Tag: Autoren

  • Erfolg im Ausland: RRI-Redakteurin gewinnt französischen Literaturpreis

    Erfolg im Ausland: RRI-Redakteurin gewinnt französischen Literaturpreis

    Als ich Ioanas Manuskript zum ersten Mal las, spürte ich, wie ihre Geschichte in die Tiefen meines Wesens eindrang. Ich hatte das Gefühl, dass es ihr gelungen war, eine Stimme in mir zum Vorschein zu bringen, eine Harmonie, die schon immer da war, derer ich mir aber erst nach der Lektüre dieses Romans bewusst wurde, der eigentlich eine Beichte ist. Das war auch bei meiner zweiten Lektüre so. Am besten spricht man von diesem Buch indem man andere überredet, es zu lesen. Das scheinen auch die Leser des Festivals von Chambery so empfunden zu haben, die für Alles was ich meinem Vater versprochen habe“ gestimmt haben. Das bestätigt, dass es ein universelles Buch ist, das Leser aus vielen Ecken der Welt bereits lieb gewonnen haben“, sagt Magdalena Mărculescu, Redaktionsleiterin der Verlagsgruppe Trei.



    Das Lesekomitee des Festival Premier Roman in Chambéry, das sich aus Kritikern und Übersetzern zusammensetzte, war von der Stärke der Hauptfigur Ada überzeugt, die beschließt, ganz von vorne anzufangen und ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, entgegen dem gesellschaftlichen Druck. Wir fragten Ioana Maria Stăncescu nach ihren Erfahrungen als Debütautorin beim Festival du Premier Roman in Chambéry.



    Ich habe die ganze Erfahrung sehr genossen, ich fühlte mich geehrt, wichtig, wirklich als echte Schriftstellerin. Wegen der Pandemie nahmen die ausländischen Autoren nur online teil. Aber ich wollte mir diese Erfahrung nicht entgehen lassen und bin als einzige ausländische Schriftstellerin nach Chambéry gereist, und zwar dank meiner Tochter, die mich überredet hat, da hinzufahren. Infolge des dreitägigen Festivals, natürlich auch weil ich Französisch spreche, habe ich mich mit den anderen Schriftstellern angefreundet. Es gab auch etablierte Autoren, aber die meisten von uns standen noch am Anfang, und das ermöglichte uns eine offene Beziehung, Freundschaft und Kommunikation über soziale Medien.



    Und seither fällt mir immer wieder auf, wie viele Veranstaltungen es in Frankreich für Debütanten gibt. Und damit meine ich nicht nur große Veranstaltungen wie Festivals oder Preisverleihungen. Ich spreche von Signierstunden in Buchhandlungen, von Begegnungen in Gymnasien, von vielen Treffen mit dem jungen Publikum. Auch in Chambéry hatte ich die Gelegenheit, an einer sehr bewegenden Veranstaltung teilzunehmen, die von einem Lehrer mit Schülern der Sekundarstufe organisiert wurde. Es handelte sich um einen Leseworkshop, der von zwei der preisgekrönten Bücher inspiriert war und an dessen Ende die Kinder einen Aufsatz schrieben. Es war eine beeindruckende Erfahrung.



    Während des Festivals du Premier Roman in Chambéry nahm Ioana Stăncescu an der Debatte Révolte ou résignation? teil, die von dem Journalisten Yann Nicol moderiert wurde und an der auch die Schriftsteller Adrien Borne und Raphaelle Riol teilnahmen, sowie an der Videokonferenz Atelier de traductions mit Florica Ciodaru Courriol und Jean-Louis Courriol.




    Für mich war die Debatte eine Gelegenheit, meinen Roman vorzustellen. Der Journalist, der die Debatte moderierte, war äußerst großzügig und professionell, denn da es sich um ein Buch handelt, das nicht ins Französische übersetzt wurde, sprach er vor der Debatte mit den rumänischen Lesern, um sich über den Inhalt des Buches zu informieren, und stellte mir einige sachkundige und relevante Fragen. Tatsächlich kamen die Anwesenden am Ende der Debatte auf mich zu und sagten, sie bedauerten, dass der Roman nicht ins Französische übersetzt wurde. Die zweite Veranstaltung, der von Florica und Jean-Louis Courriol geleitete Übersetzungsworkshop, fand via Zoom statt, daran nahmen sowohl Franzosen als auch Rumänen teil. Während des Workshops haben wir gemeinsam versucht, das erste Kapitel meines Buches zu übersetzen, und ich habe mich darauf eingelassen, auch wenn man normalerweise nicht davon ausgeht, dass der Autor unbedingt französischsprachig ist. Es war interessant, es sollte eine Stunde dauern, und es dauerte am Ende gute zwei Stunden, ich denke, dass die Teilnehmer eine gute Zeit hatten.



    Ich kam aus Chambéry mit dem Gefühl zurück, dass es einfach sein könnte, wenn wir selbst solche Veranstaltungen durchführen wollten. Das Festival du Premier Roman in Chambéry, das bereits seit 34 Jahren stattfindet, wird hauptsächlich von einer Handvoll Freiwilligen organisiert. Natürlich gibt es einige Organisationen, die das unterstützen, aber es hat mich erstaunt, wie einfach es zu organisieren wäre. Um ein Beispiel zu nennen: Normalerweise findet dieses Fest in der ganzen Stadt statt, es gibt mehrere Veranstaltungsorte, und es wird ein Nachahmungseffekt erzielt, indem sich die Stadt für drei Tage in festliche Kleidung kleidet. In diesem Jahr konnte die Veranstaltung aus gesundheitlichen Gründen nicht wie üblich stattfinden, aber dennoch beteiligte sich die gesamte Gemeinde – die Buchhandlungen, Cafés, Restaurants, die Schneiderei in der Hauptstraße – an der Veranstaltung, wobei sogar auf den Schaufenstern mit Kreide Zitate aus den preisgekrönten Büchern geschrieben waren. Es scheint banal zu sein, aber der Schriftsteller, der die Straße entlanggeht und einen Satz davon im Fenster des Schneiders sieht, fühlt sich als Schriftsteller und wichtig.



    Das Festival du Premier Roman in Chambéry ist eine Literaturveranstaltung, die seit 1987 europäische und frankophone Debütautoren entdeckt und fördert. Jedes Jahr wählen 3000 Leserinnen und Leser nach Lesungen und Diskussionen 15 französischsprachige Debütautoren und acht weitere Autoren aus, die in italienischer, spanischer, deutscher, rumänischer, englischer und portugiesischer Sprache schreiben, sowie bekannte Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Olivier Adam, Christine Angot, Laurent Binet, Philippe Claudel, Delphine De Vigan, Mathias Enard, David Foenkinos, Laurent Gaudé, Michel Houellebecq, Amélie Nothomb, Boualem Sansal gehören zu den mehr als 300 Autoren, die im Laufe der Jahre beim Festival zu Gast waren.

  • Restart Romania: die Tauschbibliothek

    Restart Romania: die Tauschbibliothek

    Wir erleben Zeiten voller unerwarteter Herausforderungen. Allerdings finden viele Menschen derzeit wieder zu sich zurück. Und sie entdecken alte Leidenschaften wieder, für die sie früher keine Zeit mehr hatten. Heute möchten wir auf eine Initiative hinweisen, die sich vorgenommen hat, den Neustart-Knopf zu drücken. Die Möglichkeit eines Neuanfangs inspirierte auch den Namen des neu gegründeten Vereins — Re-Start Rumänien. Die gemeinschaftliche Organisation schlug im Laufe der Zeit mehrere Projekte vor. Über das jüngste Vorhaben des Vereins unterhielten wir uns mit Alina Stoian, Kommunikationsberaterin des Vereins:



    Es gab mehrere Initiativen, manche ernteten gro‎ßen Erfolg. Unter den heutigen Umständen ist es vielleicht sinnvoll, über unser jüngstes Projekt zu sprechen. Das Projekt hei‎ßt »Offene Bibliothek«. Wir starteten es vor anderthalb Jahren. Wir wollten damals das Lesen von gedruckten Büchern fördern, denn wir hatten den Eindruck, dass die E-Books die gedruckten Bücher verdrängten. Au‎ßerdem wollten wir den Zugang zur Kultur erleichtern. Die Menschen sollten nämlich Zugriff auf Titel haben, die sie vermutlich in Buchhandlungen nicht mehr finden. Daher suchten wir mehrere Stellen aus — es waren eigentlich Bibliotheken –, an die Bücher gespendet werden konnten. Unsere Organisation sorgt dafür, dass die Partner-Bibliotheken gut ausgestattet sind. Möchte jemand ein Buch aus unserer Partnerbibliothek ausleihen, so hat er oder sie ein anderes Austauschbuch abzugeben. Darum geht es eigentlich in unserem Projekt — nämlich um den Tausch von Büchern.“




    Wir möchten einen Raum schaffen, wo motivierte, ehrgeizige, sozial fortschrittliche orientierte und engagierte Bürger ihre Stimme laut werden lassen können. Und das unabhängig ihres Alters, Geschlechts, der Religion oder der politischen Orientierung, so die Gründer der Initiative. Mehr Einzelheiten zum Projekt lieferte uns Alina Stoian:



    Das Projekt entwickelte sich sehr gut, sogar unerwartet gut. In weniger als einem Jahr gingen wir 12 partnerschaftliche Beziehungen ein, sowohl mit Partnern in Bukarest wie auch in Constanţa und Piteşti. Die Partnerbibliotheken machen freiwillig an unserem Projekt mit. Sie kümmern sich vorbildlich um die von uns organisierten Bücherregale. In der Tat liefern wir ihnen die Bücherregale, doch sie sorgen dafür, dass die Regale stets voll sind, dass Menschen in die Bibliothek kommen und Bücher ausleihen bzw. andere abgeben. Das Engagement war sehr gro‎ß allerseits. Darüber hinaus starteten wir in den letzten drei Monaten ein weiteres Mini-Projekt zur Unterstützung rumänischer Autoren. Hierfür organisierten wir eine Reihe von kurzen Live-Gesprächen mit den Autoren. Derzeit sind wir bemüht, Möglichkeiten zu finden, um die Gespräche online zu übertragen. Wir trafen uns mit den Schriftstellern, sie stellten ihre Bücher vor und spendeten sie für unsere Bücherregale. Wir haben bis jetzt fünf Gespräche geführt. Die Gespräche mit den Autoren lie‎ßen das Interesse für unsere Initiative zunehmen. Die Menschen möchten als Freiwillige mitmachen. Manche wollen sogar eine Bibliothek »adoptieren«, so wie wir diese Aktion zu nennen pflegen. Eine Bibliothek zu adoptieren, bedeutet, einige Bücherregale, die wir ihnen zur Verfügung stellen, zu verwalten. Die Initiative entwickelte sich schneller, als wir es erwartet hatten, und das freut und überaus.“




    Hinter der Initiative steckt eigentlich der Wunsch, die Rumänen zu mehr Beteiligung am Gemeinschaftsleben anzuregen. Und das durch unpolitische Handlungen. Denn das Engagement eines jeden für die Gemeinschaft wirke sich direkt auf die Qualität des Lebens der Menschen aus — so unsere Gesprächspartnerin. Und die Menschen wirken gerne mit. Derzeit gibt es 12 Bibliotheken, in denen das Projekt umgesetzt wird. Und in diesen Bibliotheken ändern sich die angebotenen Titel konstant. Dabei stehen jederzeit etwa 200 Bücher in jeder Bibliothek zum Austausch bereit.



    Derzeit läuft alles online. Wir haben eine provisorische Lösung im Hinblick auf die Autorengespräche gefunden. Und solange wir solche Gespräche führen, wird auch die Bibliothek bestehen. Trotz der schweren Zeit, die wir erleben, erhalten wir immer mehr »Adoptionsanträge«. Wir werden diese Zeit heil überstehen. Um das zu schaffen, müssen wir uns alle einbringen. Bitte, bleibt zu Hause, helft uns, unser Ziel zu erreichen!“




    Eine Anregung mit Bezug auf einen Normalitätszustand, den wir derzeit vermissen. Eine Anregung zur Wiederentdeckung des eignen Selbst durch Lektüre.

  • Bookerini: Bukarester Kinderbuchmesse als Ort der Begegnungen

    Bookerini: Bukarester Kinderbuchmesse als Ort der Begegnungen

    Der Herbst ist voll im Gange, die Schule hat schon gut anderthalb Monate begonnen. Also ist es an der Zeit, uns mit ernsten Themen zu beschäftigen. Wie zum Beispiel die internationale Kinderbuchmesse Bookerini. Eine durchaus angenehme Erfahrung — das zumindest verspricht unsere heutige Gesprächspartnerin, die Koordinatorin der Buchmesse, Valentina Bâcu. Wie kam es dazu? Das wollten wir von Valentina Bâcu erfahren:



    Wir wollten einen den kleinen Lesern gewidmeten Rahmen schaffen, den es bisher nicht gab. In letzter Zeit schrieben immer mehr Autoren Kinderbücher. Auch Kinderbuchillustratoren gibt es immer mehr. Doch wurden bisher die Kinderbücher nicht entsprechend geschätzt. Die Kinderliteratur ist immer breitgefächerter, es wird viel geschrieben, viel übersetzt. Im Laufe der Zeit besuchten wir mehrere Buchmessen, bei denen die Kinderliteratur eine gesonderte, privilegierte Stellung genoss. Daher überlegten wir, die Kinderbuchmesse Bookerini auf die Beine zu bringen. Die erste Ausgabe war ein Testversuch — wir stellten den rumänischen Markt auf die Probe, um zu schauen, ob der Bedarf für solche Veranstaltungen tatsächlich bestand. Die erste von uns organisierte Kinderbuchmesse fand in der Buchhandlung Cărtureşti-Verona statt. Die Veranstaltung bestätigte unsere Erwartungen: Es war an die Zeit, ein extra für Kinder zugeschnittenes Projekt umzusetzen. So kam es zur zweiten Kinderbuchmesse — diesmal mit einer doppelten Gäste- und Teilnehmeranzahl, sowohl aus dem In- wie auch aus dem Ausland.“




    Was die Organisatoren von der Kinderbuchmesse in Bukarest erwarteten, erfahren wir ebenfalls von Valentina Bâcu, der Leiterin des Projekts:



    Die Kinderbuchmesse ist eine recht gute Sache. Im Vergleich zur Buchmesse vor zwei Jahren fördern mittlerweile zahlreiche Verlage die einheimische Kinderliteratur aus eigener Initiative. Übersetzungen gibt es seit vielen Jahren, doch in letzter Zeit werden auch die rumänischen Autoren gefördert. Wir freuen uns, dass nicht nur die gro‎ßen Verlage diesem Trend folgen, sondern auch die kleineren. Wir hoffen, dass die Kinderbuchautoren bald von ihrer Arbeit leben werden, dass sie sich damit das Brot verdienen können. Das gleiche gilt auch für die Kinderbuchillustratoren. Wir hoffen, ihre Arbeit wird künftig entsprechend belohnt werden. Denn derzeit sind die Kinderbuchautoren und –Illustratoren gezwungen, eine weitere Einkommensquelle zu haben. Für die meisten von ihnen ist das Schreiben lediglich eine Freizeitbeschäftigung. Ein aufwendiges Hobby allerdings. Es gibt noch keine spezialisierten Manager, Promoter oder Herausgeber. »Bookerini« ist eine Veranstaltung, die sich nicht ausschlie‎ßlich an Kinder richtet, sondern viel mehr an alle Kinderliteraturliebhaber. Denn Kinderliteratur ist kein ausschlie‎ßliches Leseangebot für Kinder. Wir richten uns hauptsächlich an die Eltern, an die Lehrer. Wir regen sie an, ihren Geschmack für gute Literatur weiterzuentwickeln. Wir legen hohen Wert darauf.“




    Das zentrale Thema der diesjährigen Kinderbuchmesse war Reisen“. Das stellten wir fest nach einem Besuch auf der Facebook-Seite der Messe. Die Veranstalter verlockten die Gäste mit vielen Überraschungen. Um dies zu veranschaulichen, bringen wir ein Zitat von der Facebook-Seite der Veranstaltung: Wie werden wir reisen? Zu Fu‎ß, im Boot, auf dem Fluss, mit dem Hei‎ßluftballon? Oder steigen wir in irgendein anderes Verkehrsmittel ein, das wir uns gerne vorstellen und uns in die Märchenwelt transportiert? Kümmere Du Dich nur darum, deine #Reise rechtzeitig zu planen. Vor allem dorthin, wo eine Vorabanmeldung notwendig ist. Denn die Plätze sind begrenzt. Schau Dir das Programm an, nimm Deine Freunde mit und meldet Euch für den Workshop an, an dem Ihr sicher teilnehmen wollt.“ Die Workshops und Aktivitäten, die an den vier Tagen während der Buchmesse organisiert werden, sind zwar kostenlos, allerdings sind die Plätze begrenzt. Um an dem gewünschten Workshop teilzunehmen, ist eine vorherige Anmeldung notwendig.



    Die Kinderbuchmesse fand unter dem Motto statt: BOOKERINI — wir verschlingen gute Bücher!“. Hauptziel der Veranstalter war nämlich, die jungen Leser zum Lesen anzuregen, sie mit interessanten Literaturhappen zu verlocken — das erläuterte Valentina Bâcu, die Leiterin der Buchmesse:



    An der zweiten Kinderbuchmesse beteiligten sich Verlage, die schöne, markige Titel herausgegeben haben. Wir hoffen, dass an der dritten Buchmesse noch mehr ausländische Gäste teilnehmen. Wir brauchen eine solche enthusiastische Stimmung in Rumänien. Und wir wünschen uns, dass die Kinderbuchautoren und Illustratoren mittels Bookerini zu mehr Verträgen kommen. Das nächste Mal wollen wir die Buchmesse in einem grö‎ßeren Format veranstalten — mit mehr Teilnehmern und in einem grö‎ßeren Raum. Wir versuchen nämlich, die Kinder zum Lesen anzuregen, wollen ihnen eine einmalige Erfahrung anbieten, sie faszinieren. Wir wünschen uns, dass sie die Buchmesse bei guter Laune verlassen, mit von den Autoren unterzeichneten Büchern. Das Lesen soll für sie eine Option für ihre Freizeit werden. Eine Option, für die sie sich frei entscheiden, weil es ihnen Spa‎ß macht. Der Zutritt zur Kinderbuchmesse ist frei. Auch die angebotenen Workshops sind kostenlos, allerdings sind die Plätze begrenzt. Eine Vorabanmeldung wäre daher empfehlenswert.“




    Im Rahmen der Buchmesse hatten die Besucher die Möglichkeit, ihren Lieblingsautor zu treffen oder zusammen mit einem Kinderbuchillustrator zu zeichnen. Sämtliche Aktivitäten fanden in der Nationalbibliothek Rumäniens statt.

  • Internationale Buchmesse Gaudeamus am Start

    Internationale Buchmesse Gaudeamus am Start

    In Bukarest hat am Mittwoch die internationale Buchmesse Gaudeamus ihre Pforten geöffnet. Die vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk Radio România organisierte Buchmesse gilt nach wie vor als wichtiges Branchenevent und Gro‎ßereignis für Bücherfreunde. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk gilt allerdings als die einzige Medienanstalt weltweit, die eine derartige Veranstaltung organisiert. Hunderte Aussteller beteiligen sich bis am Sonntag an der internationalen Buchmesse, das Programm besteht aus mehr als 800 Events. Die Organisatoren locken zudem mit mehreren Tausenden Titeln und Gesprächen mit berühmten Autoren und Verlegern, Literaturübersetzern, Fotografen und Journalisten.



    Zum ersten Mal genie‎ßt kein Land den Status des Ehrengastes, sondern die Europäische Union, durch ihre Bukarester Vertretung. Unter dem Motto: “Einigkeit durch Vielfalt”, ermutigt die Europäische Union auf der Bukarester Buchmesse zum Entdecken des europäischen Kulturerbes. Bei der diesjährigen Auflage lädt Radio Rumänien zu mehreren feierlichen Momenten ein: das 60. Jubiläum der Unterzeichung der Römischen Verträge, die als Geburtsstunde der Europäischen Union gelten, das 30. Jubiläum des Programms Erasmus und 10 Jahre EU-Beitritt Rumäniens. Der Ehrenpräsident der Buchmesse ist der berühmte Dramatiker und Journalist Matei Vişniec: “Diese Buchmesse ist ein magischer Ort für Ideen und Kulturprojekte. Es ist an der Zeit, dass wir uns daran erinnert, dass die Geburtsstunde dieses gro‎ßartigen Projektes, das Buch, in Europa erfolgte.



    Die Präsenz der Europäischen Union auf der internationalen Buchmesse Gaudeamus zeigt uns immer noch, dass man Europa am einfachsten als den Ort bezeichnen kann, wo das Buch als Massenobjekt auftritt. Europa ist der Ort, wo Gutenberg den modernen Buchdruck erfand und somit das Buch von elitär zu populär machte. Die Buchindustrie ist in Europa zustande gekommen. Die riesigen Netzwerke von Buchhandlungen und öffentlichen Bibliotheken, der von Büchern ermöglichte Ideenverkehr sind ein fabelhaftes europäisches Abenteuer.”



    Im Interview gegenüber Radio Rumänien, betonte im Anschlu‎ß Matei Vişniec das heutzutage steigende Interesse an Büchern, die den kritischen Geist und sogar den Optimismus wiederbeleben: “Wie ich festgestellt habe, gibt es heute einen gro‎ßen Hunger nach Fiktion. Man kann weder den Menschen noch seine Probleme und die zeitgenössische Gesellschaft verstehen, wenn man keine Romane, Gedichte, Philosophie, Theater liest, wenn man ins Theater nicht geht. Den Menschen mit seiner Natur und seinen Widersprüchen werden am besten in der Literatur zum Ausdruck gebracht.” Über 1,7 Millionen Besucher und 6.200 Aussteller klingt das Fazit der letzten zwanzig Jahre, seitdem die internationale Buchmesse in Bukarest stattfindet.