Tag: Cannes

  • Rumänischer Film “Drei Kilometer bis zum Ende der Welt” mit der Queer Palm ausgezeichnet

    Rumänischer Film “Drei Kilometer bis zum Ende der Welt” mit der Queer Palm ausgezeichnet

    Seit ihrer Einführung im Jahr 2010 wurde die Queer-Palme an Produktionen verliehen, die die Vielfalt widerspiegeln. Emanuel Pârvu wurde auf dem roten Teppich von den Schauspielern Bogdan Dumitrache, Valeriu Andriuță, Ciprian Chiujdea und Ingrid Micu-Berescu begleitet. Die Produktion wurde in Rumänien auf dem Transylvania International Film Festival in Cluj Napoca vom 14. bis 24. Juni gezeigt.

    “Drei Kilometer bis zum Ende der Welt” ist der letzte Teil einer Trilogie, zu der auch ”Meda oder die nicht so helle Seite der Dinge”, Pârvus erster Spielfilm, sowie ”Marokko” gehören. ”Meda” gewann zwei Preise auf dem Sarajevo Film Festival 2018 und ”Marokko” wurde für das San Sebastian Festival 2021 ausgewählt. Emanuel Pârvu: “Die Tatsache, dass ich diesen Preis gewonnen habe, bedeutet nicht, dass ich dieses Thema nicht wieder aufgreifen werde. Meiner Meinung nach, kann es nie erschöpft werden. Die Liebe zwischen Eltern und Kindern ist meiner Meinung nach die stärkste Form der Liebe und ein Thema, das endlos erforscht werden kann. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob das, was ich in Zukunft zu diesem Thema hinzufügen könnte, zu den Filmen passen würde, die ich bisher gemacht habe. Ich kann sagen, dass diese Themen sehr herausfordernd waren, und ich habe sie genossen.

    Natürlich werde ich mich weiterhin mit diesem Thema beschäftigen, ich interessiere mich für die Beziehungen zwischen den Menschen, und das werde ich auch in meinen zukünftigen Projekten behandeln, aber auf eine andere Art und Weise. Das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern war kein einfaches Thema, es hat mich sehr beschäftigt und es hat mich nachts nicht schlafen lassen. Nach dieser Trilogie freue ich mich auf eine Pause. Ich denke, das hat auch seinen Sinn.”

    Emanuel Pârvu führte bei zahlreichen Theateraufführungen Regie, bevor er sich dem Kino zuwandte. Sein Debütprojekt “Sector S” wurde für die Preise des rumänischen Theaterverbands nominiert. Als Darsteller hat er unter anderen in den Produktionen “Bacalaureat” von Cristian Mungiu und “Porträt des Kämpfers als junger Mann” von Constantin Popescu gespielt. Seine Doktorarbeit befasst sich mit den Strukturen des Dramas und seit einigen Jahren unterrichtet er an der Fakultät für Philosophie der Ovidius-Universität in Constanța.

    Emanuel Pârvu: “Ich mache nie zwei Projekte zur gleichen Zeit. Ich kann mich nicht auf eine Rolle konzentrieren und gleichzeitig bei einem Film Regie führen. Ich weiß, dass viele das machen, aber für mich funktioniert das nicht. Ich konzentriere mich gern auf eine einzige Sache und widme mich ganz diesem Projekt. Auch meine Lehrtätigkeit liegt mir sehr am Herzen. Zusammen mit Adrian Titieni und Daniela Vitcu, der Dekanin der Kunstfakultät der Ovidius-Universität in Constanța, haben wir den ersten und einzigen Masterstudiengang für Filmschauspiel in Rumänien gegründet. Ich denke, es ist wichtig, dass es dieses Programm an einer staatlichen Universität gibt und ich bin sehr engagiert in meiner Lehrtätigkeit und in der Beziehung zu den Studenten. Vielleicht weil ich ein 14-jähriges Kind habe, bin ich sehr an den nächsten Generationen interessiert.

    Wir sollten uns alle darüber im Klaren sein, dass in den letzten 20 Jahren Sport und Kino die einzigen international erfolgreichen Bereiche waren, die aus Rumänien stammten, dank Leuten wie Simona Halep, Cristina Neagu und David Popovici und einer Reihe von Filmregisseuren. Deshalb möchte ich in meine Lehrtätigkeit investieren, denn mich interessiert, was mit der Zukunft des Landes geschieht. Ich möchte, dass wir nicht als zweitklassige Bürger angesehen werden, die nur zum Erdbeer- und Spargelpflücken taugen.

    Ich bin persönlich sehr stolz darauf, Rumäne zu sein, und ich bin an der Zukunft dieses Landes und seines Bildungssystems interessiert. Ich glaube, dass sich durch die Menschen viel Gutes aufbauen lässt, und so können wir uns als Gesellschaft weiterentwickeln.” “Drei Kilometer bis zum Ende der Welt” ist eine Produktion des Kulturverbands FAMArt. Das Drehbuch stammt von Emanuel Pârvu und Miruna Berescu, die Kameraführung von Silviu Stavilă, der Schnitt von Mircea Olteanu, das Bühnenbild und die Kostüme von Bogdan Ionescu.

  • Regisseur Emanuel Pârvu: „Mir geht es um die menschlichen Beziehungen“

    Regisseur Emanuel Pârvu: „Mir geht es um die menschlichen Beziehungen“

     

     

    Seit der Einführung des Sonderpreises im Jahr 2010 wurden mit der Queer Palm in Cannes bemerkenswerte Filme ausgezeichnet, die sich dem Thema der Diversität menschlicher Sexualität und geschlechtlicher Identität widmen. Der Preis wurde dem Regisseur Emanuel Pârvu vom belgischen Filmemacher Lukas Dhont überreicht, der 2018 für „Girl“, seinen ersten Spielfilm über eine Transgender-Ballerina, dieselbe Auszeichnung erhalten hatte.

    In der Begründung der Jury hieß es: „Ein System der Gewalt kommt hier schonungslos unter das Seziermesser. Die Perspektive enthüllt langsam die patriarchalische Welt, in der unsere Figuren aufgewachsen sind, in der der eigene Existenzraum durch tief verwurzelte Gedankenstrukturen unmöglich gemacht wird. In diesem faszinierenden Film scheinen die Menschen wie von Fäden festgehalten zu werden, die sie vom Licht wegziehen, bis einige von ihnen beginnen, sich zu befreien.“

     

    Neben Regisseur Emanuel Pârvu schritten auch die Schauspieler Bogdan Dumitrache, Valeriu Andriuță, Ciprian Chiujdea und Ingrid Micu-Berescu über den roten Teppich. Die rumänische Premiere von „Drei Kilometer bis ans Ende der Welt“ findet im Rahmen des Transilvania International Film Festival (TIFF) Mitte Juni in Klausenburg statt. „Drei Kilometer bis ans Ende der Welt“ schließt die Trilogie des Filmemachers ab, die mit „Meda oder Der nicht so glückliche Sachverhalt“ (zwei Auszeichnungen beim Sarajevo Film Festival 2018 für die beste Regie und den besten Hauptdarsteller), dem Spielfilmdebüt von Emanuel Pârvu, begann und mit „Marokko“ (ausgewählt für das San Sebastian Film Festival 2021) fortgesetzt wurde.

     

    Der Regisseur Emanuel Pârvu eröffnete, wie er den Stoff für seine Filme findet:

    Ich würde nicht sagen, dass ich mich nach meinen bisherigen Filmen derselben Thematik nie wieder nähern werde. Für mich schließt sich mit dieser letzten Debatte zwar ein Kreis, aber ich denke, die Diskussion, die ich anstoße, kann ewig weitergehen. Die Liebe zwischen Kindern und Eltern etwa, die meiner Meinung nach die stärkste Form der Liebe ist, bleibt ein Gebiet, das endlos erforscht werden kann. Ich weiß allerdings nicht, ob meine künftigen Projekte zu diesem Thema zu meinen bisherigen Filmen passen werden. Ich kann nur sagen, dass ich mich mit diesen Sujets wirklich schwer getan habe, sie haben mir wirklich Spaß gemacht. Natürlich werde ich mich weiterhin mit damit befassen, mir geht es um die menschlichen Beziehungen schlechthin, darum werden sich auch meine künftigen Filme drehen, aber ich werde nach anderen Wegen suchen. Diese Eltern-Kind-Bindung war kein einfaches Thema, es war ein Thema, das mich sehr beschäftigt hat, das mich nachts wach gehalten hat, das mein Innenleben gequält hat. Deshalb ist nach dieser Trilogie eine Pause sehr willkommen. Ich glaube, dass auch diese Phasen des Innehaltens ihren Sinn haben, man kann sich nicht ständig verausgaben.“

     

    Emanuel Pârvu führte bei zahlreichen Theaterstücken Regie, bevor er sich dem Film zuwandte; sein Debütstück „Sector S“ wurde für die Preisverleihung der rumänischen Theaterunion UNITER nominiert. Er ist auch ein begabter Schauspieler, der in Filmen wie „Abitur“ (Regie: Cristian Mungiu), „Porträt des Kämpfers in seinen jungen Jahren“ (Regie: Constantin Popescu), „Die Geburtstagsfeier“ (Regie: Dan Chișu), „Das Wunder“ (Regie: Bogdan Apetri) und „Familienangelegenheiten“ (Călin Peter Netzer) denkwürdige Rollen spielte. Seine Doktorarbeit setzt sich mit dramaturgischen Strukturen auseinander. Seit mehreren Jahren unterrichtet Emanuel Pârvu an der Hochschule für Darstellende Kunst der Ovidius-Universität in Constanța. Im Folgenden spricht er über seine pädagogischen Ansätze.

    Ich arbeite nie an zwei Projekten gleichzeitig, ich kann mich z.B. nicht auf eine Rolle konzentrieren und gleichzeitig Regie führen. Ich weiß, dass es Kollegen von mir gibt, die das können, aber bei mir funktioniert das nicht, ich konzentriere mich gerne auf eine Sache und widme mich gänzlich dem betreffenden Projekt. Auch meine Lehrtätigkeit liegt mir sehr am Herzen. Zusammen mit dem Schauspieler Adrian Titieni und Daniela Vitcu, der Dekanin der Kunstfakultät der Ovidius-Universität in Constanța, habe ich den ersten und bisher einzigen Masterstudiengang für Filmschauspiel in Rumänien ins Leben gerufen. Ich halte es für sehr wichtig, dass dieser Masterstudiengang an einer staatlichen Universität angeboten wird, denn mir liegt sehr viel an den Begegnungen mit unterschiedlichen Studenten. Vielleicht auch, weil ich ein vierzehnjähriges Kind habe, bin ich sehr an der nächsten Generation interessiert. Denn wir sollten nicht vergessen, dass in den letzten zwanzig Jahren in Rumänien nur der Sport und der Film internationale Erfolge feiern konnten. Sportlerinnen wie Simona Halep, Cristina Neagu, der Schwimmer David Popovici und zahlreiche Filmregisseure haben internationale Erfolge auf höchstem Niveau erlebt. Deshalb will ich auch in meine Lehrtätigkeit investieren, denn mich interessiert die Zukunft des Landes. Ich bin sehr daran interessiert, wie sich die jungen Menschen entwickeln, ich möchte nicht, dass wir als Bürger zweiter Klasse in Europa betrachtet werden, die nur zum Erdbeerpflücken oder Spargelstechen eingesetzt werden. Ich persönlich bin sehr stolz auf meine Heimat, und deshalb erachte ich auch die Zukunft des Bildungswesens in diesem Land als wichtig. Ich glaube, dass durch die Menschen viel Gutes geschaffen werden kann und dass wir uns nur so als Gesellschaft weiterentwickeln können.“

     

    Der Film „Drei Kilometer bis ans Ende der Welt“ ist eine Produktion des Vereins FAMArt. Das Drehbuch stammt von Emanuel Pârvu und Miruna Berescu, für das Bild zeichnet Silviu Stavilă, den Schnitt bewerkstelligte Mircea Olteanu, das Bühnenbild und die Kostüme entwarf Bogdan Ionescu.

  • Bogdan Dumitrache: Der Mann fürs Vielschichtige

    Bogdan Dumitrache: Der Mann fürs Vielschichtige

    „Drei Kilometer bis ans Ende der Welt“ ist zuletzt bei den Filmfestspielen von Cannes mit dem Queer Palm Award ausgezeichnet worden. Und seit ihrer Gründung im Jahr 2010 zeichnet die Queer Palm unvergessliche Filme aus, die die Vielfalt und Bedeutung der LGBT-Themen widerspiegeln. Der Preis wurde Regisseur Pârvu vom Filmemacher Lukas Dhont überreicht, der auch die Begründung der Jury verlas: „Ein System der Gewalt kommt hier schonungslos unter das Seziermesser. Die Perspektive enthüllt langsam die patriarchalische Welt, in der unsere Figuren aufgewachsen sind, in der der eigene Existenzraum durch tief verwurzelte Gedankenstrukturen unmöglich gemacht wird. In diesem faszinierenden Film scheinen die Menschen von Fäden gehalten zu werden, die sie vom Licht wegziehen, bis einige von ihnen beginnen, sich zu befreien“, begeisterte sich die Filmwelt.

    Dem gegenüber ist „Gute Jungs kommen in den Himmel“ eine leichte romantische Komödie, in der Bogdan Dumitrache die Rolle eines Mannes spielt, der stirbt und im Paradies an einem einsamen Strand landet, wo er Laura trifft, das Mädchen, in das er als Gymnasiast verliebt war.

    Ausgehend von diesen beiden jüngsten Filmen, in denen er der Protagonist ist, hat unsere Autorin mit Bogdan Dumitrache über seine Filmkarriere gesprochen und ihn gefragt, wie er die Rollen ausgewählt hat und welche Spuren die rumänische Neue Welle bei ihm hinterlassen hat.

    »Gute Jungs kommen in den Himmel« stellt das Publikum auf einfache Weise vor einige Fragen, aber er spart auch keine Tiefen aus. Gleichzeitig ist es ein Film, der versucht, das Publikum zurück in die Kinos zu bringen und es zu einer Flucht aus unserer Realität einzuladen, die uns ja oft nicht passt. Es ist kein Film nach einem amerikanischen Rezept, das er einem rumänischen Kontext aufzudrücken sucht. Radu Potcoavă ist ein Künstler, und sein Film ist ein ehrlicher Versuch, mit filmischer Sprache ein unbequemes und unangenehmes Problem wie den Tod auf angenehme Weise anzusprechen. Bei der Auswahl des Parts ist die erste Lesung des Drehbuchs wichtig, denn ich lasse die Geschichte durch meine eigene Persönlichkeitslinse filtern. So erkenne ich, ob es Probleme gibt, ob der Charakter schlüssig ist und die Handlungen normal, natürlich sind. Ob ich das also auch so tun würde. Dies ist der erste Filter, den ich anwende. Als ich das Drehbuch zu Radu Potcoavăs Film las, gefiel mir genau diese Logik der Figur, die so lebendig und menschlich ist. Der Mann will nicht akzeptieren, dass er tot ist, und außerdem kann er nicht glauben, dass er in einer anderen Welt angekommen ist, die der Welt, die er gerade verlassen hat, so ähnlich ist. Selbst die kleinen Fehler, die man dort macht, wie man sich arrangiert, um Zigaretten und Drinks zu bekommen.

    Dieser Film ist also geeignet, um das Publikum wieder in die Kinos zu kriegen, und ich bin darauf gern eingegangen. Ich denke, dass die Präsenz dieser neuen Art von Produktion, die bei uns wieder auf dem Markt erschienen ist – der Publikumsfilm, wie wir ihn nennen – es geschafft hat, die Leute wieder in die Säle zu bringen, und ich denke, das ist eine sehr gute Sache. Es ist wunderbar, dass dies gelungen ist, dass die Leute kommen, um rumänische Filme zu sehen, es ist auch eine sehr angenehme Art, Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen, ich hoffe, dass ich dazu beitragen kann, diesen gesellschaftlichen Brauch, ins Kino zu gehen, wiederbeleben kann.“

     

    Bogdan Dumitrache ist Gewinner von drei Gopo-Trophäen der rumänischen Filmindustrie: 2011 für „Das Porträt des Kämpfers in seinen jungen Jahren“ von Constantin Popescu), der über den antikommunistischen Widerstand in den Karpaten handelt. Dann 2012 für “Aus Liebe mit den besten Absichten“ von Adrian Sitaru, wo Dumitrache einen Sohn spielt, der seiner Mutter helfen will, sich während ihres chaotischen Krankenhausaufenthalts nach einem Schlaganfall durchzuschlagen. Und 2019 wurde er für „Pororoca“ ausgezeichnet, in dem er erneut mit Constantin Popescu als Regisseur arbeitete. Für „Pororoca“, in dem er einen Mann spielt, der an der Entführung seiner Tochter zerbricht, gewann der Schauspieler auch den Preis für den besten Darsteller beim Filmfestival von San Sebastian.

    Von den über 30 Rollen hat Bogdan Dumitrache der Part in Constantin Popescus „Porträt des Kämpfers in seinen jungen Jahren“ eigenen Worten nach am meisten geprägt. Er schätzt sich glücklich, an der neuen Welle des rumänischen Kinos angefangen mit den Nuller Jahren mitgewirkt zu haben.


    „Ich finde diese Rolle wesentlich, auch weil es mir vor allem um die jeweiligen Zeiträume meiner Laufbahn geht und weniger um die Parts selbst. Zehn Jahre nach der Uni begann ich richtig mit der Schauspielerei und in diesem Film hatte ich meine erste längere Rolle. Und obwohl es nur eine Nebenrolle war, gelang es mir, eine lebendige und authentische Figur zu schaffen. Es war auch die Rolle, für die ich meinen ersten Preis gewann, und nach meiner Leistung in diesem Film tauchten andere Rollen und Gelegenheiten auf, mich schauspielerisch zu entwickeln, um anderen zu zeigen, was ich kann. Was die Neue Welle im rumänischen Kino betrifft, so schätze ich mich glücklich, als Schauspieler zusammen mit dieser Bewegung gewachsen zu sein, das Glück zu haben, Filme zu machen, als Cristi Puius Roadmovie »Die Ware und das Geld« erschien. Ich war damals sehr froh, dass mein Freund, der Schauspieler Dragoș Bucur, mitspielte und sich in dieser neuen Bewegung engagierte, die Dinge verändern wollte und sich sogar selbst veränderte. Ich bin aufgeregt und froh, dabei zu sein, und dankbar.“

    Bogdan Dumitrache ist auch abseits vom Kino engagiert. Er ist einer der Gründer des Apollo 111 Independent Theatre und spielte auch in den HBO-Fernsehproduktionen „Drifting“ von 2010 und „Ruxx“ von 2022 mit.

  • Nachrichten 25.05.2024

    Nachrichten 25.05.2024

    Ein rumänischer Staatsbürger ist unter dem Vorwurf des Landesverrats in Untersuchungshaft genommen worden. Er wird verdächtigt, für Russland zu spionieren. Der Staatsanwaltschaft für OK und Terrorismusbekämpfung zufolge habe er Bilder von rumänischen oder NATO-Zielen in Tulcea (Ost) an die russische Botschaft in Bukarest geschickt. Er sammelte auch andere militärische Informationen und übt diese Aktivitäten seit 2022 aus. Nach Angaben der Justiz handelt es sich bei dem Rumänen um Alexandru Piscan, einen jungen Politiker aus Ploiesti. Die Staatsanwälte haben auch seine Wohnung durchsucht, wo sie mehrere Beweismittel sichergestellt haben. Das Außenministerium hat einen Diplomaten der russischen Botschaft in Bukarest nach diesem Vorfall zur Persona non grata in Rumänien erklärt. Russland werde auf diese Entscheidung angemessen reagieren, teilte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Zaharova, kurz darauf mit.

    Der rumänische Film „Drei Kilometer bis zum Ende der Welt“ hat am Freitagabend in Cannes die Queer-Palme gewonnen. Der alternative Preis wird jedes Jahr an einen Spielfilm vergeben, der sich mit „LGBT-Charakteren oder -Themen“ beschäftigt. Der Film war zuvor für den offiziellen Wettbewerb um die Goldene Palme der Internationalen Filmfestspiele von Cannes ausgewählt worden. Unter der Regie von Emanuel Pârvu erzählt er die Geschichte von Adi, einem 17-jährigen Teenager, der seine Sommerferien in seinem Heimatdorf im Donaudelta verbringt. Eines Nachts wird er auf der Straße gewaltsam überfallen. Am nächsten Tag ist seine Welt völlig auf den Kopf gestellt, seine Eltern sehen ihn nicht mehr so an wie früher und der scheinbare Frieden des Dorfes beginnt gestört zu werden. Den Vorsitz der Queer Palm-Jury hatte in diesem Jahr der belgische Regisseur Lukas Dhont („Close“, „Girl“) inne, der zwischen 18 Filmen aus allen Sektionen zu entscheiden hatte. In Cannes waren auch zwei weitere rumänische Produktionen vertreten. Der Film NASTY, bei dem Cristian Pascariu, Tudor D. Popescu und Tudor Giurgiu Regie führten, wurde in der Sektion „Special Screenings“ gezeigt und bietet dem Publikum einen fesselnden Einblick in das Leben des legendären Ilie Năstase, des ersten Rebellen in der Geschichte des Tennis. Das Projekt „Human Violins: Prelude“ von Ioana Mischie feierte seine Weltpremiere in Cannes im immersiven Wettbewerb, der der virtuellen Realität gewidmet ist und zum ersten Mal in der Geschichte der Veranstaltung vorgestellt wurde.

    Vier Tennisspielerinnen aus Rumänien stehen im Hauptfeld von Roland Garros, dem zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres, das morgen beginnt. In der ersten Runde trifft Sorana Cîrstea, die Nummer 30 der WTA-Rankings, auf die Russin Anna Blinkova, die Nummer 45 der Weltrangliste. Jaqueline Cristian, Nummer 67., bekommt es mit der Lettin Jelena Ostapenko zu tun, der Weltranglistenzehnten. Ana Bogdan, Nummer 63. der WTA-Rangliste kämpft gegen die Französin Elsa Jacquemot (150 der WTA-Rangliste) und Irina Begu (126 der WTA-Rangliste) auf die Argentinierin Julia Riera, Nummer 93 der Rankings. Ebenfalls in Frankreich haben am Samstag die Rumänin Monica Niculescu und die Spanierin Cristina Bucșa das Doppelfinale des WTA 500-Turniers in Straßburg gewonnen. Das Paar schlug Asia Muhammad aus den Vereinigten Staaten/Aldila Sutjiadi aus Indonesien mit 3-6, 6-4, 10-6. Monica Niculescu hat somit ihren 11. WTA-Doppeltitel gewonnen und 23 Finals gespielt. Sie hatte seit 2021 kein Turnier mehr gewonnen, dem Jahr des Turniersiegs in Nur-Sultan, Kasachstan.

  • Filmfestspiele von Cannes: rumänische Produktionen im Wettbewerb

    Filmfestspiele von Cannes: rumänische Produktionen im Wettbewerb

    Rumänien ist mit dem Spielfilm “Drei Kilometer bis ans Ende der Welt ˮ von Emanuel Pârvu im offiziellen Wettbewerb vertreten und mit dem Dokumentarfilm “NASTYˮ von Cristian Pascariu, Tudor D. Popescu und Tudor Giurgiu. Das Drama “Drei Kilometer bis ans Ende der Welt”, das im Rennen um die große Trophäe steht, erzählt die Geschichte von Adi, einem 17-jährigen Teenager aus einem Dorf im Donaudelta, der dank der Bemühungen seiner Eltern in der Stadt Tulcea zur Schule geht. Während er den Sommer über zu Hause verbringt, genießt er die Gesellschaft seiner Familie und seiner besten Freundin Ilinca. Doch als er mit einer Wahrheit konfrontiert wird, die er weder verstehen noch akzeptieren kann, ist die bedingungslose Liebe, die Adi von seinen Eltern erhalten sollte, plötzlich verschwunden, und dem jungen Mann bleibt nur noch eine Lösung.

    In der Produktion von Emanuel Pârvu spielen Bogdan Dumitrache, Laura Vasiliu, Ciprian Chiujdea, Ingrid Micu-Berescu und Valeriu Andriuţă. Zur Besetzung gehören zudem Adrian Titieni, Richard Bovnoczki, Alina Berzunţeanu, Vlad Brumaru und Radu Gabriel. Nach der Vorführung am Freitag erhielt der Film minutenlang stehende Ovationen und positive Kritiken.
    Am Donnerstag wird der Dokumentarfilm “NASTYˮ in der Sektion “Special Screenings” des Festivals gezeigt. Der Film porträtiert die rumänische Tennislegende Ilie Năstase, den ersten Rebellen in der Geschichte dieses Sports, der in den 70er Jahren die nationale und internationale Tennisszene dominierte. Abgesehen von seinem großen Talent wurde Ilie Năstase durch seine rebellische Persönlichkeit, seine Exzentrik und sein Temperament berühmt.

    Im Wettbewerb steht auch “Human Violins: Preludeˮ in der Regie und Produktion von Ioana Mischie, eine Produktion die von der transformierenden Kraft der Musik in dunklen Zeiten erzählt. Es handelt sich um die Geschichte von Alma, einer jungen Frau, die die Geige liebt, aber in einer Welt des Schreckens lebt, mit Cabiria Morgernstern als Stimme der Protagonistin.

    Auch der rumänisch-amerikanischer Schauspieler Sebastian Stan präsentiert in Cannes die Produktion “The Apprentice”, wo er den jungen Donald Trump spielt. Der Spielfilm von Ali Abbasis präsentiert Trumps Aufstieg zur Macht im Amerika der 80er Jahre. Die französisch-rumänische Schauspielerin Anamaria Vartolomei wiederum spielt in 2 Filmen mit, die in Cannes gezeigt werden. In “Mariaˮ, in der Regie von Jessica Palud, porträtiert Anamaria Vartolomei die Schauspielerin Maria Schneider, und in “Der Graf von Monte-Cristoˮ von Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière ist sie in einer Nebenrolle zu sehen.

  • Nachrichten 17.05.2024

    Nachrichten 17.05.2024

    Der Confidex-Index hat den höchsten Wert der letzten vier Jahre erreicht. Die Kennzahl, die das Vertrauen der rumänischen Manager in die Wirtschaft misst, hat laut der jüngsten Umfrage zu diesem Thema mit 52,5 einen Rekordwert für die letzten vier Jahre erreicht. Am optimistischsten sind die Unternehmen des Dienstleistungssektors, gefolgt von IT, Bau und Handel. Am anderen Ende des Spektrums sind die Unternehmen in den Bereichen Landwirtschaft, Energie und Industrie vorsichtiger.

     

    Das Außenministerium (MAE) und die Ständige Wahlbehörde (AEP) haben den rumänischen Wählerleitfaden für die Wahllokale im Ausland für die Wahlen zum Europäischen Parlament am 9. Juni 2024 erstellt. Das Informationsmaterial beantwortet die am häufigsten gestellten Fragen zur Organisation und zum Ablauf der Wahlen: Wer ist wahlberechtigt, mit welchen Ausweispapieren kann man wählen, wie sieht das Wahlprogramm aus, wie läuft die Stimmabgabe im Wahllokal ab und wie funktioniert das computergestützte System zur Überwachung der Wahlbeteiligung und zur Verhinderung illegaler Stimmabgabe. Interessierte Bürger können den Leitfaden auf der Website des Ministeriums einsehen. Das Außenministerium organisiert über die diplomatischen und konsularischen Vertretungen Rumäniens im Ausland 915 Wahllokale für die Wahlen der rumänischen Mitglieder des Europäischen Parlaments, mehr als doppelt so viele Wahllokale wie für die Europaparlamentswahlen 2019. Wahlberechtigte rumänische Staatsangehörige, die ihren Wohnsitz, ihren Aufenthaltsort oder ihren vorübergehenden Aufenthalt im Ausland haben, können mit einem am Wahltag gültigen rumänischen Ausweis in jedem im Ausland eingerichteten Wahllokal wählen.

     

    Die Regierung in Bukarest hat per Beschluss die Einschreibungszahlen für die staatliche voruniversitäre Bildung und die staatliche Hochschulbildung für das Schul-/Akademikerjahr 2024-2025 genehmigt. Der normative Akt legt die Anzahl der verfügbaren Plätze für die Einschreibung von Vorschulkindern, Schülern und Studenten fest, einschließlich ethnischer Rumänen aus dem Ausland, rumänischer Staatsbürger mit ständigem Wohnsitz im Ausland und ausländischer Staatsbürger auf der Grundlage geltender bilateraler Dokumente und einseitiger Verpflichtungen. Für im Ausland lebende Rumänen sind 1.900 Plätze für die voruniversitäre Ausbildung und 7.065 Plätze für die Hochschulausbildung mit einer Gesamtzahl von 800 Stipendienmonaten vorgesehen. Für ausländische Staatsangehörige sind 1.800 Plätze für die voruniversitäre Ausbildung und 4.430 Plätze für die Hochschulausbildung mit einer Gesamtzahl von 1.710 Stipendienmonaten vorgesehen. Die vorgeschlagenen Zahlen für die Schulausbildung beinhalten unter anderem auch Plätze für Minderjährige, die eine Form des Schutzes in Rumänien beantragen oder erlangt haben, sowie Plätze für staatenlose Minderjährige, deren Aufenthalt auf rumänischem Staatsgebiet offiziell anerkannt ist, so eine Pressemitteilung der Exekutive.

     

    Der rumänische Spielfilm „Drei Kilometer bis zum Ende der Welt“ von Regisseur Emanuel Pârvu hat heute seine Weltpremiere im offiziellen Wettbewerb des berühmten Filmfestivals von Cannes in Frankreich. Der Film erzählt die Geschichte von Adi, einem 17-jährigen Teenager aus einem Dorf im Donaudelta. Der abendfüllende Dokumentarfilm NASTY, bei dem Cristian Pascariu, Tudor D. Popescu und Tudor Giurgiu Regie führten, wird am 23. Mai in der Sektion Special Screenings des offiziellen Programms von Cannes gezeigt. Im Anschluss an die Vorführung findet eine Fragerunde mit den drei Regisseuren statt. Der Film bietet dem Publikum einen spannenden Einblick in das Leben des legendären rumänischen Sportlers Ilie Nastase, der in den 1970er Jahren die Welt des Herrentennis dominierte. Neben seinem reinen Talent war er für seinen elektrisierenden Spielstil bekannt und seine exzentrische Persönlichkeit und sein vulkanisches, oft kontroverses Temperament machten ihn berühmt. Als Showman par excellence, so sagen Insider, revolutionierte Nastase den weißen Sport mit dem Aplomb eines echten Rockstars.

     

    Der Himmel ist vorübergehend bewölkt, und in der westlichen Hälfte Rumäniens und im Rest des Landes kommt es zeitweise zu Schauern, die von einzelnen Gewittern begleitet werden. Zeitweise kommt es zu sintflutartigen Regenfällen mit vereinzelten Wassermengen von mehr als 15-20 Litern pro Quadratmeter und Hagel. Der Wind wird im Laufe des Tages in den meisten Gebieten stärker werden, mit Geschwindigkeiten von 45-55 km/h, im Südwesten und im Hochgebirge mit Böen von 70-90 km/h. Die Höchsttemperaturen werden zwischen 15 und 24 Grad Celsius liegen. In Bukarest waren es am Mittag 16 Grad.