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  • Street-Food-Droschken: Werkstatt in Siebenbürgen stellt Imbiss-Kutschen her

    Street-Food-Droschken: Werkstatt in Siebenbürgen stellt Imbiss-Kutschen her

    Das nationale Forstamt Romsilva beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Schutz des Waldes sowie mit der Verwaltung des Waldbestandes. Der vernünftige Holzeinschlag und die primäre Aufbereitung des Holzes sind weitere Aufgaben der öffentlichen Waldbehörde. Im Kreis Bistriţa-Năsăud (dt. Bistritz-Nassod) ist ein Sonderfall anzutreffen — denn hier verfügt Romsilva über die einzige Werkstatt, wo Kutschen und Schlitten gefertigt werden. Die Werkstatt wurde 2004 eröffnet. Ursprünglich hatte die Werkstatt einen anderen Zweck — sie wurde nämlich für die Pferdeherde in Beclean (dt. Bethlen) gegründet. Sie wurde 1955 eröffnet und war erstmals ein Stall, in dem Hengste gehalten wurden. 1985 wird hier eine neue Pferderasse gezüchtet, der sogenannte Semigreu Românesc (dt. halbschweres Pferd aus Rumänien). Darüber hinaus begannen 1993 die örtlichen Züchter mit der Bildung und Verbesserung der Lipizzaner-Rasse.



    Am Reiterhof Beclean werden die Gäste mit einem gro‎ßzügigen Freizeitangebot empfangen. Das erzählte uns Beite Barna, der am Reiterhof Beclean arbeitende Tierarzt:



    Seit August bieten wir Reitunterricht an, aber auch Reitausflüge, Kutschenfahrten, Besuche der Hengstherde stehen im Angebot. Im Winter können unsere Gäste mit dem Pferdeschlitten fahren. Diese werden entweder von 2 oder von 4 Pferden gezogen. Für eine halbe Stunde Reitunterricht müssen die Touristen etwa 8 Euro zahlen. Eine Kutschenfahrt kostet etwa 4 Euro pro Person.“



    Romsilva hat im Laufe der Zeit mehr als 30 verschiedene Schlitten- und Kutschenmodelle hergestellt. Letztes Jahr brachte die Werkstatt in Bistriţa-Năsăud ein neues Testprodukt auf den Markt. Worum es ging, erzählte uns der Leiter des Forstamtes Bistriţa-Năsăud, Ivan Gheorghe:



    Eine Imbiss-Kutsche, mit all dem Drum und Dran. Die Bestellungen lie‎ßen nicht auf sich warten. Wir haben schon sehr viele entgegen genommen, die meisten aus Bukarest. Gleich nach der Vermarktung kamen 10 Bestellungen von Bukarest. Auch in Sibiu (Hermannstadt) und Braşov (Kronstadt) gab es Interessenten. Wir können 1,5 Imbiss-Kutschen pro Monat herstellen. Also drei solche Kutschen in 2 Monaten. Selbstverständlich, ohne unsere weiteren Aufgaben zu vernachlässigen.“




    Imbiss-Wagen gab es zuerst in den USA, wobei New York mit Abstand marktführend war. Manche Imbiss-Wagen verwandelten sich sogar in Alternativen zu den klassischen Restaurants. In Rumänien bewegen sich die Dinge etwas langsamer, doch Ivan Gheorghe von Romsilva Bistriţa-Năsăud versicherte uns, dass sie bereits 50 neue Bestellungen in der Warteschleife haben. Die meisten kommen aus Bukarest. Die Street Food Verkäufer in der rumänischen Hauptstadt möchten so viele Kunden wie möglich anziehen. Was die Ausstattung und das Aussehen der Kutsche betrifft, so haben die Kunden vielfältige Forderungen. Das sagte uns der Leiter des Forstamtes Bistriţa-Năsăud:



    Manche wollten die Kutsche mit einem gro‎ßen Schaufenster ausstatten, andere wünschten sich einen zusätzlichen Raum für das Personal. Es war schwierig, gut ausgebildete Mitarbeiter zu finden, die auch bereit gewesen wären, sich die Mühe zu machen und Imbiss-Kutschen herzustellen. Einige Mitarbeiter sind in die Rente gegangen. Es war nicht einfach, sie zu ersetzen, doch schlie‎ßlich fanden wir die richtigen Leute. Selbstverständlich bräuchten wir mehr Mitarbeiter. Manche von ihnen, die Dreher und Schwei‎ßer, arbeiten auch an der Reparatur und Wartung der forstwirtschaftlichen Maschinen.“




    Eine Kutsche kann so teuer wie ein PKW werden. Darüber hinaus sind die Kutschen einfach beförderbar. Sie können von Pferden gezogen oder von Autos geschleppt werden und sind entsprechend ausgestattet, um im öffentlichen Stra‎ßennetz zu fahren. Die Kutschen können eine Länge von 6 m und eine Breite von 3 m erreichen. In der Regel haben sie eine Höhe von 2,8 m. Sie werden aus wiederverwertbaren Baustoffen gefertigt und sind thermisch isoliert. Sie sind entsprechend ausgerüstet, um Street Food anzubieten. Die Standard-Ausrüstung umfasst eine melaminbeschichtete Arbeitsfläche, einen Spülbecken aus Edelstahl, eine elektrische Pumpe für die Wasserversorgung, ein Led-Beleuchtungssystem für den Innenraum sowie für den äu‎ßeren Bereich. Au‎ßerdem ist die Street-Food-Kutsche auch mit Tischen an der Vorder- und Hinterseite ausgestattet. Romsilva überlegt sich, das Geschäft auch au‎ßerhalb Rumäniens zu entwickeln bzw. auszuweiten. Demnach sollen künftig Unikat-Kutschen hergestellt und im Ausland vermarktet werden.



    Um festzustellen, ob das Street-Food-Geschäft wirklich floriert, starteten wir eine Forschungsinitiative in den Stra‎ßen von Bukarest. Imbiss-Wagen fanden wir in der Tat vielerorts, doch richtige Street-Food-Kutschen fanden wir kaum. Zwei — um genauer zu sein: Eine verkauft Wurstbrötchen in der Altstadt, eine andere befindet sich ebenfalls in der Innenstadt, allerdings am Unirii-Boulevard. Und verkauft ebenfalls Wurstbrötchen.



    Auch wenn die Kutschen aus Beclean als Street-Food-Bude angeboten werden, kann ihr ursprünglicher Zweck leicht umgewandelt werden. Somit können die Kutschen als Blumenladen, Buchhandlung, Souvenirs-Shop, Café, Eisbude oder Konditorei eingesetzt werden.

  • Lipizzaner-Zucht in Rumänien: zwei Gestüte mit Tradition

    Lipizzaner-Zucht in Rumänien: zwei Gestüte mit Tradition

    Ende März reichten die Kulturministerien in Österreich, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Italien, Rumänien, der Slowakei und Ungarn bei der UNESCO eine Akte über die Zuchttradition der Lipizzaner“ ein. Der eingereichte Antrag soll im Rahmen der 16. Versammlung des Zwischenstaatlichen Ausschusses für die Erhaltung des immateriellen Kulturerbes untersucht werden. Die nächste Generalversammlung ist für Dezember 2021 geplant.



    Was Rumänien betrifft, startete der Landesausschuss für die Erhaltung des immateriellen Kulturerbes — das zuständige wissenschaftliche Gremium, das unter der Obhut des Kulturministerium steht — die notwendigen Verfahren, um sämtliches Wissen sowie alle Praktiken und Fähigkeiten über die Zucht und Pflege der Lipizzaner in Erfahrung zu bringen. Denn das Know-how wurde im Laufe der Zeit vorwiegend mündlich und durch unmittelbare Erfahrung von einer Züchtergeneration auf die andere übertragen. Darüber hinaus müssen sämtliche kulturelle Traditionen und gesellschaftliche Praktiken untersucht werden, die sich innerhalb der Gemeinden im Laufe der Zeit als Teil von Ritualen, traditionellen Handwerken und Pferdesportveranstaltungen entwickelten und die Lipizzaner Pferderasse fördern. In Rumänien gibt es zwei gro‎ße Gestüte, wo Lipizzaner gezüchtet werden — eines befindet sich in der Ortschaft Sâmbăta de Jos, im Kreis Braşov, und das zweite in Beclean, im Kreis Bistriţa-Năsăud. Das Besondere am Gestüt in Bistriţa-Năsăud ist, dass es das einzige Gestüt weltweit ist, wo schwarze Lipizzaner gezüchtet werden. Barna Bojthe ist Tierarzt in Beclean. Er erzählte uns Folgendes über die Zucht der Lipizzaner:



    Der Lipizzaner ist die älteste Kulturrasse Europas und reicht bis ins Jahr 1580 zurück, als sie von Pferden spanischer Herkunft entstand. Am 19. Mai 1580 erlie‎ß Karl II. eine königliche Verfügung, durch die er die Zucht von Pferden für den Bedarf der Armee in der heutigen slowenischen Ortschaft Lipica verlangte. Daher auch die Bezeichnung der Pferderasse — Lipizzaner — von der Ortschaft Lipica im heutigen Slowenien. Am Anfang galt es, lediglich die Bedürfnisse der Armee zu decken. Farbe und Herkunft zählten nicht. Erst ab 1865 werden die Pferde systematisch nach Herkunftslinie gezüchtet.“




    Demnach wurden acht klassische Hengstlinien geschaffen. Diese genie‎ßen internationale Anerkennung. Zwei dieser Hengstlinien stammen aus Rumänien. Mehr Informationen dazu lieferte uns der Tierarzt Barna Bojthe:



    Am 14. Mai 1810 kam der Hengst Incitato zur Welt. Die Geburt ereignete sich im Gestüt des Grafen Bethlen, dem damaligen Gouverneur Siebenbürgens. Mit 3 Jahren wurde er vom Gestüt Mezőhegyes in Ungarn gekauft. Aus Rumänien stammen die Hengstlinien Incitato 9 und 11. Eine weitere klassische Hengstlinie, die ebenfalls aus Siebenbürgen stammte, war Tulipan. Der Hengst wurde vom österreichischen kaiserlichen Gestüt nach dem Aufstand von 1848 gekauft. Leider wurde uns die Hengstlinie Favori nicht zuerkannt. Das sind sehr seltene, schwarze Pferde. Und es gibt weitere 22 weltweit anerkannte Hengstfamilien. Davon stammen zwei — nämlich Teodorovska und Spadilla — aus der Bukowina!“




    Wegen der Kriege oder aus unterschiedlichen strategischen Gründen musste das Gestüt in Lipica mehrmals von einer europäischen Ortschaft in die andere übersiedeln. 1874 wurde das Gestüt in Sâmbăta de Sus mit Lipizzaner-Hengsten aus der Aufzucht in Mezőhegyes gegründet. Das Gestüt in Beclean ist stolz darauf, einen wertvollen Hengst der Linie Neapolitano 31 zu besitzen. 2019 wurde er Weltmeister im Wagenrennen.

  • Le château d’Arcalia

    Le château d’Arcalia

    Et pourtant, un tel bâtiment est à retrouver dans la localité d’Arcalia, près de la ville de Bistrita. Son apparence exotique date des années 1880, mais le domaine d’Arcalia, sur lequel se trouve aujourd’hui le château, est mentionné dans des documents du 14e siècle. A la fin du 17e siècle, le domaine est la propriété de la famille Banffy, et suite au mariage d’une des filles du gouverneur Gheorghe Banffy avec un représentant de la famille Bethlen, c’est cette dernière qui arrive à le posséder. Des informations sur l’existence d’une résidence sur ce domaine apparaissent également vers la fin du 17e siècle et le début du 18e.

    L’actuel château a été érigé en 1880 et c’est l’unique monument en style mauresque-byzantin de Transylvanie. Le nom de ce style architectural est donné par un des éléments architecturaux du toit qui a la forme d’un bulbe qui rappelle en quelque sorte de la forme des casques que portaient jadis les soldats des armées musulmanes et ottomanes. Malheureusement, on ne connait pas le nom de l’architecte qui a construit le château d’Arcalia, mais uniquement celui de la société qui a effectué les travaux. Elle était enregistrée à Cluj.

    Mais pourquoi ce style ? Réponse avec Ana Maria Stan, chercheuse au Musée de l’Université Babes-Bolyai de Cluj : « Il y a peu d’informations qui puissent expliquer ce choix. Mais le style mauresque-byzantin était un des styles utilisés dans l’Empire d’Autriche-Hongrie à la fin du 19e siècle. Par exemple, il existe un autre bâtiment érigé dans un style similaire : le palais métropolitain de Cernauti, dans le nord de la Bucovine, qui à l’époque faisait partie de l’Autriche-Hongrie. A mon avis, ce style était à la mode parmi les élites de l’époque. Ce fut probablement aussi une option personnelle du propriétaire du domaine, car le bâtiment était une résidence privée. On ne sait pas si c’était la résidence principale, puisque la famille Bethlen avait plusieurs propriétés à travers la Transylvanie. Mais tenant compte de l’ampleur des travaux d’aménagement du bâtiment, et aussi du parc, il est possible que la famille y ait passé beaucoup de temps. Malheureusement, les pièces de mobilier, les livres et d’autres objets ayant appartenu à la famille Bethlen n’existent plus, puisque le château a partagé le sort d’autres édifices similaires après l’installation du régime communiste roumain. Il a été nationalisé et utilisé à d’autres fins. Les seuls éléments d’origine qui ont été préservés sont les cheminées en terre cuite décorées avec les armoiries de la famille, un serpent avec un globe qui porte une croix dans sa bouche. Le château est formé en fait d’un bâtiment central et de deux annexes. Le bâtiment central renferme des salles de conférence, alors que les annexes disposent de chambres à coucher et de salons. »

    Vers le début des années 1960, le château et le domaine d’Arcalia sont confiés à l’Université Babes-Bolyai de Cluj.

    Le château en style mauresque est entouré d’un parc dendrologique, explique Ana Maria Stan de l’Université de Cluj : « Le parc et le domaine qui entoure le château ont fait partie de la propriété d’origine, mais il fut aménagé en deux étapes. Au début du 19e siècle, en 1801, le comte Janos Bethlen imagine un parc à l’anglaise, une nouveauté pour la Transylvanie de l’époque. Qu’est-ce qu’un parc à l’anglaise ? Eh bien, à travers la forêt qui entourait à l’époque le château, il dessine des allées et fait aménager des coins où ses invités pouvaient passer quelques instants. Par exemple, un tel endroit de repos est formé d’un banc, couvert par une pergola naturelle, d’où on pouvait admirer la maison du comte. Dans un autre endroit du parc, il a fait bâtir une cabane en bois qui s’appelait « la maison de l’ermite » et c’était un endroit propice à la méditation. C’étaient des éléments spécifiques pour un jardin à l’anglaise du début du 19e siècle. Des arbres exotiques sont ensuite introduits, des citronniers et des orangers. La deuxième étape a été la transformation de ce jardin public en parc dendrologique, après la construction du château en style mauresque byzantin. »

    Conformément au plus récent inventaire du parc dendrologique d’Arcalia, effectué en 2014, celui-ci accueille une centaine d’espèces de plantes et 3500 arbres et arbustes. La majorité des espèces sont des conifères, mais il y a également 6 espèces d’érable et huit espèces de chêne. Les créateurs du parc ont souhaité que ses couleurs soient variées à travers l’année. Mais les espèces les plus spectaculaires sont le tulipier, le cyprès chauve, le chêne à feuille simple lobée, le chêne du Caucase, ainsi que le pin canadien Douglas. (Trad. Alex Diaconescu)

  • QSL novembre 2014 – Le château de Bethlen (Arcalia)

    QSL novembre 2014 – Le château de Bethlen (Arcalia)

    QSL novembre 2014 – Le château de Bethlen (Arcalia)

  • QSL 5 / 2014

    QSL 5 / 2014

    Die Ortschaft Kokelburg (rum. Cetatea de Baltă od. Cetatea Târnăveni, ung. Küküllővár) befindet sich im siebenbürgischen Landkreis Alba am Ufer des Flusses Kleine Kokel. Der Name der Ortschaft lässt vermuten, dass sich hier bereits im frühen Mittelalter eine Festung befunden haben könnte. Das heutige Schloss stammt aus der Zeit Ende des 16. Jh. bis erste Hälfte des 17. Jh. Das genaue Jahr des Baubeginns und der Auftraggeber lassen sich heute nicht mehr ermitteln, bekannt ist nur, dass die Burg um das Jahr 1624 fertig war und dass die gesamte Domäne im Besitz von Stephan Bethlen (von Iktar) war, einem Bruder des siebenbürgischen Fürsten und Heerführers Gabriel Bethlen (von Iktar).



    Das Schloss hat einen für die Renaissance typischen rechteckigen Grundriss mit fünf überdachten Türmen und verfügt über keinen Innenhof. Die vier Ecktürme sind rund und weisen Öffnungen für Pechschleudern auf. Der fünfte Turm ist achteckig, liegt als Anbau an einer Nebenseite und beherbergt eine bis heute erhaltene Nebentreppe aus Holz. Der Bau besteht aus Keller, Erdgeschoss und Obergeschoss. Die Räume im Erdgeschoss wurden von der Dienerschaft bezogen, die Gemächer im Obergeschoss bewohnten die Adelsfamilie und ihre Gäste. Die Räumlichkeiten im Keller haben Tonnengewölbe aus Ziegelstein, im Erdgeschoss Rippengewölbe und im Obergeschoss stützt sich das Gewölbe auf Metallbalken, ein für das 19. Jh. typisches Deckensystem, was von einem späteren baulichen Eingriff zeugt. Bei den Türumrahmungen aus Stein weisen hingegen die eingemei‎ßelten Verzierungen eindeutig Züge der Renaissance auf.



    Die Haupttreppe aus Holz befindet sich an der Frontseite des Schlosses und führt zu einer überdachten Terrasse mit Holzvertäfelung. Stiege und Terrasse gehören nicht zu den ursprünglichen Bauelementen, sie wurden im 18. Jh. errichtet. Neben dem Schloss befinden sich weitere Anbauten: eine Kapelle auf gleicher Höhe mit dem Schloss und ein ehemaliger Getreidespeicher am Fu‎ße des Hügels, der 2011 im Ruinenzustand war.



    Im späten 18. Jh. wechselt der Eigentümer: Die Bethlens von Iktar sind nicht mehr im Besitz des Schlosses, hingegen kauft Gábor Bethlen von Bethlen das gesamte Gut vom Fiskus und verkauft es gleich an seinen Bruder Miklós (Nikolaus) Bethlen. Der neue Gutsbesitzer lässt das Schloss 1770-73 renovieren und fügt dekorative Elemente des Barocks hinzu. Eines davon wird heute auf dem Feld hinter dem Schloss aufbewahrt, es trägt eine lateinische Inschrift (Anno 1773. Arcem hane restauri, innovari et adornari fecit excel. ac. Illus. d. Comes Nicolaus de Bethlen Sacrae S. Reg. Mai. Camerarius status et gubern. act int. consiliarius et per magnum Tran[silva]niae principatum thesaurarius regius 1773“), die sich folgenderma‎ßen übersetzen lässt: Nikolaus Bethlen, örtlicher Kämmerer des Staates und der Regierung, königlicher Berater und Schatzmeister des Gro‎ßfürstentums Siebenbürgen, befahl die Restaurierung und Verzierung dieses Schlosses im Jahre 1773. Es ist wahrscheinlich, dass das Dekorationselement mit der Inschrift ein Teil der barocken Stirnseite des Schlosses gewesen ist, es taucht auf jeden Fall nur in Abbildungen aus jener Zeit auf. Ein weiteres Verzierungselement an der Frontfassade war ein Wappen, das die Verbündung der ungarischen Adelsfamilien Bethlen von Bethlen und Csáky von Körösszegh und Adorján abbildet. Katalin, die Frau des neuen Besitzers entstammte dem zuletzt genannten Adelsgeschlecht. Das Wappen vereinte die heraldischen Abzeichen der beiden Familien: eine Schlange und einen vom Schwert abgeschlagenen Tatarenkopf.



    Der letzte Schlossbesitzer aus der Familie Bethlen von Bethlen war Márkus Bethlen. Er habe laut einigen Quellen das Schloss in der zweiten Hälfte des 19. Jh. an die Familie Haller verkauft, nach anderen Quellen soll er das Schloss beim Kartenspiel verloren haben. Die Hallers, ursprünglich eine der ältesten Patrizierfamilien der Reichsstadt Nürnberg, hatten mehrere Ableger, die es nach Ungarn und Siebenbürgen verschlagen hatte. Das Schloss blieb bis zur Enteignung im Jahr 1948 im Besitz der siebenbürgischen Hallers.



    In der Zeit des Kommunismus wurde das Schloss zu verschiedenen Zwecken genutzt, zuletzt war es zu einer Produktionsabteilung des staatlichen Sektherstellers IAS Jidvei (dt. Seiden, Sögden) umfunktioniert worden. Die industrielle Nutzung während des Kommunismus führte zum Verschwinden des originalen Mobiliars und der Dekorationen.



    Nach dem Umbruch von 1989 wurde das Schloss den Nachkommen der Familie Haller zurückerstattet; diese verkauften es an die Familie Necşulescu weiter, die heute auch in den Besitz der Sektfabrik Jidvei ist. Bis 2003 war im Schloss weiterhin eine Sektherstellungsanlage in Betrieb, danach begannen umfangreiche Restaurierung- und Einrichtungsarbeiten, um die Burg wieder an ihr ursprüngliches Aussehen heranzuführen.



    Das Bild des Schlosses wird weiterhin als Markenzeichen der Weine und Schaumweine von Jidvei verwendet. Schloss und Umgebung sind Privatgrundstück, sie können aber auf Anfrage besichtigt werden, die Besuchserlaubnis erteilt das Unternehmen. Im Gro‎ßen und Ganzen sind die wichtigsten Bauelemente der Renaissance und ein Teil der Barock-Verzierungen erhalten, die heutigen Eigentümer haben diverse Innendekorationen hinzugefügt, um die mittelalterliche Atmosphäre zu verstärken. Dem Besucher eröffnet sich somit ein eklektizistischer Gesamteindruck — vier Jahrhunderte haben das Schloss Bethlen-Haller in Kokelburg geprägt: Gewölbe und Portale aus der Zeit der Renaissance, barocke Verzierungselemente, moderne Fliesen und zeitgenössische Replikate mittelalterlicher Ritterrüstungen.




    Quellen:




    – rumänischer Text der Historikerin Irina Leca auf der Webseite www.monumenteuitate.org



    www.historia.ro



    – Wikipedia