Tag: Briefmarken

  • Funkbriefkasten 24.10.2021

    Funkbriefkasten 24.10.2021

    Mein Name ist IA und hei‎ße sie herzlich willkommen zum Funkbriefkasten.




    Überrascht hat uns diesmal Frau Beate Hansen mit einer Mail, die sie aus Siebenbürgen an die Redaktion schickte. Ich zitiere daraus: Liebe deutschsprachige RRI-Redaktion, aus dem schönen, gerade noch herbst-nebligen Schä‎ßburg sende ich Ihnen herzliche Grü‎ße. Ich bin jetzt schon fast eine Woche mit der Heinrich-Böll-Stiftung in Siebenbürgen, wo wir interessante Leute treffen und eine Menge lernen. Immer wieder habe ich aber auch den Eindruck, dass regelmä‎ßige RRI-Hörer ganz gut informiert sind über das Leben in Rumänien. Gestern z. B. dachte ich an Ihre Sendungen, als wir in Viscri waren und ein Stück auf dem Via-Transilvanica-Fernwanderweg gelaufen sind.“ Frau Hansen schickte uns auch ein herbstliches Naturfoto von der Wanderung.



    Unseren Hörerinnen und Hörern sei gesagt, dass die Via-Transilvanica ein Fernwanderweg ist, der im Norden, an der Grenze zur Ukraine beginnt, zum grö‎ßten Teil durch Siebenbürgen führt und in Südwesten, an der Grenze zu Serbien endet. Viscri (Deutsch-Weisskirch) ist ein abgelegenes Dorf im Landkreis Braşov (Kronstadt), das ungefähr 30 km südöstlich von Sighisoara (Schä‎ßburg) liegt. Viscri vermittelt durch seine gut und nahezu vollständig erhaltenen Häuser in regionaltypischer ländlicher Architektur ein authentisches Bild der siebenbürgischen Dörfer zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Der Dorfkern und die Kirchenburg sind UNESCO-Weltkulturerbe. Landesweit berühmt wurde Viscri jedoch, weil eine von Prinz Charles gegründete Stiftung dort ein Haus erworben hat und der britische Thronfolger ab und zu dorthin kommt. Übrigens, Frau Hansen, verbringen meine Familie und ich einen Teil unseres jährlichen Urlaubs in einem Dorf mit dem Namen Mercheasa, unweit von Viscri.




    Ein kultureller Beitrag, den wir in unserem Programm Anfang Oktober gesendet haben, erweckte ein besonderes Interesse bei unserem Hörer Ralf Urbanczyk in Eisleben. Er schrieb dazu: Ganz spannend fand ich im heutigen Programm am 6. Oktober die Vorstellung des Kulturprojekts ‚Supergeschichten aus Bukarest‘. Das ist eine prima Idee auch für andere Städte und Gemeinden. Das Sammeln und Schreiben von Geschichten über den Heimatort stärkt neben der Bewahrung wichtiger Erinnerungen bestimmt auch noch die Verbundenheit mit der Heimat. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass jemand, der sich so intensiv mit seiner Umgebung beschäftigt, dieser auch keinen mutwilligen Schaden durch Vandalismus oder Vermüllung zufügen wird, sondern sie vielmehr dagegen schützt. Jetzt im Oktober müsste dieses Projekt doch schon fast abgeschlossen sein. Ich würde gern mehr darüber erfahren, was nun daraus geworden ist, wie viele Kinder und Jugendliche Geschichten eingeschickt haben und was mit diesen Geschichten passieren wird. Ich hoffe, es wird schon bald einen fortsetzenden Bericht zu den Ergebnissen des Projekts geben. Ganz toll wäre es natürlich, wenn alle diese Geschichten nicht in einer Ablage verschwinden, sondern diese Werke zugänglich bleiben.“ Danke für ihre Zeilen, Herr Urbanczyk. Ich habe ihr Frage gern weitergeleitet.




    Die Lebensmittelverschwendung geht mit einer Ressourcenverschwendung einher. Für jedes weggeworfene Lebensmittel werden auch wertvolle Ressourcen wie Wasser, Boden und Energie eingesetzt. Darüber hatten wir in unserem Programm einen Beitrag übertragen. Herr Dieter Feltes in Pyrbaum schrieb uns aus eigner Erfahrung: Vielen Dank für die interessanten Sendungen und auch die QSL Karte die ich erhalten habe. Ja, Sie haben immer wieder Sendungen im Programm, die mich zum Nachdenken anregen. Heute war ein Bericht über die Verschwendung von Lebensmittel zu hören. Auch in unserer Gesellschaft wird viel Essbares vernichtet. Ich achte sehr darauf das bei uns im Haushalt nichts weggeschmissen wird, was man noch essen kann. Und was zu viel ist, kann man auch noch rechtzeitig einfrieren. So habe das auch von meinen Eltern gelernt.“




    Unsere Musik-Beiträge stie‎ßen bei mehreren Hörern auf Resonanz. Einer dieser war Herr Siegbert Gerhard in Frankfurt am Main: Vielen herzlichen Dank für die interessanten, gut recherchierten und thematisch ausgewogenen RRI Kurzwellen-Programme. Die von RRI eingespielte rumänische Rockmusik gefällt mir sehr — von diesem ehrlichen handgemachten Rock bin ich begeistert.“



    Herr Willi Wegmann in Wetter/Ruhr teilte uns seinerseits mit: Liebe Radiomacher. Meine Frau und ich verfolgen Ihre Sendung regelmä‎ßig. Immer wieder freuen wir uns über die interessanten Themen und die wirklich schöne rumänische Musik. Die Moderation ist toll und der gesamte Sendungsverlauf macht einfach Spa‎ß. Wir werden Ihnen als Zuhörer treu bleiben“.



    Und aus einem längeren Brief von Herrn Lutz Winkler in Schmitten zitiere ich ihnen weiterhin: Liebe Freunde der deutschen Redaktion in Bukarest, das Wetter ist kalt und herbstlich. Trotz der scheinbaren Feuchtigkeit ist der Niederschlag im September ausgeblieben und der Wald hier im Taunus ist staubtrocken. Ich versuche den Garten aufzuräumen, freue mich aber auch auf die Zeit am Radio. Der Empfang der Sendung um 14:00 Uhr UTC ist sehr gut — die Sendungen kommt gut verständlich herein. Danke für die Informationen zum Senderausfall. Vielen Dank für die QSL Karten aus Rumänien mit den tollen Briefmarken. Ich sammle diese zwar selbst nicht, habe aber einen begeisterten Abnehmer: Die Bethel Anstalt sammelt in Deutschland alte Briefmarken. Menschen mit Handicap bereiten diese auf und werden dann verkauft. So bringen die Briefmarken noch etwas Gutes. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch für Ihre Sendungen — ich versuche möglichst viel zu hören, komme aber nicht immer dazu. Ich höre eigentlich fast immer gern rein — ein Schwerpunkt ist bei mir die Kultur und die Gesellschaft. Sportmeldungen sind da nicht so mein Interesse — das ist aber bei den deutschen Medien auch nicht so. Was ist nur in Rumänien los? Es gibt viele Probleme und Herausforderungen und die politische Klasse beschäftigt sich mit sich selbst. Eigentlich total unverständlich und ärgerlich. Durch Ihre Sendungen bin ich immer sehr gut über die Entwicklungen informiert — aber es kommen ja noch Nachrichten über die Grenze. Über die Ereignisse wird sogar intensiv in Deutschland berichtet. Sehr interessant finde ich immer die Musiksendungen. In diesem Zusammenhang habe ich eine Frage: Hat der Rumänische Rundfunk eigentlich eigene Chöre und Orchester? Hier in Deutschland haben die meisten Rundfunkanstalten eigene Klangkörper. Diese Orchester stehen auch im Rahmen der endlosen Diskussion um die Rundfunkgebühren im Fokus und dort wird natürlich erst einmal gespart, sodass die Klangkörper immer kleiner werden, oder gar verschwinden. Aber gerade die Vielfalt macht es und jedes Orchester hat seinen eigenen Charakter.“



    Zu ihrer Frage Herr Winkler: Radio Rumänien verfügt, mit 941 Plätzen, über einen der grö‎ßten Sinfoniekonzert-Sälen, der auch die Möglichkeit von Live-Aufnahmen in digitaler Qualität bietet. Die in der Tschechischen Republik im Jahre 1960 gebaute Orgel des Saals soll die grö‎ßte des Landes und sogar Südosteuropas sein.



    Der öffentliche rumänische Hörfunk umfasst folgende fünf Ensembles: Das Nationale Rundfunkorchester, das 1928 mit der Gründung des Rundfunks ins Leben gerufen wurde, das Rundfunk-Kammerorchester, der Akademische Rundfunkchor, der Radio-Kinderchor für Nachwuchstalente, das Radio Volksmusik-Orchester und die Big Band. Das Nationales Rundfunkorchester gibt seine wöchentlichen Konzerte (freitags) während der neunmonatigen Saison (Oktober-Juni) in dem hauseigenen Radio-Saal.


    Zu den Orchestern noch eine persönliche Anmerkung. Diese proben in Sälen, die an der Lobby angeschlossen sind. Sie spielen meistens mit offenen Türen, und vor Corona war es für mich immer wieder eine Freude unter den Klängen der Big Band durch die Lobby zugehen.




    Lieben Hörerinnen und Hörer, nächsten Sonntag wechselt RRI die Frequenzen seiner analogen und digitalen Kurzwellenausstrahlungen. Für die deutschsprachigen Sendungen für West- und Mitteleuropa sind in der kommenden Wintersende periode folgenden Wellenlängen vorgesehen:



    Die Sendung von 07.00 bis 07.30 UTC wird auf den Frequenzen 6.175 kHz DRM und analog 7.345 kHz ausgestrahlt.


    Für die Übertragung der Sendung von 15.00 bis 16.00 UTC werden die Frequenzen 6.040 kHz analog und 7.330 kHz DRM zur Verfügung stehen.


    Und die letzte Sendung des Tages von 19.00 bis 20.00 UTC wird analog auf 6.180 kHz und DRM auf 7235 kHz ausgestrahlt.




    Nun ist es Zeit für die Posteingangsliste:


    Mit der Post erreichten uns die Briefe von: Herr Paul Gager in Wien, Johann Ruff in Mühlheim, Wolfgang Waldl in Wien, Michael Lindner in Gera, Günter Traunfellner in Salzburg, Manfred Schida in Wien, Ulrich Wicke in Felsberg, Mario Garcia Oliva Benito in Cork (Irland), Timofeyev Uhra in Karagandy, Kasachstan, Erhard Lauber in Bad Berleburg-Girkhausen, Georg Feichtinger in Gmunden, Klaus Huber in Bad Griesbach, Detlef Jurk in Hennstedt, Christoph Paustian in Häusern, Marcel Gogolin in Mainz, Peter Möller in Duisburg.



    In dieser Ausgabe verwendete ich die Mails von Herrn Dieter Feltes in Pyrbaum und Frau Dr. Beate Hansen.



    Damit danke ich ihnen für Zuhören und sage auf Wiederhören in einer Woche!


  • Untitled post 630783

    Nur wenige Leute wissen wahrscheinlich, dass ein historisches Gebäude in einer schmalen Bukarester Gasse ein Museum rumänischer Rekorde beherbergt. Sei es die grö‎ßte bescheinigte Sammlung von Gegenständen, die mit einem Edelwei‎ß verziert sind, oder die grö‎ßte Korkenzieher-Kollektion weltweit — das Museum ist auf jeden Fall das Ergebnis der Leidenschaft eines gro‎ßzügigen Sammlers. Sammler verhalten sich gewöhnlich etwas merkwürdig, sie halten ihre beliebten Sammlungen fern vor neugierigen Blicken. Im Gegensatz dazu stellt Ion Chirescu seine Sammlungen gerne zur Schau. Doch wie entwickelte sich seine Leidenschaft? Wie kam es dazu?



    Sammeln ist schon immer mein Hobby gewesen. Sammeln wirkt wie Drogen auf mich. Viele Leute haben dieses Hobby. Von klein auf sammeln wir Briefmarken, Papiertaschentücher, verschiedene mehr oder weniger komische Dinge. Sammeln ist ansteckend, wie ein Virus. Ich begann genauso — erstmals sammelte ich Briefmarken, dann Fotokameras. Ältere Gegenstände fand ich besonders interessant. Demnach begann ich Antiquitäten zu sammeln, Gegenstände, die heuer nicht mehr gebraucht werden, weil die Technik fortgeschritten ist.“



    Das Museum beherbergt ganz gewöhnliche Sammlungen, so unser Gesprächspartner:



    Bei einem Besuch im Museum bewundern die Besucher gewöhnlich Gemälde oder andere Kunststücke. Ich bin einen Schritt weiter gegangen. Eine meiner Sammlungen umfasst Bügeleisen. Vielleicht scheint es merkwürdig, Bügeleisen zu sammeln, doch die alten sind ganz interessant. Die Korkenzieher-Sammlung ist auch besonders spannend. Ein weiterer einfacher Gegenstand für den alltäglichen Gebrauch. Daran interessant ist, dass der Korkenzieher im Laufe der Zeit verschiedene Transformationen durchmachte, da die Menschen stets versucht haben, seine Fähigkeit, den Korken zu entfernen, zu verbessern. Im Museum kann eine weitere Sammlung von Schutzablagerahmen für hei‎ße Bügeleisen sowie eine Briefmarken-Sammlung besichtigt werden. Letztere umfasst sämtliche in Rumänien ausgestellte Briefmarken, angefangen mit der ersten rumänischen Briefmarke, die einen Auerochsenkopf abbildet, bis heutzutage. Derzeit arbeiten wir an einer Sammlung von Fotokameras seit 1840 — der Zeit von Dalguer — bis 2000, als die optische Fotokamera aus der Massenverwendung verschwand.“




    Die Korkenzieher-Sammlung umfasst derzeit 30.000 Korkenzieher — es ist die grö‎ßte bescheinigte Kollektion weltweit und wurde bereits im Guinness-Buch der Rekorde eingetragen. Die Bügeleisen-Sammlung umfasst nicht weniger als 35.000 Exponate, obwohl sie zum Zeitpunkt der Bescheinigung nicht so umfassend war. Falls Sie nun, nachdem Sie unseren Bericht gehört haben, das Museum besichtigen möchten, müssen Sie wissen, dass Anmeldepflicht besteht. Das Museum öffnet seine Tore üblicherweise für organisierte Besuchergruppen. Denn ein Rundgang dauert mehrere Stunden. Und danach fühle man sich wie benommen, so der Eigentümer. Wir fragten Ion Chirescu, was die Besucher von den Sammlungen hielten:



    Die meisten zeigen sich überrascht. Nur wenige haben irgendwann mal einen solchen Gegenstand gesehen, obwohl es ganz gewöhnliche Haushaltsgegenstände sind, die allerdings früher verwendet wurden. Die Technologie hat sich mit der Zeit entwickelt, einige sind aus dem Gebrauch verschwunden. Interessant sind sie aber immer noch.“




    Vermutlich haben nur wenige von Ihnen jemals die ganz kleinen Bügeleisen gesehen, mit denen die Kragen zu Zeiten der Königin Elisabeth gebügelt wurden. Und vermutlich wissen ebenso wenige Leute, dass die Bügeleisen ursprünglich aus Stein, Glas und sogar Holz hergestellt waren. Im Museum sind ganz viele Gegenstände zu sehen. Doch kann der Sammler kein Lieblingsexponat nennen, denn mit der Zeit sind ihm alle ans Herz gewachsen. Was die Organisation der Sammlung betrifft, weist der Sammler auf die Bedeutung der Teamarbeit hin:



    Am aller Wichtigsten war die Mannschaft, die mir beistand. Freunde und Bekannte halfen mir, meinen Traum in Erfüllung zu bringen. Die angeschafften Gegenstände mussten gereinigt, zum Teil repariert und wiederhergestellt werden. Wir haben zusammen die Ausstellobjekte im Museum hergerichtet. Die Art und Weise, in der die Exponate ausgestellt und beleuchtet wurden, war ebenfalls entscheidend. Das Licht muss das ausgestellte Objekt hervorheben und darf den Beobachter nicht blenden.“




    Das Museum soll künftig noch mehr wachsen. Geplant ist, dass es sämtliche Rekord-Sammlungen Rumäniens beherbergt, angefangen mit dem grö‎ßten Kreuz auf dem Gipfel eines Berges (dem Caraiman-Kreuz in den Südkarpaten) bis hin zum kleinsten Papier-Geldschein, das 10-Bani Geldschein aus dem Jahr 1917.