Tag: Boxen

  • Sportevents: Folgen der Pandemie für Rumäniens Sportler

    Sportevents: Folgen der Pandemie für Rumäniens Sportler

    Rumäniens Spitzenfechter haben sich nach der Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Budapest in heimische Isolation begeben. Das gab der rumänische Fechtverband in der vergangenen Woche bekannt. Bukarester Offizielle wurden vom Internationalen Fechtverband darüber informiert, dass mehrere Fechter aus Südkorea und China, die an der WM in Ungarn teilgenommen haben, positiv auf COVID-19 getestet wurden. Die Athleten wurden bei ihrer Rückkehr nach Asien getestet, aber laut einer Mitteilung des Internationalen Fechtverbandes wurden ihre Namen nicht bekannt gegeben. Die meisten hätten demnach keine Symptome aufgewiesen. Unter den rumänischen Athleten, die jetzt isoliert sind, befindet sich auch Ana-Maria Popescu, die in der Degen-Weltrangliste der Frauen derzeit den ersten Platz einnimmt.



    Die rumänischen Boxer, die am vorolympischen Turnier in London teilgenommen haben, sind nach ihrer Rückkehr nach Rumänien ebenfalls in heimische Isolation geraten. Das Turnier war am 16. März wegen der Coronavirus-Pandemie ausgesetzt worden. Der Präsident des rumänischen Boxverbandes, Vasile Ciltea, sagte, alle Boxer seien gesund und keiner zeige Symptome, die mit dem COVID-19-Virus in Verbindung gebracht würden. Nach einer Entscheidung der rumänischen Behörden müssen sich alle Personen, die aus dem Vereinigten Königreich nach Hause zurückkehren, für einen Zeitraum von 14 Tagen am Einreiseort zu Hause isolieren. Wir erinnern daran, dass es Rumänien vor der Unterbrechung des vorolympischen Turniers in London gelungen war, eine Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio zu erreichen. Cosmin Girleanu besiegte Rufat Huseinov aus Aserbaidschan im Achtelfinale nach Punkten. Das Erreichen des Viertelfinales garantierte Girleanu die Teilnahme an den Olympischen Spielen.



    Unterdessen herrscht immer noch Ungewissheit über die Möglichkeit einer Verschiebung der Olympischen Spiele, die für den 24. Juli bis 9. August geplant sind. Dazu werde das Internationale Olympische Komitee in den nächsten vier Wochen eine Entscheidung treffen, kündigte IOC-Präsident Thomas Bach in einem Brief an die Athleten an. Das Komitee sieht sich dem zunehmenden Druck mehrerer Verbände und Athleten ausgesetzt, die aufgrund der befürchteten gesundheitlichen Risiken der COVID-19-Pandemie eine Verschiebung der Olympischen Spiele fordern.


  • Sportevents: Boxen (vorolympisches Turnier in London), Fußball

    Sportevents: Boxen (vorolympisches Turnier in London), Fußball

    Die rumänischen Boxer Paul-Andrei Arădoaie und Maria Claudia Nechita haben am Sonntag jeweils die ersten Kämpfe für Rumänien im vorolympischen Boxturnier gewonnen, das in London stattfand. In der 81-kg-Kategorie besiegte Paul-Andrei Arădoaie, ein ehemaliger Jugendeuropameister, zum Auftakt Blagoi Naidenov aus Bulgarien durch technischen KO in Runde drei. Am Dienstag tritt der Rumäne gegen den Top-Favoriten Benjamin Whittaker aus England an, der in der ersten Runde ein Freilos hatte.


    In der 57-kg-Kategorie der Frauen gewann Maria Claudia Nechita zum Auftakt gegen die Ungarin Szabina Szucs durch technischen KO in Runde drei. Ihre nächste Gegnerin ist die Deutsche Ornella Wahner, die ebenfalls direkt im Achtelfinale antritt. Das Spiel ist für Dienstag geplant.


    Ebenfalls am Sonntag verlor Cristian-Razvan Filip in der ersten Runde der 91-kg-Kategorie nach Punkten gegen Emmanuel Reyes Pla aus Spanien. Die drei rumänischen Boxer, die am Samstag, dem ersten Tag des Turniers, antraten, Robert Jitaru in der 57-kg-Kategorie, Daniel Burciu in der 91+-kg-Kategorie und Cristina Cosma in der 60-kg-Kategorie der Frauen, sind ausgeschieden. Um sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren, müssen die Boxerinnen und Boxer der 52-kg-Kategorie bzw. der 69-kg-Kategorie das Viertelfinale erreichen, also mindestens zwei Spiele gewinnen. In der 75- und 81-kg-Kategorie qualifizieren sich die ersten sechs Athleten, d.h. alle Boxerinnen und Boxer, die das Halbfinale und das Viertelfinale erreichen. In den Kategorien 91 und 91+-kg qualifizieren sich die vier besten Boxer, d.h. die Halbfinalisten, für die Spiele in Tokio. Bei den Frauen müssen die Athleten in jeder Kategorie unter die besten 8 kommen.



    Am Dienstag entscheidet die UEFA über die Verschiebung der Europameisterschaft 2020, die zwischen dem 12. Juni und dem 12. Juli in 12 Ländern, darunter Rumänien, stattfinden soll. Am Sonntag kündigte der italienische Fußballverband an, dass er wegen der Coronavirus-Pandemie eine Verschiebung des Wettbewerbs fordern werde. Das Eröffnungsspiel für die EURO 2020 war für den 12. Juni in Rom geplant. Der Sunday Telegraph schreibt, dass die UEFA möglicherweise beschließen wird, die EURO 2020 auf Dezember zu verschieben. Die Entscheidung würde es ermöglichen, dass nationale Meisterschaften und vereinsübergreifende Wettbewerbe in ganz Europa im Sommer nachgeholt werden. Diese Option würde sportlich und wirtschaftlich von Vorteil sein, vor allem aus Sicht der Übertragungsrechte für Sportsender.

  • Sportevents: Rumänien-Rundfahrt, WM im Boxen und Ringen, Fußball

    Sportevents: Rumänien-Rundfahrt, WM im Boxen und Ringen, Fußball

    Ein Radsportler aus den Niederlanden ist der Gewinner der diesjährigen Rumänien-Rundfahrt: Alex Molenaar vom Team Monkey Town – A Block CT kam am Sonntag als erster ins Ziel des 52. Radrennens. Ihm folgte nach 15 Sekunden der Russe Savva Nowikow vom Team Lokosphinx. Dritter wurde der Tscheche Karel Hnik von Elkov Author, 46 Sekunden hinter dem Sieger. Der Gewinner der Rundfahrt vom letzten Jahr, der Rumäne Serghei Zvetkow, wurde Vierter, zwei Sekunden hinter dem Siegertreppchen.



    Und nun zum Boxen und der Weltmeisterschaft im russischen Ekaterinburg: Der rumänische Boxer Paul Andrei Arădoaie ist ins Achtelfinale der Kategorie 81 Kilogramm eingezogen : er bezwang am Sonntag nach Punkten, mit 3 :2, den Niederländer Artjom Kasparian. In der Runde der letzten 16 trifft Arădoaie am Dienstag auf den Usbeken Dilschodbek Ruzmetow. Von den vier angetretenen Rumänen ist er als einziger noch im Rennen. Die anderen drei Boxer, bzw. Marian Gabriel Şchiopu in der Kategorie 52 Kilogramm, Vasile Suciu in der Kategorie 63 Kilogramm und Cristian Răzvan Filip in der Gewichtsklasse 91 Kilogramm verloren jeweils den ersten Kampf. Rumäniens Boxer haben seit der Weltmeisterschaft 2011 keine WM-Medaille mehr gewonnen: Damals hatte Bogdan Juratoni in Baku Bronze in der Kategorie 75 Kilogramm geholt.



    Insgesamt 14 rumänische Ringer sind zur Weltmeisterschaft nach Kasachstan gereist – die WM begann am letzten Wochenende und zählt auch als Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr. Die jeweils fünf ersten Sportler einer jeden Kategorie dürfen 2020 nach Tokio reisen. Bei der letzten Weltmeisterschaft in Budapest 2018 hatten Rumäniens Ringer kein Edelmetall erobern können. Die letzte Medaillengewinnerin bei einer WM im Ringen war Alina Vuc, die 2017 in Paris Silber geholt hatte.



    Und schließlich Fußball und der neunte Spieltag der ersten Rumänischen Liga. Am Freitag trennten sich in Călăraşi der Aufsteiger Academica Clinceni und Astra Giurgiu 1 :1 Unentschieden, in Klausenburg überrollte der CFR den FC Voluntari mit 5 :0. Die Begegnung zwischen dem zweiten Aufsteiger Chindia Târgovişte und Sepsi Sfântu Gheorghe am Samstag in Ploieşti endete torlos. Ebenfalls mit einem Unentschieden, diesmal mit 1:1, endete die Partie Dinamo-FC Botoşani in der National Arena zu Bukarest. Am Sonntag gab es in der Begegnung zwischen Politehnica Iaşi und dem FC Hermannstadt keine Tore und im Derby dieses Spieltags gewann der FCSB knapp bei Universitatea Craiova mit 1:0. Die letzte Partie des 9. Spieltags findet am Montag statt: der FC Viitorul Constanţa empfängt dabei Gaz Metan Mediasch. In der Tabelle führt der amtierende Meister Klausenburg mit 20 Punkten, gefolgt von Gaz Metan mit 18 Zählern.

  • Rückblick auf das Sportjahr 2017 (2. Teil)

    Rückblick auf das Sportjahr 2017 (2. Teil)

    Der zweite Teil unseres sportlichen Rückblicks beginnt mit Tennis. Im Juli sind in Wimbledon bei London die Gewinner des wichtigsten Grandslam-Turniers auf Rasen gekürt worden. Aus rumänischer Sicht hatte Doppelexpertin Monica Niculescu den größten Erfolg zu feiern: Sie schaffte den Einzug ins Finale des Doppelturniers der Damen, an der Seite der Taiwanesin Hao-Ching Chan. Allerdings mussten sie im Endspiel gegen die erfahrenen Russinen Ekaterina Makarowa und Elena Wesnina eine schmerzhafte Niederlage ohne einen einzigen Spielgewinn hinnehmen. Danach erreichte uns eine Meldung vom Rudern – im bulgarischen Plowdiw hat die Kajak-Kanu-Europameisterschaft stattgefunden. Für die rumänische Delegation hatten Leonid Carp und Victor Mihalachi mit der Silbermedaille im 500-Meter-Rennen für Doppelkanus den größten Erfolg vorzuweisen.



    Ende Juli feierte Tennisprofi Irina Begu eine Traumwoche in ihrer Heimatstadt. Die Rumänin gewann das WTA-Turnier in Bukarest auf Sand. Im Endspiel des BRD Bucharest Open setzte sie sich gegen die Deutsche Julia Goerges mit 6:3 und 7:5 durch. Etwas später krönte Begu ihre Leistung mit dem Sieg im Doppel. An der Seite ihrer Landsfrau Raluca Olaru bezwang die 26-Jährige das belgisch-niederländische Duo Elise Mertens / Demi Schuurs im Finale mit 6:3 und 6:3.



    Im tschechischen Rakice haben im August die Kajak-Kanu-Weltmeisterschaften stattgefunden. Von den rumänischen Sportlern holten lediglich Victor Mihalachi und Leonid Carp Edelmetall: Sie gewannen Silber im Doppelkanu auf der 500 Meter-Distanz. Ebenfalls eine Silbermedaille gab es für die rumänische Delegation bei der Weltmeisterschaft im Ringen in Paris. Alina Vuc wurde Vizeweltmeisterin in der Kategorie 48 Kilogramm – es war überhaupt die erste WM-Medaille in der Geschichte des rumänischen Ringsports. Und eine Meldung vom Tennis: Horia Tecau und sein Doppelpartner, der Niederländer Jean-Julien Rojer, gewannen Ende August das ATP-Turnier in Winston-Salem im US-amerikanischen Bundesstaat North Carolina. Im Endspiel bezwangen Tecau und Rojer den Chilenen Julio Peralta und den Argentinier Horacio Zeballos mit 6:3 und 6:4. Für den Rumänen war es das 50. Finale seiner gesamten Karriere im Doppel.



    Anfang September rückten die beiden noch einmal entschlossen ins Rampenlicht. Tecău und Rojer entschieden das Endspiel der US-Open für sich, nach dem 6:4 6:3-Sieg über die Spanier Feliciano Lopez und Marc Lopez. Nach dem Sieg in Wimbledon vor zwei Jahren war es der größte Erfolg für das rumänisch-niederländische Duo. Rumäniens Tischtennis-Damen durften anschließend bei den Mannschafts-Europameisterschaften in Luxemburg nach dem Gewinn der Goldmedaille jubeln. Dem rumänischen Team gehörten Eliza Samara, Daniela Dodean-Monteiro, Bernadette Szocs, Irina Ciobanu und Adina Diaconu an. Im dramatischen Endspiel setzten sie sich gegen Deutschland, für das zwei eingebürgerte Spielerinnen aus China auftraten, mit 3:2 durch.



    Bei der Aerobic-EM im italienischen Ancona hat Rumänien bei den Senioren jeweils drei Gold- und drei Bronzemedaillen erobert. Den ersten Europameistertitel gewannen die rumänischen Aerobic-Turner im Mannschaftswettkampf. Es folgten am Sonntag zwei Medaillen im Trio-Wettbewerb und zwar Gold für Rumänien 2 und Bronze für Rumänien 1. Dann holten die Rumänen noch Gold mit der gesammten Gruppe und Bronze im Aero Dance sowie bei den gemischten Paaren. Zwei WM-Titel feierten Rumäniens Ruderinnen bei den Ruder-Weltmeisterschaften in Sarasota im US-Bundesstaat Florida: der Doppelzweier im Leichtgewicht der Damen, mit Ionela-Livia Lehaci und Gianina-Elena Beleagă in der Besatzung, sowie der Achter mit Steuerfrau gewannen jeweils den Finallauf.



    Im Oktober folgte ein historischer Moment für den rumänischen Tennissport: Trotz ihrer Finalniederlage in Peking wurde Simona Halep zum ersten Mal als Nummer eins der Tennis-Welt geführt. Bereits nach ihrem Erfolg im Halbfinale war klar, dass die 26-Jährige als erste Rumänin zur weltbesten Spielerin im Ranking aufsteigt. Halep, zuletzt an Position zwei geführt, schlug in der Vorschlussrunde von Peking die Lettin Jelena Ostapenko deutlich mit 6:2 und 6:4. Sie revanchierte sich damit für die überraschende Finalniederlage bei den French Open im Juni. Damals hatte Halep nicht nur ihren ersten Grand Slam-Erfolg sondern auch die Führung in der Weltrangliste verpasst. Letzteres holte die Rechtshänderin nun nach.



    Gute Aussichten für den rumänischen Handballmeister der Damen in der Champions League: Der rumänische Meister CSM Bukarest ist Mitte November zu einem wichtigen Auswärtssieg beim slowenischen Vertreter Krim Laibach gekommen, das Endergebnis lautete 33:30 aus Sicht der Gäste. Die besten Torschützinnen für die Mannschaft des CSM waren die ex-Welthandballerin Cristina Neagu mit neun Toren und die Schwedin Isabell Gülden mit 6 Treffern. Nach sechs Spieltagen stand Bukarest dann als Tabellenführer der Gruppe A mit zehn Punkten fest und wird im neuen Jahr mit einem wichtigen Vorsprung in die Hauptrundenphase des Wettbewerbs starten.



    Im Dezember feierten Rumäniens Gewichtheber beachtliche Erfolge. Sie eroberten bei den Weltmeisterschaften im kalifornischen Anaheim vier Medaillen. Allein Loredana Toma holte drei Goldmedaillen in der Kategorie 63 Kilogramm: Sie erzielte die besten Wertungen im Reißen und Stoßen und damit auch die beste Gesamtwertung. Die vierte Medaille gehörte Dumitru Captari, in der Gewichtsklasse 77 Kilogramm: Er wurde dort Dritter im Reißen.



    Das Sportjahr 2017 endete mit einem aus rumänischer Sicht weniger erfolgreichen Turnier: Rumäniens Handball-Damen überzeugten in der Gruppenphase der Weltmeisterschaft und standen am Ende als Sieger der Gruppe A fest. Doch im Achtelfinale unterlag das Team des spanischen Trainers Ambros Martin überraschend der als schwächer eingestuften tschechischen Auswahl und schied aus. Der WM-Titel ging an Frankreich, das sich im Endspiel gegen Norwegen durchsetzte.

  • Rückblick auf das Sportjahr 2017 (1. Teil)

    Rückblick auf das Sportjahr 2017 (1. Teil)

    Viel zu tun zu Beginn des Jahres hatten die Tennisspielerinnen und Spieler. Das größte Sportereignis im Januar waren die Australian Open in Melbourne. Rumäniens Vertreter erreichten allerdings durchwachsene Leistungen. Den größten Erfolg erzielte überraschend Tennisprofi Sorana Cîrstea: Sie schied im Achtelfinale des ersten Grand Slam des Jahres aus. Die Spielerin aus Tîrgovişte unterlag der an Nummer 8. gesetzten Spanierin Garbine Muguruza in zwei Sätzen mit 2:6 und 3:6. Für die 26-jährige Rumänin war es das bislang beste Ergebnis in Melbourne, sie durfte sich anschließend auf ein Preisgeld in Höhe von 220.000 Australische Dollar und 240 Weltranglistenpunkte freuen. Für die beiden Vertreter Rumäniens im Doppelturnier der Herren, Horia Tecău und Florin Mergea, war ebenfalls im Achtelfinale Schluss. Tecău und sein Partner, der Niederländer Jean Julien Rojer verloren gegen die Australier Marc Polmans und Andrew Whittington in zwei knappen Sätzen mit 6:7 und 6:7. Florin Mergea und der Brite Dominic Inglot zogen nach drei Sätzen gegen die Hauptfavoriten des Doppelturniers den Kürzeren. Die Franzosen Nicolas Mahut und Pierre-Hugues Herbert entschieden die Begegnung mit 2:6, 7:5 und 6:2 für sich. Die beiden ausgeschiedenen Paare trösten sich mit jeweils 40.000 Australischen Dollar und 180 ATP-Punkten.



    Anfang Februar verteidigte der rumänische Boxer Cristian Ciocan seinen EM-Titel im Schwergewicht, der Version WBO. In einer Kampf-Gala in London bezwang er den Briten David Price durch technischen KO. Eine weniger gute Nachricht erreichte uns vom Tennis: Im Fedcup verloren Rumäniens Damen in der ersten Runde der Weltgruppe II mit 1:3 gegen Belgien. Die Gäste gewannen alle drei in der Bukarester Sala Polivalenta ausgetragenen Einzelbegegnunen. Zum Auftakt schlug Kirsten Flipkens Monica Niculescu in zwei Sätzen, mit 6:3 und 6:4. Yanina Wickmayer behielt anschließend in einem Dreisatz-Krimi gegen Sorana Cîrstea die Oberhand, 7:6, 5:7 und 7:5 das Endergebnis aus der Sicht der Belgierin. Und schließlich unterlag auch Irina Begu am zweiten Spieltag der Newcomerin Elise Mertens mit 6:3, 5:7 und 5:7. Den Ehrenpunkt für Rumänien brachte das Duo Sorana Cîrstea/Monica Niculescu mit dem 6:2, 6:0 -Sieg über das Doppel Kirsten Flipkens / Maryna Zanevska.



    Ein gutes Ergebnis erzielte Tennisprofi und Doppelspezialist Horia Tecău Anfang März. Mit seinem Partner aus den Niederlanden, Jean-Julien Rojer gewann er das Turnier in Dubai. Die beiden bezwangen im Finale das Duo Rohan Boppana (Indien) und Marcin Matkowski (Polen) mit 4:6, 6:3 und 10:3 im entscheidenden Match-Tiebreak. Ebenfalls im März freuten sich Rumäniens Rugby-Herren über einen wichtigen Sieg: Nach dem knappen 8:7-Erfolg gegen Georgien in Bukarest gewann die Mannschaft die diesjährige Auflage des Rugby Europe Championship, des zweitwichtigsten Rugby-Wettbewerbs für Nationalmannschaften in Europa nach dem Six Nations Championship. Seit sieben Jahren hatten die Rumänen auf den Sieg gegen Georgien gewartet. Das georgische Team hat sich in den letzten 10 Jahren erheblich verbessert und steht laut Experten vor der Tür der Six Nations.



    Im kroatischen Split ist Mitte April die Europameisterschaft im Gewichtheben mit beachtlichen Ergebnissen für unsere Sportler zu Ende gegangen. Der rumänische Kader gewann insgesamt 17 Medaillen, darunter sechsmal Gold, viermal Silber und siebenmal Bronze. Die beste Gewichtheberin war bei dieser EM Loredana Toma, die in der Kategorie 63 Kilogramm dominierte: Sie holte Gold im Reißen, Stoßen und der Gesamtwertung. Bei den Männern gab es mehrmals Edelmetall für zwei rumänische Sportler in der Kategorie 77 Kilogramm: Dumitru Captari eroberte zweimal Gold, im Stoßen und der Gesamtwertung, sowie Silber im Reißen, während Răzvan Martin einmal Silber in der Gesamtwertung und zwei Bronzemedaillen, im Reißen und Stoßen, gewann. Es folgte Ende April die Europameisterschaft im Turnen, die im siebenbürgischen Cluj/Klausenburg ausgetragen wurde. Der 36-jährige Veteran Marian Drăgulescu gewann Gold am Boden und Silber im Springen. Auch bei den Damen wusste eine erfahrene Turnerin zu überzeugen: Die inzwischen 30-jährige dreifache Olympia-Siegerin von Athen vor 13 Jahren, Cătălina Ponor, holte Gold am Schwebalken. Larisa Iordache gewann Bronze.



    Im FedCup haben Rumäniens Tennisdamen ihren Platz in der Weltgruppe II. verteidigen können. Im Playoff setzten sie sich in Constanţa am Schwarzen Meer gegen die britische Auswahl mit 3:2 durch. Ende April meldete sich auch Florin Mergea mit einem beachtlichen Erfolg im Doppel zurück. Gemeinsam mit Aisam-Ul-Haq Qureshi aus Pakistan gewann er das Sandplatz-Turnier in Barcelona. Im Endspiel schlugen die beiden das deutsch-österreichische Duo Philipp Petzschner / Alexander Peya mit 6:4 und 6:3.



    Der Monat Mai war aus Sicht des rumänischen Sports der bei weitem ereignisreichste Monat. Zunächst mussten sich die Damen des amtierenden Handball-Meisters der Damen, CSM Bukarest, in der CL mit der Bronzemedaille zufrieden geben. In der Final-Four-Runde unterlagen sie dem mazedonischen Serienmeister Vardar Skopje mit 33:38. Im kleinen Finale bezwang Bukarest am zweiten Turniertag Buducnost Podgorica mit 26:20 und sicherte sich so den dritten Platz. CL-Sieger wurde in diesem Jahr der ungarische Meister Gyori Audi ETO. In der vorigen Saison hatte der CSM die CL gewonnen. Für die rumänischen Ringer gab es bei den Europameisterschaften in Novi Sad in Serbien zum Schluss noch zwei Medaillen, beide im Freistil. Silber ging an Andrei Dukov, in der Kategorie 57 Kilogramm und Bronze holte Alina Vuc in der Gewichtsklasse 48 Kilogramm der Damen. Die beiden Medaillen waren auch das erklärte Mindestziel des rumänischen Kaders bei dieser EM gewesen.



    Ebenfalls im Mai gab es eine Premiere im rumänischen Fußball: Der FC Viitorul Constanţa stand als neuer rumänischer Meister fest. Der 2009 von Spielerlegende Gheorghe Hagi gegründete und gecoachte Verein beendete die Playoff-Saison auf Platz 1., punktgleich mit dem FCSB, dem Nachfolgeverein des Rekordmeisters Steaua Bukarest. Constanţa durfte sich dank der besseren Ergebnisse im Direktvergleich mit den Bukarestern im Playoff die Krone aufsetzen. Viitorul ist dank seiner kurzen Vereinsgeschichte auch der jüngste Meister in der Geschichte aller europäischen Fußball-Ligen. Rumäniens Tennisprofi Simona Halep hat Mitte Mai ihren Titel beim starken WTA-Turnier in Madrid verteidigt. In einem packenden Finale am bezwang die zu dem Zeitpunkt Weltranglistenachte die Französin Kristina Mladenovic in drei Sätzen, mit 7:5, 6:7 und 6:2. Halep hatte vor dem Titelgewinn letztes Jahr auch 2012 das Finale in Madrid bestritten, das sie allerdings gegen die Russin Maria Scharapowa verlor.



    Der rumänische Boxer Cristian Ciocan hat seinen Europameistergürtel in der WBO-Version im Schwergewicht mit Erfolg verteidigen können. In einer Profigala in Hamburg setzte er sich nach einer Punkteentscheidung gegen den Franzosen algerischer Herkunft Zine Eddine Benmakhlouf durch. Nach 10 Runden entschieden die Kampfrichter einstimmig zugunsten des Rumänen.



    Und schließlich Rudern: Ende Mai fanden im tschechischen Račice die Ruder-Europameisterschaften statt. Für Rumäniens Damen gab es drei Goldmedaillen und für die Herren einmal Silber. Die erste Goldmedaille eroberte der Vierer ohne Steuerfrau mit Cristina Popescu, Alina Elena Pop, Beatrice Parfenie und Georgiana Paraşcanu. Anschließend wurder der Zweier ohne Steuerfrau mit Mădălina Bereş und Laura Oprea in der Besetzung Europameister. Schließlich durfte auch der rumänische Achter mit Steuerfrau auf das höchste Siegertreppchen. Bei den Herren wurde der Vierer ohne Steuermann Vize-Europameister, im Boot waren Cristian Ivaşcu, Vlad Dragoş Aicoboae, Marius Vasile Cozmiuc und Ciprian Tudosă angetreten.



    Mitte Juni erlebte Simona Halep erneut eine herbe Enttäuschung. In ihrem zweiten Endspiel bei den French Open unterlag sie diesmal als Favoritin der Lettin Jelena Ostapenko mit 6:4, 4:6 und 3:6. Umso bitterer für die Rumänin: Im zweiten Satz hatte sie beim Stande von 3:0 einen Spielball zum 4:0. Die 20-jährige Ostapenko war vor den French Open noch auf Platz 47. der Weltrangliste zu finden und galt deshalb als klarer Underdog.



    Schließlich gewannen Rumäniens Degen-Damen bei der Europameisterschaft in Tifllis die Bronze-Medaille. Im kleinen Endspiel schlug das sehr junge Team Estland mit 45:38.

  • Elena Udrea wird in Korruptionsakte angeklagt

    Elena Udrea wird in Korruptionsakte angeklagt

    Die ehemalige Ministerin für Regionalentwicklung und Tourismus, Elena Udrea, wurde in der Akte Bute Gala“ von den Antikorruptionsstaatsanwälten angeklagt. Sie befindet sich derzeit in Untersuchungshaft. Das Verfahren kündigt sich an, eines derer in der Geschichte der rumänischen Justiz zu sein, die sich einer riesigen Medienberichterstattung erfreuen. Der Grund: Undrea gehört zu den Politikern, die der ehemalige Präsident Rumäniens Traian Băsescu ständig und vorbehaltslos unterstützt hat.



    Die 41-jährige Elena Udrea war nacheinander Leiterin der Präsidialkanzlei von Traian Băsescu, Abgeordnete und Führerin der Partei Volksbewegung — deren Kandidatin sie auch bei den Präsidentschaftswahlen im Herbst 2014 war. In vollem Aufschwung wurde sie diesen Februar verhaftet, nachdem die Antikorruptionsbehörde die Zustimmung des Parlaments zur Einleitung des Strafverfahrens gegen die Abgeordnete erlangt hatte. Udrea wird verdächtigt in Zusammenhang mit der sogenannten Bute Gala“ Korruptionstaten begangen zu haben.



    Konkret, 2011 trat der berühmte rumänische Mittelgewichtboxer und IBF-Weltmeister in einer Box-Gala in Bukarest gegen den Franzosen Jean Paul Mendy an. Die besagte Gala wurde damals massiv von dem Ministerium für Regionalentwicklung und Tourismus unterstützt. Die Gelder für die Veranstaltung der Gala wurden von Elena Udrea anscheinend illegal erlangt. Udrea soll au‎ßerhalb dieser Korruptionsakte auch in weiteren Schmiergeldaffären verwickelt sein, die mit der Finanzierung eines Vertrags mit der Gesellschaft Termogaz Company und den Zahlungen der Nationalen Investitionsgesellschaft in Zusammenhang stehen.



    In der Bute Gala“ treten auf der Bank der Angeklagten auch ex-Wirtschaftsminister Ion Ariton und der ehemalige Vorsitzende des Rumänischen Boxverbandes, Rudel Obreja, sowie weitere öffentliche Bedienstete aus der Zeit 2010-2012 auf. Die Antikorruptionsbehörde behauptet, dass die ehemalige Tourismusministerin ein System koordiniert hat, wodurch die nahestehenden Personen gro‎ße Gelbeträge von Vertretern einiger Firmen erhalten haben. Dadurch sollte man die rechtzeitige Zahlung der ministeriumfinanzierten Aufträge gewährleisten. Das Geld soll in bar, durch den Erwerb einiger Gegenstände und Dienstleistungen zu Elena Udrea, zu Rudel Obreja oder zu der Bukarester Niederlassung der Liberal-Demokratischen Partei angelangt sein, deren Führerin Elena Udrea damals war.



    Dadurch entstand ein beträchtlicher Schaden beim Staatshaushalt und bei einigen Firmen. Laut den Ermittlern, seien die Zahlungen zugunsten der Bukarester Niederlassung der Liberal-Demokratischen Partei auf unterschiedlichen Weisen erfolgt sein, einschlie‎ßlich durch die Überweisung der Beträge auf das Konto der Partei, getarnt als fiktive Verträge oder Spenden. Udrea hat aber die ganze Zeit behauptet, die Beträge stammen von Spendern, die anonym bleiben wollten.

  • Herstellung von Radioempfängern in Rumänien (1925-1998)

    Herstellung von Radioempfängern in Rumänien (1925-1998)

    In diesem Artikel wird die Herstellung von Radiogeräten in Rumänien dokumentiert. Der historische Überblick spannt einen Bogen, der von den Anfängen in den 1920er Jahren bis zu den ersten Jahren nach der Wende von 1989 reicht.



    Die Quellenangaben sind am Ende dieses Artikels zu finden. Sofern wir Fotos über die erwähnten Modelle von Radiogeräten aus Urheberrechtsgründen hier nicht abbilden dürfen, führen die mit Blau verlinkten Bezeichnungen zu anderen Webseiten, wo die besprochenen Geräte betrachtet werden können.



    Die Fotostrecke “Radiomuseum” besteht aus Bildern von alten Radiogeräten, die im Foyer des Konzertsaals des Rumänischen Rundfunks als Dauerausstellung zu sehen sind. Sie bildeten auch die sehr begehrte und schnell vergriffene QSL-Serie 2009.





    DIE ANFÄNGE (1925 – 1928)








    Den ersten experimentellen Radioempfänger baute das vom Physiker Dragomir Hurmuzescu geleitete Bukarester Elektrotechnische Institut im Jahr 1925. Dem folgten öffentliche Empfangs-Events, das hie‎ß, auf Senderjagd mit Publikum gehen. Die Ereignisse fanden zweimal wöchentlich statt, donnerstags und freitags um 21.30 Uhr. Damals gab es nicht viele Sender, genutzt wurde meistens die Frequenz von Radio Wien, da dieser Sender am stärksten hereinkam. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Foto: www.srr.ro


    (Zum Vergrö‎ßern anklicken.)








    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Die nächsten rumänischen Radiogeräte für den zivilen Bereich bauten in den Jahren 1926 bis 1928 diverse Radioamateure aus jener Zeit, die Zeitgeschichte hält die Namen Paul Popescu-Mălăeşti, Nicolae Lupaş, Cezar Brătescu, Theodor Iorganda, S. Simionescu, Cezar Brătescu, Dan Constantin und Ion Băjenescu fest. Die beiden Fachmagazine der Epoche, Radio Român“ und Radiofonia“, druckten ferner das Bauschema diverser Empfänger ab und ermunterten ihre Leser, sich zuhause des Bastelns anzunehmen.

    Zeitschrift “Radiofonia” (1928)

    Foto: www.rri.ro







    In der Zwischenkriegszeit waren generell Kristallradios am verbreitetsten, verwendet wurde üblicherweise Bleiglanzkristall (auch Galenit genannt), die Bauteile waren preisgünstig und der Bau erforderte keinen besonderen technischen Aufwand. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpgsrc=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Kristallradio “Ace of Hearts”

    Schweden, 1928

    Foto: Mirel Toma, Radio Romania






    AUFSCHWUNG IN DER ZWISCHENKRIEGSZEIT (1928 – 1938)








    Im Jahr 1927 gründete die niederländische Firma Philips“ eine Vertretung in Bukarest und vertrieb zunächst Glühbirnen der Marke Argenta“. Ein Jahr später wurde die Rumänische Rundfunkgesellschaft gegründet, im November 1928 begann der Rumänische Rundfunk mit der Ausstrahlung seiner Sendungen. Die niederländische Vertretung von Philips nannte sich ab Ende 1928 Anonyme Gesellschaft Philips“ und erweiterte ihr Angebot um Radioempfänger, Röhren, Lautsprecher u.a.m. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Philips 930-A, Baujahr 1930

    Foto: Mirel Toma, Radio Romania








    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Die Entwicklung der Hörerzahlen und damit auch der Nachfrage für Radiogeräte war rasant, so dass Philips 1933 eine weitere Montage-Werkstatt mit rund 70 Arbeitnehmern in der nordwestrumänischen Stadt Oradea (Gro‎ßwardein) eröffnete. Ein Jahr später wurde die Werkstatt nach Bukarest verlegt. Zur Veranschaulichung ein paar Zahlen: Hatten im Jahr 1927 nur knapp 7900 Rumänen einen Radioempfänger, so waren es 1928 schon 14.000, 1929 verdoppelte sich die Zahl erneut und im Jahr 1933 gab es über 100.000 Gebühren zahlende Radiohörer, bis 1939 erreichte die Zahl der Besitzer eines Radioapparats knapp 320.000 .

    Rasante Hörerzahlentwicklung

    (1927-1939)

    Quelle: www.srr.ro




    Die Umsätze von Philips nahmen in dieser Zeit kontinuierlich zu, die in Rumänien zusammengebauten Radioempfänger wurden auch in die Balkanländer und nach Mitteleuropa geliefert. Zwei weitere Werkstätten wurden 1934-1936 eröffnet, die insgesamt 200 Angestellte hatten. 1939 war ein Spitzenjahr, etwa 10.000 Radiogeräte wurden in diesem Jahr bei Philips in Rumänien hergestellt. Allerdings wurden die Bauteile nicht in Rumänien hergestellt, sondern samt technischer Dokumentation aus Holland herübergebracht, die Produktion überwachten ebenfalls holländische Ingenieure.





    AFA Arad (1935 – 1945)



    In der Zeit 1935-1945 funktionierte auch in der westrumänischen Stadt Arad eine Radiowerkstatt namens AFA (Atelier Flesch Arad). Die hier gebauten Geräte kamen unter dem Namen Admira“ auf den Markt und konnten sowohl mit Wechselstrom aus der Steckdose als auch mit Batterien betrieben werden. Etwa 500 Geräte im Jahr wurden hergestellt, bis Kriegsanfang waren es rund 2.000. Von 1940 bis 1945 waren die Importe von Bauteilen eingestellt, so dass sich die Werkstatt mit der Herstellung von elektrotechnischen Teilen wie Widerstände, Spulen und Kondensatoren über Wasser halten musste.





    KRIEG UND PRODUKTIONSRÜCKGANG (1939 – 1945)







    Der Zweite Weltkrieg brachte eine Krise für die Philips-Werkstätte in Bukarest, die Produktion wurde auf Spielzeug, Büchsen für Schuhcreme und andere Gegenstände aus Holz oder Metall umgestellt. Nach Kriegsende und bis 1948 wurde die Montage von Radiogeräten wiederaufgenommen, die Produktionszahlen aus der Zwischenkriegszeit wurden aber nie mehr erreicht. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Philips 204-U, Baujahr 1941

    Foto: Mirel Toma, Radio Romania






    FRÜHE NACHKRIEGSZEIT UND ERSTE ORIGINAL RUMÄNISCHE GERÄTE

    (1948 – 1955)



    Am 11. Juni 1948 wurden sämtliche Fabriken, Unternehmen und Handelsgesellschaften verstaatlicht, darunter auch Philips, Radiomet, Starck und Tehnica Medicală (das technische Ausrüstungen für den medizinischen Bereich herstellte). Diese vier Werke wurden zum staatlichen Betrieb Radio Popular“ vereint, der im Jahr darauf die Produktion von Radiogeräten aufnahm. Die meisten Volksempfänger“, die die Werkstatt bis ca. 1960 verlie‎ßen, waren aus Bauteilen hergestellt, die man aus der Sowjetunion, der ČSSR, der Volksrepublik Ungarn oder der DDR importierte.







    Das erste Gerät dieser Art war der 1949 hergestellte Empfänger S 49 U Record, Bauteile und Bauanleitung stammten aus der UdSSR. Das Gehäuse war recht einfach und hatte drei runde Regler an der vorderen Front, zusammen mit dem Lautsprecher und der ebenfalls runden Skala-Anzeige. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    S 49 U Record (1949)

    Foto: Mirel Toma, Radio Romania








    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Ein Jahr später entstand eine weiteres Modell namens S 503 A Pionier, das sich nur wenig von seinem Vorgänger unterschied — der runde Knopf für die Wellenlänge wurde durch einen Schalthebel ersetzt und die Senderskala war quadratisch.

    S 503 A Pionier (1950)

    Foto: Mihai Neamţu

    (www.enciclopediaromaniei.ro)




    Im Jahr 1951 wurde der erste Radioapparat hergestellt, dessen Bauschema zur Gänze in Rumänien konzipiert war — die Bauteile des S 513 A Dunărea stammten allerdings immer noch aus dem Import. Die Senderskala war diesmal auf dem Deckel zu finden, die Bedienungsknöpfe sowohl an der Vorderfront als auch an den Seiten. Aus demselben Jahr stammen auch die Modelle S 511 A Partizan und S 512 U Orion. Im Jahr 1953 kam der erste batteriebetriebene Empfänger auf den Markt, es handelte sich dabei um das Modell S 531 B Alianţa.








    Beginnend mit 1954 stellten die Werke von Radio Popular auch 100%-ig in Rumänien konzipierte Bauteile her: Lautsprecher mit Metallmagnet, Trafos für Netzteile, Audiobüchsen, Chassis, Magnete, Potentiometer, Spulen, Kondensatoren, Sockel für Röhren u.a.m. 1957 wurde eine neue Produktionshalle mit zwei 70 m langen Flie‎ßbändern eingerichtet. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Radiowerkstatt in Rumänien

    Foto: www.srr.ro



    Die Flie‎ßbandproduktion schlug sich sofort in den Produktionszahlen nieder. Waren im Jahr 1956 noch knapp 65.000 Geräte hergestellt worden, verlie‎ßen im Folgejahr 1957 fast doppelt soviel die Produktionsstätte — knapp 112.000 Stück.



    Weitere erwähnenswerte Modelle aus den 1950er-60er Jahren von Radio Popular“ waren: Acord (1958-59), Armonia (1950-1956), Balada (1958-59), Bicaz (1957-58), Bucureşti (1954-55), Carpaţi (1954), Ciocârlia (1955), Concert (1959), Concert 60 (1959-60), Doina (1955), Hora (1960), Lux (1957-58), Opereta (1957), Pionier 52 (1952), Romanţa (1958), Serenada (1955-56), Simfonia (1954), Unirea (1959-60), Victoria (1957).








    Bis 1960, als insgesamt etwa 170.000 Geräte das Werk verlie‎ßen, wurden rund 30 Modelle auf den Markt gebracht, darunter auch sogen. Musiktruhen mit Plattenspieler und Radio wie z.B. das 1959 hergestellte Bucureşti 500. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Radio mit Plattenspieler


    von “Electronica”


    Foto: Mihai Neamţu

    (www.enciclopediaromaniei.ro)



    Auch die Bukarester Fabrik Electromagnetica“ (auch Grigore Preoteasa“ genannt, nach dem rumänischen Parteiaktivisten, Journalisten und kommunistischen Politker), die hauptsächlich elektrotechnische Teile für die Schwerindustrie und die Eisenbahn, aber auch Telefonapparate und andere Geräte für die Telekommunikation (darunter Militärradios) herstellte, brachte in den 1950er Jahren einige Radioempfänger mit Röhren auf den Markt wie die EM 541 Pionier (1954) und EM 552 A (1955).




    Grafik zur Herstellung von Radiogeräten in Rumänien (1948-1960):







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Quelle: http://www.enciclopediaromaniei.ro/wiki/Radioreceptoare_româneşti






    ELECTRONICA-WERKE IN BUKAREST (1960 – 1980)







    Das Jahr 1960 brachte einen wichtigen Einschnitt in die Herstellung von Radiogeräten in Rumänien. Die Fabrik Radio Popular“ änderte ihren Namen zu Electronica“, neue Produktionslinien für Transistoren, Halbleiterdioden, elektrolytische und Kunststoff-Folienkondensatoren wurden eingerichtet. Ein Jahr zuvor war der erste rumänische Radioempfänger auf den Markt gekommen, der vollständig mit Transistoren ausgerüstet war — der S 595 T Solistor. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg


    S 595 T Solistor (1959)

    Foto: Jean-Luc Fournier


    (www.enciclopediaromaniei.ro)








    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg Die elektronischen Bauteile waren noch aus Frankreich importiert, doch im selben Jahr wurde auch das erste Modell hergestellt, dessen Bauteile zu 96% aus der heimischen Produktion stammten:

    S 594 T Litoral. Weitere Modelle tragbarer Transistorempfänger kamen in den 1960er Jahren hinzu, parallel wurde auch die Herstellung von Röhrenradios sowie von Musikschränken und Plattenspielerradios bis ca. 1976 fortgeführt. Eines der letzten Modelle von Musiktruhen mit Röhren war z.B. die 1969 hergestellte Traviata 3.
    Musiktruhe “Traviata”

    Foto: Mihai Neamţu

    (www.enciclopediaromaniei.ro)




    In den 1970er Jahren nahm man die Produktion von Stereoempfängern mit externen Boxen auf, ein Meilenstein, auf dem Sammler schwören, dass er heute noch funktionieren würde, ist z.B. der S 702 TS Maestro mit 2 x 6W-Boxen. Erwähnenswert für den UKW-Stereo-Empfang ist aus jener Zeit auch der ab 1974 hergestellte S 749 TS Bucur in unterschiedlichen Ausfertigungen, darunter auch mit Stilmöbel nachempfundenem teurem Holzgehäuse (Bucur 2). Ebenfalls in den 1970er Jahren wurden weitere tragbare Batterienempfänger hergestellt, die auch als Autoradios angeschlossen werden konnten, beispielsweise das Modell S 720 T Gloria, oder ausschlie‎ßlich Autoradios der Handelsmarken Sinaia (Lang- und Mittelwelle) und Predeal (Lang-, Mittel- und Kurzwelle).



    Ende der 1970er Jahre begannen die Electronica-Werke Radios mit Accessoires herzustellen. Renner waren die Modelle Cronos (mit elektronischer Uhr und Wecker), Expres, Interson,


    Superson (mit eingebauter Lichtorgel) und Ultrason (mit 5 Wellenlängen, darunter 3 Kurzwellenmeterbänder). Insgesamt stellte Electronica“ von 1960 bis 1980 ca. 75 Modelle in über 200 Varianten her, in Stückzahlen waren das mehr als 6,7 Mio. Geräte.




    Grafik zur Herstellung von Radiogeräten bei Electronica“ Bukarest (1960-1979):







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Quelle: http://www.enciclopediaromaniei.ro/wiki/Radioreceptoare_româneşti




    Zu den in den 1980er bis frühen 1990er Jahren hergestellten Geräten von Electronica zählten Modelle wie die Taschenradios Ric und MiniRic, das Tischradio im Retro-Gehäuse Nostalgic (1989), sowie tragbare Kassettenradios wie RCS (1984-1986), Total (1993-94) und Thomas (1994-98), wobei die letzten Modelle auch integrierte Schaltkreise hatten.





    TEHNOTON IN JASSY (1974 – 1990)



    1972 bis 1974 wurde eine neue Fabrik für die Herstellung von Radioempfängern im nordostrumänischen Iași (Jassy) errichtet. Tehnoton“ nannten sich die neuen Werke und waren am Anfang nur ein Ableger der Bukarester Fabrik Electronica“, die ihre Dokumentation, technische Ausrüstung und das Werkzeug den Kollegen in Jassy zur Verfügung stellte. Die Produktion wurde 1974 aufgenommen, hergestellt wurden Transistorradios unter Eigenmarken wie Albatros, Alfa, Apollo, Atlantic, Brahms, Bucium, Concorde, Cosmos, Gamma, Gloria 3, Inter, Jupiter, Madrigal 1 und Madrigal 2, Magic, Mangalia 2, Milcov, Monaco, Neptun, Omega, Pacific 4, Pescăruş, Predeal 2, Tempo, Zefir.




    Produktions- und Exportgrafik 1974 – 1979 bei TEHNOTON Jassy:







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Quelle: http://www.enciclopediaromaniei.ro/wiki/Radioreceptoare_româneşti




    Nach 1980 stellte Tehnoton weitere Modelle her: Lira (1980), Samba (1980), Terra (1980), Alfa 2 und Alfa 3 (1981), Solo 100, Solo 300, Solo 500 (alle 1981-83), Gamma (1978-1984), Gloria 3 (1984), Song (1985), Gloria 4 (1987-1990), Gloria Super (1991) und Gloria Plus (1993), Iris (1980-1992), die letzten Modelle hatten bereits integrierte Schaltkreise. Als Kuriosität sei noch das Modell Junior 234 aus den 1980er Jahren erwähnt, mit dem Kunststoffgehäuse in Form eines Fu‎ßballs.





    ELECTROMUREŞ







    Auch die bereits 1949 gegründete Fabrik für elektrotechnische Teile und Haushaltsgeräte ElectroMureş“ in der siebenbürgischen Stadt Târgu Mureş (dt. Neumarkt am Mieresch, ung. Marasvásárhely) brachte einige Modelle auf den sozialistischen Markt, darunter die Kassettenradios für das Auto Corina (1984) und Stela (1988).

    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpgsrc=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    Stereo-Verstärker “Delia” mit Radio

    von Electromureş (1988)


    Foto: Sorin Georgescu





    EXPORTSCHLAGER (1967 – 1990)









    Während es in Rumänien lange Zeit nur Empfangsgeräte aus der heimischen Produktion zu kaufen gab, wurden Radioapparate made in Romania“ ab den Spätsechzigern auch exportiert; 1967 gingen 6100 Radios ins Ausland, 1973 waren es schon knapp 226.000 Stück.

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    Tragbares Transistorgerät Cora


    ​Foto: Ralf Urbanczyk



    Die am meisten exportierten Modelle waren:


    Carmen, Goldstar, Cora, Overseas, Neptun, Milcov, Alfa, Select, Gloria, Royal und Junior. Die Geräte mussten dabei stets den technischen Anforderungen der Kunden im Ausland entsprechen. Exportiert wurde vor der Wende nach Ägypten, Albanien, Chile, in die ČSSR und die DDR, nach Frankreich, Gro‎ßbritannien, Jugoslawien, Sudan, Ungarn und in die USA. Alles in allem lie‎ßen sich die Produkte der rumänischen Elektronik und Elektrotechnik, darunter Radioempfänger und Haushaltsgeräte, durchaus zeigen, nicht nur im sozialistischen Lager.




    Ab Ende der 1970er Jahre kam es zur Versorgungskrise und zu von oben angeordneten Sparma‎ßnahmen. Dies hatte auch in der Herstellung von Radioapparaten Folgen. Zwar waren die elektronischen Teile nach wie vor von guter Qualität, zumindest für Standards des Ostblocks, doch wurde bei der Anfertigung immer mehr schlechtes Material eingesetzt, so dass die Erzeugnisse letzten Endes mangelhaft in der Verarbeitung waren. Das hie‎ß z.B. billiges Gehäuse, wackelnde Knöpfe und Schalter, schlechte Farbe in der Beschriftung. Aus diesen Jahren stammt wohl auch der Ausdruck beim Export abgelehnt“. Landeten solche Geräte dann im heimischen Handel, waren sie sehr begehrt, denn sie waren immer noch besser als die herkömmlichen.





    WENDE VON 1989 UND EINSTELLUNG DER PRODUKTION VON RADIOGERÄTEN

    (1990 – 1998)



    Die Wende von 1989 brachte den Sturz des kommunistischen Regimes und die viel ersehnte Freiheit und Demokratisierung des Landes, aber auch den Zusammenbruch der sozialistischen Planwirtschaft. Mit den wettbewerbsfähigeren Produkten aus entwickelten Industriestaaten konnten es heimische Erzeugnisse nicht aufnehmen, die Einstellung des Handels unter den ehemals sozialistischen Ländern im Rahmen des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW, auch COMECON genannt) hatte weitere negative Folgen in der heimischen Wirtschaft. Sicherlich haben aber auch dubiose Privatisierungsgeschichten mit korrupten Politikern und Managern auch dazu beigetragen, dass viele staatliche Betriebe einfach verscherbelt wurden. Die Produktion von heimischen Radioempfängern wurde bis Mitte oder spätestens Ende der 1990er Jahre nach und nach eingestellt. Die Electronica-Werke in Bukarest und das Unternehmen Tehnoton in Jassy gibt es unter diesem Namen zwar noch, ihr Tätigkeitsbereich hat sich aber zum Teil geändert.



    Zu den letzten, in den 1990er Jahren von Electronica“ hergestellten Modellen gehörten batteriebetriebene Transistorradios und Radiocasettenspieler wie Total und Thomas sowie das Autoradio SR 3003. Tehnoton“ brachte seinerseits in den 1990ern noch einige Transistorgeräte auf den Markt wie die Modelle Duo, Gloria 4, Gloria Nova, Gloria Plus und Gloria Super, Golf, Iris, Jazz, Milcov 8, Nova, Onix, Song, Tempo.



    Electronica wurde im Februar 2004 privatisiert und stellt heute nur noch Fernsehgeräte her. Verlie‎ßen im Jahr 1989 die Electronica-Werke etwa 434.000 Schwarz-Wei‎ß-Geräte und 75.000 Farbfernseher, so waren es im Jahr 2003 nur noch 137 Stück. Ein erneuter Anstieg der Produktion erfolgte im Jahr 2005, als etwa 27.000 Fernseher hergestellt wurden. Ab 2006 befasste sich Electronica mit der Montage von Farbfernsehern und DVD-Playern fremder Marken wie Hyundai, Toshiba und Vortex. 2006 wurden etwa 40.000 Farbfernseher und 20.000 DVD-Player auf den Markt gebracht. Arbeiteten im Jahr 1989 etwas mehr als 5.500 Menschen bei Electronica, so hatte das Unternehmen im Jahr 2006 nur noch 60 Arbeitnehmer.



    Tehnoton wurde im Jahr 2000 privatisiert und befasst sich seitdem mit der Verarbeitung von Metall und Kunststoff, aber auch mit der Herstellung von Haushaltsgeräten wie Gasherde und Waschmaschinen.




    QUELLEN:



    – Rumänische Online-Enzyklopädie: http://enciclopediaromaniei.ro/


    – Webseite der rumänischen Radiogeräte-Sammler: www.proradioantic.ro


    – Webseite des Rumänischen Rundfunks: www.srr.ro


    – Webseite von Radio Rumänien International: www.rri.ro


    – Internationaler Radiokatalog für antike Radios: www.radiomuseum.org


    – Wikipedia

  • Hörerpostsendung 22.12.2013

    Hörerpostsendung 22.12.2013

    Wie vergangenen Sonntag angekündigt, gibt es heute den zweiten Teil des historischen Überblicks über die Herstellung von Radiogeräten in Rumänien. Das Thema regte unser Hörer Wolfgang Waldl aus Wien an. Zunächst aber eine kurze Zusammenfassung des 1. Teils: […]



    Heute soll es um die Zeitspanne 1960-1990 gehen — und einige Jahre darüber hinaus.










    ELECTRONICA-WERKE IN BUKAREST (1960 – 1980)



    Das Jahr 1960 brachte einen wichtigen Einschnitt in die Herstellung von Radiogeräten in Rumänien. Die Fabrik Radio Popular“ änderte ihren Namen zu Electronica“, neue Produktionslinien für Transistoren, Halbleiterdioden, elektrolytische und Kunststoff-Folienkondensatoren wurden eingerichtet. In diesem Jahr kam auch der erste rumänische Radioempfänger auf den Markt, der vollständig mit Transistoren ausgerüstet war — der S 595 T Solistor. Die elektronischen Bauteile waren noch aus Frankreich importiert, doch im selben Jahr wurde auch das erste Modell hergestellt, dessen Bauteile zu 96% aus der heimischen Produktion stammten: S 594 T Litoral. Weitere Modelle tragbarer Transistorenempfänger kamen in den 1960er Jahren hinzu, parallel wurde auch die Herstellung von Röhrenradios sowie von Musikschränken und Plattenspielerradios bis ca. 1976 fortgeführt. Eines der letzten Modelle von Musiktruhen mit Röhren war z.B. die 1969 hergestellte Traviata 3.



    In den 1970er Jahren nahm man die Produktion von Stereoempfängern mit externen Boxen auf, ein Meilenstein, auf dem Sammler schwören, dass er heute noch funktionieren würde, ist z.B. der S 702 TS Maestro mit 2 x 6W-Boxen. Erwähnenswert für den UKW-Stereo-Empfang ist aus jener Zeit auch der ab 1974 hergestellte S 749 TS Bucur in unterschiedlichen Ausfertigungen, darunter auch mit Stilmöbel nachempfundenem teuerem Holzgehäuse (Bucur 2). Ebenfalls in den 1970er Jahren wurden weitere tragbare Batterienempfänger hergestellt, die auch als Autoradios angeschlossen werden konnten, beispielsweise das Modell S 720 T Gloria, oder ausschlie‎ßlich Autoradios der Handelsmarken Sinaia (Lang- und Mittelwelle) und Predeal (Lang-, Mittel- und Kurzwelle).



    Ende der 1970er Jahre begannen die Electronica-Werke Radios mit Accessoires herzustellen. Renner waren die Modelle Cronos (mit elektronischer Uhr und Wecker), Expres, Interson, Superson (mit eingebauter Lichtorgel) und Ultrason (mit 5 Wellenlängen, darunter 3 Kurzwellenmeterbände). Insgesamt stellte Electronica“ von 1960 bis 1980 ca. 75 Modelle in über 200 Varianten her, in Stückzahlen waren das mehr als 6,7 Mio. Geräte.




    Grafik zur Herstellung von Radiogeräten bei Electronica“ Bukarest (1960-1979):







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Quelle: http://www.enciclopediaromaniei.ro/wiki/Radioreceptoare_româneşti




    Zu den in den 1980er bis frühen 1990er Jahren hergestellten Geräten von Electronica zählten Modelle wie die Taschenradios Ric und MiniRic, das Tischradio im Retro-Gehäuse Nostalgic (1989), sowie tragbare Kassettenradios wie RCS (1984-1986), Total (1993-94) und Thomas (1994-98), wobei die letzten Modelle auch integrierte Schaltkreise hatten.




    TEHNOTON IN JASSY (1974 – 1990)



    1972 bis 1974 wurde eine neue Fabrik für die Herstellung von Radioempfängern im nordostrumänischen Iași (Jassy) errichtet. Tehnoton“ nannten sich die neuen Werke und waren am Anfang nur ein Ableger der Bukarester Fabrik Electronica“, die ihre Dokumentation, technische Ausrüstung und das Wergzeug den Kollegen in Jassy zur Verfügung stellte. Die Produktion wurde 1974 aufgenommen, hergestellt wurden Transistorenradios unter Eigenmarken wie Alfa, Apollo,Brahms, Cosmos, Gamma, Gloria 3, Inter, Madrigal 1 und Madrigal 2, Mangalia 2, Milcov, Mondial, Neptun, Pacific 4 oder Predeal 2.




    Produktions- und Exportgrafik 1974 – 1979 bei TEHNOTON Jassy:







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Quelle: http://www.enciclopediaromaniei.ro/wiki/Radioreceptoare_româneşti




    Nach 1980 stellte Tehnoton weitere Modelle her: Alfa 2 und Alfa 3 (1981), Solo 100, Solo 300, Solo 500 (alle 1981-83), Gamma (1978-1984), Gloria 3 (1984), Song (1985), Gloria 4 (1987-1990), Gloria 5 (1991), Iris (1980-1992), die letzten Modelle hatten bereits integrierte Schaltkreise. Als Kuriosität sei noch das Modell Junior 234 aus den 1980er Jahren erwähnt, mit dem Kunststoffgehäuse in Form eines Fu‎ßballs.




    ELECTROMUREŞ



    Auch die bereits 1949 gegründete Fabrik für elektrotechnische Teile und Haushaltsgeräte ElectroMureş“ in der siebenbürgischen Stadt Târgu Mureş (dt. Neumarkt am Mieresch, ung. Marasvásárhely) brachte einige Modelle auf den sozialistischen Markt, darunter die Kassettenradios für das Auto Corina (1984) und Stela (1988).




    EXPORTSCHLAGER (1967 – 1990)



    Während es in Rumänien lange Zeit nur Empfansgeräte aus der heimischen Produktion zu kaufen gab, wurden Radioapparate made in Romania“ ab den Spätsechzigern auch exportiert; 1967 gingen 6100 Radios ins Ausland, 1973 waren es schon knapp 226.000 Stück. Die am meisten exportierten Modelle waren: Carmen, Goldstar, Cora, Overseas, Neptun, Milcov, Alfa, Select, Gloria, Royal und Junior. Die Geräte mussten dabei stets den technischen Anforderungen der Kunden im Ausland entsprechen. Exportiert wurde vor der Wende nach Ägypten, Albanien, Chile, in die ČSSR, die DDR, nach Frankreich, Gro‎ßbritannien, Jugoslawien, Sudan, Ungarn und in die USA.



    Alles in allem lie‎ßen sich die Produkte der rumänischen Elektrotechnik, darunter Radioempfänger und Haushaltsgeräte, durchaus zeigen, nicht nur im sozialistischen Lager. Leider kam es ab Ende der 1970er Jahre zur Versorgungskrise und zu von oben angeordneten Sparma‎ßnahmen. Dies hatte auch in der Herstellung von Radioapparaten Folgen. Zwar waren die elektronischen Teile nach wie vor von guter Qualität, zumindest für Standards des Ostblocks, doch wurde bei der Anfertigung immer mehr schlechtes Material eingesetzt, so dass die Erzeugnisse letzten Endes mangelhaft in der Verarbeitung waren. Das hie‎ß z.B. billiges Gehäuse, wackelnde Knöpfe und Schalter, schlechte Farbe in der Beschriftung. Aus diesen Jahren stammt wohl auch der Ausdruck beim Export abgelehnt“. Landeten solche Geräte dann im heimischen Handel, waren sie sehr begehrt, denn sie waren immer noch besser als die herkömmlichen.




    WENDE VON 1989 UND EINSTELLUNG DER PRODUKTION VON RADIOGERÄTEN (1990-1998)



    Die Wende von 1989 brachte den Sturz des kommunistischen Regimes und die viel ersehnte Freiheit und Demokratisierung des Landes, aber auch den Zusammenbruch der sozialistischen Planwirtschaft. Mit den wettbewerbsfähigeren Produkten aus entwickelten Industriestaaten konnten es heimische Erzeugnisse nicht aufnehmen, die Einstellung des Handels unter den ehemals sozialistischen Ländern im Rahmen des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW, auch COMECON genannt) hatte weitere negative Folgen in der heimischen Wirtschaft. Sicherlich haben aber auch dubiose Privatisierungsgeschichten mit korrupten Politikern und Managern auch dazu beigetragen, dass viele staatliche Betriebe einfach verscherbelt wurden. Die Produktion von heimischen Radioempfängern wurde bis Mitte oder spätestens Ende der 1990er Jahre nach und nach eingestellt. Die Electronica-Werke in Bukarest und das Unternehmen Tehnoton in Jassy gibt es unter diesem Namen zwar noch, ihr Tätigkeitsbereich hat sich aber zum Teil geändert.



    Electronica wurde im Februar 2004 privatisiert und stellt heute nur noch Fernsehgeräte her. Verlie‎ßen im Jahr 1989 die Electronica-Werke etwa 434.000 Schwarz-Wei‎ß-Geräte und 75.000 Farbfernseher, so waren es im Jahr 2003 nur noch 137 Stück. Eine erneuter Anstieg der Produktion erfolgte im Jahr 2005, als etwa 27.000 Fernseher hergestellt wurden. Ab 2006 befasste sich Electronica mit der Montage von Farbfernsehern und DVD-Playern fremder Marken wie Hyundai, Toshiba und Vortex. 2006 wurden etwa 40.000 Farbfernseher und 20.000 DVD-Player auf den Markt gebracht. Arbeiteten im Jahr 1989 etwas mehr als 5.500 Menschen bei Electronica, so hatte das Unternehmen im Jahr 2006 nur noch 60 Arbeitnehmer.



    Tehnoton wurde im Jahr 2000 privatisiert und befasst sich seitdem mit der Verarbeitung von Metall und Kunststoff, aber auch mit der Herstellung von Haushaltsgeräten wie Gasherde und Waschmaschinen.



    QUELLEN:



    – Rumänische Online-Enzyklopädie: http://enciclopediaromaniei.ro/


    – Webseite der rumänischen Radiogeräte-Sammler: www.proradioantic.ro


    – Webseite des Sammlers Francisc Visky aus Rumänien: www.retroradio.ro


    – Webseite des Rumänischen Rundfunks: www.srr.ro


    – Webseite von Radio Rumänien International: www.rri.ro


    – Internationaler Radiokatalog für antike Radios: www.radiomuseum.org


    – Wikipedia





    Zeit für die Posteingangsliste. Postbriefe erhielten wir von Günter Traunfellner (A), Sandro Blatter (CH), Claes Englund (SE) sowie von Wilfried Hoberg, Michael Willruth, Heinrich Eusterbrock, Michael Brawanski, Hans-Peter Themann, Jörg-Clemens Hoffmann, Lutz Winkler, Klaus Huber, Horst Kuhn, Rolf Hacke, Heiner Finkhaus, Christoph Paustian (alle aus Deutschland).



    Faxe erhielte wir von Günter Spiegelberg und Stefan Druschke (beide aus Deutschland).



    E-Mails erhielten wir bis Freitagnachmittag von Josef Robl (A), Hans Verner Lollike (DK) sowie von Andreas Fessler, Günter Jacob, Hendrik Leuker, Dietmar Wolf, Herbert Jörger, Siegbert Gerhard, Hans-Werner Simmet, Helmut Matt, Thomas Drescher, Bernd Seiser, Heinrich Eusterbrock, Andreas Pawelczyk und Dieter Feltes (alle aus Deutschland).



    Unsere Poststelle bleibt vom 24. Dezember bis einschlie‎ßlich in der zweiten Januar-Woche geschlossen, daher gibt es den nächsten Funkbriefkasten erst am 19. Januar 2014 wieder. Ihre E-Mails werden aber auch in der Zwischenzeit gelesen und gegebenenfalls beantwortet.







    Zum Schluss möchte ich mich ganz herzlich für die vielen Grü‎ße zu Weihnachten und Neujahr bedanken und im Voraus auch für die Wünsche, die bestimmt noch eintreffen werden. Einen originellen Gru‎ß sandte uns Dietmar Wolf aus Hammelburg in Bayern. Er schickte uns eine Audio-Datei, die er mit folgenden Worten beschrieb: src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Gru‎ßkarte von Dietmar Wolf

    (zum Vergrö‎ßern anklicken)



    Das ganze Jahr ist immer so hektisch und der Stress beherrscht das Leben, Arbeit , Termine etc. und nun an Weihnachten soll dann alles auf einmal besinnlich sein? Nun, ich habe da schon Probleme, den Schalter“ einfach so umzulegen! Habe deshalb das besinnliche Lied stille Nacht“ in meiner Version neu aufgenommen und es schrille Nacht“ genannt.



    Nun, ganz so schrill ist die Session nicht geworden, finde ich — Herr Wolf bediente dabei Keyboards und Synthesizer, ein befreundeter Musikerkollege steuerte die Gitarre und die Bläser bei.



    Bevor Sie sich selbst ein Urteil über die Bearbeitung der Stillen Nacht“ machen können, wünsche ich Ihnen vom ganzen Herzen frohe Weinachten, schöne Feiertage mit Ihren Lieben und einen guten Rutsch ins Jahr 2014.






    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg



    Audiodatei hören:



  • Der Abwärtsgang des rumänischen Sports

    Der Abwärtsgang des rumänischen Sports

    In einem Land wie Rumänien, wo sehr wenig in die Bildung, Gesundheit oder Forschung, kurz gesagt in die Zukunft investiert wird, könnte eine Diskussion über die Zuweisung von beträchtlichen Ressourcen dem Sport als naiv, ein Witz oder eine überzogene Anma‎ßung herüber kommen. Und das, obwohl in den letzten Jahrzehnten, in Rumänien eine unanfechtbare Tradition des Hochleistungssports Kontur gefasst hat.



    Es ist wahr, dass viele der gro‎ßen Erfolge der rumänischen Meister auf den Weltarenen vor 20, 30 oder gar 40 Jahren erzielt wurden, als der Sport sich noch in seiner Romantikzeit befand und Talent allein ausreichend sein konnte. Sport hat sich aber weiterentwickelt, genauso wie andere Bereiche, und das Talent, egal wie gro‎ß, garantiert, ungeschliffen oder nur ganz wenig feinverarbeitet, keine Spitzenleistung mehr. Denn die Investitionen, die mit der Spitzenleistung im Sport zusammenhängen — von Infrastrukturausgaben und Trainingmethoden, bis zu finanziellen Vergütungen der Sportler und ihrer Mannschaften — sind enorm gestiegen. Gerade deshalb sind die gro‎ßen Sportnationen der Welt vor allem starke Wirtschaften, die sich leisten, dem Sport riesige Beträge zuzuweisen.



    Bei der letzten Olympia, Meisterschaft, an der sich am besten die Sportmacht einer Nation widerspiegelt, waren in den ersten zehn mit Ausnahme Ungarns ausschlie‎ßlich weltweit wichtige Wirtschaftspieler. Auch in London 2012 belegte Rumänien den 27. Platz, weit entfernt von seinem üblichen Bestreben, aber sehr nah an seinem derzeit anämischen Finanzpotential. Somit scheint es, fast 30 Jahre nach dem fabelhaften Platz 2, den Rumänien bei der Olympia 1984 in Los Angeles errungen hatte, dass das Land sich jetzt immer mehr nach dem olympischen Motto richtet: Gewinnen ist nichts. Mitmachen ist alles!“. Die Perspektiven sind auch nicht so rosig, wenn man bedenkt, dass die Fonds, die dem rumänischen Sport zugewiesen werden, stark zurückgegangen sind, insbesondere nach dem Zusammensto‎ß der einheimischen Wirtschaft mit der Weltkrise. Eine Gegebenheit, die den Tiefgang des Sports nur verschärft hat, wie Sportjournalist Răzvan Boldiş meint:



    So ist es! Die Krise hat auf den rumänischen Sport voll eingeschlagen, der auch zuvor kein beliebtes Ziel für die öffentliche Geldzuweisung war. Praktisch wurde das wenige Geld noch weniger. Mit den mickrigen Beträgen, die die Verbände heute erhalten, kann der rumänische Sport nicht wiederbelebt werden. Er kann bestenfalls überleben. Ohne Geld gibt es keine Infrastruktur, man kann die Sportler nicht motivieren, man kann die erfahrenen Trainer nicht behalten. Diese verlassen seit einigen Jahren das Land. Heutzutrage ist Hochleistungssport ein teueres Geschäft. Leider kann sich es Rumänien nicht leisten.“



    Dennoch trug nicht allein die monetäre Frage zum Rückfall bei. Die Senkung der sogenannten Auswahlsbasis und die mangelnde Medienförderung sind auch Ursachen für diesen Niedergang. Răzvan Boldiş:



    Die endgültigen Daten der Volkszählung von 2011 verweisen darauf, dass die Bevölkerung Rumäniens binnen zwei Jahrzehnten um 3 Millionen Einwohner und somit auf knapp über 20 Millionen gesunken ist. Im Sport ist schlägt sich das in der Tatsache nieder, dass die Auswahlbasis eingeschränkt wurde. Das ist kein entscheidender Faktor, dennoch hat es seinen Beitrag zum Tiefgang des rumänischen Sports. Wenn wir auch die schwache Medienförderung anderer Sportarten, einschlie‎ßlich olympischer Sportarten, au‎ßer Fu‎ßball in Betracht ziehen, haben wir eine andere Ursache des Niedergangs.“



    In der Tat schaffen es beträchtliche Leistungen nicht, auch wenn deren Zahl klein ist, die erste Seite der Sportzeitschriften zu halten. Dies weil der zurecht als soziales Phänomen in Rumänien eigestufte Fu‎ßball von seiner privilegierten Position nicht weg zu kriegen ist. Nicht etwa weil dieser durch wichtige internationale Leistungen gro‎ß heraus kommt, denn diese fehlen schon seit sehr langer Zeit, sondern durch Nebenthemen wie Justizverfahren gegen die sogenannten Fu‎ßballleute oder das Privatleben der Spieler. In einem solchen, eher ablehnenden Umfeld, in dem die Mittelmä‎ßigkeit gefördert wird, ist es kein Wunder, dass nur die Gymnastik — in der die Rumänin Nadia Comăneci weltberühmt wurde — und das Fechten ihren Platz in der Weltelite behalten.



    Leider kann Rumänien in Leichtathletik, Handball, Boxen, Rudern, Gewichtheben oder Ringen — Sportarten, die dem Land fast 180 Olympiamedaillen gebracht haben — mit den führenden Nationen nicht mehr Schritt halten. Um so mehr sind diese gemeinsam mit anderen Sportarten in Vergessenheit geraten und können nur schwer von da wieder heraus kommen. Obwohl die Zukunft düster aussieht, kann sie auch Lösungen mit sich bringen, meint der Sportjournalist Răzvan Boldiş:



    Wir müssen nicht etwas erfinden, was andere schon vor einiger Zeit entdeckt haben. Die öffentlich-private Partnerschaft als Finanzierungsquelle des Sports ist eine Lösung, die in anderen Ländern erfolgreich angewandt wurde. Das kann eine ausgezeichnete Lösung zur Rettung des Mannschaftssports sein, wo Rumänien zur Zeit nicht mehr zählt. Eine weitere Idee wäre, Geld nur in die Sportarten zu pumpen, wo wir Chancen auf Medaillen haben. Natürlich würde eine derartige Lösung viele Sportarten vielleicht für immer verdammen, aber das könnte uns helfen, unsere Eliten zu erhalten. Nichtsdestotrotz müsste man eine Strategie auf Landesebene erdenken, die die Veranstaltung mehrerer Wettbewerbe beinhalten soll. Vergessen wir nicht, dass ein Wettbewerb motiviert und erzieht! Besonders was die Kleinen anbelangt.“



    Emblematisch für den Leistungsmangel des rumänischen Sports ist auch, was neulich während der Ruderlandesmeisterschaft passiert ist. Dort bestand fast die Hälfte der Teilnehmer bei den Seniorenwettbewerben aus Junioren. Und dies nicht etwa aus einem Überschuss an Talent.



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