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  • „Hommage an die kleinen, anonymen Helden“: Regisseur Mavrodineanu über seinen Dokumentarfilm „Caisă“

    „Hommage an die kleinen, anonymen Helden“: Regisseur Mavrodineanu über seinen Dokumentarfilm „Caisă“

    Der Film wurde zum ersten Mal beim Transilvania International Film Festival 2018 gezeigt und gewann den Preis für den besten rumänischen Film beim Astra Film Festival in Sibiu (Hermannstadt). Der Film eröffnet eine beunruhigende Perspektive auf die rumänische Gesellschaft und stellt einen Menschen im Mittelpunkt, der die allgemeine zynische Haltung ablehnt und jungen Menschen Zuflucht und eine Chance bietet“, so die Motivation der Jury beim Astra Film Festival. Die Produktion ist auch bei der Gopo-Filmgala, auf der rumänische Filmpreise verliehen werden, als beste Dokumentation von 2018 ausgezeichnet worden.



    Der Dokumentarfilm zeigt auf spannende Weise die unberechenbare Beziehungen zwischen dem Boxtrainer Dumitru Dobre und seinem besten Schüler, dem 13-jähigen Cristian Palcuie alias Aprikose. Dobre, am Ende seiner Karriere, trainiert in einer Sporthalle am Stadtrand von Bukarest Kinder aus schwierigen sozialen Verhältnisse und will ihnen zur Juniormeisterschaft helfen. Er ist schwer enttäuscht, aber hartnäckig und investiert seine Hoffnung in den talentierten jungen Boxkämpfer. Der Regisseur Alexandru Mavrodineanu erzählt bei RRI, wie es zu dieser emotionalen Geschichte kam und was es bedeutet, einen Dokumentarfilm von Null auf zu drehen — ohne Filmcrew und ohne Finanzierung. Mavrodineanu sagt, dass der Film unterschiedlich rezipiert wurde.



    Die Dokumentation wurde vielfältig ausgelegt — einige Zuschauer sahen in erster Linie das soziale Drama, aber ich freue mich, dass das Publikum grö‎ßtenteils den Film als menschliche Story aufgenommen hat, was auch meine Absicht war. Als Hommage an die kleinen, anonymen Helden, die um uns herum jeden Tag ihre Arbeit erledigen. Sie sind für mich eine Quelle der Inspiration und jedes Mal, wenn ich an einen Film denke, gehe ich in diese Richtung. Ein solcher Held ist für mich Trainer Dobre, die Hauptfigur.“




    Filmemacher Alexandru Mavrodineanu hat mit den Dreharbeiten schon 2013 begonnen, gleich nach dem er einen Film über einen Segelflugzeugpiloten fertig hatte. Er plante kein neues Projekts, aber das Leben spielt eben so: Der Regisseur traf Dobre und seinen Schüler und wollte ursprünglich eine Story zur Überwindung der eigenen Umstände aus der Sicht des jungen Boxers drehen. Aber nachdem er schon 350 Stunden Filmmaterial hatte, erkannte Mavrodineanu, dass die zentrale Figur der Trainer ist, der sich jedes Mal emotional einbringt und riskiert, seinen gesamten Einsatz zu verlieren. Der junge Caisă wäre nicht der erste gewesen, der eines Tages das Handtuch wirft und die Boxhandschuhe an den Nagel hängt.



    Ich habe Dobre und Caisă am ersten Tag kennengelernt, als ich meine Fitnesshalle wechselte. Sie haben mich bezaubert und ausgetrickst und ich habe mich Hals über Kopf in dieses Abenteuer gestürzt. Ich hatte keine Ahnung, wie ich zu einer Finanzierung komme, zu einer Crew. Aber diese schöne Beziehung zwischen den beiden hat mich so beeindruckt, dass ich zur Kamera griff und einfach losdrehte.“




    Nach nur wenigen Tagen erkannte er, dass die Protagonisten sich sehr gut vor der Kamera machen, was für einen Dokumentarfilm ausschlaggebend ist. Denn die Story kann noch so gut sein, wenn die Figuren keine Gefühle vermitteln, erreicht man das Publikum nicht. Mavrodineanu drehte wie besessen, die Geschichte lie‎ß ihn einfach nicht mehr los, obwohl er immer wieder auch das Gefühl hatte, Unnötiges zu drehen. Der Film hat eine Dramaturgie wie bei einem Fiction-Spielfilm und das — findet der Filmemacher — war ein weiterer Grund dafür, dass er so gut beim Publikum ankam. Auch bei einem Dokumentar reicht es nicht aus, Figuren und die Story so einfach zu zeigen — man braucht eine Handlung, um die Zuschauer zu halten. Mavrodineanu gelang das diesmal so gut, dass es ein Riesenhit wurde.



    Bei keinem anderen Film kamen solche Reaktionen. Und alles war von unterschiedlichen Aspekten bestimmt — ich habe begriffen, dass dieser Dokumentarfilm so ist, dass er die Emotionen im Zuschauer anspricht und das Schönste an die Oberfläche bringt. Und das erfüllt mich am meisten. Als Filmemacher freut dich eine günstige Rezension, weil sich das auch in der Branche herumspricht und wir die Chance bekommen, auch mal einen neuen Film zu machen. Aber der wahre Grund, Filme zu machen, ist, das Publikum anzusprechen. Wir wollen eine Wirkung sehen.“

  • Nachrichten 27.05.2016

    Nachrichten 27.05.2016

    BUKAREST: Beim Treffen des Obersten Verteidigungsrates unter Führung des rumänischen Staatschefs Klaus Iohannis wurde die Erarbeitung eines Aktionsplans im Gesundheitssystem beschlossen. Die Regierung werde vierteljährig Informierungen über das Gesundheitssystem und den Gesundheitszustand der Rumänen prasentieren. Dies gab am Freitag Landespräsident Klaus Iohannis bekannt. Die Erklärung des Staatspräsidenten erfolgte auf dem Hintergrund einer großangelegten Untersuchung der Behörden im Fall der verdünnten Desinfektionsmittel, die in rumänischen Krankenhäusern verwendet wurden. Laut einem Regierungsbericht wären die Desinfektionsmittel im Vergleich zu den auf den Etiketten angegeben Konzentrationen hundert- oder tausendmal dünner gewesen. Ferner wurden beim Treffen des Obersten Verteidigungsrates die allgemeinen Richtungen des Mandats Rumäniens beim Nato-Gipfel vom 8.-9. Juli in Warschau angenommen. Der Oberste Verteidigungsrat hat auch die rumänischen Streitkräfte bestimmt, die 2017 an militärischen Missionen im Ausland teilnehmen werden – 1401 Militärs und Zivilisten von der rumänischen Armee und 783 Militärs und Polizisten vom Innenministerium. Der Oberste Verteidigungsrat hat auch einen Bericht über ein Projekt betreffend die Einheiten 3 und 4 vom Kernkraftwerk Cernavoda (im Südosten Rumäniens) angenommen. Es handele sich um eine Investitionspriorität in Rumänien, die eine Steigerung der Atomenergiequote bis auf etwa 30% der gesamten rumänischen Energieproduktion ermöglichen und wesentlich zum Wirtschaftswachstum beitragen werde, sagte noch Präsident Iohannis.



    BUKAREST: Das 15. Internationale Filmfestival Transilvania (TIFF) wurde in Klausenburg mit der Produktion 6,9 auf der Richterskala eröffnet. Der Streifen feierte im Beisein des Regissseurs Nae Caranfil seine Weltpremiere. Bis zum 5. Juni werden insgesamt 248 Streifen gezeigt, 216 Langfilme und 32 Kurzfilme. Seine Rumänienpremiere feiert beim internationalen Filmfestival in Klausenburg der Streifen Hunde, der auf den Filmfestspielen in Cannes mit dem FIPRESCI-Preis gekürt wurde. Ehrengast der diesjährigen Filmfestspiele ist die berühmte Darstellerin Sophia Loren. Sie wird mit einem Preis für das gesamte Lebenswerk ausgezeichnet.



    BUKAREST: Der rumänische Boxer Lucian Bute wurde nach seinem Kampf gegen den Schweden Badou Jack positiv auf Doping getestet. Der Boxkampf fand am 30. April im Washington statt und ging unentschieden aus. Der entdeckte Wirkstoff, Ostarin, steht seit Januar 2008 auf der Verbotsliste der internationalen Anti-Doping Agentur. Sollte er für schuldig erklärt werden, verliert Lucian Bute das Kampf-Honorar gegen Badou Jack in Höhe von 500 Tausend US-Dollar und riskiert eine Sperre von mindestens zwei Jahren. Der 36jährige Boxer war zwischen 2007 und 2012 IBF-Weltmeister. Er verteidigte in dieser Zeitspanne insgesamt neun Mal seinen Titel. Seine Kampfbilanz umfasst 32 Siege (25 durch KO), ein Unentschieden und 3 Niederlagen. Er ist der sechste rumänische Sportler, der dieses Jahr positiv auf Doping getestet wurde.