Tag: Brennholz

  • Energieminister: Embargo gegen russisches Öl bringt keine Engpässe

    Energieminister: Embargo gegen russisches Öl bringt keine Engpässe





    Rumänien ist unabhängig von russischem Rohöl geworden, und das am Montag in Kraft getretene Embargo für Importe aus Russland wird die rumänische Wirtschaft nicht beeinträchtigen, weil die Erdölunternehmen alternative Ressourcen gefunden haben und kein Öl mehr von dort beziehen. Diese Ankündigung machte Energieminister Virgil Popescu auf einer Pressekonferenz. Dabei bekräftigte er, dass Bukarest über genügend Öl- und Gasvorräte verfügt, um den Winter zu überstehen. Au‎ßerdem, so der Minister, verarbeiten die Unternehmen und Raffinerien in Rumänien seit letzter Woche nur noch nicht-russisches Rohöl.



    Wir haben keine Engpässe in der Gasversorgung, und Sie haben bemerkt, dass Rumänien sich langsam zu einer regionalen Drehscheibe entwickelt. Über Rumänien geht das Gas nach Moldawien, in die Ukraine und nach Ungarn. Rumänien geht also seinen europäischen Weg, und als Gasproduzent und zukünftiger Gasexporteur wird das Land sowohl die eigene Energiesicherheit als auch jene der Region gewährleisten. Auch in diesem Winter haben wir keine Schwierigkeiten in der Gasversorgung. Die Menschen sollten also wissen, dass es keine Probleme in der Versorgung mit Öl, Kraftstoff, Erdgas oder Strom gibt.“



    Auch Ioan Sterian, Geschäftsführer des staatlichen Erdgasverteilungsunternehmens Transgaz“, versicherte, dass es eine beträchtliche einheimische Gasproduktion gibt und dass die Menschen daher nicht befürchten müssen, dass ihnen in diesem Winter das Gas ausgeht.



    Weniger rosig sieht die Versorgung der Bevölkerung mit Brennholz aus. Am Montag stand die Brennholzkrise auf der Tagesordnung der Abgeordnetenkammer in Bukarest. Umweltminister Barna Tánczos war von der oppositionellen Allianz für die Einheit der Rumänen (AUR) ins Parlament zitiert worden, um in einer Anhörung Rede und Antwort für die jüngsten Ma‎ßnahmen der Regierung zu stehen. Die zuvor per Regierungsverordnung beschlossene Preisdeckelung war nämlich nach hinten losgegangen — sie hatte zu Versorgungsengpässen auf dem Brennholzmarkt geführt, weil der rechtliche Rahmen unverändert geblieben war, obwohl die Regierungskoalition versprochen hatte, die Verordnung zu revidieren. Der Minister erklärte, die Priorität der Exekutive sei der Schutz der Bevölkerung gewesen, räumte aber ein, dass die Auswirkungen der Eilverordnung nicht wie erwartet eingetreten seien.



    Nach Angaben des Ministers Tánczos haben die staatliche Forstbehörde Romsilva samt ihrer regionalen Vertretungen und die privaten Händler in diesem Jahr über eine Million Kubikmeter mehr Brennholz auf den Markt gebracht als im Jahr 2021. Dem Minister zufolge variierte der Brennholzpreis von Region zu Region, weshalb eine Obergrenze von 400 Lei (umgerechnet 80 Euro) pro Kubikmeter eingeführt worden war. Parallel dazu habe Romsilva Ma‎ßnahmen ergriffen, um das Brennholz auch für das nächste Jahr zu sichern, so der Umweltminister:



    Wir haben einen Investitionsplan aufgestellt, der die Schaffung von 178 neuen Brennholzlagern vorsieht, und wir werden die 240 bereits bestehenden Lager unter der Obhut von Romsilva modernisieren. In den nächsten zwei bis drei Jahren werden wir ein Budget von mehr als 60 Millionen Euro zur Verfügung haben, das speziell für Investitionen gedacht ist.“



    Die Opposition lie‎ß sich mit den Beschwichtigungen des Ministers allerdings nicht abspeisen. So bemängelte George Simion, Parteichef der nationalistischen AUR, dass die Regierung der Aufforderung nicht nachgekommen sei, die Eilverordnung so abzuändern, dass Brennholz wieder landesweit und flächendeckend verfügbar wird. Und die Abgeordneten der ebenfalls in der Opposition befindlichen Union Rettet Rumänien (USR) bezichtigten den Minister der Halbherzigkeit — es sei schlie‎ßlich die Aufgabe seines Ressorts, die richtigen Ma‎ßnahmen für die Bevölkerung zu ergreifen. Dazu fehle dem Minister der Mut, obwohl ihm Experten und alle notwendigen Mittel zur Verfügung stünden, so die Kritik der USR.

  • Nachrichten 05.10.2022

    Nachrichten 05.10.2022

    Die Regierung in Bukarest hat am Mittwoch die Deckelung der Preise für Brennholz und Holzderivate, die bis Ende März 2023 zum Heizen verwendet werden, genehmigt. Begünstigt werden sollen dadurch Privatpersonen, öffentliche und private Bildungseinrichtungen, Sozialdienstleister, lokale Behörden und Gotteshäuser. Die Maßnahme soll den Menschen in Rumänien helfen, in diesem Winter den explodierenden Kraftstoff-, Energie- und Erdgaspreisen standzuhalten. Ebenfalls am Mittwoch genehmigte die Regierung 200.000 Quadratmeter Holz bzw. 130.000 Kubikmeter für Heizzwecke in Moldawien.



    Die jährliche Inflationsrate wird wahrscheinlich gegen Ende dieses Jahres unter dem Einfluss von angebotsseitigen Schocks weiter ansteigen, allerdings in einem deutlich langsameren Tempo, so Vertreter der Rumänischen Nationalbank in einer Erklärung vom Mittwoch. Ausschlaggebend für die weitere Verschlechterung der Inflationsaussichten ist die für die kommenden Monate erwartete höhere Dynamik bei den Erdgas- und Strompreisen, auch im Zusammenhang mit der Änderung der Strompreisobergrenzenregelung. Eine weitere Ursache sind die Lebensmittelpreise, die unter dem Einfluss des starken Anstiegs der Agrarrohstoffpreise vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine und der geltenden Sanktionen, aber auch der lang anhaltenden und weit verbreiteten Dürre in Europa in diesem Sommer stehen. Nach Angaben der Rumänischen Nationalbank erreichte die jährliche Inflationsrate im August 15,32 %.



    Am Dienstag ist in Rumänien ein Pakt für die Resilienz im Bereich saubere Energie ins Leben gerufen worden. Die Initiative ging vom Verein Smart Energy“ aus und ist eine Aufforderung an die Behörden und den privaten Sektor, Programme und Sensibilisierungskampagnen zur Senkung des Energieverbrauchs und zur Nutzung sauberer Energiequellen durchzuführen. Der Präsident des Verbandes, Dumitru Chisăliţă, sagt, dass die Senkung des Verbrauchs nicht durch restriktive Maßnahmen, sondern durch die Verbesserung der Effizienz erreicht werden sollte. Der Verband hat auch einen Leitfaden für Behörden veröffentlicht, der Lösungen zur Energieeinsparung enthält.



    Die Nationale Behörde für Verbraucherschutz hat die rumänische Billigfluggesellschaft Blue Air erneut wegen der Streichung von Flügen seit dem 15. Juni geahndet. Es handelt sich um eine Geldstrafe von über 2 Millionen Euro, die zu einer ähnlichen Geldstrafe hinzukommt, die gegen Blue Air am 14. Juli wegen der Annullierung von über 11.000 Flügen verhängt worden war. Es handelte sich dabei um Flüge, die zwischen dem 30. April 2021 und dem 30. April 2022 hätten stattfinden müssen.



    Das Europäische Parlament berät in Straßburg über den Schengen-Beitritt Rumäniens und Bulgariens. Es wird erwartet, dass die Abgeordneten eine rasche Vervollständigung des Schengen-Raums für den passlosen Reiseverkehr fordern, indem er auf alle EU-Mitgliedstaaten ausgedehnt wird, die daran teilnehmen wollen. Eine entsprechende Entschließung soll in der nächsten Plenarsitzung verabschiedet werden. Ein weiteres Thema auf der Tagesordnung des Europäischen Parlaments sind die Mobilisierung russischer Reservetruppen, die illegalen Referenden in den besetzten Gebieten der Ukraine und die nuklearen Drohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die Abgeordneten fordern von den Mitgliedstaaten eine entschlossene Reaktion auf die Vorbereitungen Russlands, ukrainische Gebiete zu annektieren und die Militäroperationen zu verstärken.



    Präsident Wolodymyr Selenskyj hat schnelle und starke Fortschritte“ der ukrainischen Streitkräfte im Süden des Landes angekündigt. Diese Woche seien zahlreiche Ortschaften von den russischen Truppen zurückerobert wurden. Laut AFP versprach Selenskyj in seiner täglichen Ansprache, dass die ukrainischen Truppen ihren Kampf nicht aufgeben und dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis die Russen aus dem gesamten ukrainischen Gebiet vertrieben würden. Außerdem begrüßte der ukrainische Präsident die Unterstützung Indiens für die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine, die in einem Telefonat mit Premierminister Narendra Modi zum Ausdruck gebracht wurde. Zuvor hatte Kiew Neu-Delhi wegen seiner Neutralität kritisiert. Unterdessen erzielten die EU-Länder am Mittwoch in Brüssel eine politische Einigung über die Umsetzung eines achten Sanktionspakets gegen Russland, das als Reaktion auf die illegale Annexion von vier ukrainischen Regionen verhängt wurde.



    Das rumänische Königshaus war Dienstagabend Gastgeber einer Zeremonie, die der rumänisch-britischen Partnerschaft und der Herrschaft von Charles III. gewidmet war. In ihrer Ansprache richtete die Kustodin der Krone Rumäniens, Prinzessin Margareta, eine Botschaft der Hoffnung und des Vertrauens an den neuen britischen Herrscher, König Charles III. Der britische Botschafter in Bukarest, Andrew Noble, wies seinerseits darauf hin, dass die britischen Staatsbürger, die in Rumänien leben und das Land lieben, das Glück haben, einen Monarchen zu haben, der Rumänien so gut kennt. Charles besitzt mehrere Ländereien und Häuser in Rumänien – vornehmlich in Siebenbürgen – und hielt sich in der Zeit, als er noch Thronfolger war, gerne dort auf.



    Am Mittwoch nähern sich die Temperaturen fast überall in Rumänien den Durchschnittswerten für diese Jahreszeit. Der Himmel ist wechselhaft bis bewölkt, in der Hochebene in der Landesmitte und auf den Gipfeln der Ostkarpaten kann es vereinzelt zu Regen kommen. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 14 und 22 Grad.