Tag: Bankraten

  • Nachrichten 21.06.2022

    Nachrichten 21.06.2022

    – Die Regierung in Bukarest schlägt in einem zur öffentlichen Debatte gestellten Gesetzesentwurf, die Möglichkeit vor, die Zahlung von Bankraten für Privatpersonen und Unternehmen aufzuschieben. Juristische Personen, deren durchschnittliches monatliches Einnahmen um mindestens 25 % in Folge der Krise gesunken sind, und natürliche Personen, deren durchschnittliche monatliche Ausgaben aufgrund von Preissteigerungen in der derzeitigen Krise um mindestens 25 % gestiegen sind, können einen Zahlungsaufschub beantragen. Dieser soll auf einen Zeitraum von bis neun Monaten begrenzt werden.




    – Die Generalinspektion der Grenzpolizei teilte mit, dass am Montag 10.732 ukrainische Staatsbürgerinnen und Bürger über die Grenzübergangstellen nach Rumänien eingereist sind. Über die Grenze zur Ukraine reisten 6.353 ukrainische Staatsangehörige nach Rumänien ein und über die Grenze zur Republik Moldau weitere 1.097. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges, am 24. Februar und bis zum 20. Juni um 24.00 Uhr, sind 1.261.713 ukrainische Staatsangehörige nach Rumänien eingereist.




    – Die Ukraine benötigt die Unterstützung der Drei-Meeres-Initiative und der teilnehmenden Staaten, sagte der rumänische Präsident Klaus Iohannis auf der Pressekonferenz zum Abschluss Gipfels in der lettischen Hauptstadt Riga. Der polnische Präsident Andrzej Duda teilte mit, dass die Ukraine den Status eines Partnerlandes der Initiative erhalten hat, während der lettische Präsident Egils Levits betonte, dass das Land beim EU-Beitrittsprozess unterstützt werden wird. Die Gipfelteilnehmer verabschiedeten eine gemeinsame Erklärung, in der sie die Ukraine in mehreren Bereichen unterstützen, aber auch über die Stärkung der Initiative sprechen.




    – Die Ukraine hat den russischen Invasionstruppen vorgeworfen, ihren verheerenden Beschuss im Osten, im Kohlerevier des Donbasses, zu verstärken. Zahlreiche Städte bereiten sich auf einen russischen Angriff vor. Die Front ist in den letzten Wochen näher gerückt, bis auf 15–20 Kilometer“, sagte Vadim Liah, Bürgermeister von Slawjansk in der Region Donezk, gegenüber westlichen Medien. Er hofft, dass (zitieren) neue Waffen, die unsere Armee benötigt, bald kommen werden“. Der ukrainische Ratsvorsitz erklärte, dass die Intensität des Beschusses in Donezk entlang der gesamten Frontlinie“ zunehme. Ein Toter und sieben Verletzte, darunter ein Kind, sind die jüngsten zivilen Opfer des russischen Beschusses. In Sjewjerodonezk kontrollieren die Russen den grö‎ßten Teil der Wohngebiete“, aber mehr als ein Drittel der Stadt bleibt unter der Kontrolle unserer Streitkräfte“, so der Leiter der örtlichen Verwaltung, Oleksandr Striuk. Nach Angaben Kiews wurde auch die nordöstliche Region Charkiw, die zweitgrö‎ßte Stadt des Landes, erneut von russischem Granatfeuer getroffen. Sie hat den russischen Angriffen, die mit Beginn der Invasion am 24. Februar begannen, bisher standgehalten. Zeitweise wurden die russischen Truppen über die Grenze zurückgedrängt.




    – Die französische Premierministerin Elisabeth Borne hat ihren Rücktritt eingereicht. Präsident Emmanuel Macron lehnte diesen jedoch ab, damit die Regierung in diesen Tagen ihre Arbeit fortsetzen und handeln kann, teilte die französische Präsidentschaft am Dienstag mit. Nach den Parlamentswahlen vom Sonntag hat Emmanuel Macron keine absolute Mehrheit in der Nationalversammlung mehr. Laut Politikanalysten steht Frankreich dadurch vor einer Phase der Instabilität. Das Mitte-Bündnis des Präsidenten Macron, das sich während seiner ersten fünfjährigen Amtszeit auf eine komfortable Mehrheit stützen konnte, verfügt nach den Parlamentswahlen vom Sonntag nur noch über 245 von 577 Parlamentssitzen. Der Rest des französischen Parlaments ist hauptsächlich zwischen der von Marine Le Pen angeführten extremen Rechten – 89 Abgeordnete — der auf Initiative von Jean-Luc Mélenchon vereinigten Linken — mindestens 150 Abgeordnete — und der klassischen Rechten — etwa 60 Abgeordnete — aufgeteilt.




    – Der rumänische Schwimmer David Popovici hat sich, mit der kürzesten Zeit des Abends, bei den Schwimmweltmeisterschaften in Budapest für das Halbfinale über 100 m Freistil qualifiziert. Am Montag gewann der rumänische Schwimmer die Goldmedaille über 200 m Freistil mit einer Zeit von 1 Minute, 43 Sekunden und 21 Hundertstel und stellte damit einen neuen Weltrekord der Junioren auf. David Popovici holt den ersten Weltmeistertitel im olympischen Becken für die rumänischen Männer.

  • Nachrichten 26.06.2014

    Nachrichten 26.06.2014

    BRÜSSEL: Staats- und Regierungschefs der EU-Länder tagen in Brüssel, um die Strategie der Organisation für die kommenden Jahre festzulegen. Die Teilnehmer gedachten am Donnerstagnachmittag des Beginns des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren. Rumänien wird von dem Staatschef Traian Băsescu vertreten. Weitere Themen am Freitag sind die Unterzeichnung des wirtschaftlichen Teils des Assoziierungsabkommens mit der Ukraine, zu der Präsident Petro Poroschenko anreist. Ähnliche Abkommen sollen zudem mit Georgien und Moldau unterschrieben werden. Angesichts des anhaltenden Konflikts mit Russland um die Ukraine fordert die EU von der Regierung in Moskau konkrete Taten zur Entschärfung der Lage. Der Europäische Rat könnte am Freitag auch den Präsidentschaftskandidaten der Europäischen Kommission bestimmen, der vom Parlament im Juli gewählt werden soll.



    WIEN: Rumäniens Au‎ßenminister Titus Corlăţean, hat sich am Donnerstag in Wien zusammen mit seinem österreichischen Gegenüber Sebastian Kurz an der Eröffnung des dritten Jahresforums für die EU-Strategie des Donauraums beteiligt. Anwesend waren Vertreter der europäischen Institutionen, der zentralen, regionalen und lokalen Behörden der 14 an der Donaustrategie teilnehmenden Staaten, sowie Teilnehmer aus der Forschung, Wirtschaft und Geschäftswelt. Im Brennpunkt standen Wirtschaftsaufschwung, soziale Integration und eine verantwortungsvolle Politik.



    BUKAREST: Die rumänische Regierung hat am Donnerstag die Dringlichkeitsverordnung verabschiedet, die eine Halbierung der Bankraten für einen Zeitraum von zwei Jahren für Personen ermöglich, die in Zahlungsschwierigkeiten geraten sind. Ministerpräsident Victor Ponta erklärte, dass dieses Projekt Teil eines geplanten wirtschaftlichen und sozialen Ma‎ßnahmenpakets der Regierung ist. Dieses beinhaltet auch die Nichtbesteuerung des wiederinvestierten Profits, die Anhebung des Mindestlohnes ab dem 1. Juli auf 900 Lei (205 Euro) und die Senkung der Sozialbeiträge ab dem 1. Oktober. Die Regierung legte au‎ßerdem den Tag der Präsidentschaftswahlen fest. Die zwei Wahlrunden sollen am 2. und 16. November stattfinden.



    BRÜSSEL: Die EU-Mitgliedsstaaten und die Beitrittskandidaten empfinden eine Ermüdung bezüglich des langsamen Erweiterungsrhythmus. Vor allem aber, stellte der Beitritt Rumäniens und Bulgariens die Glaubwürdigkeit dieses Prozesses in Frage. Dies erklärte am Donnerstag EU-Erweiterungskommissar Stefan Füle. Er sagte, die grö‎ßte Herausforderung sei die Wiederherstellung der verlorenen Glaubwürdigkeit des Erweiterungsprozesses. Dies veranlasst uns, die Standards zu erweitern und zu verschärfen. Die Kandidatenstaaten müssen beweisen, dass die verabschiedete Gesetzgebung funktioniert“ so Stefan Füle noch.



    BUKAREST: Die Gewerkschaftsleiter aus dem Gesundheitswesen haben am Donnerstag erneut vor dem Gesundheitsministerium in Bukarest protestiert. Ihre Hauptforderungen sind die Lohnerhöhung um 10% und die Freigabe der offenen Stellen. Die Gewerkschaftsleiter erklärten nach den Verhandlungen von Donnerstag im Arbeitsministerium, dass Fortschritte erzielt wurden. Die Gewerkschaftsmitglieder von SANITAS beschlossen, die Protestaktion von Freitag vor dem Finanzministerium zu suspendieren. Am Freitag sollen Verhandlungen mit den Vertretern des Finanzministeriums stattfinden.

  • Makroökonomische Politik im Wahljahr 2014: Wieviel Spielraum hat die Regierung?

    Das rumänische Statistikamt hat Mitte dieses Monats erste Daten betreffend die rumänische Wirtschaft im letzten Quartal von 2013 veröffentlicht. Zugleich wurden in Brüssel Informationen über die EU-Wirtschaft bekannt gegeben. Die vorläufigen Daten zeigen, dass das Bruttoinlandsprodukt Rumäniens in den letzten drei Monaten des vorigen Jahres das grö‎ßte Wachstum in der EU verzeichnet hat. Insgesamt ist das Bruttoinlandsprodukt in Rumänien in 2013 um 3,5% gestiegen, so das Nationale Statistikamt. Das übertrifft die jüngsten Prognosen der Regierung, aber auch die der Wirtschaftsanalysten.




    Aurelian Dochia ist Wirtschaftsanalyst und erklärte in einem Interview mit Radio Rumänien, was für Folgen die gute Entwicklung in 2013 für die rumänische Wirtschaft weiter haben könnte:



    Wir müssen nicht vergessen, dass das Wachstum in Rumänien das grö‎ßte in der EU ist. Meiner Meinung nach hat Rumänien dank dieses Wachstums eine besondere Chance. Das Land steht im Visier der Investoren, insbesondere jener aus der Europäischen Union. Diese sind immer von den Regionen mit gro‎ßem Wachstum angezogen. Meiner Meinung nach könnten die bekannt gegebenen Zahlen nicht nur das Vertrauen der Investoren gewinnen, sondern auch den Verbrauchern Zuversicht einflö‎ßen. Das könnte zu einem mittelfristigen Wachstumszyklus führen und das wäre natürlich sehr wichtig für uns. Ich glaube, es gibt Chancen, dass Rumänien so wie Polen vor ein paar Jahren betrachtet wird. Während sich ganz Europa in Rezession befand, verzeichnete Polen ein Wachstum von etwa 3%. Jetzt könnte Rumänien dran kommen und von einer viel positiveren Einstellung der Investoren und aller Geschäftspartner profitieren.“




    Dazu brauche man aber eine Reihe von Struktur-Reformen, so Aurelian Dochia:



    Um auf einer solchen Linie zu bleiben, muss diese positive Überraschung des Wachstums, das vom Statistikamt veröffentlicht wurde, von angemessenen wirtschaftlichen Ma‎ßnahmen begleitet werden. Wir müssen jetzt das, was wir viele Male versprochen haben, jedoch nie zu Ende gebracht haben, einschlie‎ßlich der Investitionen in Infrastruktur und Ausschöpfung von europäischen Fonds, verwirklichen. Wir haben diese Chancen, wir müssen aber auch im Stande sein, diese auszunutzen. Weil 2014 ein Wahljahr ist, gibt es leider einige Risiken. Die Erfahrung der letzten 20 Jahre zeigt, dass es in Wahljahren immer Probleme mit den makroökonomischen Politiken gab. Wir können nur hoffen, dass wir die Weisheit haben werden, diesen günstigen Moment auszunutzen.“




    Parallel zum Wirtschaftswachstum scheinen die Senkung der Inflationsrate und die Anhebung der Absorptionsrate europäischer Fonds die positive Laufbahn Rumäniens zu bestätigen. Die Regierung in Bukarest kündigte zudem an, Ma‎ßnahmen zur Unterstützung der Niedriglöhner treffen zu wollen. Unter anderem handelt es sich dabei um die Einführung von drei progressiven Einkommenssteuersätzen, die die einheitliche Steuerquote von 16% ersetzen sollte. Die niedrigen Löhne könnten mit nur 8% oder 12% versteuert werden, die anderen mit 16%.



    Die Regierung möchte weiter eine Dringlichkeitsverordnung erlassen, um denen, die einen maximalen Lohn von 1610 Lei (etwa 360 Euro) haben und Bankenkredite aufgenommen haben, zu helfen. So sollte die monatliche Rate nach Absprache mit der Bank für zwei Jahre halbiert werden. Nur diejenigen, die sich nicht um mehr als 90 Tage in der Rückzahlung verspätet haben, sollen diese Vergünstigung von höchstens 500 Lei genie‎ßen. Nach den zwei Jahren soll der Staat einen Steuernachlass von 200 Lei gewähren.



    Die Ma‎ßnahme wurde vom IWF akzeptiert. Die Regierung in Bukarest hat im Herbst letzten Jahres ein Stand-by-Abkommen mit der internationalen Finanzinstitution unterzeichnet. Der Universitätsprofessor Dan Armeanu erklärt, was für Folgen eine solche Ma‎ßnahme für die rumänische Wirtschaft haben könnte:



    Eine solche Ma‎ßnahme hätte derzeit keine gro‎ßen Folgen für die Wirtschaftstätigkeit. Ich habe einige Berechnungen durchgeführt. Man würde damit ein Wachstum von 0,15% vom BIP erreichen, wenn wir auch den Multiplikations-Effekt in der Wirtschaft und alles, was eine solche Ma‎ßnahme voraussieht, berücksichtigen. Das Problem ist, dass sie die makroökonomische Stabilität nicht beeinflusst, es hat keine gro‎ßen Folgen für das Haushaltsdefizit. Folglich ist jede solche Ma‎ßnahme, die der Wirtschaft hilft, willkommen. Es gibt aber vieles zu diskutieren. Die Ma‎ßnahme begünstigt diejenigen, die unter 1600 Lei verdienen. Was ist mit denen, die 1650, 1700 oder 1800 verdienen? Denn zwischen 1600 und 4500 Lei verdienen etwa 25% der Angestellten.“



    Sollte die Ma‎ßnahme umgesetzt werden, würden mehr als 900.000 Rumänen davon profitieren.



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