Tag: Brückenunglück

  • Rumänischen Behörden prüfen Brücken

    Rumänischen Behörden prüfen Brücken

    Nach dem Brückenunglück in der Nähe der italienischen Stadt Genua, bei dem mindestens 39 Menschen, darunter zwei rumänische Staatsbürger, ums Leben gekommen sind, starteten die italienischen Behörden Ermittlungen über die Aktivität des Autobahnbetreibers, der für die Instandhaltung der Brücke verantwortlich war. Dem Autobahnbetreiber drohen eine Geldstrafe von mindestens 150 Millionen Euro und das Entziehen der Genehmigung für die Autobahn. Nach der Tragödie in Italien beschlossen auch die Behörden in Rumänien, Bulgarien und in der Ukraine, die Brücken in den jeweiligen Ländern zu prüfen und zu befestigen. Der bulgarische Ministerpräsident, Boiko Borisov, forderte eine Prüfung und Konsolidierung aller Brücken in Bulgarien. Der bulgarische Minister für öffentliche Infrastrukturarbeiten hat bekanntgegeben, dass mehr als 200 Brücken, die meisten etwa 40 Jahre alt, seien in einem kritischen Zustand.



    Die Nationale Behörde für Stra‎ßeninfrastruktur in Rumänien hat bekanntgegeben, die Lage der Brücken sei nicht besorgniserregend. Von den 4.250 Brücken in Rumänien hätten nur 37 gewisse technische Probleme, und die meisten dieser Brücken befänden sich auf Nebenstrassen, präzisierte die Nationale Behörde für Stra‎ßeninfrastruktur. Bei keiner dieser Brücken gebe es Sturzrisiken, da die Brücken ständig monitiorisiert werden. Sollte eine gefährliche Situation festgestellt werden, dann werden sofort Sicherheitsma‎ßnahmen getroffen, wie das Schlie‎ßen der Brücke und das Umleiten des Verkehrs auf andere Stra‎ßen, so die Nationale Behörde für Stra‎ßeninfrastruktur. Gemä‎ß der geltenden Normen werden die Brücken alle 6 Monate geprüft, aber auch häufiger, wenn es notwendig wird. Die regelmä‎ßigen Instandhaltungsarbeiten finden alle 10 bis 15 Jahre statt; wichtige Überholungsarbeiten oder Modernisierungen werden alle 35 bis 50 Jahre durchgeführt. In kurzer Zeit organisiert die Nationale Behörde für Stra‎ßeninfrastruktur eine öffentliche Ausschreibung zur Vergabe der Verträge für die Modernisierung der Brücken über der Donau, die zur Autobahn A2 gehören.



    In Rumänien ist die Infrastruktur ein heikles Thema. In puncto Autobahnbau befindet sich Rumänien unter den Schlusslichtern der Europäischen Union: Im August 2018 hat Rumänien lediglich 774 Km Autobahn. Der Haushalt für Stra‎ßeninfrastruktur, der dieses Jahr vom Parlament angenommen wurde, ist unausreichend für die im Bau befindenden Autobahnen. Es wurden lediglich eine Hälfte oder ein Viertel der notwendigen Summen zu Verfügung gestellt, obwohl einige Projekte bis 2019 fertig sein sollten. Mehr noch: Einige Projekte, für die die Verträge unterzeichnet wurden, oder die zum grö‎ßten Teil fertig sind, erhalten in 2019 kein Geld. Und die meisten Projekte, die 2017 ausgeschrieben wurden, haben im Jahr 2018 nur minimale, nicht ausreichende Fonds erhalten. Dazu gehören die Autobahn Sibiu-Pitesti, die Schnellstra‎ße Pitesti-Craiova, die ersten Kilometer der Autobahn in der Moldau-Region, die Umgehungsstra‎ße im Süden der Hauptstadt Bukarest und die Brücke über der Donau in Braila.

  • Nachrichten 16.08.2018

    Nachrichten 16.08.2018

    Laurenţiu Cazan, der Einsatzleiter der Ordnungskräfte, auf deren Konto die Übergriffe bei der Demonstration vom letzten Freitag auf dem Bukarester Siegesplatz gehen, hat sich am Donnerstag bei den Menschen entschuldigt, die umsonst“ unter dem Einsatz zu leiden hatten. Er habe sich allerdings nichts vorzuwerfen und habe keine Entscheidung hinsichtlich eines eventuellen Rücktritts gefasst. Der Chef der Militärstaatsanwaltschaft Bukarest, Ionel Corbu, hatte am Mittwoch erklärt, dass die Übergriffe der Ordnungskräfte bei der Demonstration unter keinen Umständen zu rechtfertigen seien, insofern es mehrfache Deeskalationsmethoden gegeben hätte. Die Militärstaatsanwaltschaft ermittelt im Zusammenhang mit dem Einsatz der Ordnungskräfte am Freitag unter dem Verdacht des Amtsmissbrauchs, der Fahrlässigkeit im Amt sowie der Willkür. Zudem gingen bei der Staatsanwaltschaft bis dato mehr als 200 Strafanzeigen von Personen ein, die verletzt worden sind. Auch mehrere Gendarmen stellten Strafanzeige.



    Nach Angaben des rumänischen Außenministeriums liegt ein rumänischer Staatsangehöriger nach dem Brückenunglück in Genua in einem tiefen Koma. Er war zuerst von den Behörden fälschlicherweise für tot befunden worden. Die italienische Verwaltung habe große Schwierigkeiten bei der Zuordnung der einzelnen Opfer, sagte das rumänischen Außenministerium. Die Zahl der Todesopfer liegt bei 39, wie der italienische Zivilschutz mitteilte. Mehrere Menschen würden vermisst, zudem gebe es mehrere Verletzte. Die Ursache des Brückeneinsturzes ist weiter unklar. Die Regierung kündigte unterdessen Maßnahmen gegen den Autobahnbetreiber an.



    Bulgarien hat die Errichtung des Schutzzaunes an der Grenze zu Rumänien fast zu Ende geführt. Hintergrund ist eine Vielzahl an Fällen von Afrikanischer Schweinepest im Nachbarland. Der 133 Km lange Drahtzaun ist zu 80% fertig, sagte am Donnerstag der bulgarische stellvertretende Landwirtschaftsminister, Atanas Dobrev. Dadurch solle verhindert werden, dass an der sogenannten Afrikanischen Schweinepest erkrankte Wildschweine aus Rumänien nach Bulgarien gelangen. An den Grenzübergängen zwischen Bulgarien und Rumänien gibt es Behälter mit Desinfektionsmitteln für Kraftfahrzeuge; die PKWs, die Lebensmittel aus Schweinefleisch transportieren, werden kontrolliert, meldet die bulgarische Presse. Zur Zeit gibt es in Rumänien 677 Infektionsherde mit Afrikanischer Schweinepest, in 132 Ortschaften aus 8 Landkreisen im Nordwesten und Südosten des Landes.



    Über 19 Tausend rumänische Arbeitskräfte sind im ersten Halbjahr von 2018 vor allem nach Deutschland, Holland, Österreich, Spanien und Großbritannien vermittelt worden, so Daten der Behörden in Bukarest. Die OECD geht im ‘International Migration Outlook“ davon aus, dass Mitte des Jahres 2015 über 3,5 Mio rumänische Staatsangehörige im Ausland lebten und arbeiteten.



    Das Wirtschaftswachstum, das sich vor vier Jahren im ehemaligen kommunistischen Osteuropa einzustellen begann, verlangsamt – zu diesem Schluss kommt die Presseagentur Bloomberg. Ungarn, Rumänien und die Slowakei wachsen zwar immer noch, stoßen aber auf Grenzen wie höhere Finanzierungskosten, Arbeitskräftemangel und eine Entschleunigung in der Eurozone als größter Absatzmarkt, so Bloomberg. Die Region konnte Turbulenzen wie auf anderen aufsteigenden Märkten vermeiden, doch die Unsicherheit über Handelsrisiken drücken allmählich auf die Nachfrage nach Produkten wie Fahrzeuge oder Elektronik. Inflationstendenzen führten in Rumänien und Tschechien zur Anhebung der Leitzinsen, schreibt Bloomberg. Nach internen Daten stieg die Wirtschaftsleistung Rumäniens im ersten Halbjahr um nur 4%.