Tag: Aufforstung

  • Etappenziel des Aufbauplans: Abgeordnetenkammer verabschiedet Forstgesetzbuch

    Etappenziel des Aufbauplans: Abgeordnetenkammer verabschiedet Forstgesetzbuch

    Das neue Forstgesetzbuch gehört zu den Etappenzielen des Nationalen Aufbau- und Resilienzplans. Jetzt wurde es von der Abgeordnetenkammer, bei der die Entscheidungsbefugnis liegt, mit großer Mehrheit angenommen. Das Gesetz sieht unter anderem die Einbeziehung der Wälder in die Grüngürtel der Städte, eine Vergrößerung der bewaldeten Flächen und die Einführung des Vorkaufsrechts für die einheimischen Möbelhersteller vor. Das Grundgehalt der Mitarbeiter der Forstpolizei wird um 25% angehoben.

    Zu den neuen Maßnahmen gehört zudem die Videoüberwachung von Waldwegen, die Beschlagnahme von gestohlenem Holz und den zum Transport verwendeten Fahrzeugen sowie Haftstrafen von 1-5 Jahren für die Fälschung von forstwirtschaftlichen Computerdaten. Außerdem wird das Konzept der „Alterungsinseln“ eingeführt, ein Mechanismus, der größere Waldflächen vor Kahlschlag schützen wird. Der Staat wird in Zukunft Wälder überwachen und aufforsten können, die vollständig abgeholzt und verlassen sind,  dies auch ohne Genehmigung des Eigentümers.

    Um Korruption zu vermeiden, dürfen die Eigentümer von Holzverarbeitungsunternehmen und ihre Verwandten nicht mehr bei den Forstämtern angestellt werden. Nicht zuletzt können Wanderer jetzt uneingeschränkt die Waldflächen betreten.

    Umweltminister Mircea Fechet spricht von einem Neuanfang im Bereich der Forstverwaltung. Die Aufforstung gehört zu den Schwerpunkten des neuen Gesetzbuchs, sagt er.

    Der Waldbestand in Rumänien hat in den letzten 30 Jahren einen leichten Aufwärtstrend erfahren.  Dies vor allem im letzten Jahr, als es uns gelungen ist, mit Mitteln aus dem Nationalen Aufbauplan Flächen aufzuforsten, die bislang nicht als Wald galten. Heute haben wir fast 9.000 Hektar unter Vertrag, von denen in diesem und im letzten Jahr bereits mehr als 3.000 Hektar aufgeforstet wurden, und ich glaube, dass sich dieser Trend fortsetzen wird.

    Umweltminister Fechet wies auch darauf hin, dass die Forst- und Holzwirtschaft und die damit verbundenen Industrien 3,5 % des rumänischen BIP ausmachen.

    Das neue Forstgesetzbuch verursacht allerdings auch Unzufriedenheiten bei der Opposition. Der Abgeordnete Dan Tanasă von der rechtsextremen AUR kritisiert die Tatsache, dass das Gesetz ausländischen Unternehmen nicht verbietet, Holz aus den rumänischen Wäldern zu gewinnen.

     Wir werden die rumänischen Wälder erst dann wirklich schützen, wenn Sie ausländische Unternehmen aus Rumänien vertreiben, damit sie das Holz bei sich zuhause erwirtschaften, und wenn die rumänischen Wälder von Rumänen genutzt werden. Erst dann können Sie sich rühmen, etwas für die rumänischen Wälder getan zu haben.

    Mehr als sieben Monate sind vergangen, seitdem das neue Forstgesetzbuch vom Senat als erste Kammer verabschiedet wurde. In dieser Zeit wurde der Gesetzestext mehr als 200 Mal geändert. Jetzt wurde das Gesetzbuch dem rumänischen Präsidenten zur Unterzeichnung übermittelt.

  • Monat der Baumpflanzung: Forstamt und Volontäre wollen 23 Mio. Setzlinge pflanzen

    Monat der Baumpflanzung: Forstamt und Volontäre wollen 23 Mio. Setzlinge pflanzen

     

     

    Der Wald ist mehr als nur das Holz, das daraus gewonnen wird. Er ist ein Ökosystem, in dem viele Pflanzen- und Tierarten in Harmonie leben. Er schützt die Menschen vor Überschwemmungen und Erdrutschen, verhindert die Wüstenbildung und schützt landwirtschaftliche Flächen. Rumänien verfügt heute über rund sieben Millionen Hektar Wald. Um auf ihre Bedeutung aufmerksam zu machen, wurde 1936 der Monat der Baumpflanzung eingeführt. Er ist eine der wichtigsten forstwirtschaftlichen und umweltpolitischen Veranstaltungen, die die Öffentlichkeit und die Entscheidungsträger für die Bedeutung der Wälder und ihre wichtige Rolle bei der Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts sensibilisiert.

    Die Veranstaltung findet jedes Jahr vom 15. März bis 15. April statt. Im Einklang mit dem Forstgesetzbuch werden zahlreiche Aufforstungsaktionen sowie Bildungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen durchgeführt. Die für die Aufforstung benötigten Setzlinge werden vom Nationalen Forstamt zur Verfügung stellt und die Freiwilligen bei dieser Arbeit werden logistisch unterstützt. Der Monat der Baumpflanzung überschneidet sich teilweise mit der Frühjahrsaufforstungskampagne der nationalen Forstbehörde.

     

    Die Eröffnung des diesjährigen Baumpflanzmonats fand in Anwesenheit der zentralen Behörden statt, die an einer Pflanzaktion auf dem Gelände des Forstamtes von Bacău teilnahmen. Auf einer Fläche von 1,5 Hektar wurden 3 750 Setzlinge von Weißpappeln und Schwarzpappeln gepflanzt. Die Bedeutung der Wälder für die Gesundheit der Menschen darf nicht unterschätzt werden, sagt Marius Sîiulescu, Leiter der nationalen Forstbehörde. Für alle Aufforstungsarbeiten, Ergänzungen von Plantagen, die Wiederherstellung beschädigter Forstgebiete, die Pflege von Plantagen und natürlich regenerierten Flächen sind in diesem Jahr umgerechnet knapp 60 Mio. € vorgesehen.

    Das gesamte Forstteam führt spezifische Aktivitäten durch, insbesondere Pflanzarbeiten, aber auch andere Aktivitäten, bei denen wir wissen, dass neben unseren Mitarbeitern auch Freiwilligenverbände beteiligt sind. In diesem Zeitraum finden viele forstwirtschaftliche Bildungsmaßnahmen und Sensibilisierungsaktionen für die Bevölkerung über die Bedeutung unserer Arbeit statt. In diesem Frühjahr macht das Verjüngungsprogramm der Nationalen Forstamtes 74 % des gesamten Jahresprogramms aus. Wir pflanzen rund 23 Millionen Setzlinge auf einer Fläche von 2 600 Hektar.“

     

    Im März wird auch der Internationale Tag des Waldes begangen. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat 2013 beschlossen, diesen Tag am 21. März zu begehen, um das Bewusstsein für die Bewirtschaftung, Erhaltung und nachhaltige Entwicklung aller Arten von Wäldern zum Nutzen heutiger und künftiger Generationen zu schärfen. Die Wälder beherbergen etwa 80 % der biologischen Vielfalt der Erde und bestehen weltweit aus mehr als 60 000 Baumarten.

  • Legal gerodet: Rumäniens Niemandswälder

    Legal gerodet: Rumäniens Niemandswälder

    Viele der relativ jungen Wälder Rumäniens werden legal gerodet, weil sie in den letzten Jahrzehnten auf unbewirtschaftetem Grasland entstanden sind. Rechtlich gesehen werden diese Grundstücke nicht als Wälder betrachtet, da sie nicht Teil des nationalen Waldfonds sind. Sie haben somit einen unsicheren Status und sind in Gefahr, beschädigt oder sogar komplett zerstört zu werden. Dies wird auch durch die derzeitige Politik gefördert, die Nicht-Waldbesitzer gegenüber Waldbesitzern mehrfach begünstigt. Diese Wälder auf Grasland werden Niemandswälder genannt und machen 7% der bewaldeten Fläche Rumäniens aus. Radu Melu, nationaler Leiter der Forstabteilung des World Wide Fund Rumänien, erklärte:



    Die Niemandswälder machen 500.000 Hektar aus, laut der nationalen Waldinventur, von dort stammen die Daten, es sind offizielle Daten, 500.000 Hektar, die außerhalb des Forstfonds gewachsen sind. Denn diese Ländereien wurden nicht genutzt, sie wurden nicht bewirtschaftet. Und so haben die Wälder die Gebiete eingenommen, die einst, vor langer Zeit, gerodet wurden, um das landwirtschaftliche Gebiet zu entwickeln.



    Während in Rumänien Aufforstungskampagnen durchgeführt werden, erhalten die Besitzer dieser Flächen, auf denen junge Bäume gewachsen sind, vom Staat Ausgleichszahlungen für die Wiesenpflege, was automatisch die Rodung dieser Wälder nach sich zieht. Die Abholzung hinterlässt ein Gebiet voller Stümpfe und ohne Gras. Und Tatsache ist, dass diese Wiesen nicht gepflegt werden. Wir haben es einfach mit einem Wald zu tun, der in ein unkultiviertes Gebiet verwandelt wurde, voller Stümpfe und ohne Gras, wobei das Holz oft verrottet. Radu Melu, der Leiter der Forstabteilung des World Wide Fund Rumänien, meinte Folgendes über die Gebiete, in denen diese Wälder vorkommen, und ihre Bedeutung:



    In den hügeligen und bergigen Gebieten haben wir eine ganze Reihe von Wäldern außerhalb des Waldfonds, die besonders wichtig sind. Ich möchte hier zum Beispiel die Auwälder hervorheben, jene Waldreihen auf beiden Seiten des Flusses, die nicht wie Wälder aussehen oder wirken. Sie sehen so aus, wie Streifen, aber sie sind extrem wichtig für die Wasserqualität, und in Zukunft wird derjenige, der Wasser hat, reich sein. Wir müssen also gut auf diese sehr wichtige Ressource aufpassen.



    Rumänien fehlt eine klare nationale Strategie, die Forst-, Landwirtschafts- und Umweltziele in Einklang bringt. Derzeit zahlt der rumänische Staat sowohl für die Rodung von Niemandswäldern als auch für die Wiederaufforstung anderer leerer landwirtschaftlicher Flächen.

    Audiobeitrag hören:



  • Desertifizierung: Obstbau und Landwirtschaft gegen Wüstenbildung

    Desertifizierung: Obstbau und Landwirtschaft gegen Wüstenbildung

    In Rumänien betrifft das Phänomen der Wüstenbildung sowohl den südlichen Teil des Landes in der Nähe der Donau als auch die Region Dobrudscha. Aus Mangel an Ma‎ßnahmen zur Bekämpfung des Problems dehnen sich die degradierten Flächen von einem Jahr zum nächsten aus, wobei Sand immer mehr fruchtbares Land einnimmt. In einem Bericht des Europäischen Rechnungshofes aus dem Jahr 2018 wurde festgestellt, dass es in der Europäischen Union an einer gemeinsamen Vision fehlt und dass die Gefahr der Wüstenbildung nicht effizient und wirksam bekämpft wird.



    In einem Interview mit Radio Rumänien sagte der Umweltminister Costel Alexe, dass die derzeitige Regierung bereit sei, die schnellstmögliche Umsetzung von Projekten zur Bekämpfung der Wüstenbildung zu unterstützen, und nannte eine Reihe von Ma‎ßnahmen zur Stabilisierung des Sandbodens.



    Ein konkretes Beispiel ist der Akazienwald, der zur Stabilisierung und zur Verhinderung der Ausbreitung von Sanddünen in Mârşani, im Bezirk Dolj, angepflanzt wurde. Die rumänische Regierung verfügt über die finanziellen Mittel für die Durchführung dieser Kampagnen und Aufforstungen auf Sandboden, die aus Mitteln des Verbesserungsfonds und der Verwaltung des Umweltfonds stammen. Die lokalen Behörden müssen nur das betreffende Land identifizieren und vor allem mit den Eigentümern sprechen und ihnen zu verstehen geben, dass es in zehn oder zwanzig Jahren viel zu spät sein wird, wenn wir nicht sehr schnell handeln, und wir sind ohnehin schon spät dran.“




    Der Kreis Dolj im Süden Rumäniens hat die grö‎ßte Sandbodenfläche Rumäniens, nämlich mehr als 100.000 Hektar, ein Gebiet, das als Sahara Rumäniens“ bekannt ist. Der Wüstenbildungsprozess in der Kleinen Walachei (Oltenien, rum. Oltenia), einer Region im Süden des Landes, wird von den Experten des Forschungs- und Entwicklungszentrums für auf Sand gewachsene Pflanzen in Dăbuleni aufmerksam verfolgt, die seit der Gründung dieses Instituts eine Reihe von Lösungen vorgeschlagen haben. Die Leiterin des Zentrums, Aurelia Nedelcu, glaubt, dass die effiziente Nutzung dieser Bodenart die Lösung zur Bekämpfung der Wüstenbildung ist:



    Sand kann ein idealer Boden für die Landwirtschaft sein, insbesondere für den Gartenbau, wenn man die durchschnittlichen Temperaturen bedenkt, die in diesem trockenen und halbtrockenen Klima in Oltenien gemessen werden. Die Niederschlagsmenge, die in einem Jahr fällt, reicht für keine Art aus. Deshalb müssen wir die Bewässerung einsetzen. Der Boden in diesem Gebiet ist sandig, leicht, das Ergebnis der Windaktivität, und wird leicht vom Wind aufgewirbelt, was ein sehr einschränkender Faktor in der Landwirtschaft ist.“




    Vor fünfzig Jahren wurde in diesem Gebiet ein Bewässerungssystem gebaut, das als System Sadova-Corabia bekannt ist. Über 9.000 Hektar Land wurden gerodet, aber gleichzeitig wurde weitere 1.400 Hektar Wald-Schutzgürtel geschaffen, um das Vordringen von Sand zu verhindern. Leider sind einige dieser Wälder in den letzten drei‎ßig Jahren infolge des illegalen Holzeinschlags verschwunden. Die Leiterin des Forschungs- und Entwicklungszentrums für Sandpflanzen in Dăbuleni, Aurelia Nedelcu, erklärt, wie Sandböden stabilisiert werden können:



    Reihen von 10 Meter breiten Akazien-Schutzgürteln werden auf Sandböden gepflanzt, die anfällig für Windaktivität und -dissipation sind. Sie werden in einer Entfernung von 288 Metern in den am stärksten exponierten Gebieten und innerhalb von 560 Metern in den weniger gefährdeten Gebieten platziert. Der Windeinwirkung wird also durch diese Barrieren aus Akazienbäumen und Sträuchern entgegengewirkt. Roggen wird im Herbst in Streifen von 50 Metern Abstand angebaut, und im Frühling kultivieren wir Gartenbaupflanzen, die als Windschutz dienen. Die Bewässerung hat auch dazu beigetragen, diese Sandböden in landwirtschaftlich nutzbare Flächen zu verwandeln.“




    Das Forschungs- und Entwicklungszentrum für auf Sand gewachsene Pflanzen in Dăbuleni untersucht seit vielen Jahren, wie sich verschiedene Pflanzen und Obstbäume an Sandböden anpassen, und die Ergebnisse sind ermutigend. Die Direktorin des Zentrums, Aurelia Nedelcu, erzählt uns mehr:



    Obstbaumplantagen wurden eingeführt, insbesondere Steinobstbäume wie Pfirsich-, Aprikosen- und Kirschenbäume. Sie reagierten gut auf Bewässerung. Auch Gemüse wurde angebaut. Die Wassermelonen von Dăbuleni sind jetzt auf den Bauernmärkten sehr gefragt. Während es in der Vergangenheit nicht in Frage kam, hier Kartoffeln anzubauen, hat sich diese aride Region dank der Bewässerung in ein Gebiet verwandelt, in dem Frühkartoffeln angebaut werden, ein sehr profitables Geschäft für die lokalen Bauern. Auch die Erdbeeren gedeihen hier sehr gut, und sie können ab April geerntet werden.“




    Im vergangenen Jahr begann das Forschungs- und Entwicklungszentrum für Sandpflanzen in Dăbuleni mit dem Anbau von Arten, die bisher in Rumänien nur in botanischen Gärten zu finden waren, wie Kiwi, Olivenbäume, chinesische Datteln, Goji-Bäume und Feigenbäume. Die Schaffung neuer Sorten und Hybriden reicht jedoch nicht aus, sondern muss von dem wichtigsten Mittel zur Bekämpfung der Wüstenbildung, nämlich der Bewässerung, begleitet werden.

  • Aufforstung im Süden Rumäniens: 10 000 Setzlinge angepflanzt

    Aufforstung im Süden Rumäniens: 10 000 Setzlinge angepflanzt

    Das Nationale Forstamt Romsilva hat sich für das Jahr 2019 eine Walderneuerung von 12.615 Hektar im Rahmen des Nationalen Aufforstungsprogramms vorgenommen; davon 7.935 Hektar natürliche und 4.680 Hektar künstliche Regeneration. Neben den Arbeiten zur natürlichen und künstlichen Regeneration der Wälder hat das Nationale Forstamt Romsilva angekündigt, dass es auch zusätzliche Arbeiten durchführen wird, um die in den vergangenen Jahren angelegten Wälder zu ergänzen und die Wälder wiederaufzubauen, die von verschiedenen klimatischen Faktoren (Dürre, Brände usw.) beschädigt wurden. Für die Regeneration der Wälder werden Setzlinge aus eigenen Baumschulen verwendet. Jährlich werden etwa 50 Millionen Waldsetzlinge von 60 Arten in 9 zentralen Baumschulen und in 600 Baumschulen der Romsilva-Untereinheiten erzeugt. In den letzten fünf Jahren wurden etwa 70.000 Hektar Wald regeneriert.



    Der Verein Pădurea Copiilor“ (Wald der Kinder“) hat in diesem Frühjahr die Aufforstung von degradierten Landstücken im Süden des Landes fortgesetzt. Hunderte von Freiwilligen haben mit 10.000 Setzlingen zur Ausdehnung des Waldes in der Nähe der Ortschaft Dragoş Vodă im Landkreis Călăraşi beigetragen. Nach der eigentlichen Pflanztätigkeit folgen weitere fünf Jahre Arbeit zusammen mit den örtlichen Gemeinden, bis der Wald das massive Stadium erreicht. Der Verein hat langfristige Partnerschaften mit Unternehmen und Geldgebern und organisiert Bildungs- und Sportveranstaltungen sowie Kampagnen zur Unterstützung von Aufforstungsprojekten. Mehr dazu von Teodora Pălărie, Präsidentin des Vereins Wald der Kinder“:



    Der Verein »Pădurea Copiilor« (»Wald der Kinder«) setzt auch dieses Jahr seine 2008 begonnenen Aufforstungsaktivitäten in der Region Süd-Walachei fort. Das ist das Gebiet mit den wenigsten Wäldern, in der Ebene braucht man Wälder am nötigsten. Da es sich um eine landwirtschaftlich genutzte Fläche handelt, die den Beitrag des Waldes zur Regulierung des Mikroklimas benötigt, haben wir 2008 mit dem Aufforstungsprojekt begonnen. In den ersten zwei Jahren hatten wir etwa 500 bis 600 Freiwillige, die Bäume gepflanzt haben; nun haben wir mehr als 1000 Freiwillige. Es gibt immer mehr Menschen, die die Wirkung dieses Projekts verstanden haben und helfen wollen. Während der Frühlingskampagne vom 15. März bis 15. April hatten sich bereits 800 Menschen versammelt; mit ihrer Hilfe wurden über 40.000 Setzlinge gepflanzt. Unser Ziel ist es, möglichst viele Gemeinden im Süden des Landes zu erreichen. Für das Jahr 2020 haben wir uns vorgenommen, in 100 Gemeinden im Süden der Walachei präsent zu sein, und zwar in den 7 Landkreisen rund um Bukarest. Wir würden gerne Hunderttausende Menschen in unsere Freiwilligen-Familie aufnehmen. Da dieses Projekt auf individuellen Beiträgen basiert, ergänzt es die öffentlichen Bemühungen und sollte ein Vorbild für freiwilligen Einsatz, ein Pro-Aktivitätsmodell werden, das Natur, Landwirtschaft und Erziehung harmonisch zusammenbringt.“




    Rumänien hat in den letzten 100 Jahren mehr als die Hälfte der Waldfläche verloren. Mit nur 5% Wald ist der Süden des Landes das am stärksten betroffene Gebiet. Normalerweise sollten die Regionen in der Ebene zu 20% bewaldet sein.

  • Bewaldungskampagne: 25 Mio. Stecklinge im Frühjahr gepflanzt

    Bewaldungskampagne: 25 Mio. Stecklinge im Frühjahr gepflanzt

    Eine erste Etappe des diesjährigen Programms begann im Landkreis Călăraşi, an der Autobahn A2 Bukarest–Constanţa. Auf 750 Meter Länge und einer Gesamtfläche von 2,4 Hektar wurden Waldvorhänge gepflanzt. Der staatliche Forstbetrieb will auf dies auf rund 200 km an drei Autobahnen tun, sagt der zuständige Minister für Gewässer und Wald, Ioan Deneş:



    Es geht um 570 Hektar Wald entlang der Autobahnen A2, A1 und A4 sowie auf mehreren Nationalstra‎ßen. In diesem Jahr haben wir auch begonnen, 8,6 Hektar Wald in der Gegend um die Stadt Constanţa, nahe der Gemeinden Dor Mărunt und Jegălia zu pflanzen — dort betreiben wir auch zwei Pferdegestüte, die uns gehören. Ein Regierungsbeschluss soll baldmöglichst diskutiert werden, bei dem es um 77 Hektar Wald geht, die jedoch erst gegen Herbst gepflanzt werden sollen. In diesem Jahr lautet das Ziel 110 Hektar Waldvorhang, im Regierungsprogramm ist über ein Gesamtziel von 570 Hektar bis 2020 die Rede.“




    Einzelne Kommunalverwaltungen sind weiter fortgeschritten: In der Gemeinde Lenauheim im Landkreis Timiş pflanzt die Kommune seit 5 Jahren Robinien auf zerstörtem Gelände und die Gemeinde ist somit von Waldstücken umgeben, die sie gegen Wind und Schneestürmen beschützen, erklärt Bürgermeister Ilie Suciu:



    Mit Geld aus dem Kommunaletat haben wird 10.000 Stecklinge der wei‎ßen Robinie gekauft. Auf unserem Weidelang gibt es etwa 20 Hektar nichtproduktives Geländer, das für die Bepflanzung taugt. An jeder Einfahrt pflanzen wir jetzt je 50 Linden, aber das sind schon durchgewachsene Exemplare. Unser Geld reicht für etwa 500–600 Linden.“




    Der Forstbetrieb Romsilva will in diesem Frühling fast 25 Millionen Stecklinge pflanzen und so rund 9400 Hektar Wald sanieren, die dem Staat gehören. Über das gesamte Jahr ist die Sanierung von annähernd 13.000 Hektar vorgesehen — rund 36 Millionen Euro lässt sich der Staat das kosten. Freiwilligen, die an der Aktion teilnehmen wollen, stellt Romsilva etwa eine Million Stecklinge kostenlos zur Verfügung. In den letzten 27 Jahren hat Romsilva mehr als eine halbe Million Hektar Wald rehabilitiert — der Betrieb ist für 3,14 Millionen Hektar Wald verantwortlich und bietet Dienstleistung für Privatkunden an, die eine weitere Million Hektar besitzen.

  • Gemeinnütziger Verein veranstaltet Aufforstungskampagne

    Gemeinnütziger Verein veranstaltet Aufforstungskampagne

    Kinder, Jugendliche, Gendarmen, Einwohner mobilisieren sich gegen die Abholzung der Wälder, ein Phänomen, das seit vielen Jahren Rumäniens Natur zerstört. Es geht um die grö‎ßte Aufforstungsaktion in unserem Land. Die Organisatoren haben sich vorgenommen, mehr als eine Million Bäumchen auf die unproduktiven Flächen zu pflanzen. Liana Buzea, die Initiatorin des Projektes Plantăm fapte bune în România“, kommt mit Einzelheiten:



    Am 25. März fand in der Ortschaft Siliştea-Gumeşti im Kreis Teleorman die erste und einzige Aufforstung des Frühjahrs statt. Wir haben den Start gegeben und setzen fort, was wir im vergangenen Jahr begonnen haben. Wir hatten insgesamt 5000 Bäumchen und haben rund 1 Ha bepflanzt. 450 Volontäre haben sich daran beteiligt. Wir wollen durch dieses Projekt an der Aufforstung Rumäniens beitragen. Unsere Aufgabe ist, die Menschen zu sensibilisieren, zu mobilisieren. Wir pflanzen auf schlechtem Ackerland sowie dort, wo es Erdrutsch- und Überschwemmungsrisiko gibt. Danach pflanzen wir auch entlang der Stra‎ßen, wo Windschutzwälder notwendig sind.“




    Eine weitere Aktion wird im Herbst am 18. November stattfinden und wird in 15 Kreisen durchgeführt. Die Stadtverwaltungen und die Lokalräte werden die Flächen identifizieren, die aufgeforstet werden müssen, so dass die Freiwilligen an die Arbeit gehen können. Sie bekommen dafür ein Green Endorsement“-Diplom, das von mehr als 30 berühmten Unternehmen anerkannt wird. Liana Buzea dazu:



    Wir haben im Jahre 2011angefangen. Es war das Internationale Jahr der Wälder und das Europäische Jahr des Volontariats. Deshalb haben wir im ganzen Land eine Aufforstungsinitiative lanciert, die wir später »Plantăm fapte bune in România« nannten. Wir waren in mehr als 21 Landkreisen aktiv und haben 180 Ha aufgeforstet. Mehr als 27 Tausend Freiwillige haben im Frühjahr oder Herbst 600 Tausend Bäumchen gepflanzt. Wir helfen besonders im Sommer, wenn wir Unkraut jäten und mit dem Spaten den Boden um die Bäume lockern.“




    Wer an den Pflanzaktionen teilnehmen will, kann sich auf der Internetseite www.plantamfaptebune.ro einschreiben.

  • Forstamt wickelt erneut Bewaldungskampagne ab

    Forstamt wickelt erneut Bewaldungskampagne ab

    Das Nationale Forstamt hat auch dieses Jahr eine Bewaldungskampagne gestartet. Mit dieser Aktion, die bis zum 15. April abgewickelt wird, setzt ROMSILVA ein langjähriges Projekt fort, das sich zum Ziel setzt, das breite Publikum auf die bedeutende Rolle der Wälder für ein ausgeglichenes Ökosystem aufmerksam zu machen. Wir haben den Leiter der zuständigen Abteilung im Nationalen Forstamt, Mihai Daia, um Einzelheiten gebeten:



    ROMSILVA hat auch dieses Jahr die Bewaldungskampagne sehr gut organisiert. Wir haben uns vorgenommen, mehr als 75% Waldgebiet zu regenerieren, den übrig gebliebenen Rest von 25% setzen wir auf unsere To-do-Liste für Herbst. Dieses Jahr haben wir zum überwiegenden Teil Waldgebiet in der Gebirgs- und Hügelregion aufgeforstet, im Herbst wollen wir mit dem grö‎ßten Teil des Flachlandes weitermachen. In dieser Kampagne werden wir 3.800 Hektar Waldgebiet aufforsten und gleichzeitig 6.900 Hektar natürlich regenerieren. Wir haben zudem auch die notwendigen Setzlinge für die Herbstbewaldungen bereit. Es handelt sich um 32 Millionen Setzlinge aus den Baumschulen des Nationalen Forstamtes, die verschiedener Sorten, einschlie‎ßlich gemischter Sorten, angehören. Es gibt zudem einheimische Baumarten, die an unsere naturgeographischen Bedingungen sehr gut angepasst sind: Traubeneiche, Stieleiche, Kirschbaum, Esche, Nadelbäume, Fichte, Tanne, Lärchen, Kiefer. Diese Baumarten können wir ganz gut bewirtschaften, weil sie ans rumänische Klima sehr gut angepasst sind. Das Nationale Forstsamt verfügt über die notwendigen Setzlinge sowohl für den staatlichen Fortbestand als auch für das Waldgebiet, das sich im Privateigentum befindet. So zum Beispiel verfügt ROMSILVA über mehr als 45 Millionen Setzlinge und in dieser Kampagne brauchen wir nur 32 Millionen davon, also den Rest stellen wir den Waldbesitzern zur Verfügung, die ebenfalls aufforsten wollen. Die Setzlinge befinden sich derzeit in den Baumschulen landesweit.“




    In Rumänien gibt es über 2 Millionen Hektar Ackerland, das angesichts der schlechten Situation, in der es sich befindet, seine Funktion verloren hat. Das Ackerland könne aber aufgeforstet werden, sagt Mihai Daia:



    Das Nationale Forstamt setzt sich unter anderem zum Ziel, das betroffene Ackerland wieder zu bewirtschaften, aber zuerst muss es in den Waldbestand des Staates übergehen. Das erweist sich in letzter Zeit als besonders schwer. Das Nationale Forstamt hat sein volles Potenzial dabei gezeigt, das betroffene Ackerland aufzuforsten oder zu regenerieren, das sich in dieser Situation befindet, und es wieder zu bewirtschaften. 2004 haben wir Setzlinge auf 4.000 Hektar angebaut, in den vorherigen Jahren hatten wir es nur schwer geschafft, diese Grundstücke zu übernehmen.“




    Im Jahr 1800 verfügte Rumänien über 8,5 Millionen Hektar Wald, d.h. 35-45% seines ganzen Territoriums; diese Fläche ist aber mit der Zeit immer geringer geworden. Derzeit gibt es landesweit 6,9 Millionen Hektar Wald.

  • Bewaldungskampagne des Nationalen Forstamtes Romsilva

    Bewaldungskampagne des Nationalen Forstamtes Romsilva

    Das Nationale Forstamt Romsilva hat vor kurzem die Bewaldungskampagne gestartet. Innerhalb der nächsten zwei Wochen werden gro‎ße Waldflächen regeneriert, neue werden aufgeforstet, einige davon lagen bislang auf trockenem und unfruchtbarem Boden. Die breitesten Flächen, die jetzt aufgeforstet werden, befinden sich mit 712 Hektar im ostrumänischen Tulcea, im südwestrumänischen Landkreis Dolj, wo 231 Hektar bewaldet werden, und Brăila, ebenfalls im Osten des Landes, mit 176 Hektar. Wir haben den Leiter des Nationalen Forstamtes Dragoş Ciprian Pahonţu um Einzelheiten gebeten:



    Für dieses Jahr hatten wir uns vorgenommen, 14.600 Hektar Waldgebiet zu regenerieren, bei 8.600 Hektar davon handelt es sich um natürliche Regenerierung, bei 6.000 führen wir Bewaldungsarbeiten durch. Wir sind sehr stolz darauf, dass einen hohen Anteil, 59% der Bewaldungsarbeiten, die natürliche Regenerierung darstellt. Das ist das Ergebnis der Arbeit der Romsilva-Forstingenieure, die die Flächen richtig und erfolgreich behandelt haben. In Bezug auf die Kampagne haben wir vor, weitere 4.000 Hektar zu erneuern, 2.200 davon sind Aufforstungen, bei 1.800 Hektar handelt es sich um natürliche Regenerierung. Dafür werden wir rund 3 Millionen Schösslinge pflanzen, die Gesamtkosten belaufen sich auf 30 Millionen Lei. Die Bewaldungsarbeiten finanzieren wir über einen speziellen Fonds, es handelt sich um den Fonds für die Bewahrung und Regenerierung der Wälder, der aus dem Bestand des verkauften Holzes besteht. Ein besonderes Augenmerk schenken wir der Informierung über die Wälder Rumäniens. Wir haben diesbezüglich ein weitreichendes Bildungsprogramm gestartet, das sich in erster Linie an die jüngere Generation richtet, weil wir ein richtiges Image des Nationalen Forstamtes Romsilva in der rumänischen Gesellschaft pflegen möchten.“




    Das Nationale Forstamt Romsilva hat zudem zahlreiche Pflanzungsaktionen von Nichtregierungsorganisationen oder Personen unterstützt, indem es den Initiatoren derartiger Projekte über 170.000 Nadelbäume — Eichen-, Akazien-, Eschen-, Kirschbaum-, Lindenbaum- und Strauchschösslinge — kostenlos anbot.



    Die rumänischen Behörden haben darüber hinaus beschlossen, dass die Privatwälder, die 30 Hektar oder weniger messen, von nun an bewacht werden müssen. Die Ma‎ßnahme betrifft die Waldbesitzer, die entsprechende Verträge mit den Forstbehörden abgeschlossen haben, und zielt darauf ab, die illegale Abholzung zu bekämpfen. Zum ersten Mal wird somit diese Richtlinie umgesetzt, selbst wenn sie im Waldgesetz bereits 2008 verankert wurde. Die Ma‎ßnahme betrifft den Zeitraum 2016-2020, der Gesamtwert der zu diesem Zweck freigegebenen Finanzhilfe beträgt 248,9 Millionen Lei und die Zahl der Nutznie‎ßer für den besagten Zeitraum 2 Millionen. Rund 587.000 Hektar Waldgrundstücke werden landesweit nicht bewacht.



    Das Nationale Forstamt Romsilva verwaltet 3,15 Millionen Hektar Waldbestand und hat in den letzten 25 Jahren über 528.000 Hektar durch Aufforstung erneuert.

  • Aufforstung: Ein Wald für Kinder

    Aufforstung: Ein Wald für Kinder

    Das vor sieben Jahren angesto‎ßene Projekt wird durch sportliche Wohltätigkeitsveranstaltungen und private Spenden unterstützt. Inzwischen habe das Projekt beachtliche Erfolge erzielt, sagt die Koordinatorin von Ein Wald für Kinder“, Teodora Pălărie:



    Im Laufe der 7-jährigen Projekttätigkeit ist es uns gelungen, 37 Hektar landwirtschaftlicher Brachflächen aufzuforsten. Diese Grundstücke waren in öffentlicher Hand, es gab aber keine staatlichen Mittel für Investitionen, und da haben die Bürgermeisterämter die Chance einer Aufforstung erkannt. An den 14 Verpflanzungsaktionen und den Nachverpflanzungen waren über 8000 Freiwillige beteiligt. Ein Aufforstungsprogramm setzt ja zunächst die Bewaldung der degenerierten Flächen voraus, aber dann müssen 5-6 Jahre Nachpflanzungsaktionen stattfinden. Bei jeder Aktion muss man sich hinterher vergewissern, dass mindestens 80% der Jungbäume Wurzeln geschlagen haben. Wir hoffen, dass, sobald das Projekt bekannt ist und die Ergebnisse sichtbar sind, die Menschen auch beitragen wollen. Wir glauben, dass unsere Ergebnisse bislang vorzeigbar sind. In diesem Jahr haben wir z.B. die erste von einer NGO aufgeforstete Waldfläche eingeweiht. Es ist eine etwa 8 Hektar gro‎ße Fläche, die 86 Kilometer von Bukarest entfernt liegt, an der sogen. Sonnen-Autobahn [zur Schwarzmeerküste], in der Gemeinde Dragoş Vodă. Wenn Sie hinfahren, werden Sie einen kleinen, recht gut geformten Wald sehen, mit 3-4 Meter hohen Bäumen — das ist praktisch das erste sichtbare Ergebnis unserer Anstrengungen. Dann haben wir noch ein weiteres Projekt, das sich fast in der Abschlussphase befindet. Das ist der Wald in Vâlcelele, einer Nachbargemeinde von Dragoș Vodă im Landkreis Călăraşi. Zurzeit führt uns unsere Tätigkeit in den Landkreis Teleorman. Wir waren in den vergangenen Tagen vor Ort und haben sehr viele Gemeinden gesehen, wo die Agrarflächen unter Wasser standen. Etwa in Drăgăneşti-Vlaşca, wo wir gerade aufforsten, stand die Dorfmitte völlig unter Wasser, weil eben die fehlenden Wälder die Überschwemmungen begünstigen.“




    Insgesamt gibt es in Rumänien inzwischen ca. 3 Millionen Hektar Brachflächen, die aufgeforstet werden müssen. Die Umweltschutzorganisation Viitor plus“ hofft, dass in Zukunft immer mehr Spender und Unternehmen ihre Initiative unterstützen, mit der den Kindern gesunde Wälder hinterlassen werden sollen, erklärt Teodora Pălărie:



    Wir sind gerade dabei, neue Gebiete zu erschlie‎ßen. In Teleorman gibt es über 60 Gemeinden, die über Brachflächen verfügen. Die Lokalverwaltung hat diese Grundstücke bereits als degradiert eingestuft, allerdings gibt es nicht überall genug Geld für die Sanierung. Um das Projekt auch au‎ßerhalb von Teleorman umsetzen zu können, brauchen wir Mittel. Deshalb sind wir gerade dabei, für die Abführung jener 20% von der Profitsteuer zu werben, die Unternehmen als Spende für die Aufforstungen im Süden des Landes ausgeben können. Ferner planen wir für das kommende Jahr die bereits 7. Auflage des sogenannten Waldlaufs. Dazu sind Läufer aller Altersklassen eingeladen. Und die Einkommen, die diese Veranstaltung einbringt, werden an den Wald der Kinder weitergeführt. Bei der 6. Auflage 2014 sind etwa 14.000 Euro zusammengekommen. Wir wollen beim nächsten Waldlauf sogar mehr Gelder anwerben und damit mindestens zwei Hektar aufforsten.“




    Die Organisation Viitor plus“ hat im Rahmen einer Spendenaktion im Internet eine Bildgeschichte über den Läufer Andrei veröffentlicht. Ihm geht es darum, die Wüstenbildung im Süden des Landes zu bekämpfen. Die Comic-Reihe wird unter dem Namen Wald-Dünen“ auch im Januar fortgesetzt. Interessenten können den Gefällt-Mir“-Knopf unter der Bildgeschichte drücken und diese mit Freunden auf Facebook teilen und danach auf dem Spendenportal galantom.ro mit einer kleinen Summe zu den Aufforstungsaktionen beitragen.

  • Hörerpostsendung 9.11.2014

    Hörerpostsendung 9.11.2014

    Liebe Freunde, zunächst möchten wir uns erneut für die rege Teilnahme am Hörertag bedanken. Ihre Erfahrungen mit dem Thema technische Neuerungen waren sehr divers und interessant. Nachträglich erhielten wir noch Gedanken zur Sendung vom 2. November. So etwa schrieb Michael Lindner (aus Gera, Thüringen):



    Der Hörertag 2014 war wieder ein voller Erfolg, wofür ich Ihnen danken möchte. Die Sendeminuten gingen wie im Flug vorüber, da die Beiträge alle interessant waren. Es ist schon erstaunlich, dass ein einziges Thema aus so verschiedenen Perspektiven diskutiert werden kann. Jeder hatte da so seine eigenen Vorstellungen und Erfahrungen. Ob nun kurze oder längere Beiträge, alle hatten eines gemeinsam: Die RRI-Hörer machten sich ernsthaft Gedanken zum vorgegebenen Thema. Auch Dankbarkeit kam zum Ausdruck, dass den Hörerfreunden eine so inspirierende Höreraktion seitens RRI geboten wurde. Das ist nicht selbstverständlich. Also nochmals vielen Dank und machen Sie bitte weiter so, dann wird bei unzähligen Hörerfreunden RRI ganz oben in der Liste der Lieblingsstationen rangieren.



    Einen schönen Herbst noch aus dem sonnigen Gera



    Ihr Hörerfreund



    Michael Lindner




    Und auch Siegbert Gerhard (aus Frankfurt am Main) fand das diesjährige Thema des Hörertags spannend. Er schrieb:



    Liebe Freunde von Radio Rumänien International,



    der RRI-Hörertag am 02.11.2014 zum Thema “wichtigste technische Neuheiten” war ein toller Event mit zahlreichen informativen und interessanten Hörerbeiträgen. Vielen Dank an RRI für die Idee und die jährlich wiederkehrende Ausrichtung des Hörertages anlässlich des Jubiläums des rumänischen Rundfunks.



    Die Morgensendung ist in Frankfurt am Main wegen eines häufigen Fadings nur in mittlerer Qualität, alle anderen deutschsprachigen RRI-Sendungen sind derzeit gut zu empfangen.




    Liebe Hörerfreunde, vielen Dank für Ihr Feedback. Wir werden uns bemühen, auch nächstes Jahr ein interessantes Thema zu finden, das Ihre Gedanken beflügelt.




    Auf eine Frage von Dieters Feltes (aus Pyrbaum, Bayern) reagierend sei noch gesagt, dass am Montag, den 3. November, und am Mittwoch, den 5. November, nur gekürzte Zusammenschnitte von Fragmenten der Hörertagsendung vom 2. November zu hören waren. In diesen gekürzten Fassungen konnten natürlich nicht alle Hörerbeiträge berücksichtigt werden. Die gesamte, knapp 50-minütige Sendung zum Hörertag können Sie aber auf unserer Homepage nachhören, und zwar im Abschnitt Hörerecke, Unterabschnitt Höreraktionen.




    Und jetzt haben wir noch einen Hinweis auf eine Sendung, die ebenfalls mit unserem Sender zu tun hat. Kuno Taufenbach, der sehr aktiv an diversen Online-Archiven zum Thema Radio arbeitet, hat ein Portrait des Senders Radio Vacanţa (alias Ferienfunk) erstellt. Dabei wurden auch Ausschnitte aus unserem Audioarchiv verwendet. Zu hören ist die Sendung im Medienmagazin des Rhein-Main-Radio-Clubs (RMRC), und zwar am heutigen Sonntag, den 9. November, ab 18:00 Uhr UTC (bzw. 19:00 Uhr MEZ). Den Beitrag können Sie live via Internet hören, dafür müssen Sie in ihrem Browser die Adresse laut.fm/jukebox eingeben und dann den Play-Button im oberen Bereich betätigen. Nach Ausstrahlung des Beitrags im RMRC-Medienmagazin werden wir ihn auch auf unserer Homepage in der Online-Fassung dieser Hörerpostsendung zum Nachhören anbieten, Kuno hat uns die Erlaubnis dazu erteilt, allerdings — wie gesagt — erst nach der Erstausstrahlung an der vorhin erwähnten Internetadresse.




    Update 10.11.2014:






    Portrait des Senders Radio Vacanţa


    von Kuno Taufenbach hören:




    Und nun weitere Zuschriften von unseren Hörern. Lutz Winkler (aus Schmitten im Taunus) schrieb unlängst:



    Im Deutschlandfunk habe ich einen Beitrag über die rumänischen Wälder gehört: Es ging im Wesentlichen um die Abholzung der Wälder durch internationale Konzerne und die Korruption. Es wird wohl mehr Holz aus dem Wald herausgeholt, als auf den offiziellen Papieren steht. Und so steht es wohl nicht sehr gut um den rumänischen Wald: Es wird nicht genug aufgeforstet und es wurden Gebiete beschrieben, die einfach nur abgeholzt wurden — eine Bewirtschaftung findet nicht statt. Aber es regt sich was in Rumänien: Einzelne Gruppen formieren sich und protestieren gegen die Abholzungen ganzer Landstriche.




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Winkler. Es stimmt, dass um den Waldbestand nicht sehr gut geht. Die Waldflächen in Rumänien haben sich laut Experten sich in den letzten Jahren unter dem europäischen Durchschnitt verringert. Rumänien hat heute eine Waldfläche von nur noch 6,4 Millionen Hektar. Das sind 27% der Fläche des Landes. Der Europäische Durchschnitt beträgt 32%.



    Und gerade weil wir wissen, dass bei unserer Hörerschaft Interesse für das Thema Umwelt vorhanden ist, haben wir nebst dem Ökomagazin Terra 21, das jede zweite Woche gesendet wird, auch noch die wöchentliche Rubrik Es grünt so grün — drei Minuten für die Umwelt“ eingeführt. Und zum Thema illegale Rodung haben wir auch eben in dieser Rubrik berichtet. Konkret ging es um die Einführung eines Informationssystems namens Radar der Wälder“, womit der Weg des Holzes von der Baumfällung an bis hin zur Verarbeitung und zum Export in Echtzeit mitverfolgt werden kann. Nach den Anweisungen der Ministerin für Wasser- und Forstwirtschaft sollen alle Förster ein Smartphone mit sich führen, auf welchem die kostenlose App installiert ist. Bei einer Kontrolle müssen die Förster ihre Bescheinigung mit einem eingetragenen Code vorzeigen, ansonsten wird ihre Holzladung beschlagnahmt. Ein derartiges System gibt es in Rumänien zwar seit dem Jahr 2008, allerdings wurde bis jetzt der Weg des Holzes nicht in Echtzeit verfolgt. Diese Fehlende Funktion hat den Betrug sogar gefördert.




    Martin von Gierke (aus Göttingen) hatte in einem älteren Postbrief eine Frage:



    Ich habe eine Frage für die Hörerpostsendung: Ist die Popgruppe ABBA auch in Rumänien populär?




    Vielen Dank für die Frage. Die Frage kann man eindeutig mit Ja beantworten. In den 1970er und 80er Jahren war sie wie überall auf der Welt auch in Rumänien sehr beliebt. Der Film ABBA — The Movie, der 1977 unter der Regie von Lasse Hallström während der Australien-Tournee der schwedischen Popgruppe ABBA gedreht wurde, kam damals auch in die rumänischen Kinos. Und im Juni 2014 gab es in Bukarest die sogenannte Tribute to Abba Show“, genau 40 Jahre nach dem die Schweden mit ihrem Titel Waterloo“ den Eurovision Song Contest gewannen. Unter dem Motto 40th Year Anniversary Tour“ traten mehrere Musiker mit bekannten Abba-Hits auf. Nebst den zwei Sängerinnen der Gruppe Waterloo“ wirkten Ulf Andersson und Roger Palm vom ursprünglichen Backstage-Team der ABBA sowie mehrere Mitglieder des National Symphony Orchestra of London mit. Der internationale ABBA-Fanclub fand die weltweite Tournee und die Auftritte überzeugend und beschrieb sie mit den Worten Absolutely the best ABBA since ABBA!“



    In den 1990er Jahren machten sich allerdings Fans härterer Musikgenres (wie etwa Hardrock und Heavy Metal) über melodiösen Pop mit folgenden Worten lustig: ABBA, triluri, melodii“ (zu deutsch in etwa: ABBA, Trällereien, Melodeien).




    Hans-Joachim Pellin (aus Lübz, Mecklenburg-Vorpommern) hat einen Beitrag über die rumänische Energiepolitik im Wirtschaftsmagazin gehört und stellte fest:



    Ich war erstaunt, dass die Atomenergie in Rumänien noch eine so gro‎ße Bedeutung hat. Ich finde es richtig, dass bei uns der Anteil der Atomenergie immer weiter zurückgeht. Die Atomenergie kann aus meiner Sicht niemals sicher sein, aber da gehen die Ansichten wohl auseinander.




    Vielen Dank für Ihre Meinung, lieber Herr Pellin. In Rumänien setzt man zurzeit auf einen Energiemix, zum dem nicht nur, aber auch Atomenergie zählt. Dabei geht es nicht um Ansichten, sondern um die Tatsache, dass die Erschlie‎ßung erneuerbarer Energiequellen einen nicht unbeträchtlichen Initialaufwand benötigt. Momentan kann sich Rumänien nicht leisten, auf Atomenergie zu verzichten. Und wenn man sich an die Zeit des Atomausstiegs in Deutschland erinnert, so wurde dieser auch dort zum Teil als übereilt kritisiert, und zwar nicht allein von der betroffenen Branche oder von Lobbyisten. Folglich sind erneuerbare Energien zwar wünschenswert, sie lassen sich aber nicht immer leicht erwirtschaften. Rumänien setzt aber nicht nur auf Atomenergie. Ein gutes Beispiel ist der Windpark in Fântânele-Cogealac (in der Dobrudscha). Mit einer Gesamtleistung von 600 MW ist er der grö‎ßte seiner Art in Rumänien und einer der grö‎ßten Windparks in der Welt.




    Zeit für die Posteingangsliste. Postbriefe für unsere Redaktion sind noch nicht aussortiert worden. E-Mails erhielten wir in den vergangenen zwei Wochen bis einschlie‎ßlich Freitagabend von: Arman Sabciyan (aus Istanbul, Türkei), Dmitrij Kutusow (aus Russland), Paul Gager, Gerald Kallinger und Georg Pleschberger (alle drei aus Österreich) sowie von Anna, Bernd und Willi Seiser, Petra Kugler, Birgit Denker, Klaus Nindel, Günter Jacob, Fritz Andorf, Michael Lindner, Carsten Jäger, Wolfgang Büschel, Herbert Jörger, Stefan Lipsius, Martina Pohl, Siegbert Gerhard, Hendrik Leuker, Dieter Feltes und Helmut Matt (alle zuletzt genannten aus Deutschland).



    Au‎ßerdem erhielten wir einen Empfangsbericht von einer Radioprojektgruppe der Wirtschaftsakademie Dr. P. Rahn & Partner“ in Halle an der Saale mit der Bitte um das Rezept einer Weihnachtsspezialität aus Rumänien. Die Bitte haben wir an Irina Adamescu weitergeleitet, in einer der kommenden Hörerpostsendungen dürfen wir mit einer leckeren Weihnachtsspezialität aus dem Familienrezeptheft rechnen.



    Das Internetformular nutzten Hans Rudolf Strebel (aus der Schweiz), Paul Gager und Frank Miehlich Lutz Schiemann (beide aus Österreich) sowie Udo Scherbaum, Lutz Schiemann, Hendrik Leuker und Claus Bothe (alle aus Deutschland).




    Audiobeitrag hören:




  • Forstbestand: Volontäre gegen Abholzung

    Forstbestand: Volontäre gegen Abholzung

    Die Wälder bedeuten nicht nur frische Luft oder Biodiversität, sondern auch Arbeitsplätze, Lebensmittel oder Rohstoffe für bestimmte Industrien. In Rumänien nehmen sie zurzeit nur noch 27% der gesamten Oberfläche des Landes ein — genauer sind es 6,4 Millionen Hektar. Davon wird etwa die Hälfte staatlich verwaltet, durch den sogenannten Forstverwaltungs-Betrieb Romsilva, während die übrigen Waldflächen in Privatbesitz sind. Und hier beginnen die Probleme.



    Die Nutzungsbeschränkungen in der Forstwirtschaft, insofern sie gesetzlich geregelt sind, werden von den privaten Waldbesitzern weniger in die Praxis umgesetzt. Eigentlich würden sie so gut wie gar nicht umgesetzt, behauptet Alin Uşeriu-Uhlman, Vorsitzender der Nichtregierungsorganisation Tăşuleasa Social“. Er glaubt, dass die illegale Abholzung in den letzten Jahren ein unerwünschtes Rekordausma‎ß erreicht hat.



    Wenn wir auf die vergangenen 25 Jahre zurückblicken, glaube ich, dass es in der gesamten Geschichte Rumäniens keinen ähnlich weitreichenden Missbrauch der Wälder gegeben hat. Unser Verband ist inmitten der Karpaten tätig, aber, weil es kein nachhaltiges Programm zugunsten der 850.000 Haushalte in den Gebirgsorten gibt, zielt der einzige angewandte Plan auf die Ausplünderung der Berge ab. Und daran sind sehr viele Menschen beteiligt, sie werden allerdings von denjenigen unterstützt, die den Wald bewachen müssten. Ich denke, wir stehen aus dieser Sicht betrachtet sehr schlecht da. In den letzten 25 Jahren wurden die Wälder ständig missbraucht.“



    Die massive Abholzung in den rumänischen Wäldern hat mehrere Nichtregierungsorganisationen aufmerksam gemacht. Sie sind bemüht, das Problem durch spezifische Aktionen zu bekämpfen: Lobby-Arbeit, Protestaktionen, Pflanzung von Jungbäumen. Neben Tăşuleasa Social“ macht der World Wide Fund auf die Bedeutung der Erhaltung von Wäldern aufmerksam. Csibi Magor, Direktor von WWF România, glaubt, dass die Waldrodungen der letzten Jahre nicht unbedingt auf die mangelhafte Gesetzgebung, sondern eher auf die fehlerhafte Umsetzung der Gesetze zurückzuführen sind.



    Die in Rumänien geltende Gesetzgebung die Wälder betreffend sowie die Grundsätze, auf denen das Forstgesetz stützt, sind angemessen und gut. Eben aus diesem Grund haben wir immer noch natürliche Wälder, mit einer gro‎ßen Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren. Die Tatsache, dass dieses Forstgesetz nicht angewandt oder mangelhaft umgesetzt wird, stellt eine ganz andere Diskussion dar. Und es reicht nicht aus, in dieser Debatte nur auf das Umwelt- und Waldministerium zu verweisen, sondern hier muss auch das Justizministerium mit einbezogen werden. Solange 95% der Verfahren infolge von strafrechtlichen Verstö‎ßen gegen das Forstrecht nicht beendet sind, ist es schwierig, von einem Kampf gegen die Korruption in der Forstverwaltung zu sprechen.“



    Eine weitere gesetzliche Lücke hängt mit der Tatsache zusammen, dass in Rumänien die EU-Fördermittel nicht ausreichend ausgeschöpft werden. Die EU stellt den Mitgliedsstaaten — zum Beispiel durch ihre Gemeinsame Agrarpolitik bzw. den Europäischen Fonds für Ländliche Entwicklung — Finanzmittel für Projekte zur Verfügung, die der Aufforstung, der Erhaltung von Ökosystemen oder der Entwicklung der ländlichen Gemeinschaften aus Waldregionen dienen. Csibi Magor vom WWF erklärt:



    Die EU verfügt über Sonderfonds, die den Wäldern gewidmet sind, aber das hei‎ßt noch lange nicht, dass es diese Fonds auch in Rumänien gibt. Aus meiner Sicht haben wir vor dem Beitritt 2007 in diesem Bereich schlecht verhandelt, weil bei uns der Fonds für ländliche Entwicklung die Wälder nicht miteinbezieht. Wir hätten beinahe denselben Fehler in der Haushaltsperiode 2014-2020 begangen und damit für weitere sieben Jahre keine Gelder für den Waldbestand erhalten. Es hat aber eine Protestaktion in Bukarest gegeben, die Waldbesitzer sind dafür nach Bukarest gekommen. Wir haben den Protest ebenfalls unterstützt und am Ende hat uns das Landwirtschaftsministerium versprochen, die Wälder in den neuen Plan zur ländlichen Entwicklung einzuschlie‎ßen.“



    Bürgerproteste und soziales Engagement scheinen also Teil der Lösungsansätze zu sein, zumindest solange die Behörden nicht entschlossen auf dem Gebiet agieren. Und das wissen die Mitglieder von Tăşuleasa Social“ nur allzu gut. Der 2001 gegründete Verein stützt sich auf die Arbeit von Freiwilligen, die im Laufe der Jahre Zehntausende von Jungbäumen gepflanzt haben. Dabei waren sie vor allem in Siebenbürgen tätig, aber auch in der Nähe der Hauptstadt Bukarest.



    Die Freiwilligentätigkeit wird in Rumänien verkehrt wahrgenommen und, sie kann ohnehin nicht erklärt, sondern nur gefühlt werden. Au‎ßerdem ist es die Pflicht eines Menschen, etwas für die Artgenossen zu tun“, glaubt Alin Uşeriu-Uhlman, der Vorsitzende von Tășuleasa Social“. Dank seiner Überzeugungskraft konnte er für jede Aufforstungs-Aktion Tausende Freiwillige mobilisieren. Wir fragten Uşeriu-Uhlman, wie gro‎ß die von dem Verein bewaldete Fläche ist und ob die Anzahl der Jungbäume ausreichend ist.



    Es sind leider nicht viele. Wir haben insgesamt 115 Hektar aufgeforstet, uns haben über 5000 Jugendliche unterstützt. Leider werden in Rumänien ebenfalls 115 Hektar Wald täglich abgeholzt. Also können wir nicht tatenlos zusehen. Und diese Initiative war unsere einzige Kampfwaffe. Die rumänischen Wälder sind ein europäisches Gut, nicht nur ein Gut Rumäniens. Deshalb sage ich, dass das Holz nicht nur das Eigentum derjenigen ist, die es nutzen, sondern ein kollektives Eigentum. Wenn die Natur sich aber nicht irgendwie selbst regelt, wei‎ß ich wirklich nicht, was wir Bürger unternehmen werden. Unsere Aktion ist ein Anfang, aber leider müssten die Hüter dieser Wälder, die sich gegen den Missbrauch stemmen sollten, einen viel grö‎ßeren Resonanzkörper haben.



    Das soziale Engagement ist ausschlaggebend und muss weitergeführt werden, zumal im Rumänischen Parlament gerade über ein neues Forstgesetz verhandelt wird, meint Csibi Magor, WWF-Direktor in Rumänien.



    Das soziale Engagement kann einen Unterschied machen. Das Forstgesetz strebte in seiner ersten Fassung eine völlige Öffnung gegenüber den Anforderungen des Marktes in Sachen Abholzungen an. Wir haben dann sofort reagiert und haben alle Anhänger von WWF-Rumänien gebeten, ihren Abgeordneten zu schreiben oder sie anzurufen, um ihnen zu erklären, dass diese nicht die von den Bürgern erwünschte Zukunft für ihr Land sein kann. Was passierte dann? Am ersten Tag danach haben 9 Abgeordnete ihre Unterstützung für den Gesetzentwurf zurückgezogen. Hinterher wurden vier Fassungen des Forstgesetzes, nach wiederholten Kampagnen, an den verantwortlichen Parlamentsausschuss zurückgeschickt. Zurzeit haben wir ein Forstgesetz, das nach Beratungen mit der Zivilgesellschaft verfasst wurde, das aber noch im Parlament blockiert ist. Aber Tatsache ist, dass jene schädliche Fassung nicht durchgekommen ist. Dieser Druck muss ständig ausgeübt werden.“



    Fazit: nicht nur bei Waldrodungen, sondern auch bei anderen sozialen Problemen, bleiben soziales Engagement und Freiwilligenarbeit als Lösungsalternativen gültig.



    Audiobeitrag hören: