Tag: Austausch

  • Umweltverein setzt sich für Bauernsaatgut ein

    Umweltverein setzt sich für Bauernsaatgut ein

    Der Verein Eco Ruralis veröffentlichte Anfang März den 9. Katalog für bäuerliches Saatgut. Mehr als 100 Saatgutsorten von 47 Gemüsearten, Gewürzpflanzen und Heilpflanzen sind im Katalog enthalten. Darüber hinaus bietet der Katalog Informationen über die Aussaat, den Anbau und die Ernte von Gemüse und Pflanzen sowie über das entsprechende Lagern von Saatgut. Der Katalog enthält auch Empfehlungen über mögliche günstige Assoziationen von Pflanzen, die sich die Kunden in ihrem Garten wünschen könnten. Raluca Dan, die Vertreterin des Vereins Eco Ruralis, erzählte uns über die Anfänge der Initiative über die alljährliche Herausgabe und Verteilung eines Katalogs, das dem bäuerlichen Saatgut gewidmet ist:



    Der Austausch von Saatgut ist ein ganz natürliches Verfahren in ländlichen Gemeinschaften. Wir förderten diesen Saatgutaustausch innerhalb unseres Vereins, bei den Treffen unserer Mitglieder. Wir stellten fest, dass die Menschen ein gro‎ßes Interesse dafür zeigten, also beschlossen wir, den Austausch sichtbar zu machen, ihn besser zu strukturieren. Daher veröffentlichten wir vor 9 Jahren den ersten Katalog für bäuerliches Saatgut. Damals war die Nachfrage nicht so gro‎ß, heute verteilen wir viel mehr Kataloge.“




    Fast 10 Jahre sind seit dem Start dieser Initiative vergangen. Mittlerweile intensivierte sich der Austausch — das bestätigte Raluca Dan, Vertreterin von Eco Ruralis:



    Das Interesse für bäuerliches Saatgut hat zugenommen. Anfänglich verteilten wir kostenlos Saatgut an einige Hundert Bauernfamilien. In der Zwischenzeit ist unsere Kundschaft auf bis zu 5000 Bauern und Stadtgärtner in Rumänien und der Republik Moldau gestiegen. Das ist nur ein Teil der Geschichte. Andererseits enthält jetzt der Katalog viel mehr Saatgut- und Pflanzengutsorten. Wir verteilen derzeit 47 Gemüsearten, Gewürz- und Heilpflanzen und 124 Sorten. Darüber hinaus beteiligen sich immer mehr Bauern an der Erhaltung und Vermehrung von Bauernsaatgut. Die Verteilung widerspiegelt das, was in der Gesellschaft derzeit vor sich geht. Die Menschen wünschen sich, lokales, bäuerliches, zunehmend gesundes Saatgut anzubauen. Sie wünschen sich produktive, widerstandsfähige Sorten. Sie wünschen sich, selbständig Nahrung zu produzieren. Wenn wir über bäuerliches Saatgut sprechen, meinen wir traditionelles, lokal gesätes Saatgut, das seit mehreren hundert Jahren besteht und von einer Generation auf die andere übertragen wurde. Saatgut, das in verschiedenen Regionen des Landes angebaut wurde und sich an den örtlichen Umweltbedingungen sowie an den von den Bauern eingesetzten Methoden angepasst hat. Wir sprechen also von einem hochqualitativen Saatgut, das schmackhaftes Gemüse wachsen lässt — so wie die Menschen es sich wünschen.“




    Bäuerliches Saatgut wird Jahr für Jahr verteilt, dank der harten Arbeit der 30 Mitglieder des Vereins Eco Ruralis, die ihre Arbeit überall im Land gewissenhaft machen. Die Aktion ist Teil des Programms Eco Ruralis in Bezug auf das Recht auf Saatgut, das Recht auf den Anbau, die Vermehrung, den Austausch und den Verkauf von Saatgut aus dem Eigenbetrieb.

  • Restart Romania: die Tauschbibliothek

    Restart Romania: die Tauschbibliothek

    Wir erleben Zeiten voller unerwarteter Herausforderungen. Allerdings finden viele Menschen derzeit wieder zu sich zurück. Und sie entdecken alte Leidenschaften wieder, für die sie früher keine Zeit mehr hatten. Heute möchten wir auf eine Initiative hinweisen, die sich vorgenommen hat, den Neustart-Knopf zu drücken. Die Möglichkeit eines Neuanfangs inspirierte auch den Namen des neu gegründeten Vereins — Re-Start Rumänien. Die gemeinschaftliche Organisation schlug im Laufe der Zeit mehrere Projekte vor. Über das jüngste Vorhaben des Vereins unterhielten wir uns mit Alina Stoian, Kommunikationsberaterin des Vereins:



    Es gab mehrere Initiativen, manche ernteten gro‎ßen Erfolg. Unter den heutigen Umständen ist es vielleicht sinnvoll, über unser jüngstes Projekt zu sprechen. Das Projekt hei‎ßt »Offene Bibliothek«. Wir starteten es vor anderthalb Jahren. Wir wollten damals das Lesen von gedruckten Büchern fördern, denn wir hatten den Eindruck, dass die E-Books die gedruckten Bücher verdrängten. Au‎ßerdem wollten wir den Zugang zur Kultur erleichtern. Die Menschen sollten nämlich Zugriff auf Titel haben, die sie vermutlich in Buchhandlungen nicht mehr finden. Daher suchten wir mehrere Stellen aus — es waren eigentlich Bibliotheken –, an die Bücher gespendet werden konnten. Unsere Organisation sorgt dafür, dass die Partner-Bibliotheken gut ausgestattet sind. Möchte jemand ein Buch aus unserer Partnerbibliothek ausleihen, so hat er oder sie ein anderes Austauschbuch abzugeben. Darum geht es eigentlich in unserem Projekt — nämlich um den Tausch von Büchern.“




    Wir möchten einen Raum schaffen, wo motivierte, ehrgeizige, sozial fortschrittliche orientierte und engagierte Bürger ihre Stimme laut werden lassen können. Und das unabhängig ihres Alters, Geschlechts, der Religion oder der politischen Orientierung, so die Gründer der Initiative. Mehr Einzelheiten zum Projekt lieferte uns Alina Stoian:



    Das Projekt entwickelte sich sehr gut, sogar unerwartet gut. In weniger als einem Jahr gingen wir 12 partnerschaftliche Beziehungen ein, sowohl mit Partnern in Bukarest wie auch in Constanţa und Piteşti. Die Partnerbibliotheken machen freiwillig an unserem Projekt mit. Sie kümmern sich vorbildlich um die von uns organisierten Bücherregale. In der Tat liefern wir ihnen die Bücherregale, doch sie sorgen dafür, dass die Regale stets voll sind, dass Menschen in die Bibliothek kommen und Bücher ausleihen bzw. andere abgeben. Das Engagement war sehr gro‎ß allerseits. Darüber hinaus starteten wir in den letzten drei Monaten ein weiteres Mini-Projekt zur Unterstützung rumänischer Autoren. Hierfür organisierten wir eine Reihe von kurzen Live-Gesprächen mit den Autoren. Derzeit sind wir bemüht, Möglichkeiten zu finden, um die Gespräche online zu übertragen. Wir trafen uns mit den Schriftstellern, sie stellten ihre Bücher vor und spendeten sie für unsere Bücherregale. Wir haben bis jetzt fünf Gespräche geführt. Die Gespräche mit den Autoren lie‎ßen das Interesse für unsere Initiative zunehmen. Die Menschen möchten als Freiwillige mitmachen. Manche wollen sogar eine Bibliothek »adoptieren«, so wie wir diese Aktion zu nennen pflegen. Eine Bibliothek zu adoptieren, bedeutet, einige Bücherregale, die wir ihnen zur Verfügung stellen, zu verwalten. Die Initiative entwickelte sich schneller, als wir es erwartet hatten, und das freut und überaus.“




    Hinter der Initiative steckt eigentlich der Wunsch, die Rumänen zu mehr Beteiligung am Gemeinschaftsleben anzuregen. Und das durch unpolitische Handlungen. Denn das Engagement eines jeden für die Gemeinschaft wirke sich direkt auf die Qualität des Lebens der Menschen aus — so unsere Gesprächspartnerin. Und die Menschen wirken gerne mit. Derzeit gibt es 12 Bibliotheken, in denen das Projekt umgesetzt wird. Und in diesen Bibliotheken ändern sich die angebotenen Titel konstant. Dabei stehen jederzeit etwa 200 Bücher in jeder Bibliothek zum Austausch bereit.



    Derzeit läuft alles online. Wir haben eine provisorische Lösung im Hinblick auf die Autorengespräche gefunden. Und solange wir solche Gespräche führen, wird auch die Bibliothek bestehen. Trotz der schweren Zeit, die wir erleben, erhalten wir immer mehr »Adoptionsanträge«. Wir werden diese Zeit heil überstehen. Um das zu schaffen, müssen wir uns alle einbringen. Bitte, bleibt zu Hause, helft uns, unser Ziel zu erreichen!“




    Eine Anregung mit Bezug auf einen Normalitätszustand, den wir derzeit vermissen. Eine Anregung zur Wiederentdeckung des eignen Selbst durch Lektüre.

  • #newTogether: Österreichisches Kulturforum lädt Künstler zu virtuellem Gedankenaustausch ein

    #newTogether: Österreichisches Kulturforum lädt Künstler zu virtuellem Gedankenaustausch ein

    Das Österreichische Kulturforum in Bukarest hat neulich ein Projekt gestartet, das rumänische und österreichische Künstlerinnen und Künstler zum Nachdenken einlädt, wie die Kunst unsere Gemeinschaft und unser Leben in Zeiten der Pandemie beeinflussen kann. Der stellvertretende Intendant des Österreichischen Kulturforums in Bukarest, Andrei Popov, erläutert:



    Dieses Projekt war in diesen Zeiten mehr als notwendig, weil wir heute mehr als je zuvor gegenwartsorientiert sind, jetzt denken wir mehr als je zuvor daran, wie wir überleben werden. Unter diesen Umständen betrachte ich so eine Diskussion, wie wir uns selber während dieser Krise sehen, als notwendig. Wenn wir die Zeit zu Hause jetzt nicht sinnvoll nutzen, um auch darüber nachzudenken, wie die Pandemie uns und die Gesellschaft verändert, dann wann? Ja, es ist sehr wichtig, dass wir jetzt lernen, zusammenzuhalten, denn jetzt sind wir alle verzweifelt. Ich wei‎ß nicht, was genau gemeinsam bedeutet, aber die Künstler können das sehr gut durch ihre Kunst in Perspektive setzen. Viele Persönlichkeiten der rumänischen und österreichischen Kunstszene haben auf unseren Vorschlag positiv reagiert: Darsteller, Regisseure, Schriftsteller, Dichter, bildende Künstler, Musiker.“




    Was genau das Projekt #newTogether bedeutet: vor allem online-Diskussionen und die Möglichkeit, darüber zu sprechen, wie wir uns fühlen, mit einer Situation wie der gegenwärtigen von heute auf morgen konfrontiert zu werden. Eine Art Literaturkreis mit Teilnehmern, die wir kennen, aber ohne einen eigentlichen Treffpunkt. Und das nicht, um über die traurigen Zahlen oder den verzweifelten Kampf der Ärzte für das Leben ihrer Patienten zu reden, auch nicht für psychologische Beratung, sondern um zusammen Lösungen für morgen zu finden.



    Am 8. Januar 2020 hatten das Goethe-Institut, das Österreichische Kulturforum und die Nationale Musikhochschule in Bukarest eine Herausforderung für junge Musiker und Liebhaber der Musik von Beethoven gestartet: das Projekt Quoting Beethoven“ lud sie ein, im Jahr des Beethoven-Jubiläums die Musik des absoluten Stars der klassischen Musik neu zu interpretieren und zu aktualisieren. Weil die Musik wie Balsam auf die Wunde ist, haben wir Andrei Popov gefragt, wie das Projekt unter aktuellen Umständen läuft:



    Der Wettbewerb geht weiter. Bis 15. Juni warten wir auf die Werke junger Musiker und der Liebhaber klassischer Musik im Allgemeinen, egal ob Komponisten oder Interpreten aller Musikgenres. Zum Glück handelte es sich sowieso um einen Online-Wettbewerb. Was danach kommt, kann man jetzt nicht sagen, wir hoffen, dass wir den Erwartungen der Teilnehmer nach Ende der Krise nachkommen können. Im Mai werden wir genau wissen, ob wir dieses Projekt umdenken müssen.“




    Der Mensch ist ein Schilfrohr, das schwächste in der Natur, aber ein denkendes Schilfrohr, sagte der französische Mathematiker und Religionsphilosoph Blaise Pascal. Umdenken ist der gemeinsame Nenner, den diese Projekte haben. Vielleicht nicht die schlimmste Art und Weise, die Zeit zu Hause zu nutzen.

  • Wrackprämie für Haushaltsgeräte

    Wrackprämie für Haushaltsgeräte

    Alte Haushaltsgeräte kann man heute gegen Gutscheine tauschen, die zum Kauf von neuen Haushaltsgeräten verwendet werden können, die eine höhere energetische Leistung haben. Das Programm Wrackprämie für Haushaltsgeräte“ steht seit zehn Tagen zur öffentlichen Debatte, sowohl natürliche als auch juristische Personen können ihre Ansichten, Vorschläge, Kommentare und Änderungsvorschläge in dieser Zeit vorlegen. Laut ersten Schätzungen der Behörden sollen mehr als 60.000 alte Haushaltsgeräte durch neue ersetzt werden. Die Rumänen können mehrere Haushaltsgeräte gegen die entsprechende Zahl von alten Geräten tauschen. Dafür kriegen sie die entsprechende Zahl von Gutscheinen, aber nicht mehr als einen für jede Kategorie von Haushaltsgeräten.



    Mehr als 50.000 Rumänen werden laut ersten Schätzungen Kunden des Programms sein, also vom Staat zwischen 200 und 400 Lei (umgerechnet ca. 43 bis 86 Euro) für den Kauf von neuen Klimaanlagen, Waschmaschinen, Kühlschränken letzter Generation erhalten. Umweltministerin Graţiela Gavrilescu sagte dazu:



    Wir bieten Gutscheine im Wert von 200 Lei für Waschmaschinen der Energieeffizienzklasse A++ und 300 Lei für Waschmaschinen der Energieeffizienzklasse A+++. Für Klimaanlagen bieten wir Gutscheine im Wert von 300 Lei, dasselbe für Kühlschränke der Energieeffizienzklasse A++. Für einen Kühlschrank der Klasse A+++ stellen wir 400 Lei bereit. Diese Gelbeträge haben wir sehr gut geplant, eine wichtige Rolle spielte dabei der Lieferpreis beim Händler und die Kauffrequenz. Es gibt einen Leitfaden zum Programm und dort steht sehr klar, was man kaufen und ersetzen kann. Jeder hat das Recht, ein Haushaltsgerät zu ersetzen, aber nur eines und dafür ein neues kaufen. Wenn man ein altes Gerät ersetzen will, geht das nur gegen ein neues Produkt aus derselben Kategorie. Also kann man eine Klimaanlage nicht gegen eine Waschmaschine tauschen, man kann natürlich eine Waschmaschine gegen eine andere tauschen, einen alten Kühlschrank gegen einen neuen, man kann aber für jede Kategorie von Haushaltsgeräten einen Gutschein kriegen, um neue zu kaufen.“




    In Rumänien liegt die Austauschrate von Haushaltsgeräten unter den niedrigsten in Europa, durch dieses Programm kann das Land den europäischen Forderungen nachkommen, laut denen Bukarest rund 4 Kilo Haushaltsgeräte pro Kopf neu verwendet werden sollen. Abhängig vom Interesse, das die Bevölkerung für dieses Programm zeigt, könnte es erweitert werden.

  • Spieltag für Eltern und Kinder

    Spieltag für Eltern und Kinder

    Der stürmische Alltag lässt nur noch wenig Zeit für Familie und Freizeitaktivitäten zu. Die Zeit, die man mit den eigenen Kindern verbringt, ist daher umso wertvoller. Vor diesem Hintergrund wird auf Privatinitiative ein Spieltag für Eltern und Kinder organisiert. Eltern und Kinder aus unterschiedlichen Familien setzen sich zusammen, spielen gemeinsam und tauschen sich aus. Eine gute Gelegenheit zum Sozialisieren und Entspannen.



    Au‎ßerschulische Bildungsangebote sind derzeit reichlich vorhanden auf dem rumänischen Markt. Fremdsprachen, Musik, Entwicklung praxisorientierter Fähigkeiten oder Selbstentwicklung — all diese Bereiche werden abgedeckt. Eine Einladung zum Spielen gab es bislang allerdings noch nicht. Vor Kurzem stie‎ß ich aber auf eine Einladung besonderer Art. Ich erfuhr zufällig darüber, dass ein Spieltag für Eltern und Kinder“ organisiert wird, und wurde gleich neugierig. Daher hakte ich nach, um mehr darüber herauszufinden. Und entdeckte Folgendes: Die Eltern werden am Wochenende für zweieinhalb Stunden eingeladen, zusammen mit den eigenen Kindern sowie mit anderen Eltern und Kindern zusammenzuspielen. Grundsätzlich werden Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren erwartet, doch werden auch Ausnahmen zugelassen. Die teilnehmenden Familien werden aufgerufen, einige Lieblingsspiele mitzubringen — Rommé, Schach, Catan usw.



    Es sei eine gute Gelegenheit zum Sozialisieren und Entspannen. Zugleich verbringe man auch Zeit zusammen mit der Familie. Und man könne auch noch etwas dazu lernen, sich informieren und sich mit anderen Eltern und Kindern austauschen, erzählte Claudia Suhov, die Veranstalterin des Events. Sie habe sich von einer ähnlichen Erfahrung inspirieren lassen, die sie selbst in den Niederlanden gemacht habe, so die Organisatorin:



    Diese Art von Veranstaltung habe ich bei einem Familientreffen in Den Haag entdeckt. Mehrere Familien aus verschiedenen Ländern — darunter auch unsere Familie — sind zusammengekommen. Eine Gruppe von Expats, die ihre Ehepartner, Kinder und Freunde mitbrachten. Und bei dieser Gelegenheit spielten wir zusammen. Es war sehr interessant. Die Teilnehmer wollten voneinander lernen, die Eltern tauschten sich aus über den derzeitigen Wohnort, über die Ausbildung der Kinder. Alle waren daran interessiert, neue Bekanntschaften zu machen, zu sozialisieren und sich gegenseitig kennzulernen. Ich fand das eine sehr gute Idee, denn auch hier in Bukarest gibt es viele Eltern, die gerne mal andere Eltern zu unterschiedlichen Themen befragen würden. Etwa in welchen Kindergarten das Kind geht oder zu welcher Schule oder welcher Hort der beste sei. Oder was die anderen noch so lesen, was für Spiele in einem gewissen Alter passend seien. Ich habe diese Tätigkeit entwickelt, um Eltern miteinander in Verbindung zu setzen. Aber auch für die Kinder, damit sie auch neue Kinder kennenlernen, au‎ßer ihren Mitschülern. Sie haben hier die Gelegenheit, neue Spiele zu entdecken, von anderen Eltern zu lernen und mit diesen zusammen zu spielen, andere Familienbeziehungen und –modelle kennenzulernen. Eine entspannte Tätigkeit, bei der sich alle wohl fühlen — das bezweckte ich mit diesem Projekt.“




    Wir fragten Claudia Suhov, die Urheberin des Projektes, was eine derartige Veranstaltung von einer gewöhnlichen Interaktion zwischen Familienfreunden unterscheide:



    Wenn man sich mit Freunden unterhält, kommen immer wieder die gleichen Themen auf und es werden meistens keine neuen Informationen ausgetauscht. Bleibt man nur bei den Freunden, so findet man nur schwer neue Aktivitäten oder Ausbildungsformen für das eigene Kind. Man sollte auch über den Bekanntenkreis hinaus schauen, um Neues zu erfahren, um sich intellektuell weiter zu entwickeln.“




    Es ist wohl bekannt, dass sich die Kinder ein Beispiel an den Eltern nehmen. Diese wiederum schaffen für ihre Kinder Lernerfahrungen. Sie habe festgestellt, dass auch in Rumänien die Eltern bereit wären, an solchen Veranstaltungen teilzunehmen, erzählte Claudia Suhov:



    Die Eltern sind immer weltoffener, sie wollen dazu lernen und die angeeigneten Kenntnisse ihren Kindern übermitteln. Ich denke, eine derartige Aktivität, ein Spieltag für Eltern und Kinder, könnte landesweit Fu‎ß fassen. Es ist eine einfache Tätigkeit, sie setzt keine besonderen Bedingungen voraus. Hauptsache ist, es werden Informationen ausgetauscht, die Teilnehmer entspannen sich und es herrscht eine angenehme Stimmung. Eltern und Kinder finden somit zueinander.“




    Claudia Suhov teilt mit gro‎ßer Freude auch anderen Leuten die Erfahrungen mit, die sie im Ausland gemacht hat. Sie erzählt uns über die Bedeutung des Spiels innerhalb der Familie und lädt uns ein, diese Erfahrung auch in Rumänien zu genie‎ßen:



    Die von uns organisierte Veranstaltung erstreckte sich über zwei Tage. Wir haben einen Konferenzsaal von 80 Quadratmetern für die zwei Spieltage entsprechend eingerichtet und ausgestattet. Die Eltern, die zusammen mit ihren Kindern teilnehmen wollten, mussten sich über ein Formblatt anmelden und ein paar Spiele mitbringen, die sie gerne mit anderen Teilnehmern gespielt hätten. Alles Mögliche kann mitgebracht werden: Legosteine, Kartenspiele, Schach, »Die Siedler von Catan« oder andere Spiele, die sie zu Hause spielen und gerne auch mit uns spielen würden. Wir tauschen uns hier gerne aus. Es kann sein, dass manche Kinder noch nie Schach gespielt haben. Und vielleicht gibt es andere Eltern oder Kinder, die ihnen das gerne beibringen. Es ist ein Lernaustausch zwischen Eltern und Kindern. Wir erwarten mehr Kinder als Eltern, ich hoffe aber, dass alle Spa‎ß daran haben werden. Wir werden die Aktivität ein bisschen steuern, wir wollen versuchen, ihr Appetit aufs Spielen zu erregen.“




    Das Wichtigste dabei sei, die Fantasie der Kinder anzuregen, so dass sie ihre Fähigkeiten weiterentwickeln. Doch sollten auch die Eltern angeregt werden, mehr zur Ausbildung ihrer Kinder sowie zur Bildung der Gemeinschaft allgemein, beizutragen. Das zumindest glauben die Veranstalter des Spieltags für Eltern und Kinder.

  • Zhu Yadi alias Diana aus China: „Rumänien ist eine unvergessliche Erfahrung“

    Zhu Yadi alias Diana aus China: „Rumänien ist eine unvergessliche Erfahrung“

    Mehrere Universitäten aus Rumänien haben Kooperationsprotokolle mit chinesischen Hochschulen abgeschlossen. Dank der Protokolle können Jugendliche aus dem Reich der Mitte“ hier Geographie, Weinbau oder etwa Fremdsprachen studieren. Überhaupt findet im akademischen und kulturellen Bereich ein reger Austausch zwischen den beiden Ländern statt. In Peking ist im vergangenen Sommer eine Niederlassung des Rumänischen Kulturinstituts offiziell eingeweiht worden. Die chinesische Seite strengt sich derzeit an, im Gegenzug ein chinesisches Kulturzentrum in Bukarest zu gründen. Das Interesse der rumänischen Öffentlichkeit an China wächst von Tag zu Tag — das belegt auch die Beliebtheit, der sich das Konfuzius-Institut der Universität Bukarest erfreut. Und auch andersrum: Am 28. Januar wurde eine Ausstellung zu den Schätzen Rumäniens“ am Nationalmuseum der Volksrepublik China eröffnet. Alle wichtigen Medien des Landes berichteten über die Ausstellung, die täglich von mehr als 1000 Personen besucht wurde.



    Indes treffen wir an der Universität in Bukarest eine der Studentinnen aus China, die das Studienjahr 2015-2016 an der Fakultät für Fremdsprachen und Literatur absolvieren werden. Sie hei‎ßt Zhu Yadi, allerdings hat sie sich wie alle chinesischen Studenten einen rumänischen Namen ausgesucht.



    Ich habe den rumänischen Namen Diana gewählt. Ich stamme aus dem Süden Chinas. Ich studiere in Peking, an der Universität für Fremdsprachen. Jetzt habe ich mich für einen Studienaufenthalt in Rumänien entschieden.“




    Was wusste Diana über das Land Rumänien vor ihrer Ankunft?



    Ich wusste nicht allzu viel, denn in China sind nicht viele Informationen über Rumänien verfügbar. Jetzt bin ich hier und habe viele Dinge über Rumänien erfahren. Es gibt sehr viele historische Gebäude hier. Die Rumänen sind sehr freundlich und haben mir während meines Aufenthaltes sehr geholfen. Ich finde, die Rumänen haben eine sehr offene Einstellung.“




    Sie habe beschlossen, Rumänisch zu lernen und nicht nur Bukarest kennen zu lernen, sondern das ganze Land, sagt Diana. Sie habe mehrere Regionen bereist, am meisten sei sie jedoch von Siebenbürgen angetan.



    Die rumänische Kultur und Tradition haben mich interessiert. Die Beziehung zwischen dem rumänischen und chinesischen Volk ist sehr eng. Ich war in Sibiu, Sinaia, Brașov und Sighișoara. Am meisten gefällt mir Sinaia, es ist eine sehr schöne Stadt.“




    Diana wei‎ß bereits, was sie nach Abschluss der Studien unternehmen wird und dabei lobt sie ihre rumänische Erfahrung in höchsten Tönen.



    Ich möchte Rumänisch-Lehrerin werden oder im Bereich der diplomatischen Beziehungen arbeiten. Ich will also entweder Rumänisch unterrichten oder als Diplomatin tätig werden. Ich habe mich sehr verändert und viel aus Rumänien und au‎ßerhalb von China mitgenommen. Es ist eine unvergessliche Erfahrung. Eine derartige Erfahrung kann Denkweisen verändern.“




    Das Studium in Rumänien sei eine Startrampe für sie, sagt Diana. Aber um richtig auf dem Arbeitsmarkt anzukommen, müsse man zusätzlich an der eigenen Entwicklung weiterarbeiten.




    Deutsch von Alex Sterescu