Tag: Barockpalais

  • QSL 2/2021: Barock-Palais in Oradea/Großwardein

    QSL 2/2021: Barock-Palais in Oradea/Großwardein

    Das barocke Bauwerk wurde vom Wiener Architekten Franz Anton Hillebrandt entworfen. Das im österreichischen Spätbarockstil erbaute Palais war als Nachstellung im Kleinformat des Belvedere-Schlosses in Wien geplant. 1773 zerstörte ein Brand gro‎ße Teile des Gebäudes. Mit Hilfe der ursprünglichen Baupläne wurde das Palais allerdings wieder aufgebaut. Die Renovierungsarbeiten wurden 1777 abgeschlossen.



    Auf dem Platz vor dem Palais und der Römisch-Katholischen Kathedrale wurde ein englischer Landschaftsgarten eingerichtet. Zwei wertvolle Kunstwerke können hier bewundert werden: die Bronzestatue des Bischofs Ferenc Szaniszló (1850–1868), die im Auftrag des Bischofs Lőrinc Schlauch ausgeführt und am nördlichen Rand des Grundstücks untergebracht wurde, bzw. die monumentale Statue des Heiligen Ladislaus. Letztere wurde ursprünglich im Jahre 1892 in der Innenstadt aufgestellt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde sie allerdings auf den Platz vor der Stadtkathedrale versetzt. Sie gilt immer noch als örtliche touristische Sehenswürdigkeit.



    Hinter der westlichen Fassade des Palais befindet sich ein Barockgarten, der in einen Hügel hineingeschnitten wurde. Die drei Flügel des Palais sind in U-Form aufgestellt und grenzen somit einen Innengarten ab. Dieser Garten ist auch als Cour d’Honneur“ bekannt. Er ist mit den unteren Terrassen durch eine Treppenreihe verbunden.



    Vor dem südlichen Gebäudeflügel befindet sich eine aus Sträuchern geschnittene geometrische Form. Die Sträucher sind in Form einer Lyra geschnitten und erinnern an die Blütezeit der klassischen Musik in Oradea (Gro‎ßwardein), als das vom Bischof Adam Patachich gegründete Domorchester von Persönlichkeiten wie Johann Michael Haydn oder Carl Ditters von Dittersdorf dirigiert wurde.

  • Ein Abstecher in den Landkreis Bihor

    Ein Abstecher in den Landkreis Bihor

    Der Landkreis Bihor rühmt sich mit Städten, die eine reiche Geschichte haben, mit Dutzenden von Kirchen und Architekturdenkmälern, mit tiefen und dichten Wäldern, mit besonderen Höhlen und typischen Gebirgsdörfern. Die Bewohner dieser Landesgegend bewahren eine authentische Lebensweise. Die Kreishauptstadt ist Oradea (Gro‎ßwardein), eine kosmopolitische Stadt mit einer mannigfaltigen Kultur und Religion. Die Burg Oradea, die heute restauriert wird, wurde zum ersten Mal 1241 urkundlich erwähnt, als die Bewohner sich gegen einen tatarisch-mongolischen Angriff verteidigen mussten. Unter den Gebäuden mit einem hohen historischen Wert zählen das Barock-Palais, das Rathaus in Oradea, das Justiz-Palais, das Finanz-Palais, das Schwarze-Adler-Palais, das Apollo-Schloss, das Stern-Schloss, das Moskovits-Schloss, die Mondkirche und die Römisch-Katholische Kathedrale.



    Şoran Zdraur vom nationalen Zentrum für Information und Tourismusförderung in Bihor war an der Tourismusmesse Rumäniens anwesend und sagte uns, welche Sehenswürdigkeiten in Bihor zu besuchen sind:



    In der Nähe von Oradea liegt der berühmte Badekurort Băile Felix. Weitere attraktive Gegenden sind Padiş und Glăvoi, wo zahlreiche Höhlen besucht werden können. In Padiş können die Touristen die Höhlen Chişcău und Meziad besichtigen.“




    Eine der bekanntesten Höhlen in Bihor ist Ungurul Mare, wo der grö‎ßte Bronzeschatz zu finden ist. Hier wurden auch Spuren aus dem Neolithikum während in Meziad Töpfe aus der vorhistorischen Zeit entdeckt wurden. Ebenfalls hier lebt die bedeutendste Fledermauskolonie in Europa. Vadu Crişului ist die erste Höhle, die für Touristen eingerichtet wurde. Die Höhlen Gălăşeni und Cetăţile Rădesei dürfen nur mit Reiseleiter besucht werden und sind schwer zugänglich.



    Eine weitere Attraktion sind die Kirchen und Kathedralen. Die Holzkirche in Peştiş in der Nähe der Stadt Aleşd ist eine der ältesten Sehenswürdigkeiten des Landkreises Bihor. 1797 wurde die Kirche neugebaut, während die Malerei 1810 fertig war. 1862 wurde die Holzkirche rückverfestigt, als der Turm wiedererrichtet wurde. Die Holzkirche in Peştiş hat eine ganz unterschiedliche Architektur im Vergleich zu den anderen Kirchen in der Region. Ihre Struktur ist ganz aus Holz. Der Text, der beim Eingang in Lateinisch geschrieben ist, erinnert an die Zeitspanne, in der sie gebaut wurde.



    Şoran Zdraur erzählt uns nun über die Winterbräuche im Kreis Bihor, wo die Traditionen gut bewahrt werden:



    Jungen- und Kinderscharen gehen von Haus zu Haus und singen Weihnachtslieder. Sie spielen Trompetengeige. Die Dorfbewohner sammeln sich in Scharen und gehen durch die Dörfer. Der Brauch hei‎ßt Țurca. Sie spielen einen Reigen, eine Polka und singen ein Weihnachtslied. Wir erwarten sie, liebe Gäste, im Kreis Bihor, dem schönsten rumänischen Kreis, wo sie viele touristische Attraktionen erwarten.“