Tag: Bürgerkrieg

  • Syrien nach fünf Jahren Krieg: zerstörtes Land, fragiler Waffenstillstand

    Syrien nach fünf Jahren Krieg: zerstörtes Land, fragiler Waffenstillstand

    Mit der Illusion des Arabischen Frühlings“ gingen am 15. März 2011 in Bashar al Assads Syrien die Protestierenden auf die Stra‎ße — im Vertrauen, dass sie es schaffen werden, das Land zu demokratisieren. Gut fünf Jahre danach ist in Damaskus immer noch Bashar al Assad an der Macht und die Dinge scheinen komplizierter als je zuvor. In Zahlen ausgedrückt bedeutet der Krieg 470 Tausend Tode, 70 Tausend davon infolge des Hungers und der Krankheiten, 1,9 Millionen Verletzte, einige Millionen Flüchtlinge und weitere Millionen Menschen, die ohne ein Dach über dem Kopf geblieben sind und im Land umgesiedelt wurden. Der Au‎ßenpolitikanalytiker Iulian Chifu verweist auf die Ernsthaftigkeit der Situation in der Region:



    Wir haben nicht nur die wichtigsten Atommächte, die USA und die Russische Föderation, die sich zum ersten Mal seit der Raketenkrise auf Kuba 1962 nun erneut auf Machtpositionen gegenüber stehen, sondern wir haben es auch mit Regionalmächten mit militärischen Kapazitäten zu tun. Somit besteht die Möglichkeit, dass zwischen diesen jederzeit ein Vorfall stattfindet, der zur Eskalierung des Konflikts führen kann. Wir haben dort Saudi-Arabien, den Iran, die Türkei und auch alle Fraktionen, alle Farben, die zur Al-Qaida, der Al-Nusra-Front, zum Islamischen Staat gehören. Praktisch ist es eine Anhäufung, ein perfekter Sturm, wo man nur ein Streichholz anzünden muss, um den ganzen Nahen Osten in die Luft zu jagen.“




    Der militärische Eingriff Moskaus in Syrien, der im September 2015 begann, führte eine alternative Koalition zu der bereits aus den Golfstaaten, der Türkei und den USA bestehenden gegen den Islamischen Staat ein, meint Iulian Chifu. Die neue, legale Koalition, da sie auf Anforderung Bashar al Assads entstanden ist, zusammengestellt aus Russland, dem Iran, der pro-schiitischen Regierung in Baghdad, der libanesischen Hezbollah sowie den schiitischen Alawiten, hat nichts anderes getan, als eine neue, diesmal schiitische Achse aufzustellen. Eine Folge war auch die Zunahme der Bedeutung des IS, der es geschafft hat, binnen sechs Monate weitere 30 Tausend Kämpfer zu rekrutieren und riesige Fonds für die Unterstützung der Sunniten in der Region zu gewinnen, so Iulian Chifu. Der Experte analysiert die Entscheidungen des russischen Präsidenten Putin, in Syrien militärisch einzugreifen bzw. Mitte März die Mehrheit der Truppen und der Waffen aus diesem Land zurückzuziehen:



    Die Bekämpfung des Islamischen Staats und die Reduzierung des Flüchtlingsstroms nach Europa, die beiden Ziele, die Präsident Putin am Anfang dieser Kampagne formell angegeben hat, wurden nicht erreicht — dem IS geht’s weiterhin gut und er hat sogar die Fähigkeit erlangt, seine Attentate in die Mitte Europas, ins Herz Europas zu projizieren. Darüber hinaus stellen wir fest, dass die Flüchtlingswellen im Gegenteil zugenommen haben, anstatt abzuebben. Welche sind also die Ziele, die Russland erreicht hat? Nun, wir stellen fest, dass es eine flugfreie Zone in Syrien eingerichtet hat. Praktisch handelt es sich um ganz Syrien, aber mit Sicherheit um die Region östlich des Mittelmeers. Gleicherma‎ßen hat es eine schifffreie Zone im Bereich des Hafens Tartus, im Westen Syriens eingerichtet. Das ist also ein wesentliches strategisches, militärisches Ziel. Es ist ein Zugangsweg zu den warmen Meeren. Aus diesem Gesichtspunkt haben auch der Hafen Noworossijsk und die auf der Krim eingerichtete Zone eine beträchtliche Rolle für diese Projektion gespielt. Das ist eines der strategischen Ziele Russlands. Ein zweites Ziel, das erreicht scheint, ist, dass Russland aus der Isolation raus ist. Diese Isolation erreichte ihren Höchststand nach der Annektierung der Krim und der Militäraggression im Osten der Ukraine. Darüber hinaus hat die Russische Föderation den Ehrgeiz ihre Standpunkte bezüglich der Lage im Nahen Osten durchzusetzen.“




    Der Eingriff des russischen Militärs in Syrien — gegen den Terrorismus, laut den Mitteilungen des Kremls — hat das Spiel im syrischen Bürgerkrieg geändert. Russland hat die syrische Armee unterstützt, wieder auf Offensive zu gehen und Territorien zurückzugewinnen. Dadurch wurden die Rebellen gezwungen, über einen Waffenstillstand zur verhandeln. Das gewährte wiederum Bashar al Assad die Möglichkeit, nach seinen eigenen Anforderungen zu verhandeln, so Nahost-Experten. Die von den USA geführte internationale Koaltion war in Syrien nicht erfolgreich, denn diese hat sich nicht mit dem Regime koordiniert. Russland hatte Erfolg, denn es hat sich mit uns koordiniert. Wir stehen für die Gründung einer internationalen Anti-Terror-Koalition, aber nur unter Koordinierung mit der syrischen Regierung“, erklärte der syrische Vertreter Bashar Jaafari bei den Friedensverhandlungen in Genf. Heute von den USA, von dem Westen allgemein eine Verhandlung mit Bashar al-Assad zu fordern, sei unzumutbar, meint aber der Analytiker Iulian Chifu:



    Es bedeutet praktisch, die ganze syrische Opposition im Stich zu lassen und das gro‎ße Problem Syriens aufrecht zu erhalten. Dieses ist nicht neu. In Syrien ist die Mehrheit sunnitisch. Diese wurde von einer alawitischen Minderheit, von hohen Vertretern um Baschar al-Assad, mit eiserner Hand geführt. Es war ein zerbrechliches Gleichgewicht. Der Arabische Frühling war nur eine Gelegenheit, damit diese Art von Gleichgewicht ins Wanken kommt und damit sich die Lage nach neuen, demokratischen Kriterien richtet. Diese neue Ordnung geht davon aus, dass der syrische Staat weiterhin so wie bisher aussehen wird oder dass die sunnitische Mehrheit auf natürliche Weise die Führung dieses Staates übernimmt. Selbstverständlich gibt es auch die Möglichkeit einiger Vereinbarungen, wie wir sie im Irak oder im Libanon festgestellt haben, sich die Aufgaben unter den unterschiedlichen religiösen und ethnischen Gemeinschaften zu teilen.“




    Der fragile Waffenstillstand benötigt jetzt viel mehr, um zum dauerhaften Frieden zu werden. Jegliche Übergangsregierung in Damaskus wird sowieso die ethnische und religiöse Vielfalt in Syrien widerspiegeln müssen, glaubt Iulian Chifu noch.

  • Griechische Kommunisten als Flüchtlinge in der Volksrepublik Rumänien

    Griechische Kommunisten als Flüchtlinge in der Volksrepublik Rumänien

    1946–1949 tobte in Griechenland ein blutiger Bürgerkrieg zwischen den kommunistischen Kämpfern, die von der Sowjetunion finanziert wurden, und den griechischen Regierungstruppen. Der Kampf begann mit dem Angriff der kommunistischen Rebellen auf die Regierungskräfte in den Gebirgsgegenden an der Grenze zu Jugoslawien und Albanien. Die Kommunisten wollten die Beseitigung der Monarchie, eines Regimes, das sie als faschistisch betrachteten, um die Sozialistische Republik aufzubauen. Der Konflikt zwischen Stalin und Tito bedeutete die Niederlage der griechischen kommunistischen Kämpfer und die Kommunistische Griechische Partei richtete sich fortan nach Moskauer Vorgaben. Tito hatte die jugoslawische Grenze zu Griechenland dicht gemacht. Die kommunistischen Kämpfer konnten deshalb keine strategische und moralische Unterstützung erhalten. Albanien, das sich damals unter Titos Einfluss befand, hat ebenfalls die griechischen Kommunisten nicht mehr unterstützt. Die meisten, nur noch in kleinen Partisanengruppen auftretenden Kommunisten haben sich bis September 1949 ergeben oder sind nach Albanien geflüchtet, woher sie später in andere sozialistische Länder emigrierten.



    Rumänien wurde für die griechischen Kommunisten ein Zufluchtsort. 200.000 griechische politische Emigranten flüchteten in sozialistische Länder. Davon kamen rund 11.500 – 12.000 nach Rumänien. Rumänien hat beginnend mit 1948 die grö‎ßte Anzahl von griechischen Kindern aufgenommen, rund 5700. Insgesamt waren 28.000 griechische Kinder in 7 kommunistische Staaten geflüchtet. Von 1948 bis 1953 wurde in Sinaia die grö‎ßte Kindersiedlung eingerichtet. In den Hotels im Prahova-Tal lebten 1.700 Flüchtlingskinder. Hinzu kamen tausende Kinder aus Nord-Korea, die wegen des Kriegs auf der Halbinsel 1950-1953 Zuflucht in Rumänien suchten. Der Historiker Radu Tudorancea vom Institut für Geschichte Nicolae Iorga“ in Bukarest sagte uns, wie die griechischen Kommunisten in Rumänien aufgenommen wurden:



    Ein Teil der griechischen Kommunisten, die Griechenland am Ende des Bürgerkriegs verlassen hatten, emigrierte auch nach Rumänien. Sie wurden hier von den rumänischen Behörden unterstützt, um sich dem Leben in unserem Land anzupassen und sich in die rumänische Gesellschaft zu integrieren. In Rumänien gab es schon eine bedeutende griechische Gemeinschaft, was zu einer schnelleren Integration der neuen Flüchtlinge beigetragen hat. Die philo-kommunistische Gruppierung innerhalb der griechischen Gemeinschaft hatte 1948 mithilfe der rumänischen Behörden die Kontrolle in der Gemeinschaft übernommen und gründete den Patriotischen Griechischen Verband. Die wenigen Anhänger der Monarchie wurden marginalisiert.“




    Die kommunistische Regierung Rumäniens hat die griechischen Kommunisten unterstützt. Sie sicherte ihnen Unterkunft, medizinische Hilfe und das notwendige Geld. Die Medien haben, genau wie in allen kommunistischen Ländern, die Informationen über den Griechischen Bürgerkrieg manipuliert. Historiker Radu Tudorancea dazu:



    Der griechische Bürgerkrieg wurde in Rumänien mit gro‎ßem Interesse verfolgt und widerspiegelt sich in den Zeitungen der Kommunistischen Partei. Die Kampagnen der rumänischen Presse favorisierten den Kampf der griechischen Kommunisten und verleumdeten konstant die anglo-amerikanischen Verbündeten und ihre Rolle im griechischen Bürgerkrieg. Der Chef der griechischen Kommunisten, Nikos Zachariadis, hatte schon im Januar 1948 Letferis Apostolou als Vertreter der sogenannten demokratischen Regierung Griechenlands nach Rumänien geschickt, um Beziehungen zu den rumänischen Behörden zu pflegen, Hilfe für die griechischen Kommunisten von der Regierung der Volksrepublik Rumänien zu erhalten, die Pflege der Verletzten zu sichern sowie die Vorbereitung der Kinderkolonien in Rumänien zu verfolgen.



    Die kommunistischen Behörden haben bedeutende Geldsummen der Unterstützung der politischen Flüchtlinge aus Griechenland zugeteilt. Die finanzielle Hilfe kam dem Budget der Griechischen Kommunistischen Partei zugute. Für das Jahr 1951 wurden rund 300.000 US-Dollar locker gemacht. Die Leitung der Partei bekam zusätzliche Summen. Die Geldsummen stiegen im nächsten Jahr auf rund 750.000 US-Dollar. Zusätzliches Geld bekamen auch die Verlage. Der Sitz des Zentralkomitees der Griechischen Kommunistischen Partei wurde nach Bukarest verlegt. Die Aktivisten bekamen Wohnungen in Villen im Luxus-Stadtviertel Primăverii.“




    Die griechischen Partisanen, die Zuflucht in Rumänien gefunden hatten, wollten ihren Kampf niemals aufgegeben. Sie betrachteten ihre Niederlage als etwas Provisorisches. Sie waren jederzeit bereit, den Kampf wiederaufzunehmen, sollte es die internationale Lage favorisieren. Rumänien beherbergte griechische kommunistische Agenten, die von griechischen Kommunisten, die ihrerseits in Moskau geschult worden waren, für ihre Einsätze in Griechenland instruiert wurden. Historiker Radu Tudorancea dazu:



    Die griechischen Aktivisten in Rumänien, die eine Wiederaufnahme der Konfrontationen auf griechischem Territorium geplant hatten, wollten die Kämpfer in Bereitschaft halten. Diese sollten immer kampfbereit sein. 1950 wurde in Breaza eine politische Schule organisiert, wo hochrangige Kader wie Nikos Zachariadis und Vassilis Bartsiotas unterrichtet haben. Hier wurden Agenten geschult, die auf griechischen Territorium illegal handeln sollten. 1952-1955 sind über 120 Aktivisten und Agenten nach Griechenland geschickt worden. Viele wurden aber von der griechischen Polizei aufgedeckt und gefangen genommen.“




    Stalins Tod und der Prozess der Entsowjetisierung führten zum Ende der Unterstützung der griechischen Kommunisten. Die Normalisierung der Beziehungen zwischen Rumänien und Griechenland, die Interessen der bilateralen Beziehungen trugen dazu bei, dass die Idee bewaffneter Auseinandersetzungen verworfen wurde.

  • Nachrichten 06.04.2015

    Nachrichten 06.04.2015

    TIFLIS: Der rumänische Verteidigungsminister Mircea Duşa hat sich am Montag mit seinem georgischen Amtskollegen Mindia Janelidze getroffen. Die beiden Verantwortlichen diskutierten über die Sicherheitslage im erweiterten Schwarzmeerraum und über die bilateralen Beziehungen zwischen den Streitkräften. Duşa signalisierte die Bereitschaft Rumäniens, die bereits 2013 begonnene Kooperation der Spezialkräfte der beiden Länder weiterzuführen. Dabei gehe es schwerpunktmä‎ßig um gemeinsame Übungen, die eine bessere Interoperabilität der georgischen Kräfte mit den NATO-Kampfverbänden gewährleisten sollen. Duşa sagte des weiteren, dass Rumänien auch engere Beziehungen zwischen der EU und Georgien befürworte. Der Gipfel der Ostpartnerschaft in Riga vom 21. — 22. Mai werde einen wichtigen Moment für den Ausbau der Kooperationsbeziehungen darstellen, sagte der rumänische Verteidigungsminister.



    BUKAREST: Das rumänische Au‎ßenministerium ist derzeit erneut bemüht, rumänische Staatsangehörige aus dem Bürgerkriegsgebiet im Jemen auszufliegen. Allein in den letzten zwei Wochen waren dort über 500 Menschen ums Leben gekommen. Am Wochenende wurden sechs Rumänen ausgeflogen, nachdem bereits Ende März 17 rumänische Staatsbürger evakuiert worden waren. Eine beim Au‎ßenministerium eingerichtete Krisenzelle bietet den von der Verschlechterung der Sicherheitslage betroffenen Rumänen Konsularschutz. Die Diplomaten arbeiten mit den internationalen Organisationen und den Staaten zusammen, die ihrerseits ihre Angehörigen aus dem Kriegsgebiet ausfliegen. Die dem früheren Präsidenten Ali Abdallah Saleh treuen schiitischen Houthi-Milizen haben mit Unterstützung Irans weite Teile Jemens unter ihre Kontrolle gebracht, darunter die Hauptstadt Sanaa. Sie kämpfen mit den Verbänden, die dem rechtmä‎ßigen Präsidenten Mansour Hadi treu geblieben sind.



    BUKAREST: Die Behörden in Burkina Faso werden die Suche nach einem am Samstag von einer bewaffneten Gruppe entführten Rumänen intensivieren. Der Mann, der auch die französische Staatsbürgerschaft besitzt, arbeitete als Wachmann bei einem Mangan-Bergwerk im Nordosten des Landes, nahe der Grenze zu Mali. Bewaffnete verschleppten den Rumänen auf einer Streifenfahrt mit zwei Kollegen. Ihr Auto wurde von fünf bewaffneten Männern angehalten, die anschlie‎ßend das Feuer eröffneten. Sicherheitskräfte, einschlie‎ßlich Elitetruppen wurden auf die Suche des Rumänen und seiner Kidnapper geschickt. Noch hat sich keine Organisation zur Entführung bekannt. Der Norden von Mali befindet sich seit drei Jahren unter der Kontrolle einer Al-Kaida nahestehenden Organisation. Trotz eines Eingriffs der französischen Streitkräfte vor zwei Jahren und der Stationierung von UN-Friedenstruppen gilt das Gebiet weiterhin als unsicher.



    BUKAREST: Das Gesetz über die Cyber-Sicherheit muss unbedingt verabschiedet werden. Das erklärte der rumänische IT-Minister Sorin Grindeanu in einem Interview mit Radio Rumänien am Montag. 2014 habe es knapp 80 Cyber-Warnungen gegeben, sagte der Regierungsvertreter noch. Dies entspreche einem Anstieg von 30% gegenüber dem Vorjahr. Das Gesetz über die Cyber-Sicherheit war Ende des vergangenen Jahres von dem Parlament verabschiedet worden, allerdings wurde es vom Verfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt. Das Gesetz biete Spielraum für missbräuchliches Handeln, da es den Nachrichtendiensten Zugang zu persönlichen Daten ohne richterlichen Befehl gewähre. Damit würden das Briefgeheimnis und das Recht auf Privatsphäre verletzt, hie‎ß es in der Begründung der Verfassungsrichter.



    BUKAREST: Rumäniens Oberster Gerichtshof wird am Dienstag über die von dem Ex-Finanzminister Darius Valcov beantragte Aufhebung der Untersuchungshaft entscheiden. Er forderte, während des Ermittlungsverfahrens in Hausarrest bleiben zu können. Valcov wird verdächtigt, als Gegenleistung für die Vergabe von öffentlichen Aufträgen an ausgewählte Firmen 2 Millionen Euro an Bestechungsgeldern kassiert zu haben. Dieser angeblich im Zeitraum 2008-2009 begangenen Straftat soll er sich in seiner Eigenschaft als Bürgermeister im südrumänischen Slatina schuldig gemacht haben.

  • Nachrichten 29.03.2015

    Nachrichten 29.03.2015

    MIAMI – Die rumänische Spielerin Simona Halep steht im Achtelfinale des Tennisturniers in Miami. Sie besiegte am Sonntag Camila Giorgi aus Italien in zwei Sätzen 6-4 und 7-5. Zwei andere rumänische Tennisspielerinnen unterlagen hingegen und schieden aus: Irina Begu verlor gegen Agnieska Radwanska, Monica Niculescu gegen Serena Williams.

    BUKAREST – Die rumänische Fußballnationalelf hat am Sonntag abend in Ploiesti die Nationalmannschaft der Färöer-Inseln 1-0 geschlagen und sich mit 13 Punkten den Spitzenplatz der F-Gruppe der EM-Qualifikationsrunde gesichert. Das Tor schoss Claudiu Keseru in der 21. Spielminute.

    BUKAREST – In Rumänien gilt seit Sonntag offiziell die Sommerzeit, mit einer Differenz zwischen der rumänischen Uhrzeit und der GMT von drei Stunden. Die Tradition der Uhrenumstellung am letzten Märzsonntag bzw. am letzten Oktobersonntag geht auf 1979 zurück. Die drei Sendungen des deutschen Programms hören Sie in diesem Sommer also um 06.00, 14.00 und 18.00 Uhr UTC.



    BUKAREST – Auch für die Katholiken und Protestanten in Rumänien hat an Palmsonntag die Karwoche vor den Ostern begonnen. In Bukarest führte der römisch-katholische Erzbischof Ioan Robu am Sonntag eine Prozession mit rund 2000 Teilmnehmern an, um den Einzug Jesu Christi in Jerusalem zu gedenken. Für die orthodoxen Christen ist Palmsonntag in diesem Jahr eine Woche später, Ostern fällt dementsprechen auf den 12. April, eine Woche nach den katholischen Ostern.



    BUKAREST – Zwei neue Minister werden am Montag ihren Amtseid vor Staatspräsident Klaus Johannis ablegen – Eugen Teodorovici, der bisher Minister für EU-Mittel war, übernimmt das Amt des Finanzministers. Sein Vorgänger Darius Valcov war wegen Korruptionsvorwürfe zurückgetreten. Neuer Ressortleiter anstelle von Teodorovici im Ministerium für EU-Mittel wird Marius Nica, der bisher Generalsekretär im Arbeitsministerium war.



    DEN HAAG – Holland steht vor Fortschritten, um die Möglichkeit eines rumänischen Schengen-Beitritts zu eröffnen. Das sagte am Sonntag der holländische Außenminister Bert Koenders in einem Interview mit Radio Rumänien. Holland werde in den nächsten Wochen die Situation prüfen, um zu sehen, ob der Beitritt in diesem Jahr oder nicht erfolgt. Holland hatte sich weiderholt einer Beitritt Rumäniens zum Schengener Raum widersetzt. Die Zustimmung zum Beitritt eines Landes zu Schengen muss einstimmig erfolgen.



    BUKAREST – Vor den Botschaften und Konsulaten in Rom, Mailand und Turin, aber auch in Rumänien haben am Wochenende Demonstrationen gegen die geltenden Immunitätsvorschriften für rumänische Spitzenpolitiker stattgefunden. Dabei wurde zum Teil die volle Abschaffung der Immunität gefordert. Hintergrund war, dass der sozialdemokratische Senator Dan Sova seine Immunität behalten durfte, nachdem der Senat die Zustimmung für die Untersuchungshaft im Zuge eines Ermittlungsverfahrens wegen Amtsmissbrauch verweigerte. Die meisten Senatoren hatten zwar für die Aufhebung gestimmt, die Kammer war jedoch nicht beschlussfähig. Das rumänische Verfassungsgericht wird sich am 8. April mit zwei Klagen von Staatspräsident Klaus Johannis bzw. der Nationalliberalen Partei zu der Abstimmung im Senat beschäftigen.



    Washington – Der neue amerikanische Botschafter in Rumänien, Hans Klemm, wird bald in Bukarest eintreffen. Dies erklärte exklusiv für Radio Rumänien der republikanische Kongressabgeordnete Mac Thornberry, der Leiter des Ausschusses für Streitkräfte im US-Repräsentantenhaus. Thornberry verdeutlichte, dass die Ernennung eines US-Botschafters sich aus streng innenpolitischen Missverständnissen in den USA verzögert hatte und die Verspätung nichts mit Rumänien, einem der besten Verbündeten der USA überhaupt, zu tun habe. Der Karrierediplomat Hans Klemm war am Montag von US-Präsident Barack Obama zum Botschafter der Vereinigten Staaten nominiert worden und muss nur noch vom Kongress bestätigt werden. Der letzte Botschafter in Rumänien, Mark Gittenstein, hatte sein Mandat im Dezember 2012 beendet, die diplomatische Vertretung der USA wurde seitdem nur noch stellvertretend geführt .



    Tunis – Der rumänische Außenminister Bogdan Aurescu hat sich am Sonntag am Marsch gegen den Terrorismus in Tunis beteiligt. Der Marsch wurde von den tunesischen Behörden nach dem Anschlag der terroristischen Gruppierung ISIS vom 18. März gegen das Bardo-Museum in der tunesischen Landeshauptstadt organisiert. Dabei waren 22 Menschen ums Leben gekommen. Aurescu drückte bei Gesprächen mit den tunesischen Verantwortlichen die Solidarität und Unterstützung Rumäniens bei der Bekämpfung des Terrorismus aus. Erörtert wurde dabei auch der rumänische Vorstoß zur Einrichtung eines auf Verfahren gegen Terroristen spezialisierten internationalen Gerichtshofs.



    RIAD – Die Staaten der Arabischen Liga haben auf ihrem Gipfeltreffen im ägyptischen Scharm El-Scheich beschlossen, eine gemeinsame Eingreiftruppe zu gründen. Sie wolle so gegen extremistische Gefahren in der Region vorgehen können, sagte Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sissi. Details sollen in den kommenden Wochen ausgearbeitet werden, sagte al-Sissi. Das Treffen der arabischen Liga findet im Kontext der wachsenden Gefahr eines Bürgerkriegs im Jemen statt. Am Donnerstag hatte ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis von zehn arabischen Staaten begonnen, Angriffe gegen die Huthi-Rebellen zu fliegen.



    BUKAREST – Ein Erdstoß der Stärke 4,9 Grad Richterskala hat sich in der Nacht zum Sonntag im ostrumänischen Erdbebengebiet Vrancea ereignt. Es war das bisher stärkste Erdbeben dieses Jahres und auch in Bukarest und anderen 4 Städten im Land zu spüren. In den letzten sechs Monaten haben in Rumänien zahlreiche kleinere Erdstöße stattgefunden – der stärkste von ihnen wurde im November mit 5,7 Grad Richterskala registriert.

  • Rumänien und der Bürgerkrieg in Griechenland (1946-1949)

    Rumänien und der Bürgerkrieg in Griechenland (1946-1949)

    Am 5. Mai 1944 hatten sich Gro‎ßbritannien und die Sowjetunion geeinigt, da‎ß Rumänien zur sowjetischen und Griechenland zur englischen Interessenssphäre gehören sollte. Durch das Abkommen, das Stalin und Churchill in Moskau Anfang Oktober 1944 schlie‎ßen, werden die normalerweise befreundeten Rumänien und Griechenland Ende des Zweiten Weltkrieges auf entgegengesetzte Seiten geschoben. Rumänien befindet sich in der Einflu‎ßsphäre der Sowjetunion und wird die Sowjetisierung erleben, während Griechenland unter britisch-amerikanischem Einflu‎ß den demokratischen Weg gehen wird. Mit Ausnahme des letzten Viertels des 19. Jh. und der ersten 10 Jahre des 20. Jh. hatten Rumänien und Griechenland bis 1941 gute Beziehungen geführt. Als aber im Herbst 1941 die deutschen Truppen Rumänien in Richtung Balkan transitieren, verurteilt Griechenland die Verletzung des Protokolls der Balkan-Entente von 1934 zwischen Griechenland, Rumänien und Jugoslawien.



    Nach 1945 werden die Beziehungen zwischen Rumänien und Griechenland noch komplizierter. Das unter sowjetische Besatzung befindende Rumänien kann seine normalen Beziehungen mit der Regierung Griechenlands nicht wiederaufnehmen. Einerseits übt die kommunistische Regierung Rumäniens ihren Druck aus; andererseits agieren in Griechenland die lokalen kommunistischen Guerilla-Einheiten, die das Land in den Bürgerkrieg 1946-1949 sto‎ßen. Wie auch die anderen kommunistischen Regierungen der von den Sowjets besetzten Länder schlo‎ßen sich auch die rumänischen Regierenden der Position der Sowjetunion an, die besagte, da‎ß die griechischen Partisanen unterstützt werden müssen. Welche Länder in dieser Hinsicht besonders aktiv waren, sagt uns Apostolos Patelakis, Professor an der Universität in Thessaloniki:



    In der ersten Phase des Bürgerkrieges, zwischen 1946-1947, wurden die griechischen Kommunisten insbesondere von Tito und Stalin unterstützt; allmählich schlo‎ßen sich ihnen auch die Dimitrov-Regierung Bulgariens und die Hodscha-Regierung Albaniens an. Die griechischen Kommunisten wollten Nordgriechenland befreien und ein freies Griechenland schaffen und deshalb forderten sie alle sozialistischen Staaten auf, ihnen zum Erreichen dieses gro‎ßen Ziels zu helfen. August 1947 trafen sich die Vertreter Jugoslawiens, Bulgariens und Albaniens im slowenischen Ferienort Bled und vereinbarten die moralische und materielle Unterstützung für die griechische demokratische Armee. Gleichzeitig forderten sie die Regierungen Rumäniens und Ungarns auf, sich in dieser Richtung intensiver zu engagieren. Bei dem Treffen zur Gründung des Kominforms, 1947 in Polen, diskutierte man auch über den Bürgerkrieg in Griechenland. Dabei kam der Generalsekretär der Rumänischen Kommunistischen Partei, Gheorghe Gheorghiu-Dej, mit dem Vorschlag, da‎ß alle Parteien sich zur Pflicht machen sollen, die Griechische Kommunistische Partei zu unterstützen. Der Vertreter Polens, Wladyslaw Gomulka, schlug seinerseits vor, die griechische Frage sollte zur Standarte aller kommunistischen Parteien und demokratischen Kräfte werden.“



    Die Auseinandersetzungen zwischen Tito und Stalin werden die Hilfeleistungen der sozialistischen Staaten an die griechischen Kommunisten beeinflussen. Das Koordinierungszentrum der Aktivitäten der griechischen Kommunisten wird von Belgrad nach Bukarest verlegt; dort wird eine Botschaft der kommunistischen Regierung von General Markos eröffnet; Lefteris Apostolou wird zum Botschafter ernannt. Es werden auch ein Rundfunksender und eine Nachrichtenagentur gegründet. Dazu Professor Apostolos Patelakis:



    Am 14. Januar 1948 schickt Lefteris Apostolou dem Sekretariat der Kommunistischen Partei Rumäniens einen 30 Seiten langen Bericht, in dem er die Lage in Griechenland und die Ursachen des Bürgerkriegs darstellt; daraufhin fordert er auf diplomatischem Wege Rumänien auf, die erste Freundschaftsbeziehung mit der Übergangsregierung aufzunehmen. Ich zitiere: ‚Ich mu‎ß hinzufügen, da‎ß die Hilfe, die das rumänische Volk bis jetzt geleistet hat, alle Hilfesendungen aus den anderen demokratischen Ländern übersteigt, und das ist eine Tatsache, die weder meine Partei noch das griechische Volk jemals vergessen werden.‘ Selbstverständlich entsprach dies nicht der Wahrheit, denn die grö‎ßte Hilfe hatten die Griechen aus Jugoslawien erhalten, aber das war eine Erklärung, die den Rumänen schmeicheln sollte. Zwischen 1947-1948 hatten die rumänischen Kommunisten Lebensmittel (Konserven, Weizenmehl, Maismehl, Zucker, Reis, Bohnen), Kleidung, Medikamente, Waffen (halbautomatische und automatische Maschinengewehre, Granaten, Sprengstoff), Pferde und Kraftsoff nach Griechenland geschickt. Beginnend mit April 1948, mitten im Bürgerkrieg, kamen Tausende griechische Kinder und Hunderte kranke oder verletzte Partisanen nach Rumänien.“



    Die Vereinbarungen zwischen den Sowjets und den Briten werden auch das Schicksal der griechischen Kommunisten bzw. der antikommunistischen Partisanen in Rumänien entscheiden. Das war ein ganz einfaches Geschäft: Stalin sollte auf die Finanzierung der kommunistischen Guerillas verzichten, und Churchill sollte die antikommunistische Politik des rumänischen Königs und der demokratischen Parteien in Rumänien nicht mehr ermuntern. Apostolos Patelakis:



    Als die politischen Flüchtlinge hierher kamen, fühlten sie sich in Rumänien viel wohler als in anderen Ländern. Zuerst kamen die Kinder, in 1948; 1949 folgten dann die Erwachsenen. Die griechischen Flüchtlinge wurden in 7 Länder geschickt. In manchen Ländern, zum Beispiel in Polen, in der Tschechoslowakei, in Usbekistan, wu‎ßten die Leute so gut wie nichts über die Griechen, die Flüchtlinge fühlten sich vollkommen fremd. In Rumänien gab es bereits griechische Gemeinden, es gab Leute, die zweisprachig aufgewachsen waren, und so konnten sich die Flüchtlinge mit vielen Menschen in Rumänien verständigen, sie fühlten sich Griechenland näher. Manche der 28.000 Kinder, die im Bürgerkrieg evakuiert wurden, kamen in die Deutsche Demokratische Republik. Man kann sich den Schock vorstellen, den die etwas älteren Kinder erlebten; in der Heimat hatten sie in der Schule über Nazideutschland, über die faschistischen Feinde gelernt, und nun befanden sie sich in Deutschland und mu‎ßten ununterbrochen die deutsche Sprache hören. Diejenigen, die nach Rumänien kamen, hatten es leichter, mindestens in der ersten Phase. Der Bürgerkrieg war in Nordgriechenland, einer Gebirgsregion, wo auch viele Aromunen lebten. Unter den Flüchtlingen waren die aromunischen Kinder die ersten Dolmetscher — sie konnten etwas verstehen und sie lernten die rumänische Sprache viel schneller als die anderen.“



    Audiobeitrag hören:



  • Rumänische Kommunisten in der französischen Résistance

    Rumänische Kommunisten in der französischen Résistance

    Die Generation derer, die gegen den Faschismus gekämpft haben, wurde von den Idealen des Sozialismus und Kommunismus geprägt. Manche dieser Ideale wurden von anständigen Menschen vertreten, die von der Rassentheorie entsetzt waren. Die Aggression des Faschismus in Europa war für einige linksorientierte junge Menschen Grund genug, um sich den freiwilligen Kämpfern gegen die Faschisten anzuschlie‎ßen. Laut dem internationalistischen Marxismus-Leninismus stellte der Faschismus die bösartigste Verkörperung des Kapitalismus — den Nationalismus — dar. Die Besetzung Frankreichs war für die rumänischen Kommunisten ein Signal, zu handeln.



    Der bekannte Historiker Vladimir Tismăneanu, Professor an der amerikanischen Maryland-Universität, stammt aus einer marxistischen Familie. Seine beiden Eltern haben im spanischen Bürgerkrieg gekämpft, sein Vater verlor im Kampf einen Arm. Die Schwester seiner Mutter war in der französischen Widerstandsbewegung tätig und wurde mit der höchsten Auszeichnung geehrt. Vladimir Tismăneanu erinnerte sich an die Reise seiner Mutter nach Spanien im Jahr 1936. Sie meldete sich freiwillig bei den Internationalen Brigaden. Damals begann die Geschichte des rumänischen Widerstands gegen den Faschismus im 2. Weltkrieg.



    Über Frankreich machte sich meine Mutter auf den Weg nach Spanien. Es gab eine Politik der Nichteinmischung, die praktisch den direkten Weg zu den Internationalen Brigaden in Spanien sperrte. Der Weg verlief entweder über Italien, so wie mein Vater vorgegangen ist, oder über Frankreich. Meine Mutter war in Frankreich angekommen, der Zentralpunkt war Paris, wo die Französische Kommunistische Partei ihren Sitz hatte. Sie war damals ziemlich naiv und ich muss folgende Geschichte in Erinnerung bringen. Sie kam nach Paris, wo sie einen Monat lang blieb. Sie bekam ein Zimmer und wurde unterwiesen. Der Verantwortliche in Paris war Palmiro Togliatti, der über Spanien und Moskau nach Paris gekommen war. Meine Mutter stieg in den Zug in Richtung Perpignan. Sie war sehr naiv und hatte nichts anderes zu tun, als sich eine Zeitung zu kaufen, um im Zug zu lesen. Und was kauft sie sich? Ihre Deckgeschichte war, dass sie als Studentin der Kunstgeschichte Klöster besichtigen wolle. Und dann kauft sie sich die Zeitung »L’Humanité«. Das war ihr erster gro‎ßer Fehler. Sie fuhr Richtung Spanien, sprach mit ausländischem Akzent und hatte eine »L’Humanité« in der Hand. Im Wagen war nur noch eine weitere Person, die ihr beim Aussteigen sagte: ‚Du fährst bestimmt nach Spanien, zu den Internationalen Brigaden.‘ Sie bestritt das, aber die Person sagte ihr: ‚Mädel, nächstes Mal kauf nicht mehr die »L’Humanité«, die offizielle Zeitung der Französischen Kommunistischen Partei!‘ Er war der kommunistische Abgeordnete der Region.“




    Es war das Problem des Internationalismus, das die meisten Rumänen der Widerstandbewegung dazu gebracht hat, sich der Bewegung anzuschlie‎ßen, meint weiter Vladimir Tismăneanu.



    Man muss an die Definition Stalins für den proletarischen Internationalismus denken. Der Marxismus ist eine internationalistische Doktrin. Der Nationalismus und der Marxismus sind nicht komplementär. Wenn man ein echter Nationalist ist, kann man kein Marxist sein, und wenn man ein Marxist ist, kann man kein Nationalist sein. Die Sachen sind ganz klar. Es gab sicherlich allerlei Allianzen, das ist aber etwas anderes und gerade das müssen wir erklären. Stalin definierte den proletarischen Internationalismus folgenderma‎ßen: Der Prüfstein des proletarischen Internationalismus, der bis zum sowjetisch-chinesischen Konflikt gültig blieb, sei die Einstellung gegenüber der Sowjetunion, so Stalin im Jahr 1927. Jemand, der die Richtigkeit der Linie der bolschewistischen Partei der Sowjetunion in Frage stellte, war nach ihrer Auffassung kein echter Internationalist.“




    Olga Bancic, Cristina Luca, Mihail Florescu, Gheorghe Gaston Marin, Alexandru Jar waren einige der aktivsten Namen des rumänischen kommunistischen Exils in Frankreich. Aber auch andere antifaschistische Persönlichkeiten des kulturellen und wissenschaftlichen Lebens haben die Demarche unterstützt, so wie der Pilot Traian Vuia. Vladimir Tismăneanu über die Beziehung von Vuia zum französischen Widerstand und zu den rumänischen Kommunisten in Frankreich:



    Ich wei‎ß, dass die Beziehungen Vuias zur Résistance eng waren eng, ich wei‎ß das von meiner Tante, sie haben sich mehrmals getroffen. Eine sehr starke Beziehung gab es zu Elena Văcărescu, sie pflegte diese Beziehung mit Hilfe des Schriftstellers Ilarie Voronca. Auch zur Schauspielerin Elvira Popescu gab es ein enges Verhältnis. Die wichtigen Figuren der rumänischen Intelligenz, die nach Frankreich gingen, waren linksorientiert. Ich erinnere mich an die Ballerina Lisette Codreanu, die Freundin von Brâncuşi. Es gab hier einen Gegensatz: Umso weniger sie im Land linksorientiert waren, desto mehr wurden sie in Paris zu Linken. Alle gehen in Richtung sozialistischer oder kommunistischer Linke. Vuia war, soviel ich wei‎ß, unter keinen Umständen ein Kommunist, aber er hatte Beziehungen zu ihnen, bot ihnen Unterkunft an, er hatte ein Haus, das von der Widerstandbewegung genutzt wurde. Diese Art von Beziehung konnte in Nordfrankreich für gro‎ße Komplikationen sorgen. Als De Gaulle 1946 die Kommunisten aus der Regierung absetzt, auch Thorez war damals Minister, beginnt der Kalte Krieg. 1948-49 werden aus Frankreich massiv rumänische Kommunisten ausgewiesen. Damals kommt zum Beispiel Mihai Şora zurück. Einige von ihnen hatten die französische Staatsbürgerschaft nicht erlangt.“



    Nach dem Sieg gegen den Faschismus atmeten diejenigen, die an einer besseren Welt glaubten, erleichtert auf. Sie hatten den Eindruck, dass der Sozialismus die ganze Menschheit retten werde und dass die Leiden ein Ende haben werden. Doch die Geschichte nahm einen anderen Lauf.



    Audiobeitrag hören:



  • Besorgniserregende Entwicklungen in der Ukraine

    Besorgniserregende Entwicklungen in der Ukraine

    An der hunderte Kilometer langen Grenze zwischen Rumänien und der Ukraine lebt eine rumänische Volksminderheit, die fast eine Halbe Million Menschen zählt. Somit ist die Ukraine territorial, demographisch und geopolitisch betrachtet der wichtigste Nachbar unseres Landes. Die Annektierung der Halbinsel Krim durch Russland und der Ausbruch einer Rebellion der russischen Separatisten in den mehrheitlich russischsprachigen Regionen im Osten und im Süden des Landes wurden einstimmig und wiederholt von allen politisch Verantwortlichen in Rumänien hart verurteilt. Am Sonntag betonte Staatspräsident Traian Basescu erneut, da‎ß Rumänien die territoriale Integrität des Nachbarlandes vorbehaltslos unterstützt. Die Ukraine steht vor einem Bürgerkrieg, insbesondere nach den gewalttätigen Auseinandersetzungen am Freitag in Odessa, der gro‎ßen Hafenstadt am Schwarzen Meer, die unweit der rumänischen Grenze liegt. Traian Basescu:



    Die Entwicklungen in Odessa werden immer gefährlicher. Sie können nicht nur zum Ausbruch eines Bürgerkrieges, sondern zu einem sich schnell verbreitenden, massiven Bürgerkrieg führen. Für Rumänien besteht keine Kriegsgefahr, aber die Instabilität, die durch einen Bürgerkrieg in der Ukraine entsteht, könnte Rumänien hart treffen. Sichtbar werden die Folgen der Instabilität in dem Einflu‎ß auf die Möglichkeiten Rumäniens, Darlehen auf den ausländischen Märkten aufzunehmen.”



    Ministerpräsident Victor Ponta gab seinerseits bekannt, da‎ß die rumänische Regierung die eventuellen Folgen der Ukraine-Krise im Detail untersucht, und forderte die Einberufung einer Sondersitzung des Obersten Verteidigungsrates. Victor Ponta:



    Es besteht keine unmittelbare Bedrohung für Rumänien, aber wir haben die Pflicht, besonders aufmerksam zu bleiben und eine koordinierte Beziehung zu unseren Alliierten zu haben. Zu dieser Verantwortung gehören auch gewisse Verfassungsstrukturen und jedes Gespräch über die Sicherheit Rumäniens, die Sicherheit der Region, über unsere Strategie zusammen mit unseren transatlantischen und europäischen Partnern kann nur im Obersten Verteidigungsrat Rumäniens diskutiert werden.”



    In diesem Kontext bekräftigte Ministerpräsident Ponta, da‎ß Rumänien sich weiterhin einsetzen werde, um die Integrität und Sicherheit der ex-sowjetischen, mehrheitlich rumänischsprachigen Republik Moldawien zu sichern, die auch mit prorussischen Separatisten-Hochburgen in Transnistrien (im Osten) und Gagausien (im Süden) konfrontiert wird. Auch das rumänische Au‎ßenministerium verurteilte kategorisch die gewalttätigen Ausschreitungen in Odessa. Die Bukarester Diplomaten äu‎ßerten ihre Solidarität mit dem ukrainischen Volk sowie ihre Unterstützung für den europäischen Weg der Ukraine und für die Bemühungen der Behörden in Kiew, die Lage im Inland zu stabilisieren. Das Generalkonsulat Rumäniens in Odessa monitorisiert ständig die Situation der rumänischen Volksminderheit in der Region, präzisierte noch das Bukarester Au‎ßenministerium.