Tag: Besatzung

  • Erster Weltkrieg: Rumänien in Propaganda-Postkarten während der Besatzung

    Erster Weltkrieg: Rumänien in Propaganda-Postkarten während der Besatzung

    Die Hauptfunktion der Propaganda besteht darin, die eigenen Bürger in schwierigen Zeiten für einen Staat und seine Bevölkerung zu mobilisieren. Denn das Funktionieren der Propaganda ist an den Apparat eines Staates gebunden. Es wurde viel über Propaganda geschrieben, über Kriegspropaganda und mehr. Eines der Elemente, das die Propaganda oft missbraucht und ohne das sie nicht existieren könnte, ist das Bild. Jede Art von Propaganda benutzt das Bild, um die Leistungen eines Staates oder Regimes zu verherrlichen, aber auch, um die Stärke des Gegners zu mindern oder ihn sogar lächerlich zu machen.



    Im Ersten Weltkrieg lief die Bildpropaganda auf hohen Touren. Rumänien trat im August 1916 auf der Seite der französisch-englisch-russischen Allianz in den Ersten Weltkrieg ein, nachdem es nach zwei Jahren der Neutralität Zusagen zu Gebietsansprüchen bekommen hatte. Doch im Dezember 1916 wurde der südliche Teil Rumäniens bzw. die Provinzen Gro‎ße Walachei (Muntenien), Kleine Walachei (Oltenien) und die Dobrudscha sowie die Hauptstadt Bukarest nach vier Monaten blutiger Kämpfe, bei denen 300.000 rumänische Soldaten gefallen waren, von den deutschen, österreichisch-ungarischen, bulgarischen und türkischen Armeen besetzt. Die rumänische Regierung flüchtete in den östlichen Teil des Landes, in die Moldau. Von dort aus bereiteten die rumänischen Behörden mit Unterstützung der französischen Militärmission und der russischen Armee den siegreichen Feldzug von 1917 mit den Schlachten von Mărăşti, Mărăşeşti und Oituz vor.



    Der Süden Rumäniens stand unter Besatzung. Das Land musste ein drastisches Wirtschaftsregime von Requisitionen und Restriktionen ertragen, und die Propaganda der Besatzer nutzte die Situation voll aus, um das Leben in Rumänien nach ihren Wünschen darzustellen. Hinter diesem Image verbarg sich jedoch auch ein Alltag, der auch unter der Besatzung weiterging, und dieser Alltag erscheint auch auf den damaligen Fotoaufnahmen.



    Mihail Macri ist ein leidenschaftlicher Postkartensammler, Zehntausende Postkarten gingen durch seine Hände. Über die Postkarten aus Rumänien der Jahre 1916–1918 sagte Mihail Macri:



    Damals waren in Rumänien Postkarten der Besatzungsarmeen erschienen. Es gab zum Beispiel die berühmte bulgarische Post in Rumänien. Als die Bulgaren in Bukarest angekommen waren, nahmen sie bestimmte Postkarten, die sie hier vorfanden, und sie klebten ihre eigenen Postmarken darauf. Diese Postkarten waren eine Art pseudophilatelistische Ganzstücke, die jetzt, nach so langer Zeit, zu Sammlerstücken geworden sind. Dann kam die deutsche Armee nach Rumänien. Jedes Regiment oder Bataillon hatte einen Fotografen, damit die eigenen Soldaten auch Fotos nach Hause schicken konnten. Die deutschen Soldaten hatten keine Postkarten, und daher fotografierten sie sich zum Beispiel mit Bäuerinnen aus besetzten Dörfern und schickten die Bilder nach Hause. Das taten aber nur die ledigen Soldaten, die verheirateten Männer machten selbstverständlich keine Fotos mit Frauen aus Rumänien.“




    1916 war Rumänien ein Land, das sich seit mehr als einem Jahrhundert vom osmanischen Einfluss befreit hatte. Während der Regierungszeit von König Karl I. von Hohenzollern-Sigmaringen hatte Rumänien bemerkenswerte wirtschaftliche Leistungen erbracht, wie den Bau eines Eisenbahnnetzes, das das gesamte Staatsgebiet abdeckte, und eine hochwertige Ölindustrie. Die Hauptstadt Bukarest und andere wichtige Städte wie Iaşi, Craiova, Ploieşti, die Hafenstädte an der Donau und der Hafen Constanţa am Schwarzen Meer wurden erweitert und modernisiert. Gleichzeitig blieb aber die Mehrheit der Bevölkerung ländlich und von der Landwirtschaft abhängig, lebte überwiegend in Armut, und die deutsche Propaganda zögerte nicht, besonders diese rumänische Realität auf Fotoaufnahmen festzuhalten. Mihail Macri dazu:



    Die Propaganda-Postkarten, die von den Deutschen in Rumänien gemacht wurden, waren die hässlichsten Postkarten über Rumänien, die es je gab. Die Deutschen fotografierten kein Gebäude, nicht einmal in Bukarest, abgesehen von einer Kneipe in Colentina, in einem armen Bukarester Stadtrandviertel. Diese Kneipe hatte ein schiefes Dach, das mit einem Holzpfeiler gestützt wurde, und auf der Veranda standen ein paar Tische. Mitten auf der Stra‎ße, direkt vor der Kneipe, lag ein Schwein in einer Pfütze. Die Deutschen sollten die Besatzungsbedingungen fotografieren, aber sie zeigten nur die Armut in Rumänien. Auf den Fotos und Postkarten war keine schöne und elegante Frau zu sehen, kein Automobil, kein modernes Gebäude. Die Deutschen machten keine Aufnahmen mit dem Nationaltheater oder dem Königspalast in Bukarest, als hätte es sie nicht gegeben.“




    Die deutsche Propaganda zeigte aber zufällig auch angenehmere Aspekte des rumänischen Alltags. Mihail Macri:



    Das einzig Schöne, was die deutschen Soldaten fotografierten, waren die Märkte, mit Nahaufnahmen der Marktverkäufer und Handwerker. Auf diesen Fotos kann man die damaligen Marktverkäufer und Handwerker sehr gut sehen, die letzteren halten ihre Werkzeuge in der Hand, um von den Kunden erkannt zu werden, die ihre Dienste benötigten. Von rumänischer Seite gab es auch Propaganda-Postkarten, zum Beispiel gegen Bulgarien. Es waren die lustigsten Postkarten der damaligen Zeit, darunter mit Karikaturen. Auf diesen humoristischen Postkarten hatte der Zar Ferdinand I. von Bulgarien eine riesige Nase und wurde meistens mit einem Tritt in den Hintern hinauskomplimentiert. Natürlich gab es auch die Kehrseite der Medaille, die schönsten und witzigsten bulgarischen Postkarten waren die antirumänischen Propaganda-Postkarten, ebenfalls mit Karikaturen. König Karl I. wurde von den Bulgaren als Maus mit riesengro‎ßen Ohren dargestellt, eigentlich eine Mischung zwischen Maus und Esel. Es gab später auch ernsthafte Postkarten mit den schlimmen Folgen des Krieges, aber weniger in unserem Land als zum Beispiel in Frankreich.“

  • Zur Geschichte der rumänischen Fallschirmjäger: harter Drill mit deutscher Ausrüstung

    Zur Geschichte der rumänischen Fallschirmjäger: harter Drill mit deutscher Ausrüstung

    Die rumänische Fallschirmjägertruppe entstand im Jahr 1941, während des Zweiten Weltkrieges; 1944 wurde sie aber auf Forderung des Alliierten Kontrollrates und der Sowjetunion abgeschafft. 1950 wurde diese Truppengattung wieder ins Leben gerufen und ist seitdem ein fester Bestandteil der rumänischen Streitkräfte. Gheorghe Angelescu war einer der ersten jungen Leute, die der rumänischen Fallschirmjägertruppe beigetreten waren. 1997 gab der ehemalige Soldat dem Zentrum für mündlich überlieferte Geschichte des Rumänischen Rundfunks ein Interview. Gheorghe Angelescu:



    Als junger Mann fand ich die Idee, Fallschirmjäger zu werden, hochinteressant, aber von dieser interessanten Idee bis zur Wirklichkeit gab es noch einen langen Weg, da ich damals noch zu jung war, ich erfüllte nicht die Altersvorschrift. Ich kannte aber einen Adjutanten im Kriegsministerium, er war unser Nachbar. Ohne es meinen Eltern zu sagen, ging ich zu ihm und sagte, meine Mutter würde ihn bitten, mir zu helfen, der Fallschirmjägertruppe beizutreten. Er sagte, ich sollte ihm meine Geburtsurkunde und einen Antrag auf Befreiung von der Altersbegrenzung bringen, die er beim Ministerium einreichen würde. Ich war damals noch Schüler, ich besuchte das Gymnasium. Bald erhielt ich die Ausnahmegenehmigung und am 1. November 1943 stieg ich in den Zug, der mich zum Trainingsquartier im Pantelimon-Wald, im Osten Bukarests, brachte. Das war eine alte Fesselballon-Einheit, die nicht mehr benutzt wurde; es gab gar keine Ballons mehr dort.“




    Das harte Ausbildungsprogram für Fallschirmjäger enthielt sowohl theoretische Kurse als auch praktische Übungen. Gheorghe Angelescu dazu:



    Neben dem normalen militärischen Training mit Waffenübungen usw. mussten wir sehr viel Sport treiben, um fit zu werden und fit zu bleiben. Wir hatten auch viele Sonderübungen im Wald, mitten in der Nacht. Wir mussten uns an die Dunkelheit gewöhnen — mit der Zeit glaubte ich, besser in der Nacht zu sehen als am Tage. Es gab sehr oft Nachtübungen — im Winter oder im Sommer wurden wir mitten in der Nacht aus dem sü‎ßesten Schlaf gerissen und auf Orientierungsmärsche in den Wald geschickt. Da unsere Ausbildung im November begonnen hatte, hatten wir die meisten Übungen im Winter. Das waren lange Märsche von 15 bis 20 Km, mit voller Kriegsausrüstung. Wir hatten eine Beretta-Maschinenpistole und ein militärisches Messer — wir übten stundenlang damit. Wir hatten aber auch spezielle Kampfstiefel mit Dreischicht-Sohlen, Leder-Beinwärmer und gute, warme Socken.“




    Ein wichtiger Teil des Ausbildungsprograms waren selbstverständlich die Fallschirmsprünge. Gheorghe Angelescu erinnert sich:



    Im Sommer 1944 machten wir die ersten Fallschirmsprünge unter der Führung der Militärs, die das Training in der ersten Serie abgeschlossen hatten. Nach drei Fallschirmsprüngen erhielt man den Fallschirmjäger-Schein und wurde zum Feldwebel befördert. Diejenigen, die in der ersten Serie die Ausbildung abgeschlosen hatten, waren nun Feldwebel und sie haben uns die Hölle hei‎ß gemacht. Wenn ich im Nachhinein daran denke, hat uns das harte Training nicht geschadet, aber was haben wir damals geflucht! Bis zum 23. August 1944 hatten wir bereits 8 Fallschirmsprünge aus unserem alten Junkers gemacht. Jeder von uns hatte einen einzigen Fallschirm, und wir mu‎ßten ihn ganz genau falten. Monatelang haben wir Fallschirm-Falten geübt, es ging nicht anders. Unser Leben hing davon ab. Die Übungen ohne Fallschirm waren auch ziemlich hart, wir sprangen aus einem Holzturm in eine Sandgrube. Wir sind sogar aus 5 Metern Höhe ohne Fallschirm gesprungen. Im Sommer 1944 war ich bei meinen Gro‎ßeltern, und sie haben mich gebeten, das Dach zu reparieren. Als ich fertig war, sprang ich einfach vom Dach hinunter. Alle waren verblüfft, sie schlugen das Kreuzzeichen, aber für mich war es ganz normal, ich war an solchen Sprüngen gewöhnt.“




    Nach 1944 beschlagnahmte die sowjetische Armee die gesamte deutsche Ausrüstung, und die Fallschirmjägertruppe wurde abgeschafft. Gheorge Angelescu dazu:



    Man hat uns das alte Junkers-Flugzeug weggenommen — es war ein deutsches Fabrikat und wurde zur Kriegsbeute. Die Fallschirme, die deutschen Maschinenpistolen, alles, was deutsch war, wurde als Kriegsbeute von der sowjetischen Armee weggebracht. Ich habe keine Ahnung, was sie mit unserem alten Junkers gemacht haben, es war ziemlich klapprig, aber was soll’s, im Krieg wird eben alles verwendet. Es war gut genug für uns gewesen und es kam bestimmt auch anderen Soldaten zunutze.“

  • Bukarest unter deutscher Besatzung (1916–1918)

    Bukarest unter deutscher Besatzung (1916–1918)

    Rumänien wurde von dem äu‎ßerst barschen Besatzungsregime als besiegtes Land behandelt. Der für Rumänien unterdrückende Frieden wurde im März 1918 in Bukarest unterzeichnet, jedoch niemals von König Ferdinand I. ratifiziert. Zum Glück dauerte die Besatzung bis November 1918, als der 1. Weltkrieg, der 10 Millionen Tote hinterlassen hat, zu Ende ging.



    Gemeinsam mit dem Historiker Sorin Cristescu von der Bukarester Spiru Haret Universität sind wir der Frage nachgegangen, was das Besatzungsregime der deutschen Armee, das bei ihrem Einmarsch in Bukarest eingeführt wurde, für Rumänien dargestellt hat.



    Der Einzug erfolgte in mehreren Reihen. Marschall Mackensen fuhr in einem Kabriolett und erreichte vor den österreichisch-ungarischen Truppen den Königspalast, der ihm als Residenz angeboten wurde. Er nahm dieses Angebot aber nicht in Anspruch, sondern lie‎ß sich im Haus Meitany nieder. In der Stadt wurde die Militärverwaltung eingeführt. Diese dauerte, dem Chronisten jener Zeit, Virgiliu Drăghiceanu, zufolge, 707 Tage. Er schrieb auch ein Buch mit diesem Titel: »707 Tage unter der Kultur der deutschen Faust«.“




    Die Besatzung war barsch. Die Sieger nutzen die Schwäche der Verlierer voll aus und handelten willkürlich, wie der Historiker Sorin Cristescu anmerkt:



    Das war eine organisierte Beraubung der Zivilbevölkerung. Diese wurde gezwungen, gro‎ße Zuckermengen und Bettwäsche zu spenden. Alle Roste und Metalle wurden aus Bukarest weggenommen, sogar einige Kirchenglocken wurden verwendet, um deutsche Kanonen zu gie‎ßen. Die Besatzung bedeutete Verkehrseinschränkungen. Man hat versucht, die Stra‎ßenhunde mit Waffen auszurotten. Wenn wir dem Politiker Constantin Argetoianu und dem, was er in seinen Memoiren geschrieben hat, Glauben schenken, wurden alle Prostituierten in eine Kaserne bei Mizil eingeliefert. Dort wurden sie medizinisch untersucht. Die kranken unter ihnen wurden auf Kosten des Staates behandelt. Allerdings hatten die Deutschen auch Bewunderer, darunter die konservativen Politiker Alexandru Marghiloman und Petre P. Carp. Carp sagte, dass die ‚Stra‎ßen von Bukarest niemals so gut gefegt waren. Diese Deutschen müssten noch weitere 10 Jahre bei uns bleiben, damit sie Menschen aus uns machen.‘ Die Beraubung der Zivilgesellschaft, der Landwirtschaft, der Ölförderung war aber immens, denn die Ölpumpen wurden zerstört. Mackensen hatte 100.000 Gefangene zur Verfügung. Er befragte diese, wer in der Ölindustrie gearbeitet hatte. Wer da gearbeitet hatte, durfte in Rumänien bleiben. Die anderen wurden nach Deutschland geschickt. Somit wurde die Ölindustrie binnen sechs Monate auf die Beine gestellt.“




    Wie verhielten sich aber die anderen Besatzungstruppen? Sorin Cristescu:



    Die Bulgaren erlangten eine traurige Berühmtheit durch die Plünderung der berühmten Konditorei »Capşa«, wo es eine Auslese feiner Liköre gab, und durch den Raubüberfall auf die Bibliothek der rumänischen Akademie, von wo sie versucht haben, einige Schriftstücke zu stehlen. Der wichtigste Augenblick war der Januar 1917, als die Bulgaren die Gebeine des Heiligen Dimitrie Basarabov entwendet haben. In diesem harten Winter luden sie diese in einen Wagen, der kurz vor dem Donauübergang kaputt gegangen ist. Auch wenn der Wagen nicht kaputt gegangen wäre, hätte Marschall Mackensen diesen versuchten Diebstahl trotzdem gestoppt. Der Kunsthistoriker Alexandru Tzigara-Samurcaş ging zu Mackensen und erklärte ihm die Lage. Mackensen war einverstanden, dass die Bulgaren sofort gefangen und die Gebeine zurückerstattet werden. Was die türkischen Soldaten anbelangt, erfreuten sie sich der beiden Kanonen, die die Statue Michael des Tapferen flankierten. Es handelte sich um zwei Kanonen, die in Plewen 1877 von der rumänischen Armee erobert wurden. Die türkische Armee gewann diese ‚glorreich‘ zurück. Mit den österreichisch-ungarischen Besatzungstruppen hat es keine besonderen Probleme gegeben.“




    Die Eroberung Südrumäniens und Bukarests war ein wahrhaftiger Schlag der Zentralmächte. Alle, die darüber berichteten, behielten denselben Eindruck. Sorin Cristescu:



    Wenn wir die manchmal lustigen Memoiren der Deutschen lesen, die an der Besatzungskampagne Rumäniens teilgenommen haben, erfahren wir, dass diese den Namen »Kampagne des fetten Hahns« getragen hat. Das hei‎ßt, dass man riesige Mengen Nahrung gefunden hat. Die Deutschen gingen in die Restaurants und bestellten alle Vollmenüs. Natürlich haben sie dafür bezahlt und nach Belieben gegessen. Das Problem war, dass jene Soldaten, die für die zweite Frontlinie bestimmt waren, sich nach einigen Wochen so gut erholt hatten, dass sie von den Ärzten als geeignet für die erste Frontlinie eingestuft wurden. Somit fingen sie an, allerlei Krankheiten zu erfinden. Nach Einführung der Besatzung beschloss General Curt von Morgen, dass jeder Soldat jeweils 12 Kilo Nahrungsmittel nach Hause schickt. ‚Wehe dem Soldaten‘, schrieb Von Morgen, ‚der aus der Beurlaubung mit etwas Essen in seiner Tasche zurückkommt.‘ Keiner durfte aus Deutschland mit Essen zurückkommen, denn in Deutschland verhungere man einfach während des Kriegs. Ohne die Eroberung Südrumäniens und der Bărăgan-Steppe wäre die Lage sehr ernst gewesen. So kündigte man auch in Deutschland an, dass Rumänien erobert wurde, obwohl das nicht wahr war, denn nur zwei Drittel des Landes waren gefallen. Diejenigen, die Verwandte in der Besatzungsarmee in Rumänien hatten, waren unbesorgt, denn es wurde nicht mehr gekämpft und sie erhielten monatlich 12 Kilo Nahrung. Dann fiel im Sommer 1917 die Botschaft wie ein Donner ein: Mindestens 10.000 Deutsche waren bei Kämpfen in Ortschaften mit seltsamen Namen ums Leben gekommen: Mărăşti, Mărăşeşti, Oituz.“




    Die Besatzung Bukarests endete nach fast zwei Jahren im November 1918. Anschlie‎ßend herrschte gro‎ße Freude, man kehrte zurück zum normalen Alltag und Rumänien konnte mit der Vereinigung Siebenbürgens, des Banats und Bessarabiens mit dem Altreich sein Staatsgebiet sogar vergrö‎ßern.

  • Nachrichten 08.07.2016

    Nachrichten 08.07.2016

    WARSCHAU: NATO-Generalsekräter Jens Stoltenberg hat vor Beginn des NATO-Gipfels die Umwandlung einer rumänischen Brigade in eine multinationalle Kampfeinheit bekannt gegeben. Die Maßnahme zielt darauf ab, die NATO-Präsenz im Südosten Europas zu stärken. Stoltenberg stellte in einer Rede vor Auftakt des Gipfels in der polnischen Hauptstadt die aktuellen Herausforderungen für die nordatlantische Allianz vor. Darunter erwähnte er die Stärkung der Verteidigung innerhalb und außerhalb der NATO-Grenzen. Erwartet werden beim Warschauer Gipfel Maßnahmen zur Stärkung des Nordteils der Ostflanke und zum wirksamen Schutz gegen mögliche Angriffe aus dem Süden. Rumänien wird beim Gipfeltreffen von Staatschef Klaus Iohannis vertreten. Iohannis wird dabei für eine erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber dem Schwarzmeeeraum und eine ausgewogene NATO-Präsenz an der Ostflanke plädieren. Anschließend wird Iohannis betonen, es sei durchaus wichtig, dass die beim letzten NATO-Gipfel in Großbritannien vereinbarten Maßnahmen umgesetzt werden. Am Rande des Gipfels in Warschau wurde am Freitag die gemeinsame Erklärung NATO-EU über die Kooperation in den Bereichen Cyber-Sicherheit und Migration unterzeichnet.



    BUKAREST: Drei rumänische Militärschiffe beteligen sich an der multinationalen Marineübung BREEZE 16, die im Zeitraum 11.-17. Juli in den bulgarischen und internationalen Schwarzmeer-Gewässern stattfindet. Das gab der Generalstab der rumänischen Marine bekannt. Es handelt sich um die Fregatte Königin Maria“, mit 240 Militärs in der Besatzung, den Kreuzer für Seeminenräumung Unterleutnant Alexandru AXENTE“ sowie den Raketenträger Lastunul“ (Schwalbe) mit 60 Militärs in der Besatzung. Die rumänischen Schiffe sind Teil der Spezialkräfte, die Rumänien der Nordatlantischen Allianz zur Verfügung stellt. Die Teilnahme rumänischer Militärschiffe an NATO-Übungen gewährleistet die Interoperabilität zwischen den Militäreinheiten der NATO-Mitglieder.



    CHISINAU: Der neue rumänische Botschafter in der benachbarten Moldau, Daniel Ioniţă, hat seine Prioritäten angekündigt. Das sind die Unterstützung für die europäischen Bestrebungen der Moldau und die Fortsetzung wichtiger Projekte im sozialen und im Energiebereich. Ioniţă apellierte an die Behörden in Chisinau, die Reformen weiterzuführen und zu vertiefen. Rumänien sei der solideste und ehrlichste Partner der Moldau auf derem Weg nach Europa. Die Moldau sei eine ewige strategische Priorität der rumänischen Außenpolitik“, sagte der Botschafter laut einem Bericht des Radio Rumänien- Korrespondenten in Chisinau abschließend. Die Republik Moldau entstand auf einem Teil der von der Sowjetunion 1940 infolge eines Ultimatums angeschlossenen rumänischen Gebiete. Nach der Niederlage des neo-bolschewistischen Putschs von 1991 erklärte das Land am 27. August desselben Jahres seine Unabhängigkeit.



    BUKAREST: Der slowakische EU-Vorsitz will den rumänischen Ex-Außenminister Bogdan Aurescu zum ehrenamtlichen Berater für Recht und interinstitutionelle Angelegenheiten ernennen. Aurescu erklärte via Twitter, er werde die Einladung annehmen und die ehrenamtliche Tätigkeit gleichzeitig mit seiner aktuellen Tätigkeit als Präsidentenberater für Außenpolitik ausüben. Der gelernte Jurist und Karrierediplomat war im Zeitraum 2004-2009 der von Rumänien entsandte Agent am Internationalen Gerichtshof in Den Haag. In dieser Eigenschaft vertrat er Bukarest im Grenzstreit mit der Ukraine um die Abgrenzung des Kontinentalsockels im Schwarzen Meer. 2009 wurde Rumänien in dem Fall Recht gegeben. Aurescu war ab November 2014 für ein Jahr Außenminister Rumäniens.