungssitz in Bukarest den Rücktritt von Landwirtschaftsminister Achim Irimescu gefordert. Sie sind unzufrieden, weil die ungefähr 360 Millionen Euro an Subventionen nicht ausgezahlt wurden. Die Finanzmittel stammen aus europäischen Fonds. Die Tierzüchter traten in den Hungerstreik und wollen so lange weiter machen, bis alle ausstehenden Zahlungen getätigt sind. Indes sind etwa 350.000 Hektar Ackerland von der Dürre betroffen, erklärte Landwirtschaftsminister Achim Irimescu.

  • Westen reagiert auf Russlands Verbalattacke gegen Dänemark

    Westen reagiert auf Russlands Verbalattacke gegen Dänemark

    Ende letzten Jahres hat der Kreml eine direkt von Präsident Wladimir Putin genehmigte Neuaufstellung der russischen Militärdoktrin veröffentlicht — zu den im Dokument aufgezählten Bedrohungen gehörten die Konsolidierung der NATO-Militärkapazitäten und das Projekt des Raketenschildes in Osteuropa. Es half nichts, dass die NATO versicherte, der Schild sei nicht gegen Moskau gedacht, sondern ausschlie‎ßlich defensiv ausgerichtet — Russland drückte seine Ängste offen aus, griff aber auch zu mehr oder weniger offenen Drohungen.



    Die vorerst letzte kam am letzten Wochenende vom russischen Botschafter in Kopenhagen. In einem Artikel in der dänischen Presse sagte Botschafter Michail Wanin, dass Russland sämtliche Länder, in denen Teile des Antiraketensystems der NATO stationiert sind, als legitime Ziele ansieht — sollte Dänemark wie geplant dem System beitreten, riskieren dänische Kriegsschiffe einen Angriff mit russischen Atomwaffen. Martin Lidegaard, der dänische Au‎ßenminister reagierte sofort: Die Kommentare des russischen Botschafters sind inakzeptabel. Eine Grenze ist überschritten worden, sagte er. Die NATO stellte ihrerseits klar, sämtliche Alliierten vor jeder Bedrohung zu schützen. Der amerikanische Botschafter in Kopenhagen verurteilte die Äu‎ßerungen des russischen Diplomaten.



    Der rumänische Au‎ßenminister, Bogdan Aurescu, erklärte seine Solidarität mit Dänemark und sagte, dass die Androhung von Gewalt gegenüber einem NATO-Staat unhaltbar sei. Das Raketenverteidigungssystem sei nach der UNO-Definition als Selbstverteidigung auszulegen und habe gar nicht mit Russland zu tun. Eine ähnliche Position hatte auch der rumänische Verteidigungsminister Mircea Duşa. Der amerikanische General Phillip Breedlove, Befehlshaber der alliierten Streitkräfte in Europa, verdeutlichte, dass Rumänien einem hohen Druck ausgesetzt wurde, als es dem Abwehrsystem beitrat — das sei auch der Fall Polens gewesen und wird jedem Land passieren, das Teil dieses Defensivprojekts werden will.



    Inzwischen finden vor dem Hintergrund der Krise in der Ostukraine und der Annektierung der Krim durch Russland vor einem Jahr umfassende Militärmanöver und Übungen sowohl der NATO als auch Russlands statt. Allein letzte Woche ging ein Seemanöver mit rumänischer Beteiligung am Schwarzen Meer zu Ende, aber Übungen fanden auch im Norden und Westen Europas statt — in Gro‎ßbritannien, Norwegen und Deutschland. Russland führte seinerseits breit angelegte Manöver in seinem Teil der europäischen Arktis durch.

  • Geopolitik und Militärdoktrin: keine Annäherung zwischen Russland und USA

    Geopolitik und Militärdoktrin: keine Annäherung zwischen Russland und USA

    Der russische Staatschef Wladimir Putin meint, die zweite Phase des globalen US-Raketenschilds, die NATO-Ausweitung in Richtung Osten sowie die Gefahr der Militarisierung der arktischen Region seien methodische Versuche, das strategische globale Gleichgewicht zu zerstören.



    Russlands Präsident Wladimir Putin sprach auf dem Jahrestreffen des Verteidigungsministeriums über Moskaus Sicherheitsprioritäten im Nahen Osten und Asien sowie über die Gefahr der Ausweitung des Extremismus in den Nachbarsgebieten Russlands. All das habe direkte Auswirkungen auf die nationalen Interessen Russlands und bestimmen die politischen Prioritäten, sagte Putin. Der Korrespondent von Radio Rumänien in Moskau, Alexandr Beleavschi, eläutert:



    Eines der grundsätzlichen Konzepte, auf dem die neue Doktrin der russischen Au‎ßenpolitik fu‎ßt, ist die unteilbare Sicherheit. Das Dokument sieht vor, Russland werde seine Beziehungen zur NATO abhängig von der Bereitschaft der Allianz für eine Partnerschaft gestalten, die gleiche Rechte vorsieht. Die Doktrin bestätigt Russlands negative Stellung gegenüber der NATO-Ausweitung und dem Nähertreten der militärischen Struktur an seine Grenzen.“



    Moskaus Hauptpriorität sei die Integration im euroasiatischen Raum, was auch die Verstärkung des wirtschaftlichen Raums Russland — Kasachstan — Wei‎ßrussland und die Gründung der euro-asiatischen Wirtschaftsunion einschlie‎ße, so Putin. Russland müsse zur Verstärkung der Multipolarität der Welt beitragen. Dies bedeute, Mechanismen der kollektiven Reaktion auf Drohungen gegenüber der regionalen Sicherheit zu entwickeln, auch wenn dafür die Verstärkung der militärischen Komponente des Vertrags für Kollektive Sicherheit notwendig sei. Mitglieder dieser Struktur, die von Moskau geleitet wird, sind mehrere ex-sowjetische Republiken.



    Die geopolitische Entwicklung verpflichte Russland zu intelligenten und rapiden Taten. Daher verlangte der russische Staatschef eine massive Modernisierung der Armeekräfte, die sich auf fünf Jahre erstrecken soll. US-Präsident Barack Obama hat aber Moskau vorgeschlagen, den Militärapparat zu reduzieren. Alexandr Beleavschi dazu:



    Laut dem russisch-amerikanischen Start-Vertrag, der von den Präsidenten Medwedjew und Obama 2010 unterzeichnet wurde, engagieren sich die zwei Supermächte, die Atomsprengköpfe auf strategischen Trägersystemen (Interkontinentalraketen, U-Boot gestützte Langstreckenraketen und Langstreckenbomber) auf je 1.550 Stück zu reduzieren.Die Zahl der stationierten und nicht stationierten Interkontinentalraketen, U-Boot gestützten Raketen und Langstreckenbomber wird insgesamt für jedes Land auf 800 Stück begrenzt, wobei nicht mehr als 700 stationiert sein sollen.



    US-Präsident Obama hat in seiner Ansprache vor der Nation erklärt, er werde Russland vorschlagen, die Zahl der Atomwaffen unter der im neuen Start-Vertrag festgelegten Zahl zu reduzieren. Die russischen Militärexperten meinen hingegen, diese Vorschläge würden Russland keine Vorteile bringen. Ein Grund sei, dass die amerikanischen Waffen die festgelegte Höchstgrenze überschreiten, während die russischen sogar unter der Mindestzahl liegen. Eine zweite Ursache sei die unterschiedliche Struktur derAtomwaffentriade. Den Kern der russischen Atomwaffentriade bilden die bodengestützten Atomwaffen, während die Amerikanischer sich vorrangig auf Atom-Boote stützen. Ein anderes Argument ist der riesige Vorteil der USA dank der modernen konventionellen Waffen. Ein weiteres, das vierte Argument, ist die geopolitische Nachbarschaft — China, Nordkorea, Pakistan, Iran, im Falle Russlands und Mexiko und Kanada im Falle der USA.



    Das Treffen in Berlin zwischen dem US-Au‎ßenminister John Kerry und seinem russischen Gegenüber Sergej Lawrow hat keine konkrete Antworten auf die russisch-amerikanischen Fragen gebracht. Vor dem Treffen war über einen möglichen Kompromiss zwischen Russland und den USA spekuliert worden — eine politische Erklärung, die von den Präsidenten beider Länder unterzeichnet werden sollte. Darin sollte man bekräftigen, dass der US-Raketenabwehrschild nicht gegen die russischen Atomwaffen gerichtet ist.



    Nach den Gesprächen in Deutschland hat der russische Chefdiplomat diese Spekulationen dementiert. Moskau wünsche keine Erklärungen, sondern Garantien, dass der Raketenschild nicht gegen Russland gerichtet wird. Garantien, die nach technisch-militärischen Kriterien überprüfbar sein müssen. Washington hat hingegen mehrmals verlauten lassen, die USA können keine Garantien gewährlsieten. Das russische Programm für die Modernisierung der Streitkräfte in der Zeitspanne 2011-2020 stützt sich auf eine Rekordsumme von circa 650 Milliarden Dollar. Experten meinen allerdings, Russland werde diese Summe kaum auftreiben können.



    Audiobeitrag hören: