Tag: Bankrott

  • EU-Milchquoten werden am 1. April abgeschafft

    EU-Milchquoten werden am 1. April abgeschafft

    Ab dem 1. April 2015 werden in der EU die Milchquoten abgeschafft. Somit kann jedes Mitgliedsland des Gemeinschaftsblocks so viel herstellen, wie es möchte. Die rumänischen Landwirte machen sich Sorgen über die Konsequenzen dieser Ma‎ßnahme. Der Rumänische Arbeitgeberverband der Milchbranche (APRIL) schätze am Jahresanfang, dass von den landesweit bestehenden 130 Milchfabriken, bis Jahresende 2015 nur rund 70 bleiben werden. Laut dem besagten Verband verzeichnet der rumänische Milchmarkt einen Umsatz von rund 900 Millionen Euro.



    Neulich hatte der Vizevorsitzende des Verbandes Agrostar, Ştefan Muscă, erklärt, dass viele Landwirte nach der Abschaffung der Milchquote bankrottgehen werden, vor dem Hintergrund, dass die Milch aus dem Ausland billiger ist. Seiner Meinung nach, werden 60% der inländischen Kuhfarmen verschwinden, denn die Subventionen in den anderen EU-Staaten sind höher als in Rumänien und diese werden rechtzeitig ausgezahlt.



    Landwirtschaftsminister Daniel Constantin versicherte aber den Landwirten, dass sie sich keine Sorgen machen müssen. Laut Schätzungen werde die Milchproduktion auf Ebene der Mitgliedsstaaten um nur 1% steigen, so der Minister weiter. Es werde also kein beträchtliches Risiko bestehen, dass Rumänien billigere Milch aus dem Ausland importiert. Er betonte aber, dass zurzeit, das Problem des hiesigen Milchmarktes die Senkung des Verbrauchs wegen des hohen Preises sei.



    Constantin hofft, dass die Herabsetzung der MwSt. bei Lebensmitteln, einschlie‎ßlich Milch, von derzeit 24% auf 9%, eine positive Wirkung haben wird. Die Regierung beabsichtigt diese Ma‎ßnahme ab Juni umzusetzen. Mit einer gesenkten MwSt. wollen wir den Verbrauch wiederankurbeln. Vielleicht werden wir auch bessere Herstellerpreise erzielen, so Constantin. Er sagte au‎ßerdem, dass eine Verbesserung der Sammeltätigkeit der Milch von den Herstellern notwendig sei.



    Unterdessen kündigte die Rumänische Agentur für Zahlungen und Interventionen in der Landwirtschaft (APIA) an, dass ab dem 1. April, gleichzeitig mit der Abschaffung der Milchquoten in der EU, neue Vorschriften für die Hersteller und die Verarbeiter in diesem Bereich in Kraft getreten sind. Somit muss jede Milchlieferung in Rumänien ausschlie‎ßlich anhand eines Vertrages zwischen den Parteien, mit einer Mindestlaufzeit von 6 Monaten erfolgen. Jegliche Lieferung au‎ßerhalb des vertraglichen Rahmens wird gesetzlich bestraft.



    Für die Milchquote im Zeitraum 2014/2015 müssen die rumänischen Landwirte bis zum 14. Mai 2015 jährliche Erklärungen über die direkten Milchlieferungen/-verkäufe abgeben. Ab dem 1. Mai müssen die Betreiber bis zum 15 jeden Monats die von den Herstellern eingekaufte Milchmenge für den Vormonat. APIA hat allen rumänischen Herstellern empfohlen, Verbände zu gründen, um weiterhin am Markt zu bleiben und um ihre Verhandlungskraft bei den Verhandlungen mit den Erstkäufern über den Milchpreis zu erhöhen. Damit sie anerkannt werden, müssen die Herstellerverbände einen Antrag mit beiligenden Unterlagen bei den zuständigen Kreiszentren der APIA einreichen.

  • Budgetausschuss sucht Lösungen für Franken-Schuldner

    Budgetausschuss sucht Lösungen für Franken-Schuldner

    Sowohl die Banken, als auch das Geschäftsumfeld und die politische Klasse begeben sich auf der Suche nach möglichen Lösungen nach der enormen Aufwertung des Schweizer Franken. Einen Ausweg aus der komplizierten Situation lässt sich aber nur schwer erkennen. Die Aufwertung der Schweizer Währung der letzen Tage erfolgte nachden die Zentralbank der Schweiz die Schwelle von 1,20 Franken für einen Euro aufgehoben hatte. Seitdem wertete sich der Schweizer Franken beträchtlich im Vergleich zum Euro und zur rumänischen Währung Leu auf.



    Über 75.000 Rumänen, die Kredite in dieser Währung aufgenommen hatten, wurden davon stark betroffen. Die Schuldner müssen sich nun auf eine deutliche Verteuerung ihrer Schulden einstellen, denn die Rückzahlung der Kredite muss nun zu höheren Raten erfolgen. Der Budgetauschuss der Bukarester Abgeordnetenkammer lud demzufolge Vertreter des Bankenbereichs und der Kunden zu Beratungen ein. Debattiert wurde unter anderen über die Umwandlung der Kredite in die nationale Währung Leu oder das Aufschieben der Rückzahlungsfrist. Vertreter des Bankensystems machen dennoch aufmerksam, dass ein Gesetz, das eine solche Ma‎ßnahme durchsetzt unrecht wäre und infolgedessen zahlreichen Banken der Bankrott drohen würde.



    Die Fremdwährungskredite bereiten angesichts der Aufwertung des Schweizer Franken auch anderen Völkern massive Probleme. Viele Ungarn haben auch Frankenkredite am Laufen und der Forint verzeichnete ein Rekordtief gegenüber dem Euro. In der Nachbarland Rumäniens wurden alle Franken-Kredite in Forint umgewandelt und die Darlehen für Immobilien, Fahrzeuge erhielten je nach Kategorie der Kredite unterschiedliche Status.



    Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta ist jedoch der Ansicht, dass diese Ma‎ßnahme in Rumänien nicht umgesetzt werden könnte: Ich glaube nicht an diese Lösung, dass man alle Franken-Kredite an einem Tag umwandelt. Meiner Meinung nach, sind die Banken verpflichtet, ihre Kunden besser zu informieren und jetzt einen Teil der Verluste einer Umwandlung der Kredite an Kunden zu schlucken. Wir müssen von nun an eine Lösung finden, damit zukünftig jeder Bankenkunde einen Darlehensvertrag drei Mal lesen kann bevor er ihn unterschreibt. Das ist einfacher als dem Schuldner in einer derartigen Situation zu helfen.“



    Der Senatsvorsitzende Călin Popescu Tăriceanu schlie‎ßt auch einen möglichen Eingriff der Regierung oder des Parlaments aus, um die Situation der Franken-Schuldner zu retten. Der ehemalige Geschäftsmann erklärte, dass auf einem Wirtschaftsmarkt, das Parlament nicht über die notwendigen Mittel verfüge, um die Preise, die Zinsen und den Wechselkurs unter Kontrolle zu halten. Die Europäische Zentralbank hat überdies am Donnerstag einen massiven Kauf von Staatsanleihen angekündigt, um die Wirtschaften der Eurorraum-Staaten wiederanzukurbeln. Die Ma‎ßnahme löste heftige Polemik und der Euro gab nach der Ankündigung deutlich nach.