Tag: Bistritz

  • Vatra Dornei in der Bukowina: Traditionen und Wintersport

    Vatra Dornei in der Bukowina: Traditionen und Wintersport

    Obwohl er heute nicht mehr an den damaligen Glanz anknüpfen kann, bietet er zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Die Stadt ist fast vollständig von Bergen umgeben, weshalb es für Wintersportarten besonders taugt. Die moldauische Stadt ist aber auch für ihre Thermalquellen bekannt. Wie sich der Gebirgsort in den letzten Jahren entwickelte, erfahren wir von Andrei Bălău, Mitarbeiter im Touristen-Informationszentrum Vatra Dornei:



    Bis vor kurzem war Vatra Dornei als Kur- und Badeort sowie als besonders für Wintersportler günstiger Gebirgsferienort bekannt. Das waren die zwei traditionellen Tourismusformen, die in Vatra Dornei praktiziert wurden. Mittlerweile haben wir eine neue Philosophie entwickelt — wir legen derzeit hohen Wert auf aktiven Tourismus. Die Touristen haben die Möglichkeit, Wildwasserfahrten am Bistritz-Fluss zu buchen. Eisklettern im Rarău-Gebirge oder in Pietrele Doamnei und Mountain Biking sind weitere Möglichkeiten zur aktiven Freizeitgestaltung. Wir arbeiten mit erfahrenen Bergführern zusammen. Ab diesem Jahr wollen wir jede Woche Wildwasserfahrten, Kletteraktionen und Bergwanderungen organisieren. Au‎ßerdem fördern wir alte herkömmliche Bräuche und Sitten in der Bukowina. Die Bukowina ist eine der wenigen Regionen, in denen Bräuche und Sitten in unverfälschter Form immer noch erhalten geblieben sind und unmittelbar erlebt werden können.“




    Im Zentrum des Ferienortes liegt ein wunderschöner Naturpark. Er ist berühmt für die besucherfreundlichen Eichhörnchen, die hier leben. Der Park und das sich in der Nähe befindende Kasinogebäude erinnern an die berühmten Kurorte im Westen Europas. Zwei weitere Sehenswürdigkeiten im Ferienort sind das Naturkunde- und Jagdmuseum bzw. das Ethnografie-Museum.



    In Vatra Dornei gibt es derzeit vier zugelassene Skipisten und eine Langlaufloipe. Die gesamte Beförderungskapazität liegt bei rund 5.000 Personen pro Stunde. Die Telescaun- (= Sessellift-) Skipiste hat eine Länge von fast 3.000 m. Bergauf geht es mit einem Sessellift, der eine atemberaubende Aussicht bietet. Auch wenn man kein Schifahrer ist, lohnt sich die Fahrt mit dem Sessellift. Die Bergfahrt dauert etwa 25 Minuten, die Talfahrt ebenfalls. Die Parc“-Skipiste ist das A und O des Skigebietes. Sie ist leicht zugänglich und beginnt direkt hinter den zwei modernen Kurhotels vor Ort. Die Schipiste ist mit zwei Skilifts und einem Babyski ausgestattet. Skiverleih und Skischulen stehen auch im Angebot. Die Parc“-Skipiste ist besonders für Anfänger geeignet. Die Skipiste Veveriţa“ (Eichhörnchen“) steht unter der Obhut der Stadtverwaltung. Sie ist mit einem Skilift und mit Nachtbeleuchtung ausgestattet. Am Fu‎ße der Skipiste Parc“ gibt es eine Snowtubing-Bahn. Unmittelbar in der Nähe ist auch eine Schischule. Die Langlaufloipe liegt in der Nähe der Skipiste Veveriţa“ und hat eine Länge von 5 Km. Mit einem geringen Schwierigkeitsgrad taugt sie besonders für Anfänger.

  • Piatra Neamţ: Kunst und Kultur mitten im Kleinstadtidyll

    Piatra Neamţ: Kunst und Kultur mitten im Kleinstadtidyll

    19 Museumskollektionen und eine Kunstgalerie, frische Luft, Wald und Berge und eine märchenhafte Stimmung — um all das zu genie‎ßen, laden wir Sie heute auf eine Reise nach Piatra Neamţ, der Hauptstadt des nordöstlich gelegenen Kreises Neamţ, ein. Piatra Neamţ liegt in der historischen Region Moldau, am linken Ufer der Bistritz, umgeben von Ausläufern der Ostkarpaten, den Bergen Pietricica, Cozla, Cernegura und Bâtca Doamnei.



    Die meisten Attraktionen und touristischen Sehenswürdigkeiten liegen in der Innenstadt. Der ehemalige Fürstenhof erinnert an die glorreiche Vergangenheit der Region. Der Fürstenhof umfasst mehrere Denkmäler, darunter die Sankt-Johannes-der-Täufer-Kirche (rum. Naşterea Sf. Ioan Botezătorul“), der Glockenturm, bekannt auch als Turm von Stefan dem Gro‎ßen und das Fürstenhof-Museum.



    Der Fürstenhof wurde in den Jahren 1497-1498 errichtet und ist eines der beeindruckendsten Baudenkmäler in der Moldau. Die Augen der Passanten bleiben wie verzaubert an der Kirchenfassade heften. Die polychrome Originalkeramik und die mit gotischen Elementen verzierten Rahmungen beeindrucken die Besucher zutiefst. Der 1499 erbaute 19 m hohe Glockenturm, bekannt auch als Turm von Stefan dem Gro‎ßen, ragt über den Hauptplatz empor.



    Am gleichen Ort befindet sich auch das 1980 gegründete Kunstmuseum. Der Pfarrer, Archäologe und Memoirenschreiber Constantin Matasă (1878-1971) trug wesentlich zur Entstehung der Kunstsammlung in Piatra Neamţ bei. Das Ethnografie-Museum in Piatra Neamţ wurde 1931 vom Architekten Roger Bolomey errichtet. Die wichtigsten ethnographischen Exponate sind auf die Hälfte des vergangenen Jahrhunderts zurückzuführen.



    Das Fürstenhofmuseum — Keller II (rum. Pivniţa II) wurde im Frühjahr dieses Jahres eröffnet. In einem unweit vom Rathaus hergerichteten Raum haben die Besucher die Möglichkeit, Ruinen alter fürstlicher Häuser, die bei den jüngsten archäologischen Grabungen entdeckt wurden, zu besichtigen. Es handelt sich um Gebäude mit Keller, ein Baumuster, das früher sehr beliebt war in der Moldau.



    Das Museum für Neolithische Kunst Cucuteni wurde am 24. Juni 2005 anlässlich des Festtages der Stadt Piatra Neamţ eröffnet. Das Museum beherbergt eine einzigartige Kunstsammlung, so Constantin Preoteasa, der Kurator des Museums:



    Das Museum für neolithische Kunst Cucuteni ist einmalig in der ganzen Welt. Es verbindet Archäologie, Geschichte und Kunst zugleich. Im Mittelpunkt steht die bedeutendste europäische prähistorische Zivilisation — die Cucuteni-Tripolje-Kultur. Die Bezeichnung bezieht sich auf die beiden Ortschaften — Cucuteni im Landkreis Iaşi und Tripolje, einer Ortschaft bei Kiew — wo offiziell die ersten Überreste dieser Zivilisation Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt wurden. Das Museum beherbergt die wichtigste Kunstsammlung der Cucuteni-Kultur weltweit sowie die bedeutendste Kollektion von prähistorischen Kunststücken in Osteuropa. Die Besucher können hier lediglich namhafte Artefakte, wahrhafte Kunstwerke der dekorativen und figurativen Cucuteni-Kunst bewundern. Es sind höchst wertvolle Kunststücke.“




    Allerdings bietet Piatra Neamţ viele weitere Attraktionen. Die Besucher können den Gipfel des Berges Cozia mit der Seilbahn erreichen. Vom 675 m hohen Berggipfel starten im Winter die Schifahrer ihre Abfahrt zur Talstation hin.

  • Auf den Spuren Graf Draculas: der Tihuţa-Pass

    Auf den Spuren Graf Draculas: der Tihuţa-Pass

    Im Rahmen unseres Preisausschreibens Ferien in Bistriţa-Năsăud“ laden wir Sie heute in den Norden Rumäniens ein. Wir wollen heute zusammen den Tihuţa-Pass kennenlernen. Er ist u.a. auch unter dem Namen Borgo- oder Bârgău-Pass bekannt. Der Tihuţa-Pass ist ein Gebirgspass in den Ostkarpaten, im Bârgău-Gebirge. Er befindet sich in 1200 m Höhe. Die Passstra‎ße verbindet die siebenbürgische Stadt Bistriţa/Bistritz im Westen mit dem Kur- und Wintersportort Vatra Dornei im Osten. Weiter östlich führt die Stra‎ße über die Bukowina nach Moldawien.



    Einmal das Reiseziel erreicht, wäre es schade, nicht in die Legende des Ortes einzutauchen und einen Halt beim Hotel Castel Dracula“, einem der Sponsoren des Hörerwettbewerbs, zu machen. Das Hotel möchte die Stimmung des berühmten Romans von Bram Stoker wiedergeben, so Ana-Maria Muscar, die Leiterin des Hotels.



    Wir befinden uns in einer Höhe von 1116 m im berühmten Bârgău-Pass. Unser Hotel ist ein bedeutendes Reiseziel in Bistritz. Wir haben vielfältige attraktive Tätigkeiten für Touristen im Angebot. Das Hotel richtet sich an eine bestimmte Touristen-Zielgruppe, nämlich an die Touristen, die an Dracula und an die zusammenhängende Legende besonders interessiert sind. Wir legen hohen Wert auf Freizeitaktivitäten, organisieren Team-Buildings vor Ort. Wir hei‎ßen allerdings auch Wochenend-Touristen und Geschäftsleute willkommen. Das Hotel Castel Dracula sollte eine Verwirklichung des berühmten Romans von Bram Stoker werden. Wir haben es also mit einer imposanten Konstruktion zu tun, mit vielen sehr hohen Türmen, zugleich aber auch mit zahlreichen niedrigen Punkten und Zinnen, viel Stein, viel Naturelementen, Holz. Die Gestaltung der Innenräume ist sehr originell. Rot und schwarz sind die zwei dominanten Farben. Es gibt auch Gemälde, die Drachen darstellen.“




    Darüber hinaus organisiert das Hotel auch touristische Veranstaltungen, die abenteuerlichen Entdeckungstouren ähnlich sind. Mehr Einzelheiten dazu bringt Ana-Maria Muscar:



    In unserem Schloss gibt es zwei Brennpunkte — eines davon ist das Grab von Graf Dracula. Das zweite Highlight ist der vor kurzem gebaute Grafentunnel. Es ist eine etwas längere Strecke von einigen zig Metern, die ebenfalls zur Grabstätte des Grafen führt. Wir versuchten, die Stimmung im Roman nachzustellen. Halbdunkelheit, düstere Musik und unterhaltsame Programme, die ich aber ungerne enthülle, weil ich sonst den Überraschungseffekt vermasseln würde, stellen die Stimmung im berühmten Roman von Bram Stoker her. Au‎ßerdem organisieren wir punktuell, zu gewissen Anlässen, verschiedene Veranstaltungen — z.B. zu Halloween oder anlässlich des Hexenballs im Schloss. Dann gibt es Theateraufführungen zu verschiedenen Dracula-Themen, Jongleure jonglieren mit Feuer usw. Zu diesen Anlässen zünden wir vor dem Schloss viele reinigende Feuer sowie Schwedenfeuer an, wir sto‎ßen neue Strecken an, Graf Dracula lädt die Touristen zur Katakomben-Besichtigung ein. Zum Schluss geht die Party los — entweder der Ball der Dracula-Jünger oder der Ball von Graf Dracula. Gewöhnlich wird bis gegen Morgen gefeiert.“




    Ana-Maria Muscar zählte dazu die Sehenswürdigkeiten in der Region auf:



    Der Bârgău-Pass ist einer der wichtigsten und spektakulärsten Gebirgspässe in Rumänien. In der Region befindet sich auch der mit Steinplatten bepflasterte Römerweg, der mittlerweile einigerma‎ßen konsolidiert wurde. Er wurde auch umbenannt und hei‎ßt derzeit Maria-Theresia-Weg. Alljährlich wird hier eine Sportveranstaltung organisiert. Die Teilnehmer müssen die Strecke laufend zurücklegen. Es gibt auch gro‎ßzügige Preise für die Gewinner. In Tihuţa werden au‎ßerdem Schiwettbewerbe organisiert — sowohl Ski Alpin wie auch Langlauf. Es werden auch Trainingslager veranstaltet. Und es gibt gut markierte Wanderwege für die Wanderlustigen. Und auch erfahrene Bergführer, die den Touristen gerne zur Verfügung stehen. Die Naturlandschaft ist wunderschön. Die Jahreszeit, zu der Sie Ihren Urlaub in der Region buchen, ist unwichtig. Sie hat jederzeit etwas Besonderes anzubieten.“



    Das Kloster Piatra Fântânele im Tihuţa-Pass ist ebenfalls einen Besuch wert. Das Kloster wurde an dem Ort gebaut, wo einst die älteste orthodoxe Kirche im Nordwesten Siebenbürgens war. Ebenfalls hier kann ein eisernes 31 m hohes Kreuz bewundert werden, das 2010 errichtet wurde. Das LED-bestückte Kreuz ist auch bei Nacht sichtbar.

  • Bistritz – die Hauptstadt des Landkreises Bistritz-Nassod

    Bistritz – die Hauptstadt des Landkreises Bistritz-Nassod

    Im Rahmen unseres Preisausschreibens Ferien in Bistriţa-Năsăud“ laden wir Sie heute zu einer Städtereise durch die Ortschaft Bistritz, der Hauptstadt des Landkreises Bistriţa-Năsăud, ein. Der nördlich gelegene Landkreis hat ein gro‎ßes unausgeschöpftes touristisches Potenzial. Kulturelle, historische und natürliche Attraktionen warten darauf, von den Touristen entdeckt zu werden. Bistritz liegt in einer weiten Senke. Sanfte Hügel umgeben die Stadt, durch die der gleichnamige Fluss flie‎ßt.



    Der heutige Landkreis Bistriţa-Năsăud lag zwischen den Jahren 106-271 n. Chr. grö‎ßtenteils innerhalb der römischen Provinz Dacia (Dakien). Ein Beweis dafür sind die ehemaligen römischen Militärlager (bekannt auch als römische Castra) in den Ortschaften Orheiu Bistriţei, Ilişua und Livezile. Die Stadt Bistritz wird zum ersten Mal im Jahr 1264 urkundlich erwähnt. Sigismund von Luxemburg erteilt 1409 den Bewohnern der Stadt Bistritz das Recht, Wehrmauern um die Stadt zu errichten. Im Jahr 1440 wird auch die Ortschaft Năsăud (dt. Nösen) erstmals urkundlich erwähnt. Doch abgesehen von der reichen Geschichte und der bezaubernden Naturlandschaft hat die Stadt auch zahlreiche Sehenswürdigkeiten anzubieten. Dazu gehören die Casa Argintarului (das Silberschmied-Haus), ein Architekturjuwel aus der frühen Renaissance und der Turnul Dogarilor (der Böttcher-Turm), ein Überbleibsel aus dem 15.-16. Jahrhundert und einst Teil der Stadtburg. Einen Besuch wert sind allerdings auch die Evangelische Stadtpfarrkirche bzw. die Synagoge in Bistritz, das Museum des Landkreises Bistriţa-Năsăud, das Museum für vergleichende Kunst in Sângeorz Băi, der Kulturpalast und die Notenbankfiliale in Bistritz, die Geburtshäuser der Dichter Andrei Mureşanu und George Coşbuc sowie des Schriftstellers Liviu Rebreanu und nicht zuletzt das Haus von Ion Zidaru — bekannt auch als Haus von Johannes Lapicida — das allerälteste Gebäude in Bistritz.



    Liliana Hobincă ist die Leiterin des Hotels Coroana de Aur, eines der Sponsoren unseres Hörerwettbewerbs. Sie erwartet ihre Gäste mit Herzlichkeit und Gastfreundschaft:



    Unser Hotel hei‎ßt seit 42 Jahren Touristen willkommen. Wir sind ein Bezugspunkt in der Stadt Bistritz. Das Hotel liegt in unmittelbarer Nähe zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten. Wir bieten unseren Gästen hervorragende Dienstleistungen und hohen Komfort, ganz wie erwartet. Anlässlich des 100-Jahre-Jubiläums des berühmten Romans »Dracula« eröffneten wir im Hotel einen Salon, der den Namen der Hauptfigur des Romans von Bram Stoker trägt — Jonathan Harker. Jedes Jahr kommen Touristen aus allen Ecken der Welt — aus Spanien, Italien, Österreich, Deutschland, den USA. Wir erwarten Sie herzlichst in unserem Haus und empfehlen Ihnen gerne die Sehenswürdigkeiten vor Ort. Gönnen Sie sich einen Augenblick der Ruhe und Entspannung in unserem Hotel!“



    Am Wochenende fand zum 10. Mal das Mittelalterliche Fest in der Stadtburg Bistritz statt. Zu sehen war unter anderem eine Parade mittelalterlicher Trachten und Waffen. Unterhaltsame Musik und 3D-Projektionen sorgten dazu für gute Laune.

  • Internationales Festival für Dichtung und Kammermusik in Bistritz

    Internationales Festival für Dichtung und Kammermusik in Bistritz

    Seit sieben Jahren ist die Poesie im Monat Juli in Bistritz zu Hause. Und nicht nur die Poesie. Bei jeder Auflage des Internationalen Poesie– und Kammermusikfestivals Die Poesie lebt in Bistriţa“ gibt es öffentliche Lesungen, Buchvorstellungen, Konzerte, Theateraufführungen, Rundtischgespräche, die das Kulturleben in Bistritz animieren. Das Festival ist auch ein Beweis dafür, dass auch in Rumänien, wo öffentliche Lesungen keine lange Tradition haben, das literaturinteressierte Publikum den Wunsch hat, die Schriftsteller live zu erleben. Es ist erstaunlich, wie drei Menschen — der Festivalleiter Gavril Ţărmure und die zwei Schriftsteller, die die Auswahl treffen, Marin Mălaicu-Hondrari und Dan Coman, es schaffen, eine Stadt zu verwandeln. Nach einer der ersten zwei Auflagen des Festivals Die Poesie lebt in Bistriţa“ sagte der Schriftsteller Mircea Cărtărescu: Ich hatte keine hohen Erwartungen; aber auch wenn ich hohe Erwartungen gehabt hätte, hätte das Festival sie übertroffen. Ich habe meine Schüchternheit überwunden, und, zu meinem Erstaunen, war die Kommunikation mit den Menschen hervorragend. Dadurch habe ich viel gewonnen. Jetzt habe ich ein viel besseres Bild über die rumänische Dichtung der Gegenwart.“



    Mehr über das Festival Die Poesie lebt in Bistriţa“ erfahren Sie vom Schriftsteller Marin Mălaicu-Hondrari, der dieses Jahr zusammen mit dem Dichter Dan Coman und dem Festivalleiter Gavril Ţărmure die Auswahl der Teilnehmer getroffen hat:



    Wenn Mircea Cărtărescu dies sagt, dann glaube ich ihm. Die Festivalauflage, an der er teilgenommen hat, habe ich noch in Erinnerung. Damals war Mircea Cărtărescu bei allen Lesungen dabei und hörte allen Dichtern aufmerksam zu, sowohl den jungen Autoren, als auch den Dichtern seiner Generation. Er war voll dabei. Unsere Idee für dieses Festival war, Dichter aller Generationen zusammenzubringen, jedes Jahr ein Panorama der rumänischen Gegenwartsdichtung zu bieten, die insbesondere die Dichter mit mindestens einem veröffentlichten Poesieband präsentieren sollte. Dieses Jahr haben wir Dichter eingeladen, die im Jahr 2015 oder sogar 2016 neue Poesiebände veröffentlicht haben.“




    Der Internationale Poesiefestival Die Poesie lebt in Bistriţa“ ist mit jeder Auflage gewachsen. Jedes Jahr gab es mehr Veranstaltungen, Theateraufführungen, Lesungen in Haftanstalten, Rundtischgespräche über Literatur, wie zum Beispiel das schon zur Tradition gewordene Rundtischgespräch im Plan B Club Café, die Veranstaltungen im Club Blecher und der Lektüreclub, geleitet und moderiert von Claudiu Komartin, an dem bis jetzt 150 rumänische Schriftsteller und Dichter der Gegenwart teilgenommen haben. Seit einigen Jahren laden die Dichter auch Prosaschriftsteller ein, und 2013 war die erste internationale Auflage des Poesiefestivals in Bistriţa. Zu den Gästen des Festivals, die im Laufe der Jahre aus ihrer Dichtung vorgelesen haben, gehören Constantin Acosmei, Daniel Bănulescu, Andrei Bodiu, Marius Chivu, Florin Partene, Ioan Es. Pop, Oana Văsieş, Gabi Eftimie, Mihail Gălăţanu, Adela Greceanu, Vlad Moldovan, Ion Mureşan, Ştefan Manasia (Rumänien), Vladimir Đurišić (Montenegro), Jan Mysjkin (Belgien), István Kemény (Ungarn), Henrik Nilsson (Schweden), Enrique Nogueras (Spanien). Das Poesiefestival in Bistriţa war nicht von Anfang an als internationale Veranstaltung geplant — es hat sich nach und nach dazu entwickelt. Der Schriftsteller Marin Mălaicu-Hondrari dazu:



    Als wir das Festival planten, wussten wir nur eins: Wir wollten dem literaturliebenden Publikum aus Bistriţa und den Festivalgästen, die aus anderen Regionen Rumäniens zu uns kamen, Poesie schenken. Wir hätten nie daran gedacht, dass wir auch ausländische Dichter einladen würden, und auch nicht, dass wir auch Unterstützung von erfahrenen Profis auf diesem Gebiet bekommen würden. Der Schriftsteller und Literaturübersetzer Florin Bican zum Beispiel hat viele Übersetzungen für unser Festival gemacht. Dadurch haben wir an Vertrauen gewonnen — wenn man das Festival ohne Eile, richtig organisiert, wenn man keine Kompromisse macht, kann alles gelingen. Das Festival ist im Laufe der Jahre gewachsen, und hatte positive Echos in den europäischen Literaturzeitschriften und im europäischen Kulturraum. Wir haben eine starke Verbindung zum Flemish Literature Fund, der jedes Jahr die Beteiligung eines flämischen Dichters am Festival in Bistritz unterstützt. Und beginnend mit diesem Jahr hoffen wir auf eine dauerhafte Zusammenarbeit mit der US-Botschaft in Rumänien, die uns bei dieser Auflage ermöglicht hat, zwei Dichter aus den USA nach Bistriţa einzuladen.“




    Wie sieht die rumänische Dichtung der Gegenwart aus der lebhaften Perspektive des Internationalen Poesie– und Kammermusikfestivals Die Poesie lebt in Bistriţa“ aus? Der Schriftsteller Marin Mălaicu-Hondrari, der dieses Jahr zusammen mit dem Dichter Dan Coman und dem Festivalleiter Gavril Ţărmure die Auswahl der Teilnehmer getroffen hat, antwortet:



    Die rumänische Dichtung sieht sehr gut aus, zum Beispiel im Vergleich zur spanischen Gegenwartsdichtung, die ich im Original lesen kann. Zurzeit sind wir wirklich auf einem sehr hohen Niveau. Es geht vor allem um einige bekannte Dichter, aber auch die jungen Dichter sind bemerkenswert. Alex Văsieş, der dieses Jahr zum Festival eingeladen wurde, hat neulich beim Verlag Cartea Românească einen Poesieband mit dem Titel »Instalaţia« veröffentlicht. Bei demselben Verlag debütierte dieses Jahr auch die junge Dichterin Alina Purcaru. Ioan Es. Pop und Angela Marinescu sind zwei bekannte Namen der rumänischen Gegenwartsdichtung. Das wird besonders klar, wenn man wei‎ß, wie sich die Gegenwartsdichtung anderer Länder, anderer Kulturen präsentiert. Wenn wir über die verkauften Poesiebände sprechen, dann sieht die Lage weniger gut aus. Das kommt aber davon, dass der Literaturmarkt in Rumänien im Allgemeinen nicht sehr gut funktioniert, weder bei Poesie noch bei Prosa. Das Gute dabei ist, dass man trotzdem den Mut hat, Poesiebände zu veröffentlichen, rumänische Originaldichtung und auch Übersetzungen. Wir haben beim Verlag Charmides ungarische und polnische Dichter der Gegenwart übersetzt, und jetzt versuchen wir, eine Anthologie mit Übersetzungen aus dem Werk eines spanischen Dichters herauszubringen.“

  • Ferien in Bistriţa-Năsăud

    Ferien in Bistriţa-Năsăud

    Liebe Freunde, wir laden Sie ein, sich an unserem neuen Preisausschreiben Ferien in Bistriţa-Năsăud“ zu beteiligen. Der aktuelle Hörerwettbewerb ist also einem Landkreis im Norden Rumäniens gewidmet, das über ein hohes touristisches Potential verfügt, dank seiner besonderen Landschaften und der sehr wertvollen kulturellen, historischen und natürlichen Sehenswürdigkeiten.



    Im Zeitraum 106-271 nach Christus gehörte ein Gro‎ßteil des aktuellen Landkreises Bistrița-Năsăud (dt. Bistritz-Nassod) zur römischen Provinz Dacia (Dakien) — den Beweis dafür liefern die römischen Castra in Orheiu Bistriței, Ilișua und Livezile. Aus dem Jahr 1264 stammt die erste urkundliche Erwähnung der Stadt Bistrița (Bistritz), der heutigen Kreishauptstadt. Sigismund von Luxemburg gewährt den Bewohnern von Bistritz 1409 das Recht, eine Festungsmauer rund um die Stadt zu bauen.



    Schlie‎ßlich wird 1440 auch die Siedlung Năsăud in den Urkunden erwähnt. Jenseits der reichen Geschichte und der beeindruckenden Landschaften bietet der Landkreis zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Darunter das Silberschmied-Haus und der Böttcher-Turm in Bistritz, die Burgruinen in Rodna, die Ruine des Castrums in Orheiu Bistriței, das Bistritztal und die Bistritzklammen, der dendrologische Park in Arcalia, die Evangelische Kirche und die Synagoge in Bistritz, das Kreismuseum Bistrița-Năsăud, das Museum für Vergleichende Kunst in Sângeorz-Băi, die Gedenkhäuser der Dichter Andrei Mureșanu und George Coșbuc oder das des Romanciers Liviu Rebreanu, die Höhle Izvorul Tăușoarelor (die tiefste Höhle in Rumänien), die Höhle Grota Zânelor, zahlreiche Naturreservate und botanische Reservate (einschlie‎ßlich Waldlichtungen mit Narzissenblüten) oder die Schlammvulkane. Und zum Schluss das Wichtigste: Bram Stokers berühmte Romanfigur Dracula. Die Büste des irischen Schriftstellers steht vor dem Hotel Castel Dracula in Piatra Fântânele, im Tihuța-Pass, wo die Gewinner unseres Preisausschreibens zwei Nächte verbringen werden.



    Wir laden Sie ein, die Sendungen von RRI, unsere Webseite www.rri.ro und unsere Facebook-, Twitter-, Google+ und LinkedIn – Profile zu verfolgen und einige Fragen schriftlich zu beantworten. Der Wettbewerb läuft bis zum 15. Juli 2016, es gilt das Datum des Poststempels.



    Der Gro‎ße Preis für die richtige Beantwortung aller Fragen ist ein 8-Tage- (bzw. 7-Nächte-) Aufenthalt mit Vollpension für zwei RRI-Hörer im Zeitraum 15.–30.09.2016 im Landkreis Bistriţa-Năsăud. Die Gewinner werden in der Stadt Bistritz, in Piatra Fântânele (im Hotel Castel Dracula) und in Colibița, am Ufer des gleichnamigen Stausees, untergebracht. Für diejenigen, die nicht die gro‎ßen Preise gewinnen, haben wir auch weitere Preise und Sonderpreise in Gegenständen, die von unseren Partnern zur Verfügung gestellt werden.



    Sponsoren unseres Preisausschreibens sind das Hotel Castel Dracula in Piatra Fântânele, das Hotel Coroana de Aur“ in Bistritz und das Fisherman’s Resort in Colibiţa. Mitgetragen wird das Hörerquiz von dem Kreisrat Bistriţa-Năsăud, dem Bürgermeisteramt der Stadt Bistritz, der Rumänisch-Orthodoxen Propstei Năsăud, der Bistritz-Filiale des Rumänischen Verbandes der Bildenden Künstler, dem Kreiskulturzentrum Bistriţa-Năsăud, dem Museum für Vergleichende Kunst in Sângeorz Băi und der Kulturstiftung Societatea de Concerte“ in Bistritz.



    Wie immer müssen die Gewinner die international anfallenden Reisekosten — und eventuelle Visumskosten — selbst tragen.




    Und nun zu den Fragen unseres Preisausschreibens:




    Welche ist die Hauptstadt des Kreises Bistriţa-Năsăud?



    Wie hei‎ßt der Stausee, an dessen Ufer sich die Pension befindet, in der die Gewinner des Hauptpreises übernachten werden?



    Welche berühmte Roman- und Filmfigur wird mit Bistriţa-Năsăud in Verbindung gebracht?





    Wir bitten Sie wie jedes Mal, uns mitzuteilten, was Sie dazu veranlasst hat, bei unserem Preiswettbewerb mitzumachen. Wir wollen vor allem herausfinden, warum Sie die Sendungen von RRI hören oder unsere Programme im Internet verfolgen.




    Unsere Kontaktdaten bleiben unverändert:


    Radio România Internaţional,


    G-ral Berthelot Str. Nr. 60-64, Sektor 1, Bukarest, PO Box 111, PLZ 010171.


    Fax: 00.40.21.319.05.62


    E-Mail: germ[at]rri.ro.




    Der Einsendeschluss Ihrer Antworten ist der 15. Juli 2016. Es gilt wie immer das Datum des Poststempels. Der Name des Hauptgewinners wird kurz nach Einsendeschluss bekanntgegeben, damit er oder sie genug Zeit hat, sich auf seinen/ihren Rumänien-Aufenthalt vorzubereiten. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Spa‎ß und freuen uns, wenn Sie mitmachen.

  • QSL 11 / 2014: Schloss Bethlen in Arcalia (Kallesdorf)

    QSL 11 / 2014: Schloss Bethlen in Arcalia (Kallesdorf)

    Auf der QSL-Karte für den Monat November ist das weniger bekannte Schloss Bethlen in der Ortschaft Arcalia im Landkreis Bistriţa-Năsăud (dt. Bistritz-Nassod) abgebildet. Arcalia wird auf deutsch Kallesdorf genannt, im siebenbürgisch-sächsischen Dialekt Kallesdref. Das Schloss wurde um das Jahr 1850 herum errichtet und war das Eigentum des Grafen Balázs Bethlen. Es liegt 15 Km von der Stadt Bistritz entfernt, mitten in einem dendrologischen Park, der rund 150 einheimische und exotische Ziergehölze beherbergt. Die Gesamtfläche des Areals beträgt 16,5 Ha und umfasst den dendrologischen Park und die drei Gebäudeflügel des Schlosses.



    Über die Familie des Grafen Balázs Bethlen ist nur wenig bekannt, weil nach der Machtübernahme durch die Kommunisten im Jahr 1945 die meisten im Schloss aufbewahrten Bücher und Manuskripte bei einem Brand vernichtet wurden. Bethlen wurde enteignet und musste Rumänien verlassen. 1947 wurde das Schloss zunächst zu einem Einkaufsladen umfunktioniert, später wurde es als Fuhrpark für landwirtschaftliche Maschinen und als Ferienlager für Schüler genutzt.



    Im Jahr 1963 übernahm die Klausenburger Babeş-Bolyai-Universität die Verwaltung des Parks und richtete im Schloss ein Zentrum für biologische und geologische Forschungen ein. In dieser Zeit durften hier auch die Studenten der einschlägigen Fakultäten ihr Sommerpraktikum absolvieren.



    Das Schloss Bethlen in Arcalia umfasst heute einen 80 Quadratmeter gro‎ßen Konferenzsaal, der bis zu 70 Teilnehmer aufnehmen kann, und einen 40 Quadratmeter gro‎ßen Seminarraum für 20-25 Personen. Das Schloss beherbergt au‎ßerdem die Bibliothek der Frankophonie und den dazugehörenden Lesesaal. Die historischen Heizöfen stammen aus Wien, es wird gesagt, dass sie seinerzeit mit Ochsenkarren sechs Monate lang bis nach Siebenbürgen gebracht worden seien.



    Der dendrologische Park in Arcalia ist eines der schönsten Naturparks dieser Art in ganz Rumänien und gilt als wissenschaftliche, pädagogische und touristische Attraktion. Zu den exotischen Gehölzen, die hier bewundert werden können, gehören die Silbertanne, die kaukasische Fichte, diverse Pinienarten, die amerikanische Eiche, die Balsam-Tanne, die Magnolie, der Schwarznussbaum, die Sommerlinde, der Japanische Apfelbaum und der Tulpenbaum. Dieser wunderbare Park war ursprünglich nur als kleiner Schlosspark gedacht, doch wuchs er beständig seit seiner Anlegung bis zur Zeit des Zweiten Weltkriegs.



    Mit seinem maurisch-byzantinischen Stil ist dieses Schloss das einzige dieser Art in Siebenbürgen.