Tag: Buch

  • Das Buch als Kunstobjekt: Die Austellung “Book.art.est”

    Das Buch als Kunstobjekt: Die Austellung “Book.art.est”

    Im Interview mit unserem Redakteur Ion Puican sprach Andreea Petrov  als Sprecherin des Veranstalters Art Cell über die Details der Ausstellung.

    Die Ausstellung Book.art.est ist ein internationales Projekt, das das Kunstbuch in den Mittelpunkt stellt – nicht nur als Träger von Texten, sondern als eigenständiges, von experimenteller Kunst inspiriertes Kunstobjekt. Dieses besondere Medium verbindet visuelle Ästhetik mit konzeptionellem Denken und lädt den Betrachter ein, eine Erfahrung jenseits des klassischen Lesens zu erleben. Die Ausstellung in Bukarest präsentiert ein breites Spektrum an Interpretationen des Buches als Kunstobjekt und lädt das Publikum ein, das Buch in seiner Rolle als vielschichtiges künstlerisches Medium neu zu entdecken.

    Andreea Petrov erklärte uns, wie wir das Buch als Kunstobjekt in der Vision von „Book.art.est“ betrachten können.

     Ein Buch ist weit mehr als ein Medium zur Übermittlung von Informationen – es ist ein Kunstwerk in sich. Seine Form ist ein integraler Bestandteil seines Konzepts und vereint eine Vielfalt von Elementen: Worte, Bilder, Struktur, Druckverfahren, Einband und Materialien wie Textilien, Papier oder Marmor. Sogar das Verschlusssystem eines Buches trägt zur Gesamtaussage bei. Als interaktives, tragbares und leicht weiterzugebendes Objekt macht das Buch Kunst zugänglich – auch außerhalb formaler Galerie- oder Museumskontexte. Diese Art von visuellem Artefakt hat sich über die Zeit hinweg weiterentwickelt und wurde stark von Avantgarde-Bewegungen wie dem Dadaismus, Konstruktivismus und Futurismus beeinflusst. 

    Andreea Petrov erzählte uns auch, welche Künstler an der Ausstellung teilnehmen und welche Bücher sie als Ausstellungsstück vorschlagen.

     Eine Vielzahl von Künstlern – darunter Maler, Bildhauer, Collagekünstler, Illustratoren, Typografen, Schriftsteller und Dichter – beteiligt sich an „Book.art.est“. Das Projekt verfolgt das Ziel, neue Generationen von Künstlern zu fördern und aufstrebenden Talenten die Möglichkeit zu geben, neben etablierten Künstlern auszustellen. Die Teilnehmer kommen nicht nur aus Rumänien, sondern auch aus Polen, darunter Studenten der Kunstakademie in Wrocław. Gezeigt werden Installationen, Illustrationen, Skizzenbücher, Fotoalben, Collagen, experimentelle Bücher mit farblichen oder materiellen Interventionen und vieles mehr. Kuratiert wird die Ausstellung von Evghenia Gritsku und Daniel Loagăr, die zugleich auch selbst ausstellen.

    Die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler erfolgte im Rahmen eines offenen Aufrufs. Andreea Petrov von der Art Cell liefert dazu weitere Details.

     Die offene Ausschreibung zielte darauf ab, Künstlerinnen und Künstler aus unterschiedlichen Fachrichtungen für die Teilnahme zu gewinnen. Die Auswahl stellte eine Herausforderung dar, da der Begriff des Buchobjekts sehr weit gefasst ist. Dennoch zeichnen sich die Werke der ausgewählten Künstler durch eine beeindruckende Vielfalt und Tiefe aus, die die zahlreichen Facetten dieses Konzepts widerspiegeln, während sie gleichzeitig eine klare Verbindung zum zentralen Thema bewahren.

    Unsere Frage zum Abschluss – Welche weiteren Events hat „Book.art.est” geplant? – beantwortet Andreea Petrov.

     „Im Rahmen von „Book.art.est“ sind insgesamt neun Begleitveranstaltungen geplant, die am 15. Januar mit einem Gedichtvortrag von Dar-avere starten. Zu den Highlights zählen eine Konferenz zum Thema Urheberrecht in der Kunst, ein dadaistischer Poesie-Workshop, ein Collage-Workshop, eine Performance sowie zwei Meisterklassen zu öffentlichem Lesen und öffentlichem Diskurs. Ergänzt wird das Programm durch Gemeinschaftsspaziergänge mit Hörbüchern und eine Präsentation von Objektbüchern aus redaktioneller Perspektive. Wir laden Sie herzlich ein, gemeinsam mit den Künstlerinnen und Künstlern an diesen vielseitigen Aktivitäten teilzunehmen und die Veranstaltung in vollen Zügen zu genießen.

    Das Projekt „Book.art.est“ markiert den Auftakt einer Initiative zur Förderung des Lesens auf unkonventionelle Weise. Ins Leben gerufen wurde diese von der Gesellschaft für intermittierendes Lesen „Macondo“. Mehr über die Gesellschaft erfahren wir von deren Sprecher Mircea Laslo.

    Die intermittierende Lesegesellschaft „Macondo“ entstand aus dem Wunsch, einen anderen Ansatz für einen Buchklub zu schaffen – einen, der ohne feste Leselisten, strikte Fristen und den Druck auskommt, öffentlich Meinungen über gelesene Bücher kritisch zu äußern. All das sind Elemente, die in Buchklubs oft geschätzt werden, aber für viele von uns einschüchternd wirken können. Lesen wird häufig mit Aktivitäten assoziiert, die uns Angst machen, und genau hier wollten wir einen anderen Rahmen schaffen: einen, in dem Lesen mit alltäglichen Dingen verbunden wird – entspannt, ohne Planung und ohne die Ernsthaftigkeit, die dem Lesen oft zugeschrieben wird. Stattdessen soll es eine natürliche und unbeschwerte Tätigkeit sein, so wie viele andere Dinge, die wir täglich tun.

  • 100. Buchmesse Gaudeamus und 50 Jahre Ferienfunk wurden in Mamaia gefeiert

    100. Buchmesse Gaudeamus und 50 Jahre Ferienfunk wurden in Mamaia gefeiert

    Der öffentlich-rechtliche Sender Radio Romania hatte an diesem Wochenende einen doppelten Anlaß zum Feiern: die 100. Auflage der Buchmesse Gaudeamus und 50 Jahre Ferienfunk an der rumänischen Riviera. Und es wurde auch groß gefeiert: mit Ausstellungen, Konzerten des Rundfunkorchesters und Treffen mit alten und neuen Freunden von Radio Romania. Zusammen mit den Konzerten des Symphonieorchesters und der Jazz Big Band gehört die Buchmesse Gaudeamus zu den besten Kulturveranstaltungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders. Die internationale Buchmesse Gaudeamus, die jedes Jahr Anfang November in Bukarest stattfindet, ist ein Barometer der rumänischen Lesekultur. Fünf Tage lang wird Gaudeamus zum Mittelpunkt des Kulturlebens in Bukarest, und dafür sprechen auch die Zahlen: in mehr als 20 Jahren hatte die Buchmesse Gaudeamus mehr als 5.800 Aussteller und über 1,6 Millionen Besucher. Hinzu kommen die mehr als 8.500 Kulturevents, die im Rahmen der Buchmesse Gaudeamus veranstaltet wurden. Wie der Interims-Generalintendant der Rumänischen Rundfunkgesellschaft, Georgica Severin sagte, sei die Buchmesse Gaudeamus zu einer wahren Industrie geworden, die eine klar definierte Rolle bei der Bildung des Publikums spielt. Das geschieht nicht nur dank der internationalen Auflage der Buchmesse jeden November in Bukarest, sondern auch dank der regelmäßigen Präsenz der Buchmesse Gaudeamus in den wichtigsten Kulturzentren Rumäniens. Es gibt beherzte Menschen, die ein Jahr lang die Gaudeamus-Auflagen vorbereiten. Dabei kehrt man zum Buch, zur Grundquelle der Kultur, zurück“, sagte der Generalintendant des Rumänischen Rundfunks bei der Sommerauflage der Buchmesse Gaudeamus in Mamaia.



    Der zweite Anlaß zum Feiern war der 50. Jahrestag seit der Gründung eines der beliebtesten Rundfunksender in Rumänien; es handelt sich um den bekannten Ferienfunk an der rumänischen Schwarzmeerküste. Seit 1994 werden die Ferienfunk-Sendungen vom Regionalsender Radio Constanta ausgestrahlt, aber seit der Gründung des Ferienfunks am 14. Juli 1967 bis 1994 waren bekannte Redakteure von Radio Rumänien International für die Ferienfunk-Sendungen in fünf Sprachen verantwortlich. Die erste Erkennungsmelodie des Senders war der Walzer im schnellen Tempo Valurile Dunării Donauwellen, des rumänischen Komponisten Iosif Ivanovici. Der Ferienfunk strahlte zwischen 9 und 14 Uhr sowie zwischen 17 und 19 Uhr in fünf Sprachen aus: Rumänisch, Deutsch, Englisch, Russisch und Französisch und sollte ursprünglich Propagandazwecken dienen, aber auch ausländische Touristen mit Informationen versorgen. Für die Redakteure, die im Sommer Ferienfunksendungen machten, war es eine Zeit der Freiheit. Es gab keine politische Sendungen, weil die Touristen an der Schwarzmeerküste sich entspannen und ihren Urlaub genießen sollten – da wurde keine politische Erziehung gemacht. Manche Programme erlangten aber bald auch einen teilweise subversiven Charakter, da nahezu jeder Musikwunsch erfüllt wurde – die Moderatoren spielten auch die hereingeschmuggelte Musik westeuropäischer und amerikanischer Bands, die bei den anderen staatlichen Rundfunksendern nicht gern gesehen waren. Musik aus dem angelsächsischen Raum war somit den ganzen Sommer über heimisch an der rumänischen Schwarzmeerküste.

  • Nachrichten 20.11.2016

    Nachrichten 20.11.2016

    Das Bukarester Außenministerium hat eine Broschüre mit Informationen für die rumänischen Wähler im Ausland veröffentlicht. Die Informationsbroschüre soll den Auslandsrumänen in der Perspektive der Parlamentswahlen am 11. Dezember dienen. Sie enthält Informationen über die Kategorien von Wahlberechtigten im Ausland, die Ausübung des Wahlrechts, das Programm der Wahllokale, die Identitätsdokumente, die bei der Ausübung des Wahlrechts akzeptiert werden, sowie Anleitungen betreffend die Briefwahl. Am 11. Dezember stehen den Auslandsrumänen 417 Wahllokale zu Verfügung, um 111 mehr als bei der Parlamentswahl von 2012 und um 123 mehr als bei der Präsidentenwahl von 2014. Die meisten Wahlokale (70, bzw. 50) befinden sich in Italien und Spanien. In der Republik Moldau werden 35 Wahlokale funktionieren. Infolge der Organisationsmängel konnten Tausende Auslandsrumänen vor zwei Jahren ihr Wahlrecht nicht ausüben.



    Ab Sonntag, den 20. November findet in Bukarest eine Woche lang das Internationale Jiddisch Festival TES FEST statt. Das Festival TES FEST nimmt sich vor, die jiddische Kultur dem Publikum näher zu bringen. An dem Festival beteiligen sich Theatertruppen aus den USA, Israel, Frankreich und Polen, sowie Klezmermusikgruppen; auf dem Programm stehen noch Buchvorstellungen und Workshops. Diese erste Ausgabe des Festivals wird vom Jiddischen Staatstheater in Bukarest organisiert, anläßlich der 140. Jahrefeier seit der Gründung des ersten professionellen Theaters in jiddischer Sprache weltweit. Das erste moderne jiddische Theater wurde 1876 in Iasi (im Nordosten Rumäniens) vom jüdischen Dramatiker und Schauspieler Abraham Goldfaden gegründet. Laut Orgasnisatoren richtet sich das TES FEST Festival an ein breites rumänisches und ausländisches Publikum, ohne Altersgrenzen, und versucht, verschiedene Kulturen aneinander näherzubringen.



    Am Sonntag ist die 23. Ausgabe der internationalen Buchmesse Gaudeamus – Bücher zum Lernen“ zu Ende. Vom 16. bis 20. November konnten die Messebesucher in der Romexpo-Ausstellungshalle an Begegnungen mit Autoren, Buchvorstellungen, Literaturworkshops, Rundtischgesprächen und Musikonzerten teilnehmen. Dieses Jahr standen auf dem Programm der Buchmesse Gaudeamus mehr als 850 Veranstaltungen der Verlage und Berufsbranche. Ehrengast der diesjährigen Ausgabe war China. Nächstes Jahr sind die Vereinigten Staaten von Amerika Ehrengast der Buchmesse Gaudeamus. Die internationale Buchmesse Gaudeamus – Bücher zum Lernen“ wird von Radio Rumänien veranstaltet; Radio Rumänien ist die einzige öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt, die eine Veranstaltung dieses Formats organisiert.

  • Nachrichten 19.11.2016

    Nachrichten 19.11.2016

    Das Bukarester Außenministerium hat eine Broschüre mit Informationen für die rumänischen Wähler im Ausland veröffentlicht. Die Informationsbroschüre soll den Auslandsrumänen in der Perspektive der Parlamentswahlen am 11. Dezember dienen. Sie enthält Informationen über die Kategorien von Wahlberechtigten im Ausland, die Ausübung des Wahlrechts, das Programm der Wahllokale, die Identitätsdokumente, die bei der Ausübung des Wahlrechts akzeptiert werden, sowie Anleitungen betreffend die Briefwahl. Am 11. Dezember stehen den Auslandsrumänen 417 Wahllokale zu Verfügung, um 111 mehr als bei der Parlamentswahl von 2012 und um 123 mehr als bei der Präsidentenwahl von 2014. Infolge der Organisationsmängel konnten Tausende Auslandsrumänen vor zwei Jahren ihr Wahlrecht nicht ausüben.



    Etwa 60% der Rumänen schätzen ihre finanzielle Lage als mittelmäßig ein, denn sie haben nur Geld für den täglichen Lebensunterhalt, steht in einer jüngst veröffentlichten Umfrage. Über 15% der Befragten sagen, ihr Monatsgehalt ist oft vor dem Monatsende ganz verbraucht, und das Geld reicht nicht einmal aus, um die Grundbedürfnisse des täglichen Lebens zu decken. 58% der Befragten erklärten, sie hätten genug Geld für den Lebensunterhalt, aber sie hätten schon Probleme, wenn nicht geplante, wichtige Kosten aufkommen. 18% der Rumänen sagten, sie könnten sich alles leisten und auch nicht geplante Ausgaben decken. Nur 8% der Befragten können sich alles leisten und auch etwas Geld beiseite legen. Der Mindestlohn in Rumänien gehört zu den niedrigsten in Europa – umgerechnet etwa 280 Euro im Monat.



    Die junge Bergsteigerin Alexandra Marcu, die die höchsten Vulkane der Welt erklommen hat, ist auf Vorschlag der Arbeitgeberverbände der Tourismusbranche zur Botschafterin des rumänischen Tourismus“ erklärt worden. Januar 2015 bezwang die 17-jährige Alexandra Marcu als dritte Frau weltweit den höchsten Vulkan der Welt, Ojos del Salado (6.893 Meter). Sie ist auch die jüngste europäische Bergsteigerin, die die Vulkane Pico de Orizaba in Mexiko (2011) und Elbrus im Kaukasus (2012) erklommen hat.



    In Bukarest läuft die 23. Ausgabe der internationalen Buchmesse Gaudeamus – Bücher zum Lernen“ auf vollen Touren. Auch heute können die Messebesucher in der Romexpo-Ausstellungshalle an Begegnungen mit Autoren, Buchvorstellungen, Literaturworkshops, Rundtischgesprächen und Musikonzerten teilnehmen. Wie jedes Jahr lockt die Messe mit einem reichhaltigen Angebot, mit vielen Neuigkeiten für den Besucher eines jeden Alters. Ehrengast der diesjährigen Ausgabe ist China, das mit einem beeindruckenden Stand vertreten ist. Hier werden dem Publikum tausende Bänder zum Verkauf angeboten, die von chinesischen Autoren signiert sind. Die internationale Buchmesse Gaudeamus – Bücher zum Lernen“ wird von Radio Rumänien veranstaltet; Radio Rumänien ist die einzige öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt, die eine Veranstaltung dieses Formats organisiert. Dieses Jahr stehen auf dem Programm der Buchmesse Gaudeamus mehr als 850 Veranstaltungen der Verlage und Berufsbranche. Es ist ein absoluter Rekord für die größte Messe dieser Art in Rumänien.

  • Mit dem Fahrrad über die Pyrenäen

    Mit dem Fahrrad über die Pyrenäen

    Der Radfahrer schaffte somit eine gute 1000-Kilometer-Strecke. Daraus ist auch ein Buch entstanden: “Mit dem Fahrrad über die Pyrenäen – Route des Cols des Pyrénées”. In dem 350-Seiten Band sind auch mehrere Fotoaufnahmen des Autors und eine DVD mit dem Film der Fahrradtour in dem Gebirge an der französisch-spanischen Grenze enthalten. Alin Bonța erzählte uns, wie sein sportlicher Ferienausflug zur Literatur wurde:




    “Dieses Buch entwickelte sich aus einem Reisejournal. Seitdem ich Fahrradtouren unternehme (und es sind schon fünf oder sechs Jahre), pflege ich, Reisejournale der schönsten Ausflüge zu schreiben. Diese Reisejournale waren nur für wenige Leser bestimmt, ich schickte sie per E-Mail an meine Freunde, damit sie über meine Ausflüge lesen und auch Bilder sehen können. Die Fahrrad-Tour über die Pyrenäen vom Herbst 2014 war aber so komplex und interessant, dass meine Freunde mich überredet haben, darüber ein Buch zu schreiben. Ich betrachte es doch als Reisejournal, das Buch bietet viel Information, aber es liest sich leicht, und es enthält auch viele Fotos. Es geht dabei nicht nur um Radfahren oder Sport – es ist ein Buch über Reiselust, über Fotografie, über Natur und manchmal auch übers Miteinanderleben. Wenn man im Ausland unterwegs ist und viele Menschen aus unterschiedlichen Kulturen trifft, kann man viel Nützliches lernen, was man auch zu Hause umsetzen könnte.”




    Ein Fahrradausflug im Gebirge ist die schönste Art zu reisen, weil mit dem Auto oder mit dem Motorrad man doch nicht so entspannt ist, um alles Umgebende richtig zu betrachten und zu genie‎ßen, meint Alin Bonța:



    “Wir gehen jedes Jahr auf Fahrradtour – meine Freunde und ich haben uns daran gewöhnt, in den Ferien immer Fahrradausflüge zu unternehmen. Wir waren als Zuschauer bei den gro‎ßen Fahrradrennen dabei – beim Tour de France, beim Giro dItalia. Wir fahren zum Ort des Geschehens, wir bleiben eine Woche dort, jeden Morgen radeln wir durch die Gegend und am Nachmittag schauen wir, wie die Sportler vorbeifahren. So waren wir dreimal in Italien, einmal in Frankreich, und einmal in Österreich, in Innsbruck. In Rumänien gibt es auch schöne Strecken zum Radfahren: Neben den bekannten Transfogarascher Stra‎ße, Transalpina und Trans-Rarau gibt es neulich auch in der Moldau-Gegend, in der Bukowina, eine spektakuläre Stra‎ße. Auch im Banat, in der Semenic-Gegend, findet man schöne Strecken zum Radfahren. Im Westgebirge sind die Landschaften wunderschön, aber die Stra‎ßen sind leider nicht so gut. Wir sind sehr gern mit dem Fahrrad im Gebirge unterwegs, weil der Verkehr nicht so dicht ist und wir uns entspannen können.”




    Auf ihrem Ausflug durch die Pyrenäen wurden Alin Bonța und seine Freunde auch von einem Autofahrer unterstützt, der ihre Fahrräder und ihr Gepäck bis zum Startpunkt in Barcelona transportiert hat. Über die tatsächliche Gebirgsstrecke sagte Alin Bonța:



    “Die Pyrenäen-Etappe dauerte 11 Tage. Unser Startpunkt war in der Nähe von Barcelona, am Mittelmeerstrand. 11 Tage später waren wir am Atlantischen Ozean. Wir fuhren meistens an der französischen Seite der Pyrenäen, und das aus zwei Gründen: Erstens gibt es an der französischen Seite mehr asphaltierte Stra‎ßen als an der spanischen, und zweitens führen diese Stra‎ßen über mehrere bekannte Berge, die auch bei den gro‎ßen Fahrradrennen in Frankreich oder in Spanien enthalten sind. Da wollten wir, als Radsportfans, selbstverständlich auch hin. Abgesehen davon hatten wir auch die Gelegenheit, rund herum dieser Strecke, Route de Cols des Pyrenees, wunderschöne Naturparks und Landschaften zu besichtigen, wie Site de Gavarnie, La Port de Boucharo, Col de Tourmalet, Dobis – es gibt viel zu sehen und zu erleben.”




    Es gab auch schwierige Momente während des Ausflugs, sagte Alin Bonța, zum Beispiel als seine Fahrradkette gebrochen war, und die Solidarität der Radsportler ihn rettete. Es kam auch ein starker Regen, der aber nicht besonders dramatisch war – man wurde blo‎ß pitschnass. Das sind Erfahrungen, die das Erlebnis einer Fahrradtour intensiver machen. Über seine Zukunftspläne sagte Alin Bonța:



    “Ich habe eine Idee für einen neuen Ausflug und vielleicht auch für ein neues Buch: “Auf Fahrradtour durch die Karpaten”. In den Karpaten gibt es sehr viele schöne Strecken, und ein solches Buch wäre nicht nur für die rumänischen Radsportliebhaber interessant, sondern auch als Informationsquelle für die ausländischen Gäste dienen, die Lust auf eine Fahrradtour durch Rumänien bekommen könnten. In den westeuropäischen Ländern, wie Italien, Frankreich, Spanien, Deutschland, gibt es eine lange Tradition der Fahrradtouren. Auf unserem Ausflug in den Pyrenäen haben wir viele Leute getroffen, die sagten, sie wären an einen Ausflug durch Rumänien interessiert, aber hätten kaum Informationen über die Ortschaften, die Stra‎ßeninfrastruktur und andere Details.”

  • Die Buchmesse Gaudeamus ist zu Ende gegangen

    Die Buchmesse Gaudeamus ist zu Ende gegangen

    Die 21. Auflage der Internationalen Buchmesse Gaudeamus — Das Buch zum Lernen, die jedes Jahr in Bukarest veranstaltet wird, ist am Sonntag zu Ende gegangen. Die diesjährige Auflage stellte mehrere Rekorde: fast 117.000 Besucher und 750 Events (Buchvorstellungen, Debatten, Konferenzen, Lesungen) in nur 5 Tagen. An der Buchmesse beteiligten sich mehr als 320 rumänische und ausländische Verlage, Druckereien, Lehranstalten und Kulturinstitute. Ehrengast der Gaudeamus-Buchmesse 2014 war die Russische Föderation, die mehr als 30 Events im Rahmen der Buchmesse und an anderen Bukarester Standorten veranstaltete.



    17 Schriftsteller, Literaturkritiker, Verleger und Journalisten stellten ihre neuesten Werke vor, sie gaben Autogramme und beteiligten sich an Rundtischgesprächen. Am letzten Messetag wurden die Gaudeamus-Trophäen verliehen. Der Publikumsliebling war auch dieses Jahr der Verlag Humanitas. Das beliebteste Buch war der Band Pas cu pas” Schritt für Schritt”, die Autobiographie des gewählten Staatspräsidenten Rumäniens, Klaus Iohannis. Von diesem Buch wurden auf der Messe mehr als 8.000 Exemplare verkauft. Der Übersetzungspreis Antoaneta Ralian” ging an Virgil Stanciu für seine Übertragung des Buches Beloved” von Toni Morisson aus dem Englischen ins Rumänische und an Letitia Ilea für die Übertragung des Gedichtebandes Melci aborigeni” Indigene Schnecken” von Ioan Pintea aus dem Rumänischen ins Französische.



    Die 90-jährige Literaturübersetzerin Antoaneta Ralian erhielt einen Exzellenzpreis anlä‎ßlich der 120. Literaturübersetzung in ihrer Karriere: Es handelt sich um eine neue Übersetzung des Romans The Portrait of Dorian Gray” von Oscar Wilde. Antoaneta Ralian:



    Ich bin sehr glücklich über diesen Preis, er ist eine wunderbare Krönung meiner 60-jährigen Karriere als Literaturübersetzerin. Können Sie sich vorstellen, was diese 60 Jahre bedeuten? Das ist meine gesamte Jugend, die ich den Literaturübersetzungen gewidmet habe — aber das ist auch meine Leidenschaft. Der heutige Preis ist, wie gesagt, eine wunderbare Krönung dieser 60 Jahre, aber das bedeutet keineswegs, dass ich Schluss mache. Ich sage nicht Punkt”, sondern Punkt. Neuer Absatz.”



    Der zweite Exzellenzpreis ging an den rumänischen Verlag Trei, für sein erfolgreiches Programm mit Veröffentlichungen in den Bereichen Psychologie und Psychanalyse. Das Dauerprojekt der Buchmesse Gaudeamus Bücher kehren wieder nach Hause” war auch dieses Jahr ein Erfolg. Durch Schenkungen von Besuchern und Messeausstellern wurden mehr als 2.500 Bücher gesammelt, die an öffentliche Büchereien in die benachbarte, mehrheitlich rumänischsprachige Republik Moldau geschickt werden.