Tag: Bâlea-See

  • Nachrichten 19.08.2022

    Nachrichten 19.08.2022

    Bukarest: Die Regierung in Bukarest hat die erste Haushaltskorrektur in diesem Jahr gebilligt, eine positive Anpassung, die auf einem 3,5 %- Wachstum der Haushaltseinnahmen in den ersten sechs Monaten und dem Haushaltsvollzug in diesem Zeitraum beruht. Finanzminister Adrian Caciu ist der Ansicht, dass das Haushaltsdefizit unter Kontrolle gehalten werden kann und das Ziel von 5,84 % am Ende des Jahres erreichbar ist. Der Fiskalrat, ein unabhängiges Gremium, das die Nachhaltigkeit der Steuer- und Haushaltspolitik überwacht, hat jedoch davor gewarnt, dass die jüngste Anpassung zu einem Defizit von mehr als 7 % des BIP führen könnte, da die Regierung die Einnahmen überbewertet und einen Teil der Ausgaben unterbewertet hat.



    Bukarest: 250 Läufer aus 10 Ländern werden an einem der schwierigsten Ultramarathons in Rumänien teilnehmen, dem 2X2-Rennen, das am Samstag am Bâlea-See im Făgăraş-Gebirge in einer Höhe von über 2.000 Metern gestartet wird, berichtet die Nachrichtenagentur AGERPRESS. Das Rennen ist einzigartig in Europa, da es größtenteils in dieser schwindelerregenden Höhe ausgetragen wird. Am 2X2-Rennen nehmen in diesem Jahr Läufer aus Rumänien, der Republik Moldau, Ungarn, Polen, Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien, Frankreich, Israel und Russland teil. Sie werden den zweithöchsten Gipfel Rumäniens Negoiu, 2.535 Metern erreichen. Bei solchen Wettkämpfen geht es auf Pfaden durch den Wald und über Berge, um bestimmte Gipfel und Pässe zu überqueren.



    Bukarest: Nach Angaben der Generalinspektion der Grenzpolizei wurden an den rumänischen Grenzkontrollstellen in letzter Zeit rund 292.000 rumänische und ausländische Staatsbürger registriert. Darunter befinden sich über 12.600 ukrainische Staatsangehörige, womit die Gesamtzahl der ukrainischen Flüchtlinge, die seit Beginn des Krieges nach Rumänien eingereist sind, fast 2 Millionen erreicht. Die meisten von ihnen sind nur auf der Durchreise zu anderen Zielen nach Rumänien.



    Bukarest: Im Schwarzen Meer vor der rumänischen Küste hat am Freitag ein Rettungseinsatz auf hoher See stattgefunden. Schiffe der rumänischen Küstenwache in Constanta und der rumänischen Agentur für die Rettung von Menschenleben auf hoher See kamen einem Schiff mit 70 Migranten, darunter auch Kinder, zu Hilfe. Das Boot war letzte Nacht 25 Seemeilen vor der Küste von Vama Veche, nahe der Grenze zu Bulgarien, von einem Schiff der rumänischen Küstenwache gesichtet worden. Das Schiff, dessen Kommandant ein türkischer Staatsbürger ist, wurde in den Hafen von Constanta gebracht.



    Sport: Am Donnerstagabend hat das rumänisch-österreichische Doppel Bernadette Szocs/Sofia Polcanova das Doppel-Finale bei den Tischtennis-Europameisterschaften gewonnen. Sie haben sich im Endspiel der Meisterschaft in München gegen das rumänische Doppel Elizabeta Samara/Andreea Dragoman durchgesetzt. Samara und Dragoman gewannen die Silbermedaille, während Adina Diaconu aus Rumänien und Maria Xiao aus Spanien Bronze holten. Bernadette Szocs und Ovidiu Ionescu haben Silber im gemischten Doppel der EM gewonnen.



    Sport: Zwei Unentschieden und eine Niederlage sind die Ergebnisse der rumänischen Fußballmannschaften in der ersten Runde der Playoffs der Europa Conference League. Der rumänische Meister CFR Cluj hat das Auswärtsspiel gegen den slowenischen Klub NK Maribor am Donnerstagabend mit einem torlosen Unentschieden beendet. Universitatea Craiova kam im Heimspiel gegen den israelischen Klub Hapoel Beer-Sheva nicht über ein Unentschieden hinaus, und der FCSB, Vizemeister der rumänischen Meisterschaft, verlor sein Heimspiel gegen die Norweger von Viking Stavanger mit 1:2. Die Rückspiele stehen nächste Woche an.



  • Nachrichten 24.12.2018

    Nachrichten 24.12.2018

    Bukarest: Für die neuorthodoxen und die katholischen
    Christen auf der ganzen Welt, einschließlich im mehrheitlich orthoxen Rumänien ist
    der25.
    Dezember die Feier der Geburt von Jesus Christus, eine der größten Feier des
    Christentums.Ein verbreiteter Brauch in Rumänien ist das Sternsingen gehen. Die
    Sternsinger stellen die Engel und die Hirten dar, die die ersten Ankündiger der
    Geburt Jesu waren. Sie übermitteln Gesundheits-, Wohlstands- und Glückwünsche
    und werden von den Gastgebern mit Obst, Teigwaren, Kuchen und Geld belohnt. Die Altorthodoxen, die in Russland, der
    Ukraine, Serbien, Georgien mehrheitlich sind, feiern Weihnachten am 7. Januar.







    XXX: Der rumänische
    Staatspräsident Klaus Iohannis hat am Montag anlässlich der
    Weihnachtsfeier an allen Rumänen eine Weihnachtsbotschaft gerichtet.
    Er sagte, dass die Geburt des
    Christuskindes eine Feier des Lebens als Wunder, eine Zelebrierung der Güte,
    des Mitgefühls, der Großzügigkeit sei. Im Geiste der heiligen Feier sollen wir
    uns selbst schützen, wir alle sollen
    unser Land beschützen. Wenn wir jeden Tag
    besser sind, wird uns allen besser sein, so Klaus Iohannis. Die
    rumänische Premierministerin Viorica
    Dăncilă hat ebenfalls allen Rumänen viel Gesundheit, Wohlstand, Frieden und Freude
    gewünscht. Margarita, Kronprinzessin von Rumänien, sagte,
    sie werde die Arbeit ihres Vaters, des Königs Micheal I, fortsetzen, um den
    Wohlstand und die Stabilität Rumäniens zu sichern und die internationale Lage des
    Landes zu verstärken.



    Bukarest: An den Grenzübergängen zu Rumänien herrscht an diesen Tagen erwartungsgemäß Hochbetrieb: wie die Grenzpolizei mitteilte, sind allein in den letzten 24 Stunden über die Straßenverkehrsgrenze rund 250000 Rumänen und Ausländer an Bord von über 60 Tausend Fahrzeugen nach und aus Rumänien ein- und ausgereist. 170 Tausend davon waren Einreisende. Die Grenzpolizisten hatten alle Händer voll zu tun – sie stellten 30 Straftaten und 37 Vergehen fest. 29 Ausländern wurde aus verschiedenen rechtlichen Gründen die Einfahrt verweigert, 16 Rumänen die Ausreise.



    Bukarest: Rumäniens Justizminister Tudorel Toader will gleich nach Weihnachten am 27. Dezember das Verfahren zur Absetzung von Generalstaatsanwalt Augustin Lazăr abschließen. Er hatte es im Oktober in Gang gesetzt. Toader wirft Lazăr Fehler in der Dienstausübung und im Führungsverhalten vor. Der Generalstaatsanwalt klagte seinerseits gegen den Minister, der OGH ist mit der Klage befasst. Die Opposition sieht in der Entlassung von Lazăr eine politische Revanche und einen Versuch, die Korruptionsbekämpfung zu behindern. Im Sommer war auch die Chefin der Antikorruptionsbehörde DNA Laura Codruta Kövesi entlassen worden.



    Bukarest: Zwei wegen Korruption verurteilte und in Costa Rica zwecks Auslieferungsverfahren festgehaltene rumänische Prominente könnten bald freikommen – der Oberste Gerichtshof setzte ihre Strafe vorläufig aus, nachdem das Verfassungsgericht rechtliche Bedenken an der Zusammensetzung der Senate äußerte, die sie verurteilt hatten. Bei den zwei Frauen handelt es sich um Elena Udrea, eine frühere Tourismusministerin und enge Vertraute von Ex-Präsident Traian Basescu sowie um Alina Bica, eine frühere Chefin der Staatsanwaltschaft, zur Bekämpfung von Organisierter Kriminalität und Terrorismus. Sie hatten sich noch während ihres jeweiligen Korruptionsverfahrens nach Costa Rica abgesetzt und wurden dort festgenommen, nachdem die rumänischen Behörden aufgrund der rechtskräftigen Verurteilung ihre Auslieferung beantragten.



    Bukarest: Rumänien unterstützt das Brexit-Abkommen zwischen der EU und GB sowie die politische Erklärung über den Rahmen ihrer Beziehungen nach dem Brexit. Nach Äußerungen von Außenminister Teodor Meleşcanu in einem Interview mit der BBC sei es wichtig, dass Großbritannien in engmöglichsten Beziehungen zu der EU bleibt. Melescanu zufolge wolle Rumänien auch bilaterale Verhandlungen mit Großbritannien im Rahmen der strategischen Partnerschaft zwischen den beiden Ländern führen. Melescanu wurd gefragt, ob er besorgt über das Schicksal von 400 tausend Rumänen sei, die in Großbritannien leben – der Außenminister antwortete, dass sein früherer Amtskollegen Boris Johnson ihm bei einem Treffen versichert hatte, dass sie nicht betroffen sein würden. Johnson habe damals gesagt, dass das britische Gesundheitssystem schwer zu Schaden kommen würde, wenn die rumänischen Ärzte und Krankenschwestern das Land verlassen würden.



    Bukarest: Am Balea-See in den Südkarpaten ist am Sonntag das einzige Eishotel in Rumänien eröffnet worden. Die offizielle Eröffnung des gesamten Komplexes mit Iglus und einer Eiskirche wird im Februar nächsten Jahres stattfinden. Das Eishotel, das vollständig aus Eisblöcken des größten Gletschersees der Fagaras-Berge besteht, befindet sich auf einer Höhe von 2.034 Metern. Die Reservierung von Unterkünften, um das Privileg zu haben, einer der ersten Menschen zu sein, die den Schlaf bei minus 2 Grad Celsius erleben, wurde bereits vor einigen Monaten angenommen. Touristen aus Großbritannien waren dabei die Spitzenreiter. Das Eishotel wird Jahr für Jahr seit 2005 neu aufgebaut.

  • Größenwahn in der Ceauşescu-Ära: Der Hochstraßenbau

    Größenwahn in der Ceauşescu-Ära: Der Hochstraßenbau

    Zwischen der Ortschaft Bascov im Landkreis Argeş und Cârţişoara im Landkreis Sibiu erstreckt sich auf einer Lange von 90 Kilometern eine der spektakulärsten Stra‎ßen Rumäniens: die Transfogarascher Hochstra‎ße. Sie stellt das Wahrzeichen einer Idee, die die Wirtschaftsvorstellungen von Nicolae Ceauşescu in den 1970er Jahren geprägt hat. Das waren die Bergstra‎ßen. In der Praxis erwiesen sich die Bergstra‎ßen, so wie viele Projekte der kommunistischen Wirtschaft, nur als gute Ideen mit schlechten Ergebnissen. Die Kosten waren riesig und der erzielte Profit klein.



    Nicolae Ceauşescu entwickelte die Idee der Transfogarascher Hochstra‎ße am Ende der 1960er Jahre, nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen in die Tschechoslowakei. Bis 1974 wurde die Stra‎ße gebaut. Ceauşescu glaubte, die schon existierenden Stra‎ßen durch die Südkarpaten seien leicht zu blockieren. Er hatte Angst vor einer sowjetischen Invasion und gab den Bau einer Stra‎ße durch das Fogarasch-Gebirge in Auftrag. Diese erreicht eine Höhe von 2042 Metern beim Bâlea-See. Die Pioniertruppen der rumänischen Armee wurden mit dem Bau dieser sehr komplizierten Stra‎ße beauftragt.



    Während des Baus der Transfogarascher Hochstra‎ße war Maxim Berghianu Chef des Staatsplanungs-Ausschusses, einer zentralen Institution in der kommunistischen Planwirtschaft. Im Jahr 2002 wurde er vom Zentrum für mündliche Geschichte des rumänischen Rundfunks interviewt:




    Ich habe mich etwa vier Jahre lang dem Bau der Transfogarascher Stra‎ße widersetzt. Das war eine riesige Investition, die dem Staat keine zusätzlichen Einnahmen brachte. Ich bin Bergsteiger und wei‎ß, dass im Juni-Juli der Schnee da noch 5-6 Meter hoch ist. Und was soll man dann mit dieser Stra‎ße anfangen? Sie wird vom Regen erodiert, ist von Erdrutschen gefährdet. Was produziert sie? Sieben Monate im Jahr ist die Stra‎ße gesperrt und es gibt ansonsten wenig Verkehr. Man hat gesagt, es sei eine strategische Stra‎ße, damit wollten sie mich umstimmen — sie raunten: ‚Willst du denn nicht, dass wir die Möglichkeit haben, mit Panzern aus Argeş nach Siebenbürgen zu fahren?‘ Vier Jahre lang habe ich diesem Projekt Hürden in den Weg gelegt, ohne etwas zu sagen. Es hat aber nicht geklappt. Vasile Patilineţ hat darauf beharrt.“




    Der Ehrgeiz, Bergstra‎ßen zu bauen, war im vollen Aufschwung. Maxim Berghianu berichtete, man hatte die Absicht gehabt, eine zweite Stra‎ße, parallel zur Transfogarascher Hochstra‎ße, zu bauen.



    Er wollte noch eine Stra‎ße von Sâmbăta de Sus nach Argeş bauen. Ich habe Patilineţ, zu dem ich gute Beziehungen hatte, gesagt: ‚Ein ganzes Land wird dich verfluchen, alle werden dich verfluchen, weil du den schönsten Zugang zum Fogarascher Gebirge zerstört hast. Dazu noch zerstörst du einen wunderbaren Wald, am Ufer eines Flusses. Hör damit auf! Reicht es denn nicht, dass wir die Transfogarascher Hochstra‎ße haben und diese gesperrt halten?‘ Und er stellte Ceauşescu das Projekt nicht mehr vor. Ich habe auch nur durch Zufall davon erfahren. Ich stieg mal vom Berg runter und habe gesehen, wie man den Wald fällte. Und ich habe mich gefragt, was da los ist. Und als ich runter wollte, hielt mich einer an und sagte mir, ich könnte nicht weiter, denn da werde mit Dynamit gesprengt. Von ihm habe ich erfahren, dass eine Stra‎ße nach Argeş gebaut wird.“




    Das Projekt der Bergstra‎ßen, andere verrückte wirtschaftliche Ideen sowie eine auf Autarkie beruhende Denkweise und die Zahlung aller Auslandsschulden führten dann in den 1980er Jahren zum Zusammenbruch der kommunistischen Wirtschaft. Maxim Berghianu:



    Der Einfuhrstopp von Maschinen und Ersatzteilen hat die Wirtschaft ruiniert. Dazu kam die verrückte Idee Ceauşescus, die Auslandsschulden vorzeitig zurückzuzahlen. Das hatte bis zu dem Zeitpunkt kein Land gemacht und das hat die Wirtschaft zerstört. Er hat die Einfuhr von Ersatzteilen für moderne Maschinen in der ChemieIndustrie, in der Metallindustrie und anderen Zweigen gestoppt. Er hat den Import von modernen Maschinen und moderner Technik eingeschränkt. Eine Maschine kann heutzutage nicht mehr als 45 Jahre halten. Wir sind nicht mehr im 18. oder 19. Jahrhundert. Die Maschinen werden jetzt in relativ kurzer Zeit ersetzt, alle 4,5, höchstens 6 Jahre. Wir haben alle Maschinen nicht mehr ersetzt. Es gab kein Geld mehr. Er hatte diese unproduktiven Investitionen betätigt, die keine Einnahmen brachten.“




    Das Projekt der Bergstra‎ßen war einer der Misserfolge der Ceauşescu-Wirtschaft, die auf das marxistisch-leninistische Modell beruhte.