Tag: Bildungswesen

  • Nachrichten 31.01.2023

    Nachrichten 31.01.2023

    Die Ausführung des rumänischen Staatshaushalts 2022 ist mit einem Defizit von rund 81 Milliarden Lei (rund 16,5 Millionen Euro) abgeschlossen worden, was einem Rückgang von mehr als einem Prozent im Vergleich zu 2021 entspricht. Konkret sank das Defizit nach Angaben des Finanzministeriums von 6,73 auf 5,68 Prozent. Die Haushaltseinnahmen beliefen sich auf über 460 Milliarden Lei (umgerechnet fast 94 Milliarden Euro), was vor allem auf höhere Einnahmen aus der Mehrwertsteuererhebung, höhere zugegriffene EU-Mittel und höhere Einnahmen aus dem Energiebereich zurückzuführen ist. Gleichzeitig überstiegen die Haushaltsausgaben 541 Milliarden Lei (110 Milliarden Euro), was einem Rückgang von 0,8 % des BIP im Vergleich zum Vorjahr entspricht.



    Die Gewerkschaftsverbände im Bildungswesen kündigen für Mittwoch Proteste vor dem Regierungssitz in Bukarest an, um angemessene Gehälter zu fordern, insbesondere für das nicht zu den Lehrkräften gehörende Personal. Diese erhalten höchstens 2300 Lei (oder den Mindestlohn von 470 Euro), während die Inflationsrate im Dezember letzten Jahres die 16%-Marke überschritten hat, was zu einem erheblichen Rückgang ihres Lebensstandards geführt hat. Die Gewerkschafter behaupten außerdem, dass auch die Gehälter der Lehrer nicht motivierend seien und fordern daher eine bessere Positionierung der Beschäftigten im Bildungswesen in der Hierarchie der Haushaltsfunktionen. Die neue Position soll das Niveau der beruflichen Qualifikation und den Stellenwert der Bildung in der Gesellschaft berücksichtigen.



    Alexandru Piţurcă, Sohn des ehemaligen Trainers der rumänischen Fußballnationalmannschaft, Victor Piţurcă, ist am Dienstag von Antikorruptionsstaatsanwälten in einem Fall vernommen worden, bei dem es um den Erwerb mehrerer nicht konformer Anlagen und den Verkauf von Schutzmasken an das Verteidigungsmisterium während der Coronavirus-Pandemie geht. Zu den Personen gegen die ermittelt wird, gehört auch der Chef des staatlichen Rüstungsbetriebs Romarm, des größten Herstellers und Exporteurs von Rüstungsgütern.



    Die Regierung in Bukarest hat am Dienstag einen Gesetzentwurf über zwei Kredite von der Europäischen Investitionsbank (EIB) im Gesamtwert von umgerechnet fast 300 Millionen Euro, die in Rehabilitations-, Konsolidierungs- und Ausstattungsarbeiten für 26 Gesundheitseinheiten investiert werden sollen, verabschiedet. Die Regierung hat auch die Vorschriften zur Vergütung des aus öffentlichen Mitteln bezahlten Personals umgestaltet. Dabei geht es insbesondere um eine Erhöhung der monatlichen Bezüge der Präsidenten und Vizepräsidenten der Bezirksräte oder der Bürgermeister und Vizebürgermeister der Verwaltungs- und Gebietseinheiten, die Projekte mit EU-Finanzierung durchführen.



    Litauen unterstützt nachdrücklich den Beitritt Rumäniens zum Schengen-Raum und bekundet seine uneingeschränkte Bereitschaft, einen aktiven Dialog mit den anderen europäischen Partnern über dieses Thema zu führen, insbesondere angesichts der derzeitigen äußerst schwierigen Sicherheitslage. Diese Erklärung wurde vom litauischen Außenminister Gabrielius Landsbergis während eines Telefongesprächs mit dem Chefdiplomaten Rumäniens, Bodgan Aurescu, abgegeben. Die Gespräche fanden vor dem Hintergrund statt, dass Rumänien in diesem Jahr seine Teilnahme an Luftpolizeimissionen im Ostseeraum wieder aufnehmen soll. Die beiden Politiker lobten außerdem das sehr gute Niveau der bilateralen rumänisch-litauischen Beziehungen und die effektive bilaterale Koordination innerhalb der EU, der NATO und der regionalen Kooperationsformate, darunter die Drei-Meere-Initiative oder das Bukarest-9-Format.

  • Bildungsministerium startet Kampagne gegen Gewalt in Schulen

    Bildungsministerium startet Kampagne gegen Gewalt in Schulen





    Dabei handelt es sich nicht allein um Lehrer, die auf unzeitgemä‎ße und fragwürdige Erziehungsmethoden wie Züchtigung oder verbale Ma‎ßregelung setzen, sondern auch um physische Gewalt unter Schülern beider Geschlechter. Dem will das Bildungsministerium nun mit einer Kampagne entgegentreten, die unter den Stichworten läuft: Ihr seid nicht allein. Zusammen verhindern wir Gewalt in den Schulen“.



    Die Kampagne kommt in einer Zeit, in der immer mehr Zwischenfälle für Aufsehen gesorgt haben. So etwa hat ein Gymnasiast unlängst einen Kommilitonen mit einer Luftdruckwaffe verletzt, in einem anderen Fall hat ein Schüler einen anderen niedergestochen. Das Bildungsministerium führt Statistik darüber und meldete für das vergangene Schuljahr 10.000 Fälle von physischer Gewalt in rumänischen Schulen — um 2.000 mehr als vor zwei Jahren. Die rumänische Niederlassung der Stiftung World Vision, die sich weltweit um das Wohlbefinden der Kinder kümmert, hat in der Zeit April-Mai 2022 eine Studie durchgeführt, aus der hervorgeht, dass ca. 20% der Schulkinder Gewalt in der Schule als allgegenwärtig empfinden.



    Der ehemalige Ressortleiter Sorin Cîmpeanu hatte die Existenz dieses besorgniserregenden Phänomens eingestanden und die Gründung von Arbeitsgruppen zur Bekämpfung des Bullyings in den Schulen in Aussicht gestellt. Die neue Bildungsministerin Ligia Deca geht einen Schritt weiter und will Gewalt jeglicher Art bekämpfen. In einer Verlautbarung des Bildungsministeriums hei‎ßt es: Das Ministerium missbilligt jede Form von körperlicher, verbaler oder psychischer Gewalt und hält es für unerlässlich, dass Schüler, die sich gewalttätig verhalten haben, eine angemessene Beratung erhalten. Gleichzeitig müssen die Familie und die Schule alle Anstrengungen unternehmen, um sicherzustellen, dass sich gewalttätiges Verhalten nicht wiederholt.“ Die Ministerin wird dabei mit den Worten zitiert: »Ihr seid nicht allein« ist unsere Botschaft an die Schüler, die Opfer von verbaler, physischer oder psychischer Gewalt geworden sind und deren Rechte wir unterstützen und schützen müssen.“



    Darüber hinaus will das Ministerium eine Reihe von grundlegenden Informationen verbreiten, die den Umgang mit unterschiedlichen Arten von Gewalt, Cybermobbing, die Nutzung sozialer Netzwerke, die Rechte und Pflichten von Schülern, die Rolle der regionalen Zentren für pädagogische Ressourcen und Unterstützung und der Schulsicherheitspolizei thematisieren. Das Bildungsressort hat hierzu bereits eine Videokampagne zur Sensibilisierung für diese Themen gestartet; im Videoclip hei‎ßt es, dass die Behörden die wiederholten Fälle von Gewalt, die in letzter Zeit an rumänischen Schulen aufgetreten sind, mit der notwendigen Ernsthaftigkeit angehen werden. Bildungsministerin Ligia Deca dazu:



    Die Schule ist ein Ort des Lernens und des Zusammenseins und darf kein Ort für Prügeleien werden. Fordert die Lehrkräfte auf, mit euch über eure Rechte und Pflichten sowie über die Folgen von Gewalt zu sprechen. Bittet sie um Unterstützung, wenn ihr spürt, dass Wut und Angst die Oberhand gewinnen. Weigert euch, an körperlicher oder verbaler Aggression, Erpressung, Mobbing oder sogar Cyberbullying teilzunehmen. Und denkt daran: Ihr seid nicht allein!“




    Das Bildungsministerium kündigt au‎ßerdem an, dass es gemeinsam mit dem Innenministerium Aktivitäten zur Drogenprävention, zur Verhinderung und Bekämpfung antisozialer Handlungen in Schulen und zur Beratung von gefährdeten Schülern sowie zur Schulung von Lehrern organisieren wird.

  • Universitätsjahr 2022 – 2023 eröffnet

    Universitätsjahr 2022 – 2023 eröffnet




    Rund 500.000 Studenten stehen dieses Jahr an den Start. Anders als in den vergangenen Jahren war an der Eröffnungsfeier kein Minister zugegen, denn Rumänien hat seit vergangener Woche keinen Bildungsminister mehr. Nach Plagiatsvorwürfen gegen ihn hatte der amtierende Ressortchef Sorin Cîmpeanu das Handtuch geworfen. Die Lage im rumänischen Bildungswesen ist genauso desolat wie an der Spitze des Ministeriums. Das viel besprochene neue Bildungsgesetz wurde nicht verabschiedet, auf der Rangliste der weltweit besten1000 Universitäten befindet sich keine einzige rumänische Bildungsstätte. Auch das vom Präsidialamt unter den Stichworten Bildungsstandort Rumänien“ veranlasste Förderungsprogramm des Hochschulwesens scheint somit auf der Strecke geblieben zu sein — zu einer Parlamentsdebatte kam es nach den vielen Änderungsanträgen erst gar nicht mehr. Der Nationale Schülerrat hat in diesem Zusammenhang an Staatspräsident Klaus Johannis und Premierminister Nicolae Ciucă appelliert, zu schnell wie möglich einen neuen Bildungsminister zu ernennen. Der neue Amtsträger habe eine integre Person zu sein, deren berufliche Kompetenz au‎ßer jeden Zweifels steht, ein Minister, der sich politische Einmischungen verbittet und sich für reale und mutige Reformen“ einsetzt, hei‎ßt es in der Verlautbarung des Nationalen Schülerrates.



    Staatspräsident Johannis nahm indessen an der Eröffnungszeremonie des neuen Universitätsjahres an der Bukarester Hochschule für Architektur teil und bemühte in seiner Rede ebenfalls die Notwendigkeit einer grundlegenden Reform des Bildungswesens. Was Plagiate anbelangt, müssen wir Null-Toleranz walten lassen“, fügte der Staatschef angesichts der nicht endenden Plagiatsskandale im höheren Dienst hinzu. Auch Premierminister Ciucă lie‎ß sich die Gelegenheit nicht nehmen, eine Botschaft an die Studierenden zu entsenden. Das Hochschulwesen gehöre zu den Prioritäten der rumänischen Regierung, das Bildungsressort befinde sich gerade in einem Prozess der Umwälzungen und das neue Bildungsgesetz vermittle eine zukunftsorientierte Vision“, so der Chef des rumänischen Kabinetts.



    Für die Studentenschaft sicherlich keine Trost spendenden Worte, denn wie jedes Mal zu Beginn eines neuen Universitätsjahres konfrontieren sich die Studis mit denselben Problemen: finanzielle Schwierigkeiten, Knappheit der Unterkünfte in den Studentenheimen, fehlende Zuwendungen für Ermä‎ßigungen im öffentlichen Verkehr oder bei der Eisenbahn. Ansonsten gilt nach wie vor die universitäre Autonomie, d.h. über den zeitlichen Verlauf und die konkrete Abwicklung der Lehrveranstaltungen entscheidet jede Hochschule eigenständig. Auf der Uni Bukarest hat man beispielsweise entschieden, sowohl Präsenzunterricht als auch Online-Veranstaltungen anzubieten, allerdings darf das Online-Angebot höchstens 25% des gesamten Lehrveranstaltungskalanders ausmachen.



    Was die Strukturierung des neuen Universitätsjahres anbelangt, so soll das Wintersemester bis 26. Februar 2023 dauern; in der Zwischenzeit gibt es zweimal Ferien, eine Prüfungszeit und eine Nachholperiode für verpasste oder nicht bestandene Prüfungen. Das Sommersemester beginnt am 27. Februar 2023 und soll im Juli enden — über das genaue Datum des Ferieneintritts entscheidet — je nach Prüfungszeit und etwaigen Praktika — wiederum jede Uni selbstständig. Auch der Fernunterricht ist ähnlich strukturiert, der einzige Unterschied ist, dass es insgesamt weniger Unterrichtsstunden gibt, dafür aber Lehrveranstaltungen auch an Wochenenden.



    Zum Schluss eine Zahl aus der Statistik, aus der sich u.U. Trends ablesen lassen: Die meisten Neueinschreibungen von Studis verzeichneten die Universität Bukarest und die Polytechnische Hochschule in der rumänischen Hauptstadt.

  • Bildungswesen: drei Jahrzehnte Chaos

    Bildungswesen: drei Jahrzehnte Chaos





    Nun soll das Bildungsgesetz erneut überarbeitet werden — zum Leidwesen aller Betroffenen: Lehrer, Schüler und Eltern. Die politische Instabilität in Rumänien hat zudem dazu geführt, dass an der Spitze des Bildungsressorts umstrittene bis streitbare Minister und Ministerinnen sich die Klinke im Jahrestakt oder öfters in die Hand gaben. Jeder Ressortinhaber gab sich geschäftstüchtig und voller Tatendrang, das Wort Reform“ war in aller Munde, doch im Grunde hatte keiner der Minister eine klare Vision; stattdessen wurden die halbherzigen Reformschritte der jeweiligen Vorgänger entweder rückgängig gemacht oder durch neue Änderungen ersetzt.



    Nach drei Jahrzehnten des Ruckelns und Wirrwarrs ist die Unzufriedenheit auf allen Seiten gro‎ß. Schüler und ihre Eltern haben die Nase voll davon, dass die Spielregeln während des Spiels immer wieder geändert werden. Immer mehr Eltern, die es sich leisten können, schicken ihren Nachwuchs auf renommierte ausländische Unis, die Spitzenabsolventen der heimischen Unis entscheiden sich oft für eine Karriere im Ausland oder werden direkt abgeworben. Die technischen Hochschulen bilden immer weniger gut qualifizierte Fachkräfte aus, so dass es hierzulande immer schwieriger wird, beispielsweise einen kompetenten Klempner oder Automechaniker zu finden. Aufgrund von Stress und Unterbezahlung wird auch der ehrbare Beruf des Lehrers immer unattraktiver — auf dem Lande und in Kleinstädten müssen viele Schulen nur noch mit Aushilfs- oder Ersatz-Lehrkräften zurecht kommen. Auch wenn die einschlägigen Studien umstritten und auslegungsbedürftig sind, sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache — in Rumänien gibt es unter Schulabgängern einen hohen Anteil an sogenannten funktionalen Analphabeten.



    Mitten in dieser desolaten Lage kündigt Bildungsminister Sorin Cîmpeanu (PNL) neue Änderungen im Ressort an, die seiner Ansicht nach eine Verbesserung der derzeitigen Zustände bringen sollen. Gemä‎ß seinem liberalen Credo geht es in erster Linie um eine Förderung der Elite-Gymnasien, die in Rumänien als Nationalkollegs bezeichnet werden. Konkret sollen diese Gymnasien mit zumeist theoretischer Ausrichtung und Klassen mit Schwerpunkt Real- oder Humanwissenschaften ihre Aufnahmeprüfungen künftig selbst erarbeiten und organisieren dürfen. Dies gilt für 90 % der Anwärter auf den begehrten Status des Schülers eines Elite-Gymnasiums, auf die restlichen10 % der Ausbildungsplätze haben Grundschulabgänger (also Absolventen der 8. Klasse) einen Anspruch, die eine ausreichende Benotung bei der nationalen Abschlussprüfung erhalten haben. Zudem soll ab 2024 die Durchschnittsnote, die Achtklässler in der Grundschule erlangt haben, nicht mehr bei der Aufnahmeprüfung fürs Gymnasium mitberechnet werden — dem Minister zufolge habe der Lernerfolg in den Grundschuljahren seine Relevanz verloren.



    Auch den Abitur-Prüfungen stehen Veränderungen bevor. Die je nach Profil des Gymnasiums fakultative schriftliche Fachprüfung soll nicht mehr ins Gewicht fallen — eine Benotung dieser mit Genügend“ ist keine Bedingung mehr für die Gesamtbewertung der Abschlussprüfungen. Der Einstieg in den Lehrerberuf soll ebenfalls komplett umgestaltet werden. Angehende Lehrkräfte sollen zu Beginn ihrer Laufbahn für ein Jahr auf Probe eingestellt werden — unter Aufsicht und in Begleitung eines sogenannten Mentors, also eines erfahrenen Kollegen. Au‎ßerdem sollen auch die Regeln für die Qualifikationsprüfung zur Erlangung einer Stelle als ordentlicher Lehrer erneut geändert werden.



    Die Vorschläge zu erneuten Änderung des Bildungsgesetzes sollen bis zum 17. August, also mehr als einen Monat lang zur öffentlichen Debatte stehen. Doch wie so oft bei Gesetzes- oder Novellierungsinitiativen seitens der Regierung wird es zahlreiche Einwände von der Opposition und der Zivilgesellschaft geben, so dass es letztendlich nicht klar ist, was von den geplanten Änderungen schlie‎ßlich umgesetzt werden wird.

  • Wochenspiegel

    Wochenspiegel

    Alarmzustand um einen weiteren Monat verlängert



    Nach zweimonatigen, im Mai 2020, ausgerufenen Corona-Notstand, folgte ununterbrochen der Alarmzustand in Rumänien. Dieser wurde am Montag, dem 12. Juli, um weitere 30 Tage verlängert. Laut dem Leiter der Abteilung für Notfallsituationen, Raed Arafat, sieht die von der Regierung verabschiedete Entscheidung eine Reihe von Lockerungen vor. Darunter die Möglichkeit, dass bis zu 1.000 Menschen an Veranstaltungen im Freien teilnehmen können und die Minderung der jedem Teilnehmer an Hochzeiten oder Taufen zustehenden Fläche von vier auf zwei Quadratmeter. Die ärztliche Bestätigung ist für 180 Tage nach einer abgelaufenen Infektion gültig. Vorher galt diese lediglich für 90 Tage. Auch wurde die Impfpflicht für Kinder-Begleitpersonen auf Spielplätzen aufgehoben.




    Wirtschaft im Aufschwung



    Rumäniens Wirtschaft wird 2021 um 7,4 % und 2022 um 4,9 % wachsen. Dies geht aus der Sommerprognose, die von der Europäischen Kommission am Mittwoch veröffentlicht wurde, hervor. Im Mai wurde noch von 5,1 % in diesem und 4,9 % im nächsten Jahr ausgegangen. Rumäniens Bruttoinlandsprodukt stieg im Quartal mit 2,8 %, hauptsächlich unterstützt durch den privaten Konsum und Investitionen. Im Gegensatz dazu waren die Nettoexporte eingebrochen, was auf eine schwache Auslandsnachfrage und Unterbrechungen in den Lieferketten hinweist — stellt die EU-Exekutive fest. Es wird erwartet, dass der private Konsum mit der Aufhebung der Corona-Einschränkungen zulegt, insbesondere in den von der Pandemie stark betroffenen Bereichen wie Kunst, Unterhaltung, Gastgewerbe. Die Lohnzuwächse in den ersten Monaten des Jahres werden wiederum die wirtschaftliche Dynamik ankurbeln, so die Prognose der Kommission.




    Regierung im Defizit



    Die Koalitionsregierung gebildet aus der Liberalen Partei, der bürgerlichen Partei USR-PLUS und dem Ungarn Verband, die im Dezember letzten Jahres eingesetzt wurde, hat einen weiteren Minister verloren. Der liberale Premier Florin Cîțu entlie‎ß am Donnerstag den ebenfalls liberalen Finanzchef Alexandru Nazare. Am selben Tag übernahm Cîțu das Amt des Übergangs-Finanzministers, das er zuvor in der früheren PNL-Regierung innehatte. In Folge der halbjährlichen Prüfung seien Verzögerungen bei der Beschaffung von europäischem Geld und der Bekämpfung von Steuerhinterziehung festgestellt worden, so der Premierminister. Nazare wies die Vorwürfe zurück und führte seine Absetzung auf seine Entscheidung Cîțus Widersacher im Kampf und den Parteivorsitz zu unterstützen zurück. Der derzeitige Vorsitzende der Liberalen, Ludovic Orban, verteidigte ihn und sagt, dass der Premierminister nicht seine und die Zustimmung der Partei hatte, um Nazare zu entlassen, dessen Mandat ein Erfolg war. Orban und Cîțu bewerben sich auf dem Kongress im September um den Vorsitz der PNL. In der Regierungskoalition kriselt es und sie agiert zunehmend dysfunktional. Ihre Vorsitzenden haben sich nicht einmal auf die Einberufung einer au‎ßerordentlichen Parlamentssitzung einigen können, um die Abteilung für die Untersuchung von Justizvergehen abzuschaffen, die von der früheren linken Regierung gegründet wurde, mit der Absicht Richter einzuschüchtern.




    Das Projekt Gebildetes Rumänien“



    Präsident Klaus Iohannis hat kündigt, dass die Regierung nächste Woche per Memorandum die Vorgaben und Ziele des Projekts Gebildetes Rumänien“ übernehmen wird. 2016 stand der Entwurf in der öffentlichen Debatte doch bis vor Kurzem wurden keine Schritte unternommen, um es umzusetzen. Iohannis sagt ferner, die Regierungskoalition habe ihre Unterstützung für das Projekt zugesagt und werde einen klaren Aktionsplan mit Verantwortlichen und Fristen aufstellen. Die Reformen werde finanziell durch den nationalen Plan für Wiederaufbau und Resilienz, aus dem Staatshaushalt und anderen europäischen Geldern gedeckt. Das Projekt Gebildetes Rumänien“ habe eine historische Finanzierung“ von rund 4 Milliarden Euro, fügte das Staatsoberhaupt hinzu. Dessen Ziele sind Dezentralisierung des Bildungswesens, bessere Lehrer, neue Infrastruktur-Standards und -Einrichtungen, auf Bildung von Fähigkeiten konzentrierte Fächer und Tests sowie ein verbesserter Zugang zu Bildung.




    Drei-Meere-Initiative



    Der rumänische Staatschef Klaus Iohannis nahm diese Woche am sechsten Gipfeltreffen der Drei-Meere-Initiative teil, die zwölf EU-Mitgliedsstaaten aus der Ostsee, der Adria und dem Schwarzen Meer vereint. Auf der Tagesordnung des Treffens in Sofia stand die Bewertung der erzielten Fortschritte. Der Schwerpunkt lag auf die vorrangigen strategischen Verbindungsprojekte, die auf dem Bukarester Gipfel festgelegt wurden, sowie die Funktionsweise des Investitionsfonds der Drei-Meere-Initiative, dessen Gründungsmitglieder Rumänien und Polen waren. Das rumänische Staatsoberhaupt forderte die Umsetzung vorrangiger strategischer Verbindungsprojekte, mit Schwerpunkt auf Rail2Sea und Via Carpathia, die für Rumänien von gro‎ßem Interesse sind. Aus Sicht Bukarests sind diese Projekte essenziell für die Initiative, um eine langfristige wirtschaftliche Entwicklung zu erzielen, aber auch um die Widerstandsfähigkeit der daran beteiligten Staaten zu stärken.




    Euro 2020 und die Olympischen Spiele



    Das Finale der Fu‎ßball-Europameisterschaft zwischen England und Italien wird am Sonntag in London ausgetragen. Bukarest war Gastgeber von vier Spielen. Nach einer mittelmä‎ßigen Vorrunde verpasste die rumänische Nationalmannschaft die Europameisterschaft. Stattdessen qualifizierte sich die U23-Mannschaft für die Olympischen Spiele in Tokio. Rumänien wird in der Gruppe B am 22. Juli gegen Honduras, am 25. Juli gegen Südkorea und am 28. Juli gegen Neuseeland antreten. Die rumänischen Fu‎ßballer qualifizierten sich für die Olympischen Spiele, nachdem sie das Halbfinale der U21-Europameisterschaft 2019 in Italien und San Marino erreicht hatten. Rumänien hat seit 1964 nicht mehr an einem olympischen Fu‎ßballturnier teilgenommen.

  • Gebildetes Rumänien, ein Projekt des Präsidenten

    Gebildetes Rumänien, ein Projekt des Präsidenten

    Gebildetes Rumänien“ – ein Landesprojekt, das 2016 ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, die rumänische Bildung zu verbessern, die weit hinter den Systemen in Westeuropa zurückliegt, wie der eigentliche Initiator dieses Vorhabens, Präsident Klaus Iohannis, betonte. Die Initiative hat in den letzten Jahren mehrere Stadien der öffentlichen Debatte durchlaufen, ohne dass sie bisher irgendwelche Veränderungen im Bildungssystem bewirkt hat. Nun ist sie durch die jüngsten Konsultationen des Staatsoberhauptes mit dem politischen Umfeld, mit den Partnern des sozialen Dialogs im Bildungsbereich und mit den Vertretern der am Projekt beteiligten Nichtregierungsorganisationen im Rahmen der abschlie‎ßenden öffentlichen Debatte wieder in den Vordergrund gerückt.



    Die Präsidialverwaltung teilte seit letzter Woche mit, dass während der Diskussionen die wichtigsten Reformbereiche und Aktionslinien des Projekts vorgestellt werden, um einen gesellschaftlichen und politischen Konsens zu erreichen, der die Umsetzung und das parteiübergreifende Engagement garantiert. Die Reform soll die Dezentralisierung des Bildungswesens, bessere Lehrer, neue Standards der Infrastruktur und Einrichtungen, Fächer und Bewertungen, die sich auf die Schaffung von Fähigkeiten und die Erhöhung des Zugangs zu Bildung konzentrieren, erreichen. Zu den Änderungen, die im Projekt Gebildetes Rumänien“ vorgeschlagen werden, gehören: Prüfungen für Fähigkeiten, Dezentralisierung, Flexibilität, kontinuierliche Lehrerausbildung und an den Arbeitsmarkt angepasste Schulen. Gleichzeitig beinhalten die Lösungen für eine effektive Bildung die Reduzierung der Anzahl der Fächer, eine geringere Belastung jedes einzelnen Schülers, mit einem Schwerpunkt auf den Fähigkeiten und der Kreativität der Kinder. Eine wichtige Veränderung könnte in der gymnasialen Ausbildung stattfinden, wo drei so genannte Routen vorgeschlagen werden – theoretisch, beruflich und künstlerisch – mit der gleichen Dauer von vier Jahren, und alle Gymnasiasten werden in der Lage sein, das Abitur zu machen, wenn sie wollen.



    Übergänge zwischen den drei Wegen sind möglich. In der beruflichen Bildung wird die Möglichkeit vorgeschlagen, am Ende der 11. Klasse einen Berufsabschluss der Stufe 3 zu erlangen, nach der 12. Klasse wird die Qualifikation die Stufe 4 sein. Es wird auch die Möglichkeit geben, an den Hochschulen und in der postsekundären Bildung einen Abschluss der Stufe 5 zu erreichen. Das Abitur würde eine Reihe von realen Kompetenzen bewerten, die alle Oberschüler haben sollten, unabhängig vom Profil. Es ist auch vorgesehen, dass einige Gymnasien, in denen die Nachfrage das Angebot an Plätzen übersteigt, neben der Eignungsprüfung auch Aufnahmeprüfungen organisieren können. Nach Meinung der Projektkoordinatoren muss die Schule Informationen vermitteln und die Schüler auf das Leben vorbereiten.



    Zu den Zielen des Projekts Gebildetes Rumänien“, die bis zum Jahr 2030 angestrebt werden, gehören die Senkung der Schulabbrecherquote auf maximal 10%, die Senkung der gegenwärtigen Rate des funktionalen Analphabetismus um mindestens 50%, die Platzierung Rumäniens unter den 30 besten Ländern der Welt bei den PISA-Tests, eine Bestehensquote der Prüfungen am Ende der gymnasialen Ausbildung von mindestens 80 % und eine Bestehensquote der Abiturprüfung von 75% der gesamten Bevölkerung. Die Präsidentenberaterin Ligia Deca erklärte, dass das Projekt Gebildetes Rumänien“ eine Vision und kein Gesetz ist und dass die Regierung nächste Woche ein Memorandum verabschieden wird, in dem konkrete Bedingungen für dieses Projekt angenommen werden.

  • Schulen im ländlichen Milieu auf NGO und Privatinitiativen angewiesen

    Schulen im ländlichen Milieu auf NGO und Privatinitiativen angewiesen

    Laut Spiru Haret, dem gro‎ßen rumänischen Gelehrten und Gründervater des modernen rumänischen Bildungswesens im 19. Jahrhundert, wird das Land morgen so aussehen, wie die Schule heute aussieht. In den vergangenen Jahren stand das rumänische Bildungssystem jedoch vor zahlreichen Herausforderungen, und die gegenwärtige Pandemie hat diese Probleme noch verschärft. Die Schule auf dem Lande trägt derzeit die Hauptlast der aktuellen Situation.



    BookLand, eine NGO, hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Situation zu verbessern und Kindern auf dem Land eine Chance auf qualitativ hochwertige Bildung zu bieten. Neben einer wandernden Buchmesse, Kulturcamps und verschiedenen Konferenzen für die jungen Leute hat sich die genannte Organisation auch an der Sanierung mehrerer Schulen beteiligt und sie mit der für die Ausbildung der Schüler notwendigen Ausstattung versehen.



    Mihaela Petrovan, die Gründerin von BookLand, hat uns mehr über die Errungenschaften, Herausforderungen und zukünftigen Projekte dieser Organisation erzählt:



    Ich glaube an Bildung, ich glaube, dass Bildung für den Gesundheitszustand der Rumänen von Vorteil ist. Und ich übertreibe nicht. Wir, das Team von BookLand, sind eine Gruppe ehrlicher, hart arbeitender Menschen, die ihr Wort halten und sogar die Extrameile gehen, um unsere Versprechen zu erfüllen. Letztes Jahr haben wir zum Beispiel versprochen, 10 Schulen zu sanieren, und haben stattdessen 14 saniert. Warum Schulen und warum auf dem Lande? Nun, ich kann sagen, dass ich eine gro‎ße Leidenschaft für Bücher und Bildung im Allgemeinen habe. Ich bin auf dem Land geboren, in einem Dorf, und ich bin stolz darauf. In einem Dorf aufzuwachsen, gab mir Kraft, Stärke… Und diese Leidenschaft für Bildung kommt irgendwie von selbst zu mir. Ich möchte erzählen, dass wir die Idee, zu helfen und uns zu engagieren, von den Lehrern einer bestimmten Schule bekamen, die uns anriefen und um Hilfe bei einer Aktivität baten. Es war nicht kompliziert, in einer Excel-Tabelle zu schreiben, dass eine bestimmte Schule Türen und Fenster oder ein Dach oder Tische oder was auch immer braucht… Was kompliziert war, war, zu bestimmten Firmen zu gehen und sie zu bitten, Materialien und Fachkräfte zur Verfügung zu stellen. Solche Sanierungsarbeiten können nicht von Drohnen oder Robotern durchgeführt werden. Was man braucht, sind Arbeiter. Und das war die gro‎ße Herausforderung — genug Geld für diese Tätigkeit zu finden.“



    Doch Mihaela Petrovan und ihre Kollegen von BookLand gaben nicht auf und schafften es trotz der Geldknappheit, zunächst eine Schule zu sanieren, dann noch eine und noch eine. Firmen und Unternehmen beteiligten sich mehr und mehr an diesem Projekt, und schlie‎ßlich wurden den Schulen im Durchschnitt jeweils fast 31 Tausend Euro zugeteilt. Innerhalb von einem Jahr und drei Monaten wurden 14 Schulen saniert. Die wichtigsten Errungenschaften? Eine Schule hat ein neues Dach, eine andere eine brandneue Heizungsanlage, berichtet Mihaela Petrovan mit Stolz:



    Wir konzentrierten uns auf die ärmsten Regionen Rumäniens und gingen in die am meisten benachteiligte Region des Landes, die Moldau, die, obwohl sie von gro‎ßartigen, hart arbeitenden Menschen bewohnt wird, nicht die Chance wie Siebenbürgen hatte, Investitionen anzuziehen. Ich bin in Siebenbürgen geboren, aber wir haben die Moldau gewählt, weil dort unsere Bemühungen am meisten gebraucht werden. Natürlich haben wir auch in Südrumänien gearbeitet, denn hier gibt es einige der ältesten Schulen des Landes, von denen einige dringend renovierungsbedürftig sind. Einige dieser Schulen wurden vor 100 Jahren gebaut. Man kann keine Leistung von Schülern verlangen, die gezwungen sind, in Schulen zu lernen, die wie Scheunen aussehen, Schulen, die auseinanderfallen. Und es ist eine Freude, in einer Schule zu lernen, in der alles neu ist und frisch riecht, nicht nach Schimmel und Feuchtigkeit. Wenn wir unsere Kinder respektieren, werden sie auch dem Land Respekt entgegenbringen.“



    Laut den statistischen Daten, die auf dem Facebook-Profil von BookLand gepostet wurden, wurden 82% der rumänischen Schulen vor 1970 gebaut, 16% vor der antikommunistischen Revolution von 1989 und nur 2% nach 1989. Einige dieser Bildungseinrichtungen haben immer noch Au‎ßentoiletten, kein flie‎ßendes Wasser oder Abwassersysteme. Aufgrund der Armut gehen oft nur 77 von 100 Dorfkindern zur Schule, und 21% der Landbevölkerung haben nur eine Grundschulbildung genossen. Nur 4,74% dieser Menschen haben einen Schulabschluss und über 42% der Schüler sind bei der Abiturprüfung durchgefallen. Au‎ßerdem haben 40 von 100 Haushalten auf dem Land keinen Zugang zum Internet und das ist sehr traurig, denn aufgrund der derzeitigen Pandemie hat Rumänien auf Online-Bildung umgestellt. Mihaela Petrovan zu diesem Thema:



    Mancherorts kann man sehen, wie Schulen sozusagen aus dem Nichts instand gesetzt werden. Diese Leute haben wahre Wunder vollbracht, z.B. haben sie die Lehrerpulte mit Stoffen abgedeckt, damit man die Löcher nicht sieht. Es ist herzzerrei‎ßend! Heutzutage kann man Menschen ohne Internetverbindung nicht unterrichten. Es gab Schulen ohne Tafeln, sie hatten einfach nur ein paar bemalte Holzbretter. Den Schülern fehlen grundlegende Einrichtungen, und wir reden über Online-Unterricht, Tablets und so weiter. Seien wir ehrlich, wir sind ein Haufen ignoranter Heuchler, wenn wir uns nicht um die Bildung im ländlichen Raum kümmern, denn die meisten von uns kommen von dort. Dorfkinder haben nicht die Bildungsmöglichkeiten wie ihre Stadtkollegen, und das ist nicht fair. Wir kritisieren niemanden, sondern haben angefangen, etwas zu tun, weil wir glauben, dass wir es können. Und jeder kann das tun, was wir gerade tun!“



    BookLand will in diesem Jahr 20 Schulen im ländlichen Rumänien sanieren und möchte auch sonst noch etwas erreichen. Mihaela Petrovan über die Zukunftspläne der NGO:



    Unser Traum in diesem Jahr ist es, einige Partnerschaften zu schlie‎ßen und die erste Referenzschule für Rumänien zu bauen; von Grund auf neu gebaut, nach finnischem Vorbild, eine Schule, wie alle Schulen in Rumänien sein sollten, natürlich angepasst an unsere balkanischen Traditionen, mit unseren Lehrern und einem von uns vorgeschlagenen Lehrplan… alles kostenlos.“

  • Nachrichten 02.01.2021

    Nachrichten 02.01.2021

    In den letzten 24 Stunden sind fast 1.200 neue Fälle von SARS-CoV-2 Infektionen registriert worden – allerdings nach nur 4.400 Tests. Die meisten neuen Infektionsfälle wurden in Bukarest registriert. Auch 78 Corona-Tote wurden gemeldet, wobei die Zahl der Opfer seit Beginn der Pandemie bei fast 16.000 angekommen ist.

    Fast 12.000 Menschen in Rumänien wurden geimpft. Seit dem Start der Kampagne am 27. Dezember gab es in weniger als 30 Fällen geringfügige Nebenwirkungen. Die Behörden haben erneut dazu aufgerufen, sich aus offiziellen Quellen über die COVID-Impfkampagne zu informieren und haben auf die Verbreitung von Fake News zu diesem Thema aufmerksam gemacht.


    Die Zahl der SARS CoV-2-Infektionen hat weltweit inzwischen 84,4 Millionen überschritten. Mehr als 1,8 Millionen Menschen sind an Covid-19 gestorben.



    Die Getreideproduktion Rumäniens ist im vergangenen Jahr aufgrund der extremen Trockenheit, die einige landwirtschaftliche Gebiete im Land betroffen hat, im Vergleich zu 2019 um fast die Hälfte zurückgegangen. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums wurden etwas mehr als 17 Millionen Tonnen geerntet, im Vergleich zu 30 Millionen Tonnen im Jahr 2019. Der grö‎ßte Rückgang wurde bei Mais verzeichnet, etwa 45 %, und ein Rückgang von fast 41 % wurde bei Weizen verzeichnet. Nur bei Roggen fiel die Ernte um 26 % höher aus als im Vorjahr.



    Rumänen, die bisher im Ausland gearbeitet haben und zurückkehren wollen, können über die Finanzierungslinie “Unterstützung für die Ansiedlung von Junglandwirten” europäische Mittel in Höhe von 40.000 oder 50.000 Euro für landwirtschaftliche Betriebe im Land erhalten. Die Agentur für die Finanzierung von Investitionen im ländlichen Raum hält offiziell einen neuen Aufruf für Projekte zwischen dem 4. Januar und dem 4. Mai ab. Die finanzielle Ausstattung für diesen Aufruf beträgt 20 Millionen Euro.



    In Rumänien befindet sich die von einer Gruppe von Spezialisten entwickelte Strategie zur Digitalisierung des Bildungswesens noch bis zum 15. Februar in der öffentlichen Konsultation. Ziel ist es, dass 90 % der rumänischen Bevölkerung in der Lage sind, mit Computern auf einem durchschnittlichen Niveau zu arbeiten. Zudem sollten alle Bildungseinheiten in Rumänien mit Infrastruktur und technologischen Ressourcen ausgestattet werden, die an die ständigen Veränderungen angepasst sind.



    Die rumänische Regierung informiert im Internet zu den Veränderungen in den Beziehungen zu Gro‎ßbritannien, das ab dem 1. Januar 2021 nicht mehr Teil der Europäischen Union ist. Einige der wichtigsten und kostspieligsten Änderungen betreffen Europäer, die von nun an in Gro‎ßbritannien arbeiten oder studieren wollen. Wer in Gro‎ßbritannien arbeiten will, muss ein Visum beantragen, das kostenpflichtig ist und auf der Grundlage eines Punktesystems erteilt wird. Relevant sind dabei Jobangebote anerkannter britischer Unternehmen, ein Jahresgehalt von mindestens 25.600 ­£ und gute Englischkenntnisse. Rumänische und andere europäische Studenten, die ab dem nächsten akademischen Jahr in Gro‎ßbritannien studieren wollen, werden ebenfalls ein Visum benötigen, und die Studiengebühren werden erheblich höher sein. Bis letztes Jahr zahlten europäische Studenten die gleichen Studiengebühren wie ihre britischen Kommilitonen und hatten Zugang zu Bankkrediten, um ihr Studium zu finanzieren. Bürger der Europäischen Union, die das Vereinigte Königreich zu touristischen Zwecken besuchen wollen, benötigen jedoch kein Visum, wenn ihr Aufenthalt nicht länger als 6 Monate ist. Personen mit strafrechtlichen Verurteilungen von mehr als einem Jahr Gefängnis kann die Einreise in das Vereinigte Königreich verweigert werden.







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  • Fernunterricht: Trotz anfänglicher Schwächen wird Online-Unterricht immer besser

    Fernunterricht: Trotz anfänglicher Schwächen wird Online-Unterricht immer besser

    Auch der Bildungsbereich wird durch die neuen Regeln des sozialen Abstands neu gestaltet. Die Alternative zum Unterricht im Klassenzimmer ist der Online-Unterricht. Der Verband Young Initiative” hat rumänische Lehrerinnen und Lehrer eingeladen, sich in einem Webseminar, das den Online-Lehrmitteln gewidmet ist, über bewährte Praktiken auszutauschen. Die Lehrerinnen Ana Andronache und Maria Stan diskutierten zusammen mit Spezialisten der Personalentwicklung im Bildungsbereich über die Vor- und Nachteile des Online-Unterrichts über Web-Plattformen.



    Ana Andronache ist Englischlehrerin am Gymnasium Horia Hulubei“ in Măgurele (Landkreis Ilfov, unweit von Bukarest). Der Online-Unterricht habe den Umgang mit digitalen Ressourcen viel einfacher gemacht. Ana Andronache:



    Mir gefällt der Online-Unterricht, weil wir nicht mehr so viel ausdrucken müssen und nicht mehr so viel Papier und andere Materialien verschwenden. Jetzt ist es für uns sehr einfach, den Schülern Live-Materialien, Videos und Bilder zu zeigen, die wir ihnen schon immer zeigen wollten, aber die heute trendige Technik nicht hatten. Ein weiterer Vorteil, den ich in dieser Zeit entdeckte, ist, dass der Online-Unterricht auch für uns Lehrer eine gro‎ßartige Lernmöglichkeit ist — zumindest für mich war das so. Ich habe gelernt, mit vielen neuen Internet-Plattformen zu arbeiten, für die ich vorher nicht die Zeit gehabt hätte. Ich konnte diese Plattformen studieren und sehen, was sie mir bieten können.“




    Maria Stan unterrichtet Englisch am Internationalen Gymnasium für Informatik in Bukarest. Während der Zeit der sozialen Isolation fehlt ihr der direkte Kontakt zu den Schülern am meisten, und die Reaktion der Kinder sei ähnlich:



    Der grö‎ßte Nachteil des Online-Unterrichts ist die Einschränkung des menschlichen Kontakts. Anfangs waren wir alle aufgeregt, dass wir einen Weg gefunden hatten, uns zu sehen und in Kontakt zu bleiben. Auf der anderen Seite sagten mir die meisten Schülerinnen und Schüler, dass sie nie wieder die Schule schwänzen werden, weil sie die Arbeit im Klassenzimmer, diese typische Schulumgebung, wirklich vermissen.“




    Eines der wichtigsten Defizite des rumänischen Bildungssystems ist aber der fehlende Zugang zu Technologie. Die Lehrer versuchen, spezielle Lehrmethoden für die Schüler zu improvisieren, die keinen Computer mit Internetanschluss haben. Ana Andronache:



    Benachteiligt sind vor allem die Schüler in ländlichen Gebieten, die nicht so viel Zugang zu Technologie haben wie diejenigen in städtischen Gebieten. Aus den Erfahrungen anderer Kollegen kann ich Ihnen sagen, dass die Schüler auf dem Lande die WhatsApp-Anwendung und das Handy ihrer Eltern genutzt haben, denn oft gibt es nur ein einziges Smartphone in der Familie. Nach Gesprächen mit den Eltern fanden aber die Lehrer einen Zeitraum, in dem die Kinder Zugang zu diesem Telefon haben konnten. So gelang es den Lehrern, mit den Schülern in Kontakt zu bleiben und ihnen Unterrichtsaufzeichnungen, Videos, Fotos und alle notwendigen Materialien zu schicken. So wurde auch das Problem der Kinder mit eingeschränktem Internet-Zugang gelöst.“




    Natürlich ist es auch notwendig, die Atmosphäre im Klassenzimmer wieder zu finden, die den Lehr- und Lernprozess ermöglichte. Das Verhalten der einzelnen Schülerinnen und Schüler vor dem Bildschirm zu managen, kann eine echte Herausforderung sein, wei‎ß die Lehrerin Ana Andronache:



    Ein weiterer Aspekt, über den wir nachgedacht haben, ist der Übergang vom Unterricht im Klassenzimmer zum Online-Unterricht. Nach den Erfahrungen mit unseren Online-Schülern haben wir beschlossen, auf ein sogenanntes »Klassenzimmer-Management« zu bestehen. Aus meiner eigenen Erfahrung wurde mir klar, dass die Schüler dazu neigen, online miteinander zu diskutieren und auch während des Unterrichts eine Menge Emoticons zu verschicken. Deshalb sollten die Lehrkräfte klare Regeln einführen, die speziell für den Online-Unterricht entwickelt wurden. Es ist von Vorteil, diese Regeln von Anfang an festzulegen, dadurch wird die Online-Interaktion viel effektiver.“




    In dieser neuen, pandemiebedingten Situation, müssen alle, die am Online-Unterricht teilnehmen, darauf achten, dass sie die Privatsphäre und den persönlichen Raum aller Beteiligten respektieren. Das Mikrofon muss immer funktionieren, aber die Webcams der Schüler können auf Wunsch ausgeschaltet bleiben, räumt die Lehrerin ein.



    In der Online-Community diskutiert man auch viel über Einschränkungen, über das Respektieren der Privatsphäre und der Identität der einzelnen Personen. In unserem Fall war es wichtig, herauszufinden, wer auf die Webcam verzichten möchte, und wir respektierten diesen Wunsch bei jedem Schüler. Es war für uns nicht zwingend erforderlich, das die Schülerinnen und Schüler die Zoom-Anwendung mit eingeschalteter Kamera benutzen. Sie konnten auch ohne Video am Unterricht teilnehmen.“




    Die Unterrichtsroutine, die normalerweise die Schülerinnen und Schüler auf den Unterricht vorbereitet und von den Psychopädagogen als äu‎ßerst nützlich erachtet wurde, kann in den Online-Kursen weiterhin beibehalten werden. Ausspracheübungen, Wortspiele, Staffelspiele oder auch kleine körperliche Übungen können die Konzentrationsfähigkeit im Unterricht erhöhen, sagt die Lehrerin Ana Andronache:



    Erwähnenswert ist auch der routinemä‎ßige Teil des Unterrichts. Meiner Erfahrung nach ist es auch in der Online-Umgebung sehr vorteilhaft, diese Möglichkeit zu haben, insbesondere für Gymnasiasten. Im Moment gibt es im Internet verschiedene Energizer-Übungen mit sehr schönen Fragen.“




    Bis die Schülerinnen und Schüler wieder ins Klassenzimmer zurückkehren können, werden die besten Methoden des Online-Unterrichts von den Lehrerinnen und Lehrern in Rumänien laufend erprobt und bewertet. Dies ist natürlich nur mit der Hilfe, der Unterstützung und der prompten Reaktion von Schülern und Eltern möglich.

  • Die Woche 27.03.–01.05.2020 im Überblick

    Die Woche 27.03.–01.05.2020 im Überblick

    Neue Militärverordnung zum stufenweise Ausstieg aus dem Lockdown



    Der Ausstieg aus dem Lockdown wird beginnend mit dem 15. Mai schrittweise erfolgen, kündigte Innenminister Marcel Vela an. Er teilte am Montag die jüngsten Entscheidungen der Behörden in Bukarest im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie mit. In einer neuen Militärverordnung, der mittlerweile 10., beziehen sich die Ma‎ßnahmen hauptsächlich auf Menschen über 65 Jahre, die vorsorglich bisher nur zwei Stunden ihre Wohnung verlassen durften. Sie konnten nur zwischen 11 und 13 Uhr zum Einkaufen, oder und Dringliches zu erledigen, nach Drau‎ßen gehen. Von nun an dürfen sie von 7–11 Uhr und von 19–22 Uhr das Haus verlassen. Die Gründe sind die gleichen geblieben: Zum Einkaufen, um die Grundbedürfnisse von Menschen und Haustieren zu decken; um aus gerechtfertigten Gründen einen Minderjährigen zu begleiten oder zu pflegen, Kranken- oder Behindertenpflege, im Falle des Todes eines Familienmitglieds; kurze Aufenthalte in der Nähe des Hauses/Haushalts, die sich auf individuelle körperliche Aktivität beziehen sowie für die Bedürfnisse der Haustiere. Der Innenminister kündigte ebenfalls die Verlängerung bis zum 15. Mai des Flugverbots von und nach 13 Staaten an.



    Die Aussetzung von Flügen nach Spanien und von Spanien musste ab dem 28. April um einen Zeitraum von 14 Tagen verlängert werden, da die bisherige Frist Anfang der Woche ablief, sagte der Minister und merkte an, dass die Aussetzung von Flügen nach Österreich, Belgien, der Schweiz, den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich Gro‎ßbritannien und Nordirland, den Niederlanden, der Türkei und dem Iran, Italien, Frankreich und Deutschland bis einschlie‎ßlich zum 14. Mai verlängert wird.




    Ma‎ßnahmen zur Wiederankurbelung der rumänischen Wirtschaft




    Entscheidungsträger in Bukarest ergreifen Ma‎ßnahmen zur Wiederbelebung der von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Wirtschaft. Ein neu ins Leben gerufenes Förderprogramm soll die kleinen und mittelständischen Unternehmen in Rumänien unterstützen. Für die KMU, die von dieser durch die Coronavirus-Pandemie hervorgerufenen Situation erheblich betroffen sind, wurde unter anderem das Programm IMM Invest konzipiert, das durch den Zugang zu staatlich garantierter Finanzierung Liquidität für laufende Geschäfte oder Investitionen bereitstellen soll.



    Ursprünglich am 17. April gestartet, aber genau zum Zeitpunkt der Eröffnung blockiert — nachdem das entsprechende Online-Portal Hunderttausende von Zugriffen pro Minute registriert hatte –, wurde die Anwendung des Programms IMM Invest Romania am 28. April in Betrieb genommen, wobei die Website vom Sondertelekommunikationsdienst betrieben wird. Von der ersten Stunde an bewarben sich fast 20.000 Unternehmer auf der Online-Plattform. Die Finanzierungskosten werden zu 100% vom Staat subventioniert, und die Beträge, die beantragt werden können, sind beträchtlich. Die Unternehmer können sich bis Ende des Jahres und bis zur Ausschöpfung der zugewiesenen Obergrenze von 15 Milliarden Lei (ca. 3 Milliarden Euro) bewerben. Das Programm wird von allen Parlamentsfraktionen unterstützt. Die Dringlichkeitsverordnung, die den Betrieb des Programms IMM Invest regelt, wurde am Dienstag im Senat als Oberkammer ohne wesentliche Änderungen verabschiedet.




    Schulunterricht wird erst im September wieder aufgenommen



    Die im März geschlossenen Bildungseinrichtungen sollen erst im September wieder öffnen — das haben die Behörden vor dem Hintergrund der Pandemie beschlossen. Am Montag erklärte Präsident Klaus Iohannis, dass Schulen, Kindergärten und Unis vorerst geschlossen bleiben und erst im September zu Beginn des neuen Schuljahrs öffnen werden. Sie bieten bis zu dem Zeitpunkt weiter Fernunterricht per Internet an. Das Bildungsministerium teilte mit, dass Schüler und auch Lehrer, die keinen Zugang zur nötigen Technik haben, von den Schulen und Schulämtern unterstützt werden — ihnen soll Lernmaterial ausgegeben werden. Ressortchefin Monica Anisie sagte, dass die bisherige Leistung der Schüler als Mittel von mindestens zwei Zensuren oder Bewertungen berechnet werde — zudem werden keine Klassenarbeiten mehr geschrieben und der nicht durchgenommene Stoff wird später nachgeholt.




    Extreme Dürre im Sommer erwartet



    Rumänien steht vor einer schweren Dürre. Einige Experten befürchten, diese könnte noch schlimmer werden als die gro‎ße Dürre im Jahr 1947. Im Jahr 2015 wurde in Rumänien ein breitangelegtes Programm zur Sanierung des alten Bewässerungssystems in Angriff genommen, mit dem innerhalb von fünf Jahren, d.h. bis Ende 2020, eine bewässerbare Fläche von etwa zwei Millionen Hektar erreicht werden sollte. In Wirklichkeit können derzeit nur etwa 850.000 Hektar bewässert werden. Das Programm wurde um weitere zwei Jahren verlängert. Grundsätzlich können 10% der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Landes bewässert werden, die Landwirte stellten jedoch Anträge für lediglich etwa 100.000 Hektar, erklärte Landwirtschaftsminister Adrian Oros.



    Die Situation ist dramatisch, denn obwohl Rumänien für fruchtbare Felder und ertragreiche Ernten bekannt ist, hängt die rumänische Landwirtschaft immer noch stark von den Wetterbedingungen ab. In den letzten Monaten hat es aber fast gar nicht geregnet. Der Schnee, der im letzten Winter fiel, ist nicht der Rede wert. Minister Adrian Oros spricht von einer historischen, starken und extremen Dürre, wie wir sie in den letzten Jahrzehnten nicht gehabt haben. Besonders schlimm ist die Lage in der Dobrudscha, in der Bărăgan-Ebene und in der Moldau, d.h. im Südosten, Süden und Osten des Landes.



    Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums sind bereits drei Millionen Hektar Anbaufläche gefährdet, am stärksten betroffen sind Raps, Gerste, Weizen und Roggen. Viele Landwirte warnen, dass wir im Herbst mehr für Brot bezahlen werden müssen. Die Behörden halten dagegen, dass es für solche Annahmen zu früh sei. In einem Interview mit einem privaten Fernsehsender beschwichtigte Minister Adrian Oros, dass der Inlandskonsum selbst bei einer Halbierung der Produktion gewährleistet sei.

  • Liegt die Zukunft des Bildungswesens im Online-Unterricht?

    Liegt die Zukunft des Bildungswesens im Online-Unterricht?

    Die COVID-19-Pandemie hat die Gesellschaft erheblich verändert, wenn auch nur vorübergehend, indem sie die Interaktionen auf ein absolut notwendiges Ma‎ß reduziert hat, das beispielsweise zu Beginn des Jahres unvorstellbar war. Wie in einem Katastrophen-Film aus Hollywood bleiben die meisten Menschen zu Hause, meiden sich gegenseitig und übertragen ihr soziales Leben und ihre Aktivitäten online.




    Das Virtuelle scheint in vielen Bereichen des Alltagslebens zur neuen Realität zu werden. Die oft kritisierte virtuelle Welt wird nun gefördert. Es werden Geld, Zeit und sogar Emotionen darin investiert. Und das nicht nur für die Zeit der Pandemie, sondern wahrscheinlich auch für nachher. Eine neue Welt zeichnet sich am Horizont ab, und es bleibt zu entdecken, inwieweit sie sich etablieren wird. Ein Teil dieser möglichen Welt ist auch die Bildung, die in den Tagen der Pandemie auf Online-Plattformen verlagert wurde.



    Lehrer und Schüler aller Altersgruppen, aber auch Eltern, jeder von sich zu Hause aus, versuchen eine neue Art der Sozialisierung und Interaktion, um die Schule voranzubringen. Für die einen schwieriger, für die anderen ein Kinderspiel“, für manche finanziell oder technisch fast unmöglich, für die anderen einfach nicht möglich — die Dinge bewegen sich vorwärts in Richtung einer bereits neuen Selbstverständlichkeit, auch wenn mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten.



    Wir haben den Vorsitzenden der Rumänischen Akademie, Professor Ioan Aurel Pop, gefragt, wie seiner Meinung nach die Zukunft des Fernunterrichts aussehen könnte.



    Ich sehe diese Lösung als eine Notlösung in diesen Augenblicken, in denen wir uns nicht von Angesicht zu Angesicht mit unseren Schülern und Studenten treffen können, aber sie ist keine langfristige Lösung. Die Schule erfordert, seitdem sie von den Griechen und Römern besser organisiert wurde, die Anwesenheit des Lehrers, des Professors, von Angesicht zu Angesicht mit denen, für die ihre Botschaft bestimmt ist. Deshalb glaube ich nicht, dass Fernunterricht eine dauerhafte Lösung ist. Folglich glaube ich nicht, dass es notwendig sein wird, den Unterricht so umzugestalten. Es könnte durchaus vorkommen, dass diese Lösung mehr als bisher angewandt wird, denn Fernunterricht gibt es auch derzeit in den rumänischen und internationalen Hochschulen. Es könnte sein, dass einige Leute ihn bevorzugen, aber ich wiederhole, ich bleibe bei der Meinung, dass der klassische Unterricht, von Angesicht zu Angesicht, mit dem Blick des Schülers in die Augen des Lehrers, mit der Emotion, die der Lehrer vermittelt, durch nichts ersetzt werden kann. Die menschliche Botschaft wird von Menschen zu Menschen übermittelt.“




    Das Bildungsministerium in Bukarest unternimmt jedoch einen mutigen Schritt und will die Lehrer auf den Online-Unterricht vorbereiten, damit es für andere Situationen gerüstet ist, in denen Schulen geschlossen werden müssen, wie es während des Notstands geschehen ist. So werden in den Lehrstoff der psychopädagogischen Erstausbildungsprogramme die Disziplinen der didaktischen Ausbildung und der spezialisierten Praxis für die Entwicklung von Fähigkeiten zur Integration von Technologie in den Lehr-Lern-Evaluationsprozess in der voruniversitären Ausbildung eingeführt. Eine Sammlung von Ressourcen, die für die Fortsetzung des Online-Unterrichts benötigt werden, steht Lehrern, Studenten und Eltern bereits zur Verfügung und ist auf einem speziellen Portal gebündelt. Das Bildungsministerium regelt auch die Verpflichtung der Schüler und Studenten fest, an den Online-Kursen teilzunehmen und fordert die Eltern auf, die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen.



    Professor Varujan Pambuccian, Mathematiker und Informatiker, glaubt nicht an die Langlebigkeit dieser Art von Unterricht.



    Ich glaube, dass wir nach der gegenwärtigen Krise keine sehr rasche Entwicklung dieser Art des Lernens erleben werden. Denn wenn die Krise vorüber ist, werden wir uns wieder im klassischen Paradigma befinden und dieses vorantreiben. Ich wei‎ß nicht, ob das wünschenswert ist oder nicht, das ist schlie‎ßlich eine Frage der Notwendigkeit. Ich meine, wir müssen vorsichtig sein — wenn so etwas an einem bestimmten Ort gebraucht wird, dann ja, es ist wünschenswert. Wenn an einem anderen Ort kein Bedarf für so etwas besteht, ist es natürlich nicht wünschenswert. Aber das Problem ist folgendes: Ausgehend von dieser Idee mit der flächendeckenden Einführung von Computern, bei der wir überall das Label »E« draufsetzen, hat es Länder gegeben, die die Dinge in die falsche Richtung zwangen — meiner Meinung nach. Ich wiederhole: Lernen ist ein sozialer Prozess, Lernen ist die Entdeckung zusammen mit einem Betreuer — dem Lehrer — einiger Dinge, die die Gesellschaft sich wünscht, dass sie von den Kindern entdeckt werden. Das ist hier sehr wichtig. Diese Sache mit der gemeinsamen Entdeckung, mit dem sozialen Prozess des Lernens, wenn wir darüber nachdenken, geht von unserer mentalen Struktur der Anthropoiden aus und hat sich nicht radikal verändert. Hier müssen wir eine Lösung finden, um das, was in unserer kulturellen DNA sehr gut verankert ist, online zu bringen. Ansonsten kann es für uns natürlich sehr leicht aufregend werden, es kann sehr einfach sein, zu versuchen, die Dinge zu erzwingen, aber die Dinge werden in ihre normale Laufbahn zurückkehren, weil das die Art und Weise ist, wie unser Gehirn aufgebaut ist.“




    Andererseits gibt es eine Reihe von konkreteren Fragen, die von verschiedenen Vertretern der Zivilgesellschaft in den Vordergrund gebracht werden, wie z.B. der Internetzugang in ländlichen oder abgelegenen Gebieten, die finanzielle Leistungsfähigkeit von Eltern und Lehrern, die Möglichkeit der Beaufsichtigung von Kindern, IT-Kenntnisse, die logistische Unterstützung, die von den Schulen geleistet werden kann.



    Laut einer Studie waren in Rumänien Zoom, WhatsApp, Google Classroom und Facebook die am meisten genutzten Ressourcen im Fernunterricht während der Aussetzung des Unterrichts und der Vorlesungen. 36% der teilnehmenden Lehrer und Schulleiter gaben an, dass sie Kurse über den Einsatz digitaler Werkzeuge besucht hätten. Nur einer von fünf Lehrern gab an, vor der Aussetzung des Unterrichts einen Laptop benutzt zu haben, und 19% gaben an, einen Beamer benutzt zu haben. Nur einer von zehn benutzte digitale Websites und Plattformen und 7% benutzten digitale Lehrbücher im Klassenzimmer. Am häufigsten benutzen die Schüler und Studenten die Plattform für Mathematik, gefolgt von den Fächern Rumänische Sprache und Literatur und Fremdsprachen.

  • Ab 1. März treten neue Lohnerhöhungen in Kraft

    Ab 1. März treten neue Lohnerhöhungen in Kraft

    Die rumänische Regierung verspricht neue Lohnerhöhungen im öffentlichen Gesundheitswesen, die ab dem 1. März in Kraft treten sollen. Die Ma‎ßnahme betrifft sowohl die Vergütung von Ärzten als auch von Krankenpflegern, ihre Gehälter sollen den für das Jahr 2022 vorgesehenen Höchststand erreichen. Arbeitsministerin Lia Olguţa Vasilescu kommt zu Wort mit Einzelheiten:Das Gehalt eines Oberarztes soll von 4.000 auf 15.000 Lei steigen. Dazu kommen Zuschüsse für Dienstalter. Die Gehälter im öffentlichen Gesundheitswesen werden infolgedessen sehr hoch sein und wir sind sehr erfreut darüber, dass im vorigen Jahr, nachdem wir Lohnerhöhungen vesprochen haben, die Abwanderung von Ärzten ins Ausland um 40% gesunken ist. Wir hoffen, ab diesem Jahr die Auswanderung rumänischer Ärzte ins Ausland zu stoppen. Wir brauchen unsere Ärzte, es gibt so viele Kliniken, die neue Stellen für Ärzte ausschreiben und niemand bewirbt sich darum.”



    Laut dem neuen Vergütungsgesetz soll das Brutto-Gehalt eines Assistenzarztes im ersten Jahr der Facharztausbildung bei 5.700 Lei (1200 Euro), gegenüber 2.631 Lei (560 euro) liegen. Ein Krankenpfleger soll von nun an 4.345 lei (930 Euro) im Vergleich zu 3.450 Lei (740 Euro) laut dem Lohnniveau im Monat Januar verdienen. Auch für Lehrkräfte gibt es Lohnerhöhungen beginnend mit dem 1. März. Lehrer in voruniversitären Bildungseinrichtungen sollen von nun an 5.922 Lei (1270 Euro) im Vergleich zu 4.935 Lei (1060 Euro) verdienen, während das Brutto-Gehalt von Universitätsprofessoren mit 40 Jahren Dienstalter sogar auf 11.103 Lei (2380 Euro) steigen soll. Januar 2018 lag das entsprechende Gehalt bei 9.252 Lei (1985 Euro).



    Darüber hinaus, soll das Kabinett Dăncila eine Reihe von Änderungen in den Eilerlass einbringen, der Monat Dezember verabschiedet wurde, teilte im Anschlu‎ß Arbeitsministerin Vasilescu mit. Die besagten Änderungen sehen Lohnerhöhungen für verschiedene Kategorien von Staatsbediensteten, erläuterte Vasilescu. Die Arbeitsministerin wies auf den Fall der Vorsitzenden von Zentren für Kinderschutz und Sozialhilfe hin: “Die Gehälter der Vorsitzenden von Kinderschutzzentren sind um 300 Lei gesunken. Ich denke, wir sollen die Honorarrichtlinien in ihrem Fall ändern, es handelts sich ja um Leiter von Einrichtungen, die Dutzende oder Hunderte untergeordnete Mitarbeiter haben.” Der besagte Eilerlass liegt derzeit dem Parlament vor, in der kommenden Woche soll er im Fachausschuss der Abgeordnetenkammer besprochen werden.








  • Neue Regelungen zum Abitur

    Neue Regelungen zum Abitur

    Zum ersten Mal in der Geschichte des postkommunistischen rumänischen Bildungswesens startet die Abiturprüfung dieses Jahr schon im Februar. In einer ersten Etappe legen die Schüler mündliche Prüfungen in der Muttersprache und einer internationalen Fremdsprache ab. Zudem werden jetzt ihre Computer-Kenntnisse getestet. 177.000 Zwölftklässler oder die in den letzten Jahren die Schule abgeschlossen, aber keine Abiturprüfung geschafft hatten, werden bis zum 22. Februar die Prüfungen ablegen. Bei den Februar-Prüfungen bekommen die Schüler keine eigentlichen Zensuren, ihre Leistung wird nur mit bestanden“ oder nicht bestanden“ bewertet. Die zweite Etappe der Abitur-Prüfung, die schriftliche, wird zwischen dem 25-28 stattfinden.



    Der Prüfungs-Kalender wurde vom ehemaligen Bildungsminister, Liviu Pop, nach Absprache mit den Vertretern der Eltern und Schüler festgelegt. Mittlerweile legte das Kabinett vom Ex-Premier Mihai Tudose sein Amt nieder. Der ehemalige Ressortminister Liviu Pop erklärte als er noch im Amt war, dass die Zeit vor den schriftlichen Prüfungen für die Schüler zu hektisch sei. Diese Teilung der Prüfungen sollte den Schülern gut tun. Die Bildungs-Gewerkschaften warnen, dass die Änderung des Prüfungs-Kalenders zu seltsamen Situationen führen, die das jetzige Gesetz nicht berücksichtigt. Am Ende des Jahres wird es Schüler geben, die in manchen Fächern Nachprüfungen schreiben werden oder die das Jahr wiederholen müssen. Natürlich könnten diese nicht die schriftlichen Prüfungen im Juni ablegen. Unter den jetzigen Bedingungen, könnte es aber dazu kommen, dass diese schon einen Teil der Abiturprüfung hinter sich haben.



    Schlussfolgerungen über die neuen Regeln wird man wohl erst im Sommer ziehen können. Man wird dann diese Abiturprüfung mit der von 2017, als die besten Ergebnisse der letzten acht Jahre verzeichnet wurden, vergleichen können. Knapp 73 % der Schüler haben letztes Jahr die Abiturprüfung geschafft. Das waren fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Nur 97 der über 135.000 landesweit angemeldeten Schüler haben die maximale Zensur erzielt. Die besten Ergebnisse wurden in den Landkreisen Sibiu, Bacău, Iaşi, und Cluj verzeichnet. Schlusslichter waren die Landkreise Ilfov und Giurgiu, im Süden des Landes. Minister Pop sagte damals, die Schüler hätten sich besser auf die Prüfung vorbereitet, daher die besseren Ergebnisse. Die Prüfungen seien nicht leichter als in den Vorjahren gewesen.



    Im Vorjahr fehlten aber nicht die technologischen Gymnasien, in denen kein Zwölftklässler die Abiturprüfung bestand. Damals forderten die Liberalen aus der Opposition das Bildungsministerium, umgehend Ma‎ßnahmen zu treffen. Die Abiturprüfung sei in der letzten Zeit zu einer Formalität geworden, die lediglich darauf abziele, dass viele Gymnasiumsabsolventen zu geringqualifizierten Arbeitslosen werden, die weder praktische Kompetenzen noch reale Chancen besitzen, auf den Arbeitsmarkt integriert zu werden, so die Liberalen aus der Opposition.




  • Bildung im ländlichen Milieu: Programme gegen Schulabbruch

    Bildung im ländlichen Milieu: Programme gegen Schulabbruch

    EU-Statistiken belegen, dass die Schulabbrecherquote in Rumänien 2016 bei 18,5% lag und damit über den Vorjahreswerten lag. Schwerwiegend ist die Lage in ländlichen Gebieten, dort brechen wesentlich mehr Kinder die Schule ab als in den Städten. Das Gefälle zwischen Stadt und Land wurde auch von einer Studie der Stiftung World Vision Romania erfasst. Dabei sei es um mögliche Investitionsprojekte für die Bildung in ländlichen Gebieten gegangen, wie Gabriela Onofrei, Projektmanagerin bei der Stiftung, erklärt.



    Die Angaben aus dem Bildungsministerium deuten auf einen Unterschied von 24 Prozentpunkten zwischen Stadt und Land hin, wenn es um die Partizipationsrate an Bildung geht. Eine von zehn Schulen aus den Dörfern und Gemeinden schafft es nicht, mit allen Grundschülern, die beim Schuleintritt dabei waren, die fünfte Klasse zu erreichen. Nach den ersten acht Klassen haben die Hälfte aller Schulen in ländlichen Gebieten Schulabgänger. Die meisten Schulabbrecher sind aber in den Gymnasien ab der 9. Klasse festzustellen. Nur ein gutes Viertel aller Gymnasien meldet keine derartigen Fälle. Mehr als 40% der Schulabgänger nach Abschluss der achten Klasse bleiben den heimatlichen Gemeinschaften auf dem Lande erhalten, wo sie im Haushalt mit anpacken.“




    Leider ist das aber nicht das einzige schwerwiegende Problem für das Bildungssystem in ländlichen Gebieten. Die durchschnittliche Leistung bei der sogenannten Landesbewertung 2017, der Zulassungsprüfung nach der achten Klasse für das Gymnasium, lag auf dem Land um gut einen Notenpunkt unter dem Durchschnitt in der Stadt. Und das ist eigentlich auch genau die Stufe für die Verschärfung und Anhäufung der Probleme — das Ende des rumänischen Grundschulzyklus und der Beginn der Gymnasiumsstufe. Hier nehme die Schulabbrecherquote rapide zu, denn in ländlichen Gebieten gebe es viel weniger Gymnasien und die Schüler müssten lange Schulwege in Kauf nehmen, sagt Gabriela Onofrei von World Vision Romania.



    Es ist sehr schwierig für ein Kind vom Lande, ein Gymnasium zu besuchen, die langen Strecken, die zurückgelegt werden müssen, spiegeln sich auch in unserer Studie wider. Mehr als 18% der Befragten haben angegeben, dass die Schule schwer zu erreichen ist, dass man von Zuhause etwa 90 Minuten dafür braucht. Und hier lassen sich auch beachtliche Leistungsunterschiede zwischen den Kindern feststellen. Wir haben auch einen Durchschnitt der Noten bei der Landesbewertung vorliegen und der Anteil der Schüler, die unter der Mindestnote 5 abgeschlossen haben, ist in ländlichen Gebieten dreimal so hoch als in der Stadt. Der Anteil der Leistungen über Note acht, was etwa einer Zwei in Deutschland entspricht, ist zwanzig Mal so hoch in der Stadt.“




    Mit ihrem Programm Ich will in die Neunte“ will die Stiftung World Vision Schüler zur Fortsetzung ihrer Ausbildung ermutigen. Das Programm läuft bereits seit zehn Jahren, und in diesem Zeitraum haben gut 1300 Schüler jeweils ein monatliches Stipendium von einem Sponsor erhalten, um die Schule nicht abzubrechen. Ein weiteres Programm hei‎ßt in freier Übersetzung Brot und Morgenrot“ — dieses bietet Grundschülern eine warme Mahlzeit und Betreuung bei den Hausaufgaben.



    Darüber hinaus gibt es in ländlichen Gebieten nicht genügend Lehrkräfte, viele Lehrer müssen pendeln. Und au‎ßerdem fällt ein gro‎ßes Gefälle zwischen Land und Stadt auf, wenn es um Qualifikationen der Lehrer geht. Promovierte oder erfahrene Lehrkräfte mit Lehramtsdiplom ersten Grades arbeiten vor allem in städtischen Schulen, während auf dem Lande vorwiegend Referendare und unerfahrene Lehrer unterrichten. Auf der Suche nach einem allgemeinen Lagebild der Lehrkräfte in ländlichen Gebieten unterhielten wir uns mit Ema Barbă, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit beim Programm Teach for Romania“.



    Statistisch werden 96% der Kinder, die auf dem Land zur Welt kommen, nie ein Hochschulstudium absolvieren. Bei den Roma-Kindern sind es sogar 99%. Gleichzeitig sind die Humanressourcen begrenzt, ich meine damit die Anzahl der Lehrkräfte in ländlichen Gebieten. Die Arbeitsplätze dort sind bei den Lehrkräften nicht besonders begehrt. Deshalb finden wir, dass es auch in dieser Hinsicht viele Lücken zu füllen gilt. Es müssen die Stellen in den ländlichen Schulen besetzt werden, so dass möglichst viele Kinder Zugang zu einer hochwertigen Ausbildung bekommen.“




    Um dieses Ziel zu erreichen, bietet das Programm Teach for Romania“, das Teil des internationalen Netzwerks Teach for All“ ist, mehrere Ma‎ßnahmen an. Dadurch erhofft man sich, professionelle Lehrkräfte für die Schulen auf dem Land anzuwerben und zu integrieren. Die Vorauswahl und das spätere Programm hätten gezeigt, dass es recht viele Interessenten gibt, so Ema Barbă.



    Wir haben momentan 66 Lehrkräfte in unserem Programm. Zwei Generationen von Absolventen waren zwei Jahre lang an den Ma‎ßnahmen des Programms beteiligt und sind heute auf diversen Ebenen der Zivilgesellschaft tätig. Derzeit sind wir in über 70 Schulen in 12 Landkreisen tätig. Im vergangenen Jahr haben sich mehr als 1000 Personen für eine Stelle im Lehramt von Teach for Romania beworben. Wir waren erfreut, zu sehen, dass so viele Menschen, die in vielen Bereichen arbeiten könnten, entschieden haben, im öffentlichen Bildungssystem zu unterrichten, und vor allem in benachteiligten Regionen.“




    Das Programm umfasst vier Etappen, in den ersten zwei geht es um die Lehrerausbildung. Die dritte Etappe ist der eigentliche Unterricht über einen Zeitraum von zwei Jahren. Die letzte Etappe beginnt am Ende der zweijährigen Periode, wenn die Teach for Romania“–Lehrer die Möglichkeit haben, ihre Tätigkeit im Lehramt fortzusetzen oder in verwandte Arbeitsbereiche zu wechseln, die die Bildungsreform mitunterstützen.

  • Grünes Licht für den Gesetzentwurf zur einheitlichen Entlohnung

    Grünes Licht für den Gesetzentwurf zur einheitlichen Entlohnung

    Nach heftigen Debatten hat das umstrittene Regierungsvorhaben über die einhetiliche Entlohung grünes Licht bekommen. Das Projekt war vor kurzem in Frage gestellt worden, nachdem die Arbeitsministerin Lia Olguţa Vasilescu bekanntgab, dass die Gehaltserhöhungen im öffentlichen Sektor nicht mehr als geplant, am 1. Juli, in Kraft treten werden, sondern erst am 1. Januar 2018. Das Parlament habe mehrere Änderungen zum Gesetz angenommen, die den Betrag von 32 Milliarden Lei (umgerechnet 7 Milliarden Euro) überschritten hätten. Auf diesen Betrag würden sich die Auswirkungen des Gesetzes auf den Haushalt für den Zeitraum 2017-2022 beziffern, erläutert die Arbeitsministerin.



    Die Gehälter im Bildungs-und Gesundheitswesen sollen dennoch erst März 2018 erhöht werden. Nur somit könne das Gesetz aus dem Staatshaushalt finanziert werden, sagte seinerseits der Finanzminister Viorel Ştefan. Weitere Änderungen zum besagten Gesetz seien ebenfalls vorgenommen worden. Dazu die Gewährung einer 10% Stresszulage für Lehrkräfte und eines 55% Zuschusses für Beamte, die europäische Fonds verwalten. Die 40% Zulage für das Personal im Verteidigungssektor und für Beamte, die einen besonderen Status genießen sowie für Beamte, die nach den Programmstunden einsatzbereit sein müssen, soll hingegen abgeschafft werden. Selbst wenn sie ebenfalls zur Kategorie Staatsbedienstete angehören, sollen die Gehälter der Abgeordneten und Senatoren ab dem 1. Juli dieses Jahres erhöht werden.



    Arbeitsministerin Vasilescu erläutert: “Die Gehälter im Bildungs-und Gesundheitswegen wurden dieses Jahr um 15% erhöht, im Sektor der öffentlichen Verwaltung sind sie um 20% gestiegen, vorigen Monat gab es Lohnerhöhungen um 20% bei Umweltagenturen und beim Biosphärenreservat Donaudelta. Ab dem 1. Juli werden die Gehälter der Abgeordneten und Senatoren sowie der Beamten der lokalen Verwaltung erhöhnt. Die letzten Kategorien stehen auf derselben Gehaltstabelle und das kann nicht geändert werden.“



    Der Vorschlag der Arbeitsministerin, einige Gehaltserhöhungen ab dem ersten Juli und andere ab 2018 in Kraft zu setzen, löste heftige Kritik seitens der Gewerkschaften aus. Der Gewerkschaftsbund Cartel Alfa fordert, dass alle Lohnerhöhungen im öffentlichen Sektor gleichzeitig umgesetzt werden. Die national-liberale Partei PNL aus der Opposition kritisiert ebenfalls das Regierungsvorhaben und wirft der sozial-liberalen Regierung Inkohärenz vor. Laut der sich ebenfalls in der Opposition befindenden Union Rettet Rumänien USR, sei dieses Projekt unbefriedigend für alle Kategorien von Staatsbediensteten. Die Union forderte im Anschluß den Rücktritt der Arbeitsministerin Lia Olguţa Vasilescu.