Tag: Brandunglück

  • Nachrichten 15.12.2015

    Nachrichten 15.12.2015

    BUKAREST: Sechs Wochen nach dem Brandunglück im Bukarester Nachtklub Colectiv ist die Zahl der Todesopfer auf 62 gestiegen. Ein Patient ist in einem Bukarester Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. 22 Verletzte werden derzeit im Ausland, 18 in Rumänien behandelt. Das Gesundheitsministerium erwägt die Möglichkeit, ein neues Krankenhaus für Verbrennungschirurgie in Bukarest zu bauen. Ein Projekt, das durch Fonds der Weltbank mitfinanziert wird, sieht den Bau von drei derartigen Kliniken im östrumänischen Iaşi, in Târgu Mureş in der Mitte des Landes und im westrumänischen Temeswar vor.




    BUKAREST: In Temeswar, im Westen Rumäniens, haben die Gedenkveranstaltungen zum 26. Jahrestag der Rumänischen Revolution begonnen. Am Dienstag fand ein Symposium statt, bei dem umstrittene Aspekte der Ereignisse vor 26 Jahren behandelt werden. Am 16. Dezember 1989 lösten die Amtsmisbräuche der damaligen Behörden in Temeswar Proteste und Strassenkämpfe aus, die zum Fall des Ceausescu-Regimes führten. Mehr als 1000 Menschen haben bei den Protesten zwischen dem 16 und 25. Dezember ihr Leben verloren, weitere 3400 wurden verletzt. Rumänien war das einzige Land im Ostblock, in dem die Wende gewaltsam war. Nicolae Ceausescu und seine Frau Elena wurden zum Tode verurteilt und hingerichtet.




    BUKAREST: Nach den Terroranschlägen in Paris vom 13. November haben die Befragungen an den Grenzen Rumäniens erheblich zugenommen. Das gab der rumänische Nachrichtendienst SRI bekannt. Dem Dienst zufolge, hätten im letzten Monat 80 solche Befragungen, drei Mal so viele wie zuvor, stattgefunden. An die rumänischen Grenzbehörden gingen bis jetzt 9000 Fanhdungsmeldungen. Keine der gesuchten Personen hatte die Absicht in Rumänien zu bleiben oder das Land durchzufahren. Die Ma‎ßnahme sei präventiv und stütze sich auf Informationen, die von externen Partnern weitergeleitet wurden, so der rumänische Nachrichtendienst.




    BUKAREST: Das Nichtrauchergesetz wurde am Dienstag von der Abgeordnetenkammer in Bukarest, als entscheidende Kammer des Parlaments, mit einer gro‎ßen Mehrheit gebilligt. Das Gesetz sieht ein Rauchverbot an öffentlichen Plätzen, beziehungsweise in geschlossenen Räumen, auf Spielplätzen, in Krankenhäusern, Schulen und Kinderschutzbehörden vor. Zudem verbietet das Gesetz die Beschriftung von Tabakwaren und sieht Kampanen für die Aufklärung der Bevölkerung vor. Das Gesetz wurde schon vom Senat im Jahr 2011 gebilligt.




    BUKAREST: Der Staatssekretär für Europäische Angelegenheiten im rumänischen Au‎ßenministerium, George Ciamba, hat am Dienstag in Brüssel am Treffen des Rates für Allgemeine Angelegenheiten teilgenommen. Diskutiert wurden Themen auf der Agenda des EU-Gipfels am 17. und 18. Dezember, darunter die Migrationsproblematik, der Kampf gegen Terrorismus, die Konsolidierung der Wirtschafts- und Währungsunion, die Strategie über die Vertiefung des Innenmarktes und die Beziehung zwischen der EU und Gro‎ßbritannien. Ferner wurden die Schlu‎ßfolgerungen des Rates über die EU-Erweiterung und den Stabilisierungs- und Assoziierungsproze‎ß angenommen.

  • Nachrichten 14.12.2015

    Nachrichten 14.12.2015

    Sechs Wochen nach dem Brandunglück im Bukarester Nachtklub Colectiv ist die Zahl der Todesopfer auf 61 gestiegen. Eine Patientin ist am Sonntag ihren Verletzungen erlegen. Vor drei Wochen war sie zur Behandlung in ein Krankenhaus in Deutschland verlegt worden. 22 Verletzte werden derzeit im Ausland, 19 in Rumänien behandelt. Das Gesundheitsministerium erwägt die Möglichkeit, ein neues Krankenhaus für Verbrennungschirurgie in Bukarest zu bauen. Ein Projekt, das durch Fonds der Weltbank mitfinanziert wird, sieht den Bau von drei derartigen Kliniken im östrumänischen Iaşi, in Târgu Mureş in der Mitte des Landes und im westrumänischen Temeswar vor.



    Im Plenum des rumänischen Parlaments haben am Montag die Haushaltsdebatten begonnen. Im Vorfeld nahmen die Fachausschüsse an dem von der Regierung vorgelegten Entwurf einige Änderungen ohne erhebliche finanzielle Folgen vor. Der Haushalt des Transportministeriums sorgte für belebte Diskussionen, weil einige Abgeordnete regionale Infrastrukturprojekte zu befürworten versuchten. Die endgültige Abstimmung findet am Mittwoch statt.



    Rumänien zählt zu den EU-Ländern, in denen die Industrieproduktion nach Angaben von Eurostat im Oktober gestiegen ist. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erreichte Rumänien einen Zuwachs von 2,5% und landete auf Platz 12 im EU-Ranking. Allerdings fiel die Produktion im Vergleich zum Vormonat um 0,1%. Am stärksten wuchs die Industrieproduktion mit 14,6 und 6,5 Prozen in Irland bzw. Litauen. Am deutlichsten fiel sie in den Niederlanden – minus 2,6% meldete dort die Statistik.



    Der rumänische Au‎ßenminister Lazăr Comănescu hat sich am EU-Au‎ßengipfel in Brüssel beteiligt. Einen Themenschwerpunkt bildete dabei die jüngste Entwicklung in den Staaten der EU-Ostparnerschaft, nach den Beschlüssen des EU-Ostpartnerschaftsgipfels, der im Monat Mai in Riga stattfand. Die Ost-Partnerschaft ist ein Teilprojekt der Europäischen Nachbarschaftspolitik. Sechs ehemalige Sowjetrepubliken (Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Republik Moldau, die Ukraine und Belarus) haben sich der Östlichen Partnerschaft der EU angeschlossen. Der Gründungsgipfel fand 2009 in Prag statt. Auf der Agenda des Brüsseler Gipfels standen zudem der Kampf der Europäischen Union gegen den Terrorismus sowie ihre Unterstützung für die Wiederaufnahme des politischen Dialogs und die Umsetzung von Reformen in Irak und die aktuelle Lage in Libyen.



    In der Republik Moldau hat der Interimsvorsitzende der Liberal-Demokratischen Partei und bisheriger Premierminister Valeriu Streleţ bekundet, dass seine Partei an den politischen Verhandlungen zur Bildung einer neuen Parlamentsmehrheit und der Regierung teilnehmen wird. Die liberal-demokratische Partei werde dennoch an den drei Bedingungen festhalten, die sie vorher gestellt hatte: die Ernennung eines unabhängigen Ministerpräsidenten, die Entpolitisierung der staatlichen Institutionen und den Rücktritt der Spitzenpolitiker, die hinter dem sogenannten Jahrhundertklau stecken, bei dem eine Milliarde US-Dollar aus dem moldauischen Bankwesen verschwanden. Das ehemalige pro-europäische Kabinett von Valeriu Streleţ wurde nach der Affaire durch einen Misstrauensantrag gestürzt. Laut Verfassungsgericht kann das moldauische Parlament aufgelöst werden, sollte es bis Januar 2016 eine neue Regierung nicht bestätigen.



  • Rumänische Behörden prüfen Situation der Nosokomialinfektionen

    Rumänische Behörden prüfen Situation der Nosokomialinfektionen

    Mehr als einen Monat nach dem Brandunglück im Klub Colectiv, aufgrund dessen inzwischen 60 Menschen ums Leben gekommen sind, werden weiterhin Dutzende Verletzte in Bukarester Krankenhäuser und im Ausland behandelt. Nachdem ein einflussreicher Blogger mit Berufung auf ärztliche Quellen meldete, dass viele der Verletzten gestorben seien, weil Krankenhausinfektionen nicht richtig bekämpft werden, prüfen jetzt die zuständigen Behörden die Situation. Bis dato wurden in Krankenhäusern Luft- und Materialproben entnommen, um auf Mikroben untersucht zu werden. Das Gesundheitsministerium teilte mit, dass nach verschiedenen Studien Infektionen nur einer von mehreren tödlichen Risikofaktoren bei der Behandlung von Brandpatienten sind. 75% der Todesfälle seien auf Lungenverletzungen oder Komplikationen aufgrund von Infektionen zurückzuführen.



    Die Behörde versicherte, dass die Krankenhäuser durch ein Programm für Patienten im kritischen Zustand auch Zugriff auf die notwendigen Medikationen und Behandlungsmittel hatten. Die Leitung der Bukarester Fachklinik für die Behandlung von Brandwunden und plastische Chirurgie bestätigte durch den Sprecher des Hauses, dass drei der Patienten in der Tat an Infektionen gestorben sind, die sie im Krankenhaus erworben hatten, doch die Infektionen hielten sich in den normalen Grenzen. Gefragt, ob eine schnelle Verlegung ins Ausland eine Rettungschance bedeutet hätte, sagte der Sprecher nur, dass dies nur Vermutungen seien. Bei Patienten mit schweren Brandwunden bestehe immer eine hohe Infektionsgefahr, da diese den natürlichen Schutz der Haut verlieren. Zudem hatten die Patienten im Klub Colectiv auch Atemweg- und Lungenverletzungen durch Rauchvergiftung erlitten, so der Sprecher.



    Allerdings räumte die Klinikleitung ein, dass Brandpatienten zwar auch in den grö‎ßeren Fachkrankenhäusern auf der Welt sich während der Behandlung anstecken können, doch wäre die Infektionsrate geringer gewesen. Um auf modernsten westlichen Standard gebracht zu werden, müsste das Bukarester Krankenhaus in ein neues Gebäude umziehen.



    Die Regierung will nächstes Jahr mehr Geld in ein Sonderprogramm für die Behandlung von Patienten mit schweren Brandverletzungen investieren.

  • Nachrichten 24.11.2015

    Nachrichten 24.11.2015

    In Bukarest hat am Dienstag eine informelle Sitzung des neuen Regierungskabinetts zum Thema Staatshaushalt für 2016 stattgefunden. Die Mitglieder des Kabinetts haben Projekte vorgelegt, die als erste Prioritäten finanziert werden müssen. Im Haushaltsentwurf der vorigen Regierung werden Gehaltserhöhungen in den Bereichen Gesundheit und Erziehung vorgesehen. Dazu hat das Parlament auch für die restlichen Beschäftigten im öffentlichen Dienst eine Gehaltserhöhung von 10% eingeplant, aber das entsprechende Gesetz wurde am Dienstag promulgiert. Das Finanzministerium muss berechnen, ob es Fonds gibt, um all diese Erhöhungen zu finanzieren, damit das Defizit die Grenze von 3% des Bruttoinlandsprodukts nicht übersteigt. Der Haushaltsentwurf muss bis zum 11. Dezember verabschiedet werden.



    Das rumänische Gesundheitsministerium hat am Dienstag bekanntgegeben, in den Bukarester Krankenhäusern würden noch 10 Opfer des Brandunglücks vom 30. Oktober im Club Colectiv behandelt ; sie würden sich in kritischem und ernstem Zustand befinden. Bis jetzt wurden 42 Patienten aus den Krankenhäusern entlassen; 39 Patienten werden im Ausland behandelt. Die Zahl der Todesopfer ist inzwischen bei 60 angekommen.



    Der Abschuss eines russischen Kampfflugzeugs an der syrischen Grenze durch das Nato-Mitglied Türkei führt zu erheblichen Spannungen zwischen den Regierungen in Moskau und Ankara. Beide Länder bestellten jeweils gegenseitig hochrangige Vertreter ein. Der russische Au‎ßenminister Sergej Lawrow sagte einen für Mittwoch geplanten Türkei-Besuch ab.



    Vor dem Hintergrund der jüngsten Terroranschläge in Paris ist Frankreichs Staatspräsident François Hollande in Washington mit US-Präsident Barack Obama zusammengekommen. Hollande tauscht sich in dieser Woche mit Frankreichs Verbündeten intensiv über Möglichkeiten zur Bekämpfung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus. Auf ihr Konto gehen die verheerenden Anschläge in der französischen Hauptstadt. Am Mittwoch wird Bundeskanzlerin Angela Merkel in Paris sein und am Donnerstag reist Hollande nach Moskau zum russischen Präsidenten Vladimir Putin.



    In der belgischen Hauptstadt Brüssel ist die höchste Terrorwarnstufe verlängert worden, weil die Behörden noch immer von einer ernsten und unmittelbaren Gefährdung ausgehen. Die maximale Warnstufe soll bis kommenden Montag gelten, doch sollen Schulen und die U-Bahn ab Mittwoch wieder öffnen. Die Suche der Ermittler nach dem flüchtigen Verdächtigen Salah Abdeslam war bisher erfolgslos. Er soll an den Anschlägen in Paris mit 130 Toten beteiligt gewesen sein.



    In der Republik Moldau geht die Suche weiter nach einem möglichen Premierminister, der eine Regierung bilden soll. Das Verfassungsgericht hat auf Antrag der sozialistischen Opposition bestätigt, dass das Parlament aufgelöst werden kann, wenn es misslingt, bis Ende Januar eine Regierung einzusetzen. Die Sozialisten wollen Neuwahlen am 20 März. Trotz heftiger Dikussionen konnten sich die Parteien noch auf keine Koalition einigen, die nach dem Rücktritt des Kabinetts von Valeriu Strelet eine neue Regierung tragen könnte.





  • Die Woche 16.11.-20.11.2015 im Überblick

    Die Woche 16.11.-20.11.2015 im Überblick

    Neues Bukarester Kabinett stellt seine Prioritäten vor



    Die neue Regierung hat unter dem unabhängigen Ministerpräsidenten Dacian Cioloş ihre Aktivität mit der Billigung von Verwaltungsgesetzen begonnen. Das Kabinett aus parteilosen Fachleuten war am Dienstag vom Parlament mit gro‎ßer Mehrheit bestätigt worden. Der ehemalige EU-Agrarkommissar Cioloş hatte laut eigenen Angaben Minister mit Erfahrung in der öffentlichen und europäischen Verwaltung sowie in der Zivilgesellschaft ernannt. Die Regierungstätigkeit soll auf Transparenz bei den Entscheidungsprozessen, veranwortungsvollem Handeln und Dialogbereitschaft beruhen, so der neue Ministerpräsident. Das Programm der Regierung umfasst unter anderem die Revision der gro‎ßen Investitionsprojekte, Reformen im Bildungs- und Gesundheitssystem, die Stärkung des Rechtsstaates und eine reibungslose Planung der Parlaments- und Kommunalwahlen im kommenden Jahr.



    Die neue Bukarester Regierung habe zudem laut Aussage des Premiers vor, die Rolle Rumäniens in der EU und NATO zu verstärken sowie die strategische Partnerschaft mit den USA auszubauen und den europäischen Kurs der benachbarten Republik Moldau weiterhin zu unterstützen. Die Erwartungen der rumänischen Bürger von dem neuen Technokraten-Kabinett sind auch hoch. Der Staatschef Klaus Iohannis hat sie zusammengefasst: Sie haben jetzt die Chance zu zeigen, wie man Rumänien in einer schweren Zeit gut regieren kann. Die Gesellschaft, das rumänische Volk erwarten viel von Ihnen. Wir dürfen nicht vergessen, dass auch die Politiker gewisse Erwartungen haben. Ich bin fest davon überzeugt, dass alle hoffen, dass die Sachen gut laufen werden. Dafür brauchen wir eine effiziente Regierung.”




    Sozial-Demokratische Partei zieht Bilanz



    Eine Regierung geht, eine andere kommt! Für die Regierungen, die vier Jahre lang vom Sozialdemokraten Victor Ponta geleitet wurden, wurde am Anfang der Woche die Bilanz gezogen. Zuständig dafür war nicht der Ex-Regierungschef, der eklärt hatte, nicht eingeladen gewesen zu sein, sondern der jetzige Chef der Sozial-Demokraten Liviu Dragnea. Die Regierungen unter Ponta haben 2012 eine Wirtschaft, die gerade begann die Krisejahren zu überwinden, übernommen. Das erklärte Liviu Dragnea. In den letzten Jahren wurde das Wirtschafswachstum konsolidiert. Dieses hat 3,8 % des BIP erreicht, einen der höchsten Werte in der EU. Unter anderen wurden 2013 die Gehälter von Staatsbediensteten wieder auf das Niveau von 2010 gebracht, bevor diese aufgrund der Wirtschaftskrise um 25 % gekürzt wurden. Zudem sind die Gehälter der Angestellten aus dem Gesundheitswesen und dem Bildungswesen um 25 % gestiegen. Seit 2013 wurden die Renten jährlich erhöht. Die Zahl der neuen Arbeitsplätze ist im Zeitraum April 2012-August 2015 um 320 Tausend gestiegen.



    Zudem sei die Jugend-Arbeitslosigkeit gesunken, so Liviu Dragnea. Das Haushaltsdefizit liege derzeit bei 1,5 % vom BIP gegenüber den 5,4 % in 2011. Liviu Dragnea dazu: Rumänien hat sich extern und intern weniger verschuldet, weil es der Wirtschaft gut ging, das BIP ist im Jahr 2015 von 133 Milliarden Euro auf 158 Milliarden Euro gestiegen. So hat die Regierung Ponta es geschafft, Geld für zwei wesentliche Angelegenheiten zu haben: einerseits die Kaufkraft der meisten Rumänen zu stärken, durch die Anhebung der Einkommen und Reduzierung der Steuern, und andererseits die Förderung des Geschäftsumfeldes durch konkrete Ma‎ßnahmen, die im Steuergesetz eingeschlossen wurden.” Es gibt Rumänen, die so wie auch Liviu Dragnea, meinen, Victor Ponta sei der beste Premierminister des Landes der letzten 25 Jahre gewesen. Andere werfen dem Ex-Ministerpräsidenten hingegen vor, unter anderen, einen ununterbrochenen Konflikt mit dem ehemaligen Staatschef Traian Băsescu geführt zu haben und der Korruption angeklagt zu sein. Im November 2014 hat Victor Ponta die Präsidentschaftwahlen verloren.




    Briefwahlgesetz für verfassungsmä‎ßig erklärt



    Das rumänische Verfassungsgericht hat entschieden: Das Briefwahlgesetz ist verfassungsmä‎ßig und wird zum erstenmal bei der Parlamentswahl 2016 angewandt. Das Ende Oktober angenommene Briefwahlgesetz bietet eine alternative Wahlmöglichkeit zum Lösen der schweren Organisationsfehler, die bei der Präsidentenwahl von November 2014 zu enormen Schlangen vor den Wahllokalen im Ausland führten. Die von der Ständigen Wahlbehörde initiierte gesetzliche Norm sieht vor, dass die im Ausland lebenden rumänischen Wähler, die per Briefwahl abstimmen wollen, sich ins Wahlregister eintragen lassen müssen. Die Eintragung ins Wahlregister erfolgt aufgrund eines persönlich eingereichten oder per Post geschickten Antrags an eine diplomatische Mission oder eine Konsularabteilung Rumäniens in dem Land, wo die jeweiligen rumänischen Bürger wohnhaft sind. Die Abgeordnetenkammer des rumänischen Parlaments hat das vom Senat angenommene Gesetzprojekt geändert und die Möglichkeit der online-Eintragung ins Wahlregister gestrichen. Eine weitere Änderung besagt, dass das Verraten des Wahlgeheimnisses und das Ausüben des Wahlrechts im Namen einer anderen Person als Verstö‎ße gegen das Wahlgesetz strafrechtlich verfolgt werden. Die Ständige Wahlbehörde begrü‎ßte die Entscheidung des Verfassungsgerichts, wodurch das Briefwahlgesetz für verfassungsmä‎ßig erklärt wurde. Das Anwenden des Briefwahlgesetzes bei der Parlamentswahl 2016 sei ein echter Gewinn für die Demokratie, weil dies Millionen Rumänen, die im Ausland leben und arbeiten, bei der Ausübung ihres Wahlrechts unterstütze, so die Ständige Wahlbehörde Rumäniens.




    Terrorserie in Paris: Rumänien ergreift keine Ma‎ßnahmen gegen muslimische Bürger



    In Rumänien verurteilten Öffentlichkeit, Medien und Politiker die Terrorserie in Paris aufs Schärfste. Präsident Iohannis sprach sich gegen Fremdenfeindlichkeit und Hass als Reaktion auf die Attentate aus. Das traditionell frankophile EU-und NATO-Land Rumänien schlie‎ßt sich den Bemühungen der internationalen Gemeinschaft zur Terrorismusbekämpfung an. Angesichts der Befürchtungen, dass sich IS-Kämpfer als Flüchtlinge getarnt nach Europa einschleusen, bekräftigte Präsident Klaus Iohannis erneut, dass Rumänien, genau wie andere mitteleuropäische Staaten, kein Zielland für die Flüchtlingsströme darstelle. Der Terrorismus funktioniert, solange er Angst verbreitet, sagte Klaus Iohannis: Wenn sich die Angst in unsere Gesellschaft einschleicht, dann können wir davon ausgehen, dass die Terroristen ihr wahres Ziel erreicht haben.



    Das können wir nicht zulassen. Wir dürfen nicht zulassen, dass der Fremdenhass, der Ultra-Nationalismus und der Chauvinismus eine bedeutende Rolle in unserer Gesellschaft spielen. Auf gar keinen Fall dürfen wir schlie‎ßlich zulassen, dass die Angst vor Terror zur Stigmatisierung von religiösen Gruppen führt, die nichts damit zu tun haben.“ Die Bukarester Behörden werden aus Respekt für die ethnischen und religiösen Minderheiten des Landes keine Sonderma‎ßnahmen im Fall von Muslimen in Rumänien ergreifen, teilte Staatschef Iohannis mit. Die 70.000 türkischen und tatarischen Muslime in der südöstlichen Dobrudscha seien das Vorbild einer erfolgreichen Integration, erinnerte Iohannis.




    Brandunglück im Nachtklub Colectiv: Zahl der Todesopfer auf 58 gestiegen



    Drei Wochen nach dem verheerenden Branunglück im Bukarester Nachtklub Colectiv sind inszwischen 58 Menschen ihren schweren Veletzungen erlegen. Gro‎ßflächige Verbrennungen der Haut und Verätzungen der inneren Atmungsorgane durch giftigen Rauch hätten erst Tage nach dem Unglück bei vielen Patienten für tödliche Komplikationen gesorgt, erklärten Ärzte. Das rumänische Gesundheitsministerium gab diese Woche bekannt, in den Bukarester Krankenhäusern würden weiterhin 44 verletzte Patienten behandelt. Davon seien 11 im kritischen und ernstem Zustand und 33 stabil. Insgesamt werden derzeit 30 der Opfer im Ausland behandelt.

  • Nachrichten 18.11.2015

    Nachrichten 18.11.2015

    Bratislava: Rumäniens Präsident Klaus Iohannis hat sich am Mittwoch mit seinem slowakischen Kollegen Andrej Kiska zu Gesprächen in Bratislava getroffen. Die beiden unterhielten sich über die Sicherheitslage in Europa nach den Terroranschlägen in Paris, die Flüchtlingskrise, die Minderheitenrechte und den Kampf gegen die Korruption. Rumänien war und ist kein Zielland für Flüchtlinge, sagte Iohannis im Rahmen der Diskussion. Sein Land respektiere ethnische und religiöse Minderheiten, so der Staatschef noch. Kiska zeigte sich im Gegenzug beeindruckt von den Ergebnissen der Korruptionsbekämpfung in Rumänien. Auf dem Programm der zweitägigen Slowakei-Reise des Präsidenten stehen noch Treffen mit Ministerpräsident Robert Fico, sowie mit Vertretern der jungen rumänischen Gemeinschaft, die im Großraum Bratislava in unterschiedlichen Bereichen arbeitet. Am Donnerstag soll Iohannis im Rumänischen Militärfriedhof in Zvolen Blumenkränze niederlegen.



    Bukarest: Die neue Regierung unter dem unabhängigen Ministerpräsidenten Dacian Cioloş hat am Mittwoch ihre erste Sitzung abgehalten. Das Kabinett aus parteilosen Fachleuten war am Dienstag vom Parlament mit großer Mehrheit bestätigt worden. Der ehemalige EU-Agrarkommissar Cioloş hatte laut eigenen Angaben Minister mit Erfahrung in der öffentlichen und europäischen Verwaltung sowie in der Zivilgesellschaft ernannt. Die Regierungstätigkeit soll auf Transparenz bei den Entscheidungsprozessen, veranwortungsvollem Handeln und Dialogbereitschaft beruhen, so der neue Ministerpräsident. Sein Programm umfasst unter anderem die Revision der großen Investitionsprojekte, Reformen im Bildungs- und Gesundheitssystem, die Stärkung des Rechtsstaates und eine reibungslose Planung der Parlaments- und Kommunalwahlen im kommenden Jahr. Der sozialdemokratische Ex-Ministerpräsident Victor Ponta hatte nach umfassenden Protestaktionen der Bevölkerung seinen Rücktritt eingereicht. Daraufhin beauftragte Präsident Iohannis Dacian Cioloş mit der Bildung eines neuen Kabinetts.



    Bukarest: Acht der verletzten Opfer des Brandunglücks im Bukarester Colectiv-Club sind nach wie vor im kritischen Zustand. Bei vier weiteren handele es sich um einen ernsten Zustand, verlautete es aus dem Gesundheitsministerium. 37 Patienten würden weiterhin in Krankenhäusern in Bukarest behandelt und seien stabil. Am Dienstat war einer der Schwerverletzten in eine Wiener Klinik gebracht worden. Insgesamt werden derzeit 30 der Opfer im Ausland behandelt. An den Folgen des Brandes im Colectiv-Club sind bislang 56 Menschen ums Leben gekommen.



    Bukarest: In Bukarest wurde am Mittwoch die 22. Internationale Buchmesse Gaudeamus eröffnet. Die Veranstaltung wird auch dieses Jahr vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk Radio România organisiert. Die diesjährige Buchmesse findet unter dem Motto Die meistgelesene Buchmesse und das meistgehörte Radio“ statt. 300 Aussteller und über 700 Buchveranstaltungen erwarten von Mittwoch bis Sonntag die Literaturliebhaber in Bukarest an der Internationalen Buchmesse Gaudeamus. Der Ehrengast ist dieses Jahr die Gruppe der französischsprachigen Botschaften, Delegationen und Anstalten in Rumänien.



    Sport: Die rumänische Fußball-Nationalmannschaft wurde für die Auslosung der EM-Gruppen in den Topf drei gesetzt. Die Auslosung findet am 12. Dezember in Paris statt. Am Dienstagabend hat die das rumänische Team im Duell zweier EM-Teilnehmer ein beachtliches Remis gegen Italien erreicht. In Bologna trennte sich die Mannschaft von der Squadra Azzurra mit einem 2:2. Bogdan Stancu hatte die Rumänen bereits in der achten Minute in Führung gebracht, Claudio Marchisio (55. Foulelfmeter) und Manolo Gabbiadini (66.) drehten das Spiel zunächst für den Gastgeber. Der späte Treffer von Florin Andone (88.) sicherte den Rumänen aber einen Achtungserfolg.

  • Die Woche 9.11. – 13.11.2015 im Überblick

    Die Woche 9.11. – 13.11.2015 im Überblick

    Bilanz des Brandunglücks in Bukarester Club: Über 50 Tote



    Die Zahl der Todesopfer nach dem Brandunglück im Bukarester Club Colectiv am 30. Oktober hat sich mittlerweile verdoppelt. Am Freitag waren es schon 53 Tote. Fast 40 Verletzte wurden auf Kosten des Staates ins Ausland verlegt, mehrere Dutzend Verletzte werden weiterhin in mehreren Bukarester Krankenhäusern behandelt; die Zahl der Patienten in kritischem oder ernstem Zustand nimmt allerdings ab. Bei Patienten mit gro‎ßen Brandwunden, die in kritischem Zustand auf der Intensivstation behandelt werden, könnten aber weitere Komplikationen auftreten, denn bei offenen Wunden besteht hohes Infektionsrisiko, sagten die Ärzte, die auf die Wichtigkeit einer positiven Psyche für den Erfolg der Behandlung hinweisen. Der Staat hat inzwischen mehr Mittel für die Behandlung der Opfer und die psychologische Betreuung bereut gestellt.




    Verhandlungen für Aufstellung des neuen Kabinetts angelaufen



    Der am Dienstag von Präsident Klaus Iohannis mit der Bildung der Regierung beuftragte frühere Agrarkommisar Dacian Cioloş hat in dieser Woche mit allen relevanten Parteichefs beraten, um auszuloten, wer ihn bei der Abstimmung zur Amtseinführung unterstützt. Er kündigte an, dass die Struktur der Ressorts unverändert bleibt — doch sei er sich bewusst, dass die Umsetzung seiner Projekte ma‎ßgeblich von der Unterstützung des Parlaments abhängen und für jedes einzelne Projekt um parlamentarische Mehrheiten verhandelt werden muss.



    Wer für die neue Regierung stimmt, steht schon fest. Cioloş kann auf die Unterstützung der präsidentennahen bisherigen oppositionellen liberalen Partei PNL bauen. Rückendeckung bekommt er auch von der Union für den Fortschritt Rumänien (UNPR), bis neulich Juniorpartner in der Koalition mit den Sozialdemokraten, und von kleineren Parteien. Die bisher regierende PSD, ihre verbündete liberal-konservative Splitterpartei ALDE und die Ungarnpartei UDMR hielten sich bedeckt — sie wollten abwarten, bis eine Kabinettliste und ein Regierungsprogramm vorliegt und sehen, wie die Ministerkandidaten bei den Anhörungen vor den Fachausschüssen im Parlament abschneiden.




    Gesetz über Gehaltserhöhung im öffentlichen Dienst im Parlament durchgeboxt



    Die Löhne im öffentlichen Dienst könnten zum 1. Dezember um 10% steigen, wenn Staatspräsident Iohannis ein bereits von der Abgeordnetenkammer verabschiedetes Gesetz in Kraft setzt. Fast alle Abgeordneten stimmten für den Entwurf eines ihrer sozialdemokratischen Kollegen. Grundgedanke war, dass vor dem Hintergrund der Lohnerhöhungen in Bildung und Gesundheit die anderen Beschäftigten im Staatsdienst nicht leer ausgehen sollen. Das Gesetz musste im Eilverfahren durchgeboxt werden, weil nach geltenden Vorschriften in einem Wahljahr — also 2016 — keine Gehaltserhöhungen möglich sind. Das Gesetz sei ein ernstzunehmendes Geschenk an die neue Regierung, spottete PSD-Chef Liviu Dragnea. Die Ratingagentur Fitch bewertete Rumänien als weiterhin stabil bei BB minus, das grö‎ßte Problem bleibe die Steuerentlastung. Für 2015 rechnet Fitch mit 3,3% Wachstum, geringer Inflation, hohen Devisenreserven und einer stabilen Bankindustrie.




    EU-Afrika-Gipfel: Fonds zur Bekämpfung der Migration aus Afrika gegründet



    Rumäniens Präsident Klaus Iohannis hat am Mittwoch und Donnerstag in der maltesischen Hauptstadt Valletta an zwei Treffen zur Migration teilgenommen. Iohannis verdeutlichte die Bedeutung einer starken Partnerschaft zwischen Europa und Afrika, wobei die Länder der beiden Kontinente gemeinsam nach Lösungsansätzen in der Flüchtlingskrise suchen sollten. Auf dem Treffen wurde die Gründung eines Fonds zur Bekämpfung der Migration aus Afrika verkündet, der vor allem aus EU-Mitteln gespeist werden soll, zu denen EU-Staaten auch einzeln beitragen können. Iohannis teilte mit, den rumänischen Beitrag um 100.000 Euro aufstocken zu wollen. Der rumänische Präsident betonte, dass Rumänien solidarisch mit den anderen EU-Staaten ist und dass es sich wünscht, die besten Lösungen auf die Frage der Flüchtlinge zu finden. Er versicherte, dass Rumänien sorgfältige Grenzkontrollen durchführt. Er war der Meinung, dass man eine enge Zusammenarbeit sowohl mit den Transitländern als auch mit den Herkunftsländern benötigt, um den Flüchtlingsstrom unter Kontrolle zu halten.

  • Brandunglück: Schwerwiegende Lücken in Verwaltung, Gesetzgebung und Brandschutz

    Brandunglück: Schwerwiegende Lücken in Verwaltung, Gesetzgebung und Brandschutz

    Für einige Dutzend junger Menschen sollte es der letzte Abend ihres Lebens werden. Für weitere Dutzend bedeutete er den Eintritt in eine neue Lebensphase, die von komplizierten und unvorhersehbaren ärztlichen Eingriffen, physischem und psychischem Leiden geprägt sein wird. Die Tragödie im Bukarester Nachtclub Colectiv veränderte innerhalb von Minuten das Schicksal Hunderter Menschen, der Albtraum der Nahestehenden der Opfer hält bis heute an.



    Der Unfall brachte zahlreiche schwerwiegende Lücken in Verwaltung, Gesetzgebung und Brandschutzregelungen ans Licht. Das Geschehene rief Emotionen aus, führte zur Solidarisierung mit den Opfern und war Auslöser einer beispiellosen Revolte gegen diejenigen, die als schuldig gelten. Die Behörden haben Kontrollen bei allen Lokalen in Rumänien durchgeführt. Laut Angaben von Experten respektierten nur knapp 10% die gesetzlichen Auflagen im Bereich. In der Altstadt von Bukarest etwa würden bei einem Erdbeben Tausende von Menschen ihr Leben verlieren.



    Die Architektenkammer Rumäniens schlägt derweil Alarm — der Brand im Colectiv-Club lässt auf Unzulänglichkeiten und schwerwiegende Fehler im Genehmigungsverfahren und bei der Anwendung der Brandschutzkriterien schlie‎ßen. Rumäniens Gro‎ßstädte stünden aus Sicht der Architektur schlecht da, erklärt Şerban Ţigănaş, der Vorsitzende der Architektenkammer Rumäniens:



    Eine Schwachstelle ist der Rechtsrahmen für die bauliche Tätigkeit. Auch Rumänien zollt hier einer Denkweise Tribut, die wir noch nicht hinter uns lassen konnten. Man legt nicht viel Wert auf die sogenannten Softelemente, oder die Elemente, die sich nicht so leicht bewerten und messen lassen. Etwa die holistische Qualität der Architektur. Man überlegt sich nur, was wichtig ist, damit einem das Haus bei einem Erdbeben nicht auf den Kopf fällt, damit es dich nicht mit der Zeit tötet und dass auf den Wänden eine ausreichend dicke Styropor-Schicht klebt, damit keine Wärme verloren geht — und das wär’s auch schon. Wir haben also in diesem Bereich rudimentäre, unausgewogene Regelungen.



    Das zweite gro‎ße Problem ist die Art und Weise, in der die Gesetze eingehalten werden. Die Gesetze haben offenbar auch gute Ansätze, die logisch aufgebaut sind. Rumänien sieht sich aber oft mit Engpässen in der Kontrolltätigkeit konfrontiert, bei den Inspektionen und allen nachbereitenden Ma‎ßnahmen wie etwa Bu‎ßgelder und Ordnungswidrigkeiten oder was auch immer. Und mit dieser Sachlage hat sich jeder Bürger angefreundet. Man kann bauen und von der Genehmigung abweichen, denn da passiert nicht viel. Und das ist eine Katastrophe.



    Das dritte Problem hängt mit der Erziehung zusammen und hier gibt es zwei Teilbereiche: unsere Ausbildung, also die der Berufsgruppe, die ebenfalls unter dem Druck der schwindenden Effizienz und Kohärenz leidet. Und zweitens der allgemeine Bildungsstand. Man kann in einem Land keine gute Architektur haben, wenn die Kunden nicht gut sind. Und ein guter Kunde zu sein, bedeutet, dass man auf den Bedarf einer hochwertigen Raumnutzung besteht, also auf den Bedarf einer richtigen Architektur. Und nicht so zu sein wie die Kunden in Rumänien, die als aller erstes gewöhnt sind, auf das ursprüngliche Projekt zu verzichten, um Kosten zu sparen.“




    Der Kostenfaktor dürfte auch für die Besitzer des Colectiv-Club eine Rolle gespielt haben. Sie wählten ein billigeres Material, das für die Schalldämmung nicht adäquat war. Der eingesetzte Schaumstoff fing aufgrund des während des Konzerts eingesetzten Feuerwerks Feuer, ein Feuer, das sich innerhalb einer Minute auf die gesamte Decke ausgebreitet hatte. Dicker und hochgiftiger Rauch verursachte im Anschluss innere Verbrennungen.



    Inzwischen wurde das Gesetz über die Genehmigungen für Nachtclubs verschärft. Die Bu‎ßgelder wurden erheblich erhöht. Eigentümer, die die Regeln nicht einhalten, machen sich strafbar, und die entsprechenden Lokale werden geschlossen.



    Die Zivilgesellschaft hat sich unterdessen in beispielloser Manier mobilisiert. Zehntausende zündeten Kerzen und legten Blumen am Unglücksort zum Gedenken an die Opfer, sie organisierten Schweigemärsche als Zeichen der Solidarität mit den Nahestehenden und Verwandten der Opfer. Ebenfalls im Zeichen der Solidarität spendeten Tausende Bukarester Blut. Die Leiterin des Zentrums für Bluttransfusionen, Doina Goşa, sprach von einer noch nie da gewesenen Aktion:



    Es ist eine beeindruckende Mobilisierung, ich habe das ganz ehrlich bislang noch nie so erlebt. Alle wollen spenden und irgendwie helfen… Die Menschen haben sehr einfühlsam auf diese Tragödie reagiert. Und auch die Tatsache, dass sie jung waren, die meisten von ihnen waren junge Menschen, die in so jungem Alter gestorben sind oder schreckliche Verbrennungen erlitten haben. Denn es ist sehr wohl bekannt, Verbrennungen verursachen den grö‎ßtmöglichen Schmerz. Alle Medien haben davon berichtet, dass die Ärzte, die Erste Hilfe geleistet haben, auch mit den jungen Opfern mitgelitten haben. Und sie sind ja geübt in solchen Notsituationen, das ist ihre Arbeit, sie retten Menschen nach Verkehrsunfällen und sind es also gewöhnt. Trotzdem haben auch die Ärzte gelitten.“



    Die Tragödie im Colectiv-Club brachte Zehntausende von Menschen in Bukarest und anderen Städten in Rumänien und im Ausland auf die Stra‎ße. Sie forderten die Reform der gesamten politischen Klasse. Infolge der Proteste trat die Regierung von Ministerpräsident Victor Ponta zurück.

  • Die Nachrichten 10.11.2015

    Die Nachrichten 10.11.2015

    Bukarest: Der rumänische Staatsprasident Klaus Iohannis hat am Dienstag den politisch unabhängigen Fachmann Dacian Cioloş zum neuen Regierungschef ernannt. Der 46-jährige Cioloş war im Zeitraum 2007-2008 Landwirtschaftsminister und bekleidete zwischen 2009 und 2014 das Amt des EU-Agrarkommissars. Laut eigener Aussage, wird der neue Premierminister demnächst seine neue Regierungsmannschaft bilden, die ausschließlich aus Technokraten bestehen soll. Anschließend soll seine Regierungsmannschaft im Parlament bestätigt werden. Der neue Premierminister möchte, laut eigener Aussage, dass sein Kabinett der Gesellschaft gegenüber offen sei. Er hoffe zudem dass die Reformen der neuen Regierung, sollte diese im Parlament bestätigt werden, durch die Legislative unterstütz werden. Der Staatschef Klaus Iohannis erklärte seinerseits, er möchte, dass die neue Regierung im kommenden Jahr richtige Lokal-und Parlamentswahlen organisert und einen deutlichen Beitrag zur Konsolidierung des Rechtssstaates bringe. Rumänien brauche einen unabhängigen Premierminister, der eine gute Leistung gezeigt habe und bei dem kein Verdacht auf Vestöße gegen Moral und Justiz bestehe, so der rumänische Staatschef. Präsident Iohannis, der die zweite Beratungsrunde mit den Parlamentsparteien hielt, forderte anschließend die Parteien dazu auf, korrupte Politiker aus ihren Reihen zu entfernen und lediglich kompetente Menschen für öffentliche Ämter zu fördern. Wir erinnern, dass das Kabinett des Sozial-Demokraten Victor Ponta infolge der Massenproteste von voriger Woche zurückgetreten ist.



    Bukarest: Einer der Verletzten vom Brandunglück im Bukarester Club Colectiv am 30. Oktober ist am Dienstag in einem Krankenhaus in Großbritannien gestorben. Somit ist die Zahl der Todesopfer auf bislang 48 Menschen gestiegen. Von den mehreren Dutzend Verletzten wurden 34 Patienten ins Ausland verlegt. 76 Verletzte befinden sich noch in mehreren Bukarester Krankenhäusern. 24 von ihnen sind im kritischen oder ernsten Zustand; viele Verletzte weisen neben Brandwunden auch starke Rauchvergiftungen auf, wodurch die Konzentration von Kohlenmonoxyd und Cyansäure im Blut auf tödliche Werte steigt. Die Regierung hat am Montag die notwendigen Mittel für die Behandlung der Verletzten genehmigt. Interimspremierminister Sorin Câmpeanu war am Montag mit den Chefs der diplomatischen Missionen der EU-Staaten, der USA und Kanadas zusammengekommen; er bedankte sich für die Solidarität der ausländischen Partner und für ihre Unterstützung bei der Pflege der Brandunglück-Verletzten, insbesondere für die Fachbehandlung.



    Bukarest: Der Botschafter der Vereinigten Staaten in Rumänien, Hans Klemm, hat am Dienstag erklärt, dass der US-Raketenschutzschild auf dem militärischen Stützpunkt im südrumänischen Deveselu ab Frühjahr 2016 funktionsfähig sein wird. Die Bauarbeiten laufen gemäß Kalender und Haushalt; bis zur Inbetriebnahme werden mehrere Teste durchgeführt, so Hans Klemm. Bei seinem Besuch in Deveselu sagte der Chef der diplomatischen Mission der Vereinigten Staaten in Bukarest, dieser Teil des US-Raketenschutzschildes sei ein wichtiges Element der bilateralen strategischen Partnerschaft.


  • Die Woche 31.10. – 06.11.2015 im Überblick

    Die Woche 31.10. – 06.11.2015 im Überblick

    Tragödie in einem Bukarester Klub tötet über 30 Menschen



    Rumänien wurde in Schockzustand nach der Tragödie von Freitagnacht, letze Woche, im Rockklub Colectiv, in Bukarest vesetzt. Hunderte Jugendliche die an einem Konzert der Gruppe Goodbye to Gravity” teilgenommen haben, sind Opfer eines Brandes geworden. Die Ursache waren Feuerwerke, die in der Show zum Einsatz gekommen sind. Das Konzert endete tragisch, nachdem die Schalldämmung der Wände auf einem Mast in Brand gesetzt wurde. Der Brand weitete sich dann schnell auf die Decke aus. Hunderte Menschen, viel mehr als die zugelassene Höchstkapazität des Klubs, wurden unter den glühenden Materialbrocken gefangen, die von der Decke fielen. Der dicke Rauch und die giftigen Gase, die infolge der Verbrennung der Schalldämmung entstanden sind, und die fehlenden Notausgänge verwandelten den Klub in eine Todesfalle. Nur wenige kamen unvesehrt davon. Eine Gro‎ßzahl an Einsatzteams wurde mobilsiert. Die wurden von Passanten und von den Assistentinnen einer benachbarten Entbindungsstation, aber auch von den Menschen unterstützt, denen es gelungen war aus dem Klub raus zu fliehen. Zahlreiche Opfer wurden auf der Stra‎ße vor dem Klub wiederbelebt. Diese wurden auf mehere Krankenhäuser verteilt. Eltern suchten vezweifelt nach ihren Kindern nach dem Konzert. Zu diesen zählen auch Minderjährige, obwohl deren Eintritt in solche Klubs verboten ist.



    Nach der Tragödie sollen Ma‎ßnahmen getroffen werden



    Die Katastrophe im Bukarester Klub, bei dem am Freitagabend, letzte Woche, 30 Menschen ums Leben gekommen sind, offenbart gravierende Gesetzeslücken und wirft Fragen über die Verfahren zur Erteilung der Betriebsgenehmigung in der Gastronomie auf. Jetzt versuchen die Behörden, härter durchzugreifen. Staatspräsident Klaus Iohannis forderte die zuständigen Stellen auf, mit maximaler Wirksamkeit, Härte und Zügigkeit zu ermitteln. Allerdings müssen auch die notwendigen Ma‎ßnahmen getroffen werden, damit solche Tragödien sich nicht wiederholen:



    Wir dürfen die Unfähigkeit und Ineffizienz von Behörden nicht mehr dulden, wir dürfen nicht mehr zulassen, dass Korruption so weit fortschreitet, dass sie Menschen umbringt. Wir alle müssen unserer Rolle als aktiver und an der Gesellschaft mitwirkender Bürger gerecht werden, als Menschen, die zusamen agieren können, weil die Gesellschaft und das Land in dem sie leben etwas angeht.“



    Der damals noch amtierende Premierministrer Victor Ponta forderte, dass so schnell wie möglich ein Ma‎ßnahmenplan zur Vorbeugung solcher Ereignisse vorgelegt wird — Beamte der Kommunalverwaltung kontrollieren bereits Restaurants, Klubs, Diskotheken Bars oder Einkaufsmalls im ganzen Land auf Einhaltung der Sicherheitsvorschriften. Dabei wird besonders auf Prävention geachtet — geprüft wird vor allem, ob die notwedigen Betriebsgenehmigungen und Atteste für Veranstaltungen mit pyrotechnischen Einlagen rechtmä‎ßig ausgestellt sind. Die Katastrophe im Bukarester Club Colectiv wirft gravierende Fragen über die Zulassung solcher Einrichtungen auf. Mehrere Zeugen haben bereits ausgesagt, dass die Schalldämpfung nicht aus feuerfesten Stoffen bestand und niemand da war, der die Evakuierung betreut — so wie das Gesetz eigentlich vorschreibt. Unterdessen ermittelt die Antikorruptionsbehörde im Falle der Ausstellung der Betriebsgenehmigungen des Colectiv Klubs.



    Regierung tritt unter dem Druck der Stra‎ße zurück



    Gut 20.000 Menschen hatten am Dienstagabend bei einem Protestmarsch im Stadtzentrum von Bukarest den Rücktritt von Ministerpräsident Victor Ponta und Innenminister Gabriel Oprea gefordert, sowie den des Bürgermeisters des 4. Bezirks, in dem die Tragödie stattfand. Die drei galten nach Ansicht vieler Protesteilnehmer als Exponenten der für die Katastrophe schuldigen politischen Klasse. Und die Anstrengungen der Demonstranten sollten gleich am nächsten Morgen mit einem Teilerfolg belohnt werden: Der Ministerpräsident legte sein Amt nieder und kündigte damit der gesamten Regierung. Es wäre ein Fehler gewesen, den Unmut der Menschen zu ignorieren, sagte Ponta, dessen Rücktrittsgeste kurze Zeit später von dem Bürgermeister des 4. Bezirks wiederholt wurde. Dennoch kehrten die Zehntausenden Antisystem–Demonstranten am Mittwochabend in Bukarest und anderen Städten auf die Stra‎ßen zurück. Sie würden so lange weitermachen, bis die gesamte Politik reformiert sei, lautete der Tenor. Wir sind keine Zahlen, wir sind lebendig, wir sind so lebendig, denn der Tag, an dem wir aufgeben, ist der Tag an dem wir sterben!“ — stand auf vielen Plakaten. Ein Zitat aus einem der Songs von Goodbye to Gravity, der Heavy-Metal-Band, die am Abend des tödlichen Feuers im Klub Colectiv konzertierte. Seit Donnerstag diskutiert Staatspräsident Klaus Iohannis der Reihe nach mit den Parteien aber zum ersten Mal auch mit Vertretern der Zivilgesellschaft und sucht nach eine neuen Regierungskonstellation. Die Härte der Proteste hat die Politiker aus dem Konzept gebracht — niemand scheint im Moment die hei‎ße Kartoffel der Regierung annehmen zu wollen. An die Langlebigkeit des Interimspremiers und Bildungsministers Sorin Câmpeanu glaubt niemand so richtig. Die Sozial-Demokratische Partei, wichtigste Partei der Regierungskoalition, setzt sich für die Festlegung eines Pakets von Wirtschafts-, Sozial und Politikma‎ßnahmen ein, das demnächst umgesetzt werden und auf die gro‎ßen Anfragen der Gesellschaft antworten soll. Aus der Opposition, glaubt die wichtigste Partei, die National-Liberale Partei, dass die beste Lösung, die der vorgezogenen Wahlen sei.

  • Nachrichten 06.11.2015

    Nachrichten 06.11.2015

    Bukarest: Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis, hat am Freitag bekanntgegeben, nächste Woche werden weitere Beratungsrunden zur Nominierung eines Kandidaten für das Premierministeramt nach dem Rücktritt des Ministerpräsidenten Victor Ponta stattfinden. Am Freitag diskutierte Iohannis mit Vertretern der Union für den Fortschritt Rumäniens UNPR und der Allianz der Liberalen und Demokraten ALDE (beide von der Regierungskoalition). Durch eine Initiative des Präsidenten Iohannis auf dem Hintergrund der massiven Proteste der letzten Tage führte der Staatschef ebenfalls am Freitag zum erstenmal Beratungen mit Vertretern der Zivilgesellchaft. Am Donnerstag hatte Präsident Klaus Iohannis den bisherigen Bildungsminister Sorin Câmpeanu (ALDE) zum interimistischen Regierungschef ernannt. Laut Verfassung hat das Staatsoberhaupt einen Interims-Premier aus den Reihen des scheidenden Kabinetts zu ernennen, dessen Amtszeit (maximal 45 Tage) und Befugnisse beschränkt sind.



    Ebenfalls am Donnerstag führte Präsident Iohannis Gespräche mit Vertretern der Sozialdemokratischen Partei PSD (der stärksten Partei der Regierungskoalition), sowie der National-Liberalen Partei PNL und des Demokratischen Verbands der Ungarn in Rumänien UDMR (beide von der Opposition). In Bukarest und in den wichtigsten rumänischen Städten gehen die Proteste weiter. Mehrere Tausend Menschen forderten die Reformierung der politischen Klasse und die Beseitigung der Korruption, aber auch die Bestrafung derer, die sich für die Tragödie von Freitagabend in dem Bukarester Club schuldig machen.



    Bukarest: 65 Verletzte in kritischem Zustand befinden sich derzeit in den Bukarester Krankenhäusern nach dem Brandunglück vor einer Woche in einem Bukarester Nachtclub. 32 Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Die Zahl der Todesopfer könnte aber noch steigen, denn der eingeatmetete Rauch sei extrem giftig gewesen, warnen die Ärzte. Der Gesundheitsminister Nicolae Bănicioiu sagte, es seien bereits mehrere chirurgische Interventionen auf Atemwege und auch Hauttransplantationen vorgenommen worden. Der Staatssekretär im Innenministerium, der Notarzt Raed Arafat, hat bekanntgegeben, mehrere Länder hätten sich bereit erklärt, einen Teil der Patienten zu übernehmen. Die drei Inhaber des Clubs befinden sich in Untersuchungshaft; gegen sie laufen Strafermittlungen wegen Tötung und fahrlässiger Körperverletzung. Die Nationale Antikoruptionsbehörde gab zudem bekannt, dass sie gegen den Bürgermeister des 4. Bukarester Bezirkes, Cristian Popescu-Piedone strafrechtlich verfolgt. Popescu-Piedone, der am Mittwoch zurükgetreten war, wird Amtsmissbrauch und Falschbeurkundung zur Last gebracht. Er habe die notwendigen Genehmigungen für den Bukarester Nachtklub erlassen, selbst wenn die Klubbesitzer keinen Brandschutznachweis des Amtes für Notsituationen vorgelegt hatten.



    Chişinău: Der moldauische Präsident Nicolae Timofti hat am Freitag Mihai Gribincea zum neuen Botschafter in Bukarest ernannt. Der ehemalige moldauische Botschafter in den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und NATO-Missionschef der Republik Moldau löst Iurie Reniţă ab, dessen Mandat abgelaufen ist. Laut den moldauischen Medien, sei Mihai Gribincea ein starker Befürworter der euro-atlantischen Werte.

  • Nachrichten 05.11.2015

    Nachrichten 05.11.2015

    Bukarest: Gleichgewicht und Stabilität im Land seien die zwei Ziele des interimistischen Ministerpräsidenten Sorin Cîmpeanu, der am Donnerstag vom Staatschef Klaus Iohannis für dieses Amt ernannt wurde. In seiner ersten Ansprache als interimistischer Premierminister, erklärte Cîmpeanu, dass er die Untestützung der politischen Parteien brauche und sei offen, den Dialog fortzusetzen. Er sei zudem bereit, alles zu unternehmen, damit es gegenüber dem Geschäftsumfeld keine Vertrauensverluste gibt, so der interimistische Premier. Der sozialdemokratische Regierungschef Victor Ponta war am Mittwoch zurückgetreten. Am Donnerstag beriet der Staatschef Iohannis mit Vertretern der sozialdemokratischen Partei PSD (der wichtigsten Partei der Regierungskoalition) und der sich in der Opposition befindenten Liberalen, der Demokratischen Union der Ungarn in Rumänien UDMR sowie mit der Parlamentsgruppe der Minderheiten über die Ernennung eines neuen Kandidaten für das Premierministeramt. Am Freitag finden Beratungen mit der liberalen Franktion ALDE und der Union für den Fortschritt Rumäniens UNPR, beide Mitglieder der Regierungskoalition sowie zum ersten Mal mit Vetretern der Zivillgesellschaft statt. Die Zivillgesellschaft protestierte in den letzten Tagen stark gegen die sogenannte politische Mafia. Die jüngste Entwicklung in der rumänischen Innenpolitik behandeln wir auführlich nach den Nachrichten.



    Bukarest: In Bukarest und in den wichtigsten rumänischen Städten sind am Donnerstag die Proteste zum dritten Tag hintereinander weitergegangen. Mehrere Tausend Menschen forderten die Änderung der politischen Klasse und die Beseitigung der Korruption, aber auch die Bestrafung derer, die sich für die Tragödie von Freitagabend in dem Bukarester Club schuldig machen, bei der Dutzende Menschen ums Leben gekommen sind. Am Mittwoch waren auch mehrere Zehntausend Menschen auf die Stra‎ße gegangen, um unter anderen, die Auflösung des Parlaments und die Veranstaltung von vorgezogenen Wahlen zu fordern.



    Bukarest: Über 130 Verletzte, 80 von ihnen in kritischem Zustand befinden sich derzeit in den Bukarester Krankenhäusern nach dem Brandunglück in einem Nachtclub vom Freitagabend, melden die rumänischen Behörden. Die Zahl der Todesopfer könnte aber noch steigen, denn der eingeatmetete Rauch sei extrem giftig gewesen, warnen die Ärzte. Der Gesundheitsminister Nicolae Banicioiu versicherte, dass die Bukarester Krankenhäuser, wo die Verletzten behandelt werden, über alle notwendigen Arzneimittel und das notwendige Medizinbedarf verfügen. Banicioiu begrü‎ßte zudem die Hilfe, die ausländische Ärzte dem rumänischen Gesundheitspersonal gewährte. Das besagte Unglück verursachte 32 Tote.



    Chişinău: Das Verfassungsgericht der Republik Moldau wird die Rechtmä‎ßigkeit der Amtsentlassung vor einer Woche der pro-europäischen Dreiparteienregierung des Liberal-Demokraten Valeriu Streleţ durch einen Misstrauensantrag überprüfen. Ein Antrag in diesem Sinne wurde von einem Abgeordneten der Liberal-Demokratischen Partei eingereicht. Dieser behauptet, dass die Urheber des Misstrauensantrags, die pro-russischen Sozialisten und Kommunisten Streleţ Korruption vorgeworfen hatten, jedoch keine Beweise in diesem Sinne vorlegten. Obwohl sie zum Regierungsgebilde gehörten, stimmten die Abgeordneten der Demokratischen Partei für den Misstrauensantrag, was das Klima in der Koalition zusätzlich unter Druck gesetzt hat. Derzeit finden Verhandlungen für die Bildung einer neuen Mehrheit statt. Die Analytiker sind allerdings skeptisch über deren Chancen und schlie‎ßen eine Auflösung der Legislative und die Veranstaltung von vorgezogenen Wahlen nicht aus.

  • Nach Feuerunglück: Katastrophenschutz darf gegen Brandschutz verstoßende Lokale schließen

    Nach Feuerunglück: Katastrophenschutz darf gegen Brandschutz verstoßende Lokale schließen

    Die Lage der Verletzten nach dem Brandunglück im Bukarester Club Colectiv“, bei dem 32 Menschen ums Leben gekommen sind, bleibt weiterhin kritisch. Mehr als 130 Menschen werden in mehreren Bukarester Krankenhäusern behandelt, und die Ärzte sind nicht gerade optimistisch. In den folgenden Tagen könnte die Zahl der Toten beträchtlich steigen, warnen die Mediziner, weil die brenneden Kunststoffe von der Innenbekleidung des Saals hochgiftige Gase ausgelöst und auch besonders schwere, atypische Verwundungen verusacht haben, wie tiefe Verbrennungen auf gro‎ßen Körperflachen, Nekrose des Lungengewebes und Zerstörung der Atemwege. Der Arzt Dan Enescu, Manager des Bukarester Krankenhauses Grigore Alexandrescu“, erläuterte, dass die Verbrennung eine besondere Situation ist, die medizinische und chirurgische Eingriffe benötigt. Die Chirurgie-Phase, die in einigen Krankenhäusern bereits läuft, ist bei Schwerverletzten im kritischen Zustand besonders wichtig. Dan Enescu:



    Bei jedem Fall mu‎ß der Arzt individualisiert handeln. Da wir mit Verbrennungen der oberen Atemwege, mit chemischen Verbrennungen und auch mit einer besonderen Art der Vergiftung durch eine unbekannte Gasmischung zu tun haben, sind wir verpflichtet, sehr vorsichtig zu handeln. Für den chirurgischen Eingriff zur Entfernung der verbrannten Stellen müssen wir genau an dem richtigen Moment agieren. Man mu‎ß unbedingt das verbrannte Gewebe chirurgisch entfernen — der Patient könnte momentan in einem besseren Zustand sein, aber das verbrannte Gewebe würde sehr bald eine Verschlechterung seiner Lage verursachen.“



    Um zukünftig solche Katastrophen zu vermeiden hat die Bukarester Regierung eine Dringlichkeitsverordnung erlassen; laut besagtem Dokument hat das rumänische Inspektorat für Notsituationen (ISU) das Recht bekommen, die Clubs und Lokale, die gegen Brandschutzvorschriften versto‎ßen, zu schlie‎ßen. Der Staatssekretär im Innnenministerium, der Arzt Raed Arafat, sagte, die Kontrollplanung sei bereits fertig. Nach der Veröffentlichtung der Dringlichkeitsverordnung im Amtsblatt werden Kontrollen in Clubs und Lokalen durchgeführt, so Raed Arafat:



    Eine erste Situation: Wenn ein Lokal die Betriebsgenehmigung ohne Brandschutzgenehmigung erhalten hat, wird der Inhaber eine Geldstrafe zw. 50.000 — 100.000 Lei bezahlen müssen (umg. zw. 11.000 und 22.000 Euro). Das Lokal wird nicht sofort geschlossen, aber der Inhaber mu‎ß binnen einer gewissen Frist alle legalen Normen erfüllen. Eine zweite Situation: Wenn ein Lokal die Betriebsgenehmigung ohne Brandschutzgenehmigung erhalten hat, und bei der Kontrolle schwere Verstösse gegen die Sicherheitsnormen festgestellt werden, so mu‎ß der Inhaber eine Geldstrafe bezahlen und sein Lokal wird sofort geschlossen. Ein schwerer Versto‎ß wäre zum Beispiel, dass das Lokal nur einen Notausgang hat, obwohl in dem Fall zwei Notausgänge vorgesehen wurden. Und eine dritte Situation: Wenn ein Lokal ohne Betriebsgenehmigung und ohne Brandschutzgenehmigung funktioniert, folgen eine hohe Geldstrafe und die sofortige Schlie‎ßung des Lokals.“

  • Nachrichten 1.11.2015

    Nachrichten 1.11.2015

    Bukarest: Die Zahl der Opfer des Brandunglücks, das sich am Freitagabend in einem Bukarester Nachtclub ereignete, ist auf 30 gestiegen. Weitere 146 Menschen sind verletzt. Mehr als 30 von ihnen befinden sich derzeit mit weiten brandverletzten Körperbereichen oder erstickt an giftigem Brandrauch in kritischem Zustand in den Notstationen von 13 Bukarester Krankenhäusern. Drei Patientinnen sind am Sonntag gestorben. Die Staatsanwaltschaft hat mit der Vernehmung der Zeugen des Unglücks begonnen. Landespräsident Klaus Iohannis fordert wirksame, schnelle und entschlossene Ermittlungen. Die Bukarester Regierung hat eine dreitägige Staatstrauer (den 31. Oktober sowie den 1. und 2. November) für die Opfer des Unglücks ausgerufen, das als eines der schwersten in der Geschichte der rumänischen Hauptstadt gilt. Die rumänische Botschaft in Washington wird am Montag und Dienstag ein Kondolenzbuch auflegen. Am Sonntag haben Tausende Bukarester an einem Solidaritätsmarsch für die Opfer des Unglücks teilgenommen.



    Bukarest: Vor 87 Jahren, am 1. November 1927, um 17 Uhr ist der Rumänische Rundfunk zum ersten Mal auf Sendung gegangen. Die erste offizielle Sendung begann mit einer Ansprache Professor Dragomir Hurmuzescus, eines rumänischen Physikers und Radiopioniers, der später Vorsitzender des Verwaltungsrats der Rumänischen Gesellschaft für Radiotelephonische Übertragung“ wurde. Mit einer gro‎ßen Zahl von Hörern, die seine Programme täglich wählen, mit zahlreichen Kampagnen, denen er sich anschlie‎ßt und erfolgreichen Kulturprojekten die er ansto‎ßt, gilt heute der öffentlich-rechtliche Rundfunk Radio Rumänien als die wichtigste Medienanstalt des Landes.



    Kairo: Die Ermittlungen nach dem Absturz der russischen Passagiermaschine mit 224 Menschen sind am Sonntag weitergegangen. Noch ist die Ursache für den Absturz über der Sinai-Halbinsel nicht gefunden. Der ägyptische Ableger der Terrormiliz IS behauptet, für das Unglück verantwortlich zu sein. Die ägyptischen Behörden gehen jedoch von einem technischen Defekt aus, ein Terroranschlag sei ausgeschlossen. Moskau reagiert ebenfalls mit Skepsis auf die IS-Bekennerbotschaft. Die Fluggesellschaften Air France, Lufthansa und Emirates entschieden, die Sinai-Halbinsel aus Sicherheitsgründen umzufliegen.



    Sport: Die rumänische Tennisspielerin Simona Halep wird das Jahr 2015 als Weltranglisten-Zweite, nach der US-amerikanischen Spielerin Serena Williams beenden, meldete die WTA auf ihrer offiziellen Seite. Am Donnerstag war Halep bei den WTA-Finals in Singapur bereits in der Gruppenphase gescheitert. Ihre Leistungen sind jedoch besser als im Vorjahr, als sie den den dritten Platz in der WTA-Rangliste belegte. Die einzige rumänische Tennisspielerin, die in den Top 10 des WTA-Rankings eingestiegen ist, war Irina Spârlea, Weltranglisten-Achte im Jahr 1997, erinnert die Vereinigung der professionellen Tennisspielerinnen. Die 24-jährige Halep hat 11 WTA-Titel erobert, drei davon im Jahr 2015: bei Shenzhen (China), Indian Wells (USA) und Dubai (Vereinigten Arabischen Emirate).