Tag: Brandkatastrophe

  • Gericht fällt endgültige Urteile im Colectiv-Prozess

    Gericht fällt endgültige Urteile im Colectiv-Prozess

    Der 30. Oktober 2015 ist der Tag, an dem sich eine der grö‎ßten nationalen Tragödien in Friedenszeiten ereignete. Der Brand, der an diesem Freitagabend in einem Club in Bukarest ausbrach, in den junge Leute zu einem Rockkonzert gekommen waren, kostete 65 Menschen sofort und später das Leben. Mehr als 150 Mitglieder des Clubs wurden schwer verletzt. Nach 6,5 Jahren stellte das Gericht die Schuld und die Strafe fest.



    Der ehemalige Bürgermeister des Sektors 4 in der Hauptstadt, in dem sich die Tragödie ereignete, Cristian Popescu Piedone, der zum Zeitpunkt der Verurteilung Bürgermeister des benachbarten Sektors 5 war, erhielt eine vierjährige Strafe wegen Amtsmissbrauchs, die um die Hälfte der Strafe der ersten Instanz reduziert wurde. In seinem Fall haben die Richter den erschwerenden Tatbestand des Amtsmissbrauchs gestrichen, der eine höhere Strafe zur Folge gehabt hätte. Auch die Strafen für die drei Clubbesitzer wurden je nach der von den Richtern festgestellten Schuld unterschiedlich herabgesetzt und liegen zwischen 6 Jahren und 11 Jahren und 8 Monaten.



    Die beiden Feuerwehrleute der Bukarester Inspektion für Notfallsituationen, die in diesem Fall ebenfalls vor Gericht standen, kontrollierten den Collective Club, ohne gesetzliche Ma‎ßnahmen zur Einhaltung der Brandbekämpfungsvorschriften zu ergreifen. Sie wurden zu je 8 Jahren und 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Die in diesem Fall angeklagten Pyrotechniker müssen jeweils 6 Jahre und 10 Monate absitzen, aber auch sie kamen in den Genuss einer Strafminderung.



    Die drei verurteilten Beamtinnen des Rathauses wurden freigesprochen, nachdem sie ursprünglich zwischen 3 Jahren mit Bewährung und 8 Jahren mit Vollstreckung erhalten hatten. Weder sie, noch Popescu Piedone, noch die Feuerwehrleute werden den Opfern der Tragödie in Colectiv Entschädigung zahlen. Das Berufungsgericht hat einige der Verurteilten zu Entschädigungszahlungen in zweistelliger Millionenhöhe an die Familien der Opfer und an die Hinterbliebenen verurteilt.



    “Wir haben alle Voraussetzungen für die Behandlung der Verbrennungen”, sagte der damalige Gesundheitsminister in den Tagen nach dem Brand. Eine riskante, wenn nicht gar unverantwortliche Aussage. Tatsächlich war die Ausrüstung der rumänischen Krankenhäuser weit von den Standards entfernt, die den Opfern schwerer Verbrennungen reelle Überlebenschancen garantieren. Hinzu kam das Ausma‎ß eines anderen Phänomens, über das die Presse und die Experten des öffentlichen Gesundheitswesens schon seit einiger Zeit sprachen: Krankenhausinfektionen.



    Nachdem der rumänische Staat zugegeben hatte, dass er chronisch unfähig war, in einer solchen Situation zu intervenieren, akzeptierte er die Solidaritätsbekundungen einiger Länder der Europäischen Union. Einige der Opfer von Colectiv wurden zur Behandlung ins Ausland geschickt, aber für einige war es zu spät. Rumänien verfügt auch heute noch nicht über ein Krankenhaus für Brandverletzte, was von Premierminister Nicolae Ciuca als gro‎ßes Manko bezeichnet wurde.



    Und die Brände, die zu Todesfällen führten, fanden auch nach der Tragödie bei Colectiv statt, viele davon sogar in Krankenhäusern. Korruption, Inkompetenz und Nachlässigkeit in der Verwaltung, die damals, im Jahr 2015, durch breite Stra‎ßenproteste angeprangert wurden, die zum Rücktritt der Regierung führten, sabotieren auch heute noch das normale Funktionieren der öffentlichen Systeme im Allgemeinen, nicht nur des medizinischen Systems.

  • Nachrichten 03.10.2021

    Nachrichten 03.10.2021

    In Rumänien hat die Regierung einen Beschluss gefasst, wonach gegen COVID geimpfte Personen und Personen, die die Krankheit in den letzten sechs Monaten durchgemacht haben, von mehreren Beschränkungen befreit sind, die in Orten gelten, in denen der Schwellenwert der Infektionsrate von 6 Fällen überschritten wird. tausend Einwohner. Dies gilt für Bukarest und über 30 andere Städte und Gemeinden des Landes sowie für mehr als 200 Gemeinden. Öffentliche und private Veranstaltungen können in diesen Orten nur mit geringer Beteiligung und nur mit geimpften oder Personen, die die Krankheit duchgemachthaben, stattfinden, für die das Tragen einer Maske vorgeschrieben ist. All diesen Kategorien ist auch der Zugang zu Restaurants oder Fitnessstudios sowie der Verkehr während der so genannten Wochenend- oder Nachtquarantäne gestattet. Die neuen Vorschriften sorgten für Unmut bei Tausenden von Menschen, die am Samstag auf die Stra‎ße gingen, ohne sich an die Abstandsregeln zu halten, ohne Schutzmasken zu tragen und ohne das Limit für die Teilnahme an solchen Demonstrationen einzuhalten. Die Demonstranten zogen durch das Zentrum der Hauptstadt, protestierten vor der Regierung und einige von ihnen zogen später zum Präsidentenpalast. Sie skandierten Botschaften gegen die Impfung und die Einführung des grünen Zertifikats und forderten au‎ßerdem den Rücktritt der Exekutive, des Leiters des Komitees für Notfallsituationen, Raed Arafat, und des Präsidenten des Staates. Die Proteste fanden an dem Tag statt, an dem die höchste Zahl von Coronavirus-Erkrankungen in Rumänien gemeldet wurde – fast 12 600. Am Sonntag wurden fast 8.700 neue Fälle gemeldet, 150 Todesfälle im Zusammenhang mit COVID 19, und auf den Intensivstationen sind 1.440 Menschen. Aufgrund der gro‎ßen Zahl von Erkrankungen in der letzten Zeit wurde die Impfkampagne verstärkt, wobei täglich Dutzende von Dosen verabreicht wurden.



    Die aktualisierte Liste der Länder und Gebiete mit hohem epidemiologischem Risiko ist heute in Kraft getreten. Rumänien befindet sich nun in der roten Zone, zusammen mit der Republik Moldau, Bulgarien, Armenien, Wei‎ßrussland und Grönland. Das Nationale Komitee für Notfallsituationen hat beschlossen, Fahrer von Last- und Personenwagen von der Quarantäne zu befreien, wenn ein negatives Ergebnis eines RealTime-PCR-Tests vorliegt. Auch Deutschland hat die Einreisebedingungen überarbeitet – so können Personen aus Rumänien nur dann nach Deutschland einreisen, wenn sie einen negativen COVID-Test vorweisen können, wenn sie geimpft sind oder wenn sie die Krankheit überstanden haben. Die Dokumente müssen in einer der Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch oder Spanisch abgefasst sein und können in physischer oder elektronischer Form eingereicht werden.



    Dacian Cioloş, der gewählte Präsident der USR PLUS (ehemalige Nummer 2 in der Regierung), erklärt, dass das von ihm vertretene Team zwar keine Mehrheit im neuen Landesvorstand der Partei hat, er aber möchte, dass die Entscheidungen auf der Grundlage gemeinsamer Ziele getroffen werden, er gehöre weder dem einen noch dem anderen Team an. Das Team seines Gegners, Dan Barna, hat bei den Wahlen zum Nationalen Präsidium die meisten Stimmen erhalten – er hat 14 Mandate als Vizepräsident, während das Team des neuen Präsidenten, Dacian Cioloş, acht Sitze in der nationalen Führung der Partei hat. Die Arbeit des Kongresses wird mit Debatten über die Änderungen der Parteisatzung, einschlie‎ßlich der Dauer der Amtszeit des Präsidenten, fortgesetzt, die ausschlie‎ßlich im Online-Format stattfinden. Dacian Cioloş möchte eine auf zwei Jahre begrenzte Amtszeit und kündigt an, dass er andernfalls im Jahr 2023 zurücktreten wird, um einen Kongress zu organisieren, auf dem der Präsidentschaftskandidat bestätigt und die Strategie für die im nächsten Jahr anstehenden Wahlen festgelegt wird.



    Nach dem Brand am Freitag im Krankenhaus für Infektionskrankheiten in Constanta (Südostrumänien), bei dem sieben COVID-Patienten, die in die Intensivstation eingeliefert wurden, ums Leben kamen, sind mehrere Untersuchungen im Gange. Es handelt sich um den zehnten Brand in weniger als einem Jahr in einem der Krankenhäuser in Rumänien, von denen viele COVID-Abteilungen sind. Ähnliche Tragödien ereigneten sich Ende letzten Jahres im Kreiskrankenhaus in Piatra Neamţ (Nordosten) und zu Beginn dieses Jahres im Matei Balș Institut in Bukarest. In beiden Fällen kam es zu Todesfällen und Verletzungen bei Patienten, die auf der Intensivstation mit Covid 19 behandelt wurden. Heute reiste ein Team von acht Fachleuten des Nationalen Instituts für Bergbausicherheit und Explosionsschutz in Petroşani (Süd) nach Constanţa, um am Brandort technisches Fachwissen zu sammeln, Proben zu nehmen und eine Reihe von Messungen und technischen Analysen durchzuführen, um anschlie‎ßend in den Labors des Instituts die Bedingungen nachzustellen, die zur Entstehung des Brandes geführt haben, unter anderem durch computergestützte 3D-Simulationen.



    In Italien sind am Sonntag und Montag mehr als 12 Millionen Wahlberechtigte in rund 1.200 Gemeinden zu den Urnen gerufen, darunter Gro‎ßstädte wie Rom, Mailand, Turin, Neapel, Bologna und Triest, wo Nachwahlen stattfinden. Auch in Kalabrien wird ein neuer Gouverneur gewählt. Mehr als 120 Rumänen, die meisten von ihnen bisher, kandidieren auf dieser Wahlliste für die Ämter der Stadträte. Die Rumänen, die die grö‎ßte ausländische Gemeinschaft auf der Halbinsel bilden, haben das Recht, in ihren Wohnorten zu wählen und in den Stadtrat gewählt zu werden. Sie sind auch auf die Stimmen der Italiener angewiesen, zumal nur sehr wenige Rumänen wählen können, da sie keinen Wählerausweis besitzen.

  • Nachrichten 09.02.2021

    Nachrichten 09.02.2021

    Der Haushaltsentwurf für 2021 soll am Mittwoch veröffentlicht werden. Da die Mitte-Rechts-Regierung ein Defizitziel von 7% des BIP anpeilt, will sie exzessive und nicht-wesntliche Ausgaben mit öffentlichen Mitteln stoppen. Dazu gehören u.a. Urlaubsgutschein für Mitarbeiter, eine 30-prozentige Kürzung der Gelder für die Parteienfinanzierung, die Abschaffung von Subventionen für Unternehmen, die mit Verlust arbeiten und die Streichung einiger Zulagen für Beamte. Andererseits bleiben die Familienzuschüsse unverändert, während die Altersbezüge erst ab 1. Januar 2022 erhöht werden sollen. Die Regierung könnte den Haushalt im Laufe der nächsten Woche ins Parlament schicken, wo eine Abstimmung bis zum 20. Februar möglich ist.


    In Rumänien sind am Dienstag fast 2.800 neue COVID-Fälle gemeldet worden. Nach fast 100 Todesfällen liegt die Gesamtzahl der Opfer bei 19.000 von rund 750 Tausend Ansteckungen. Etwa 1000 Patienten werden auf Intensivstatioen behandelt. Die Impfkampagne gegen das Coronavirus geht weiter, wobei derzeit mehr als 660.000 Menschen geimpft wurden, hauptsächlich mit dem Serum von PfizerBioNTech. Eine neue Lieferung von mehr als 128.000 Dosen Impfstoff von Pfizer ist am Dienstag in Bukarest eingetroffen und wird im ganzen Land verteilt. Die nächste Charge wird voraussichtlich am 15. Februar eintreffen. Auch Rumänien verwendet seit einer Woche das Moderna-Serum. Darüber hinaus ist eine erste Tranche des von AstraZeneca produzierten Impfstoffs in Rumänien für Menschen im Alter von 18 bis 55 Jahren vorgesehen.



    Die WHO hat vor übermäßigem Pessimismus in Bezug auf den Impfstoff von AstraZeneca gewarnt, da die derzeitige Priorität darin besteht, Krankenhausaufenthalte zu begrenzen und Leben zu retten. Die Wirksamkeit dieses Impfstoffs, der noch nicht von der WHO zugelassen wurde, aber in vielen Ländern grünes Licht von den Gesundheitsbehörden erhalten hat, wird für Menschen über 65 in Frage gestellt.

    Südafrika hat die Möglichkeit einer eingeschränkten Wirksamkeit des AstraZeneca-Impfstoffs in der lokalen Variante des Virus aufgezeigt, die als ansteckender angesehen wird und weitgehend für die zweite Infektionswelle des Landes verantwortlich ist. In der EU ist inzwischen die Aufhebung der Reisebeschränkungen für geimpfte Personen umstritten, und die 27 Mitgliedstaaten arbeiten an einer gemeinsamen Impfbescheinigung. Israel und Griechenland haben eine Vereinbarung getroffen, die es gegen Covid-19 geimpften Bürgern ermöglicht, uneingeschränkt zwischen den beiden Ländern zu reisen. Auf der anderen Seite hat die österreichische Regierung die Beschränkungen gelockert, da die Besorgnis über die psychologischen und wirtschaftlichen Folgen der Sperrung zunimmt.


    Zwei weitere Patienten, die nach dem Brand am 29. Januar im Matei Bals Institut für Infektionskrankheiten in Bukarest evakuiert worden waren, sind gestorben. Am Freitag schloss die Staatsanwaltschaft beim Gericht in Bukarest die Tatortermittlungen ab. Das Verfahren zur Feststellung der Identität der verstorbenen Opfer ist ebenfalls abgeschlossen. Bisher wurden 33 Personen befragt – medizinisches Personal, Verwaltungsmitarbeiter, Polizeibeamte, die an der ersten Intervention beteiligt waren, Angehörige der Opfer. Eine ähnliche Brandkatastrophe hatte sich im November letzten Jahres im Notfallkrankenhaus in Piatra Neamt ereignet. Damals waren 10 Menschen gestorben.



    In Melbourne trifft die rumänische Tennisspielerin Simona Halep am Mittwoch in der zweiten Runde der Australian Open auf die Australierin Ajla Tomljanovic. Es ist das vierte Spiel, das die beiden Sportlerinnen bestreiten, die anderen drei endeten mit einem Sieg für die Rumänin, die gegenwärtig die NUmmer 2 auf der Weltrangliste ist. Für die zweite Runde spielt die Rumänin Sorana Cîrstea gegen die Tschechin Petra Kvitova. Im Doppelwettbewerb treffen zwei Teams aus Rumänien auf dem Feld aufeinander: Andreea Mitu und Raluca Olaru gegen Monica Niculescu und Patricia Ţig.

  • Hörerpostsendung 31.1.2021

    Hörerpostsendung 31.1.2021

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!



    Vielleicht haben Sie es aus unseren Nachrichten oder aus internationalen Medien schon erfahren: Nur zwei Monate nach der Brandkatastrophe in einem Krankenhaus im Nordosten Rumäniens hat sich am Freitagmorgen ein neues Brandunglück ereignet. Dieses Mal ausgerechnet in einem Bukarester Hospital für an Covid-19 Erkrankte. Sieben Patienten starben, davon verbrannten vier am lebendigen Leibe an Ort und Stelle, drei weitere starben an den unmittelbaren Folgen der Rauchvergiftung und über 100 Patienten mussten evakuiert und auf andere Krankenhäuser verlegt werden. Die genaue Ursache des Brandes ist noch nicht ermittelt, man vermutet, es handle sich um einen zusätzlichen elektrischen Heizkörper oder einen Hei‎ßluftheizer, den sich ein Patient von zu Hause hat bringen lassen, weil es um die Fernheizung in Bukarest bekanntlich sehr schlecht bestellt ist und weil in manchen Krankenzimmern deswegen keine adäquate Temperatur herrscht. Eigentlich sind solche Geräte [in Hospitälern] verboten, insbesondere dort, wo Patienten beatmet werden müssen, wo also auch Sauerstoffbehälter vorhanden sind. Man geht also von einem Kurzschluss und der folgenden Explosion eines Sauerstoffbehälters als mutma‎ßliche Ursache des Feuers aus. Auch die Staatsanwaltschaft ermittelt nun in der Sache, doch wie in vielen Katastrophenfällen dieser Art ist es (juristisch) äu‎ßerst schwierig, einen Hauptverantwortlichen zu finden, weil die Schuld in solchen komplexen Fällen sehr diffus verteilt ist.



    Sonst hatten wir danach dasselbe Affentheater wie bei anderen ähnlichen Fällen hier — die Politiker und hochrangigen Beamten im Gesundheitswesen haben tiefe Betroffenheit zum Ausdruck gebracht und ihr Beileid für die Angehörigen der Opfer bekundet. Und dabei wird’s wohl auch bleiben. Man wird vermutlich irgendeinen diensthabenden Arzt oder eine Krankenschwester zum Sündenbock machen, weil sie bei den von zu Hause mitgebrachten Heizgeräten ein Auge zugedrückt haben. Und dann können wir uns entspannt zurücklehnen und auf die nächste Katastrophe warten. Und die wird ganz bestimmt kommen, es ist nur eine Frage der Zeit. Denn die meisten staatlichen Krankenhäuser im ganzen Lande sind 30, 50, 70 oder gar 90 Jahre alt und entsprechend in allen Bereichen überholt — die Elektrik ist oft improvisiert, Hygienevorschriften können nur unzureichend eingehalten werden, Krankenzimmer sind überfüllt und Lagerräume sind inadäquat. Und nicht nur an medizinischem, auch an technischem Personal fehlt es oft, viele Krankenhäuser haben einen einzigen Elektriker und Baubeauftragten, die selbstverständlich überfordert sind. Die Aufsichtsräte und das Management der Krankenhäuser sind politisch besetzt und in dieser unheilvollen Praxis unterscheiden sich die Parteien hierzulande überhaupt nicht, ungeachtet der politischen Familie oder ideologischen Ausrichtung. In den letzten 30 Jahren hat praktisch niemand in der Kommunalpolitik wichtige Investitionen in das Gesundheitssystem oder die Infrastruktur generell getätigt; statt dessen werden reihenweise unsinnige Denkmäler eingeweiht oder fragwürdige Bauprojekte gestartet, die sich dann Jahrzehnte in die Länge ziehen. Nicht zu vergessen: das ständige Auswechseln der sich noch im guten Zustand befindenden Bordsteine, Parkbänke, Zäune und Blumenbeete — die Klientel, die den Wahlkampf finanziert hat, muss ja bedient werden.



    Der Gipfel der Dreistigkeit: Einige unserer Kommunalpolitiker setzen sich gerne selbst mal Denkmäler zu Lebzeiten — für stinknormale Sachen, die man als sogenannte Stadtväter“ ohnehin machen müsste. Beispielsweise sieht man in Bukarest oft Tafeln oder Inschriften, auf denen etwa zu lesen ist, dass dieser neue Kinderspielplatz durch die liebevolle Fürsorge des Bürgermeisters XY eingerichtet oder dass jene Schule dank des persönlichen und unermüdlichen Einsatzes des Bürgermeisters Soundso renoviert worden sei.



    Währenddessen lassen sich unsere Spitzenpolitiker und hochrangigen Staatsbeamten bei gesundheitlichen Problemen wie selbstverständlich in privaten Einrichtungen oder in Top-Hospitälern im westlichen Ausland behandeln. Mich hat seit Freitag schlicht die kalte Wut gepackt, und bevor ich hier meinen Rachephantasien gegen unser Establishment freien Lauf lasse und mir möglicherweise noch einen Strafprozess an den Hals hänge, gehe ich gleich zur Hörerpost über.



    Dieter Feltes (aus Pyrbaum, Bayern) meldete sich unlängst per E-Mail mit seinen Eindrücken vom Silvester:



    Sehr geehrte Damen und Herren!



    Grü‎ß Gott, so wie man bei uns in Bayern sagt. Ich hoffe, dass Sie gut ins neue Jahr gekommen sind. Leider hat sich die Situation mit Ablauf des Jahres 2020 erheblich verschlechtert.



    Meine Familie konnte erstmals seit vielen Jahren das neue Jahr nicht mit unseren Nachbarn zusammen feiern. Wir feierten im engsten Familienkreise bei einem etwas anderen Essen als sonst. Gegen Mitternacht traten wir aus dem Haus und prosteten unseren Nachbarn zu. Feuerwerksraketen wurden im Ort nur ganz wenige verschossen. Ansonsten blieb es ruhig.



    Der Empfang Ihrer Sendungen ist bei mir sehr gut, und zwar was die Nachmittagssendung betrifft. Ich versuche, die Frühsendung zu hören, aber meistens liege ich zu dieser Zeit noch im Bett.



    Ich wünsche Ihnen nun alles Gute und bleiben Sie gesund, damit Sie noch weiterhin Informationen aus Ihrem Land an die Hörer weitergeben können.



    Viele Grü‎ße


    Ihr Hörer Dieter Feltes




    Grü‎ß Gott und vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Feltes, und bleiben auch Sie gesund!




    Weiter geht es mit den Zeilen von Fritz Andorf (Meckenheim, NRW), die wir per E-Mail erhielten:



    Liebes RRI-Team,



    noch einmal wünsche ich Ihnen allen und Ihren Familien zu Beginn des Neuen Jahres alles Gute. Möge dieses Jahr etwas normaler werden als 2020!



    Kurz vor Weihnachten haben Sie mich noch einmal mit drei QSL-Karten für meine Berichte vom September, Oktober und November überrascht. Dafür ganz herzlichen Dank, auch wieder für die Brieffrankierung, diesmal mit dem Bild von Sofia Ionescu-Ogrezeanu.



    Dies ist also mein erster Empfangsbericht im Neuen Jahr, und, so Gott will und die Empfangsbedingungen mitspielen, wird es sicher nicht der letzte bleiben, denn Rumänien ist mir nach zwei Besuchen einfach ans Herz gewachsen und ich bin auch weiter an den Geschehnissen in Ihrem Land sehr interessiert. Übrigens lief vor einigen Wochen im WDR in der Reihe Wunderschön“ eine Sendung über Siebenbürgen, die mir sehr gut gefallen hat. Natürlich wurden einige der dortigen Kirchenburgen vorgestellt, aber der Reporter suchte auch einige höchst interessante Leute in unterschiedlichen Regionen auf, darunter eine in völliger Abgeschiedenheit. Sicher, ein Besuch in Klausenburg durfte auch nicht fehlen, und so freute ich mich, dass auch im heutigen Programm diese schöne Stadt vorgestellt wurde.



    Corona war natürlich auch ein Thema der heutigen Sendung. Auch unsere Familie konnte den Heiligen Abend nicht wie in den vergangenen Jahren mit unseren drei Töchtern verbringen, denn die beiden süddeutschen Töchter“ sind nicht angereist, und wir feierten nur mit der Familie unserer dritten Tochter im Nachbarort. Aber dank heutiger Technik hatten wir trotzdem digital ein schönes Beisammensein an drei verschiedenen Orten, was uns wenigstens etwas getröstet hat.



    Im heutigen Programm gefielen mir besonders die von Alex Gröblacher für die Jazzrubrik ausgesuchten Songs. In der Sonntagsstra‎ße erinnerte man wieder einmal an die schlimmen Jahre der Zwangskollektivierung mit den Enteignungen, harten Strafen für die Verweigerer, Toten und Verhaftungen.



    Doch soweit für heute. Falls es auch in diesem Jahr wieder eine Serie von QSL-Karten geben sollte, wäre ich für die Bestätigung mit dem Januar-Motiv dankbar.



    Herzliche Grü‎ße und beste Gesundheit


    von Ihrem Fritz Andorf




    Vielen Dank für Ihren Bericht zum Jahreswechsel, lieber Herr Andorf! Hinsichtlich der QSL-Karten habe ich eine gute Nachricht für alle Sammler: Die diesjährige Serie steht schon fest, allerdings ist sie noch nicht verlegt, also als Postkarten abgedruckt. Wir bemühen uns aber um einen Sponsor, so dass sie dieses Jahr etwas schneller versandbereit wird. Es handelt sich um Wahrzeichen und historisch wichtige oder besonders schöne Baudenkmäler der nordwestrumänischen Stadt Oradea (dt. Gro‎ßwardein, ung. Nagyvarad), die zugleich als Hauptstadt der historischen Region Kreischgebiet gilt. Der Name der Landschaft rührt vom gleichnamigen Fluss her, auf deutsch hei‎ßt er Die Kreisch“, auf rumänisch Criș” (im Rumänischen ist das Wort ein Maskulinum) und im Ungarischen Körös, ohne ein grammatikalisches Geschlecht, denn diese Kategorie gibt es in der ungarischen Sprache nicht. Herzliche Grü‎ße und auch für Sie gilt: Bleiben Sie gesund!




    Eindrücke von der Silvesternacht in seiner Heimatstadt Dresden erhielten wir auch von Klaus Nindel:




    Seher geehrte deutsche Redaktion,



    Im vorletzten Hörerbriefkasten hatten wir Hörer einen akustischen Eindruck vom Jahreswechsel in Bukarest bekommen. Das kennen wir nur zu gut von den vergangenen Jahreswechseln bei uns. Nur dieses Mal hatten wir ein ganz besonderes Geschenk von unserem Oberbürgermeister bekommen: ein absolutes Feuerwerks- und Böllerverbot in der gesamten Stadt! Wir haben die Stille genossen, aber ach, es wird wohl leider eine Ausnahme gewesen sein…..



    Mit besten Wünschen für das begonnene Jahr



    Ihr Hörerfreund Klaus Nindel




    Vielen Dank für Ihre Zeilen und die Neujahrswünsche, die wir gerne erwidern. Bleiben Sie gesund und kommen Sie gut durch 2021!




    Zum Schluss noch das Feedback von Lutz Winkler (aus Schmitten, Taunus):




    Liebe Freunde der deutschen Redaktion in Bukarest,



    der erste Monat im neuen Jahr.



    Ich möchte Ihnen an dieser Stelle noch ein gesundes, erfolgreiches und besseres Jahr 2021 wünschen. Ich hoffe, dass Sie weiter auf Sendung bleiben und ich auch in diesem Jahr Ihre Sendungen auf der Kurzwelle verfolgen kann.



    Das Jahr beginnt, wie das alte Jahr sich verabschiedet hat. Die Corona-Pandemie bestimmt das Leben weiter und der Winter hat im Taunus Einzug gehalten. In den letzten Wochen sind ca. 30 cm Schnee gefallen. Viele Stra‎ßen sind gesperrt, weil die Bäume nach dem trockenen Sommer kaum noch Kraft haben, die Schneelast zu halten, und die Gefahr viel zu gro‎ß ist. Viele Bäume knicken unter der Schneelast einfach ab. Nichtsdestotrotz wurden wir hier im Taunus von einer riesigen Autowelle überrollt. Stundenlang standen die Autos im Dorf und kamen nicht weiter. Mittlerweile wird der Verkehr am Wochenende von der Polizei beobachtet und gegebenenfalls werden die Stra‎ßen gesperrt. Als Anwohner kommen wir jedoch immer noch zu unseren Grundstücken.



    Die Sendung war mit sehr gutem Signal und verständlich zu empfangen. Zu meinen Top-Favoriten gehört Pro Memoria“, doch auch die anderen Sendungen sind immer wieder interessant und geben einen guten und kritischen Einblick in viele Bereiche Rumäniens. Auch sind die Musiksendungen ein bereicherndes Element in den Sendungen — auch wenn ich nicht gerade Fan der rumänischen Schlager bin. Aber es gibt ja auch noch viele andere schöne Musiksendungen.



    Auch vielen Dank für die Zusendung der QSL-Karten für meine Berichte aus dem Jahr 2020. Ich freue mich über die regelmä‎ßige Zusendung der QSL-Karten. Vielen Dank für Ihre Mühe.



    Ich möchte an dieser Stelle wieder schlie‎ßen — ich wünsche Ihnen allen in der deutschen Redaktion von RRI alles Gute und bleiben Sie bitte alle gesund!




    Lieber Herr Winkler, vielen Dank für die ausführliche E-Mail. Das Wetter hier in Bukarest schlägt recht seltsame Kapriolen, innerhalb weniger Tage kann es Temperaturschwankungen von 15 bis 20 Grad Unterschied geben. Wir hatten bislang alles Mögliche hier: den grässlichen Eisregen, der auf Dächern und Fensterbrettern einschlägt und dann mit Getöse wieder herunterfällt, Schnee und Frost bei -15 Grad, um dann in frühlingshafte +15 Grad umzukippen, und alles nochmals von vorn. Und auch hier halten sich viele nicht an die Empfehlungen und fahren in die Berge zum Ski. Die Schipisten sind rappellvoll und die Medien berichten genüsslich und schadenfroh darüber. Herzliche Grü‎ße und passen Sie auf ich auf, lieber Herr Winkler!




    Bevor es zur Postliste geht, möchte ich eine Frage an unsere fachkundigen Hörer weiterleiten. Unser Hörer Michael Reiffenstein aus Frankfurt am Main interessiert sich für den DRM-Empfang und schrieb uns:



    Ich habe eine Frage zu Digital Radio Mondiale. Es soll einen Bausatz geben. Was meinen Sie dazu?




    Danke für Ihre E-Mail. Da sind wir leider überfragt, da wir selbstverständlich nicht wissen, was für Bausätze in Deutschland erhältlich sind. Daher sind Hörer gefragt, die sich damit auskennen, Herrn Reiffenstein weiterzuhelfen. Herzliche Grü‎ße nach Frankfurt und viel Gesundheit!



    So, ganz zum Schluss die Postliste. Herkömmliche Briefpost hat man mir kommende Woche in Aussicht gestellt. Auf den elektronischen Kanälen erreichten uns Botschaften von Germar Rupprecht, Gerd Brüschke, Marco Hommel, Anna, Bernd und Willi Seiser, Lutz Winkler, Michael Willruth, Beate Hansen, Dieter Sommer, Bernhard Horst, Herbert Jörger, Reinhard Schumann, Simon Heinrich, Petra Kugler, Ernst Meinhardt, Manfred Schäfer und Jürgen Zenker (D), Paul Gager, Josef Robl und Friedrich Albert (A) sowie von Kees Swaagman (NL), Mikko Piipo (SF), Abdur Razzak (BGD) und Siddhartha Bhattacharjee (IND).



    Audiobeitrag hören:




  • Hörerpostsendung 22.11.2020

    Hörerpostsendung 22.11.2020

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI! Aus der inzwischen berüchtigten Abstellkammer begrü‎ßt Sie zu gewohnter Zeit S.G.



    Mehrere Hörer haben in letzter Zeit Schwierigkeiten mit der Versendung ihrer Empfangsberichte über unser Online-Formular gemeldet, darunter Wolfgang Maschke und Dieter Sommer (beide aus Deutschland). Nun, ich habe beide Formulare erneut selbst getestet, und zwar das Formular für Empfangsberichte und jenes für Feedback, also für sonstige Mitteilungen, und ich glaube, herausgefunden zu haben, welcher der Clou dabei ist. Erstens müssen Sie alle Felder ausfüllen, sonst erscheint beim Abschicken eine Fehlermeldung mit dem Hinweis, welche Felder nicht ausgefüllt wurden. Wenn Sie bestimmte Informationen wie Alter, Beruf oder die Adresse nicht preisgeben wollen, ist das kein Problem — Sie können auch eine beliebige Buchstabenkombination dort hineinschreiben, aber etwas muss da drin stehen, weil das Ausfüllen aller Felder Pflicht ist. Und hier hat sich auch ein Programmierfehler eingeschlichen, nämlich das Feld für Land“ ist in Hebräisch beschriftet, vermutlich seitdem wir auch eine hebräischsprachige Variante unserer Webseite haben. Auch dieses Feld muss ausgefüllt werden und schlie‎ßlich müssen Sie auch den sogenannten Captcha-Code richtig eintippen. Wenn Sie also alle Felder ausgefüllt und den Captcha-Code richtig eingetippt haben, müssen Sie auf Abschicken“ klicken. Wenn Sie alles richtig gemacht haben, erscheint die Meldung Ihre Nachricht wurde verschickt“, und in wenigen Sekunden werden Sie automatisch wieder zur Hauptseite zurückgeleitet. Ich ärgere mich auch immer wieder über verschiedene Sachen, die alles andere als optimal auf unserer Webseite laufen, kann aber nichts daran ändern, denn unsere IT-Leute sind sehr eigenbrötlerisch und reagieren so gut wie nie auf Feedback oder E-Mails. Wenn es also mit den Online-Formularen mal nicht klappen sollte, schicken Sie uns Ihre Empfangsberichte oder andere Mitteilungen am besten nochmals per E-Mail, so wie es etwa die beiden oben erwähnten Hörer getan haben.



    Paul Gager (aus Wien) scheint hingegen nie ein Problem mit den Formularen gehabt zu haben, denn nahezu jede Woche erhalten wir mehrfach Empfangsberichte oder Feedback. So etwa schrieb er uns nach der Brandkatastrophe auf der Intensivstation eines Krankenhauses im nordostrumänischen Piatra Neamț vergangenes Wochenende folgende Zeilen:



    Am vergangenen Samstag ist in einem Krankenhaus in Rumänien ein Feuer ausgebrochen, bei dem mindestens zehn vom Coronavirus betroffene Patienten ums Leben kamen. Papst Franziskus rief nach dem Angelus am darauffolgenden Sonntag die Gläubigen auf, für die Opfer und die Hinterbliebenen zu beten. Angelus am Sonntag“ wird immer live auf [dem privaten katholischen Sender] K-TV übertragen und ich bin meistens mit dabei. Mein Beileid an die Trauernden und Hinterbliebenen!



    Vielen Dank für Ihre Anteilnahme, lieber Herr Gager. Die Katastrophe hat ganz Rumänien erschüttert, zumal sie nicht die erste dieser Art war. Vor fünf Jahren hatten wir die Brandkatastrophe im Bukarester Konzert-Club Colectiv“, bei dem über hundert, zumeist junge Menschen ums Leben kamen und weitere dutzende mit schweren Verletzungen überlebten und immer noch mir Langzeitfolgen und Traumata zu kämpfen haben. Und vor zehn Jahren brach ein Feuer in einer Bukarester Entbindungsstation aus, bei dem sechs Neugeborene starben und weitere fünf mit schweren Brandblessuren davonkamen. Und das wirft wieder die Frage nach der weitverbreiteten Korruption im rumänischen Gesundheitswesen auf. Denn in beiden Fällen, die sich 2010 bzw. vergangenen Samstag in Hospitälern ereigneten, waren Improvisationen in den elektrischen Anlagen Auslöser der Katastrophe. Eine Untersuchung des Gesundheitsministeriums und der Gesundheitsämter ergab, dass es immer noch etliche Krankenhäuser in ganz Rumänien gibt, die den Sicherheitsvorschriften nicht genügen. Das Management vieler Krankenhäuser in Rumänien ist nämlich parteienübergreifend politisiert, d.h., in Spitzenpositionen landen oft Parteifreunde der jeweiligen Regierungspartei statt kompetenter Fachleute. Unter diesen Umständen überlege ich ernsthaft, sollte mich das Coronavirus erwischen oder sollte ich später, im höheren Alter, an etwas erkranken, lieber allein zu Hause zu krepieren, als in einem rumänischen Krankenhaus am lebendigen Leibe zu verbrennen.



    Paul Gager gab uns auch Feedback über den Empfang in Österreich, dabei komme die Abendsendung über die analoge Frequenz besonders schlecht rein:



    Die Empfangsbedingungen auf der Abendfrequenz 6180 kHz sind derzeit sehr unstabil. Von SINPO 44444 bis zu nichts Hörbarem reicht derzeit das Empfangs- Spektrum. Die Morgen- bzw. Nachmittagssendungen sind derzeit in stabiler Empfangsqualität hier aufzunehmen. bzw. zu lesen — wie es in der Fachchinesisch-Techniker-Sprache hei‎ßen würde.



    Und schlie‎ßlich erhielten wir von Herrn Gager auch einen TV-Tipp, den ich gerne weitergebe:



    Am 3. Dez. strahlt ARTE TV um 20:40 Uhr eine Reportage über die Corona-Pandemie-Lage in Rumänien aus — unter dem Titel: Gott schütze uns vor Corona! Rumäniens Umgang mit Corona“.



    Vielen Dank, lieber Herr Gager, laut der Webseite von ARTE TV wird die Reportage nach der Ausstrahlung bis März 2021 auch in der Mediathek abrufbar sein.



    Ein interessantes Feedback im Online-Formular erhielten wir von Pascal Pfau aus Schleswig-Holstein. Er habe unsere Sendung auf der Frequenz 21470 kHz empfangen. Ich habe mich zunächst gewundert, da mir diese Frequenz nicht bekannt war. Ich habe dann alle Frequenzen unserer verschiedenen Sprachdienste abgeklappert und festgestellt, dass es sich um die Programme in Englisch für Afrika handelt. Dass sie auch in Norddeutschland empfangbar sind, war mir neu. Aber mit entsprechender Ausrüstung ist wohl vieles möglich, Herr Pfau gab auch an, einen 12 m hohen Antennenmast zu verwenden.



    Und jetzt hätte ich eine Frage für unsere eingefleischten DXer mit jahrelanger Erfahrung. Andreas Schmid aus Euerdorf in Bayern, der ein Radiowimpel-Museum unter seiner Obhut hat und uns immer wieder mit interessanten Funden für unsere Nostalgieecke beliefert hat, fand unlängst bei eBay eine QSL-Karte von Radio Bukarest, die im Jahr 1949 ursprünglich nach Schweden ging:







    src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg

    QSL von Radio Bukarest (1949)



    Darauf sind die Aufschriften Rumänische Volksrepublik“ und Rumänische Rundfunkgesellschaft“ sowie die damaligen Frequenzen zu lesen sowie der Umriss Rumäniens auf einer Europa-Landkarte zu sehen. Und mitten im Kontur der rumänischen Landesgrenzen stehen die Buchstaben YR“. Ich habe in einem Glossar für DX-Fachbegriffe gesucht und keine Antwort darauf gefunden, was diese Buchstaben bedeuten. Gab es damals vielleicht Länder- oder Senderkennzeichen? Falls das jemand wei‎ß, bitte ich um eine Benachrichtigung — Herr Schmid ist nämlich genauso neugierig wie ich.


    Anfang des Monats erreichten uns per E-Mail die Zeilen von Jörg-Clemens Hoffmann (der in Alsbach-Hähnlein in Südhessen zu Hause ist):



    Liebe deutsche Redaktion von Radio Rumänien International!



    Mit etwas Verspätung möchte ich Ihnen heute meine Empfangsberichte der vergangenen Wochen schicken. Dabei sind noch Frequenzbeobachtungen aus dem September 2020.



    Der Empfang der deutschen Programme von RRI macht weiterhin viel Freude. Die Signale sind problemlos hörbar und die Beiträge immer informativ sowie unterhaltsam. Besonders gut gefallen mir stets die interessanten Reiseberichte. Gerade während der Covid-19-Pandemie laden Beiträge wie über den Fernwanderweg Via Transilvanica zu einer akustischen Reise nach Rumänien ein. Bleibt zu hoffen, dass bald wieder touristische Fahrten in Ihr schönes Land möglich sein werden, denn die au‎ßergewöhnlich schönen Landschaften sind sicherlich ein lohnendes Ziel.



    So würde ich mich auch dieses Mal über eine Empfangsbestätigung freuen und möchte Ihnen allen für die täglichen Bemühungen danken, ein tolles Programm auf Kurzwelle zu präsentieren.



    Mit den besten Grü‎ßen und Gesundheitswünschen


    Ihr Hörerfreund


    Jörg-Clemens Hoffmann



    Vielen Dank für das Feedback, lieber Herr Hoffmann. Ich hoffe auch sehnlichst, dass Reisen bald wieder möglich sein werden, aber momentan sieht es nicht danach aus. Ich hatte nämlich vor, Wochenendausflüge oder auch nur einen eintägigen Abstecher in die von Bukarest aus leicht mit dem Zug zu erreichenden Südkarpaten zu machen, doch ist der Landkreis Prahova nördlich von Bukarest mittlerweile zum Corona-Hotspot erklärt worden, und immer mehr Städte und Gemeinden werden wieder in Quarantäne versetzt. Da bleibt mir nichts anderes übrig, als in Bukarest auszuharren.



    Von Siegbert Gerhard und seiner Lebenspartnerin Birgit Denker erhielten wir einen Nachtrag zum Hörertag:



    Liebe Freunde von RRI,



    mit den beigefügten Empfangsberichten danke ich für Euere hochinteressanten und informativen deutschen Sendungen und gratuliere zum Jubiläum des rumänischen Rundfunks und zu einem sehr gelungenen Hörertag.



    Kurz zur Thematik Information rund um Corona:



    Meine Frau Birgit Denker und ich nutzen sowohl ein Printmedium (die Tageszeitung Frankfurter Neue Presse“ im Abo) als auch das öffentlich-rechtliche TV und den Rundfunk, hier insbesondere den lokalen HR 1 und auch den SWR 1 aus dem benachbarten Bundesland Rheinland-Pfalz. Ergänzt wird das Ganze durch die lokalen dritten TV-Programme mit insbesondere der Hessenschau. So fühlen wir uns bestens informiert.



    Dem Auslandsrundfunk messen wir in der Corona-Berichterstattung eine hohe Bedeutung zu. Woher sonst sollen auch die Info kommen. Den Wahrheitsgehalt und die Fake-News muss der Hörer halt selbst einschätzen bzw. erkennen und filtern, das ist aber nichts Neues.



    RRI messen wir dabei einen hohen Wahrheitsgehalt und eine prima journalistische Arbeit zu.



    Soweit unser kurzes Statement zum RRI-Hörertag 2020.



    Bleiben Sie alle gesund und herzliche Grü‎ße aus Frankfurt am Main nach Bukarest!



    Birgit Denker und Siegbert Gerhard



    Vielen herzlichen Dank und herzliche Grü‎ße nach Frankfurt am Main!



    Auch Christian Siebert (der im niedersächsischen Himmelpforten zu Hause ist) fand Gefallen am Hörertag:



    Die Zuschriften und Audiobeiträge der Hörer fand ich sehr interessant. Die Orte, von wo aus die deutschsprachigen Sendungen gehört werden, sind ja weit über Europa verteilt und nicht nur auf Deutschland / Österreich / Schweiz beschränkt. Ich schätze immer sehr die Nachrichten über Ihr Land und auch die rumänische Perspektive auf die Vorgänge in der EU und der Welt. Es ist immer eine Bereicherung des Nachrichtenangebotes. Auch die Musik und die Kulturnachrichten finde ich immer gut. Am 4.11. z.B. den Bericht und das Interview mit einem Professor, der ein Buch über Philosophie für Teenager geschrieben hat.



    Ihr regelmä‎ßiger Hörer


    Christian Siebert



    Christian Terhorst (aus Rheine, Westfalen), merkte zu seinem Empfangsbericht kurz an:



    Ihre Sendung ist immer interessant. Insbesondere die Nachrichten (als Vergleich und Ergänzung zu den hiesigen Medien) und die Berichte über Land und Leute. Einfach klasse!



    Und zum Schluss möchte ich Grü‎ße ausrichten, die wir von unseren jüngsten Hörern erhalten haben, nämlich den Brüdern Simon und Adrian Heinrich, die im Südwesten Baden-Württembergs zu Hause sind:



    Liebe Redaktion von Radio Rumänien International,



    nach einer kleinen Pause des Radiohörens aufgrund eines Defektes meines alten Weltempfängers melde ich mich wieder.



    Mein Bruder und ich haben auch den letzten Funkbriefkasten auf Ihrer Website nachgehört und wollen uns herzlichst für die Grü‎ße von Bernd Seiser und Yigal Benger bedanken. Auch wir grü‎ßen sie gerne zurück. Auch würden wir, falls es möglich ist, gerne unsere Oma und unsere Eltern grü‎ßen wollen, da sie alle in dieser momentan schweren Situation für einen da sind und ohne sie es nicht geht. Auch in der nächsten Zeit werden wir Ihre Sendungen weiterverfolgen und auch den Funkbriefkasten voller Freude genie‎ßen. Auch hat ein Lied, welches in ihrer Sendung ausgestrahlt wurde, schon einen Platz in meiner Youtube-Playlist gefunden. Dieses wäre: Fetițele din Bucuresti“ (Mädel aus Bukarest)“. Bleiben Sie, liebe RRI-Redaktion und Hörer, gesund, und ich wünsche Ihnen alles Gute in dieser herausfordernden Situation!



    Mit vielen Grü‎ßen


    Simon und Adrian Heinrich



    Lieber Simon, lieber Adrian, vielen herzlichen Dank, auch wir möchten gerne Eure Oma und Eure Eltern grü‎ßen; bei den vielen Einschränkungen im öffentlichen Leben haben sie es bestimmt auch nicht leicht. Alles Gute für die ganze Familie und haltet die Ohren steif!



    Weitere elektronische Zuschriften (au‎ßer den bereits erwähnten) erhielten wir vergangene Woche bis einschlie‎ßlich Samstag von Bernd und Willi Seiser, Stefan Druschke, Martina Pohl, Michael Willruth, Jochen Christ und Gerd Brüschke (D) sowie von Günter Traunfellner (A) via Hobbykollege Harald Süss.



    Ihnen allen herzlichen Dank, bleiben Sie gesund und schalten Sie auch nächsten Sonntag wieder ein!



    Audiobeitrag hören:



  • Nachrichten 17.11.2020

    Nachrichten 17.11.2020

    Der rumänische Präsident Klaus Iohannis hat am Dienstag ein neues Treffen einberufen, um die Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Epidemie zu bewerten. Daran sind Ministerpräsident Ludovic Orban, Minister und mehrere Gesundheitsverantwortliche beteiligt. Die Behörden haben am Dienstag 8.262 neue Fälle nach mehr als 31.000 Tests angekündigt. Die Gesamtzahl der Infektionen seit Beginn der Epidemie Ende Februar übersteigt 373.000. Mit 186 am Dienstag gemeldeten Todesfällen steigt die Zahl der Todesopfer auf 9.200, während die Zahl der Patienten auf Intensivstationen 1.174 beträgt. Bis Dienstag wurden fünf Städte und eine Gemeinde im Landkreis Alba wegen der großen Anzahl von Infektionen für zwei Wochen unter Quarantäne gestellt. Ebenfalls am Dienstag wurden in Constanţa die Spielplätze und Vergnügungsparks geschlossen und die Straßen, Bürgersteige und Lebensmittelmärkte täglich desinfiziert. Die Stadt Sibiu und drei weitere Orte im gleichnamigen Landeskreis befinden sich seit Montag in Quarantäne.



    Die Ermittler haben die Untersuchungen zur Brandkatastrophe auf der Intensivstation des Krankenhauses in Piatra Neamt abgeschlossen. Sie ermitteln gegen Unbekannt unter Verdacht auf fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung, nachdem 10 Menschen gestorben und 7 verletzt wurden. 5 der Opfer konnten nicht identifiziert werden, bei ihnen sind DNA-Untersuchungen nötig. Der Zustand des am betreffenden Abend diensthabenden Arztes Ioan Cătălin Denciu, der Patienten zu retten versuchte und zum Teil schwere Brandwunden davontrug, ist weiterhin schwerwiegend – er testete noch vor seiner Überstellung nach Belgien auch positiv auf COVID. Der Leiter des Krankenhauses von Piatra Neamţ trat zurück. Gemeinsame Teams der Gesundheitsämter und der Generalinspektion für Notsituationen führen seit Montag auf allen Intensivstationen auf nationaler Ebene Kontrollen durch, um die Einrichtungen und Voraussetzungen für die Betreibung der medizinischen Geräte zu überprüfen. Der Gesundheitsminister Nelu Tătaru wies darauf hin, dass viele Krankenhäuser im Jahr 2020 einer erzwungenen Modernisierung unterzogen wurden – jetzt müssen man prüfen, inwiefern die Modernisierungen den Sicherheitsbestimmungen entsprechen.



    Mitglieder der Gewerkschaft SANITAS haben am Dienstag vor dem Hauptquartier der rumänischen Regierung einen Schweigemoment für die Opfer des Brandes im Krankenhaus in Piatra Neamţ eingehalten. Statt der geplanten Dienstagskundgebung hat die Gewerkschaft beschlossen, eine Aktion zum Gedenken an diejenigen zu veranstalten, die beim Brand ihr Leben verloren haben. Gedacht wird auch an alle Mitarbeiter, die aufgrund von Berufskrankheiten ums Leben gekommen sind. Die Gewerkschafter warnen davor, dass sich die Katastrophe im Bezirkskrankenhaus in Piatra Neamţ aufgrund der alten Ausrüstung und der Überlastung des Personals überall in Rumänien wiederholen kann. Sie fordern die Zivilgesellschaft auf, Druck auf die Politik auszuüben, um das rumänische Gesundheitssystem zu reformieren. Vertreter von SANITAS legten am Montag eine Liste der Forderungen bei den Präfekturen der Landkreise vor.



    Die Ex-Premierministerin der Republik Moldau, die pro-europäische Politikerin Maia Sandu, ist die erste Präsidentin der Geschichte ihres Landes. Bei der Abstimmung am Sonntag gewann sie 57,75% der Stimmen, wie aus den endgültigen Daten hervorgeht, die vom Wahlkomitee in Chişinău bekannt gegeben wurden. Der amtierende Präsident, der pro-russische Politiker Igor Dodon, der 42% erhielt, stellt das Ergebnis in Frage. Zu den Prioritäten von Maia Sandu gehören die Bekämpfung der Korruption sowie die Reform der Politik. Das Wahlergebnis ist ein moralischer Sieg pro-europäischer Kräfte, die echte Veränderungen wollen, so Politologen in Chisinau. Sie warnen jedoch davor, dass eine angespannte Zeit folgen könnte, da die Sozialisten Igor Dodons die meisten Sitze im Parlament haben.

  • Dokumentarfilm „Colectiv“: der feine Unterschied zwischen Wahrheit und Lüge

    Dokumentarfilm „Colectiv“: der feine Unterschied zwischen Wahrheit und Lüge

    Nach den Premieren in Venedig und Toronto, wo er positive Kritiken erhielt und überwältigende Reaktionen auslöste, war Colectiv“ der einzige Dokumentarfilm, der in der Sektion Spotlight“ des Sundance Film Festivals (vom 23. Januar bis 2. Februar 2020) gezeigt wurde. In der Sektion Spotlight“ laufen au‎ßergewöhnliche Filme, die im Vorjahr ihre Weltpremiere hatten. Der Beobachtungsdokumentarfilm Colectiv“ zeigt die Ereignisse im ersten Jahr nach dem tragischen Brand vom 30. Oktober 2015 im Bukarester Nachtclub Colectiv, bei dem 66 Menschen starben und 200 verletzt wurden. Der Film des Regisseurs und Produzenten Alexander Nanau, eine Koproduktion mit HBO Europe und Samsa Film, zeigt das Spannungsfeld zwischen den Behörden und den Journalisten bei dem Versuch, die Wahrheit zu finden. In Colectiv“ geht es um Menschen, die gegen das System kämpfen, um den feinen Unterschied zwischen Wahrheit und Lüge, um Mut und Verantwortung. Der Regisseur Alexander Nanau über seine Beweggründe, diesen Film zu drehen:



    Ich dachte, dass es notwendig war, diese Geschichte zu erzählen, und zwar genau zu erzählen, was passiert ist, um den Transformationsprozess zu verstehen, den die rumänische Gesellschaft durchläuft. Ich habe ein Team zusammengestellt, das für die Dokumentation zuständig war, wir haben das Thema in all seinen Aspekten recherchiert. Wir mussten uns auf die Presse konzentrieren, da die Presse als einzige in der Lage war, das wahre Verhältnis zwischen Behörden und Bürgern zu zeigen. Deshalb haben wir uns entschieden, die Geschichte durch die Augen der Presse sehen zu lassen. Damals wagten es nur drei Journalisten von der Zeitung »Gazeta Sporturilor«, nämlich Cătălin Tolontan, Mirela Neag und Răzvan Luţac, Fragen über den Brand und die darauffolgenden Ereignisse zu stellen. In allen Medien haben die Verantwortungsträger nur gelogen, wir wurden mit einer totalen Desinformation konfrontiert. So hie‎ß es beispielsweise, dass es möglich sei, die Opfer in Rumänien zu operieren, weil es in den rumänischen Krankenhäusern die notwendigen Einrichtungen gäbe, aber das Team von »Gazeta Sporturilor« entdeckte, dass die Station für Brandverletzte im Bukarester Krankenhaus Floreasca in Wirklichkeit geschlossen war. An diesem Punkt wurde uns klar, dass es dazu noch mehr zu sagen gab. Und da das Team von Cătălin Tolontan für seine gründliche Recherchearbeit bekannt war, beschlossen wir, mit den Journalisten zu sprechen, um zu sehen, ob sie neue Informationen gefunden hatten, um die Lügen der rumänischen Behörden aufzudecken. Zuerst waren die Journalisten zurückhaltend, aber da unser Team auch solide Nachforschungen zu diesem Thema angestellt hatte, begannen sie, uns zu vertrauen, und so begann unsere Zusammenarbeit. Während der Dreharbeiten hatten wir das Gefühl, einen echten Thriller zu verfolgen, der aber von wahren Begebenheiten handelte.“




    Von Zeit zu Zeit öffnet ein Film nicht nur die Augen des Betrachters, er rei‎ßt einem das Herz und enthüllt eine moralische Kluft, die über das Ursprungsland der Produktion hinausgeht. Der Film »Colectiv« von Alexander Nanau ist eine bemerkenswerte Dokumentation über ein unvorstellbares Ma‎ß an Korruption im Zentrum des rumänischen Medizinsystems. Ein Film, der wirklich in der Zeit, in der wir leben, verankert ist und der es verdient, weit verbreitet zu werden“, schrieb die Publikation Variety, über Colectiv“. Und der Regisseur Alexander Nanau erzählt, wie er sich mit dem Thema auseinandersetzte:



    Für mich hat jede Themenwahl einen Bezug zu dem, was ich vom Leben, von anderen Menschen lernen will. Das führt mich zu einem Thema. Ich versuche immer, mein Wissen zu erweitern, und der Dokumentarfilm — insbesondere der Beobachtungsdokumentarfilm, bei dem man sich ein Jahr oder sogar länger mit dem gewählten Thema beschäftigt — gibt einem die Möglichkeit, seine Erfahrungen und seine Gefühle in eine Geschichte zu übertragen. Dieser Prozess ist eine äu‎ßerst kraftvolle Lebensschule, ich könnte sagen, dass die Wahl eines Themas für einen Dokumentarfilm fast wie die Wahl eines Lebenspartners ist. Das Thema, das man wählt, wird zum Partner, und beide Partner wachsen zusammen. Der Regisseur spiegelt sich in sein Thema wider, es entsteht eine Beziehung, in der die Partner zusammenwachsen.“




    Der deutsch-rumänische Regisseur und Filmproduzent Alexander Nanau studierte Regie an der renommierten Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin (DFFB) und ist zweifacher Stipendiat, am Sundance Institute und an der Akademie der Künste in Berlin. 2007 gründete er in Rumänien die Produktionsfirma Alexander Nanau Production. Sein Dokumentarfilm The World According to Ion B.“ gewann 2010 die Trophäe Emmy International in der Kategorie Arts Programming“, und die Dokumentation Toto und seine Schwestern“ wurde im Jahr 2015 für die European Film Academy Awards nominiert. Alexander Nanau war auch Bildregisseur für die deutsch-französische Dokumentation Nothingwood“, die in Afghanistan gedreht wurde und 2017 in Cannes in der Sektion Quinzaine des Réalisateurs“ Premiere hatte.

  • Sundance-Filmfestival: zwei rumänische Produktionen erregen Aufsehen

    Sundance-Filmfestival: zwei rumänische Produktionen erregen Aufsehen

    Auf dem 42. Sundance-Filmfestival hat der Debütfilm des Filmemachers Radu Ciorniciuc Acasă“ den Sonderpreis der Jury für das beste Bild erhalten. Die rumänische Produktion feierte beim Dokumentarfilm-Wettbewerb des Festivals ihre Premiere. Die rumänische Dokumentation stand im Wettbewerb neben 12 anderen Produktionen, die aus insgesamt 14.000 Filmen ausgewählt wurden.



    Acasă — My Home“ erzählt die Geschichte einer Familie, die etwa zwanzig Jahre lang im wilden Văcăreşti-Delta am Rande der rumänischen Hauptstadt lebte, einem verlassenen Ort, der zu einem Schutzgebiet und dem ersten städtischen Naturpark Rumäniens erklärt wurde. Vier Jahre lang verfolgte der Regisseur Radu Ciorniciuc das gro‎ße Abenteuer“, das die Familie Enache erlebt hat, ihren Weg von einem Leben in perfekter Harmonie mit der Natur zu einem Leben im Gro‎ßstadtdschungel.



    Gleichzeitig startete sein Team ein soziales Projekt, zu dem viele Experten und humanitäre Organisationen beitrugen. Und das aus gutem Grund: die 11 Mitglieder der Familie Enache hatten ein Leben au‎ßerhalb der Gesellschaft geführt, ohne Identitätspapiere, ohne Bildung, ohne Zugang zu medizinischer Versorgung. Mittlerweile sind alle 9 Kinder dieser Familie behördlich registriert, sind in der Schule eingeschrieben und werden regelmä‎ßig von Ärzten besucht. Die Erwachsenen ihrerseits haben feste Arbeitsplätze. Dazu der Regisseur:



    »Acasă — mein Zuhause« ist ein Familiendrama, würde ich sagen. Zwei Jahre lang haben wir das Leben der Familie Enache im Văcăreşti-Delta gefilmt und weitere zwei Jahre lang haben wir ihren Prozess der sozialen Integration verfolgt. Dieser Dokumentarfilm entsteht in Zusammenarbeit mit der Drehbuchautorin Lina Vdovîi und Mircea Topoleanu. Keiner von uns hatte Filmerfahrung. Dann kam ein Produzent zu uns, der bereits in diesem Bereich gearbeitet hatte. Au‎ßerdem hatten wir als Journalisten Zugang zur Öffentlichkeit, und unser Projekt gewann immer mehr an Sichtbarkeit. Hinzu kam der Versuch, den Kindern und Eltern einen weniger traumatischen Übergang von einem Leben in das nächste zu ermöglichen. Es ist den Menschen zu verdanken, die uns unterstützt haben, dass wir dieses Multimediaprojekt auf die Beine stellen konnten. Unter anderem haben die Kinder in ihrem ersten Übergangsjahr ein Album produziert, in dem sie ihr Leben vom Zeitpunkt, an dem sie das Delta verlie‎ßen, bis zum Ende des ersten Schuljahres dokumentiert haben. Vorher waren sie noch nie in der Schule gewesen.“




    Colectiv“ ist eine Dokumentation, die die Ereignisse der Ermittlungen des ersten Jahres nach dem tragischen Brand vom 30. Oktober 2015 im Bukarester Nachtclub Colectiv beschreiben, bei dem 66 Menschen starben und 200 verletzt wurden. Der Film beleuchtet die Beziehung zwischen den Behörden und den Journalisten bei ihrem Versuch, die Wahrheit zu finden. Vor Sundance wurde der Film von Alexander Nanau bei den Filmfestspielen von Venedig und Toronto gezeigt. In den USA war er der einzige Dokumentarfilm in der Sektion Spotlight“, der den au‎ßergewöhnlichen Produktionen des letzten Jahres gewidmet ist. Bei Colectiv“ geht es um Menschen, die gegen das System kämpfen, um den feinen Unterschied zwischen Wahrheit und Lüge, um Mut und Verantwortung. Der Regisseur Alexander Nanau kommt zu Wort mit Einzelheiten:



    Ich dachte, es wäre notwendig, diese Geschichte zu erzählen, zu erzählen, was passiert ist, um den Transformationsprozess zu verstehen, den die rumänische Gesellschaft durchläuft. Ich habe ein Team zusammengestellt, das für die Dokumentation zuständig war, wir haben das Thema in all seinen Aspekten recherchiert. Wir mussten uns auf die Presse konzentrieren, da die Presse als einzige in der Lage war, das wahre Verhältnis zwischen Macht und Bürger zu zeigen. Deshalb haben wir uns entschieden, die Geschichte mit den Augen der Presse zu erzählen. Damals wagten es nur drei Journalisten der Zeitung »Gazeta Sporturilor«, nämlich Cătălin Tolontan, Mirela Neag und Răzvan Luţac, Fragen zu stellen. In allen Medien haben die Verantwortungsträger nur gelogen, wir wurden mit einer totalen Desinformation konfrontiert. So hie‎ß es beispielsweise, dass es möglich sei, die Opfer in Rumänien zu operieren, weil es in den rumänischen Krankenhäusern die notwendigen Voraussetzungen gegeben hätte, während das Team der »Gazeta Sporturilor« entdeckte, dass die Station für Schwerbrandverletzte im Bukarester Krankenhaus Floreasca in Wirklichkeit geschlossen war. An diesem Punkt wurde uns klar, dass es dazu noch mehr zu sagen gab. Und da das Team von Cătălin Tolontan für seine Untersuchungen bekannt war, beschlossen wir, mit ihnen zu sprechen, um zu sehen, ob sie neue Informationen gefunden hatten, um diese Lüge der rumänischen Behörden aufzudecken. Zuerst waren sie sehr zurückhaltend, aber da unser Team auch solide Nachforschungen zu diesem Thema angestellt hatte, begannen sie, uns zu vertrauen, und so startete unsere Zusammenarbeit. Während der Dreharbeiten hatten wir das Gefühl, einem echten, vom Alltag inspirierten Thriller zu folgen.“


  • Die Woche 29.10.-02.11.2018 im Überblick

    Die Woche 29.10.-02.11.2018 im Überblick

    Radio Rumänien feiert 90. Jubiläum



    Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis hat am Donnerstag, den 1. November, per Dekret den Kultur-Verdienst-Orden im Kommandeur-Grad Kategorie F“ Förderung der Kultur“ an die Rumänische Rundfunkgesellschaft verliehen. Mit diesem Orden wird die Rumänische Rundfunkgesellschaft für ihren bedeutenden Beitrag zur Förderung und Unterstützung der Kulturwerte Rumäniens belohnt. Am 1. November 2018 feierte die Rumänische Rundfunkgesellschaft 90 Jahre seit ihrer ersten Sendung am 1. November 1928. Zu diesem Anlass gab das Nationale Rundfunkorchester, der Akademische Chor und der Kinderchor des Rumänischen Rundfunks ein Sonderkonzert im Großen Saal des Rumänischen Rundfunks unter der Leitung des Dirigenten Cristian Mandeal. Die erste Radio-Sitcom in Rumänien ist lanciert worden Undeva în 28 (Irgendwo in 28), eine Komödie bestehend aus 11 Folgen über die Herkunft des Hörspiels. Ab Montag trägt ein Studio des Rumänischen Rundfunks den Namen des bekannten Moderators Paul Grigoriu als Zeichen der Ehre für seine 40-jährige Rundfunk-Tätigkeit ab 1969. Paul Grigoriu starb im April 2015.



    3 Jahre seit der Brandkatastrophe von Colectiv



    Die Brandkatastrophe im Bukarester Nachtclub Colectiv hat sich am 30. Oktober zum dritten Mal gejährt. Bei einem Rockkonzert in dem Club war ein Feuerwerk gezündet worden, das die Schallisolierung in Brand setzte. 64 Menschen starben an den Folgen der Brandwunden und Rauchvergiftungen. Einer der Verletzten begang eineinhalb Jahre später Selbstmord. In Gedenken an die Opfer waren für Dienstag zwei Gottesdienste, ein Trauermarsch sowie der Galaabend eines thematischen Films geplant. In Wir steigen bei der nächsten Haltestelle aus“ von Tedy Necula geht es um U-Bahn-Reisende am nächsten Tag nach der Brandkatastrophe im Colectiv. Landespräsident Klaus Iohannis legte am Ort der Tragödie einen Kranz nieder, zündete eine Kerze an und hielt eine Schweigeminute.



    Zwei EU-Kommissare besuchen Bukarest



    Die Kohäsionspolitiken tragen zum Abbau der Entwicklungsunterschiede zwischen den Regionen Europas bei. Sie müssen das wichtigste Investitionsinstrument der EU bleiben und dabei die sozialen und demografischen Gegebenheiten eines jeden Mitgliedsstaates berücksichtigen. Den Standpunkt vetrat Rumäniens Ministerpräsidentin Viorica Dăncilă anlässlich einer internationalen Konferenz in Bukarest, bei der am Dienstag auch zwei EU-Kommissare zugegen waren – die für Regionalpolitik zuständige Corina Creţu, sowie der Kommissar für Haushalt und Personal Günther Oettinger.


    Bukarest plädiere für klarere Förderkriterien, die dazu beitragen werden, die Projekte richtig zu beurteilen, die für eine europäische Finanzierung eingereicht werden, sagte Dăncilă noch. EU-Kommissarin Corina Cretu erklärte, Rumänien werde im künftigen EU-Haushalt für den Zeitraum 2021 bis 2027 sieben zusätzliche Milliarden Euro aus dem Kohäsionstopf beziehen. Die Kohäsionspolitik sei in der Tat die Garantie für die Verbesserung der Lebensqualität der europäischen Bürger, und deren Ergebnisse seien in Rumänien sichtbar, erklärte die europäische Amtsträgerin. Sie erinnerte daran, dass Rumänien seit dem EU-Beitritt 2007 mehr als 45 Milliarden Euro an Fördermitteln für die eigene Entwicklung zur Verfügung gestellt seien.


    Die Gespräche der rumänischen Premierministerin mit Günther Oettinger konzentrierten sich auf Fragen im Zusammenhang mit dem Schwerpunkt im Geschäftsbereich des EU-Kommissars, nämlich auf den mehrjährigen Finanzrahmen. Viorica Dăncilă betonte die Bedeutung einer rechtzeitigen Verabschiedung des europäischen Haushalts, um die Zielerreichung und die Kontinuität der Umsetzung der Kohäsionsprogramme nach 2020 sicherzustellen.



    Die Schweiz schafft die Arbeitseinschränkungen für rumänische Arbeitnehmer ab



    Die Schweiz soll ab Mai 2019 alle Arbeitseinschränkungen für rumänische Arbeitnehmer abschaffen, hat am Donnerstag in Bukarest der Bundespräsident der Schweiz Alain Berset bei einem Treffen mit seinem rumänischen Gegenüber Klaus Iohannis erklärt. Die Schweiz unterstütze zudem die Kandidatur Rumäniens für die Organisation für Zusammenarbeit und wirtschaftliche Entwicklung. Selbst wenn die Schweiz kein EU-Land ist, werde das Land Rumänien bei der EU-Ratspräsidentschaft unterstützen. Bukarest soll den EU-Ratsvorsitz ab dem 1. Januar 2019 übernehmen.



    Der Antrag gegen den Justizminister wurde von der Abgeordnetenkammer abgelehnt



    Die Abgeordnetenkammer in Bukarest hat am Mittwoch den einfachen Antrag abgelehnt, in dem mehrere Oppositionsparteien den Rücktritt von Tudorel Toader fordern. Durch das Verfahren zur Entlassung des Generalstaatsanwalts habe der Minister das Justizwesen den Kriminellen ausgeliefert, lautete die Kritik. Toader erwiderte, dass er gehandelt habe, damit keine Bürger unrechtmäßig vor Gericht gestellt werden. Letzte Woche hatte Toader das Verfahren zur Amtsenthebung von Generalstaatsanwalt Lazar eingeleitet – er wirft ihm vor, Dienst- und Verfassungsrecht verletzt zu haben.



    MwSt. bei Touristikdiensten sinkt ab dem 1. November



    Ab dem 1. November sinkt die MwSt. bei Touristikdiensten von derzeitigen 9% auf 5%. Die wirtschaftliche Maßnahme, die von der Regierung am Monatsanfang getroffen wurde, soll die Entwicklung des Tourismus fördern und die Steuerhinterziehung reduzieren. Der MwSt.-Satz bei Hotelaufenthalten oder in ähnlichen Bereichen, einschließlich der Vermietung der Camping-Plätze wird reduziert. Von der MwSt.-Reduzierung erfreuen sich auch Restaurant- und Catering-Dienstleistungen, einschließlich des Bierschanks, ohne andere Alkoholgetränke einzuschließen. Die Herabsetzung der MwSt. kommt auch den Unterhaltungstätigkeiten, bzw. Freizeit- und Unterhaltungsparks, aber auch Sportanlagen, wie Fitnessräume zugute. Hier beträgt die MwSt. zurzeit 19%. Auch die Gebühren für Thermal- und Mineralwasser im Kursektor entfallen. Somit wird der Tourismus ab dem 1. November die niedrigste MwSt.-Quote aller Wirtschaftsbereiche haben.

  • Nachrichten 31.10.2018

    Nachrichten 31.10.2018

    Bukarest: Radio
    Rumänien feiert am 1. November sein 90. Jubiliäum. Die Reihe der Events
    anlässlich des 90. Jubiläums wird am Donnerstag
    mit einem Sonderkonzert des Nationalorchesters, das zusammen mit dem
    Akademischen Chor und dem Kinderchor unter der Leitung des Dirigenten Cristian
    Mandeal spielt, fortgesetzt. Ebenfalls Donnerstag wird die erste Folge des
    ersten rumänischen Radio-Sitcoms Undeva în 28 (Irgendwo in 28),
    eine Komödie bestehend aus 11 Folgen über die Herkunft des Hörspiels, ausgestrahlt.


    Bukarest: Premierministerin Viorica Dăncilă nimmt am Freitag im bulgarischen Warna an einem Vierergipfel mit Bulgarien, Griechenland und Serbien teil. An einem Arbeitsessen anlässlich des Gipfels soll sich auch der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu beteiligen. Dăncilă zufolge sei das Hauptthema des Treffens die regionale Vernetzung, vor allem in Energie, Verkehr und Telekommunikation. Rumänien werde dabei auch die Ziele vorstellen, die es für die kommende halbjährige EU-Ratspräsidentschaft ab 2019 setzt. Es stünde zu erwarten, dass sich das Semester signifikant auf die regionale Kooperation auswirkt, so die Premierministerin.



    Bukarest: Die Brandkatastrophe im Bukarester Nachtclub Colectiv hat sich am Dienstag zum dritten Mal gejährt. Bei einem Rockkonzert in dem Club war ein Feuerwerk gezündet worden, das die Schalldichtung in Brand setzte. 64 Menschen starben an den Folgen der Brandwunden und Rauchvergiftungen. Einer der Verletzten begang eineinhalb Jahre später Selbstmord. In Gedenken an die Opfer fanden am Dienstag zwei Gottesdienste und ein Trauermarsch statt. Zu den Gedenkfeierlichkeiten gibt es nach dem FJ einen aktuellen Bericht.



    Bukarest: Die Abgeordnetenkammer in Bukarest hat am Mittwoch den einfachen Antrag abgelehnt, in dem mehrere Oppositionsparteien den Rücktritt von Tudorel Toader fordern. Durch das Verfahren zur Entlassung des Generalstaatsanwalts habe der Minister das Justizwesen den Kriminellen ausgeliefert, lautete die Kritik. Toader erwiderte, dass er gehandelt habe, damit keine Bürger unrechtmäßig vor Gericht gestellt werden. Letzte Woche hatte Toader das Verfahren zur Amtsenthebung von Generalstaatsanwalt Lazar eingeleitet – er wirft ihm vor, Dienst- und Verfassungsrecht verletzt zu haben.



    Bukarest: Eine Mission des IWF wird nächste Woche nach Bukarest kommen, um mit Vertretern der Behörden und anderen Personen aus der Privatwirtschaft und der Zivilgesellschaft Gespräche zu führen. Es geht um den makrowirtschaftlichen Rahmen, die Vorbereitung des Haushalts für 2019 und den Fortschritt bei der Umsetzung der Strukturreformen.

    Der IWF-Vertreter für Rumänien und Bulgarien, Alejandro Hajdenberg, erklärte, dass die Instutution 2018 mit einem Wirtschaftswachstum von 4% in Rumänien rechne. Hajdenberg fügte hinzu, dass die Inflation auf 3,5% zurückgehen und das Haushaltsdefizit von 3,6% des BIP landen werden.



    Bukarest: 15 Jahre nach der Schließung des letzten rumänischen Traktorenwerks wird zum ersten Mal wieder ein rein rumänischer Landwirtschaftstraktor vorgestellt – er besteht zu 80% aus rumänischen Komponenten und wurde hier entworfen. An der Agrarmesse INDAGRA in Bukarest, wo das Ereignis stattfindet, beteiligen sich mehr als 550 Firmen aus 25 Ländern, davon über 380 aus Rumänien.

  • Nachrichten 30.10.2018

    Nachrichten 30.10.2018

    Bukarest: Der rumänische Landespräsident Klaus Iohannis wird am 10. und 11. November in Paris an Events anlässlich der Hundertjahrfeier des Waffenstillstands, der dem Ersten Weltkrieg Ende gesetzt hat, teilnehmen, so die Präsidialverwaltung am Dienstag. Die Feierlichkeiten werden beim Triumphbogen organisiert. Klaus Iohannis wird sich ebenfalls an der Eröffnung des Pariser Friedensforums beteiligen. Es geht um eine Initiative des französischen Staatschefs Emmanuel Macron, die sich vornimmt, konkrete Projekte für die Unterstützung des Friedens zu erzielen. Klaus Iohannis wird mit rumänischen Studenten und Doktoranden, die in der wissenschaftlichen Forschung impliziert sind, zusammenkommen. Der Präsidialverwaltung zufolge ist das Treffen, das von der Rumänischen Botschaft in Paris organisiert wird, dem Beitrag Rumäniens an der Entwicklung der Wissenschaft und Technik im Jahre der Hundertjahrfeier der Großen Vereinigung gewidmet.



    Bukarest: Die Brandkatastrophe im Bukarester Nachtclub Colectiv hat sich am Dienstag zum dritten Mal. Bei einem Rockkonzert in dem Club war ein Feuerwerk gezündet worden, das die Schallisolierung in Brand setzte. 64 Menschen starben an den Folgen der Brandwunden und Rauchvergiftungen. Einer der Verletzten begang eineinhalb Jahre später Selbstmord. In Gedenken an die Opfer waren für Dienstag zwei Gottesdienste, ein Trauermarsch sowie der Galaabend eines thematischen Films geplant. In Wir steigen bei der nächsten Haltestelle aus“ von Tedy Necula geht es um U-Bahn-Reisende am nächsten Tag nach der Brandkatastrophe im Colectiv. Landespräsident Klaus Iohannis legte am Ort der Tragödie einen Kranz nieder, zündete eine Kerze an und hielt eine Schweigeminute.



    Bukarest: Die Abgeordnetenkammer in Bukarest hat am Dienstag über den einfachen Antrag von PNL und USR, in dem die Oppositionsparteien den Rücktritt von Tudorel Toader fordern, diskutiert. Sie werfen dem Sozialdemokraten in 20 Anklagepunkten vor, mit seinem Verhalten die Justiz den Händen von Kriminellen überlassen und Rumänien in die Vergangenheit geschickt zu haben. Die einzelnen Strafdossiers seien während der Parteitage gelöst. Die Abgeordneten werden am Mittwoch über den Antrag stimmen. Unterdessen gab Justizminister Toader bekannt, dass er im Laufe des Tages das Ernennungsverfahren und den Terminplan sowie die Bewerbungsunterlagen des rumänischen Generalstaatsanwalts Augustin Lazar veröffentlichen werde. Toader hatte letzte Woche seine Entlassung beantragt, einer der Gründe dafür ist der angebliche Freispruch in einem Verfahren, das Klaus Iohannis betraf, als dieser noch Bürgermeister von Hermannstadt war. Der Freispruch in diesem Fall würde sich zwischen den Bewerbungsunterlagen des Generalstaatsanwalts befinden. Der Oberste Richterrat behauptete hingegen, dass ein solches Dokument in der Akte nicht vorhanden sei.



    Bukarest: Die mangelnde Verkehrsinfrastruktur in Rumänien kann durch das historische Erbe erklärt werden, sagte am Dienstag die EU-Kommissarin für Regionalpolitik Corina Cretu bei einer hochrangigen Konferenz über die Zukunft der Kohäsionspolitik in Bukarest. Die europäische Amtsträgerin sagte, dass Rumänien nicht gleich am ersten Tag nach seinem EU.-Beitritt EU-Projekte umsetzen konnte. Cretu kündigte ferner an, dass die EU-Exekutive einen Finanz-Zuschlag von 10% für Rumänien, Bulgarien und Griechenland für den Zeitraum von 2021 bis 2027 freigeben werde. Sie verwies allerdings darauf, dass die Behörden in Bukarest nicht auf das Geld zugreifen, die Brüssel für Projekte in wichtigen Bereichen zur Verfügung stellt , etwa die Transport- oder Gesundheitsinfrastruktur. In Bukarest ist am Dienstag auch der EU-Kommissar für Haushalt und Personal Günther Oettinger zu Gast, der sich mit Premierministerin Viorica Dăncilă, Finanzminister Eugen Teodorovici und dem beigeordneten Minister für europäische Angelegenheiten Victor Negrescu treffen sollte.



    Bukarest: Der Dienstag war bei Radio Rumänien der Tag der Öffenen Türen. Am Montag war anlässlich des bevorstehenden 90. Jubiläums seiner ersten Sendungen der Startschuss einer Reihe von Veranstaltungen gefallen. Radio Rumänien feiert am 1. November dieses 90. Jubiliäum. Bislang war am Montag die erste Radio-Sitcom in Rumänien lanciert worden Undeva în 28 (Irgendwo in 28), eine Komödie bestehend aus 11 Folgen über die Herkunft des Hörspiels. Ab Montag trägt ein Studio des Rumänischen Rundfunks den Namen des bekannten Moderators Paul Grigoriu als Zeichen der Ehre für seine 40-jährige Rundfunk-Tätigkeit ab 1969. Paul Grigoriu starb im April 2015. Weitere Veranstaltungen sind das Konzert des Kammerorchesters, sowie das Konzert des Nationalen Rundfunkorchesters zusammen mit dem Akademischen Chor und dem Kinderchor.

  • Nachrichten 29.12.2016

    Nachrichten 29.12.2016

    In der rumänischen Innenpolitik ruhen alle Blicke jetzt auf Präsident Klaus Iohannis — er muss sich entscheiden, ob er den zweiten Vorschlag der Koalition der Sozial-Demokraten und der Europäischen Liberalen und Demokraten für das Amt des Premierministers annimmt. Die erste Nominierung, die 52jährige Sevil Shhaideh, lehnte der Präsident ab, ohne Gründe zu nennen. Der am Mittwoch von den beiden Parteien statt dessen nominierte Sorin Grindeanu kam am Donnerstag bereits mit dem Präsidenten zusammen. Der 43-jährige Grindeanu ist zurzeit Kreisratsvorsitzender im westrumänischen Timiş und Mitglied der Sozial-Demokratischen Partei seit 20 Jahren. In der Regierung von Victor Ponta belegte er das Amt des Kommunikationsministers. Die Oppositionsparteien hatten bereits angekündigt, sie werden gegen ein von Sorin Grindeanu geführtes Regierungskabinett stimmen. Dennoch bewerteten sie Grindeanu als angemessener im Vergleich zum ersten Vorschlag.



    Das Bukarester Landgericht hat am Donnerstag die Eröffnung des Gerichtsverfahrens in der so genannten Akte Colectiv zugelassen. Gegenstand ist die Brandkatastrophe im gleichnamigen Bukarester Musikklub, bei der am 30. Oktober 2015 während eines Rock-Konzerts und später 64 Menschen starben und über 100 verletzt wurden. Die drei Geschäftsführer des Klubs sind der fahrlässigen Tötung, Körperverletzung sowie der Nichtumsetzung der gesetzlichen Vorschriften für Arbeitssicherheit und –gesundheit angeklagt. In derselben Akte stehen auch die Geschäftsführer und ein Angestellter einer Pyrotechnik-Firma unter Anklage. Die Katastrophe verursachte gro‎ße Stra‎ßenproteste, bei denen die Korruption in der Verwaltung verurteilt wurde. Unter dem Druck der Stra‎ße trat der damalige sozial-demokratische Premierminister Victor Ponta zurück.



    Die rumänische Landeswährung hat an diesen Tagen den niedrigsten Kurs der letzen drei Jahre im Vergleich zu den wichtigsten Währungen erreicht. Laut Fachleuten sei diese Kursentwicklung allerdings nicht besorgniserregend, denn die rumänische Wirtschaft sei stabil. Sie antizipieren sogar eine Aufwertung des Leus im Vergleich zum Euro, nachdem sich die Turbulenzen in der rumänischen Politszene beruhigen werden, bzw. nachdem eine neue Regierung gebildet und der Haushalt für 2017 verabschiedet wird. Seinerseit ist der US-Dollar vor dem Hintergrund des Optimismus in der amerikanischen Gesellschaft erstarkt. Die Vereinigten Staaten werden in einigen Wochen einen neuen Präsidenten und eine neue Verwaltung bekommen. Die Aufbruchstimmung könnte somit auch Anfang 2017 erhalten bleiben. In Rumänien führt die Aufwertung des US-Dollars nicht nur zu einem Preisanstieg für Kraftstoffe, sondern auch für Elektronikwaren und Haushaltsgeräte aus Asien, für Obst und Gemüse aus der Türkei und für Rohstoffe, die von anderen Kontinenten importiert werden. Am Donnerstag erholte sich der rumänische Leu bereits: ein Euro kostete 4.5402 Lei, ein US-Dollar 4.3356 Lei, teilte die Zentralbak mit.



    Rund 1,3 Millionen Ausländer haben Rumänien dieses Jahr besucht. Dies entspricht einer Steigerung um fast 20% im Vergleich zum Jahr 2015. Die meisten kamen aus Deutschland, Frankreich, Gro‎ßbritannien, Italien und Spanien. Zahlreiche Vertreter der Tourismusbranche führten die guten Ergebnisse auf den günstigen europäischen Kontext für Rumänien zurück, das 2016 eines der sichersten Länder der Region war. Darüber hinaus wird 2016 von allen Branchenvertretern als das beste der letzen Zeit für die rumänische Schwarzmeer-Riviera betrachtet. Die Zahl der Touristen ist hier um 12% – bis 15% gestiegen. Statistisch gesehen, besuchten 11% mehr rumänische und 10% mehr ausländische Touristen die rumänische Schwarzmeerküste verglichen mit 2015. Allerdings überstieg die Zahl der Ausländer an der Riviera kaum die symbolische Marke von 50.000 Reisenden. Der meistbesuchte Badeort ist auch dieses Jahr Mamaia gewesen.



    Moskau schlie‎ßt nach dem Absturz einer russischen Passagiermaschine über dem Schwarzen Meer eine Terrortat doch nicht aus. An Bord der Maschine, die auf dem Weg nach Syrien war, habe es zwar keine Explosion gegeben, sagte der Leiter der Flugsicherheit bei der Luftwaffe, Sergej Bainetow, am Donnerstag, doch sei theoretisch auch eine “mechanische Einwirkung” möglich. Allerdings könne der Absturz auch auf menschliches oder technisches Versagen zurückzuführen sein. Insgesamt habe es zehn Sekunden lang eine Notsituation an Bord der Maschine gegeben. Es werde wohl rund einen Monat dauern, bis es abschlie‎ßende Klarheit über die Absturzursache gebe, sagte Bainetow. Die Tupolew 154 war kurz nach dem Start in Sotschi am vergangenen Sonntag ins Meer gestürzt. Dabei kamen alle 92 Insassen ums Leben. An Bord waren auch Mitglieder des Alexandrow-Ensembles der Armee, das zum Jahreswechsel vor russischen Soldaten in Syrien auftreten sollte.

  • Nachrichten 08.10.2016

    Nachrichten 08.10.2016

    BUKAREST: Der Staatspräsident der Slowakei, Andrej Kiska, unternimmt am Montag und Dienstag einen Staatsbesuch in Rumänien, auf Einladung seines rumänischen Gegenübers, Klaus Iohannis. Hauptzweck des Besuches ist die Konsolidierung der bilateralen Beziehunhgen und die Verstärkung der Kooperation zu aktuellen europäischen Themen im Kontext der jetzigen Herausforderungen, steht in einem Communique des rumänischen Au‎ßenministeriums. Da die Slowakei zur Zeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat, werden die zwei Staatchefs hauptsächlich über Themen der EU-Agenda diskutieren; dabei werde Präsident Iohannis die rumänische Position in Bezug auf die Zukunft Europas präsentieren, steht noch im besagten Communique. Ferner werde Klaus Iohannis für die weitere Konsolidierung der wirtschaftlichen Kooperation zwischen den zwei Ländern plädieren, da die Handelsaustausche zwischen Rumänien und der Slowakei 2015 einen historischen Rekord von 2,4 Milliarden Euro erreicht haben und weiterhin steigen. Am Dienstag werden die zwei Staatchefs das rumänisch-slowakische Business-Forum eröffnen. Vorgesehen ist auch ein Treffen in der Ortschaft Nadlac (im Westen des Landes) mit Vertretern der slowakischen Gemeinde in Rumänien.



    BUKAREST: Fast ein Jahr nach der Brandkatastrophe im Bukarester Klub Colectiv, aufgrund derer in der Nacht vom 31. Oktober zum 1 November 2015 64 Menschen ums Leben kamen und über 100 zum Teil schwer verletzt wurden, hat die Staatsanwaltschaft beschlossen, das Hauptverfahren zu eröffnen. Die Betreiber des Klubs sowie die Eigentümer und ein Beschäftiger einer Pyrotechnikfirma müssen sich wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung verantworten. Laut Anklageschrift war das Verfallsdatum der Feuerlöscher im Klub abgelaufen und die bei der Schalldämpfung verwendeten Baustoffe waren leicht entzündlich. Funken eines Feuerwerkskörpers bei einem Konzert hatten eine Säule im Raum angezündet, das Feuer erfasste die Decke innerhalb von 33 Sekunden, Temperaturen von 900 Grad Celsius wurden erreicht. Nach der Tragödie und anschlie‎ßenden heftigen Stra‎ßenprotesten war die sozialdemokratische Regierung unter Ministerpräsident Victor Ponta im vergangenen November zurückgetreten.



    BUKAREST: Der Nationalrat der National-Liberalen Partei Rumäniens (der zweitgrö‎ßten Partei im rumänischen Parlament) hat am Samstag die Parteivorsitzende Alina Gorghiu als einzige Vorsitzende der National-Liberalen Partei bestätigt, nach dem Rücktritt des Vize-Parteivorsitzenden Vasile Blaga. Am 28. September trat der liberale Vize-Parteivorsitzende Vasile Blaga aus seinem Amt zurück, nachdem die Staatsanwälte von der Antikorruptionsbehörde bekannt gegeben hatten, Blaga sei wegen Korruptionsverdacht unter Gerichtskontrolle gestellt worden. Die Taten sollen im Zeitraum 2009-2012 begangen worden sein, als Blaga, damaliger Innenminister und danach Senatspräsident in Bukarest, für die vorzügliche Vergabe einiger Aufträge eingegriffen hätte. Als Gegenleistung für diese Einflussnahme habe er Provisionen von 10%, in Höhe von mehreren hunderttausend Euro von dem ehemaligen Bürgermeister der nordöstlichen Stadt Piatra-Neamţ, Gheorghe Ştefan, selbst Hauptverdächtiger in mehreren Korruptionsakten, und von einem Geschäftsmann erhalten.



    XXX — Ein rumänischer Offizier, Oberst Marius Dogean, vom Generalinspektorat für Notsituationen wird das Team leiten, welches die Schäden nach dem Hurrikan Matthew auf Haiti einschätzen soll. Gleichzeitig wird Oberst Dogean die internationale Unterstützung koordinieren, einschlie‎ßlich die internationale Hilfe für die betroffene Bevölkerung. Marius Dogean hat eine 15 Jahre lange Erfahrung im Bereich Zivilschutz und wurde von der Europäischen Kommission zum Leiter des Zivilschutzteams ernannt, das in Haiti die Hilfeaktionen organisieren wird. Der verheerende Hurrikan Matthew hat in Haiti fast 900 Menschen getötet. Rund 61.500 Menschen müssen in Notunterkünften versorgt werden. Matthew ist mit Windgeschwindigkeiten bis zu 230 Kilometer pro Stunde der stärkste Wirbelsturm seit fast einem Jahrzehnt in der Karibik.

  • Nachrichten 25.03.2016

    Nachrichten 25.03.2016

    BUKAREST: Der Chefstaatsanwalt der Anstalt zur Untersuchung der Straftaten des organisierten Verbrechens und des Terrorismus (DIICOT), Daniel Horodniceanu, hat erklärt, dass Verdachte über die Finanzierung des Terrorismus aus Rumänien herrschen. Er kündigte an, dass das Terrorismusbüro im Rahmen der Anstalt wieder eingerichtet werden soll. Die Anordnung zur Wiederaufnahme der Tätigkeit des besagten Büros wurde dem Justizministerium zugesandt. Dann soll es den Obersten Rat der Richter und Staatsanwälte erreichen, um genehmigt zu werden. Horodniceanu schlug auch die Einführung mehrer Straftaten in das Gesetz zur Vorbeugung und Bekämpfung des Terrorismus, wie z.B. der wiederholte Zugriff auf Dschihadistenwebseiten und die Gründung einer Terrorverbrechergruppierung sowie die Einführung von Strafen für die Verbrechen, die mit Bezug auf ausländische Kämpfer begangen werden, vor. Die Ma‎ßnahmen wurden nur einge Tage nach den blutigen Anschlägen in Brüssel von DIICOT vorgeschlagen.


    BUKAREST: Die rumänischen Staatsanwälte die den Brand im Bukarester Klub Colectiv ermitteln, haben die Durchführung einer neuen Fach-Untersuchung bis zum 1. April beantragt. Das wird die vierte derartige Untersuchung sein. Die Ermittler sagten, die bisherigen drei Berichte, die vom Nationalen Forschungs-Institut für Minen-Sicherheit, vom Kriminalistik-Institut und von der Generalstaatsanwaltschaft erstellt wurden, zu gegensätzlichen Schlussfolgerungen kommen und für Verwirrung sorgen.64 Personen haben am Abend des 30. Oktober bei einem verheerenden Brand im Bukarester Klud Colectiv ihr Leben verloren. Nach dem Brand kam es zu gewaltigen Stra‎ßenprotesten, infolge derer der damalige Premier Victor Ponta sein Amt niederlegte. Die drei Besitzer des Klubs stehen derzeit unter Haus-Arrest. Gegen sie wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.


    BUKAREST: Der Bürgermeister des 2. Bukarester Bezirks und auch interimistischer Vorsitzender der Union für den Fortschritt Rumäniens, Neculai Ontanu, ist für 30 Tage in Untersuchungshaft genommen worden. Diese Ma‎ßnahme hatten die Antikorruptionsstaatsanwälte beantragt; Ontanu wird der Annahme von Bestechung beschuldigt. Im selben Verfahren laufen Strafuntersuchungen gegen eine Rechtsanwältin und einen Staatsbediensteten, wegen Bestechungsannahme und Geldwäsche. Die drei Verdächtigen wurden am Mittwoch abend festgenommen.


    BUKAREST: Der letzte Sonntag im März dauert auch in Rumänien nur 23 Stunden. Die Uhren werden Sonntag, in der Früh, um 3 Uhr, auf Sommerzeit umgestellt. Die Differenz zwischen der rumänischen Uhrzeit und der UTC beträgt ab Sonntag demnach drei Stunden. Wie überall, sehen die Menschen auch in Rumänien der Sommerzeit mit gemischten Gefühlen entgegen – am Abend ist es für längere Zeit hell, Frühaufsteher müssen dafür länger auf das Tageslicht warten. Rumänien hat die Sommerzeit 1932 eingeführt.

  • Kontrollgruppe des Premierministers veröffentlicht Bericht zur Brandkatastrophe im Bukarester Club

    Kontrollgruppe des Premierministers veröffentlicht Bericht zur Brandkatastrophe im Bukarester Club

    64 Personen haben in der Brandkatastrophe von Colectiv am 30. Oktober 2016 ihr Leben verloren. Weitere 200 sind verletzt worden. Dem Unglück folgten Protestaktionen. Zahlreiche Menschen gingen auf die Stra‎ße und foderten den Rücktritt der Regierung. Der damalige Ministerpräsident Victor Ponta ist unter Druck zurückgetreten.



    Die drei Besitzer des Musikklubs “Colectiv” stehen unter Hausarrest und werden weiter wegen Totschlags untersucht. Die nach dem Unglück durchgeführten Expertisen haben bewiesen, dass die abgehängte Decke aus leicht entflammbarem Material, dass die Lüftungsanlage falsch gerichtet war. Ein Teil der elektrischen Installationen war ebenfalls unkonform. Die Untersuchungen zeigen weiter, dass die lokalen Behörden wie zum Beispiel das Inspektorat für Notfallsituationen und das Bauinspektorat keine Kontrollaktionen unternommen und keine spezifische Ma‎ßnahmen getroffen haben.



    Die Kontrollgruppe des Premierministers hat fünf Monate nach der Brandkatastrophe einen Bericht veröffentlicht. Die Aktion, die nach dem Brand folgte, war zum grö‎ßten Teil unkoordiniert und improvisiert, so der Bericht. Der Mangel an Notfallübungen, die Gesetze, die miteinander nicht übereinstimmt, die mangelhafte Ausstattung sind, laut Bericht, einige der Ursachen der unglücklichen Situation. Der Rettungsplan wurde nicht gleich umgesetzt, sondern nur nach dem Durchführen der bürokratischen Etappen, obwohl die Anrufe bekanntmachten, dass es sich um einen Notfall handele. Die rumänische Gesetzgebung erlaubt in Notfällen rapide Rettungsaktionen. Der Bericht bestätigt, dass einige Institutionen ihre Aufgabe korrekt erfüllt haben, während andere wie zum Beispiel das Inspektorat für Notfallsituationen “Dealul Spirii” Bukarest-Ilfov weniger richtig gehandelt haben.