Tag: Automatisierung

  • Arbeitswelt im Aufbruch: Wie der Berufsmarkt durch Digitalisierung und K.I. revolutioniert wird

    Arbeitswelt im Aufbruch: Wie der Berufsmarkt durch Digitalisierung und K.I. revolutioniert wird





    Da die Technologie immer schneller voranschreitet, werden auch Veränderungen immer häufiger. Viele repetitive Tätigkeiten werden nicht mehr von Menschen ausgeführt, sondern von Robotern übernommen werden. Gleichzeitig werden neue Berufe entstehen, bei denen die Kreativität im Vordergrund steht. Gefragt sind vor allem Softwareentwickler für Robotik und künstliche Intelligenz, Entwickler und Gestalter virtueller Räume, IT-Experten für Software und Anwendungen, Analysten für digitales Marketing u.a.m. Doch auch grundsätzlich menschliche Berufe wie Arzt, Krankenpfleger, Physiotherapeut und Bewegungstherapeut, Finanzberater und Manager werden nicht verschwinden, selbst wenn die Menschen in diesen Jobs heute selbst immer häufiger auf die Nutzung intelligenter Geräte zurückgreifen.



    Es mag zwar noch wie Science-Fiction klingen, aber in einer zeitnahen Zukunft könnte eine Nachfrage für Jobs entstehen, die heute etwas seltsam anmuten. Die Rede ist von Chatbot-Entwicklern, digitalen Managern von smarten Online-Shops, Gedächtnischirurgen, Spezialisten für die Wiederbelebung und Wiedereinführung ausgestorbener Arten, Entwicklern alternativer Energien, Weltraumärzten, kommerziellen Weltraumpiloten, Anwälten, die sich auf Roboterrecht oder Ethik der Gentechnologie spezialisiert haben. Vorstellbar sind auch Arbeiter in unkonventionellen Energieanlagen (Solar-/Wind-/Algenfarmen), Tiefseebergleute, die im Ozeanboden nach seltenen Mineralien suchen, Organisationsumgestalter (sogenannte Corporate Disruptors), virtuelle Lehrer, Family Technologists (das sind Menschen, die sich mit modernsten Hilfstechnologien bestens auskennen und gute Entscheidungen im Kontext alternder Familien treffen); hinzu kommen E-Sport-Eventmanager, Ingenieure und Designer für erneuerbare Kunststoffe, Extreme-Survival-Coaches (Trainer für Überlebenstechniken unter extremen Bedingungen).



    Diese Berufe der zukünftigen Arbeitswelt werden in der neuesten, fünften Ausgabe des Future Jobs Guide der Initiative für Wettbewerbsfähigkeit (INACO) vorgestellt. Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften hat dazu geführt, dass immer mehr Bereiche automatisiert werden — Militär, Landwirtschaft, Medizin, Gastgewerbe oder Polizei, ist im Leitfaden der INACO zu lesen. Zum Einsatz kommen immer mehr Polizeiroboter, Kellnerroboter, Landwirtschaftsroboter, endoskopische Kapselroboter in der Telechirurgie und intelligente Militärroboter. Die künstliche Intelligenz ist jetzt mit der menschlichen Kraft verbunden, wir werden zunehmend diese intelligenten Geräte mit einer sehr hohen Analysekapazität verwenden, erläutert Andreea Paul, die Vorsitzende der Initiative für Wettbewerbsfähigkeit (INACO):


    Heute sind wir angehalten zu lernen, wie man sich mit den neuen smarten Geräten anfreundet, die immer kleiner und intelligenter werden, denn ohne digitale Kompetenzen ist keine Arbeit mehr möglich. Denken Sie nur an den Bereich Rechtswissenschaften mit KI-Software, die die Gesetze aller Länder der Welt kennt, oder an die Medizin, wo es Nanoroboter gibt, die, sobald sie in den menschlichen Körper eingesetzt werden, das Gesundheitsproblem lösen, ohne dass ein schwieriger chirurgischer Eingriff mehr erforderlich wäre, der eine lange Genesungszeit für den Patienten bedeuten würde. Möglich werden auch Fern-OP, bei denen sich der Arzt z.B. in Gro‎ßbritannien und der Patient im südlichen Afrika befindet. Diese Dinge sind real, und sie entwickeln sich sehr schnell.“



    Mit den neuen Entwicklungen wird sich auch die Welt der Berufskrankheiten verändern. Gab es bislang in der analogen Welt herkömmliche Depressionen, so werden in Zukunft neue, von der Digitalisierung hervorgerufene Formen psychischer Erkrankungen in Erscheinung treten, die Psychologen und Therapeuten mit neuen Kompetenzen — etwa technologische Entgiftung — erforderlich machen, sagt Andreea Paul. In der Landwirtschaft ist der Landwirt mit digitalen Kompetenzen bereits eine gegenwärtige Realität. Moderne Landwirte in fortschrittlichen Regionen steuern beispielsweise Drohnen, die, sobald sie sich über Ackerland bewegen, Echtzeitinformationen über die Qualität der Pflanzen, über Krankheiten und Schädlinge, die das Gewächs befallen können, über Wasser- oder Nährstoffmangel sammeln. Dieselben landwirtschaftlichen Drohnen können mit der notwendigen Menge an Nährstoffen zurückkehren oder die betroffenen Areale mit Pflanzenschutzmitteln behandeln, erklärt Andreea Paul und meint noch: Das Verschwinden einiger Berufe sollte uns nicht beunruhigen, denn die Geschichte zeigt uns, dass mit jeder industriellen Revolution die Zahl der neu entstehenden Berufe deutlich höher ist als die der verschwindenden.“ So rosig wird die Zukunft allerdings nicht für alle sein, wie Andreea Paul von der Initiative für Wettbewerbsfähigkeit (INACO) zum Schluss noch ausführt:



    Was machen eigentlich diese Geräte, die wir »smart« nennen? Diese intelligenten Maschinen, ob es sich nun um Roboter oder Software handelt, übernehmen repetitive menschliche Arbeiten, die algorithmisiert werden können. Es liegt an uns, kreativ zu sein, diese Roboter so zu entwerfen und sie in eine derartige Form zu bringen, dass sie für den Menschen immer akzeptabler werden. Widerstand ist menschlich, Frustration und die Weigerung, mit diesen Geräten zu interagieren, sind ebenfalls eine natürliche Reaktion, und nicht jeder ist technologieaffin. Typischerweise sind es die Technologie-Entwickler, die den Puls der Zeit fühlen und Lösungen auf globaler Ebene anbieten. Digitale Plattformen tun dies jetzt schon und sind auf dem Vormarsch, und auf der Grundlage ihrer Ergebnisse kommen dann die Technologie-Follower, die zur Verallgemeinerung der Digitalisierung beitragen. Und es wird auch einige Menschen geben, die in der so genannten sozialen Klasse der Beschäftigungsunfähigen abgehängt bleiben werden, die der israelische Historiker Yuval Noah Harari bereits 2013 erwähnte und als »useless classes« bezeichnete — für sie soll ein Mindesteinkommen garantiert werden. Diese Diskussion wird weltweit geführt, nicht nur in der EU. Parallel dazu findet eine weitere interessante Diskussion statt, nämlich ob Roboter besteuert werden sollten. Und vielleicht wird dies die Generation unserer Kinder auch tun. Oder es wird der Beruf des Anwalts für Roboterrechte entstehen, weil Roboter zu Akteuren auf dem Arbeitsmarkt werden.“

  • Student aus der Moldaurepublik in Temeswar: „Die Stadt ist phänomenal“

    Student aus der Moldaurepublik in Temeswar: „Die Stadt ist phänomenal“

    Alexandru Tonu stammt aus einem Dorf in der Republik Moldau, das nur wenige Kilometer von der Hauptstadt Chişinău entfernt liegt. Bardar hei‎ßt das Dorf und rühmt sich mit besonderen Leistungen.



    Mein Dorf ist sehr stark im Sport. Dort werden sehr oft Wettbewerbe organisiert und unsere Mädchen belegen oft führende Positionen im Volleyball oder Basketball. Ich war auch in einer Basketballmannschaft. In Bardar befindet sich auch eine der berühmtesten Branntweinfabriken der Republik Moldau.“




    Als Absolvent des Gymnasiums der Akademie für Wissenschaften der Republik Moldau in Chişinău im Jahr 2018, ehemaliger Teilnehmer an Schulolympiaden auf Bezirksebene in Chemie und Informatik und Gewinner mehrerer Hackathon-Programmierwettbewerbe entschied sich Alexandru Tonu für einen Studienaufenthalt in Rumänien, am Polytechnikum von Timişoara.



    Nach dem Gymnasium wollte ich mich mehr anstrengen, und nicht auf die Republik Moldau beschränken. Ich wollte sehen, wie mein Studium auch in Rumänien verläuft. Ich habe Timişoara auch deshalb gewählt, weil es der am weitesten entfernte Punkt auf der rumänischen Landkarte war, weil ich von der grö‎ßten Kluft profitieren wollte, vom grö‎ßten Unterschied, kulturell gesehen, und ich wollte sehr unterschiedliche Menschen kennen lernen, deshalb habe ich Timişoara gewählt.“




    Seit den letzten Jahren des Gymnasiums in der Republik Moldau arbeitet Alexandru Tonu im Bereich der Programmierung. Ebenfalls in Timişoara ist Alexandru seit dem ersten Studienjahr am Polytechnikum, bei einer britischen Firma angestellt, die sich auf die Entwicklung und Implementierung von Web-Diensten spezialisiert hat. Im zweiten Jahr seines Hochschulstudiums in Timişoara hatte der junge Mann die Möglichkeit, zu experimentieren und zu erfahren, wie es ist, Universitätsassistent zu sein.



    Ich unterrichtete ein Fach, das ich ein Jahr zuvor gelernt hatte: die Grundlagen der Rechner. Es war sehr interessant, jungen Leuten etwas beizubringen, die ein Jahr jünger waren als ich. Ich wollte sehen, wie es ist, auf der anderen Seite zu sein, wie es ist, an der Stelle des Professors zu stehen, wie es ist, Hausaufgaben auszudenken, wie es ist, zu ihnen zu kommen und sie zu unterrichten, wie es ist, sie zu prüfen, und diese Erfahrung hat mir sehr gut gefallen. Deshalb habe ich auch in diesem Semester ein Seminar abgehalten.“




    Derzeit arbeitet Alexandru Tonu auch für ein deutsches Unternehmen, das Autoteile herstellt, wo er Software für Autosensoren entwickelt. Nach seinem Abschluss denkt er darüber nach, einen Master-Abschluss in Informatik zu machen, vielleicht in Timişoara, vielleicht im Ausland, er hat sich noch nicht entschieden.



    Ich möchte in der Zukunft etwas bewegen. Bis jetzt fühle ich mich, obwohl ich Programmierer bin, immer noch als einfacher Benutzer der Lösungen und Dinge, die andere vor mir bereits getan haben, und ich möchte wirklich etwas Nützliches erfinden, das den Menschen weiterhelfen wird. Vielleicht ist das der Grund, warum ich in meiner Arbeit an der Hochschule, in absolut allem, was ich tue, jedem freien Zugang dazu lasse. In Zukunft möchte ich mich also in diese Richtung weiterentwickeln, damit ich am Ende etwas hinterlasse.“




    Doch wie hat sich Alexandru Tonu in Rumänien eingelebt?



    Es ist perfekt, wirklich gut, ich habe mich mit meinen Hochschulkollegen gut verstanden. Ich habe viele neue Leute kennengelernt, was ich mir vorgenommen hatte, als ich hierherkam. Ich wollte eine neue Kultur entdecken, und mir gefällt, was ich hier gefunden habe. Und Timişoara ist als Stadt phänomenal, sie hat auch eine reiche Architektur, man kann überall zu Fu‎ß hingehen, und sie ist wunderschön. Es ist auch eine sehr saubere Stadt, und die Menschen sind ganz anders als die in Chişinău, was gut ist, denn so entwickeln wir uns. Aber man fühlt sich in Rumänien zu Hause, weil wir Moldauer letztendlich, auch wenn wir im Ausland sind, die gleiche Sprache sprechen, aber es ist eine andere Erfahrung. Braşov war sehr schön, ich war an einem Wochenende in Poiana Braşov, ich war auch in Cluj, das wiederum eine schöne Stadt ist, es hat mir sehr gut gefallen. Ich war bei Kollegen in Cluj, viele Freunde aus dem Gymnasium studieren dort, und wir treffen uns ab und zu. Wir waren in Bukarest zu einem Konzert. Bukarest war riesig, ich glaube, ich habe nicht einmal ein Viertel davon gesehen. Es ist eine gro‎ße Stadt, und es fühlte sich an wie eine Hauptstadt. Bukarest ist überfüllt, aber es hat auch seine Vorteile.“




    Abschlie‎ßend möchte Alexandru Tonu eine kurze Nachricht an seine Familie und Freunde zu Hause in der Republik Moldau übermitteln:



    Vergebt mir, meine Lieben, dass ich nicht so oft nach Hause gekommen bin, wie ich hätte können, und ich hoffe, so bald wie möglich dorthin zurückzukehren.“

  • Rumänisches Software-Unternehmen führend im Bereich der Automatisierung

    Rumänisches Software-Unternehmen führend im Bereich der Automatisierung

    Ein rumänisches Software-Unternehmen wurde zum ersten Einhorn-Startup in Rumänien. Doch was bedeutet das? Ein Einhorn im Finanzsektor bezeichnet ein Startup-Unternehmen mit einem Marktwert von mehr als einer Milliarde USD — und das vor einem Börsengang. Konkret handelt es sich um UiPath, ein Unternehmen, das Ende 2005 in Bukarest gegründet wurde. Mittlerweile öffnete das Unternehmen mehrere Filialen, unter anderem in Rumänien, Indien, Gro‎ßbritannien und den USA.



    UiPath richtet sich nach dem Motto Automation First“ und fördert demnach das Konzept Einen Roboter für jeden Menschen“. Das Unternehmen lancierte vor kurzem in Bukarest das Labor Immersion Lab“. Das Labor ermöglicht den Kunden und Partnern rumänischer Startups, automatisierte Verwaltungsabläufe zu testen. Sie haben die Möglichkeit, RPA-Lösungen, das englische Kürzel steht für Robotic Process Automation“, also robotergestützte Automationslösungen zu testen und können die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz kennenlernen. Im Labor können verschiedene automatisierte Abläufe demonstrativ simuliert werden.



    Răzvan Atim ist der für Südosteuropa zuständige Vertriebsleiter. Er erzählte uns über die Anfänge des Geschäfts:



    Immersion Lab stellt eine neue Perspektive dar. Es ist eine Widerspiegelung der Zukunft. Daniel Dines spielt dabei die Hauptrolle. Er ist Software-Ingenieur und hat 5 Jahre bei Microsoft gearbeitet. 2004 kehrte er nach Rumänien zurück und gründete dieses Geschäft. Ursprünglich boten wir anderen Programmierern eine Buchhandlung an, zur Automatisierung von Business-Abläufen. Unser Technologie war robust, daher griffen Kunden wie Microsoft, IBM, Fuji, Panasonic auf unsere Dienstleitungen zurück. Lustig ist, dass sogar einer unserer derzeitigen Hauptwettbewerber ursprünglich unser Kunde war. Zu der Zeit waren wir das einzige Unternehmen, das so eine Dienstleistung anbot. 2008–2011 verkauften wir unseren Kunden die Automatisierung-Buchhandlung.“




    Der Aufgabenbereich des Unternehmens nahm Gestalt mit der Zeit, so Răzvan Atim, der Vertriebsleiter für Südosteuropa:



    Wir waren immer zukunftsorientiert und wollten einen idealen Arbeitsplatz schaffen. Einen Arbeitsplatz, an dem sich die Menschen wohl fühlen und ihre Fähigkeiten weiterentwickeln. Im Grunde ist es eine Arbeit, wo sie das tun konnten, was sie am besten wussten. 2012 starteten wir das erste grö‎ßere Projekt, mit einem Berater aus Indien. Es ging um ein Projekt zur Automatisierung von 100 Rechnern. Es war ein Erfolg. Deshalb wollten wir mehr machen. 2015 kam der günstige Zeitpunkt, denn die robotergestützten Automationslösungen waren immer gefragter. Die Roboterautomatisierung wurde immer sichtlicher auf dem Markt. Wir hatten schon die Automationslösung, also brauchten wir nur noch eine Schnittstelle anzubieten. Die Schnittstelle verwendete Microsoft-Technologie. Wir wollten den Geschäftsleuten helfen, selbst solche kleine virtuelle Roboter zu entwickeln. Im Grunde halfen wir ihnen, ihre sich wiederholenden Geschäftsabläufe zu automatisieren.“




    Doch wie funktioniert genau die Automatisierung?



    Immersion Lab ist eigentlich ein Labor, in dem innovativ vorgegangen wird. Automatisierung bedeutet derzeit nicht mehr und nicht weniger als ein paar bekannte Abläufe. Man kennt die genauen Abschnitte des Ablaufs, klare, genaue Regeln müssen beachtet werden. Die Schritte sind nacheinander folgend, sie wiederholen sich immer wieder. Es ist ein sich wiederholender Ablauf. Der nächste Level setzt weitere intelligente Technologien voraus, die auf die robotergestützte Automation bauen. Der nächste Schritt ist das sogenannte »machine learning« — maschinelles Lernen. Ausgehend von dem von Menschen entwickelten Abläufen werden dadurch Vorlagen entwickelt. Somit werden verschiedene Vorhersagen gemacht im Hinblick auf die Weiterentwicklung des betreffenden Ablaufs. Die Zukunft von Immersion Lab hängt von der Entwicklung dieser Technologie ab. Wie bedeutend wird diese Technologie für die Zukunft, inwiefern werden die Roboter die menschliche Tätigkeit nachahmen, die Elemente auf dem Bildschirm des Rechners als edierbares Feld erkennen können. Darum geht es im Grunde.“




    Wenn ein Kunde zum Beispiel eine Beschwerde einreicht, erkennt der Roboter, dass es eine Beschwerde ist, und lenkt sie dementsprechend zur zuständigen Abteilung, so Răzvan Atim, der Vertriebsleiter für Südosturopa.



    Wir gehen innovativ mit der künstlichen Intelligenz vor, denn wir wollen einen Mehrwert für unsere Kunden schaffen. In der Tat wünschen wir uns, die Technologie so weit zu entwickeln, dass ein Roboter wie ein Mensch denkt und die Denkprozesse des Menschen nachahmt. Die Roboter werden nicht innovieren, werden nicht unsere Phantasie haben, werden allerdings ein breites Spektrum an Business-Abläufen abdecken. Vor allem die sich wiederholenden Abläufe, die viel Mühe kosten. Da möchten wir eingreifen und Verbesserungen finden. Warum wir das tun? Eben um diese mühsame, langweilige Arbeit, die keinen Mehrwert bringt, loszuwerden. Daten in eine Excel-Datei einzufügen, setzt kein Denken, keine Kreativität voraus, es ist lediglich eine Roboterarbeit.“




    Doch werden durch Automatisierung Menschen ersetzt und droht dadurch der Verlust von Arbeitsplätzen? Răzvan Atim, Vertriebsleiter für Südosturopa bei UiPath, stellt das klar:



    Viele Menschen neigen dazu zu glauben, dass durch den Einsatz von Robotern Arbeitsplätze gestrichen werden. Das stimmt aber nicht. Die Roboter stellen eine Hilfe dar, sie entlasten uns von den Aufgaben, die wir nicht erledigen sollten. Sobald diese Tätigkeiten durch Roboterarbeit ersetzt werden, können sich die Leute voll in Einsatz bringen, ihren Kopf auf Höchstkapazität verwenden. Das Leben ist kurz, die Zeit läuft uns weg, also wäre es angebracht, unsere Zeit sinnvoll zu verbringen.“




    Die Investition in das Labor Immersion Lab bezifferte sich auf rund einer halben Million Euro.

  • Digitalisierung 4.0: Welche Berufe verschwinden?

    Digitalisierung 4.0: Welche Berufe verschwinden?

    Junge Untersuchungen zeigen, dass rund die Hälfte der heutigen Berufe in den kommenden Jahrzehnten verschwinden wird. Die Entwicklung der Technologie und Einführung von Robotern werden die menschliche Arbeitskraft ersetzen. Der Arbeitsmarkt wird sich im ständigen Wandel befinden und die Menschen werden sich laufend anpassen müssen. Die künftigen Angestellten werden ein Online-Profil haben, sie werden mehr verbunden sein, mobiler und agiler, meint die NGO INACO — Initiative für Wettbewerbsfähigkeit“ im Leitfaden der Zukunftsberufe, der in diesem Herbst veröffentlicht wurde. Die Untersuchung basiert auf die neuesten Ergebnisse der Studien über die Wirtschaft der Zukunft und erläutert die aktuellen Richtungen in der Technologie und die Voraussagen über die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt der Gesellschaft von morgen. Andreea Paul ist die Koordinatorin und Leiterin der NGO INACO:



    Alle Kinder, die heute die Schule beginnen, werden in ihrem Erwachsenenalter einen komplett unterschiedlichen Arbeitsmarkt, verglichen mit dem heutigen, haben. Zwei Drittel der Arbeitsplätze von heute werden sich verwandeln. Es ist auch selbstverständlich, dass es so sein wird, denn es wurden neue Technologie eingeführt, die Bereiche vollkommen neustarten, von der Landwirtschaft bis zum Handel, von Industrieproduktion bis Medizin. Bekannte Berufe wie der eines Fahrers könnten bald verschwinden. Die Handarbeit wird durch kreative Arbeit ersetzt. Es ist sogar ein sehr guter Slogan entstanden, den wir für die Berufe von morgen passend finden: »Intelligentes Arbeiten, ohne gro‎ßen Aufwand«. Denn alles, was körperlichen Aufwand, Wiederholung, Risiko am Arbeitsplatz voraussetzt, wird automatisiert, robotisiert, was unseren Alltag einfacher macht.“




    Die Urheber des Leitfadens der Zukunftsberufe“ meinen, dass das rumänische Bildungssystem die Jugendlichen nicht ausreichend informiert und sie nicht auf die Berufe der Gesellschaft von morgen vorbereitet. Gerade deshalb hat die Expertengemeinschaft, Mitglieder und Partner von INACO, dem Bürgermeisteramt des 3. Bukarester Bezirks ein komplexes Projekt vorgeschlagen, das 13 Bukarester Gymnasien an die Realitäten des Arbeitsmarktes von morgen anschlie‎ßen soll. Der Leitfaden der Zukunftsberufe wird als Grundlage für interaktive, kreative Werkstäten und für Ereignisse non-formeller Ausbildung dienen, die von den Experten von INACO koordiniert werden sollen. Diese sollen die schulische Beteiligung und die Berufsauswahl der Schüler dieser Gymnasien fördern. Andreea Paul:



    Wir haben uns vorgenommen, dieses Jahr mit 1000 Jugendlichen, mit Eltern und Lehrern direkt in Kontakt zu treten, um ihnen zu zeigen, welche die Berufe der Zukunft sein werden, welche Berufe sich in der Umwandlungsphase befinden oder sogar verschwinden und welche neuen Berufe entstehen, welche die von den Arbeitgebern gesuchten Kompetenzen und Fähigkeiten sein werden und besonders wie man diese erlangen könnte. Diese sind die Schlüsselfragen, die die Expertengemeinschaft von INACO einfach und deutlich, sodass es für alle verständlich ist, in einer Vorstellung des »Leitfadens der Zukunftsberufe«, die auf unserer Webseite www.inaco.ro online verfügbar ist, beantworten möchte. Der Zugriff auf diesen Leitfaden ist frei und die Interessenten sind eingeladen, jedes Bild anzuklicken, denn hinter jedem einzelnen Bild befinden sich kurze Erklärungsvideos. Diese zeigen, dass alles, worüber wir sprechen, bereits in einer Ecke der Welt umgesetzt wird, die viel fortgeschrittener ist als unser Land und die durch diese technologischen Tendenzen die ganze Weltwirtschaft beeinflusst. Diese müssen wir beachten. Wir sprechen über die digitale Revolution 4.0. Ob wir über die Einführung von Robotern, über 3D-Drucken, über Blockchain-Systeme, virtuelle Realität, Ressourcen und Verkehr der Zukunft sprechen, all das verpflichtet uns, uns neu zu kalibrieren, unser Bildungssystem neu zu starten und in unsere Fortbildung zu investieren.“




    Die Experten der Organisation INACO haben bereits die ersten Schritte unternommen, damit die Jugendlichen mit den technologischen Tendenzen der Zukunft schritthalten. Sie haben jeweils einen Bildungs-3D-Drucker und 10 Kilo Verbrauchsmaterialien den Schülern der Berufsschule einer Gemeinde im Landkreis Iaşi, aber auch den Schülern des Technologischen Gymnasiums Ioniță G. Andron“ in Negreşti Oaş gespendet. Ovidiu Mihai Hotca, der Leiter dieses Gymnasiums:



    Die Kinder sind sich dieser besonders gro‎ßen Wandlungen, die stattfinden, bereits bewusst. Ein Beispiel der modernen Technik ist dieser 3D-Drucker, den wir erhalten haben. Wir erklären den Schülern, wie weit man mit der Technologie gehen kann. Wir haben gesehen, dass es 3D-Drucker gibt, die sogar Häuser bauen können. Daher zeigen die Kinder hohes Interesse daran. Meiner Meinung nach müsste man, um einen geschlossenen Kreislauf zu haben, solche Technologien auch auf Industrieebene einsetzen.“




    In Zukunft werden Senioren-Betreuer, Fachleute für Weltraumtourismus, Drohnenbediener sowie Roboterüberwacher und -Programmierer sehr gefragt sein. Auch gefragt werden Physiotherapeuten, Bewegungstherapeuten und Facharbeiter für den Bereich unkonventioneller Energien sein, verlautet noch aus der Untersuchung von INACO. Gemä‎ß dieser werden neue Technologien zur Schaffung von Millionen neuen Arbeitsplätzen und vollkommen neuer Wirtschaftsbereiche führen. Andreea Paul:



    Es gibt Berufe, die in naher Zukunft fast sicher verschwinden werden. Es handelt sich um Haustürverkäufer oder Call-Center-Verkäufer. Die Stelle des Bankkreditberaters wird in Zukunft verschwinden, was auf die Automatisierung zu 98% dieses Marktes zurückzuführen ist, Schalter verschwinden, Kassen werden automatisiert, Taxifahrer werden in Zukunft zu 90% durch künstliche Intelligenz ersetzt, behaupten die Forscher von der Oxford University, Fast-Food-Köche werden zu 80% ihren Job verlieren. McDonald’s setzt heute weitgehende Programme zum Roboterisieren der eigenen Küchen um. Arztassistenten, Ernährungsberater, Chirurgen — diese werden nicht oder nur in sehr kleinem Ausma‎ß durch Automatisierung ersetzt werden können.“




    Obwohl es in den rumänischen Schulen keinen Robotik-Unterricht gibt, gehören die rumänischen Gymnasiumschüler, die von der Zukunftstechnologie begeistert sind, zu den besten der Welt bei den Wettbewerben, wo künstliche Intelligenz zum Leben erwacht. So etwa hat das Gymnasiumschülerteam Rumäniens an der Internationalen Robotik-Olympiade in Mexiko die höchsten Preise des Wettbewerbs errungen und belegte am Ende den 1. Platz unter allen Teilnehmerländern.