Tag: Ausgangssperre

  • Corona-Maßnahmen: Regierung beschließt neue Einschränkungen

    Corona-Maßnahmen: Regierung beschließt neue Einschränkungen

    Ab Freitag gilt eine neue Ausgangssperre fürs Wochenende, 20.00 Uhr anstatt 22.00 Uhr wie bisher. Ebenfalls an den Wochenenden dürfen Geschäfte und Supermärkte nur bis 18 Uhr offen haben. Fitnessstudios müssen ihre Tätigkeit komplett einstellen. Diese Ma‎ßnahmen bleiben so lange in Kraft, bis der Inzidenzwert unter 3,5 Fälle pro 1.000 Einwohner fällt. Die Ma‎ßnahmen werden verschärft, wenn auf lokaler Ebene mehr als 7,5 Fälle pro 1.000 Einwohner innerhalb von 14 Tagen verzeichnet werden. Darüberhinaus hat die Exekutive beschlossen, den Gläubigen verschiedener Religionen zu erlauben, in die Kirche zu gehen, um die bevorstehenden religiösen Feiertage zu feiern. Staatssekretär Raed Arafat: “Für die Nacht von Samstag, den 27. auf Sonntag, den 28. März wird die Ausgangssperre für Menschen, die an religiösen Gottesdiensten des jüdischen Pessachfestes teilnehmen, auf 22 Uhr verschoben. In der Nacht vom 3. auf den 4. April ist es erlaubt, zwischen 20.00 und 2.00 Uhr zu fahren, um an den Messen anlässlich des katholischen Osterfestes teilzunehmen.”



    Was das orthodoxe Osterfest betrifft, das in der Nacht vom 1. auf den 2. Mai gefeiert wird, werden die Zeitfenster für die Bewegung der Gläubigen bekannt gegeben, wenn der Feiertag näher rückt. Zusätzlich zu den Verkehrsbeschränkungen gibt es einige sanitäre Regeln, die vom Gesundheitsminister Vlad Voiculescu vorgestellt wurden. Darunter: die Schaffung eines rechtlichen Rahmens für Antigen-Schnelltests in Apotheken. Die Entscheidung kommt vor dem Hintergrund der Kritik, dass die Anzahl der täglich durchgeführten Tests im öffentlichen System zu niedrig ist. Die Tests in den Apotheken werden für alle zugänglich sein und wer positiv getestet wird, soll auf der Plattform, die die Fälle meldet, registriert und vom Hausarzt weiterverfolgt werden.



    Dasselbe gilt für Patienten, die durch PCR-Tests positiv bestätigt werden, sagte der Gesundheitsminister. Wenn sich die Symptome verschlimmern, steht den Patienten au‎ßerdem ein Verhaltensleitfaden zur Verfügung, der ihnen die Ma‎ßnahmen erklärt, die in ihrer Situation zu ergreifen sind. Darüber hinaus werden Ärzte mit anderen Fachgebieten als Infektionskrankheiten oder Intensivmedizin in der Lage sein, Covid-19 Patienten zu behandeln. Wenn sie die aktuellen medizinischen Praxisprotokolle respektieren, die auf Anordnung des Gesundheitsministeriums genehmigt wurden, werden diese Ärzte nicht für Schäden oder Verletzungen verantwortlich gemacht, die bei der Ausübung ihres Berufs verursacht werden können, erklärte Vlad Voiculescu.



    Schlie‎ßlich schlägt das Ressortministerium vor, die Covid 19-Patienten, sofern die Infrastruktur es zulässt, auch auf Krankenhäuser zu verteilen, die sich nicht speziell mit der Behandlung dieser Krankheit befassen. Die derzeit in Rumänien bestehende Unterscheidung zwischen Covid- und Nicht-Covid-Krankenhäusern soll somit aufgehoben werden.

  • Nachrichten 14.03.2021

    Nachrichten 14.03.2021

    Bukarest: Der Alarmzustand wurde am Sonntag für weitere 30 Tage verlängert. Die von der Regierung beschlossenen Ma‎ßnahmen sind am Samstag um Mitternacht in Kraft getreten. Alle bisher verhängten Einschränkungen bleiben bestehen, mit Ausnahme der Ausgangssperre, die nun um 22 Uhr beginnt und um 5 Uhr morgens endet. Au‎ßerdem dürfen Hotels und Pensionen in den Berggebieten nur noch zu 70 % ausgelastet werden. Darüber hinaus geht die Impfkampagne weiter, in den letzten 24 Stunden wurden weitere 50.000 Menschen geimpft. Am Montag geht die Kampagne in ihre dritte Phase, die sich an die allgemeine Bevölkerung richtet. Ebenfalls am Montag können sich Menschen auf der Online-Plattform in Wartelisten eintragen. Am Sonntag wurden landesweit rund 4.400 Neuinfektionen und weitere 44 damit verbundene Todesfälle gemeldet. Über 1.200 Menschen befinden sich derzeit auf der Intensivstation.



    Bukarest: Weltweit wurden bisher über 120 Millionen bestätigte SARS-CoV-2-Infektionen sowie 2,6 Millionen Todesfälle gemeldet, berichtet die Johns Hopkins Schools of Medicine in den USA. Über 30 Millionen Infektionen und 546.000 Todesfälle wurden seit Beginn der Pandemie in den USA gemeldet. Das am zweithäufigsten betroffene Land der Welt ist Brasilien mit 11 Millionen Infektionen und 277.000 Todesfällen. In Europa hat Gro‎ßbritannien 12.000 Todesfälle überschritten, gefolgt von Italien mit 102.000 und Frankreich mit über 80.000. Die Situation ist auch in der Republik Moldau ernst, wo der Oberste Sicherheitsrat und Präsident Maia Sandu der Regierung empfohlen haben, den Notstand auszurufen, da die Zahl der Infektionen alarmierend gestiegen ist. Über 1.800 Neuinfektionen wurden in Moldawien jüngst gemeldet.



    Bukarest: Der Gesamtwert der Waren, die die rumänischen Häfen passiert haben, betrug 47,22 Millionen Tonnen, ein Rückgang von 11,1% im Vergleich zu 2019, berichtet das Nationale Institut für Statistik. Die Häfen mit dem höchsten Handelsvolumen im Jahr 2020 waren Constanţa mit 83,5% des Gesamthandels, Midia mit 9,6% und Galaţi mit 5,1%. Die meisten Waren gingen nach Russland und in die Türkei ein und aus. Von allen anderen EU-Mitgliedsstaaten meldeten Spanien und Griechenland das höchste Volumen an transportierten Gütern. Der Transport von Gütern über inländische Wasserstra‎ßen lag bei 30,5 Mio. Tonnen, was einem Rückgang von 8,2 % entspricht.



    Bukarest: Rumäniens Energieminister Virgil Popescu wird am Montag und Dienstag mit EU-Beamten Pläne zur Umstrukturierung des staatlichen Energieunternehmens Oltenia diskutieren. Im Dezember hatte Minister Popescu die Europäische Kommission offiziell über die Pläne zur Umstrukturierung des Unternehmens informiert, die eine finanzielle Unterstützung durch den Staat vorsehen. Am 5. Februar kündigte die Europäische Kommission die Einleitung einer umfassenden Untersuchung der für die Umstrukturierung des Unternehmens bereitgestellten staatlichen Mittel an. Das Unternehmen benötigt die Genehmigung der Europäischen Kommission bis Ende April, um das Geld zu erhalten, die für die straffreie Bezahlung von Kohlendioxid-Emissionszertifikaten für das Jahr 2020 verwendet werden sollen.



    Bukarest: Die rumänische Grenzpolizei im westrumänischen Arad hat 14 Staatsbürger aus Afghanistan und Pakistan aufgegriffen, die versuchten, versteckt in drei Frachtlastern, die von zwei türkischen Staatsbürgern und einem Bulgaren gefahren wurden, nach Ungarn zu gelangen. Die Grenzpolizei hat eine Untersuchung eingeleitet und alle notwendigen Ma‎ßnahmen in diesem Fall ergriffen.



  • Rumänien verlängert den Alarmzustand

    Rumänien verlängert den Alarmzustand

    Rumänien bleibt für die kommenden drei‎ßig Tage wegen der Coronavirus-Pandemie weiterhin im Alarmzustand. Die Verlängerung beschloss das Nationale Komitee für Notfallsituationen unter Vorsitz des Premierministers Florin Cîţu. Welche Einschränkungen zur Verhinderung von Infektionen beibehalten werden erklärt Euggen Coroianu in der folgenden Tagenotiz.




    Die Ma‎ßnahmen beinhalten Atemschutz für alle in öffentlichen Räumen, am Arbeitsplatz, in Geschäften und in öffentlichen Verkehrsmitteln — ausgenommen sind Kinder unter 5 Jahren – sowie die Möglichkeit, Isolation und Quarantäne zu erzwingen. Auch werden alle Tätigkeiten an denen Menschengruppen teilnehmen eingeschränkt. Es gibt strenge Auflagen für Art und Ort der erlaubten Versammlung sowie eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 23 Uhr und 5 Uhr morgens, mit bestimmten Ausnahmen. Einige Ma‎ßnahmen hängen von der lokalen Infektionsrate ab. Der Premierminister kündigte jedoch an, dass die Infektionsrate in zwei Wochen nach einer anderen Formel berechnen, die in allen EU-Mitgliedsstaaten verwendet wird.




    Zur Wiedereröffnung der Schulen am 8. Februar sagte Präsident Klaus Iohannis, dass die Situation gut sei, betonte aber, dass die Einschränkungen beibehalten werden müssten. Er sagte, dass in 10.000 Schulen die Schüler wieder zur Schule gehen und in mehr als 6.000 anderen Schulen der Unterricht teilweise in den Schulen und teilweise online erfolgt. Über 2 Millionen Schüler gehen in Rumänien wieder in die Schule, das sind etwa 70 % aller rumänischen Schüler. Der Präsident, der sich am Donnerstag mit Bildungsminister Sorin Câmpeanu traf, warnte, dass wir realistisch sein und einsehen müssen, dass die Pandemie nicht vorbei ist.




    Fast 250 Schüler und 330 Lehrkräfte wurden nur wenige Tage nach Beginn des neuen Semesters positiv auf Corona getestet. Der Bildungsminister sagte, sie alle hätten sich in den Ferien mit dem Virus angesteckt und rief die Eltern auf, den Gesundheitszustand ihrer Kinder genau zu beobachten. Eltern sollen ihre Kinder nicht in die Schule zu schicken, wenn sie auch nur das geringste Symptom bemerken.




    Präsident Klaus Iohannis forderte die Menschen erneut auf, sich impfen zu lassen, wenn ihnen ein Impfstoff angeboten wird, denn nur so könne die Pandemie besiegt werden. Er sagte, dass von Monat zu Monat immer mehr Impfstoffdosen in Rumänien eintreffen werden und dass weitere Impfzentren eingerichtet werden sollen. Das Impfprogramm wird in Rumänien schrittweise ausgeweitet, wobei gegenwärtig die Nachfrage nach Impfungen das Angebot an verfügbaren Dosen übersteigt.

  • Hörerpostsendung 12.4.2020

    Hörerpostsendung 12.4.2020

    Liebe Freunde, frohe Ostern und herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!



    Zunächst einmal möchte ich mich für die Ostergrü‎ße bedanken, die uns in den letzten Tagen erreicht haben. Auch in Rumänien feiern etwa 1,5 Mio. Menschen römisch-katholischen Glaubens und Gläubige diverser evangelischer und reformierter Konfessionen Ostern an diesem Sonntag. Für die orthodoxe Mehrheit ist heute allerdings erst Palmsonntag, denn dieses Jahr fällt das orthodoxe Osterfest aufgrund der Berechnung nach unterschiedlichen Mondkalendern eine Woche später als in den Westkirchen. Die Differenz kann bekanntlich 0 bis 5 Wochen betragen, in manchen Jahren feiern also Ost- und Westkirche gemeinsam. Zuletzt war das 2017 der Fall, gemeinsam gefeiert wird erst 2025 wieder, und zwar am 20. April.



    Und ebenfalls bedanken möchte ich mich für die höchst persönlichen Zeilen, die wir von Ihnen in diesen schwierigen Zeiten der Pandemie erhalten — ich wei‎ß Ihre Botschaften als Zeichen der Nähe und Zuneigung sehr zu schätzen. So etwa erhielten wir per E-Mail gleich nach der Zeitumstellung ein Lebenszeichen von Werner Schubert aus Grafing bei München:



    Liebe Radioleute in Bukarest,


    lieber Sorin,



    nach längerer Pause sollte ich mich auch mal wieder beim Rumänischen Rundfunk melden, zuletzt ist das Hobby bei mir fast eingeschlafen und erlebt jetzt, da ich wie alle Einwohner unseres Landes die meiste Zeit in der Wohnung verbringen muss, eine neue Blüte. Viel ist ja nicht mehr zu hören, aber ein paar Sender bekomme ich selbst hier im Wohnblock in Grafing herein, sonst muss eben das Internet herhalten.



    RRI gehört zu den Stationen, die dank starker Sender und geschickter Frequenzwahl noch gut über Kurzwelle zu hören sind, was ich auch gerade heute Nachmittag wieder feststellen konnte, seit heute gilt ja der Sommer-Sendeplan. Für dessen Übersendung bedanke ich mich auch noch herzlich.



    Ja, die Zeiten sind schwierig geworden. Da ich nicht aus der Besenkammer heraus arbeiten kann, muss ich weiter mit der S-Bahn in die Arbeit fahren, auch wenn viele meiner Kollegen auf Home-Office umstellen konnten. Dafür liegen alle Freizeitaktivitäten nun brach, das Familien- und Bürgerzentrum ist geschlossen, Fensterputzen bei älteren Leuten im Rahmen unserer Seniorenbörse kann ich nicht mehr und auch der Talentetausch hat seine Treffen eingestellt. Zuletzt war ich noch als Wahlhelfer bei den bayerischen Kommunalwahlen im Einsatz, ich kam vom Auszählen erst gegen zwei Uhr morgens zurück.



    Mit dem Alleinsein in der Wohnung habe ich zum Glück keine Probleme, obwohl ich jetzt tatsächlich allein bin, denn schon Anfang Februar hat sich mein letztes Meerschwein Molly verabschiedet. Neue Schweinchen werde ich mir wohl in Zukunft nicht mehr holen, dafür ist mir schon allein meine persönliche Zukunft zu unsicher. Wirtschaftlich wird es nicht nur mit Deutschland ziemlich nach unten gehen.



    Keine guten Aussichten, aber ich wünsche erst mal allen RRI-Mitarbeitern und deren Angehörigen, dass sie diese Zeit möglichst gut überstehen mögen!



    Liebe Grü‎ße aus Oberbayern und bis bald


    Werner Schubert



    Vielen herzlichen Dank für Ihre warmherzigen Zeilen, lieber Herr Schubert. Ich muss gestehen, dass es zwar bequem ist, von zu Hause aus zu arbeiten, und ich bin eigentlich gut aufgehoben in meiner Zwei-Zimmer-Wohnung mit Balkon im Plattenbau; der in nächster Nähe befindliche Supermarkt ist in 50 m Entfernung, und, mit Kabelfernsehen, Satellitenschüssel und Filmstreaming-Diensten ausgerüstet, sollte man sich wirklich nicht beklagen. Aber ich lebe seit vier Jahren auch allein, und mit den geltenden Bewegungseinschränkungen fällt einem manchmal schon die Decke auf den Kopf. Weil die Parks jetzt geschlossen sind, hilft eben nur, ein paar Runden um den Block zu drehen oder einfach zu einem anderen Supermarkt im Viertel zu gehen, blo‎ß um etwas mehr Bewegung zu machen. Und einmal in der Woche besuche ich kurz meine Eltern, allerdings bleibe ich vor der Tür in zwei Metern Abstand stehen und trage eine Maske, ich überreiche Ihnen durch die Tür, was ich für sie besorgen kann, und ich bekomme für den Heimweg eigentlich auch immer etwas von dem, was sie gerade gekocht haben. Ich koche bei mir zu Hause nämlich so gut wie nie. Es ist schon deprimierend, zu den dir am nächsten stehenden Menschen auf Distanz gehen zu müssen, aber Vorsicht ist geboten, denn in ihren Mittachtzigern und mit Vorerkrankungen gehören meine Eltern nach bisherigem Wissensstand zur sogenannten Risikogruppe. Kommt Zeit, kommt Rat, herzliche Grü‎ße nach Grafing, lieber Herr Schubert, und bleiben Sie gesund!



    Aus Bayern geht es nun nach Überlingen am Bodensee — von dort erreichten uns vergangene Woche die Zeilen unserer Hörerin Martina Pohl:



    Liebes Team von RRI,



    die Welt steht weitgehend still. Es ist eine Zeit, die wir so noch nicht hatten. In immer mehr Staaten fordert das Coronavirus täglich hunderte Tote. Auch in Deutschland steigen die Zahlen weiter an. Die Krise stellt alle vor gro‎ße Herausforderungen. Weiterhin sind Beharrlichkeit und Selbstdisziplin gefragt. Der Kampf gegen diese ansteckende Massenerkrankung wird uns sicherlich noch eine Weile in Atem halten.



    Ich wünsche allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Redaktion, sowie Ihnen, lieber Herr Sorin Georgescu, weiterhin viel Gesundheit.



    Viele Grü‎ße sendet



    Martina Pohl



    Liebe Frau Pohl, herzlichen Dank für Ihre Zeilen! Auch in Rumänien steigen die Zahlen weiter an. Laut den letzten offiziellen Infos vom Samstag hatte Rumänien 5990 Erkrankte, 291 Tote und 758 Genesene. Experten gehen davon aus, dass ein Abflachen der Infektionskurve erst Ende April oder Anfang Mai eintreten könnte. Das erschreckendste an dieser Pandemie ist allerdings, dass man fast gar nichts mit Sicherheit sagen kann, selbst Experten auf dem Gebiet haben nicht selten unterschiedliche Meinungen, und fast jeden Tag tauchen neue Hypothesen über den weiteren Verlauf der Pandemie auf. Auch Ihnen viel Gesundheit, liebe Frau Pohl!



    Weiter geht es nach Wiesbaden — von dort meldete sich vergangenes Wochenende unsere Hörerin Beate Hansen mit folgenden Zeilen per E-Mail:



    Lieber Sorin Georgescu,



    heute will ich endlich mal wieder schreiben, nachdem sich ein paar Bemerkungen angesammelt haben.



    Seit ca. 3 Wochen hat Alex Sterescu eine neue kleine Rubrik, Erklärung in den Nachrichten verwendeter Begriffe“, die mir gut gefällt. Das zuerst vorgestellte Stichwort — vorgezogene Neuwahlen und die Verfassungslage dazu — war allerdings die Wiederholung einer auch zuvor schon mehrfach gesendeten Passage und mittlerweile obsolet; dafür das letzte Stichwort Gesundheitssystem“ umso aktueller. Vermutlich werden ihm so schnell die Ideen zu weiteren Folgen dieser Kurzrubrik nicht ausgehen; falls doch, kann er bei den Hörern bestimmt Vorschläge bzw. Fragen einsammeln…



    Ja, die Regierungskrise — die sich nach meinem laienhaften Eindruck an einer Nebensächlichkeit wie dem Modus der Bürgermeisterwahlen entzündet und durch Ernennungen, Sturz und Rücktritt von Premierministern immer grotesker in Richtung Neuwahlen zugespitzt hatte — ist ja wohl angesichts der Pandemie im Einvernehmen der Parteien aufgelöst worden. Vermutlich nicht die schlechteste Variante einer Reaktion auf Corona, zumal im Vergleich zu Rumäniens westlichem Nachbarland.



    Jetzt, Anfang April, stehen wir ja anscheinend am Anfang der gro‎ßen Krankheitswelle und können nur hoffen, glimpflich davon zu kommen. Ja, man macht sich schon Sorgen um Freunde und Verwandte, die zu einer der Risikogruppen gehören, und auch um die Menschen in den Ländern mit weniger tollem Gesundheitssystem. Zu Letzteren gehört ja leider auch Rumänien, und die Zustände in Suceava sind einigerma‎ßen erschreckend. Warum man die Sache in den Griff zu bekommen versucht, indem man das dortige Krankenhausmanagement militarisiert“, ist mir allerdings unklar. Ebenso auch, warum die Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens über Militärverordnungen“ verkündet und verwaltet werden. Vielleicht ist auch das mal ein Thema in Alex Sterescus Erklärungsrubrik.



    Bei RRI geht aber offenbar der Betrieb fast normal weiter, das ist schön — und die Sendungen aus dem Wohnzimmer oder der Besenkammer klingen genau so gut wie immer, finde ich. Danke für Ihre tolle Arbeit!



    Beim Stichwort Corona“ und Quarantäne“ fallen einem natürlich auch die Roma-Siedlungen u.a. in Rumänien ein. Vielleicht können Sie bei Gelegenheit mal darüber berichten, wie es dort so läuft, und wie die neuen Regelungen dort eingehalten werden und die Gesundheitsversorgung ist.



    In Rumänien werden die Distanzgebote ja wohl deutlich strenger gehandhabt als hier; jedenfalls hier in Hessen darf man sich allein oder zu zweit noch drau‎ßen bewegen — und gerade bei dem derzeit herrlichen Wetter ist das auch gut: Schlie‎ßlich gehört Bewegung an der frischen Luft und insbesondere eine Joggingrunde im Park oder eine Stunde flotten Radelns einfach zur gesunden Lebensweise dazu…



    Immerhin haben wir noch Glück im Unglück, dass wir dank der modernen Technik und insbesondere dank Internet so gut zu Hause arbeiten können; vor 5–6 Jahren wäre das noch nicht möglich gewesen, und noch mehr Firmen würden noch mehr Einbu‎ßen hinnehmen müssen. Ich habe das Glück, einen tollen Arbeitgeber zu haben, der die Krise rechtzeitig ernst genommen und alle ca. 10.000 Angestellten kurzfristig in Heimarbeit schicken konnte und sich dabei nicht nur um Hardware und Software, sondern auch um die sozialen und psychologischen Komponenten kümmert; das läuft sehr gut — ich z.B. arbeite derzeit sogar noch mehr als die sonst üblichen 50 Wochenstunden.



    Abschlie‎ßend zu diesem unerfreulichen Thema möchte ich nur noch bemerken, dass ich in der Krise auch eine Chance sehe: Plötzlich ist offensichtlich, dass die Solidarität innerhalb der Bevölkerung trägt; plötzlich ist klar, dass all die Politiker und Manager durchaus nicht täglich kreuz und quer durch die Welt jetten müssen; plötzlich sehen wir deutlich, dass unser ganzes Leben in dieser vergänglichen Welt unter dem Vorbehalt steht, dass wir nicht alles steuern können — ich find das gut.



    Bleiben Sie alle bei RRI gesund und munter!



    Herzliche Grü‎ße an alle Kolleginnen und Kollegen in der deutschsprachigen Redaktion aus dem sonnigen Wiesbaden



    Beate Hansen



    Liebe Frau Hansen, vielen Dank für das ausführliche Feedback! Die neue Rubrik mit Erklärungen zu unterschiedlichen, für Rumänien spezifischen Begriffen ist eigentlich eine Gemeinschaftsarbeit: viele der Beiträge hat Alex Gröblacher beigesteuert, eingesprochen hat sie, wer gerade Dienst hatte. Ihren Anmerkungen zur Regierungskrise in Rumänien vor der Pandemie kann ich kaum noch etwas hinzufügen — ja, es ist einigerma‎ßen beruhigend, dass das politische Establishment hierzulande notgedrungen eingesehen hat, dass dieses Schachern um Machtpositionen einfach nur erbärmlich war.



    Was die Militarisierung“ des öffentlichen Lebens anbelangt, darf ich Sie vorerst beruhigen. Wir haben hier — noch zumindest! — keine Militärdiktatur. Meiner Meinung nach haben wir es hier eher mit einer Kommunikationsstrategie zu tun, die das Ansehen des Militärs ausnützt. Die Streitkräfte haben ein gutes Image in Rumänien, während die Kirche an Ansehen eingebü‎ßt hat und das Parlament nach der Wende schon immer ein sehr schlechtes Image bei der Bevölkerung hatte. Es ist ja nicht so, dass überall das Militär patrouillieren würde, in Bukarest gibt es nur bestimmte Kontrollpunkte an wichtigen Kreuzungen. Ob das wirklich notwendig war, darf man sich allerdings fragen. Die Rumänen sind eben nicht so diszipliniert wie die Deutschen — und erst gar nicht wie die Asiaten! Die anfangs an Eigenverantwortung appellierenden Empfehlungen und Ma‎ßnahmen zur Bewegungseinschränkung wurden einfach ignoriert — die Parks waren rappelvoll, in einem Wald nahe Bukarest wurde in gro‎ßen Gruppen sorglos gegrillt, Bars waren immer noch gut besucht. Und es ist psychologisch auch zu verstehen, dass die meisten Menschen sich nur ungern und stufenweise in Abgeschiedenheit begeben. Ich bin schlie‎ßlich auch kein Musterbürger und bin am letzten Abend, bevor die Bars und Restaurants geschlossen wurden, nochmals schnell in meine Stammkneipe gegangen. Doch auch jetzt wird nicht alles so hei‎ß gegessen, wie’s gekocht wird. Wenn man vor dem Supermarkt zufällig Bekannten begegnet, bleibt man halt stehen — allerdings in sicherer Distanz — und plaudert ein bisschen. Vielleicht nicht gerade empfehlenswert, aber auch nicht ausdrücklich verboten. Es hilft also wenig, an Augenma‎ß und Eigenverantwortung zu appellieren; wenn man Ma‎ßnahmen hingegen stramm und mit martialischem Gebaren ankündigt, kommen sie vielleicht besser rüber bei der Bevölkerung.



    Bei der Militarisierung der Krankenhäuser ist es allerdings eine andere Geschichte. Zwar kann man auch hier mit Disziplinma‎ßnahmen argumentieren, aber dabei handelt es sich meiner Meinung nach auch um etwas anderes. Es ist wohlgemerkt meine ganz persönliche Meinung und muss nicht unbedingt im Einklang mit der Auffassung des Senders oder der Redaktion sein: Das zivile Management hat einfach versagt, weil 30 Jahre Vetternwirtschaft, Korruption und politischer Kungelei nicht einfach einen Bogen um Krankenhäuser gemacht haben. Ganz im Gegenteil — in Rumänien werden die Leiter öffentlicher Ämter, z.B. Krankenhausmanager und selbst Schuldirektoren, oft nach der Nähe zur politischen Klientel ernannt. Dass da Kompetenzen nicht besonders viel zählen, liegt auf der Hand. Etwas überspitzt gesagt, muss man sich fragen, ob überhaupt jemand in einer Führungsposition hierzulande wirklich kompetent ist oder eben einer bestimmten politischen Seilschaft nur als nützlicher Systemidiot dient.



    Die Antwort auf Ihre Frage zu den Roma muss ich auf folgenden Sonntag verschieben, nicht weil sie weniger wichtig wäre, sondern weil ich heute zeitlich schon restlos überzogen habe. Herzliche Grü‎ße nach Wiesbaden, lieber Frau Hansen, und bleiben Sie gesund!



    Zum Schluss noch ganz geschwind die Postliste. E-Mails und Feedback in den Online-Formularen erhielten wir bis einschlie‎ßlich Samstag von Bernd Seiser, Klaus Nowack, Burkhard Müller, Andreas Fessler, Fritz Andorf, Peter Vaegler, Heiner Finkhaus, Horst & Monika Kuhn, Volker Willschrey, Martien Post, Hansjörg Biener und Klaus Nindel (D) sowie von Péter Lakati (HU), Paul Gager (A), Jurij Aleksandrowitsch Timofejew (KZ) und Hans Verner Lollike (D).



    S.G. dankt Ihnen fürs Zuhören und wünscht Ihnen noch schöne Ostertage, die unter den derzeitigen Umständen wohl eher besinnlich sein dürften. Bis nächsten Sonntag!



    Audiobeitrag hören:



  • Nachrichten 24.03.2020

    Nachrichten 24.03.2020

    Rumänien hat eine fast totale Ausgangssperre verhängt. Präsident Klaus Iohannis kündigte an, dass ab Mittwoch die Bürger ihre Wohnung nur noch verlasen dürfen, um zur Arbeit zu gehen oder Lebensmittel oder Arzneien einzukaufen. Zudem haben die Behörden beschlossen, neben den regulären Ordnungskräften auch die Armee einzusetzen. Iohannis sagte auch, dass für Menschen in der Isolation die elektronische Überwachung eingesetzt werden soll. Menschen im Alter von über 65 Jahren müssen praktisch die ganze Zeit zu Hause bleiben. Der Präsident hatte sich zuvor mit Premierminister Ludovic Orban, Innenminister Marcel Vela und Gesundheitsminister Victor Costache getroffen. Eine Aussgangssperre galt bislang nur in der Nacht. Ab Dienstag haben alle öffentlichen und privaten Krankenhäuser im Land alle Eingriffe ausgesetzt, die keine Notfälle sind und verschoben werden können. Alle Patienten, die keine sofortige Krankenhausbehandlung erfordern, werden aus den Krankenhäusern entlassen.



    Vier weitere Personen sind in Rumänien an Covid-19 gestorben. Die Zahl der Todesopfer liegt nun bei 12. Nach Angaben der Gruppe für strategische Kommunikation wurden in Rumänien bisher 762 Infektionen bestätigt. 79 Menschen wurden geheilt und entlassen. Acht Rumänen sind außerdem im Ausland an Covid-19 gestorben, sieben in Italien und einer in Frankreich.



    Der rumänische Premierminister Ludovic Orban und die restlichen Mitglieder des Kabinetts haben auf Covid-19 allesamt negativ getestet. Der Premierminister und die Minister, die sich vorsorglich isoliert hatten, nehmen ihre Regierungsgeschäfte wieder wie gewöhnlich wahr.



    Die Covid-19-Pandemie breitet sich schneller aus, wie
    der Direktor der WHO Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag erklärte. Er fügte
    hinzu, dass die Zahl der Infektionen unter Ärzten und medizinischem Personal
    alarmierend ist. Bis jetzt sind auf der ganzen Welt rund 400 Tausend Personen
    infiziert worden. Etwa 17.000 Menschen wurden durch das neue Coronavirus
    getötet. . Die Europäische Kommission
    hat ein Maßnahmenpaket verabschiedet, um den Fluss dringender und notwendiger
    Güter wie Arzneimittel, medizinische Geräte oder Lebensmittel sicherzustellen. In
    Italien, dem am stärksten betroffenen Land in Europa, ist ein leichter Rückgang
    der Neuerkrankungen und Todesfälle zu verzeichnen. In Frankreich ist seit für
    zwei Monate ein gesundheitlicher Notstand ausgerufen worden. Die spanischen
    Behörden mussten wegen der Krise eine Eislaufbahn als Leichenschauhaus
    einsetzen. Großbritannien gab am Dienstag die höchste Anzahl von
    Todesfällen innerhalb von 24 Stunden bekannt, von 87 auf 422 aufgrund von COVID-19
    Infektionen, von 6600 auf über 8.000. In den USA hat Präsident Donald Trump erklärt, er sei überzeugt, dass sich
    die USA innerhalb von drei oder vier Monaten erholen werden.



    Die EU hat Beschränkungen hinsichtlich der Auflösung von Videos und Fotos auf den wichtigsten sozialen Medienplattformen eingeführt, da Millionen von Europäern nun zu Hause bleiben und diese Medien übermäßig nutzen. Vertreter von AMCOM, der für die Kommunikationsvorschriften zuständigen Behörde, sagen, dass der Verkehr in der kommenden Zeit um bis zu 50 % zunehmen wird, und die Telefon- und Internetbetreiber bereiten sich darauf vor.



  • Hörerpostsendung 22.3.2020

    Hörerpostsendung 22.3.2020

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!



    Aus der Besenkammer in der eigenen Wohnung begrü‎ßt Sie Sorin Georgescu. Das klingt zwar lustig — und ich finde es auch irgendwie erheiternd –, ist aber kein Witz. Ich habe es nicht geschafft, den Funkbriefkasten am Freitagabend einzusprechen, und wollte es am Samstag tun, aber dann kam eine Weisung von den Vorgesetzten im Rundfunk, dass aufgrund der Corona-Krise an Wochenenden nur noch die Nachrichtenredakteure bzw. -redakteurinnen in die Studios dürfen, um die sozialen Kontakte so weit wie möglich zu minimieren. So helfe ich mir eben mit meinem Handy [und einer App für Audioaufzeichnungen] in dieser improvisierten Weise weiter. Warum Besenkammer, werden Sie sich fragen. Nun, ich wohne in unmittelbarer Nähe von zwei Krankenhäusern, eines davon ist für die Behandlung der Coronavirus-Infizierten bestimmt, ich kann sogar die Dächer der Pavillons von meinem Balkon sehen, und entsprechend laut heulen die Sirenen der Rettungswagen, die in regelmä‎ßigen Abständen auf einer der Hauptadern hier in meinem Viertel vorbeifahren. Daher bitte ich um Verständnis, wenn die Audioqualität diesmal nicht in gewohntem Studiostandard ist oder wenn Nebengeräusche hörbar sind.



    Passend zur aktuellen Entwicklung der Pandemie erhielten wir Feedback von Paul Gager (aus Wien) in unseren Online-Formularen — kurz vor Verhängung der Bewegungseinschränkungen in Österreich:



    Einen Tag noch fein. Dann zwingen uns Corona und der Regen rein. Trotzdem wünsche ich Ihnen allen einen angenehmen Frühlingsbeginn. Die Wiener Zeitung leistet einen Beitrag zur Eindämmung des Coronavirus. Daher befinden sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Homeoffice/Teleworking. Die gedruckte Tageszeitung erscheint wie gewohnt (allerdings mit weniger Seiten). Zur Sicherstellung der Information bietet das Medium der Republik zusätzlich das E-Paper bis auf weiteres kostenlos an. Wie gehen die Medien in Rumänien mit diesem Ausnahmezustand um? Wird auch in Rumänien auf Homeoffice umgestellt?



    Bleiben Sie gesund — wünscht Ihnen allen



    Paul Gager



    Vielen herzlichen Dank für Ihre Botschaft, lieber Herr Gager. Ja, auch bei uns wurde auf Kurzarbeit oder Homeoffice umgestellt, wo es möglich war. Bei den wenigen gedruckten Zeitungen, die in Rumänien noch erscheinen, ist das so, bei den Online-Publikationen umso mehr. Einige Theater bieten inzwischen kostenlose Geister-Aufführungen im Internet. Gottesdienste werden nur noch hinter verschlossenen Türen abgehalten — unter Ausschluss der Gläubigen und je nach Möglichkeit auch im Internet übertragen — und Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen dürfen nur noch maximal acht Personen beiwohnen.



    Ähnlich wird es auch bei uns in der Redaktion gehandhabt: Maximal zwei Redaktionsmitglieder kommen noch wochentags turnusmä‎ßig in die Redaktion, um die Beiträge einzusprechen und die Playlisten zusammenzustellen, alle anderen arbeiten von zu Hause aus. Und an Wochenenden eben nur noch eine Person, wie es meistens auch zu Normalzeiten üblich ist.



    Am Samstagabend kündigte der rumänische Innenminister mit zweistündiger Verspätung zum zuvor angesetzten Pressetermin einen entsprechenden Erlass an, mit dem ab Sonntag 22.00 Uhr auch Ausgangssperren gelten. Der als militärische Verordnung“ titulierte Regierungsakt enthält Bewegungseinschränkungen, die der Leiter des Katastrophendienstes im Anschluss als obligatorisch zu befolgende Empfehlungen“ abschwächte. Konkret sollte man tagsüber von unnötigen Ausgängen absehen, Fortbewegung von Gruppen ist auf maximal drei Personen beschränkt, die zum Familien- oder Mitbewohnerkreis gehören. Ausgenommen sind Menschen, die den Minimalbetrieb der allgemeinen Versorgung sichern, also medizinisches Personal, Rettungsdienste, Lieferanten, Apotheken, Kassiererinnen u.a.m.. Erlaubt sind noch Einkäufe in Supermärkten nahe des Wohnorts, Versorgung von älteren Personen, das kurze Ausführen von Haustieren etc. Von 22 Uhr bis 6 Uhr gilt hingegen eine Ausgangssperre, die wiederum ebenfalls als dringend zu befolgende Empfehlung“ bezeichnet wurde, und nicht als absolut zu befolgender Befehl wie zu Kriegszeiten. Ich wei‎ß, dass in den deutschsprachigen Medien viel darüber geschrieben wurde, inwieweit man Grundrechte unter solchen Umständen einschränken darf. Im Gegensatz zu anderen rumänischen Journalisten halte ich es für keine Haarspalterei oder gar schlechte Kommunikationsstrategie unserer Regierung, denn es handelt sich tatsächlich um gravierende Einschnitte in unsere Grundrechte, und die dürfen tatsächlich nur stufenweise und mit Augenma‎ß verhängt werden. Allerdings muss man einen driftigen Grund haben, um nach 22 Uhr noch auszugehen, denn Bars, Restaurants und Clubs sind ohnehin schon seit vergangenem Montag geschlossen. Gro‎ße Einkaufstempel und Märkte sind ab heutigem Sonntagabend ebenfalls geschlossen, also gibt es wirklich keinen Grund mehr, unnötig auszugehen; es sei denn, man hält es zwischen den eigenen vier Wänden nicht mehr aus und will zu nachtschlafender Zeit allein ein paar Runden ums eigene Haus drehen.



    Und jetzt zu weiteren Hörerzuschriften. Zunächst möchte ich die zuletzt erhaltenen Postbriefe abhaken, denn es könnten vorerst über Wochen hinweg die letzten gewesen sein — aus zweierlei Gründen: Erstens, weil in Österreich, der Schweiz und in Deutschland ebenfalls vermehrt Ausgangssperren verhängt werden, zweitens, weil auch unsere Postbearbeiterin zu Heimarbeit verordnet wurde, zumal es in Ermangelung von QSL-Karten vorerst nicht sehr viel für sie zu tun gibt. Und wie es derzeit aussieht, könnte sich die Verlegung von neuen QSL-Karten in die Länge ziehen.



    Vom vorhin schon erwähnten und reiselustigen Paul Gager aus Wien erhielten wir auch eine auf Februar datierte Postkarte aus Frankfurt aus Main sowie zwei Empfangsberichte vom Februar aus Frankfurt bzw. dem Saarland, wo Herr Gager offenbar ein Konzert besuchte. Vielen herzlichen Dank, und hoffentlich bleiben Sie jetzt daheim, wie das Gebot der Stunde lautet. Passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund!



    Ebenfalls aus Wien und ebenfalls noch vom Februar erreichte uns erneut ein Brief von Manfred Schida, der unsere Morgen- und Nachtmittagssendung nahezu täglich hört und uns versichert, dass unser Sender ein fester Bestandteil seines Lebens ist. Er bestätigt uns auch den Erhalt eines Treuediploms sowie eines Fotoalbums mit Ansichten aus rumänischen Städten. Vielen Dank für den beigelegten Ausschnitt aus der der Beilage der Wiener Zeitung. Auch für Sie gilt: Bleiben Sie gesund und munter und herzliche Grü‎ße!



    Weitere Postbriefe mit Empfangsberichten erhielten wir von Achim Maneval (aus München), Thomas Becker (aus Bonn), Frank Bresonik (aus Gladbeck — vielen Dank für das beigelegte Foto, Ihre Fragen hebe ich mir auf), Christoph Paustian (aus Häusern, Baden-Württemberg) und Michael Lindner aus Gera, Thüringen — vielen Dank für die beigelegte Klappkarte von Radio Bukarest, die Sie im Jahr 1981von uns bekommen haben — sie ähnelt im Prinzip den Taschenkalendern, die unser Sender damals verschickte und auf unserer Webseite in der Nostalgieecke abgebildet sind.



    Anfang März erhielten wir eine E-Mail von Lutz Winkler (aus Schmitten im Taunus). Hier ein paar Auszüge:



    Liebe Freunde der deutschen Redaktion in Bukarest,



    Vielen herzlichen Dank an die Dame in der Postabteilung für die QSL-Karten aus 2019, die mich vor einigen Tagen erreicht haben. Es sind immer schöne QSL-Motive, über die ich mich sehr gefreut habe. Über eine QSL-Bestätigung auch im Jahr 2020 würde ich mich sehr freuen.



    Vielen Dank auch für die Beantwortung meiner Frage zu den Musikschulen in Rumänien.



    Lobenswert ist die ausführliche Berichterstattung zur Regierungskrise in Rumänien. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass eine Lösung immer noch weit entfernt ist. Vielen Dank für die Einordnung der parlamentarischen Situation und der (Un)möglichkeiten durch das parlamentarische System.



    Vielen Dank auch für Ihre Information zum Corona-Virus, hier in Deutschland scheint eine Panik auszubrechen. Es gilt aufmerksam zu sein, die normalen Hygieneregeln zu beachten. Schlie‎ßlich sterben in diesem Land mehr Menschen an der Grippeinfektion als an diesem neuen Virus. Was ich wirklich schlimm finde, dass nun asiatische Menschen unter Generalverdacht gestellt werden. Asiatische Restaurants beklagen Umsatzeinbrüche und werden gemieden. Was natürlich vollkommen unsinnig und übertrieben ist. Ebenso die Hamsterkäufe von Nudeln und Toilettenpapier — vollkommen übertrieben und unsinnig.



    Hier in Deutschland wird auch über die verschiedenen Auswirkungen der Quarantäne diskutiert — und das hinsichtlich der arbeitenden Menschen. Wer bezahlt welche Arbeitsausfälle — welche Ansprüche haben die Arbeitnehmer, wenn diese unter Quarantäne stehen. Wie sieht das in Rumänien aus?



    Ich bedanke mich für die Freundschaft und verbleibe mit vielen frühlingshaften Grü‎ßen aus Deutschland



    Ihr Hörer


    Lutz Winkler



    Viele Dank für das Feedback, lieber Herr Winkler. Das Thema vorgezogene Wahlen ist erst mal vom Tisch — wegen der Corona-Krise, versteht sich. Auch in Rumänien soll ein Hilfspaket für die Wirtschaft zusammengeschnürt werden — konkrete Summen wurden zwar nicht genannt, der rumänische Finanzminister sprach vor einigen Tagen aber von 2% des BIP. Noch scheint niemand etwas Genaues zu wissen, ich werden Sie aber auf dem Laufenden halten, wenn konkrete Ma‎ßnahmen getroffen werden.



    Zum Schluss möchte ich erneut die ab kommenden Sonntag geltenden Frequenzen für unsere Kurzwellenausstrahlungen durchgeben — Hörer mit Internetzugang brauchen nicht mitzuschreiben, ich werde Anfang kommender Woche ein Rundschreiben per E-Mail schicken, und die Frequenzen werden Sie auch auf unserer Homepage finden.



    Vom 29. März bis einschlie‎ßlich 24. Oktober 2020 können Sie unsere Programme in deutscher Sprache über folgende analoge und digitale Frequenzen empfangen:



    06.00 — 06.30 UTC 7 325 kHz DRM, 9 700 kHz


    14.00 — 15.00 UTC 7 355 kHz, 9 600 kHz


    18.00 — 19.00 UTC 6 090 kHz DRM, 9 570 kHz




    Ganz zum Schluss die Postliste. Die Briefschreiber habe ich schon erwähnt, E-Mails oder Feedback in unseren Online-Formularen erhielten wir bis einschlie‎ßlich vergangenen Freitag von Anna, Bernd und Willi Seiser, Carsten Fenske, Peter Vaegler, Hansjörg Biener und Robert Walter (D) sowie Josef Robl und Paul Gager (A).



    Sorin Georgescu und die Besenkammer sagen danke fürs Zuhören, bleiben Sie gesund und bis nächsten Sonntag!



    Audiobeitrag hören: