Tag: Buchmesse

  • 22. Buchmesse Gaudeamus zu Ende gegangen

    22. Buchmesse Gaudeamus zu Ende gegangen

    Gaudeamus gilt als die einzige Buchmesse weltweit, die von einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt, Radio Rumänien, organisiert wird. Die diesjährige Veranstaltung lockte über 125.000 Besucher an, um 8.000 mehr als im Vorjahr. Rund 3,2 Millionen Euro haben die Verlage auf der diesjährigen Buchmesse mit Buchverkäufen erwirtschaftet. Mit zahlreichen neuen Titeln und 700 Events lockte auch dieses Jahr die Buchmesse, die unter dem Motto: die meistgelesene Buchmesse und das meistgehörte Radio stand, die rumänischen Literaturliebhaber.



    Intendant der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt Ovidiu Miculescu dazu: Radio Rumänien ist der stärkste Förderer, wenn ich das sagen darf, der rumänischen Gegenwartsliteratur, Lyrik, Geschichtsbücher, der rumänischen Bücher generell. Ich möchte erwähnen, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk der einzige Medienanbieter weltweit ist, der eine Kulturveranstaltung diesen Ausmaßes finanziert und organisiert. Ehrengast war dieses Jahr die Gruppe der französischsprachigen Botschaften, Delegationen und Anstalten.



    Am letzten Tag der Buchmesse wurden die diesjährigen Gaudeamus-Preise anhand der Stimme des Publikums verliehen. Humanitas führt auch dieses Jahr die Rangliste der beliebtesten Verlage beim rumänischen Publikum an, gefolgt von Rao und Nemira. Laut der Stimme des Publikums, galt The Lost Bible von Igor Bergler als das beliebteste Buch auf der diesjärigen Buchmesse.Die Medienpreise gingen dieses Jahr an die Tageszeitung Adevărul, den TV-Sender Pro TV, den Radiosender Gold FM sowie die nationale Nachrichtenagentur Agerpres. Mit dem Antoaneta Ralian-Preis für die beste Buchübersetzung vom Rumänischen in eine Fremdsprache und von einer Fremdsprache ins Rumänische wurden Ruxandra Cesereanu bzw George Volceanov geehrt. Mit einem Förderpreis für herausragende Arbeit zeichnete der öfentlich-rechtliche Rundfunk den Verlag Cartier aus.



    Geehrt wurde somit die Hingabe, mit der der Verlag, zusammen mit anderen Verlagen aus Bessarabien die Fahne des rumänischen und moldauischen Buchmarktes hochhält. Mit dem Sonderpreis im Bildungsbereich wurde die Bukarester Universität für Wirtschaftsstudien (ASE) geehrt. Das Projekt Die Bücher kehren wieder nach Hause erfreute sich auch dieses Jahr eines großen Erfolgs. Die 5.000 Titel, die durch großzügige Bücherspenden der Besucher und Aussteller gesammelt wurden, sollen demnächst den öffentlichen Bibliotheken im mittelrumänischen Rupea (Reps), Landkreis Braşov(centru) und der Ortschaft Scoreiu, im mittelrumänischen Landkreis Sibiu (Hermannstadt) gespendet werden. Das Projekt wurde im Jahr 2010 angestoßen und seither wurden 140.000 Bücher auf der Buchmesse Gaudeamus gesammelt, die an 340 Bibliotheken im Land gespendet wurden.




  • Rumänien als Schwerpunktland bei der Buchmesse Istanbul

    Rumänien als Schwerpunktland bei der Buchmesse Istanbul

    Gabriela Adameşteanu, Matei Vişniec, Dan Lungu, Octavian Soviany, Carmen Muşat, Daniel Cristea-Enache, Florin Bican, Lucian Dan Teodorovici, Radu Vancu, Vasile Ernu und Alexandru Matei sind einige der Schriftsteller, die ihre Literatur bei der Internationalen Buchmesse in Istanbul vorgestellt und auf Fragen des Publikums am Stand Rumäniens geantwortet haben. Während der Internationalen Buchmesse in Istanbul fanden auch Rundtischgespräche statt und es wurden die türkischen Versionen der Bände Die rote Babuschka“ von Dan Lungu (im Bence Kitap Verlag) und Ein dunkles Fenster“ von Florin Irimia (Aylak Adam Verlag) vorgestellt, es wurden Treffen zwischen rumänischen und türkischen Kulturvertretern sowie Kinderveranstaltungen sowohl beim nationalen Stand als auch beim Rumänischen Kulturinstitut in Istanbul veranstaltet.



    Im Üsküdar Tekel Stage Theater und beim Französischen Gymnasium Sainte-Pulchérie in Istanbul wurden in Anwesenheit des Autors zwei Stücke von Matei Vişniec aufgeführt: Die Tschechow-Maschine“ und Das Wort Fortschritt klingt unheimlich falsch, wenn meine Mutter es ausspricht“. Eines der Rundtischgespräche, das für gro‎ßes Interesse gesorgt hat, trug den Namen Kinderliteratur, eine ernste Sache“ und hatte Oana Ispir vom Zeichnerclub und die Schriftsteller Florin Bican und Vasile Ernu zu Gast. Gefragt, was ihn dazu veranlasst hat, sich der Kinderliteratur zuzuwenden, sagte Vasile Ernu, dass er schon immer ein gro‎ßer Fan von Kinderbücher gewesen ist. Seiner Meinung nach gibt es einen entscheidenden Moment in der Kindheit — die Begegnung mit Büchern.



    Ich habe begonnen, mich mit diesem Phänomen auseinander zu setzen, denn mich hat es interessiert; ich wollte verstehen, warum das Kinderbuch so wichtig ist. Ich muss zugeben, dass ich sehr böse auf die 1990er Jahre war, denn man hat eine Illusion der Öffnung geschaffen. Auf einen genaueren Blick war das eher eine Schlie‎ßung; in dem Sinne, dass alle in Rumänien angebotenen Kinderbücher Übersetzungen waren. Wir hatten den Eindruck, dass uns eine Vielfalt angeboten wurde, doch es handelte sich nur um einen imaginären Darsteller, der Disney Art. Ich möchte nicht sagen, dass ich etwas gegen Disney-Geschichten habe, ich bin auch mit solchen Geschichten aufgewachsen, aber es ist nur eine Variante von vielen. Zu dieser Zeit schien mir am schlimmsten, dass die Kinderbücher, die von rumänischen Schriftstellern geschrieben und von rumänischen Zeichnern illustriert wurden, fast vollständig verschwunden waren. Ich denke, dass es sehr wichtig ist, unsere eigenen Geschichten zu erzählen, so dass es die Kinder verstehen, wir müssen mit ihnen unsere Meinungen, unsere Sorgen teilen.“




    Eine andere Frage, die die Journalistin Carmen Muşat den Gesprächsteilnehmern gestellt hat, war, ob man eine Hierarchie zwischen Bild und Text festlegen kann. Inwieweit ruft der Text nach der Illustration und umgekehrt? Kurz gefasst: Was kam zuerst — der Text oder das Bild? Der Schriftsteller und Übersetzer Florin Bican glaubt, dass es zweifellos der Text ist, aber dass es nicht so bleiben darf. Um die Kommunikation zwischen Schriftstellern und Zeichnern zu fördern, schlug er allen eine Zusammenarbeit vor. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit trägt den Namen die Buchküche von Texten und Bildern. Gezeichnete Kindergeschichten“. Der Band erschien beim Verlag Pro. Es handelt sich um ein Manifestbuch — der Beweis, dass es frische Ressourcen gibt, sowohl im Bereich der rumänischen Originaltexte für Kinder als auch der qualitativen Buchillustrationen. Nach dem Vakuum, das nach dem Verschwinden der rumänischen Kinderbücher der 1980er entstand, bewies die Buchküche, dass man die Verbindung zu einer scheinbar verschwundenen Tradition wieder aufnehmen kann. Schriftsteller Florin Bican:



    Auf Vorschlag von Oana Ispir, der Gründerin des Zeichnerklubs, habe ich den Schriftstellern vorgeschlagen, Texte für Kinder zu schreiben, die die Zeichner mit ihrem Talent und ihrer Einfallskraft begleiten können. Ich kann behaupten, dass es eine erfreuliche Zusammenarbeit war. Für die Zeichner war es eine Freude, die Texte der Schriftsteller zu illustrieren. Die Buchautoren waren sehr entzückt, zu sehen, was für Bilder aus ihren Texten entstanden sind. Von den Schriftstellern, die dieses Jahr an der Internationalen Buchmesse teilgenommen haben, finden wir in diesem Band drei als Autoren von Kinderbüchern wieder: Vasile Ernu, Doina Ruşti und mich selbst, Florin Bican. Der Hintergrundgedanke dieses Buches war, die Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass es in Rumänien sowohl Verleger als auch Zeichner für Kinderbücher gibt.“




    Vasile Ernu wurde gefragt, ob die Kinderliteratur einen unterschiedlichen Ansatz den Empfängern gegenüber voraussetzt.



    In der Tat, wenn man Literaturschriftsteller ist und man für Kinder zu schreiben beginnt, stellt man fest, dass die Dinge komplizierter werden. Denn ich habe rechtzeitig begriffen, dass es sehr einfach ist, die Erwachsenen zu belügen, die Kinder jedoch nicht. Wenn man ein aufregendes Buch für Kinder schreibt, ist das schon etwas! Denn ein Kind muss man überraschen, ein Kind kann nicht belogen werden, es kann nicht in die Irre geführt werden, so wie wir. Ein Kinderbuch ist ein Ganzes. Das Kind macht keinen Unterschied zwischen Text und Bild. Nur wir Erwachsene unterscheiden. Deshalb scheint mir der Begriff Zeichner nicht sehr angemessen, wenn wir über Kinderbücher sprechen. Sowohl der Schriftsteller als auch der Zeichner sind Autoren.




    Das Programm Rumäniens als Ehrengast der Internationalen Buchmesse Istanbul wurde von dem Rumänischen Kulturministerium in Zusammenarbeit mit dem Rumänischen Kulturinstitut Dimitrie Cantemir“ in Istanbul gestaltet.

  • Buchmesse Gaudeamus: Radio Rumänien lädt zu vielfachen Veranstaltungen ein

    Buchmesse Gaudeamus: Radio Rumänien lädt zu vielfachen Veranstaltungen ein

    300 Aussteller, über 700 Buchveranstaltungen, erstmalige Teilnehmer und vieles mehr erwarten von Mittwoch bis Sonntag die Literaturliebhaber in Bukarest an der 22. Auflage der Internationalen Buchmesse Gaudeamus Lehrbuch“. Es ist eines der bedeutendsten Erreignisse dieser Art in Rumänien und im Ausland. Gaudeamus ist die einzige Messe weltweit, die von einer öffentlichen Rundfunkanstalt — Radio Rumänien — veranstaltet wird. Deren Hauptziel ist die Förderung der rumänischen Kultur durch Ausstellungen, die Bücher und der Bildung gewidmet sind. Die 2015 Auflage findet unter dem Motto Die meistgelesene Buchmesse und das meistgehörte Radio“ statt.



    Der Ehrengast ist dieses Jahr die Gruppe der französischsprachigen Botschaften, Delegationen und Anstalten in Rumänien. Gastgeber ist Victor Ieronim Stoichiţă, Forscher und Professor für Kunstgeschichte, der in der Schweiz lebt. Fünf Tage lang finden Buchherausgaben, Schöpfungswerkstätten, Rundtischgespräche, Ausstellungen statt. Zu den traditionellen Projekten der Messe zählen auch dieses Jahr Die Bücher kehren nach Hause“, Olympier der Note 10“, Die GAUDEAMUS Verlosung“, Buch und Medien, die Bildungsbörse, der Kinderbuchsalon Ion Creangă“, die Schöpfungswerkstatt Gaudeamus, die Miniausstellung Verlorene Verlage, wiedergefundene Bücher“, die Ausstellung Die Schule von damals“, der Nationale Erfindungs- und Wissenschaftssalon für Jugend oder die Ausstellung Seiten aus der Geschichte des Radios“.



    Am Sonntag, dem letzten Tag des Ereignisses werden, wie jedes Jahr, die GAUDEAMUS Preise an drei der Aussteller überreicht, darunter der Preis für Das beliebteste Buch der Messe“, verliehen anhand der Stimme des Publikums, die auf einer Studie im Rahmen der Besucher basiert. Au‎ßerdem werden der Exzellenzpreis, die Preise für Übersetzung Antoaneta Ralian, der Preis für Bildung und der Preis Miss Lektüre verleihen. Der Pressepreis Mircea Sântimbreanu“, in den Abschnitten Radio, TV, Presseagenturen und Online wird den akkreditierten Journalisten verliehen, die über die Messe berichten.

  • Buchmesse „Gaudeamus. Das Buch zum Lernen“ hat ihre Pforten geöffnet

    Buchmesse „Gaudeamus. Das Buch zum Lernen“ hat ihre Pforten geöffnet

    Gaudeamus. Das Buch zum Lernen“ zählt zu den traditionsreichsten Buchmessen im rumänischen Kulturraum. Am 15. September wurde sie bereits zum 13. Mal eröffnet. Gastgeber der Veranstaltung ist dieses Jahr zum ersten Mal der Bukarester zentral gelegene Park Cişmigiu. Organisiert wird die Buchmesse vom Kulturzentrum des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Radio România. Die Leiterin des Kulturzentrums Oltea Şerban Pârâu kommt zu Wort mit Einzelheiten: Im ersten Jahr fand die Messe im Foyer des Konzertsaals des Rundfunks statt, wir haben im Laufe der Zeit auch andere Orte versucht, ebenfalls vor der Universität haben wir einmal die Buchmesse organisiert…In dieser Jahreszeit locken die milden Temperaturen und die Sonne zahlreiche Menschen, unter ihnen auch unser Zielpublikum in den Park an, es gibt Eltern mit Kindern, Lehrer denen wir die Möglichkeit anbieten, bei ihrem Spaziergang am Wochenende auch Lehrbücher zu kaufen. Wir stellen unseren Besuchern in einem einzigen Ort Lehrbücher verschiedener Verlage zur Verfügung. Die Buchmesse kommt dieses Jahr mit einem kompletten Angebot von Lehrbüchern und die Verlage locken die Besucher mit zahlreichen Preisnachlässen an.



    Die 13. Buchmesse “Gaudeamus. Das Buch zum Lernen“ bietet auch dieses Jahr den Zuschauern die Möglichkeit, beim Projekt Die Bücher kehren wieder nach Hause ihre Großzügigkeit unter Beweis zu stellen. In den letzten Jahren wurden durch die großzügigen Bücherspenden rumänischer Literaturbegeisterter rund 5.000 Titel gesammelt, die anschließend den Dorfschulen geschenkt wurden. Oltea Şerban Pârâu mit Einzelheiten zum Projekt: So viele Menschen haben alte Bücher zu Hause, die sie nicht mehr brauchen. So haben wir uns entschieden, dieses Projekt ins Leben zu rufen. Wir sind zudem dessen bewusst geworden, dass die Kinder in rumänischen Dorfschulen Bücher brauchen. In diesem Kontext treib uns der Wunsch, diesen Kindern zu helfen. Die Kinder auf dem Dorf brauchen Bücher, selbst wenn sie alt sind.



    Es handelt sich um ein Dauerprojekt, das sowohl bei der Internationalen Buchmesse Gaudeamus, als auch im Rahmen der Gaudeamus-Karawane, die durch zahlreiche Großstädte Rumäniens wanderte und auch bei der Buchmesse Gaudeamus sehr erfolgreich war. Auch bei der Buchmesse Gaudeamus. Das Buch zum Lernen“ hat es sehr gut funktioniert. Was sieht das Projekt vor? Jeder Besucher, der alte Bücher zu Hause hat und sie gegen neue Bücher auswechseln möchte oder sei es dass er sie einfach nicht mehr braucht und ist davon überzeugt, dass sie jemand bräuchte, kann er sie hier zur Messe bringen wo sie gesammelt werden. Am letzten Tag der Buchmesse werden sie der Bibliothek eines bestimmten Dorfes geschenkt.



    Selbst wenn heutzutage die Meinung weit verbreitet ist, dass es immer weniger gelesen wird dass der Buchmarkt einen senkenden Trend verzeichnet, ist im Zeitraum 2012 – 2014 die Gesamtzahl der Besucher bei allen Gaudeamus-Messen deutlich gestiegen. Oltea Şerban Pârâu kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten: Vor drei Jahren lag die Zahl der Besucher bei 175.000, während 2014 bei 212.000. Dieser positive Trend soll nach unseren Einschätzungen beibehalten werden, die ersten vier Messen dieses Jahres zählten um 5 oder 6.000 mehr Besucher als im Vorjahr. Die Zahl der Kulturveranstaltungen die die Messen begleiten ist auch deutlich gestiegen, so ist auch unsere Präsenz in den Medien stärker geworden. Die Buchmesse “Gaudeamus. Das Buch zum Lernen“ findet dieses Jahr im Zeitraum 16. – 27. September statt.

  • BOOKFEST 2015: Tee trinken und Bücher lesen

    BOOKFEST 2015: Tee trinken und Bücher lesen

    Für diejenigen, die sich gerne zwischen den Zeilen verlieren, Geschichten verschlingen oder schlicht gerne lesen, war Bukarest am vergangenen Wochenende ein besonders interessanter Ort. Vom 20. bis zum 24. Mai fand auf dem Messegelände ROMEXPO die Buchmesse Bookfest“ statt. Sophie Anfang hat sie für uns besucht.



    Hohe Bücherstapel, Cover in allen Formen und Farben, Leseecken, Neuerscheinungen und Klassiker. Auf der Messe Romexpo konnten die Besucher am Wochenende richtig ihrer Leselaune frönen. 200 Verlage mit rund einer Million Bücher haben sich in vier Pavillons dem Bukarester Publikum präsentiert. Zehn Jahre ist das so genannte Bookfest inzwischen alt. Von einem nationalen Markt für Bücher hat es sich zu einer Messe mit europaweitem Renommee gemausert. Gastländer wie Spanien, Ungarn und in diesem Jahr Tschechien verleihen dem Bookfest ein internationales Flair. Trotz dieses Erfolgs gibt sich der Vorsitzende des Verlegerverbandes, Grigore Arsene, bescheiden:



    Wir haben versucht, eine Messe ohne gro‎ßes Tam-Tam zu machen, was die finanziellen Mittel betrifft. Wir haben immer darauf geachtet, dass auch im nächsten Jahr eine neue Ausgabe der Messe stattfinden kann. Die Kultusminister, egal, welcher Couleur, haben der Messe immer geholfen. Und deshalb können wir dem Publikum diese Messe auch mit freiem Eintritt anbieten.“




    Wie wichtig Buchmessen für das kulturelle Leben sind, unterstrich auch Rumäniens Kulturminister Ioan Vulpescu bei der Eröffnung des Bookfest:



    Buchmessen haben einen symbolischen Wert, weil sie die Wichtigkeit der Lektüre ins Bewusstsein rufen. Letztes Jahr habe ich im Kabinett vorgeschlagen, die Mehrwertsteuer von neun auf fünf Prozent zu senken. Es wäre der geringste Steuersatz auf Bücher in Europa. Ich habe die Unterstützung des Premierministers und Finanzministers. Ich glaube daran, dass das geschehen wird.“




    Die Rumänen zum Lesen anzuregen, ist keine schlechte Idee. 39 Prozent der Rumänen haben im letzten Jahr überhaupt nicht gelesen. So steht es zumindest in einer kürzlich veröffentlichten Studie des Kulturministeriums. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern sei der Markt hierzulande klein, hei‎ßt es von Verlagen.



    Mit Lesungen, 100 Neuerscheinungen und Diskussionen hat das Bookfest versucht, in dieser Hinsicht ein neues Kapitel aufzuschlagen. Prominente Autoren wie Lucian Boia stellten ihr neustes Werk vor, Rumäniens Präsident Klaus Iohannis präsentierte seine Autobiografie Pas cu pas“, zu deutsch Schritt für Schritt“. Aber auch deutsche Klassiker wie Thomas Mann oder der jüdische Dichter Paul Celan wurden beworben. So nachgefragt wie Literatur aus anderen Ländern ist sie jedoch noch nicht, sagt Ioana Iancu vom Humanitas-Verlag:



    Deutsche Literatur wird gerne gelesen. Sie wird nachgefragt. Jedoch nicht in demselben Ma‎ße, wie sie schön ist.“




    Ebenfalls sehr präsent auf der Buchmesse: Teestände. Tee trinken und Bücher lesen, das gehe gut zusammen, sagten die Teestandbesitzer. Gar keine Rolle spielten hingegen E-Books oder E-Reader für Bücher. Das sei vor allem in angelsächsischen oder westeuropäischen Ländern ein Thema, sagt Verlagssprecherin Iancu:



    Natürlich beginnt der E-Book-Markt auch hier in Rumänien zu wachsen. Ich kann noch nicht abschätzen, wie gro‎ß er wird. Es ist klar, dass der typische Buchkäufer heutzutage noch das gedruckte Buch liebt. Er liebt den Geruch, er mag es, die Seiten umzublättern und sich Notizen zu machen. Die neuen Generationen werden andere Lesegewohnheiten haben, aber ich glaube, dass wir uns keine Sorgen machen müssen. In dieser Welt ist Platz für alle.“



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  • Nachrichten 20.05.2015

    Nachrichten 20.05.2015

    BUKAREST: Die Abgeordnetenkammer hat am Mittwoch das Gesetz zur Privatinsolvenz angenommen. Davon betroffen sind natürliche Personen mit ständigem Wohnsitz in Rumänien sowie ihr Eigentum und die im Land bezogenen Einkommen. Mit dem Gesetz soll gutgläubigen Schuldnern unter die Arme gegriffen werden, die ihre Schulden nicht begleichen können. Anstatt der Zwangsversteigerung von Gütern und der Zwangsvollstreckung hat mit der neuen Rechtsnorm eine Umschuldung auf einen Zeitraum von fünf Jahren Vorrang. Ebenfalls am Mittwoch lehnte die Abgeordnetenkammer den Antrag des Präsidenten Klaus Iohannis auf eine Überarbeitung des Entwurfs zum neuen Forstgesetz ab. Damit wurde das Forstgesetz in seiner ursprünglichen Fassung verabschiedet. Nach Ansicht des Staatschefs könnten die neuen Regelungen in dieser Form die Tätigkeit der Unternehmen einschränken und diskriminierendes Verhalten zulassen.





    BUKAREST: Präsident Klaus Iohannis hat am Mittwoch die Amtseinführung der neuen Ministerin für Regionale Entwicklung und Verwaltung, Sevil Shhaideh, per Dekret bestätigt. Sie war für von der regierenden Sozialdemokratischen Partei für das Amt vorgeschlagen worden. Der frühere Leiter des Geschäftsbereichs Liviu Dragnea trat am 15. Mai zurück, nachdem er in einem Strafverfahren wegen Wahlbetrugs während des Referendums über die Amtsenthebung von Ex-Präsident Traian Basescu 2012 zu einer einjährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden war.



    BUKAREST: In der rumänischen Hauptstadt Bukarest hat am Mittwoch die 10. Auflage der Internationalen Buchmese Bookfest begonnen. Fünf Tage lang werden 200 Verlage dem interessierten Publikum mehr als eine Million Bände anbieten — darunter sind etwa 4.000 neue Titel. Die Messebesucher haben die Gelegenheit, an über 300 Veranstaltungen und Events teilzunehmen — Buchvorstellungen, Debatten, Rundtischgespräche, Filmvorführungen und interaktive Aktionen. Ehrengast der Buchmesse Bookfest 2015 ist die Tschechische Republik. Mit diesem Anlass werden zahlreiche Events veranstaltet, die die tschechische Literatur fördern und das Interesse des rumänischen Publikums für die klassischen und gegenwärtigen Autoren Tschechiens erhöhen sollten.



    BUKAREST: Eine Mission des IWF und der Europäischen Kommission hält sich seit Dienstag in Bukarest auf. Eine Woche lang soll die Delegation der internationalen Kreditgeber Rumäniens Gespräche mit den Bukarestern Behörden führen. Im Mittelpunkt der Gespräche dürften der neue Entwurf des Steuergesetzes und der aktuelle Stand der Umsetzung der mit dem IWF und der Europäischen Kommission vereinbarten Ma‎ßnahmen stehen. Eugen Teodorovici, rumänischer Finanzminister, hat erklärt, er wünsche sich eine erfolgreiche Finalisierung des Abkommens so dass man weiter einen Beschluss hinsichtlich der Fortsetzung der Partnerschaft mit dem IWF treffen soll. Die aktuelle vorbeugende Kreditlinie läuft im Herbst ab und stellt das dritte Darlehen dar, das Rumänien seit Beginn der Wirtschaftskrise 2009 beatragt hat. Das Abkommen wurde September 2013 unterzeichnet. Der IWF stellte dabei etwa 2 Milliarden Euro bereit, die Rumänien nur im Notfall abrufen sollte.

  • Nachrichten 19.05.2015

    Nachrichten 19.05.2015

    BRÜSSEL: Im Kampf gegen Schleuserkriminalität haben die Au‎ßenminister der Europäischen Union ein mehrstufiges Konzept beschlossen. In einem ersten Schritt sollen Satelliten und Drohnen ab Juni die Menschenschmuggler auskundschaften. Danach will die EU Schleuser-Schiffe auf hoher See durchsuchen, beschlagnahmen und zerstören. Schlie‎ßlich könnte es Militäreinsätze in Libyen geben. Von dort aus operieren die meisten Schlepperbanden, die Flüchtlinge übers Mittelmeer nach Europa bringen. Der deutsche Bundesau‎ßenminister Frank-Walter Steinmeier erklärte, man wisse, dass die Mission das Flüchtlingsproblem nicht beseitige. Die EU müsse sich jedoch mit der Schleuserkriminalität auseinandersetzen.



    BUKAREST: Ein Krisenstab des Au‎ßenministeriums setzt sich zurzeit mit aktuellen Informationen über den im April in Burkina Faso entführten Rumänen auseinander. Auch die Audio-Botschaft der Dschihadistengruppe Al Murabitun”, die sich zu der Entführung bekannt hatte, wird untersucht. In einer bislang noch nicht als authentisch bestätigten Aufzeichnung fordert der neue Anführer der Gruppe die rumänische Regierung auf, den Verhandlungen über die Befreiung der Geisel Aufmerksamkeit zu schenken”. Die Videobotschaft war vor fünf Tagen einer Nachrichtenagentur in Mauretanien zugeschickt worden. Ferner verkündete der in den Bildern erscheinende Terrorkämpfer die Angliederung der Al Murabitun-Miliz” an den Islamischen Staat. Der verschleppte Rumäne war für die Sicherheit einer Manganmine in Burkina Faso verantwortlich. Laut Angaben aus dem Au‎ßenministerium in Bukarest habe der Krisenstab ununterbrochen Kontakt zu den Sicherheitskräften in Burkina Faso, die ein beachtliches Truppenkontingent in der Region für die Identifizierung der Täter eingesetzt hätten. Rumäniens Au‎ßenminister Bogdan Aurescu musste zu einem dringenden Treffen mit seinen europäischen Amtskollegen nach Brüssel reisen.



    BUDAPEST: In einem Reisebus mit sieben rumänischen Staatsbürgern an Bord ist am Samstag in Ungarn ein improvisierter Sprengsatz entdeckt worden. Die Rumänen setzten ihre Reise fort, nachdem ungarische Bomben-Entschärfer den Sprengsatz entfernt hatten, hei‎ßt es in einer Mitteilung des Au‎ßenministeriums. Der Reisebus war in Bulgarien zugelassen und verkehrte zwischen Prag und Warna in Südbulgarien. Der an einem Benzinkanister angebundene Sprengsatz wurde im Kofferraum entdeckt. Eine Untersuchung zu dem Zwischenfall wurde bereits eingeleitet. Zu den Verdächtigen gehört eine Person, die in Prag eingestiegen war und in Budapest unerwartet ausstieg. Ein Terroranschlag könne nicht ausgeschlossen werden, hie‎ß es.



    BUKAREST: Eine Mission des IWF und der Europäischen Kommission ist am Dienstag in Bukarest eingetroffen. Eine Woche lang soll die Delegation der internationalen Kreditgeber Rumäniens Gespräche mit den Bukarestern Behörden führen. Im Mittelpunkt der Gespräche dürften der neue Entwurf des Steuergesetzes und der aktuelle Stand der Umsetzung der mit dem IWF und der Europäischen Kommission vereinbarten Ma‎ßnahmen stehen. Die aktuelle vorbeugende Kreditlinie läuft im Herbst ab und stellt das dritte Darlehen dar, das Rumänien seit Beginn der Wirtschaftskrise 2009 beatragt hat. Das Abkommen wurde September 2013 unterzeichnet. Der IWF stellte dabei etwa 2 Milliarden Euro bereit, die Rumänien nur im Notfall abrufen sollte.



    BUKAREST: Der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, hat am Dienstag das Dekret zur Ernennung von Daniel Horodniceanu zum Chefermittler der Direktion zur Bekämpfung des Organisierten Verbrechens und Terrorismus (DIICOT) für eine Zeit von 3 Jahren unterzeichnet . Horodniceanu wurde am 9. April für dieses Amt vorgeschlagen, nachdem die vorige DIICOT-Chefermittlerin Alina Bica in einem Korruptionsverfahren verhaftet worden war.



    BUKAREST: In der rumänischen Hauptstadt Bukarest beginnt am Mittwoch die 10. Auflage der Internationalen Buchmese Bookfest. Fünf Tage lang werden 200 Verlage dem literaturinteressierten Publikum mehr als eine Million Bände anbieten — davon sind etwa 4.000 neue Titel. Die Messebesucher haben die Gelegenheit, an über 300 Veranstaltungen und Events teilzunehmen — Buchvorstellungen, Debatten, Rundtischgespräche, Filmvorführungen und interaktive Aktionen. Ehrengast der Buchmesse Bookfest 2015 ist die Tschechische Republik. Mit diesem Anla‎ß werden zahlreiche Events veranstaltet, die die tschechische Literatur fördern und das Interesse des rumänischen Publikums für die klassischen und gegenwärtigen Autoren Tschechiens erhöhen sollten.

  • Rumänien auf der 27. Internationalen Buchmesse in Jerusalem

    Rumänien auf der 27. Internationalen Buchmesse in Jerusalem

    Der rumänische Stand bei der 27. Buchmesse in Jerusalem wurde vom Bukarester Kulturministerium organisiert. Die Verlage Cartea Românească, Casa Radio, Corint, Curtea Veche, Gama, Hasefer, Humanitas, Max Blecher, der Verlag der Literaturmuseen, der Verlag des Rumänischen Kulturinstituts sowie der Verlag des Nationalen Instituts für Holocaustforschung in Rumänien Elie Wiesel“ haben ihre neuesten Titel auf der Internationalen Buchmesse in Jerusalem vorgestellt. Die Buchmesse bot auch dieses Jahr eine Plattform sowohl zur Präsentation israelischer Literatur für ein internationales Publikum als auch zur Vorstellung zeitgenössischer internationaler Literatur für die israelische Öffentlichkeit und nicht zuletzt eine wertvolle Plattform zum künstlerischen Ideenaustausch an.



    Kulturberaterin im Kulturministerium Luminiţa Corneanu sagte über die rumänische Präsenz auf der diesjährigen Jerusalemer Buchmesse:



    Einer der Gäste des Rumänischen Kulturinstituts war der Schriftsteller Bogdan Hrib, der im Rahmen einer der Kriminalliteratur gewidmeten Sektion ein Gespräch mit einem der berühmtesten Autoren dieses Genres, Dror A. Mishani führte. Gleicherma‎ßen würde ich die vom Kulturministerium organisierte Veranstaltung empfehlen, die den Pogrom von 1941 in Jassy in die Aufmerksamkeit bringt. Der rumänische Schriftsteller Cătălin Mihuleac, Autor des Romans »America de peste pogrom« konfrontierte das Publikum der Jerusalemer Buchmesse mit dem Todeszug, der 1941 im Anschluss an den Beginn des Deutsch-Sowjetischen Krieges im nordostrumänischen Iaşi stattfand, einem bis vor kurzem in der rumänischen Öffentlichkeit verschwiegenen Thema. Im Anschluss an die Veranstaltung haben wir ein erschütterndes Album präsentiert, das dem Iaşi-Pogrom gewidmet ist und vom Elie-Wiesel-Institut in Zusammenarbeit mit dem Verlag »Curtea Veche« herausgegeben wurde. Im Album des Historikers Radu Ioanid dokumentieren Bilder und Texte eine der dunklen Seiten der rumänischen Geschichte. Die Zeichnerin Dafna Schoenwald, Illustratorin eines eher ungewöhnlichen Kinderbuches mit dem Titel »Bunica fetiţă şi povestea ei« (»Das Gro‎ßmutter-Mädchen und ihre Geschichte«) war zudem Gast des Rumänischen Kulturministeriums auf der Jerusalemer Buchmesse. Autorin des Gedichtbandes für Kinder ist die Holocaust-Überlebende Suzana Raweh.“




    Gespräche über die Bücher 100 ins Rumänische übersetzte Dichter“ und Die Geschichte der Juden in Rumänien“ von Teşu Solomovici sowie die Buchvorstellung Die Geschichte des israelischen Wirtschaftswunders“, die im Verlag Hasefer erschienen ist, sind andere Veranstaltungen, die auf der Jerusalemer Buchmesse ein zahlreiches Publikum am rumänischen Stand anlockten. Unsere Gesprächspartnerin Luminiţa Corneanu dazu:



    Wir haben uns über die Präsenz von Carmen Gavrilă sehr gefreut. Die Journalistin führte ein Gespräch mit der israelischen Schriftstellerin rumänischer Herkunft Shani Boianjiu. Shani Boianjiu ist die Autorin des in den USA veröffentlichten Buches »Oamenii eternităţii nu se tem niciodată« (»Die Leute der Ewigkeit fürchten sich nie«). Das ins Rumänische übersetzte Buch erzählt die Erfahrung der Autorin in der israelischen Armee und kann als Bildungsroman betrachtet werden. Der Roman wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und fand in den USA einen gro‎ßen Anklang.“




    Die Internationale Buchmesse in Jerusalem fand zum ersten Mal im Jahr 1963 statt. Die Veranstaltung findet jedes zweite Jahr statt und lockt Tausende Besucher an.

  • Rumänische Belletristik: Bestseller 2014

    Rumänische Belletristik: Bestseller 2014

    Die Gedichtbände von Adela Greceanu und Bogdan-Alexandru Stănescu Şi cuvintele sunt o provincie“ (Die Wörter sind auch eine Provinz“) und AnaBASis“, die am Ende vorigen Jahres in den Verlagen Polirom bzw. Cartea Românească veröffentlicht wurden, zählen zu den Titeln, die auf der Buchmesse Gaudeamus 2014 die grö‎ßten Verkaufszahlen verzeichneten.



    Der erzählerische Aufbau entsteht um Situationen, Figuren und Ideen, die eine Welt skizzieren. Die Wörter sind auch eine Provinz“ ist ein Gedichtband über Einsamkeit, über Abseitsstehen, aber auch über Weiblichkeit, Sprache, ihre Grenzen und Hilfslosigkeit.“ Das ist ein Teil des auf dem Rückdeckel stehenden Klappentextes, verfasst von der Autorin Adela Greceanu über den Band Die Wörter sind auch eine Provinz“. Das Buch wurde auf der Buchmesse Gaudeamus 2014 vorgestellt.



    Die Schriftstellerin Nora Iuga und der Kulturjournalist Ovidiu Şimonca vertreten unterschiedliche Ansichten über das Thema, das im Mittelpunkt des Bandes steht. Nora Iuga ist der Meinung, dass das neue Buch von Adela Greceanu von der Einsamkeit handelt, während Ovidiu Şimonca für das Gegenteil plädiert. Adela Greceanu erläutert:



    Ich glaube, dass es dabei um ein Buch über Einsamkeit geht und gleicherma‎ßen nicht. Es gibt eine weibliche Hauptfigur, die die Einsamkeit verkörpert. Sie ist immer allein und alles, was sie tut, ist, aus dem Fenster zu schauen, zu beobachten und jeden Abend mit einem Bus zu fahren. Das Buch handelt gleicherma‎ßen nicht über Einsamkeit und das lässt sich leicht am Frontdeckel erkennen. Auf dem Frontdeckel des Buches steht die Hauptfigur vom hinten betrachtet. Im ersten Text sagt diese Figur: ‚Die Provinzbewohnerin, die ich bin, sieht all diese Sachen / es gibt aber niemanden da, um sie von hinten zu betrachten / wie sie da mit ihrem unbewegten Frauen- oder Mädchenrücken steht.‘ Diese Verse werden genau auf dem Frontdeckel illustriert. Als ich entschied, sie, die Hauptfigur Adila, auch auf dem Frontdeckel des Buches so nachbilden zu lassen, habe ich ihr eigentlich widersprochen, ihr, der einsamen Figur dieses Gedichtbandes. Die Leser sehen sie zuerst als einsame Frau, wie sie mit ihrem Frauen- oder Mädchenrücken und mit ihrer Pferdeschwanzfrisur aus dem Fenster schaut. Das klingt sehr einfach, sogar banal, aber die Gedichte helfen uns dabei, die Einsamkeit zu vertreiben.




    Vielmehr versuche sie durch ihre Lyrik, die Beziehungen zur Welt und das Verhältnis zu sich selbst zu verwalten. Dadurch fange sie immer neu an, sagt Adela Greceanu:



    Meiner Meinung nach haben wir durch Literatur und insbesondere durch Gedichte die Chance, unsere Einsamkeit zu überwinden. Wir haben nicht nur das Glück, nicht mehr allein zu sein, sondern auch an der Einsamkeit anderer teilzunehmen. Das ist nur eine der Möglichkeiten, jemandem beiseite zu stehen. Ich habe zahlreiche Meldungen sowohl von Bekannten bekommen, als auch von Menschen, die ich nicht kenne und die mein Buch berührt hat. Das hat mich sehr beeindruckt und ich fühlte, dass mein Buch mit Enthusiasmus erwartet wurde. Ich hatte daraus auf manchen Literaturfestivals vorgelesen und konnte merken, dass es beim Publikum gut ankam.“




    Bogdan-Alexandru Stănescu wurde auf der fünften Gala der Jungen Schriftsteller mit dem Preis Der junge Schriftsteller des Jahres 2014“ geehrt. Laut der Jury habe er in unterschiedlichen Genres geschrieben und in jedem davon ein au‎ßerordentliches Talent bewiesen“. Über seinen Gedichtband AnaBASis“ (mit 12 Illustrationen von Laurenţiu Midvichi bebildert), sagte der Autor:



    »AnaBASis« steht in enger Verbindung mit einem anderen Buch von mir: »Apoi, după batalie, ne-am tras sufletul«, (»Später, nach der Schlacht, haben wir uns ausgeruht«). Es ist eine Fortsetzung dieses Bandes, weil ich »Später, nach der Schlacht, haben wir uns ausgeruht« eigentlich als nicht abgeschlossen betrachtete. Ich habe mich beeilt, mit 33 Jahren ein Buch zu veröffentlichen. »AnaBASis« schlie‎ßt eigentlich diesen Zyklus, schlie‎ßt sogar eine Reihe von glücklichen Momenten. Glücklich ist eigentlich zu viel gesagt, ich spreche von den Bildern, die der gro‎ße Schriftsteller Nabokov als sogenannte Knoten-Bilder bezeichnete. Es handelt sich um Bilder, aus denen etwas entstehen kann, ein Roman oder kurze Prosa, insbesondere kurze Prosa oder ein Gedichtband. Um »AnaBASis« von »Später, nach der Schlacht, haben wir uns ausgeruht« zu trennen, kann ich sagen, dass der letztere das Bild der 10.000 Söldner zum Ausgangspunkt nahm, die das Perserreich, die Wüste, die Gebirge durchquerten. Diese Taten, von denen auch der griechische Schriftsteller der Antike Xenophon berichtete, als die Söldner das Meer erreichten, stellen einen der glücklichsten Momente der Weltgeschichte dar. Ich hatte den Eindruck, dass dieser Moment auch mit meinen kleinen glücklichen Momenten zu tun hatte, dass es eine Verbindung zwischen der persönlichen Geschichte des Einzelnen und der Weltgeschichte gibt. Ehrlich gesagt, bin ich ganz verwundert wenn ich gefragt werde, ‚was hast du wohl mit den Griechen und mit den Persern zu tun?‘ Ich bin weder der erste noch der letzte Dichter, der die Weltgeschichte als Ausgangspunkt seines eigenen Lebens und der eigenen Erinnerungen nimmt.“




    Die Bücher von Bogdan-Alexandru Stănescu besitzen die Gabe, einige der dauerhaftesten Vorurteile gegenüber der Welt der Literatur abzubauen. Laut einem davon kann man gro‎ßartige Literatur nicht schreiben, wenn man vorab Erfahrung in der Literaturkritik gesammelt hat. Ich glaube, dass Bogdan-Alexandru Stănescu Literaturkritik und Gedichte besser als zahlreiche Autoren schreibt, deren Namen in Literaturmagazinen erscheinen. Ich finde es wunderbar und sogar befreiend, dass die Gedichte aus dem Band »AnaBASis« von einem Dichter geschrieben sind, der die Literatur und die Geschichte der Literatur bis in die letzte Zelle hinein in sich aufnimmt“, schreibt der Literaturkritiker Cezar Gheorghe. Bogdan-Alexandru Stănescu dazu:



    Cezar legt den Finger auf die Wunde. Es gibt ein Vorurteil laut dem wer in einem bestimmten Bereich der Literatur tätig war, sich in einen anderen nicht versetzen sollte, weil seine Persönlichkeit somit als fragwürdig gelten kann. Einige von uns sind eigentlich Andersdenker, was die Literatur angeht. Wir sind der Ansicht, dass die Literatur ein Ganzes darstellt. Man schreibt über Lyrik oder Prosa in einer Zeitung, weil man lesen mag. Wer ein literarisches Werk liest und etwas dazu zu sagen hat, sollte es sagen, man soll dafür kein Literaturkritiker sein. Ich betrachte mich selbst nicht als Literaturkritiker. Ich will meine Artikel auch nicht zur Schau stellen, sondern versuche sie so zu kommentieren, wie es ehrlich wäre. Die Aufrichtigkeit spielt eine wesentliche Rolle in meiner Arbeit. Das sollte mich nicht daran hindern, Gedichte zu schreiben, weil sie einen fundamentalen Aspekt meines Daseins darstellen.“

  • Internationale Buchmesse „Gaudeamus“ in Bukarest zu Ende

    Internationale Buchmesse „Gaudeamus“ in Bukarest zu Ende

    Eine Buchmesse, die zahlreiche Rekorde gefeiert hat. So kann die 21. Internationale Buchmesse Gaudeamus — Das Buch zum Lernen“ beschrieben werden. Die vom Rumänischen Rundfunk organisierte Buchmesse stellte dieses Jahr in fünf Tagen ein paar Rekorde auf: knapp 120.000 Besucher und 750 Events. Über 320 rumänische und ausländische Verlage, Druckereien, Bildungs- und Kulturinstitutionen, Buchhandlungen haben auf der Bukarester Buchmesse Bücher aller Genres und für jeden Geschmack präsentiert. Auf dem Programm von Gaudeamus standen neben zahlreichen Buchpräsentationen auch Erörterungen, Vorträge, literarische Cafés.



    Der Ehrendirektor der Buchmesse, Vladimir Epstein, bezeichnete die Veranstaltung als eine Art Paradox“ angesichts der aktuellen Situation des Buchmarktes in Rumänien, der nach dem jüngsten Bericht des Rumänischen Verlegerverbands auf dem untersten Niveau der letzten 24 Jahre liege. Gaudeamus 2014 sei für einen guten Anteil der Aussteller ein richtiger Kassenerfolg gewesen, sagt Epstein:



    Die rumänischen Verleger sprechen derzeit von der traurigsten Lage des Buchmarktes. Die diesjährige Buchmesse bietet 750 Veranstaltungen an, daher nehme ich an, dass die rumänische Buchindustrie hingegen sehr lebendig ist. Sie stirbt nicht aus, selbst wenn sie unterfinanziert ist und nicht immer das Interesse des Publikums weckt. Unter diesen Bedingungen gelingt es dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk Radio România, eine Buchmesse gro‎ßen Ausma‎ßes zu organisieren, die europaweit Aufsehen erregt und die Verleger zu zahlreichen Veranstaltungen herausfordert.“




    Ehrengast der Gaudeamus-Buchmesse 2014 war Russland, das mehr als 30 Events im Rahmen der Buchmesse und an anderen Bukarester Standorten veranstaltete. Russische Schriftsteller, Literaturkritiker, Verleger und Journalisten stellten ihre neuesten Werke vor, sie gaben Autogramme und beteiligten sich an Rundtischgesprächen.




    Der Verlag Casa Radio präsentierte auf der diesjährigen Buchmesse die Buchserie Die Bibliothek rumänischer Gedichte“ zusammen mit dem Hörbuch Mariana Marin: Offener Brief oder Wartet nicht mehr auf mich in den frühen Morgenstunden — Gedichte im Radio (1991-2002)“, illustriert vom berühmten Graphiker Tudor Jebeleanu. Mariana Marin, eine repräsentative Dichterin der achtziger Jahre, hat viel zu früh die Szene der Lyrik verlassen, sie bleibt dennoch auch heute eine markante Figur der rumänischen Literatur. Daria Ghiu vom Verlag Casa Radio mit Einzelheiten zum Projekt:



    Es handelt sich um ein Buch mit einem beigelegten Hörbuch, das Aufnahmen enthält, die die Dichterin Mariana Marin von 1991 bis 2002 machte. 27 Gedichte, die im Radio vorgetragen wurden. Das Hörbuch enthält auch ein Interview mit Mariana Marin und ein Gedicht von Virgil Mazilescu, vorgetragen von Mariana Marin. Der Gedichtband ist mehr als ein Buch, es handelt sich auch um ein Kunstbuch, weil es die Bebilderungen des Graphikers Tudor Jebeleanu enthält. Tudor Jebeleanu ist der bildende Künstler der achtziger Jahre. Das Vorwort zum Buch verfasste der Literaturkritiker Nicolae Manolescu, und zahlreiche Texte stammen von anderen Künstlern der Achtziger, es handelt sich um wahre Geständnisse der Freunde von Mariana Marin.“




    Der Verlag Cartea Românească präsentierte auf der Bukarester Buchmesse ein neulich ins Leben gerufene Projekt, das der Verlag einem der grö‎ßten Schriftsteller der Gegenwart widmet. Es handelt sich um die Autorenserie Gheorghe Crăciun. Der Schriftsteller hatte sein Debüt mit zwei Titeln, die auf der Buchmesse Gaudeamus vorgestellt wurden: Originalurkunden/Beglaubigte Kopien“ und Die Mechanik der Flüssigkeit“. Die Umschläge der zwei Bände, die die Autorenserie Gheorghe Crăciun eröffnen, sind mit Originalzeichnungen des Autors bebildert. Die Autorenserie erschien unter Betreuung der Literaturkritikerin Carmen Muşat und der Tochter des Autors, Oana Crăciun. Carmen Muşat dazu:




    »Originalurkunden/Beglaubigte Kopien« ist der Debütband von Gheorghe Crăciun, der im Jahr 1982 erschien und seitdem nicht mehr auf den Markt gebracht wurde. Mehr als 30 Jahre ist es her, und die jungen Leser müssen die Bücher von Gheorghe Crăciun kennen. Zusammen mit diesem Band haben wir auch »Die Mechanik der Flüssigkeit« herausgebracht, weil dieses Buch eigentlich der Debütband des Autors sein musste. Chronologisch ist es sein erstes Buch, der Band wurde aber später herausgebracht. Der Autor präsentiert sich selbst dabei und ich würde den Band eher als Dichtkunst bezeichnen, in der die Grenzen zwischen Geschichte, Essay und Tagebuch verschmelzen. Der Autor zeigt sich selbst aus diesen Perspektiven und der Band wird von zwei weiteren wesentlichen Dimensionen seiner Kunst ergänzt: Fotografie und Zeichnung.“




    Das populärste Buch auf der diesjährigen Buchmesse Gaudeamus war der Band Pas cu pas“ (Schritt für Schritt“), die Autobiographie des gewählten Staatspräsidenten Rumäniens, Klaus Iohannis. Von diesem Buch wurden auf der Messe mehr als 8.000 Exemplare verkauft.



    Der Übersetzungspreis Antoaneta Ralian“ ging an Virgil Stanciu für seine Übertragung des Buches Beloved“ von Toni Morisson aus dem Englischen ins Rumänische und an Letiția Ilea für die Übertragung des Gedichtebandes Melci aborigeni“ (Indigene Schnecken“) von Ioan Pintea aus dem Rumänischen ins Französische.



    Die 90-jährige Literaturübersetzerin Antoaneta Ralian erhielt einen Exzellenzpreis anlässlich der 120. Literaturübersetzung in ihrer Karriere: Es handelt sich um eine neue Übersetzung des Romans The Portrait of Dorian Gray“ von Oscar Wilde. Antoaneta Ralian:



    Ich bin sehr glücklich über diesen Preis, er ist eine wunderbare Krönung meiner 60-jährigen Karriere als Literaturübersetzerin. Können Sie sich vorstellen, was diese 60 Jahre bedeuten? Das ist meine gesamte Jugend, die ich den Literaturübersetzungen gewidmet habe — aber das ist auch meine Leidenschaft. Der heutige Preis ist, wie gesagt, eine wunderbare Krönung dieser 60 Jahre, aber das bedeutet keineswegs, dass ich Schluss mache. Ich sage nicht ‚Punkt‘, sondern ‚Punkt. Neuer Absatz.‘“



    Der zweite Exzellenzpreis ging an den rumänischen Verlag Trei für sein erfolgreiches Programm mit Veröffentlichungen in den Bereichen Psychologie und Psychoanalyse. Das Dauerprojekt der Buchmesse Gaudeamus Bücher kehren wieder nach Hause“ war auch dieses Jahr ein Erfolg. Durch Schenkungen von Besuchern und Messeausstellern wurden mehr als 2.500 Bücher gesammelt, die an öffentliche Büchereien in die benachbarte, mehrheitlich rumänischsprachige Republik Moldau geschickt werden.

  • Die Internationale Buchmesse Gaudeamus – eine Billanz

    Die Internationale Buchmesse Gaudeamus – eine Billanz

    Die 21. Auflage der Internationalen Buchmesse Gaudeamus — Das Buch zum Lernen, die jedes Jahr in Bukarest veranstaltet wird, ist am Sonntag zu Ende gegangen. Die diesjährige Auflage stellte mehrere Rekorde auf: fast 117.000 Besucher und 750 Events (Buchvorstellungen, Debatten, Konferenzen, Lesungen) in nur 5 Tagen. An der Buchmesse beteiligten sich mehr als 320 rumänische und ausländische Verlage, Druckereien, Lehranstalten und Kulturinstitute. Ihr Angebot enthielt Bücher aller Genres, für alle Geschmäcker.



    Der Ehrenleiter der Gaudeamus Messe, Vladimir Epstein, hat die Veranstaltung als eine Art Paradoxon“ bewertet. Das vor dem Hintergrund, dass der rumänische Buchmarkt laut einer jungen Studie der Verlagsverbände ihren Tiefpunkt der letzten 24 Jahre erreicht hat. Gaudeamus hat laut Epstein für viele der Aussteller einen Kassenerfolg bedeutet.



    Einer jungen Beratung der rumänischen Verleger war zu entnehmen, dass der Stand des hiesigen Buchmarktes derzeit der traurigste der letzten 25 Jahren ist. Dies angesichts der 750 Buch- und Berufsereignisse, die wir für diese 21. Auflage geplant haben. Ich erschlie‎ße daraus, dass die Buchindustrie lebt. Diese wird niemals erlöschen, auch wenn sie unterfinanziert ist und das Interesse des Publikums auf andere Sachen fokussiert ist. Ich würde sagen, es ist bemerkenswert, dass Radio Rumänien es unter diesen Bedingungen schafft, eine Buchmesse mit einem solchen Ansehen und eines solchen Ausmasses zu veranstalten und die Aussteller, die Verlagshäuser und die Leser zu zahlreichen Buchereignissen herauszufordern.“




    Ehrengast der Gaudeamus-Buchmesse 2014 war die Russische Föderation, die mehr als 30 Events im Rahmen der Buchmesse und an anderen Bukarester Standorten veranstaltete. Russische Schriftsteller, Buchkritiker, Verleger und Journalisten nahmen an Buchherausgaben und -vorstellungen, Autogrammsitzungen und Rundtischgesprächen teil. Natalija Muschennikowa — Sekretärin der Russischen Botschaft in Rumänien:



    Es ist für mich eine besondere Ehre, die Russische Föderation als Ehrengast dieser Auflage der Gaudeamus Buchmesse vorzustellen. Für uns ist das eine gro‎ße Verantwortung. Jeder kennt Vieles über die russiche Kultur. Für dieses Jahr haben wir so viele Ereignisse vorbereitet, dass sich jeder einen Eindruck von der russischen Literatur verschaffen kann. Über 1000 Bände werden ausgestellt, 50 Verlage aus der Russischen Föderation und über 30 Gäste, Schriftsteller, Dichter, Fotografen, Maler sind bei dieser Auflage der Messe mit dabei.“




    Am letzten Messetag wurden die Gaudeamus-Trophäen verliehen. Der Publikumsliebling war auch dieses Jahr der Verlag Humanitas. Das beliebteste Buch war der Band Pas cu pas“ (Schritt für Schritt“), die Autobiographie des gewählten Staatspräsidenten Rumäniens, Klaus Iohannis. Von diesem Buch wurden auf der Messe mehr als 8.000 Exemplare verkauft. Der Übersetzungspreis Antoaneta Ralian“ ging an Virgil Stanciu für seine Übertragung des Buches Beloved“ von Toni Morisson aus dem Englischen ins Rumänische und an Letiţia Ilea für die Übertragung des Gedichtebandes Melci aborigeni“ (Indigene Schnecken“) von Ioan Pintea aus dem Rumänischen ins Französische.



    Die 90-jährige Literaturübersetzerin Antoaneta Ralian erhielt einen Exzellenzpreis anlä‎ßlich der 120. Literaturübersetzung in ihrer Karriere: Es handelt sich um eine neue Übersetzung des Romans The Portrait of Dorian Gray“ (Das Bildnis von Dorian Gray“) von Oscar Wilde. Antoaneta Ralian:



    Ich bin sehr glücklich über diesen Preis, er ist eine wunderbare Krönung meiner 60-jährigen Karriere als Literaturübersetzerin. Können Sie sich vorstellen, was diese 60 Jahre bedeuten? Das ist meine gesamte Jugend, die ich den Literaturübersetzungen gewidmet habe — aber das ist auch meine Leidenschaft. Der heutige Preis ist, wie gesagt, eine wunderbare Krönung dieser 60 Jahre, aber das bedeutet keineswegs, dass ich Schluss mache. Ich sage nicht ‚Punkt‘, sondern ‚Punkt. Neuer Absatz‘.“




    Der zweite Exzellenzpreis ging an den rumänischen Verlag Trei für sein erfolgreiches Programm mit Veröffentlichungen in den Bereichen Psychologie und Psychoanalyse. Das Dauerprojekt der Buchmesse Gaudeamus Bücher kehren wieder nach Hause“ war auch dieses Jahr ein Erfolg. Durch Schenkungen von Besuchern und Messeausstellern wurden mehr als 2.500 Bücher gesammelt, die an öffentliche Büchereien in die benachbarte, mehrheitlich rumänischsprachige Republik Moldau geschickt werden.

  • Die Buchmesse Gaudeamus ist zu Ende gegangen

    Die Buchmesse Gaudeamus ist zu Ende gegangen

    Die 21. Auflage der Internationalen Buchmesse Gaudeamus — Das Buch zum Lernen, die jedes Jahr in Bukarest veranstaltet wird, ist am Sonntag zu Ende gegangen. Die diesjährige Auflage stellte mehrere Rekorde: fast 117.000 Besucher und 750 Events (Buchvorstellungen, Debatten, Konferenzen, Lesungen) in nur 5 Tagen. An der Buchmesse beteiligten sich mehr als 320 rumänische und ausländische Verlage, Druckereien, Lehranstalten und Kulturinstitute. Ehrengast der Gaudeamus-Buchmesse 2014 war die Russische Föderation, die mehr als 30 Events im Rahmen der Buchmesse und an anderen Bukarester Standorten veranstaltete.



    17 Schriftsteller, Literaturkritiker, Verleger und Journalisten stellten ihre neuesten Werke vor, sie gaben Autogramme und beteiligten sich an Rundtischgesprächen. Am letzten Messetag wurden die Gaudeamus-Trophäen verliehen. Der Publikumsliebling war auch dieses Jahr der Verlag Humanitas. Das beliebteste Buch war der Band Pas cu pas” Schritt für Schritt”, die Autobiographie des gewählten Staatspräsidenten Rumäniens, Klaus Iohannis. Von diesem Buch wurden auf der Messe mehr als 8.000 Exemplare verkauft. Der Übersetzungspreis Antoaneta Ralian” ging an Virgil Stanciu für seine Übertragung des Buches Beloved” von Toni Morisson aus dem Englischen ins Rumänische und an Letitia Ilea für die Übertragung des Gedichtebandes Melci aborigeni” Indigene Schnecken” von Ioan Pintea aus dem Rumänischen ins Französische.



    Die 90-jährige Literaturübersetzerin Antoaneta Ralian erhielt einen Exzellenzpreis anlä‎ßlich der 120. Literaturübersetzung in ihrer Karriere: Es handelt sich um eine neue Übersetzung des Romans The Portrait of Dorian Gray” von Oscar Wilde. Antoaneta Ralian:



    Ich bin sehr glücklich über diesen Preis, er ist eine wunderbare Krönung meiner 60-jährigen Karriere als Literaturübersetzerin. Können Sie sich vorstellen, was diese 60 Jahre bedeuten? Das ist meine gesamte Jugend, die ich den Literaturübersetzungen gewidmet habe — aber das ist auch meine Leidenschaft. Der heutige Preis ist, wie gesagt, eine wunderbare Krönung dieser 60 Jahre, aber das bedeutet keineswegs, dass ich Schluss mache. Ich sage nicht Punkt”, sondern Punkt. Neuer Absatz.”



    Der zweite Exzellenzpreis ging an den rumänischen Verlag Trei, für sein erfolgreiches Programm mit Veröffentlichungen in den Bereichen Psychologie und Psychanalyse. Das Dauerprojekt der Buchmesse Gaudeamus Bücher kehren wieder nach Hause” war auch dieses Jahr ein Erfolg. Durch Schenkungen von Besuchern und Messeausstellern wurden mehr als 2.500 Bücher gesammelt, die an öffentliche Büchereien in die benachbarte, mehrheitlich rumänischsprachige Republik Moldau geschickt werden.

  • Nachrichten 20.11.2014

    Nachrichten 20.11.2014

    MOSKAU: Russland hat am Donnerstag die Hoffnung geäu‎ßert, dass mit der Wahl des neuen rumänischen Staatspräsidenten, Klaus Iohannis, die zwei Länder eine wichtige Umwandlung ihrer Beziehungen erleben werden. Laut dem Sprecher des Moskauer Aussenministeriums, Aleksandr Lukaschewitsch, der von der russischen Nachrichtenagentur TASS zitiert wird, sollte die Umwandlung nach der Kritik Rumäniens an die russische Politik in der Ukraine geschehen. Russland respektiere die Wahl der Rumänen, unter den Bedingungen, dass Klaus Iohannis im zweiten Wahlgang für das Amt des rumänischen Staatspräsidenten mehr als 54% der Stimmen erhalten hat, sagte noch der russische Verantwortliche. Die Stellungnahme Russlands erfolgte nach der scharfen Kritik des rumänischen Staatspräsidenten Traian Basescu gegen die Annektierung der Halbinsel Krim durch Russland und die Einmischung Moskaus an der Seite der prorussischen Separatisten im Ostukraine-Konflikt. Unter anderen beschuldigte Traian Basescu seinen russischen Gegenüber, Wladimir Putin, er beabsichtige, das Schwarze Meer in einen russischen See zu verwandeln.



    BUKAREST: Das Zentrale Wahlbüro Rumäniens hat am Donnerstag die Endergebnisse der Präsidentschafts-Stichwahl vom Sonntag bekannt gegeben. Der Kandidat der bürgerlichen Christlich-Liberalen Allianz, der Bürgermeister von Sibiu/Hermannstadt Klaus Iohannis hat 54,43% der Stimmen gewonnen. Sein Gegenkandidat, der sozialdemokratische Ministerpräsident Victor Ponta, der für das Bündnis der mitregierenden Sozial-Demokratischen Partei, der Union für den Fortschritt Rumäniens und der Konservativen Partei kandidierte, erhielt 45,56%. Laut dem Zentralen Wahlbüro betrug die Wahlbeteiligung 64,10%. Im Ausland haben knapp 380.000 Rumänen ihre Stimme abgegeben. Das End-Protokoll mit den Ergebnissen der Stichwahl wurde schon dem Verfassungsgericht eingereicht. Das Verfassungsgericht wird spätestens am Freitag die Ergebnisse validieren und diese dem Amtsblatt zur Veröffentlichung schicken. Nach dem 21. Dezember kann der neugewählte Staatschef, Klaus Iohannis, sein Amt vom jetzigen Staatspräsidenten, Traian Basescu, übernehmen.



    BUKAREST: In Bukarest findet bis Sonntag die Internationale Buchmesse Gaudeamus statt, die von Radio Rumänien organisiert wird. An der Messe beteiligen sich dieses Jahr über 300 rumänische und ausländische Verlagshäuser, Druckereien, Bildungs-und Kulturinstitute. Ehrengastland ist in diesem Jahr Russland. Über 10.000 Besucher waren am ersten Messe-Tag auf der Buchmesse Gaudeamus. Der neugewählte Staatschef Klaus Iohannis hat dabei sein autobiographisches Buch Pas cu pas” (zu dt. Schritt für Schritt”) vorgestellt.



    BUKAREST: Der Generalstaatsanwalt Rumäniens, Tiberiu Niţu, hat am Donnerstag erklärt, die Staatsanwaltschaft würde im Fall der Organisierung der Präsidentschaftswahlen im Ausland ermitteln. Ein strafrechtliches Verfahren wegen Verhinderung des Wahlrechts wurde eingeleitet. Niţu erklärte weiter er habe zahlreiche Klagen gegen Minister und Regierungsvertreter, die nach Ansicht der Kläger für die Organisierung der Wahl zuständig waren, bekommen. Die Probleme bei der Organisierung der Präsidentschaftswahl im Ausland führten zur Amtsniederlegung des Aussenministers Titus Corlatean, nach dem ersten Wahlgang, und dessen Nachfolgers Teodor Melescanu nach dem zweiten Wahlgang. Tausende Wahlberechtigte konnten bei den zwei Wahlgängen vom 2. und 16. November ihre Stimmen nicht abgeben. In Paris und Torino haben die Sicherheitskräfte Tränengas gegen Demonstranten, die nicht wählen konnten, eingesetzt.



    BUKAREST: Das Oberste Gericht Rumäniens hat am Donnerstag den Antrag der Antikorruptionsstaatsanwaltschaft über eine 30-Tage-Untersuchungshaftsma‎ßnahme gegen den Parlamentsabgeordneten Ioan Adam (von der mitregierenden Sozialdemokratischen Partei) angenommen. Ioan Adam wird verdächtigt, ein kriminelles Netzwerk gegründet zu haben, das die illegale Rückerstattung ganzer Waldstriche einfädelte und erwirkte. Der dabei entstandene Schaden beläuft sich auf über 300 Millionen Euro. Ebenfalls am Donnerstag beschlo‎ß das Oberste Gericht, dass der Abgeordnete Ion Dinita, von der mitregierenden Konservativen Partei, während der Strafermittlungen in Freiheit, aber unter juristischer Kontrolle bleiben soll. Dinita wird vorgeworfen, durch Verträge mit öffentlichen Geldern illegale Gewinne erzielt zu haben. Dabei war ein Schaden von über 7 Millionen Euro entstanden. Beide Entscheidungen des Obersten Gerichtshofes sind noch nicht endgültig. Vor einigen Tagen hat die Abgeordnetenkammer des rumänischen Parlaments die parlamentarische Immunität der zwei Abgeordneten aufgehoben. Am Dienstag blieben weitere zwei Parlamentarier ohne Immunität — die ehemalige sozialdemokratische Bildungsministerin Ecaterina Andronescu und der Ex-Generalsekretär der Regierung Serban Mihailescu. Die Nationale Antikorruptionsbehörde DNA ermittelt gegen die beiden und gegen weitere sieben ehemalige Regierungsmitglieder in der Microsoft-Korruptionsaffäre, bezüglich milliardenschwere, im IT-Bereich vergebene Aufträge mehrerer Nachwenderegierungen. Ebenfalls am Dienstag hat Rumäniens Staatschef Traian Basescu den Antrag zur Einleitung des Strafverfahrens gegen den liberalen Ex-Minister Cristian David genehmigt. Dieser steht unter Verdacht, Bestechungsgelder angenommen zu haben.

  • Nachrichten 28.05.2014

    Nachrichten 28.05.2014

    BUKAREST: Vertreter der beiden grö‎ßten bürgerlichen Parteien in Rumänien, der Nationalliberalen PNL und der Liberaldemokratischen PDL, verhandeln ab Mittwoch über eine mögliche Zusammenarbeit vor den Präsidentschaftswahlen Ende des Jahres. Aus PDL-Kreisen verlautete, man strebe eine langfristige politische Zusammenarbeit, sowie die Aufstellung eines gemeinsamen Kandidaten bei der Präsidentenwahl im November an. PDL-Chef Vasile Blaga sprach sich darüber hinaus für die Gründung einer gro‎ßen mitte-rechts orientierten Partei in Rumänien aus. Die Führungsmitglieder der PNL und PDL sprachen seit einigen Tagen von der Notwendigkeit einer gemeinsamen Front gegen die Sozialdemokraten, derzeit stärkste Regierungspartei. Bei der Europawahl war ihr Bündnis mit den Konservativen und der Einheit für den Fortschritt Rumäniens mit 37% der Stimmen als Sieger hervorgegangen. Die PNL war auf ein Wahlergebnis von 15%, für die PDL stimmten 12% der Wähler.



    BUKAREST: Au‎ßenminister Titus Corlatean hat nach dem Treffen mit seiner italienischen Amtskollegin Federica Mogherini in Bukarest die Beziehungen zwischen beiden Ländern als hervorragend bezeichnet. Die beiden Chefdiplomaten hatten sich ferner über das Ergebnis der Europawahl und die Lage in der Ukraine unterhalten. Corlatean erinnerte daran, dass Italien auch 2013 der zweitwichtigste Handelspartner Rumäniens war. Der Handelsaustausch betrug knapp 12 Milliarden Euro, zudem seien gut 37.000 italienische Unternehmen in Rumänien tätig. Nicht zuletzt stellten die in Italien lebenden Rumänen die grö‎ßte Ausländergemeinschaft dar und würden somit einen wichtigen Beitrag zum wirtschaftlichen und sozialen Alltag in Italien leisten. Der Besuch der italienischen Au‎ßenministerin in Rumänien ereignete sich vor dem Hintergrund des 135. Jahrestags seit Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Staaten.



    BUKAREST: In der rumänischen Hauptstadt hat am Mittwoch der neunte Internationale Buchsalon Bookfest 2014 begonnen. 200 Verlage präsentieren bis zum 1. Juni 300 Veranstaltungen und mehr als eine Million Buchtitel vor. Gastland ist in diesem Jahr Polen mit dem Motto Quo vadis Polen? In Richtung Nobel. Einige rumänische Verlage haben auch das erste Bookfest Junior vorbereitet, welches Buchpremieren für Kinder und Jugendliche, Treffen mit Schriftstellern sowie Mal- und Theaterwerkstätte bedeutet.

  • Leseförderung in Rumänien

    Leseförderung in Rumänien

    Lesen gehört seit langem nicht mehr zu den Lieblingsbeschäftigungen der Jugendlichen in Rumänien. Eine Meinungsumfrage des Rumänischen Institutes für Soziale Studien hat gezeigt, dass 22% der Jugendlichen überhaupt nicht lesen, während einer von fünf nur ein Buch im Jahr liest. Die Tatsache, dass die Rumänen weder Lust noch Geld für Bücher haben, spiegelt sich auch auf dem Markt der gedruckten Bücher wider, der von Jahr zu Jahr schrumpft.



    Zurzeit befindet sich der rumänische Buchmarkt auf dem letzten Platz im EU-Vergleich. Und das ist der Grund, warum unterschiedliche Verbände, Bibliotheken oder Verlage versuchen, dem breiten Publikum das Lesen mit allerlei Projekten schmackhaft zu machen.



    Die Kampagne România, citeşte-mă!“ (Rumänien, lies mich!“) entstand vor dem Hintergrund einer fehlenden landesweiten Strategie zur Förderung der geschriebenen Kultur. Die Verleger standen deshalb vor gro‎ßen Schwierigkeiten, wenn es um die Lese- und Buchförderung ging, berichtet Lucia Ovezea, die Vorsitzende des Rumänischen Buchhändler-Verbandes.



    Es waren unterschiedliche Aktivitäten vorgesehen, aber wir dachten zunächst an die kleineren Kinder, die insbesondere in diesem Alter für das Buch und das Lesen begeistert werden sollen. Deshalb haben wir die Viertklässler ausgewählt und sie zu einem Lesewettbewerb eingeladen. Der Wettbewerb wurde letztes Jahr in ungefähr 50 Schulen in Bukarest, in allen Schulen in Târgoviște und in Câmpina organisiert. Praktisch haben wir versucht, dem Ganzen eine nationale Dimension zu verleihen. In diesem Jahr hatten wir weniger Fördermittel zur Verfügung. Von daher hat der Verband der Buchverleger, der der Konföderation der Buchverleger und –händler angehört, die Kontrolle übernommen und die Kampagne fortgesetzt — dabei wurden 20 Schulen aus Bukarest mobilisiert. Die Kinder werden in diesem Monat an dem Wettbewerb auf Stadtebene teilnehmen, die Preise werden dann — wie letztes Jahr auch — im Rahmen der Buchmesse Bookfest am 31. Mai verliehen.“



    Weil die Jugend von heute die meiste Zeit vor dem Computer verbringt, hat ein junger Mann aus Klausenburg eine Kampagne zur Leseförderung auf Facebook gestartet. Das Projekt von Victor Miron hei‎ßt Die Bücher im Gesicht“ und hat das Selfie-Konzept als Grundlage. Das setzt die Inszenierung eines sogenannten Buch-Selfies“ voraus, das hei‎ßt ein Bild, auf dem das Gesicht der fotografierten Person von dem gerade gelesenen Buch verdeckt ist. Bislang hat Mirons Initiative Hunderte von positiven Rückmeldungen, Kommentaren und Fotos gesammelt und viele Jugendliche für die Kultur begeistert, wie der Autor selbst erzählt:



    Ich konnte die Leute vom Buchladen Bookstory in Klausenburg überreden, den Kunden, die ein Facebook-Profilfoto mit Buch vorweisen können, einen Rabatt von 10% zu bieten. Das geschah im Februar und die Meldung über diese Ermä‎ßigung hat sehr viele Menschen gefreut. Auf der ersten Seite, auf der ich für diese Aktion warb, hatten innerhalb von einigen Tagen fast 2000 Facebook-Nutzer den Gefällt-Mir-Button gedrückt. Und das hat gezeigt, dass die Leute Interesse daran hatten, nach dem ersten Artikel waren sehr viele Nutzer mit einem Buch auf ihrem Profilfoto zu sehen.“



    Nachdem auf Facebook immer mehr Selfies mit lesenden Menschen zu sehen waren, ging Victor Miron zur nächsten Aktion seiner Kampagne über:



    Unsere Absicht war, sie mit Büchern zu überraschen, an Orten, wo sie es nicht erwarteten… Also haben wir eine kleine Bibliothek in einer Autowerkstatt eingerichtet, die für jede Reparaturarbeit ein Buch verschenkte. Das Motto lautete dort: Egal wie schön dein Auto ist, es kann dich nicht in die Gemütszustände versetzen, die ein Buch verursacht. Und dann hat eine Zahnarztpraxis in Klausenburg ein ungewöhnliches Angebot für die lesenden Patienten. Man bekommt eine 10%-ige Ermä‎ßigung auf die Behandlungskosten, wenn man auf Facebook in die Praxis eincheckt und dabei angibt, welches Buch einem ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Wir unternehmen also Ungewöhnliches, um die Menschen aus ihrem monotonen Alltag zu entführen und sie zu veranlassen, ein angenehmes Gefühl dem Lesen gegenüber zu entwickeln, interessante Diskussionen über Bücher zu führen. Wir wissen, dass Menschen sehr positiv auf Preisnachlässe reagieren, allerdings reagieren sie noch viel besser auf Gratisangebote. Deshalb haben wir dem Bürgermeisteramt Klausenburg vorgeschlagen, dass am ersten Sonntag eines jeden Monats Bücher lesende Fahrgäste der öffentlichen Verkehrsmittel diese kostenlos nutzen dürfen. Die Behörden haben bestätigt, dass sie das Konzept im Rahmen einer Buchmesse testen wollen und wir konnten es bereits anlässlich des Internationalen Buchtags umsetzen. Wer ein Buch bei sich hatte, konnte den Botanischen Garten in Klausenburg kostenlos besuchen. Auch diese Aktion war recht erfolgreich, in dem Sinne, dass der freie Eintritt am Karfreitag durch eine einfache Anzeige im Internet angekündigt wurde und, innerhalb von einigen Tagen, 32.000 Menschen erreicht hat — das Bild mit der Gratis-Aktion wurde einfach weitergegeben. Insgesamt haben dann 1230 Personen mit einem Buch unter dem Arm den Botanischen Garten besucht.“



    Der Welttag des Buches wird am 23. April begangen und ist inzwischen zum wichtigen Termin für alle Leseratten geworden. In Bukarest und anderen Städten des Landes fanden an diesem Tag unterschiedliche Aktionen zur Leseförderung statt. Nichtsdestotrotz verbringt der Durchschnittsrumäne laut einer Studie des Nationalen Institutes für Statistik lediglich eineinhalb Stunden im Monat mit Theater-, Kino- und Kunstgaleriebesuchen, während das Lesen in der Freizeit im Schnitt nur 13 Minuten am Tag ausmacht, wobei mit fortschreitendem Alter auch die mit Büchern verbrachte Zeit abnimmt. Lucia Ovezea versucht, die Entwicklung zu erklären:



    Die Welt ist global geworden, es gibt nun das Internet, die Informationen verkehren viel schneller, die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung oder die eigene Vorstellungskraft kommen heute auf anderen Wegen zum Ausdruck. Und da ist es klar, dass das Lesen dem Ganzen ein wenig hinterherhinkt, weil viele es als veraltet ansehen oder weil es gar nicht wahrgenommen wird. So ist es nun mal, es sind andere Generationen. Lesen ist aber nach wie vor für recht viele Menschen wichtig. Leider ist der Anteil der Leser in Rumänien im Vergleich zu anderen europäischen Ländern viel geringer, aber damit müssen wir uns abfinden. Im Allgemeinen stagniert das Buch bei uns oder es macht kleine Rückwärtsschritte.“



    Für die Jugendlichen sind audiovisuelle Medien, der Fernseher und der Computer das attraktivere Angebot, im Vergleich zum geschriebenen Text. Die virtuelle Welt hat die jungen Menschen erobert und sie vor den Büchern auf Distanz gebracht. Relativ interessiert sind die Schüler heute noch an den Büchern aus dem Lehrplan.



    Audiobeitrag hören: