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  • Soziale Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie

    Soziale Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie

    Etwa vier Monate sind seit dem ersten Auftreten des neuen Coronavirus in der chinesischen Metropole Wuhan vergangen. Während dieser Zeit hat sich die Coronavirusinfektion rasch ausgebreitet und den Alltag auf der ganzen Welt erschüttert. Irgendwann wird diese Pandemie enden, aber ihre Auswirkungen werden tiefgreifend sein. Eine von Soziologen des Forschungsinstituts für Lebensqualität der Rumänischen Akademie durchgeführte Studie macht darauf aufmerksam, dass Rumänien im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie parallel zwei Krisen durchlebt: eine medizinische und eine wirtschaftliche Krise.



    In dem Bericht mit dem Titel Pandemie und Lebensstandard – Sozialschutzpolitiken warnen die Soziologen, dass im Gegensatz zur medizinischen Krise, deren Auswirkungen unmittelbar sind, die wirtschaftliche Krise soziale Auswirkungen hat, die bereits spürbar sind und auch kurz- und mittelfristig sichtbar werden. Der Lebensstandard wird vor allem nach dem Überwinden oder der Verringerung der medizinischen Krise beeinträchtigt werden, meinen die Sozialforscher. Die Lehren aus den Krisen mit wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen, die Rumänien durchgemacht hat, zeigen, dass die Rückkehr zur ursprünglichen Kaufkraft der Gehälter und Renten mindestens fünf Jahre dauert. Ein Teil des Einkommens der Bevölkerung wurde durch die Pandemie reduziert, da über eine Million Arbeitnehmer von der Kurzarbeit betroffen sind. Ebenfalls betroffen sind Menschen in informellen Beschäftigungsverhältnissen, z. B. diejenigen, die von Subsistenzlandwirtschaft leben, und deren Zahl unbekannt ist, aber auch die Rumänen, die kürzlich aus dem Ausland zurückgekehrt sind und kein Einkommen haben.



    Einer der Vorschläge der Soziologen besteht in diesem Fall darin, das Arbeitslosengeld ausnahmsweise für die nächsten 3-6 Monate auf 1.000 Lei pro Monat (etwa 200 Euro) zu erhöhen, was 75% des Mindestnettogehalts bedeuten würde. In Bezug auf die Sozialhilfe schlagen die Sozialforscher ein garantiertes Mindesteinkommen von 1.000 Lei für die nächsten drei Monate vor, eine Aufstockung der Mittel für die Soforthilfe der Rathäuser für drei Monate aus dem Staatshaushalt, eine Novellierung des Sozialhilfegesetzes, sowie neue sektorielle Strategien im Sozialbereich für 2021-2027 auf der Grundlage der jüngsten Entwicklungen.



    Der Bericht erwähnt auch, dass nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds das öffentliche Defizit Rumäniens in diesem Jahr 8,9% des BIP betragen wird, was einem Wert von etwa 19 Milliarden Euro und einem Rückgang des BIP in realen Zahlen um 5% entspricht. Um das öffentliche Defizit zu decken schlagen die Soziologen unter anderem dringende Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds und die Einführung einer Solidaritätssteuer vor. Darüber hinaus empfehlen die Fachleute eine Änderung der Renten- und Lohnpolitik, darunter die Aufhebung oder Aufschiebung des 2019 verabschiedeten Rentengesetzes, die Indexierung des Rentenpunkts entsprechend der Inflation, die Anhebung der Löhne und Gehälter nur zum Ausgleich der Inflationsrate oder die Wiedereinführung einer einheitlichen nationalen Lohnskala für die Kommunalverwaltung.

  • Nachrichten 18.03.2019

    Nachrichten 18.03.2019

    Bukarest: Der stellvertretende rumänische Minister für europäische Angelegenheiten George Ciamba hat am Montag in Bukarest auf dem informellen Treffen der EU-Minister für Diasporapolitik erklärt, dass die Freizügigkeit der Bürger ein im Vertrag über die Arbeitsweise der Union verankerter Grundsatz sei. Die Kohäsion ist das Schlüsselprinzip, das die Verbindung der Union zu ihren Bürgern und ihr Vertrauen in das EU-Projekt wiederherstellen kann, so George Ciamba. Er betonte weiterhin, dass die Verteidigung der Rechte und Interessen aller Bürger unabhängig davon, wo sie leben, studieren, arbeiten oder ihr Kulturerbe vervollständigen möchten, für die Regierungen der Mitgliedstaaten eine Priorität sein muss. Rumänien ist das erste Land, das als EU-Ratspräsident ein solches Treffen organisiert.



    Bukarest: Rumänien ist Gastgeber des internationalen Automobilindustrieforums 2019. Zum Auftakt erklärte Premierministerin Viorica Dancila, dass diese Industrie nach der Wirtschaftskrise eine der Säulen und Triebkräfte der sich entwickelnden rumänischen Wirtschaft sei. Sie wies darauf hin, dass der Automobilsektor für Rumänien und Europa insgesamt eine Exportquelle mit hoher Wertschöpfung sei, und dass er stabile Arbeitsplätze sichere. Der Automobilbereich sei ein Modell der Anpassung an den Wandel und ein Weg zu einem besseren Leben. Dutzende Vertreter der Automobilindustrie in den EU-Mitgliedstaaten nehmen an dieser Veranstaltung in Craiova teil. die vom rumänischen Wirtschaftsministerium organisiert wird.



    Bukarest: Die Unterkammer des Parlaments in Bukarest debattiert über einen Antrag gegen Finanzminister Eugen Teodorovici. Die Abstimmung ist für Mittwoch geplant. Der Antrag kritisiert die Eilverordnung 114, die Banken, Energieunternehmen und Telekommunikationsfirmen mit zusätzlichen Steuern belegt. Die Unterzeichner des Antrags, 103 Abgeordnete der drei großen Oppositionsparteien, fordern die Aufhebung der Anordnung. Sie behaupten, dass die Höhe der Besteuerung das Wirtschaftswachstum negativ beeinflussen und für die Bevölkerung höhere Kosten für die meisten Dienstleistungen bedeuten würde. Gleichzeitig lehnte die Regierungskoalition die Idee der Aufhebung der Verordnung ab. Man prüfe im Moment nur die Auswirkungen einiger Änderungen. Gleichzeitig erklärte Finanzminister Eugen Teodorovici, dass Banken die Realwirtschaft finanzieren, während benachteiligte Energieverbraucher vor ungerechtfertigten Preiserhöhungen geschützt werden müssen.

  • Die Woche 31.10.2016 – 04.11.2016 im Überblick

    Die Woche 31.10.2016 – 04.11.2016 im Überblick

    Der Generalstreik der Beschäftigten der Staatskrankenhäuser wurde für illegal erklärt



    Das Bukarester Gericht hat am Donnerstag entschieden, dass der Generalstreik der Beschäftigten der Bukarester Staatskrankenhäuser illegal war. Die Gerichtsentscheidung ist nicht endgültig, aber vollstreckbar. Somit haben die Richter in dieser Sache für das Gesundheitsministerium entschieden. Das Gesundheitsministerium hatte unter anderen darüber geklagt, dass die Gewerkschaften die legalen Bedingungen für das Starten eines Arbeitskonfliktes nicht erfüllt hätten. Am 31. Oktober hatten die Beschäftigten im Gesundheitsbereich einen Generalstreik angetreten; sie forderten höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Am 1. November hat der Gewerkschaftsverband Sanitas den Generalstreik in den rumänischen Krankenhäusern aufgehoben. Der Beschluss wurde infolge der Versprechen getroffen, dass die Lohnerhöhungen kommende Woche im Parlament verabschiedet werden sollen. Die Lohnerhöhungen, die am Montag und Dienstag von den Arbeits- und Haushaltsausschüssen der Abgeordnetenkammer verabschiedet wurden, sollen nächste Woche dem Plenum vorgelegt werden. Durch die geplanten Änderungen sollen die Löhne im Bildungs- und Gesundheitswesen im Schnitt um 15% steigen. Die Last auf den Haushalt beliefe sich dabei auf rund 300 Millionen Euro. Arbeitsminister Dragoş Pâslaru warnte vor bedeutenden Auswirkungen auf die rumänische Wirtschaft.



    Die Exekutive kritisiert geplante Gehaltserhöhungen und Aufhebung von Gebühren



    Die Bukarester Regierung ist der Meinung, dass die Lohnerhöhungen und die Aussetzung von über 100 verschiedener Gebühren, die vom Parlament vorgeschlagen oder angenommen wurden, verheerende Auswirkungen auf den Staatshaushalt haben werden. Der politisch unabhängige Premierminister Dacian Cioloş dazu:



    Mit all dem, was in den letzten Monaten als Wahlkampfvorbereitung verabschiedet wurde – es ist schon eine Gewohnheit des Parlaments, vor den Wahlen Lohnerhöhungen in allen Richtungen, ohne konsistente Haushaltsrechnungen zu verabscgieden – hat sich schon eine Belastung von rund 9 Milliarden Lei angesammelt, was 1% des BIP entspricht.“



    Ferner präzisierte Cioloş, dass diese prozentuellen Steigerungen der Löhne für gewisse Kategorien die Ungleichgewichte in der Behandlung der Arbeitnehmer nur vertiefen würden. Außerdem wäre das Problem der Entlohnung dadurch nicht gelöst. Die Erklärungen finden statt, nachdem die Abgeordneten des Arbeits- und des Haushaltsausschusses etliche Lohnerhöhungen für die Angestellten der Nationalen Gesundheitskasse, des Bildungswesens sowie die Anhebung der Zulagen der Ärzte beschlossen hatten. Dies geschah, obwohl Arbeitsminister Dragoş Pîslaru und das Finanzministerium mit den Erhöhungen nicht einverstanden waren. Diese sagten, es handele sich dabei nur um Wahlgeschenke und Versprechungen ohne Haushaltsgrundlage. Die Entscheidung über besagte Lohnerhöhungen erfolgte kurz nachdem die Abgeordnetenkammer in Bukarest den Gesetzentwurf der Sozialdemokraten über die Abschaffung von 102 Abgaben und Gebühren gebilligt hatte. Darunter fallen etwa die Kfz-Umweltgebühr oder die Gebühr für die Ausstellung vorläufiger Reisepässe oder die Erteilung eines Anglerausweises. Entgegen der Stellungnahme ihres Haushaltsausschusses und trotz heftiger Kritik der Zivilgesellschaft und der öffentlichen Medienanstalten stimmten die Abgeordneten auch für die Aufhebung der Rundfunkgebühr, über die sich die öffentlich-rechtlichen Sender größtenteils finanzieren.



    Die Exekutive hat beschlossen, die Beiträge für Haftpflichtversicherungen (RCA) per Eilverordnung für sechs Monate einzufrieren



    Die Entscheidung der rumänischen Regierung, die Beiträge für Haftpflichtversicherungen (RCA) per Eilverordnung für sechs Monate einzufrieren, hat verschiedene Reaktionen hervorgerufen, je nach Interessen der jeweiligen Betroffenen. Der Nationale Verband der Versicherungs- und Wiederversicherungsanstalten in Rumänien (UNSAR) richtete sich mit einer Klage an die Europäische Kommission in Bezug auf das 6-monatige Einfrieren der Beiträge für Haftpflichtversicherungen. Die Maßnahme verstöße gegen den Grundsatz des freien Marktes und des freien Wettbewerbs, der in der rumänischen Verfassung verankert ist, so die rumänischen Versicherungsanstalten. Im Gegenzug haben die Arbeitgeberverbände der rumänischen Transporteure die neue Regierungsmaßnahme begrüßt. Ferner forderten die Transporteure das Parlament auf, in den sechs Monaten, bis der Eilbeschluß der Exekutive über das Einfrieren der RCA abläuft, ein neues Haftpflichtversicherungsgesetz zu verabschieden, welches vollkommene Transparenz bei der Berechnung der Tarife für alle Kategorien von Fahrzeugen bieten sollte. Versicherungsanstalten, welche Haftpflichtversicherungen über die von der Exekutive festglegten Maximalpreise verkaufen, werden mit hohen Bußgeldern bestraft. Die Maßnahme des Kabinetts von Dacian Cioloş betrifft alle Kategorien von Fahrern, nicht nur Speditionsunternehmen, und wurde infolge der Proteste der Transporteure getroffen. Die Transportunternehmen protestierten mehrmals gegen die rasant gestiegenen Beiträge für KFZ-Haftpflichtversicherungen, vor allem für LKWs, die jedes Jahr höher wurden.



    Im Strafverfahren Revolution von 1989“ wurde die Strafanzeige gegen Unbekannt erweitert



    Fast 27 Jahre nach dem Fall des Ceauşescu-Regimes haben die Staatsanwälte der Militärstaatsanwaltschaft im Verfahren zur Revolution von 1989“ die Strafanzeige gegen Unbekannt erweitert. Die Anklage bezieht sich auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit und die nach dem 22. Dezember 1989 begangenen Taten. Der bewaffnete Konflikt, der in jenen Tagen in zahlreichen Ortschaften des Landes stattfand, lässt auf einen vorsätzlichen Plan schließen. Damit wollten die neuen Anführer die Macht ergreifen und ihrer Position Legitimität verleihen, heißt es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft, die von Staatsanwalt Marian Lazăr vorgetragen wurde:



    Aus dieser Strafakte geht hervor, dass die neue politische und militärische Führung des Landes nach dem 22. Dezember 1989 durch die angeordneten Maßnahmen die Tötung, Verletzung durch Schusswunden und die Beeinträchtigung der psychischen und körperlichen Gesundheit, bzw. die Freiheitsberaubung einer hohen Anzahl von Personen veranlasst hat. Das Ziel war es, die Machtposition zu behalten. Es sind die typischen Merkmale für die Einordnung in die Kategorie Verbrechen gegen die Menschlichkeit.“



    Die Tatsachen lassen auf eine vorsätzlich geplante Aktion schließen. Dabei habe man laut den Vermutungen der Staatsanwaltschaft Konfusion in den Reihen des Militärs verbreiten wollen. Die ranghohen Vertreter des Verteidigungsministeriums seien dafür gegeneinander ausgespielt worden, außerdem hätten die Drahtzieher falsche Anordnungen, Berichte und Informationen verbreitet, die Bevölkerung auf die Straße gelockt und mit Waffen ausgestattet, um einen scheinbaren Bürgerkrieg zu schaffen. Darin sollten Einheiten des Verteidigungsministeriums sich untereinander oder Einheiten des Innenministeriums bekämpfen und so die Machtergreifung und die Legitimität der neuen Anführer ermöglichen. Laut einem Arbeitspapier der Militärabteilung der Staatsanwaltschaft am Obersten Gerichtshof seien 800 von den insgesamt 1200 Opfern der Ereignisse vom Dezember 1989 nach dem 22. Dezember gestorben, also nach dem Sturz des Regimes. Ferner gab es über 5000 Verletzte, einige Tausend Personen wurden illegal ihrer Freiheit beraubt und einer unmenschlichen Behandlung unterzogen. Die Wiederaufnahme des Strafverfahrens in der Akte zur Revolution erfolgt einige Monate nachdem der interimistische Oberstaatsanwalt Bogdan Licu dies gefordert hatte. Er sagte, die Einstellung des Verfahrens im Oktober 2015 sei unbegründet und illegal gewesen. Das damals beschlossene Strafmaß sei falsch, sagte Licu ferner. Die Revolutionsakte hatte mehrere Urteile gegen Rumänien am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte nach sich gezogen.

  • Nachrichten 01.07.2016

    Nachrichten 01.07.2016

    Die Slowakei hat am Freitag den halbjährigen Turnusvorsitz der Europäischen Union von den Niederlanden im Kontext der von dem Brexit hervorgerufenen Ungewissheit überommen. Ministerpräsident Robert Fico warnte, dass die Zukunft der Union mit 27 Staaten nicht nur von einigen von ihnen beschlossen werden kann. Er spielte dabei auf die Treffen einiger Spitzenvertreter westlicher Länder unmittelbar nach dem Referendum im Vereinigten Königreich an. Er war au‎ßerdem der Meinung, dass die EU ihre Richtlinien, die nicht die erwarteten Ergebnisse erzielt haben, besonders in punkto Migration, neu definieren müsse. Auch der Beitritt Rumäniens und Bulgariens zum Schengen-Raum wird auf der Agenda der Slowakei stehen, hie‎ß es aus Regierungsquellen in Bratislava. Während der slowakischen EU-Präsidentschaft wird Bratislava, Mitte September, auch Gastgeber eines informellen EU-Gipfels sein. Dieser wird der erste sein, der au‎ßerhalb von Brüssel, seit 2000 organisiert wird.



    Zentralbankchef Mugur Isărescu hat die Rückschläge des Referendums in Gro‎ßbritannien auf dem rumänischen Geldmarkt als emotional, aber kaum bemerkbar bezeichnet. Die Schwankungen waren viel geringer als bei anderen Anlässen und fast unerheblich, sagte er. Allerdings stellte er klar, dass in beiderseits Theorie und Praxis die ausgeprägte Unsicherheit die Akteure am Anfang in ihrem Handeln lähmt. Längerfristig könnte es also zu signifikanteren Auswirkungen kommen. Das könnte die Zentralbank in Bukarest zum Handeln zwingen, so Mugur Isărescu. Das Referendum in Gro‎ßbritannien habe die sowieso dominant existierende Unsicherheit verstärkt, man müsse deshalb praktisch sein und mit dem eigenen Arsenal reagieren.



    Am Freitag hat in Bukarest die Stabsstelle der multinationalen Südost-Division der NATO ihre Arbeit aufgenommen. Präsident Klaus Iohannis erklärte bei der Gelegenheit, dass Rumänien ein glaubhafter Verbündeter und ein Sicherheitspfeiler in der Region bleibe. Au‎ßer dieser Stabsstelle arbeitet in Bukarest auch die so genannte Einheit zur Kräfteintegration der NATO, von denen es weitere fünf an der Ostflanke gibt: in Bulgarien, Polen und den drei baltischen Staaten. Die NATO-Kommandostellen in Rumänien spielten eine wichtige Rolle bei den Bestrebungen der Allianz, die Reaktionskapazität angesichts gegenwärtiger und zukünftiger Herausforderungen zu verbessern. Laut Präsident Iohannis sichern sie die vitale Verbindung zwischen nationalen und NATO-Verbänden und unterstützen so die Verlegung alliierter Kräfte in der Region zur Stärkung der kollektiven Verteidigung. Der Staatschef bezog sich auch auf die jüngst stattgefundene Indienststellung der Raketenabwehranlage im südrumänischen Deveselu und erinnerte daran, dass Rumänien seine Verteidigungsausgaben für 2017 auf 2% des BIP erhöht hat.



    Eine Rekordmenge von 2,5 Tonnen Kokain haben rumänische Polizisten in einem Container im Seehafen von Constanţa, im Südosten des Landes aufgespürt. Das Schiff, auf dem das Kokain gefunden wurde, war aus Südamerika angereist. Die Ware war für den westeuropäischen Markt bestimmt, Rumänien sollte dabei nur ein Transitland sein. Quellen aus dem Umkreis der Ermittler erklärten, dass der geschätzte Stra‎ßenmarktwert der 2,5 Tonnen Kokain 625 Millionen Euro beträgt. Fünf ausländische Staatsangehörige wurden von den Ermittlern festgenommen. Über den Fund diskutierten in Bukarest auch Innenminister Petre Toba und Interpol-Chef Jürgen Stock.



    Am Freitag ist das Assoziierungsabkommen zwischen der EU und der Republik Moldau in Kraft getreten. Je weiter das Land auf dem Weg der Reformen voranschreitet, desto mehr könne das Abkommen Arbeitsplätze, Wirtschaftswachstum und Stabilität schaffen, so die EU-Au‎ßennministerin Federica Mogherini.



    Wegen Unregelmä‎ßigkeiten muss die Präsidentenstichwahl in ganz Österreich wiederholt werden. Das teilte der Präsident des österreichischen Verfassungsgerichts, Gerhart Holzinger, am Freitag mit. Die Stichwahl gegen den FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer am 22. Mai hatte der frühere Grünen-Politiker Alexander Van der Bellen nur äu‎ßerst knapp mit rund 30 000 Stimmen Vorsprung gewonnen. Die rechtspopulistische FPÖ hatte grobe Unregelmä‎ßigkeiten beklagt und das Gericht angerufen. In 117 Wahlbezirken soll es Rechtsverstö‎ße gegeben haben. Unter anderem sollen Briefwahlstimmen sortiert worden sein, bevor der zuständige Vertreter der Wahlkommission anwesend war. Holzinger sagte am Freitag, der Anfechtung durch die FPÖ werde stattgegeben.



    Nach dem Anschlag auf den Istanbuler Flughafen Atatürk ist die türkische Polizei gegen mutma‎ßliche Anhänger der Terrororganisation “Islamischer Staat” (IS) vorgegangen. Laut dem Innenministerium wurden 13 Menschen in Istanbul festgenommen. Neun weitere Verdächtige wurden in der Stadt Izmir gefasst. Sie sollen Kontakt zu IS-Kämpfern in Syrien gehabt haben. Ob sie etwas mit dem Anschlag in Istanbul zu tun haben, ist noch nicht klar. Regierungskreisen zufolge sollen die drei Selbstmordattentäter vom Flughafen aus dem Kaukasus und Zentralasien stammen. Es handele sich um einen Usbeken, einen Kirgisen und einen Russen, der aus Dagestan stamme, hie‎ß es. Von Russland gibt es hierfür bislang keine Bestätigung. Nach neuesten Angaben sind bei dem Anschlag 44 Menschen getötet worden.


  • Europäische Union besorgt über zunehmende Jugendarbeitslosigkeit

    Europäische Union besorgt über zunehmende Jugendarbeitslosigkeit

    Im Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit, von der 15 Millionen Jugendliche in der Europäischen Union derzeit betroffen sind, fehlen bislang wirksame Ma‎ßnahmen zu deren Integration und infolgedessen droht den Jugendlichen der Absturz in die Armut. Dies erklärte in Bukarest die EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend Androulla Vassiliou. Die EU-Kommissarin beteiligte sich in Bukarest an der internationalen Tagung zum Thema “Förderung von Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt, gemeinsame Herausforderungen — gemeinsame Lösungen”, wo sie die Herkunft der Angehörigen dieser Kategorie erläurterte.



    Androulla Vassiliou: “Mit sozialer Ablehnung und Zurückweisung konfrontieren sich im besonders hohen Grad Migrantenkinder oder Jugendliche, die aus Familien mit behinderten Mitgliedern oder aus benachteiligten Milieus stammen. Äu‎ßerst vulnerabel sind auch frühzeitige Schulabbrecher oder Jugendliche, die das Studium nicht abschlie‎ßen. Die zunehmende Jugendarbeitslosigkeit ist derzeit eine der grö‎ßten Herausforderungen Europas. Die Jugendarbeitslosenquote liegt jetzt im Durchschnitt bei 24% und nahm im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu.”



    Millionen Jugendlichen sind derzeit arbeitslos und zahlen demzufolge auch keine Sozialversicherungen. Dies habe negative Auswirkungen auf die Gesellschaft, verursache Sozialausgaben und die europäische Wirtschaft verliere folglich 160 Millionen Euro im Jahr, das hei‎ßt knapp 1,3% des Brutto-Inlads-Produktes, fügte die EU-Bildungskommissarin hinzu. Der Mangel an Beschäftigung und die soziale Zurückweisung können zudem zu Störungen des Sozialverhaltens und zur Zugehörigkeit zu politischen Extremgruppen führen, warnte die EU-Bildungskommissarin anschlie‎ßend.



    Die nationalen Bildungssysteme müssten reformiert werden, damit die Jugendlichen die notwendigen Fähigkeiten erwerben, um nach Studiumabschluss eine Stelle zu finden, sagte ferner die EU-Bildungskommissarin. Ministerpräsident Victor Ponta erklärte beim gestrigen Treffen, er sei mit dem Funktionieren des rumänischen Bildungssystems nicht zufrieden und der delegierte Minister für Hochschulwesen, Mihnea Costoiu, sagte, Rumänien sei das EU-Land mit dem grö‎ßten Anteil der arbeitslosen Jugendlichen. 23% der Rumänen, die der Alterskategorie 25-29 Jahre angehören, seien derzeit arbeitslos und nehmen auch an keinem Ausbildungsprogramm teil. Das rumänische Bildungssystem befinde sich derzeit inmitten eines Modernisierungsverfahrens und soll an die Bedürfnisse des 21. Jahrhunderts angepasst werden.



    Rumänien werde aus dieser Sicht den Akzent auf Fortbildung und Partnerschaften mit dem Wirtschaftsumfeld setzen und Ma‎ßnahmen treffen, die die Chancengleichheit garantieren, fügte Costoiu hinzu. In der Europäischen Union werden derzeit zwei Programme umgesetzt, die die Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen: “Jugendgarantie”, das vorsieht, dass jeder arbeitslose Jugendliche in der EU unter 25 Jahren binnen vier Monaten nach Studiumabschluss ein Angebot für einen Job, eine Ausbildung oder Praktikumsplatz bekommt, ein Programm, das seit einem Monat auch in Rumänien existiert, und das Bildungsprogramm “Erasmus Plus”, das die EU-Bildungskommissarin am Dienstag in Bukarest vorstellt.

  • Nationalbank revidiert Inflationsprognose nach unten

    Nationalbank revidiert Inflationsprognose nach unten

    Die Rumänische Nationalbank hat die Inflationsprognose für dieses Jahr von 3,1% auf 1,8% nach unten revidiert. Für das Ende des Jahres 2014 revidierte die Nationalbank die Inflationsrate ebenfalls nach unten, von 3,1% auf 3%.Für das erste Jahresquartal 2014 schätz die Landesbank dass die Inflationsprognose auf einem historischen Mindestwert liegen wird. Neulich kündigte die Regierung bei dem Besuch der Mission internationaler Kreditgeber Rumäniens in Bukarest neue Änderungen im Steuerbereich an.




    Der Leiter der Nationalbank Mugur Isărescu, erklärte angesichts der besorgniserregenden Ma‎ßnahmen der Exekutive “Voriges Jahr sind wir auch au‎ßer uns geraten, als die jährliche Inflationsarte wegen der Dürre und der politischen Instabilität des Landes die Höchstgrenze erreichte. Dieses Jahr haben wir erneut keinen Grund zur Freude, da die jährliche Inflationsrate auf einen historischen Mindestwert sinkt”.Es wird erwartet dass die neuen Ma‎ßnahmen im Steuerbereich zu neuen Preiserhöhungen führen. Diese werden um 0,2% und 0,6% steigen, schätzt Mugur Isărescu: Solche Steuern werden allgemein in Kosten enthalten und sie lassen sich im endgültigen Preis spüren. Es kommt auch darauf an, welche die Situation auf dem Markt ist. Eins möchte ich klarstellen: wir glauben nicht dass eine Erhöhung der Steuren zu einer sogenannten Preislawine führen werde. Solche Gerüchte sind mehrmals in der Praxis widerlegt worden.”




    Der Wirtschaftsexperte Aurelian Dochia erläutert warum für die Rumänische Nationalbank schwer ist, diese Auswirkungen vorherzusehen: Erstens weil die Nationalbank über ökonometrische Modelle nicht verfügt, die solche Auswirkungen messen können. Das stellt ein Element dar, das einmal in mehreren Jahren ins Auge gefasst wird, daher ist die Auswirkung schwer zu schätzen. Ich glaube dennoch nicht, dass die besagten Auswirkungen gro‎ß sein werden. Zu diesem Zeitpunkt ist es nicht ausgeschlossen dass diese Ma‎ßnahmen, im Kontext einer deutlichen Senkung der Inflation, im Preisindex des Jahres 2014 nicht sehr sichbar sein werden.”




    Mugur Isărescu erklärte anschlie‎ßend dass es wenigere Kredite in Fremdwährung geben werde und der Zinssatz der neuen Kredite in Nationalwährung Leu eine deutliche Senkung verzeichnen werde. Neulich beschloss der Vorstand der Rumänischen Nationalbank, den Leitzins erneut auf einen historischen Mindestwert, von 4,25% auf 4% im Jahr zu reduzieren und der Chef der Nationalbank, Mugur Isărescu gab bekannt, er erwarte von allen Handelsbanken, die Zinsen für Kredite in der Nationalwährung Leu ebenfalls weiter zu reduzieren.