Tag: Bewegungsfreiheit

  • Einschränkungen in Zeiten der Pandemie: Wie gehen wir mit Angst und Stress um?

    Einschränkungen in Zeiten der Pandemie: Wie gehen wir mit Angst und Stress um?

    Mitte März wegen der neuartigen Coronavirus-Pandemie verhängt, brachte der Notzustand in Rumänien verschiedene restriktive Ma‎ßnahmen mit sich, die schrittweise umgesetzt wurden. Die vielleicht wichtigste ist die Einschränkung der Freizügigkeit, die eine drastische Verringerung der Bewegungsfreiheit und soziale Distanzierung bedeutet. Die Reaktion von Einzelpersonen und Gruppen wurde von Experten untersucht, die glauben, dass es ganz natürlich ist, ein gewisses Ma‎ß an Nervosität zu empfinden. Der Soziologe Ciprian Grădinaru bemerkte zu Beginn der Gesundheitskrise eine Welle der Panik unter vielen Rumänen:



    Es gab diesen Ausbruch von sinnlosen Hamsterkäufen, und dann verschwanden unerklärlicherweise Produkte wie Toilettenpapier aus den Regalen. Die Rumänen legten langfristige Vorräte an, aber diese Situation ist auf der ganzen Welt zu beobachten. Über leergekaufte Toilettenpapierbestände gibt es überall Witze. Dasselbe geschah mit Desinfektionsmitteln. Medizinischer Alkohol ist immer schwieriger zu finden. Die Preise für bestimmte Produkte wurden von Panikprofiteuren, aber auch wegen der gestiegenen Nachfrage in die Höhe getrieben. Während dieser gesamten Zeit konzentrierte sich die gesamte Gesellschaft auf die durch das Virus verursachte Krise. In der Anfangsphase vor der Quarantäne gab es meiner Meinung nach einen Zustand allgemeiner Verwirrung. Das geschah auch in den Supermärkten, es herrschte ein unglaubliches Gedränge, und die Menschen rangen darum, Vorräte anzulegen. Das war die ideale Umgebung für die Ausbreitung des Virus. Nach und nach verstanden wir besser, was passierte, und wir passten uns an, jetzt stehen wir Schlange, um in ein Geschäft zu kommen. Diese Verwirrung ist natürlich, da dies eine Situation ist, mit der keiner von uns zuvor zu tun hatte.“



    Panik hat zwei mögliche Folgen: Sie kann Schaden anrichten, aber sie kann auch etwas Gutes bewirken, denn sie veranlasst die Menschen, auf die Botschaften der Ärzte und der Behörden zu achten. Dazu gehören Entscheidungen, die die Bewegung einschränken, was, wie der Soziologe Ciprian Grădinaru bemerkte, vorerst keinen gro‎ßen Protest auslöste:



    Es gab einige Institutionen, die diese Entscheidungen kritisierten, aber es gab keine starke gesellschaftliche Reaktion gegen sie, gerade weil jeder Mensch wei‎ß, dass er direkt von diesem Virus betroffen sein kann. Ich erwarte, dass sich die Menschen im Laufe der Zeit an den Gedanken gewöhnen und dass der Stresspegel somit sinkt.“



    Wir fragten Ciprian Gradinaru, welche Erwartungen Soziologen an die Veränderungen in der kollektiven Denkweise als Folge dieser Gesundheitskrise haben:



    Es wird sich auf jeden Fall etwas ändern. Zunächst einmal wird es auf lange Sicht Veränderungen in der Wirtschaft und bei unseren Rechten in Bezug auf Bewegungsfreiheit geben. Auch die Konsumgewohnheiten werden sich höchstwahrscheinlich ändern. Und in den zwei Monaten, die wir grö‎ßtenteils zu Hause verbringen, werden sich die Vorstellungen über die Bedeutung des Sozial- und Familienlebens ändern.“



    Auf individueller Ebene werden sich laut der Psychologin Diana Stănculeanu auch Veränderungen im Hinblick auf die Mechanismen der Angstbewältigung ergeben:



    Es ist natürlich, eine gewisse Dosis Angst zu empfinden. Es ist eine adaptive Reaktion des Gehirns, die uns sagt, dass etwas nicht stimmt und dass wir uns darauf vorbereiten müssen. Diese Angst- und Furchtgefühle sind der Motor dieser Vorbereitung. Dies ist der erste Schritt, um die Tatsache zu akzeptieren, dass wir in dieser Zeit nicht völlig entspannt sein können. Im weiteren Verlauf ist es wichtig, herauszufinden, welche Aktivitäten wir zu Hause durchführen können, um eine Überlastung durch Angst zu vermeiden, die uns überwältigen und zu Panik oder Verzweiflung führen kann. Unter diesem Gesichtspunkt empfehle ich, eine Routine zu haben, die uns hilft, ein Gefühl der Kontrolle und Vorhersehbarkeit zu gewinnen. Sie muss nicht sehr kompliziert sein, und sie sollte auch eine Routine zur körperlichen Fitness umfassen. Zum Beispiel müssen wir uns umziehen und dürfen nicht den ganzen Tag im Schlafanzug verbringen. Wir sollten einige Aufgaben von der Arbeit mit nach Hause bringen, uns aber bewusst sein, dass wir während dieser Zeit nicht auf unserem gewohnten Leistungsniveau arbeiten können. Zu all dem sollten wir uns durch Lesen oder Filmeschauen entspannen. Es ist wichtig, dass dies Aktivitäten sind, die den Körper disziplinieren, den Geist ehren und die Seele disziplinieren, so dass wir in einem Bereich bleiben, in dem wir unsere Angst bewältigen können.“



    Langfristige Veränderungen sind auch auf der Ebene der individuellen Mentalität zu erwarten, glaubt die Psychologin Diana Stănculescu:



    Im Tumult der Aktivitäten vor der Isolation wünschten wir uns immer wieder, liebe Freunde zu sehen, unsere Eltern öfter anzurufen, mehr Kaffeepausen zu machen, um uns mit Arbeitskollegen auszutauschen. Wir waren uns bewusst, dass diese Dinge wichtig waren, aber wir haben uns nicht oder zu wenig Zeit dafür genommen. Wir fangen an, die Sozialisierungsroutinen von früher zu bedauern, und deshalb müssen wir uns daran erinnern, damit wir uns, wenn wir wieder zur Normalität zurückkehren, der Bedeutung der Sozialisierung bewusst werden, und zwar nicht theoretisch, sondern durch direkte und ständige Interaktion mit den Menschen, die uns lieb sind. Bis dahin wäre es gut, einige digitale Rituale zu haben, denn sie sind die einzigen, die jetzt verfügbar sind, und es sich zur Gewohnheit zu machen, einander anzurufen und zu sehen, im Rahmen der Möglichkeiten, mit unseren Eltern, mit Verwandten und Freunden, die wir vermissen. Ich beziehe mich auf die Arten von Interaktionen, die wir früher wegen der täglichen Verpflichtungen aufgeschoben haben.“




    Nach Ansicht von Psychologen und Soziologen wäre dies eine positive Seite dieser Zeit der sozialen Distanzierung: die wirklich wichtigen menschlichen Kontakte stärker in den Vordergrund zu rücken und sie angesichts der beruflichen Tätigkeiten, die uns manchmal überfordern, zu einer Priorität zu machen.

  • Nachrichten 23.03.2020

    Nachrichten 23.03.2020

    Der rumänische
    Staatspräsident Klaus Iohannis sagte am Montag, es folgen kritische Wochen, die
    den Staat auf die Probe stellten werden, und forderte Verantwortung und
    Solidarität.
    Das Staatsoberhaupt sagte, dass die wahre Macht
    einer Nation darin bestehe, aufeinander
    aufzupassen und die Regeln strikt einzuhalten.
    Wenn wir im
    Haus bleiben, helfen wir den Ärzten, diejenigen zu unterstützen, die wirklich
    Pflege benötigen – so Klaus Iohannis.
    Der Präsident fügte
    hinzu, dass strengere Maßnahmen ergriffen werden, um die Ausbreitung des neuen
    Coronavirus zu begrenzen, sowie wirtschaftliche Maßnahmen, um den Betroffenen
    zu helfen. Ab Montagnacht gelten gemäß der Militärverordnung Nr. 2 Bewegungsbeschränkungen
    für die Bevölkerung während der Nacht. So können Bürger zwischen 22:00 und 6:00
    Uhr das Haus nur verlassen, wenn sie mit der Karte, einer Bescheinigung des
    Arbeitgebers oder einer eidesstattlicher Erklärung zur Arbeit gehen oder
    zurückkehren. Ebenfalls mit einer eidesstattlicher Erklärung kann das Haus nach
    22:00 Uhr nur für medizinische Notfälle oder zum Sport verlassen werden.


    Ab Dienstag werden alle
    öffentlichen und privaten Krankenhäuser in Rumänien die Krankenhausaufenthalte
    für Operationen sowie andere Behandlungen und Krankenhausinvestitionen, die
    nicht dringend sind und verschoben werden können, für 14 Tage aussetzen.
    Rumänien befindet sich ab Montag in der gelben Zone COVID-19 mit über 500 infizierten
    Personen. Nach Angaben der Stretegischen Kommunikationsgruppe wurden auf
    rumänischem Territorium 576 Fälle von Infizierten bestätigt, 143 mehr als am
    Sonntag. Es ist die größte Anzahl von Ansteckungen, die an einem Tag in
    Rumänien angekündigt wurden. Bisher sind 6 Menschen an der Infektion mit dem
    neuen Coronavirus gestorben und 73 Menschen sind geheilt und entlassen worden.
    Andererseits starben acht Rumänen an den Folgen einer COVID-19-Infektion im
    Ausland, sieben in Italien und einer in Frankreich.


    Vor dem Hintergrund der internationalen Bemühungen
    um eine Eindämmung des Ausbruchs führt China erste medizinische Tests über
    einen Impfstoff gegen das neue Coronavirus durch. Gegenwärtig gibt es keinen
    Impfstoff oder eine zugelassene Behandlung gegen COVID 19, das bisher über 350.000
    Menschen in fast 200 Ländern und Gebieten infiziert und 15.000 Menschen
    weltweit getötet hat, die meisten davon in Italien. In den USA verschlechtert
    sich die Situation, wo über 10.000 neue Fälle registriert wurden, die das Land
    nach China und Italien an dritter Stelle der am stärksten betroffenen Länder
    platzieren. Südkorea hat die geringste Zahl von Infektionen gemeldet, nachdem
    der Höhepunkt in diesem Land vor vier Wochen erreicht wurde.


    UN-Generalsekretär Antonio Guterres forderte am
    Montag einen sofortigen Waffenstillstand in allen Konfliktgebieten der Welt, um
    die betreffenden Gemeinden vor der COVID-19-Pandemie zu schützen. Er betonte,
    dass die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen – Frauen, Kinder,
    Menschen mit Behinderungen, Ausgegrenzte und Vertriebene – am stärksten von
    verheerenden Verlusten aufgrund von COVID-19 bedroht sind.



    Der rumänische Premierminister Ludovic Orban unterzieht sich heute einem zweiten Test auf das neue Coronavirus. Fällt der Test negativ aus, wird der Premierminister die 14-tägige Quarantänezeit verlassen und seine Tätigkeit bei der Regierung wieder aufnehmen. Orban machte seinen ersten Test am 13. März, nachdem er am 9. März während einer Sitzung der Nationalliberalen Partei mit Senator Vergil Chitac in Kontakt gekommen war. Der erste Test des Premierministers war zwar negativ, aber er wurde in Quarantäne gestellt und arbeitete von zu Hause aus.



    Der rumänische Außenminister Bogdan Aurescu hat am
    Montag an der informellen Tagung der Außenminister der EU-Mitgliedstaaten teilgenommen,
    die per Videokonferenz abgehalten wurde. Die Minister haben
    unter anderem die internationale Reaktion auf die COVID 19-Pandemie erörtert. Die Diskussion
    konzentrierte sich auf die Notwendigkeit einer effizienteren Koordinierung auf
    europäischer Ebene, um die ungewünschten Folgen der Pandemie zu begrenzen, mit
    konkreten Maßnahmen zur Gewährleistung des Transports von Gütern und Personen,
    der Rückführung europäischer Bürger aus Drittländern sowie anderer
    Unterstützungsmittel. Minister Bogdan Aurescu betonte, dass es nicht länger
    notwendig sei, Blockaden an den Grenzen und auf dem Territorium einiger
    Mitgliedstaaten zu haben, um den Zugang von Bürgern zu ermöglichen, die in ihre
    Heimat in anderen EU-Ländern zurückkehren müssen. Andererseits gab der Hohe
    Vertreter für Außen- und Sicherheitspolitik Josep Borrell während des Treffens
    einen kurzen Überblick über die Entwicklungen in der Akte Syrien / Türkei.
    Minister Aurescu wies darauf hin, dass eine politische Lösung im Rahmen der UNO
    die einzig richtige Antwort auf die Syrienkrise sei.


    In den letzten 24 Stunden haben 38.600 Menschen die Grenzübergänge Rumäniens passiert. Es handelt sich um rumänische und ausländische Bürger, von denen 25.600 nach Rumänien eingereist sind und 13.000 Rumänien verlassen haben. Die Grenzschutzbeamten machten 22 Verstöße geltend. Die Einreise nach Rumänien wurde zwei ausländischen Staatsbürgern verweigert, weil sie die neuen gesetzlichen Voraussetzungen für die Einreise nicht erfüllten. Vier rumänischen Staatsbürgern wurde die Ausreise aus Rumänien verweigert.



    Eine Entscheidung zur Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio könnte nach der Coronavirus-Pandemie, die die Durchführung der Veranstaltung unter sicheren Bedingungen verhindert, unvermeidlich werden. Das hat der japanische Premierminister Shinzo Abe heute zugegeben. Der japanische Regierungschef hat bekräftigt, dass sein Land weiterhin entschlossen ist, den oben genannten Wettbewerb unter den besten Bedingungen durchzuführen. Letzte Woche hat die UEFA beschlossen, die Europameisterschaft 2020 wegen der COVID-19-Pandemie um ein Jahr zu verschieben. Bukarest würde vier Spiele in diesem Wettbewerb austragen, drei in den Gruppen und eines im Achtelfinale. Rumänien hat noch Chancen, sich über das im Juni stattfindende Playoff der Nations League zu qualifizieren. Rumänien wird in einem Auswärtsspiel gegen Island antreten und im Falle einer Qualifikation gegen den Sieger der Partie Ungarn gegen Bulgarien antreten.

  • Hörerpostsendung 22.3.2020

    Hörerpostsendung 22.3.2020

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!



    Aus der Besenkammer in der eigenen Wohnung begrü‎ßt Sie Sorin Georgescu. Das klingt zwar lustig — und ich finde es auch irgendwie erheiternd –, ist aber kein Witz. Ich habe es nicht geschafft, den Funkbriefkasten am Freitagabend einzusprechen, und wollte es am Samstag tun, aber dann kam eine Weisung von den Vorgesetzten im Rundfunk, dass aufgrund der Corona-Krise an Wochenenden nur noch die Nachrichtenredakteure bzw. -redakteurinnen in die Studios dürfen, um die sozialen Kontakte so weit wie möglich zu minimieren. So helfe ich mir eben mit meinem Handy [und einer App für Audioaufzeichnungen] in dieser improvisierten Weise weiter. Warum Besenkammer, werden Sie sich fragen. Nun, ich wohne in unmittelbarer Nähe von zwei Krankenhäusern, eines davon ist für die Behandlung der Coronavirus-Infizierten bestimmt, ich kann sogar die Dächer der Pavillons von meinem Balkon sehen, und entsprechend laut heulen die Sirenen der Rettungswagen, die in regelmä‎ßigen Abständen auf einer der Hauptadern hier in meinem Viertel vorbeifahren. Daher bitte ich um Verständnis, wenn die Audioqualität diesmal nicht in gewohntem Studiostandard ist oder wenn Nebengeräusche hörbar sind.



    Passend zur aktuellen Entwicklung der Pandemie erhielten wir Feedback von Paul Gager (aus Wien) in unseren Online-Formularen — kurz vor Verhängung der Bewegungseinschränkungen in Österreich:



    Einen Tag noch fein. Dann zwingen uns Corona und der Regen rein. Trotzdem wünsche ich Ihnen allen einen angenehmen Frühlingsbeginn. Die Wiener Zeitung leistet einen Beitrag zur Eindämmung des Coronavirus. Daher befinden sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Homeoffice/Teleworking. Die gedruckte Tageszeitung erscheint wie gewohnt (allerdings mit weniger Seiten). Zur Sicherstellung der Information bietet das Medium der Republik zusätzlich das E-Paper bis auf weiteres kostenlos an. Wie gehen die Medien in Rumänien mit diesem Ausnahmezustand um? Wird auch in Rumänien auf Homeoffice umgestellt?



    Bleiben Sie gesund — wünscht Ihnen allen



    Paul Gager



    Vielen herzlichen Dank für Ihre Botschaft, lieber Herr Gager. Ja, auch bei uns wurde auf Kurzarbeit oder Homeoffice umgestellt, wo es möglich war. Bei den wenigen gedruckten Zeitungen, die in Rumänien noch erscheinen, ist das so, bei den Online-Publikationen umso mehr. Einige Theater bieten inzwischen kostenlose Geister-Aufführungen im Internet. Gottesdienste werden nur noch hinter verschlossenen Türen abgehalten — unter Ausschluss der Gläubigen und je nach Möglichkeit auch im Internet übertragen — und Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen dürfen nur noch maximal acht Personen beiwohnen.



    Ähnlich wird es auch bei uns in der Redaktion gehandhabt: Maximal zwei Redaktionsmitglieder kommen noch wochentags turnusmä‎ßig in die Redaktion, um die Beiträge einzusprechen und die Playlisten zusammenzustellen, alle anderen arbeiten von zu Hause aus. Und an Wochenenden eben nur noch eine Person, wie es meistens auch zu Normalzeiten üblich ist.



    Am Samstagabend kündigte der rumänische Innenminister mit zweistündiger Verspätung zum zuvor angesetzten Pressetermin einen entsprechenden Erlass an, mit dem ab Sonntag 22.00 Uhr auch Ausgangssperren gelten. Der als militärische Verordnung“ titulierte Regierungsakt enthält Bewegungseinschränkungen, die der Leiter des Katastrophendienstes im Anschluss als obligatorisch zu befolgende Empfehlungen“ abschwächte. Konkret sollte man tagsüber von unnötigen Ausgängen absehen, Fortbewegung von Gruppen ist auf maximal drei Personen beschränkt, die zum Familien- oder Mitbewohnerkreis gehören. Ausgenommen sind Menschen, die den Minimalbetrieb der allgemeinen Versorgung sichern, also medizinisches Personal, Rettungsdienste, Lieferanten, Apotheken, Kassiererinnen u.a.m.. Erlaubt sind noch Einkäufe in Supermärkten nahe des Wohnorts, Versorgung von älteren Personen, das kurze Ausführen von Haustieren etc. Von 22 Uhr bis 6 Uhr gilt hingegen eine Ausgangssperre, die wiederum ebenfalls als dringend zu befolgende Empfehlung“ bezeichnet wurde, und nicht als absolut zu befolgender Befehl wie zu Kriegszeiten. Ich wei‎ß, dass in den deutschsprachigen Medien viel darüber geschrieben wurde, inwieweit man Grundrechte unter solchen Umständen einschränken darf. Im Gegensatz zu anderen rumänischen Journalisten halte ich es für keine Haarspalterei oder gar schlechte Kommunikationsstrategie unserer Regierung, denn es handelt sich tatsächlich um gravierende Einschnitte in unsere Grundrechte, und die dürfen tatsächlich nur stufenweise und mit Augenma‎ß verhängt werden. Allerdings muss man einen driftigen Grund haben, um nach 22 Uhr noch auszugehen, denn Bars, Restaurants und Clubs sind ohnehin schon seit vergangenem Montag geschlossen. Gro‎ße Einkaufstempel und Märkte sind ab heutigem Sonntagabend ebenfalls geschlossen, also gibt es wirklich keinen Grund mehr, unnötig auszugehen; es sei denn, man hält es zwischen den eigenen vier Wänden nicht mehr aus und will zu nachtschlafender Zeit allein ein paar Runden ums eigene Haus drehen.



    Und jetzt zu weiteren Hörerzuschriften. Zunächst möchte ich die zuletzt erhaltenen Postbriefe abhaken, denn es könnten vorerst über Wochen hinweg die letzten gewesen sein — aus zweierlei Gründen: Erstens, weil in Österreich, der Schweiz und in Deutschland ebenfalls vermehrt Ausgangssperren verhängt werden, zweitens, weil auch unsere Postbearbeiterin zu Heimarbeit verordnet wurde, zumal es in Ermangelung von QSL-Karten vorerst nicht sehr viel für sie zu tun gibt. Und wie es derzeit aussieht, könnte sich die Verlegung von neuen QSL-Karten in die Länge ziehen.



    Vom vorhin schon erwähnten und reiselustigen Paul Gager aus Wien erhielten wir auch eine auf Februar datierte Postkarte aus Frankfurt aus Main sowie zwei Empfangsberichte vom Februar aus Frankfurt bzw. dem Saarland, wo Herr Gager offenbar ein Konzert besuchte. Vielen herzlichen Dank, und hoffentlich bleiben Sie jetzt daheim, wie das Gebot der Stunde lautet. Passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund!



    Ebenfalls aus Wien und ebenfalls noch vom Februar erreichte uns erneut ein Brief von Manfred Schida, der unsere Morgen- und Nachtmittagssendung nahezu täglich hört und uns versichert, dass unser Sender ein fester Bestandteil seines Lebens ist. Er bestätigt uns auch den Erhalt eines Treuediploms sowie eines Fotoalbums mit Ansichten aus rumänischen Städten. Vielen Dank für den beigelegten Ausschnitt aus der der Beilage der Wiener Zeitung. Auch für Sie gilt: Bleiben Sie gesund und munter und herzliche Grü‎ße!



    Weitere Postbriefe mit Empfangsberichten erhielten wir von Achim Maneval (aus München), Thomas Becker (aus Bonn), Frank Bresonik (aus Gladbeck — vielen Dank für das beigelegte Foto, Ihre Fragen hebe ich mir auf), Christoph Paustian (aus Häusern, Baden-Württemberg) und Michael Lindner aus Gera, Thüringen — vielen Dank für die beigelegte Klappkarte von Radio Bukarest, die Sie im Jahr 1981von uns bekommen haben — sie ähnelt im Prinzip den Taschenkalendern, die unser Sender damals verschickte und auf unserer Webseite in der Nostalgieecke abgebildet sind.



    Anfang März erhielten wir eine E-Mail von Lutz Winkler (aus Schmitten im Taunus). Hier ein paar Auszüge:



    Liebe Freunde der deutschen Redaktion in Bukarest,



    Vielen herzlichen Dank an die Dame in der Postabteilung für die QSL-Karten aus 2019, die mich vor einigen Tagen erreicht haben. Es sind immer schöne QSL-Motive, über die ich mich sehr gefreut habe. Über eine QSL-Bestätigung auch im Jahr 2020 würde ich mich sehr freuen.



    Vielen Dank auch für die Beantwortung meiner Frage zu den Musikschulen in Rumänien.



    Lobenswert ist die ausführliche Berichterstattung zur Regierungskrise in Rumänien. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass eine Lösung immer noch weit entfernt ist. Vielen Dank für die Einordnung der parlamentarischen Situation und der (Un)möglichkeiten durch das parlamentarische System.



    Vielen Dank auch für Ihre Information zum Corona-Virus, hier in Deutschland scheint eine Panik auszubrechen. Es gilt aufmerksam zu sein, die normalen Hygieneregeln zu beachten. Schlie‎ßlich sterben in diesem Land mehr Menschen an der Grippeinfektion als an diesem neuen Virus. Was ich wirklich schlimm finde, dass nun asiatische Menschen unter Generalverdacht gestellt werden. Asiatische Restaurants beklagen Umsatzeinbrüche und werden gemieden. Was natürlich vollkommen unsinnig und übertrieben ist. Ebenso die Hamsterkäufe von Nudeln und Toilettenpapier — vollkommen übertrieben und unsinnig.



    Hier in Deutschland wird auch über die verschiedenen Auswirkungen der Quarantäne diskutiert — und das hinsichtlich der arbeitenden Menschen. Wer bezahlt welche Arbeitsausfälle — welche Ansprüche haben die Arbeitnehmer, wenn diese unter Quarantäne stehen. Wie sieht das in Rumänien aus?



    Ich bedanke mich für die Freundschaft und verbleibe mit vielen frühlingshaften Grü‎ßen aus Deutschland



    Ihr Hörer


    Lutz Winkler



    Viele Dank für das Feedback, lieber Herr Winkler. Das Thema vorgezogene Wahlen ist erst mal vom Tisch — wegen der Corona-Krise, versteht sich. Auch in Rumänien soll ein Hilfspaket für die Wirtschaft zusammengeschnürt werden — konkrete Summen wurden zwar nicht genannt, der rumänische Finanzminister sprach vor einigen Tagen aber von 2% des BIP. Noch scheint niemand etwas Genaues zu wissen, ich werden Sie aber auf dem Laufenden halten, wenn konkrete Ma‎ßnahmen getroffen werden.



    Zum Schluss möchte ich erneut die ab kommenden Sonntag geltenden Frequenzen für unsere Kurzwellenausstrahlungen durchgeben — Hörer mit Internetzugang brauchen nicht mitzuschreiben, ich werde Anfang kommender Woche ein Rundschreiben per E-Mail schicken, und die Frequenzen werden Sie auch auf unserer Homepage finden.



    Vom 29. März bis einschlie‎ßlich 24. Oktober 2020 können Sie unsere Programme in deutscher Sprache über folgende analoge und digitale Frequenzen empfangen:



    06.00 — 06.30 UTC 7 325 kHz DRM, 9 700 kHz


    14.00 — 15.00 UTC 7 355 kHz, 9 600 kHz


    18.00 — 19.00 UTC 6 090 kHz DRM, 9 570 kHz




    Ganz zum Schluss die Postliste. Die Briefschreiber habe ich schon erwähnt, E-Mails oder Feedback in unseren Online-Formularen erhielten wir bis einschlie‎ßlich vergangenen Freitag von Anna, Bernd und Willi Seiser, Carsten Fenske, Peter Vaegler, Hansjörg Biener und Robert Walter (D) sowie Josef Robl und Paul Gager (A).



    Sorin Georgescu und die Besenkammer sagen danke fürs Zuhören, bleiben Sie gesund und bis nächsten Sonntag!



    Audiobeitrag hören: