Tag: Bürgerbeauftragte

  • Nachrichten, 29.06.2021

    Nachrichten, 29.06.2021

    – Die rumänischen Behörden treffen die
    letzten Vorbereitungen für die Einführung des grünen Corona-Zertifikats. Das
    Dokument soll ab dem 1. Juli das Reisen in der Europäischen Union erleichtern.
    Diejenigen, die in EU-Länder reisen wollen, können dieses Dokument beginnend
    mit dem kommenden Donnerstag herunterladen. In der Zwischenzeit versuchen die
    Behörden mehr Menschen von der Notwendigkeit der Corona-Schutzimpfung zu
    überzeugen. Dabei werden mobile Teams in entlegene ländliche Gebiete entsendet.
    Die Behörden suchen auch nach Möglichkeiten, nicht verwendete Impfstoffdosen zu
    verkaufen oder zu spenden. Am Dienstag wurden nur 73 neue Fälle von
    Corona-Infektionen und 6 Todesfälle gemeldet. Weitere 288 Todesfälle
    wurden nachträglich registriert. 80 Corona-Patienten werden auf Intensivstationen
    behandelt.






    – Der Misstrauensantrag der größten
    Oppositionspartei, der PSD, gegen die Mitte-Rechts-Koalitionsregierung des
    Ministerpräsidenten Florin Cîțu, wurde am Dienstag im Parlament in Bukarest
    zurückgewiesen. Die Sozialdemokraten kritisieren die Maßnahmen der Exekutive in
    wichtigen Bereichen sowie den Nationalen Konjunktur- und Resilienzplan. Die
    Parteien der Regierungskoalition nahmen an der Debatte über das Dokument
    teilnehmen, stimmten aber nicht abstimmen. Für den Misstrauensantrag gaben 201
    Parlamentarier ihre Stimme. Um die Regierung abzusetzen, hätte aber 234
    Abgeordnete dafür stimmen müssen.






    – Renate Weber wird ihr Amt als
    nationale Bürgerbeauftragte wieder aufnehmen. Das Verfassungsgericht hat die
    Klage der sozialdemokratischen Opposition zugelassen und einstimmig
    entschieden, dass ihre Amtsenthebung durch die Regierungsmehrheit
    verfassungswidrig war. Die Richter erklärten in einer Pressemitteilung, dass
    Renate Weber nach der Veröffentlichung der Entscheidung im Amtsblatt ihr Amt
    wieder aufnehmen und das verfassungsmäßige Mandat ausüben kann, für das sie
    durch den Parlamentsbeschluss 2019 ernannt wurde. Nach Ansicht des Gerichts
    verstößt die Entscheidung des Parlaments gegen das Prinzip der
    Rechtsstaatlichkeit und das Prinzip der Rechtmäßigkeit und des Vorrangs der
    Verfassung sowie gegen die Bestimmungen des Gesetzes über die Organisation und
    die Arbeitsweise der Institution des Bürgerbeauftragten.






    – Der rumänische Präsident Klaus Iohannis
    wendete sich am Dienstag anlässlich des Gedenkens an den 80. Jahrestag des
    Pogroms in der Stadt Iaşi vom 28. und 30. Juni 1941 an die Öffentlichkeit.
    Damals wurden mehr als 13.000 rumänische Juden auf Befehl des damaligen
    Nazi-treuen Regimes gewaltsam aus ihren Häusern gerissen, von ihren
    Angehörigen getrennt, brutal geschlagen und dann in Todeszüge geschickt oder
    durch Maschinengewehrkugeln getötet. Anlässlich des 80. Jahrestages des
    Pogroms, erklärt das Staatsoberhaupt, dass das Erinnern an das Leid jener Tage
    und das Gedenken an die Opfer die wichtigste moralische Wiedergutmachung ist,
    zu der die heutige und künftige Generationen verpflichtet sind. Klaus Iohannis
    forderte, in dem Kontext, in dem in letzter Zeit Leugnung, Hassreden, Versuche
    der Geschichtsverfälschung, Populismus und Antisemitismus im öffentlichen Raum
    immer präsenter werden, die demokratische Prinzipien und Werte sowie die
    Rechtsstaatlichkeit zu verteidigen.



  • Nachrichten 23.06.2021

    Nachrichten 23.06.2021

    Bukarest — In den letzten 24 Stunden wurden in Rumänien 66 neue Fälle von Coronavirus-Infektionen gemeldet. Au‎ßerdem wurden 11 Todesfälle und weitere 150 Tode nachträglich gemeldet. 141 Patienten befinden sich auf Intensivstationen.


    Der rumänische Senat hat unterdessen zwei Beschlüsse verabschiedet, die den Weg für die Ausstellung, Überprüfung und Anerkennung von grünen elektronischen Corona-Gesundheitszertifikaten frei machen. Die Dokumente sind ab dem 1. Juli in der gesamten EU gültig. Die Regelungen werden nach Ende der Pandemie ausgesetzt und sollen im Falle einer erneuten Pandemie wieder in Kraft treten.




    Bukarest – Die oppositionelle Sozialdemokratische Partei hat heute im Parlament einen Misstrauensantrag gegen die rumänische Mitte-Rechts-Koalitionsregierung unter Leitung des Liberalen Florin Cîțu eingebracht. Über diese wird voraussichtlich nächste Woche abgestimmt werden. Der Vorsitzende der PSD Marcel Ciolacu sagte, dass der Misstrauensantrag, der erste in der laufenden Legislaturperiode, gute Aussichten habe, verabschiedet zu werden. Die PSD behauptet, dass die Cîțu-Regierung sechs Monate nach den Parlamentswahlen ineffektiv sei und in die falsche Richtung gehe. Die Sozialdemokraten werfen der Regierung vor, Rumäniens Wirtschaft in den Abgrund zu treiben und den Lebensstandard der Menschen herabzusetzen. Das Scheitern der Impfkampagne und der Nationale Wiederaufbau- und Resilienz-Plan, sind weitere Kritikpunkte an der aktuellen Regierung. Premierminister Florin Cîțu sagt jedoch, der Antrag könne der Regierung nichts anhaben. Der Vorsitzende der Liberalen, Ludovic Orban, hat angekündigt, dass die Abgeordneten der PNL, der wichtigsten Regierungspartei, an der Debatte über den Misstrauensantrag teilnehmen, aber nicht darüber abstimmen werden.




    Bukarest – Die Venedig-Kommission, hat einen Brief an die Vorsitzenden der beiden Kammern des rumänischen Parlaments geschickt, in dem sie um weitere Aufklärung über die Entlassung von Renate Weber aus dem Amt der Bürgerbeauftragte ersucht. Die Europäische Kommission für Demokratie durch Recht ist eine Einrichtung des Europarates und spielt eine führende Rolle bei der Umsetzung des europäischen Verfassungsrechtsbestands in Osteuropa. Der Brief ist vom Präsidenten der Venedig-Kommission, Gianni Buquicchio, unterzeichnet. Am Mittwoch hat das Parlament in Bukarest das Verfahren zur Ernennung eines neuen Bürgerbeauftragten eingeleitet. Der einzige Kandidat, Fabian Gyula (UDMR), der über die Unterstützung der regierenden Mitte-Rechts-Koalition verfügt, wurde bereits im Parlament angehört. Die Ernennung des Bürgerbeauftragten soll, wahrscheinlich am kommenden Montag, in der Plenarsitzung des Parlaments erfolgen. Letzte Woche entlie‎ß das Bukarester Parlament Renate Weber aus dem Amt der Bürgerbeauftragten. Vertreter der parlamentarischen Mehrheit warfen ihr vor, das Gesetz missachtet zu haben, um der oppositionellen PSD, die sie ernannt hatte, zu dienen. Die Sozialdemokraten hingegen warfen der Regierung vor, sie wolle einen Bürgerbeauftragten, der den Anweisungen der Regierungskoalition folgt. Die PSD hat die Entscheidung der Legislative vor dem Verfassungsgericht angefochten, das am 29. Juni darüber beraten wird. Die Sozialdemokraten fordern, mit dem Rückenwind der Venedig-Kommission, die Entscheidung des Verfassungsgerichts abzuwarten, bevor eine neuer Bürgerbeauftragter gewählt wird.




    Bukarest – In der östlichen Hälfte Rumäniens gilt für Mittwoch die Warnstufe Orange für Hitze. Es wurden Höchsttemperaturen von 37 bis 39 Grad Celsius registriert. Gleichzeitig gilt bis einschlie‎ßlich Freitag im ganzen Land eine gelbe Warnstufe für Hitze und thermisches Unbehagen. Die Höchsttemperaturen werden zwischen 33 und 37 Grad liegen. In den letzten Tagen sind zwei Menschen bei starken Regenfälle ums Leben gekommen. In mehreren Städten des Landes wurden Sachschäden gemeldet. Überschwemmungen drohen weiterhin in der östlichen Landeshälfte, wo mehrere Flüsse bis Mitternacht unter einer gelben Warnstufe stehen. Die Behörden warnten die Bevölkerung erneut, nicht mit den Fahrzeugen durch gefährdete Täler zu fahren und auch saisonale Arbeiten an den Ufern oder in der Nähe der Wasserläufe zu vermeiden.