Tag: B9-Gipfel

  • Bukarest-Format: NATO-Staaten verhandeln Unterstützung für Ukraine

    Bukarest-Format: NATO-Staaten verhandeln Unterstützung für Ukraine

    Russland ist und bleibt die bedeutendste und unmittelbarste Bedrohung für die Sicherheit der NATO – so die Schlussfolgerung des B9-Gipfels in der lettischen Hauptstadt Riga. Mitglieder des sogenannten Bukarest-Formats oder B9 sind die osteuropäischen NATO-Mitglieder. Die Verbündeten werden an einer Strategie arbeiten, um Russland anzufechten, in die Schranken zu weisen und entgegenzuwirken, auch indem sie Moskaus Möglichkeiten zum Wiederaufbau seiner Streitkräfte einschränken. Diese war die Botschaft, die am Dienstag von den Co-Vorsitzenden des B9-Gipfels  überbracht wurde. Den Vorsitz des Gipfels führten der rumänische Staatschef Klaus Iohannis, der polnische Präsident Andrzej Duda und der lettische Präsident Edgars Rinkevics.

    „Wir bleiben standhaft in unseren Bemühungen, den internationalen Druck auf Russland aufrechtzuerhalten, auch durch Sanktionen und andere Maßnahmen, solange Russland seine feindselige Politik und seine Handlungen fortsetzt, einschließlich seiner eklatanten Verletzung des Völkerrechts“, heißt es in der von den drei Amtsträgern unterzeichneten gemeinsamen Erklärung. Sie bekräftigten auch ihre unerschütterliche Unterstützung für eine „unabhängige und souveräne“ Ukraine. Das rumänische Staatsoberhaupt sagte, dass für Rumänien eine sehr starke Abschreckungsfähigkeit der NATO und ihre vollständige Verteidigungsfähigkeit wichtig seien . „Rumänien unterstützt die Ukraine, Rumänien steht an der Seite der NATO, an der Seite der Ukraine, zusammen mit den anderen NATO-Verbündeten, so lange es nötig ist“, sagte Klaus Iohannis. In diesem Zusammenhang kündigte er an, dass der Oberste Rat für Nationale Verteidigung nächste Woche darüber beraten werde, ob Rumänien der Ukraine ein Patriot-Militärsystem zur Verfügung stellen wird.

    Die US-Regierung unter Präsident Biden hatte die europäischen NATO-Mitgliedsstaaten in Besitz von derartigen Systemen aufgefordert, deren Übergabe an die Ukraine in Erwägung zu ziehen. Deutschland hat bereits angekündigt, dass es Kiew ein solches System zur Verfügung stellen wird. Vergangenen Monat sagte der Regierungschef in Bukarest im Zusammenhang mit der möglichen Übergabe einer Patriot-Batterie, er akzeptiere nicht, dass das Land ohne Raketenabwehr bleibe – sollte Rumänien etwas abgeben, müsse es etwas anderes im Gegenzug erhalten. In Berlin sagten die westlichen Verbündeten ihre Unterstützung bei der Internationalen Konferenz für den Wiederaufbau der Ukraine zu, doch konkrete Lösungen sollten noch gefunden werden. Eine davon wäre die Förderung von Investitionen in der Ukraine.

    Bislang hat die Europäische Kommission Vereinbarungen mit verschiedenen Banken im Wert von 1,4 Mrd. EUR und ein Hilfspaket von 1,9 Mrd. EUR angekündigt. Italien hat 140 Mio. € angekündigt, und Deutschland und die Ukraine haben eine Absichtserklärung zur Nachkriegsunterstützung für Kiew unterzeichnet. Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Ukraine für die kommenden Monate IRIS-T-Systeme, Raketen und Munition sowie 100 Patriot-Raketen in einer gemeinsamen Initiative mit Dänemark, den Niederlanden und Norwegen zugesagt. Auch Rumänien bietet Hilfe an. Die rumänische Außenministerin Luminița Odobescu, die an der Konferenz in Berlin teilnahm, sagte, Bukarest unterstütze die Ukraine mit Strom und arbeite an der Verbesserung der Interkonnektivität. Odobescu bekräftigte, Bukarest verfolge einen regionalen Ansatz, der auch die Republik Moldau einschließt.

  • B9-Gipfel findet in Bukarest statt

    B9-Gipfel findet in Bukarest statt

    In Bukarest fand der B9-Gipfel statt, der von den beiden Gründern dieser Plattform, dem rumänischen Präsidenten Klaus Iohannis und dem polnischen Andrzej Duda, der sich zu einem offiziellen Besuch in Rumänien aufhält, ausgerichtet wurde. Die anderen Staatschefs des Formats nahmen virtuell teil, ebenso wie US-Präsident Joe Biden und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Neben Polen und Rumänien nahmen auch die NATO-Mitgliedsstaaten der Ostflanke teil: Bulgarien, die Tschechische Republik, Estland, Lettland, Litauen, die Slowakei und Ungarn. Auf dem Gipfeltreffen erklärte das rumänische Staatsoberhaupt, dass die NATO-Verbündeten an der Ostflanke weiterhin die Entmutigung und die Verteidigung stärken müssen und erinnerte an die jüngsten Ereignisse in der Ukraine. Deshalb plädierte Klaus Iohannis in der Diskussion mit Präsident Biden für die Erhöhung der verbündeten Militärpräsenz in der Region. Er sagte, dass die Teilnahme des US-Präsidenten an dem Treffen eine starke Botschaft der transatlantischen Solidarität und Einheit kurz vor dem NATO-Gipfel im Juni aussende.



    Klaus Iohannis:Die besorgniserregende Sicherheitslage im Schwarzen Meer hat uns gezeigt, dass wir wachsam bleiben müssen. Deshalb muss die NATO ihre Position der Abschreckung und Verteidigung weiter stärken, insbesondere an der Ostflanke, und zwar einheitlich und kohärent, von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer. Deshalb habe ich, auch in Gesprächen mit Präsident Biden, für eine Erhöhung der militärischen Präsenz der Alliierten, einschlie‎ßlich der Vereinigten Staaten, in Rumänien und an der Ostflanke plädiert.“



    Der rumänische Präsident betonte, dass die destabilisierenden Aktionen Russlands in der Region besorgniserregend sind und zur Aufrechterhaltung eines erhöhten Klimas der Unsicherheit beitragen. Der Präsident Polens, Andrzej Duda, sagte seinerseits, dass das Nordatlantische Bündnis immer seine Lebensfähigkeit zeigen und seine Verteidigungstechnik verbessern müsse. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg merkte au‎ßerdem an, dass die Teilnahme von Präsident Joe Biden am B9-Gipfel das Engagement der Vereinigten Staaten für die Stärkung des Bündnisses zeige. Der NATO-Gipfel im nächsten Monat in Brüssel biete eine einzigartige Gelegenheit, ein neues Kapitel in den transatlantischen Beziehungen aufzuschlagen, fügte er hinzu.



    Die Teilnehmer des Bukarester Gipfels verabschiedeten eine gemeinsame Erklärung, in der insbesondere behauptet wird, dass aggressive Handlungen und die Zunahme der russischen Militärpräsenz in unmittelbarer Nähe der NATO sowie “hybride aggressive Aktivitäten”, die von Moskau durchgeführt werden, weiterhin die euro-atlantische Sicherheit bedrohen. und die auf Regeln basierende internationale Ordnung herausfordern. Die Erklärung drückte auch eine starke Unterstützung für die Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Integrität von Georgien, der Ukraine und der Republik Moldau aus.