Tag: Carmen Musat

  • Runder Geburtstag im Museum der rumänischen Literatur begangen

    Runder Geburtstag im Museum der rumänischen Literatur begangen

    Gabriela Adameșteanu ist eine der bekanntesten und preisgekrönten Schriftstellerinnen und Journalistinnen Rumäniens. Bekannt wurde sie mit ihrem Roman Der verlorene Morgen, der seit 1984 in sieben Auflagen auf Rumänisch erschien, mit dem Preis des rumänischen Schriftstellerverbandes ausgezeichnet, in viele Sprachen übersetzt und von der Regisseurin Cătălina Buzoianu in eine denkwürdige Aufführung am Bulandra-Theater in Bukarest (1986) umgesetzt wurde. Gabriela Adameșteanus neuester Roman Fontana di Trevi (2018, erschienen bei Polirom) bildet den Abschluss einer Trilogie, die 1975 mit Die gleiche Straße des Alltags begann und mit Provizorat (2010) fortgesetzt wurde.



    Auch ihre Kurzgeschichten Schenk dir einen Ferientag (1979) und Sommer-Frühling (1989), der Roman Die Begegnung (2003), Publizistik-Bände und Die Romantischen Jahre (Memoiren, 2014) stammen aus ihrer Feder. Der Verlag Polirom widmete ihr eine Autorenreihe.


    Gabriela Adameșteanu war ferner vierzehn Jahre lang (1991-2005) Chefredakteurin der politischen und sozialen Wochenzeitung 22, die von der Gruppe für sozialen Dialog herausgegeben wird, sowie die von ihr initiierten Beilage Bucureștiul Cultural, die sie bis 2013 koordinierte. Carmen Mușat, Literaturkritikerin und Universitätsprofessorin, Chefredakteurin der Zeitschrift Observator cultural, sprach bei der vom Nationalen Museum für Rumänische Literatur organisierten Veranstaltung über Gabriela Adameșteanus journalistische Tätigkeit.



    Gabriela Adameșteanu ist eine der Persönlichkeiten, die für die unabhängige Presse nach 1989 den Ton angeben. Durch ihre Arbeit bei Revista 22 und GDS- Grupul pentru Dialog Social hat Gabriela Adameșteanu gezeigt, dass es möglich ist, authentischen Journalismus zu machen, Journalismus, der ernste Probleme der Gesellschaft nicht unter den Teppich kehrt, sondern sie auf den Tisch legt und eine Debatte darüber fordert. Meiner Meinung nach ist Gabriela Adameșteanus Rolle als Journalistin wesentlich für ihre Prosa, denn ich sehe keinen Bruch zwischen der Journalistin Gabriela Adameșteanu und der Prosaautorin Gabriela Adameșteanu. Im Gegenteil, ich glaube, dass es eine Kontinuität gibt, und ich bin sicher, dass Gabriela Adameșteanus Prosa von ihrer Arbeit als Journalistin profitiert hat, so wie Gabrielas Journalismus von ihrem Profil als Prosaautorin beeinflusst wurde.



    Diese außergewöhnliche Neugier auf die soziale Dimension, den Alltag, das menschliche Schicksal in der Konfrontation mit Geschichte, Zeit, Politik und Gesellschaft, Themen der Prosa von Gabriela Adameșteanu, ob Kurzprosa oder Romane, sind auch die Themen ihres Journalismus. Und ich denke, dieses Zusammentreffen von Journalismus und Prosa lässt sich am besten in den Romantischen Jahren beobachten. Ein Band, der sich neben dem autobiografischen Material aus ihrer Arbeit als Zeitschriftenredakteurin, Meinungsbildnerin und an den Problemen der Stadt interessierte Person speist. Gleichzeitig ist es aber auch ein Band, in dem alles zu finden ist, was für die narrative Struktur der Prosa spezifisch ist, alles, was sich in den Erzählverfahren und -techniken der Prosa von Gabriela Adameșteanu zeigt.



    Auf den Kontext angesprochen, in dem sie die Leitung der Zeitschrift 22 übernahm, erinnerte sich die Journalistin Adameșteanu an eine Projektausschreibung aus dem Jahr 1991.



    Die Zeitschrift verdankt ihre Entstehung vor allem Stelian Tănase (Historiker und Schriftsteller, erster Vorsitzender der Gruppe für sozialen Dialog, Gründer und Chefredakteur der Zeitschrift 22). Ich habe mich für Kontinuität eingesetzt, aber ich habe auch viel hinzugefügt. Aber die unabhängige politische Linie, das Programm der europäischen Integration und die pro-atlantische Ausrichtung waren von Anfang an im Magazin 22 vorhanden, als das Außenministerium und die Führung des Landes sie noch nicht im Sinn hatten. Im Sommer 1991 ging es der Zeitschrift schlecht, sie hatte eine sehr hohe Auflage, die sich nicht gut verkaufte, so dass die GDS beschloss, eine Projektausschreibung zu veranstalten. Die Journalistin und Aktivistin Alina Mungiu-Pippidi nahm an dem Wettbewerb teil und hatte einen Plan für eine andere Art von Zeitschrift als die von Stelian Tănase geerbte. Da fiel mir ein, auch ein Projekt einzureichen, und man sagte mir später, ich würde Chefredakteurin werden. Es war im September 1991, als ich die Redaktionsleitung übernahm.



    Gabriela Adameșteanu war Vizepräsidentin (2000-2004) und Präsidentin des rumänischen PEN-Zentrums (2004-2006), Mitglied der Jury für den Preis der Lateinischen Union (2007-2010) und Ehrenpräsidentin der ersten Jury des rumänischen Goncourt-Preises (2012). Sie ist Trägerin des Ordens Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres (2013), der vom französischen Kulturministerium verliehen wird. Ihre Bücher, die immer wieder neu aufgelegt werden, werden von namhaften Verlagen in 16 Sprachen übersetzt und finden bei der nationalen und internationalen Literaturkritik großen Anklang.

  • Observator Lyceum: Kulturzeitschrift fördert Lesekompetenz und kreatives Denken unter Schülern

    Observator Lyceum: Kulturzeitschrift fördert Lesekompetenz und kreatives Denken unter Schülern

    Observator Lyceum“ ist ein 2016 von der Kulturzeitschrift Observator Cultural“ gestartetes Projekt. Das Projekt wird mit Unterstützung des Nationalen Literaturmuseums Rumäniens nach dem Vorbild des berühmten französischen Preises Goncourt des Lycéens“ organisiert. Ziel des Projektes ist es, eine Plattform zu schaffen, die die Kommunikation zwischen den zeitgenössischen Schriftstellern und den jungen Lesern erleichtern soll, den letzteren die Liebe zur Literatur näher zu bringen und die Lesemotivation beim jüngeren Publikum zu fördern.



    Der Preis wurde im Rahmen der Gala der Kulturzeitschrift Observator Cultural“ verliehen, und am Projekt beteiligten sich neun Bukarester Gymnasien. Die Schüler lesen die Bücher und zeichnen den besten Roman aus: Gewinner des Jahres 2016 war der Autor Octavian Soviany mit dem Roman Moartea lui Siegfried“ (Siefrieds Tod“), der im Verlag Cartea Românească erschien. 2017 wurde Vlad Zografi für den Roman Efectele secundare ale vieții“ (Nebenwirkungen des Lebens“) ausgezeichnet. Der Roman erschien im Verlag Humanitas. Gewinner des Jahres 2018 war der Roman Vara în care mama a avut ochii verzi“ (Der Sommer, in dem Mutter grüne Augen hatte“) von Tatiana Țîbuleac, erschienen im Verlag Cartier.



    Die Initiatorin des Projektes Carmen Muşat ist der Ansicht, dass das Programm eine gegenseitige Chance für Schüler und Schriftsteller sei. Dank diesem Projekt können die Schüler die zeitgenössische Literatur entdecken und ihren kritischen Geist fördern, den der aktuelle Lehrplan nicht stimuliere:



    Die Debatten sind jedes Jahr ausgezeichnet. Wenn die Schüler frei über einen bestimmten Text sprechen, erweisen sie eine unglaubliche Kreativität. Wenn wir alle darüber sprechen, stelle ich fest, dass die Meinungen sich nicht wiederholen, jeder vertritt seine Ansicht und bringt gute Argumente dafür ein. Ich freue mich, wenn ich feststelle, dass sie sich frei aussprechen und denken können. Das ist eigentlich der Zweck der Bildung — die Fähigkeit der Kinder zu fördern, ihre Gedanken frei auszusprechen und ihr kreatives Denken zu stimulieren. Es handelt sich nicht nur um Literatur, sondern auch um das Verhalten als Bürger. Die Kinder von heute werden zu verantwortungsvollen Bürgern, wenn man ihnen vertraut und ihre Meinung berücksichtigt. Leider zwingt die rumänische Schule die Kinder von heute, die Meinungen der Literaturkritiker als solche zu übernehmen. Wie sollen die Kindern unter diesen Bedingungen ein kritisches Denken entwickeln?“




    Dorica Boltaşu Nicolae ist Lehrerin am Bukarester Gymnasium Iulia Haşdeu“. Sie ist der Ansicht, dass Observator Lyceum keine au‎ßercurriculare Aktivität sei. Sie hat Workshops und Debatten mit den Schülern organisiert und setzt verschiede Projekte um, die ihr Interesse für Literatur stimulieren:



    Bei den Jury-Gesprächen unter Schülern stellten wir Lehrerinnen überraschenderweise fest, dass sie ganz gut debattieren können, sie haben den Mut, sich gegenseitig zu widerzusprechen, was bei einem üblichen Rumänisch-Unterricht ganz selten vorkommt. Sie denken frei und haben Stellungnahmen zu den Werten und Aspekten des Lebens, die in den besagten Büchern zu finden sind. Wir freuen uns jedes Mal darauf, an diesen Debatten teilzunehmen. »Observator Lyceum« ist eine gro‎ße Chance für die Gymnasiasten.“




    Lorena Mihăilescu und Ana Maria Ion sind zwei Schülerinnen, die beim Projekt Observator Lyceum“ seit der ersten Auflage Jurymitglieder waren. Dank Observator Lyceum“ hätten sie verstanden, dass jedes Argument und jede Meinung wertvoll ist sowie dass die zeitgenössische Literatur dem Leser ein reales Bild der Welt vermitteln kann. Lorena Mihăilescu:



    Ich hoffe, ich irre mich nicht, wenn ich sage, dass bei der ersten Auflage im Jahr 2016 alle irgendwie schüchtern und zurückhaltend waren, aber letztendlich brachten wir den Mut auf, unsere Meinung offen zu sagen. Im zweiten Jahr waren die Debatten lebendig und spannend und jeder hat seine eigene Meinung mit guten Argumenten bekräftigt. An der dritten Auflage, die für mich die beste war, haben sich drei‎ßig Schüler beteiligt, einige Gymnasien hatten sogar je vier Vertreter, also gab es viele Meinungen. Hauptsache ist: In diesen Jahren habe ich viel gelernt, wie man einen Text liest, wie man seine Meinung offen äu‎ßern kann.“




    Ana Maria Ion sagte ihrerseits:



    Die letzte Auflage ist für mich auch die beste, denn die Bücher über die wir diskutiert haben, liegen mir nah am Herzen. Das Projekt ist zudem deutlich gewachsen, 2018 haben sich viel mehr Schüler beteiligt und die Debatte war sehr lebendig. Als erstes würde ich sagen, dass wir dank diesem Projekt uns dessen bewusst wurden, dass es Unterschiede zwischen unseren Denkweisen gibt.“

  • Actualitatea lui Mihai Eminescu

    Actualitatea lui Mihai Eminescu


    În fiecare an, pe 15 ianuarie, sărbătorim Ziua Culturii Naţionale, amintindu-ne că la această dată se năştea Mihai Eminescu, poetul naţional. Dincolo de evenimentele omagiale şi de manifestările festiviste, încercăm să aflăm cât de dispuşi sunt românii să-l mai citească şi să-l descopere pe Mihai Eminescu, în condiţiile în care manualele şcolare îl prezintă în continuare limitându-l la câteva stereotipuri, iar critica operei eminesciene n-a evoluat semnificativ în ultima jumătate de secol.



    Criticul Luminiţa Corneanu, consideră – din experienţa ei de profesoară de literatură la liceu şi facultate – că este esenţial să înţelegem contextul în care a trăit Mihai Eminescu dacă vrem să-i înţelegem opera. “Calea biografică – om pasional şi pasionat, un gazetar redutabil, virulent şi cu numeroase excese, un om care a trăit o mare poveste de iubire cu o femeie pe nume Veronica Micle spune ea, este cea mai eficientă metodă de apropiere a publicului tânăr de o literatură scrisă în urmă cu un secol şi jumătate” scrie Luminiţa Corneanu.: “Oricât de mult ai admira poezia lui Mihai Eminescu -iar eu am mare admiraţie faţă de ea – trebuie să recunoaştem că vorbim despre o poezie scrisă cu instrumentele poetice de secol al XIX-lea, care reflectă, evident, o sensibilitate specifică a acelei epoci. Mijloacele de expresie poetică sunt datate, conţinutul este specific epocii respective. Dacă ne oprim, de exemplu, asupra poeziei “Lacul”, pe care elevii o învaţă în clasa a VIII-a, asistăm la încercarea de apropiere dintre doi tineri pe un lac, în mijlocul unei păduri. Imaginaţi-vă cum se raportează la asta tinerii care se cunosc pe FB şi care se întâlnesc într-un club. Prin urmare, poezia lui Mihai Eminescu nu este foarte accesibilă copiilor, pentru că de multe ori nu prea înţeleg despre ce este vorba.”



    Înainte şi după Eminescu. Aşa se poate rezuma impactul pe care Mihai Eminescu l-a avut asupra literaturii române. Luminiţa Corneanu, critic literar. : “Deschiderea către idei, deschiderea către filozofie, integrarea romantismului, sincronizarea poeziei româneşti cu poezia occidentală, cu literatura europeană, toate acestea i se datorează lui Mihai Eminescu. În plus, Eminescu ne-a oferit o limbă literară, o limbă poetică în toată puterea cuvântului, momentul Eminescu este hotărâtor pentru literatura română. Cum am spus, îmi menţin ideea că dacă îi studiezi viaţa ajungi mai uşor să îi înţelegi poezia, însă cred că există poeme care pot fi apreciate de tineri şi de publicul de astăzi şi în absenţa datelor biografice. Este vorba de acele poezii care conturează partea plutonică a operei sale, cum a numit-o criticul Ion Negoiţescu în eseul său apărut în 1968, referindu-se la poezia publicată postum, la partea dark a liricii eminesciene.”



    Înainte de a fi poetul naţional, Mihai Eminescu este un foarte important poet, consideră Carmen Muşat, redactor-şef al revistei Observator Cultural. Astfel că înainte de a-l omagia, se impune a-l reciti pe Mihai Eminescu: “Cred că fără Mihai Eminescu literatura română n-ar fi arătat cum arată astăzi şi procesul de evoluţie, de transformare a literaturii şi limbii române ar fi fost întârziat. Mihai Eminescu are acest merit de a fi construit o limbă literară şi o operă cu foarte multe nuanţe şi deschideri. Dacă îl recitim cu atenţie, ne dăm seama că Eminescu nu este doar un poet romantic. Într-adevăr, proza lui Eminescu este tipic romantică, dar poezia lui depăşeşte romantismul şi ne anunţă multe din posibilităţile şi direcţiile literaturii române de mai târziu. Eminescu are poezii în care dincolo de melos, ritm, rimă, dincolo de imaginarul şi retorica tipic romantice, există modernismul de sfârşit de secol XIX, început de secol XX.”



    Din cauza ideologizării şi mitizării excesive, scriitoarea Simona Popescu n-a simţit nevoia să aprofundeze în şcoală poezia lui Mihai Eminescu. Adevărata întâlnire cu opera poetului s-a întâmplat mai târziu şi pe cont propriu.: “Pe Eminescu al meu, Eminescu cel uman, Eminescu cel minunat l-am redescoperit în facutate când l-am citit şi recitit integral, am citit inclusiv toate variantele poemelor sale din ediţia critică pe care i-o datorăm istoricului literar Dumitru Murăraşu. Eram în studenţie când am descoperit o interpretare, o abordare numai a mea a poeziei lui Eminescu, am descoperit un Eminescu ludic, ironic, parodic şi chiar autoparodic. Mă duceam pe atunci la Colocviile Mihai Eminescu de la Iaşi şi îmi amintesc că am şocat audienţa când am venit cu o lucrare despre un poem de care nu auzisem la şcoală. Chiar şi în ziua de azi este puţin frecventat, fiind considerat un poem problematic. Este vorba de Antropomorfism, un fel de parodie la Luceafărul, scrisă înainte de Luceafărul. Un poem tot despre o poveste de dragoste, numai că nu între o muritoare şi un Luceafăr, ci între un cocoş şi o găină. Este un poem în care Eminescu îşi autoparodiază temele, ideile din poeziile profunde, grave. Este un spectacol extraordinar pe care şi-l poate permite doar un mare poet, mai ales că vorbim despre o autoparodie semnată Minunescu. Eu m-am bucurat foarte tare când am dat peste acest Minunescu , care m-a făcut să-l iubesc şi mai mult pe Eminescu.”


  • The Observator Cultural Awards

    The Observator Cultural Awards

    A total of 34 contemporary writers were nominated in the awards’ 6 categories: memoirs; essays and publishing; literary criticism, literary history and literary theory; debut; poetry; and fiction. Radu Andriescu won the best poetry book award, while the best fiction award was shared by writers Radu Cosasu and Radu Pavel Gheo. Human rights activist Gabriel Andreescu used to write a year ago that the “emergence of Observator Cultural in 2000 marked a new stage in the development of ideological footprints in the intellectual community in Romania.” Here is Carmen Musat, the magazine’s editor-in-chief.



    Carmen Musat: “These awards are a means of creating an overview of Romanian culture, of Romanian literature today. With new names being added each year to the list of nominated authors and award winners, we are also trying to define the cultural profile of our magazine. It’s a quest for identity in two senses. Our selection and awards outline the cultural profile of our magazine, but also that of the Romanian culture at this point in time.”



    16 high school children from six high schools in Bucharest were chosen to hand out the Lyceum Award to fiction writer Vlad Zografi. Carmen Musat tells us more:



    Carmen Musat: “We meet these young people and listen to their choices, their arguments. I was impressed by them and I’m not the only one. Just like last year, everybody who attended the awards ceremony was impressed by how they justified their selection, in such a fresh way and using such well-articulated arguments. I think these young people should be encouraged and promoted and given the opportunity to meet Romanian writers and discover their work. Writer Ana Blandiana was telling us this year how surprised she was at the reaction of a child she met when she gave a talk in a school. Although the teacher had told the children they were going to meet Ana Blandiana, the child in question said that was not possible. When he was asked why, he said because he knew all poets were dead. This anecdote tells us very much about how Romanian literature is taught in school. Children have the impression that literature is something that belongs in a museum, not something that is alive and with which they can interact. Our magazine and these awards are trying to demonstrate that literature is alive. We will soon also launch a series of public readings during which high school children will be able to meet Romanian writers, among other cultural figures. Our aim is to challenge and facilitate cultural interaction.”



    As part of this year’s awards gala, Observator Cultural awarded prizes for translations not just into Romanian, but of Romanian works as well. The recipients include Veronica D. Niculescu and Joanna Kornas-Warwas of Poland. Here is writer and translator Veronica D. Niculescu.



    Veronica D Niculescu: “I realized that in 2007 I started translating my first book by Nabokov without a contract, without cares and obligations, just for passion. The book was brought out in 2008 by a fortuitous turn of events. Polirom Publishers acquired the copyright for Vladimir Nabokov’s works, and it so happened that my translation was accepted for this series. I remember quite well the fragments from the book that determined me to take up translations, they still serve as a personal motto, wherever I am down. I remember how I felt back then and I think it is the ideal mindset to have when translating. The character in that book talks about the “unattainable beauty”, which transpires in dusk light beaming over rooftops, the scent of a flower that no matter how hard you try to breathe in, it can never be yours. And this, I believe, is what we do when we write and read, we’re trying to attain the unattainable”.



  • Literaturpreise der Zeitschrift „Observator Cultural“: Literatur quicklebendig vermitteln

    Literaturpreise der Zeitschrift „Observator Cultural“: Literatur quicklebendig vermitteln

    Anfang April hat im Bukarester Theater Odeon die 11. jährliche Preisverleihung der Kulturzeitschrift Observator Cultural“ stattgefunden. Insgesamt wurden 34 rumänische Gegenwartsautoren in sechs Kategorien nominiert: Memorialistik, Essayistik/Publizistik, Literaturkritik/Literaturtheorie, Debut, Poesie, Prosa. Zehn bedeutende rumänische Autoren, darunter Ana Blandiana, Radu Cosaşu, Vlad Zografi, wurden mit Preisen ausgezeichnet.



    Der beste Poesie-Band des Jahres 2016 wurde Cînd nu mai e aer“ (Wenn keine Luft mehr da ist“) von Radu Andriescu, erschienen im Verlagshaus Max Blecher“. Der Prosapreis ging ex-aequo an die Schriftsteller Radu Cosaşu für Viaţa ficţiunii după o revoluţie“ (Das Leben der Fiktion nach einer Revolution“) und Radu Pavel Gheo für Disco Titanic“, beide erschienen beim Verlag Polirom. Vor einem Jahr schrieb der Dissident und Menschenrechtsaktivist Gabriel Andreescu: Die Gründung der Kulturzeitschrift »Observator Cultural« im Jahr 2000 markierte eine neue Etappe in der Evolution der ideologischen Modelle der rumänischen Intellektuellengemeinde. Im Laufe der Jahre hat die Zeitschrift »Observator Cultural« ihren Status als Gestalter der Kulturideologie bestätigt.“ Mehr über das Selbstverständnis der Zeitschrift von Carmen Muşat, Chefredakteurin der Kulturzeitschrift Observator Cultural“:



    Mit diesen Preisen versuchen wir in der Tat, ein Image der lebendigen rumänischen Kultur, der rumänischen Literatur in diesem Moment festzuhalten. Da bei jeder Auflage neue Namen auf die Liste der Nominierten eingetragen werden, versuchen wir auch, uns selbst und das kulturelle Profil der Zeitschrift »Observator Cultural« neu zu definieren. Es handelt sich um ein doppeltes identitätsgestaltendes Unternehmen. Einerseits für unsere Zeitschrift, weil die Auswahlmöglichkeiten und die Preise das Identitätsprofil unserer Zeitschrift konturieren, andererseits weil dadurch in diesem kulturell viel versprechenden Moment ein Identitätsprofil der rumänischen Kultur entsteht.“




    16 Gymnasiasten von 6 Nationalkollegien in Bukarest waren auf der Bühne des Theaters Odeon anwesend, um den Preis Observator Lyceum“ an den Schriftsteller Vlad Zografi zu überreichen. Ausgezeichnet wurde Vlad Zografi für sein Buch Efectele secundare ale vieţii“ (Nebenerscheinungen des Lebens“), erschienen beim Verlag Humanitas. Carmen Muşat dazu:



    Wir kommen mit jungen Leuten zusammen, wie hören ihnen zu, um ihre Optionen und ihre Argumente zu erfahren. Mich haben diese Gymnasiasten beeindruckt, und ich war nicht die einzige. Sowohl dieses Jahr als auch in den vergangenen Jahren wurden die Galateilnehmer vom Diskurs der Gymnasiasten, von ihren frischen und gut begründeten Argumentationen tief beeindruckt. Ich glaube, dass wir diese junge Menschen ermuntern und unterstützen müssen; sie sollten die Chance bekommen, mit rumänischen Schriftstellern zusammenzukommen, die rumänische Literatur zu entdecken. Bei der diesjährigen Preisverleihung erzählte die Dichterin Ana Blandiana über ihre Riesenüberraschung bei der Reaktion eines Kindes, das sie bei einem Gespräch mit Schülern in einer Grundschule traf. Die Lehrerin hatte angekündigt, dass die Dichterin Ana Blandiana in ihrer Schule zu Gast sei, aber eines der Kinder widersprach ihr, es sagte, das sei nicht möglich. Nach einem kurzen Verblüffungsmoment wollten alle wissen, warum das Treffen unmöglich sei. Und der Schüler sagte, er wisse schon, dass alle Dichter tot seien, folglich könne die Dame, die vor ihnen sitze, keineswegs die Dichterin Ana Blandiana sein. Diese Reaktion eines Schulkindes zeigt, wie die rumänische Literatur in der Schule unterrichtet wird. In den Lehrbüchern werden alle Schriftsteller und Dichter wie Museumsexponate präsentiert, und deshalb bekommen die Schüler den Eindruck, dass die Literatur tot sei und ins Museum gehöre, man könne keinen direkten Kontakt, keine Interaktion mit der Literatur haben. Mit der Zeitschrift »Observator Cultural« und mit unserer Preisverleihung versuchen wir zu beweisen, dass die Literatur quicklebendig ist. Demnächst werden wir auch ein Projekt mit öffentlichen Lesungen starten, wobei Schüler von mehreren Gymnasien mit rumänischen Schriftstellern, Dichtern und anderen Künstlern zusammenkommen und direkt diskutieren können. Wir wollen unser Publikum herausfordern, wir wollen eine rege kulturelle Interaktion starten.“




    Bei der diesjährigen Preisgala hat die Kulturzeitschrift Observator Cultural“ mehrere Preise für Literaturübersetzung verliehen, und zwar nicht nur für literarische Übersetzungen aus einer Fremdsprache ins Rumänische, sondern auch für Übersetzer, die rumänische Werke in eine Fremdsprache übertragen haben. Ausgezeichnet wurden die Übersetzerinnen Veronica D. Niculescu aus Rumänien und Joanna Kornaś-Warwas aus Polen. Dazu die Schriftstellerin und Literaturübersetzerin Veronica D. Niculescu:



    2007 begann ich, das erste Buch von Vladimir Nabokov aus reiner Lust und Liebe zu übersetzen. Ohne Vertrag, ohne Termin, ohne Druck, ohne jede Verpflichtung. Es war ein reines Vergnügen. 2008 wurde die Übersetzung bereits veröffentlicht — es war ein Glücksfall. Es hätte nichts geschehen können, kein Vertragsabschluss, ich hätte einfach mit einem aus Lust und Liebe übersetzten Buch da bleiben können. Glücklicherweise erhielt der Verlag Polirom die Übersetzungsrechte für Vladimir Nabokov und so geschah es auch, dass meine Übertragung veröffentlicht wurde. Ich erinnere mich sehr gut an die Seiten, die mich dazu brachten, mit der Übersetzung anzufangen, sie funktionierten und blieben wie ein Motto, ein sehr nützliches Motto, wenn ich müde bin. Ich lese diese Seiten, ich erinnere mich an jene Augenblicke, als ich mich in einem Idealzustand befand, und ich wünsche mir, diesen Idealzustand jedes Mal zu erleben, wenn ich ein Literaturwerk übersetze. Es geht um einige Seiten aus dem Roman »Der Späher«, eine der Figuren spricht über ‚die Schönheit, die man nicht besitzen kann‘. Das Licht der Abenddämmerung, die sich über die Dächer der Stadt legt, der Duft einer Blume, den wir immer wieder einatmen, aber nicht besitzen können. Und das geschieht auch mit uns, wenn wir schreiben, wenn wir lesen — irgendwie versuchen wir, etwas zu besitzen, was wir nicht besitzen können.“

  • Schriftsteller Gheorghe Crăciun (1950–2007) mit Autorenreihe geehrt

    Schriftsteller Gheorghe Crăciun (1950–2007) mit Autorenreihe geehrt

    Der Verlag Cartea Românească“ hat ein neues Projekt angesto‎ßen, das einem der wichtigsten rumänischen Schriftsteller gewidmet wird. Es handelt sich um die Autorenserie Gheorghe Crăciun. Die ersten zwei Titel der Serie sind Acte originale/Copii legalizate (Variaţiuni pe o temă în contralumină)“, zu deutsch Originalunterlagen/Beglaubigte Kopien (Variationen über ein Thema im Gegenlicht)“, und Mecanica fluidului“, zu deutsch Mechanik der Flüssigkeit“. Die Einbände der beiden Werke werden mit Originalzeichnungen des Autors bebildert, der 2007 verstarb. Die Autorenserie, die ihm gewidmet wird, soll unter der Koordination der Literaturkritikerin Carmen Muşat und der Tochter des Autors, Oana Crăciun, ercheinen. Der Band soll sowohl Prosawerke als auch Essays, Artikel, Literaturkritik und Auszüge aus noch nicht veröffentlichten Schriften, die in seinem Nachlass in Form von Manuskripten zu finden waren.



    Ale ein Schöpfer von Welten, als ein Begeisterter der Ideen hat Gheorghe Crăciun ein einheitliches Werk hinterlassen, in dem jeder Band eine selbstständige Sequenz eines einzigartigen Textes ist, der regelmä‎ßig aufs Neue geschrieben wurde. Jede Lektüre seiner Bücher bietet die Möglichkeit, ein lebendiges Gewissen wieder zu entdecken, ein Gewissen, das im spezifischen Rhythmus seiner Phrasen pulsiert“, schreibt Muşat. Die Literaturkritikerin ist der Ansicht, dass die zwei Bände, die die Autorenserie Originalunterlagen/Beglaubigte Kopien und Mechanik der Flüssigkeit“ eröffnen, alle nachträglichen Tendenzen der Literatur von Gheorghe Crăciun enthalten. Carmen Muşat:



    Gheorghe Crăciun hatte sein Debüt als fertiger Autor, ein Autor der sein literarisches Programm bereits im Werk »Originalunterlagen/Beglaubigte Kopien« ankündigt. Die Entscheidung, beide Werke im Doppelband herauszubringen, war gewisserma‎ßen beabsichtigt, zusammen mit der Tochter des Autors, Oana Crăciun, wollte ich dieses doppelte Debüt dokumentieren und es unter die Leser zu bringen. Es sind hier sein Erstling von 1983 und ein späteres Buch vereint, mit dem der Autor ursprünglich debütieren wollte, es aber jahrelang in einer Schublade zurückhielt und erst 2003 im Verlag Cartier in Chişinău veröffentlichte.“




    Gheorghe Crăciun sagte, dass sein Debütband Originalunterlagen/Beglaubigte Kopien“ ein äu‎ßerst experimentales und daher auch weniger zugängliches Buch sei. Er sah sich selbst dennoch nicht als Mitglied der Avantgarde an. Postmodern im üblichen Sinne des Wortes sei er auch nicht, selbst wenn seine Literatur eine deutliche experimentale Komponente habe. Es gibt in mir die Faszination der Suche nach einer anderen Macht und nach einer Möglichkeit, die Welt in Worte zu fassen. Mein Experimentalismus lässt sich aber nicht auf Sprache reduzieren, wie manchmal über mich gesagt wurde. Er stammt von der Empfindung, vom Bewusstsein, dass unsere natürliche Sprache, die Wörter, die wir zur Verfügung haben, ungenügend im Vergleich zur Vielfalt und zum Reichtum des Realen sind. Es handelt sich um einen Willen, in einer Sprache tiefer zu suchen, die die Gesamtheit und den Reichtum der Welt zu beschreiben versucht“, sagte Gheorghe Crăciun über seine eigene Literatur. Literaturkritikerin Carmen Muşat:



    In unserem literarischen Raum bleibt Gheorghe Crăciun einer der Autoren, deren schriftstellerische Hypostase von einem äu‎ßerst scharfen theoretischen Verstand ergänzt wird. Aus dieser Sicht ist er Teil der Familie der Schriftsteller wie Camil Petrescu, Mircea Eliade, Mihail Sebastian. Diese sind Schriftsteller, die das eigene Werk Schritt für Schritt ersonnen haben. Ich glaube, dass in seinem Debütband »Originalunterlagen/Beglaubigte Kopien« Gheorghe Crăciun diese Sicht ausführlich präsentiert. Einer seiner Versuche war, verschiedene Spracharten in sein Werk zusammenzubringen und Literatur zu machen, indem er Malerei, Musik, Fotografie zusammenruft und sie auf die solide Grundlage, die die Literatur darstellt, setzt. Das gelingt ihm gut und die Literatur, die er schafft, hat die Fotografie und die Musik als Vorbild. Die Art und Weise, in der er seine Phrasen baut, deren Rhythmus, die Art und Weise, in der er Ideen Ausdruck verleiht, in der er eine Erzählung baut, hat ein wenig mit der Technik der Fotografie und der Musik zu tun. Etwas, das mir als äu‎ßerst wichtig erschien.“




    Ein Gedanke, ein Gefühl, eine gewisse Traurigkeit und dennoch auch die Freude, dass diese Welt existiert, in uns pulsiert, nach Aufmerksamkeit verlangt und uns dazu bringt, ihr Ausdruck zu verleihen, egal was wir denken. Ich sehe die Welt mit den Augen des Kindes, ein Kind das noch nicht erfahren hat, was es am Schönsten in der Welt gibt. Mein Auge kann sich daran auch nicht erinnern. In meinem Gedächtnis finden die bekannten Wörter und Farben keinen Platz. Weder die Ästhetik noch irgendein literarischer Text oder ein berühmtes Gemälde können meinen Blick von der Welt lenken. Nichts von dem, das ich in mir trage, kann in meinen Gedanken bleiben. Ich sehe und ich mag, was ich sehe, ich mag das Ausma‎ß und den Zeitpunkt des Betrachtens.“ Das waren ein paar Zeilen aus dem Band Originalunterlagen/Beglaubigte Kopien“, die die Autorenserie Gheorghe Crăciun eröffnet.




    Die Literaturkritikerin Carmen Muşat kommt erneut zu Wort:



    Das Prosawerk von Gheorghe Crăciun und im allgemeinen die Prosa der sogenannten Generation der achtziger Jahre wird gleich beim Debüt als realistische Prosa betrachtet. Eine realistische Prosa, die im völligen Kontrast zu dem literarischen Projekt des sozialistischen Realismus oder des sogenannten politischen Romans steht, der in den Achtzigern in Mode gekommen war. Was die Generation der achtziger Jahre macht, ist das Reale bis ins kleinste Detail zu entdecken. Das kommt einem Versuch gleich, das ideologische Sieb bei seinem Versuch zu verhindern, den Blick auf die reale Welt zu verdunkeln oder zu hindern. Die Menschen bewegen sich natürlich in der Prosa von Gheorghe Crăciun. Es handelt sich um normale Menschen, die der Autor in ihrem Alltag entdeckt: Pendler, Lehrer die irgendwo auf dem Dorf unterrichten und deren geistiger Horizont aus ideologischen Gründen eingeschränkt wird. Dennoch nimmt sich diese Prosa nicht vor, politische Verschwörungen oder Missbräuche zu enthüllen, so wie es in der Literatur über die 1950er Jahre der Fall war. Die Hauptfiguren in der Prosa von Crăciun nehmen die Wirklichkeit sehr getreu wahr und werden in ihrem Alltag mit gewöhnlichen Problemen konfrontiert. Wer sein Prosawerk jetzt liest, braucht keine zusätzliche Erklärungen, man braucht gar nicht zwischen den Zeilen zu lesen. Man muss sich nicht anstrengen, um seine Prosa zu lesen, und man braucht keine Fu‎ßnoten dafür.“




    Einige Werke Gheorghe Crăciuns wurden ebenfalls im Ausland veröffentlicht. Folgende Bände hat er als Autor oder Mitautor unterschrieben: Experiment in Romanian Post-War Literature“ (veröffentlicht 1998), Images & Texts / lmages et textes (erschienen im Jahr 2000) und Composition aux parallèles inégales“ (veröffentlicht 2001 im französischen Verlag Maurice Nadeau“, Paris, in der Übersetzung von Odile Serre). Sein Name ist auch in den Prosasammlungen Desant 83“ (veröffentlicht 1983), The Phantom Church and Others Stories from Romania“ (erschienen im Verlag University of Pittsburgh Press im Jahr 1996) und Romanian Fiction of the 80s and 90s“ (veröffentlicht 1999) zu finden.

  • Integrala Gheorghe Crăciun

    Integrala Gheorghe Crăciun

    Editura Cartea Românească a lansat un nou proiect editorial dedicat unuia dintre cei mai importanţi scriitori români contemporani. Este vorba despre Seria de autor Gheorghe Crăciun, serie care a debutat cu două titluri: Acte originale/ Copii legalizate (variaţiuni pe o temă în contralumină)” şi Mecanica fluidului”. Copertele celor două volume sînt ilustrate cu desenele originale ale autorului, care s-a stins în 2007, iar seria de autor dedicată scriitorului Gheorghe Crăciun apare sub îngrijirea criticului literar Carmen Muşat şi a fiicei autorului, Oana Crăciun. Aceasta va reuni atît lucrări de proză, eseistică, publicistică, teorie şi critică literară deja consacrate, cît şi volume inedite, rămase în manuscris în arhiva sa. “Un creator de lumi şi un împătimit al ideilor, Gheorghe Crăciun a lăsat în urma lui o operă unitară, în care fiecare volum este o secvenţă de sine stătătoare a unui text unic, periodic rescris şi revizitat. Orice lectură a cărţilor sale este un prilej de a regăsi o conştiinţă vie, pulsând în ritmul atât de specific al frazelor sale”, scrie criticul Carmen Muşat, care consideră că cele două volume care deschid seria de autor “Acte originale/Copii legalizate” şi Mecanica fluidului”, conţin toate traseele ulterioare ale literaturii lui Gheorghe Crăciun.



    Carmen Muşat: Gheorghe Crăciun a debutat ca un autor pe deplin format, un autor care îşi anunţa programul de scriitor încă din Acte originale/Copii legalizate. Într-un fel n-a fost o alegere, prin acest dublu debut al seriei de autor am încercat, de comun acord cu Oana Crăciun, fiica autorului, să punem laolaltă, sub ochii cititorilor, cartea care a primit acceptul de a fi publicată în 1983 şi cartea cu care Gheorghe Crăciun ar fi vrut să debuteze, carte care a stat în sertar ani de zile şi a apărut abia în 2003, la Editura Cartier din Chişinău. Într-un fel, acest arc peste timp uneşte cele două ipostaze ale autorului Gheorghe Crăciun, ale portretului de tânăr scriitor.”



    Gheorghe Crăciun spunea că volumul lui de debut, Acte originale/ Copii legalizate”, este cartea cea mai experimentală pe care a scris-o, din acest motiv mai puţin accesibilă ca altele. Totuşi, nu se considera avangardist. Nu se considera nici un postmodern în sensul curent al cuvântului, cu toate că literatura lui are o foarte accentuată componentă experimentală. Există în mine fascinaţia căutării unei alte puteri şi posibilităţi de a pune lumea în termeni. Experimentalismul meu este unul care totuşi, nu se reduce la limbaj, cum uneori s-a spus despre mine. El vine din senzaţia, din conştiinţa că limbajul nostru natural, retoricele pe care literatura ni le pune la dispoziţie sunt insuficiente în raport cu multiplicitatea, bogăţia şi diversitatea realului. Este o voinţă de căutare în limbajul care vrea să surprindă totalitatea şi bogăţia lumii.” Aşa declara Gheorghe Crăciun despre propria sa literatură. Criticul Carmen Muşat: Gheorghe Crăciun este în spaţiul nostru literar unul dintre acei autori a cărui ipostază auctorială este dublată de o conştiinţă teoretică foarte acută. El face parte, din acest punct de vedere, din familia scriitorilor gen Camil Petrescu, Mircea Eliade, Mihail Sebastian, chiar Gh. Călinescu, scriitori care şi-au gândit pas cu pas opera. Cred că în Acte originale/Copii legalizate, Gheorghe Crăciun expune acest punct de vedere în detaliu. Una dintre încercările lui a fost aceea de a aduce laolaltă în pagină diferite tipuri de limbaje şi de a face literatură convocând laolaltă pictura, muzica, fotografia, literatura fiind suportul principal. Reuşeşte să facă asta şi tipul de scriitură pe care îl practică Gheorghe Crăciun are ca model fotografia şi muzica. Modul în care construieşte frazele, ritmul acestora, modul în care se aşază cuvintele în pagină, modul în care construieşte o naraţiune are ceva din tehnica fotografiei şi din tehnica muzicală. Încă ceva ce mi s-a părut foarte important. Această nouă sintaxă narativă pe care o propune Gheorghe Crăciun, vizibilă în Acte originale/Copii legalizate, se menţine şi de-a lungul celorlalte volume de proză pe care le-a publicat, dar, în celelalte volume, treptat, această dimensiune teoretico-experimentală se estompează. Prozatorul iese tot mai mult la iveală cu fiecare volum, fără aceste armături” teoretice la vedere. Ele vor continua să existe şi în celelalte volume de proză, dar nu vor mai fi la fel de evidente ca în primul volum.”



    Un gînd, un sentiment, o anume tristeţe, dar şi o bucurie, anume că indiferent de noi, poate în ciuda noastră, lumea asta există şi ea intră în noi, ne cere s-o simţim, ne pretinde s-o spunem. Lumea, mereu o parte în care ne aflăm, cum e aici pădurea, cînd mă aflu în ea. Pentru că eu o văd cu un ochi de copil, ca un fel de copil ce încă n-a citit tot ce s-a scris vreodată mai frumos şi mai bun despre farmecul ei. El, ochiul meu, nici nu are de unde să-şi poată aminti aşa ceva. El nu e colorat aici de nici un dat de sorginte străină ; în mintea mea nu-i loc pentru cuvinte, pentru culori ştiute. Nici un climat estetic, nici un text literar, nici un tablou celebru numi conturbă privirea. Nu e nimic, în mine să-mi ajungă în minte şi să rămînă în gînd. Văd şi îmi place să văd şi îmi place cît văd şi îmi place cînd văd.” Am citat câteva rânduri din volumul care deschide seria de autor Gheorghe Crăciun, “Acte originale/Copii legalizate”. Criticul Carmen Muşat, iniţiatoarea seriei de autor Gheorghe Crăciun: Proza lui Gheorghe Crăciun şi proza optzeciştilor, în general, este recunoscută, încă de la debutul lor, ca o proză realistă. O proză realistă care a venit în total contrast cu proiectul literar al realismului socialist sau al aşa-zisului roman politic”, în vogă în anii 80. Ceea ce fac optzeciştii este să surprindă realul la firul ierbii, până în cele mai mici amănunte. O încercare de a nu lăsa filtrele ideologice să întunece sau să oprească privirea către lumea reală. Oamenii, în proza lui Gheorghe Crăciun, se mişcă firesc. Sunt oameni obişnuiţi, oameni surprinşi în acţiuni cotidiene: navetişti, profesori, exilaţi undeva la ţară, al căror orizont existenţial se închide din motive ideologice. Şi totuşi, proza aceasta nu este o proză cu teză, nu e o proză care să-şi propune să dezvăluie conspiraţii politice sau abuzuri, aşa cum s-a întâmplat în romanele obsedantului deceniu, de pildă. Personajele din proza lui Crăciun sunt bine înfipte în real pentru că trăiesc într-o lume reală şi se confruntă cu problemele cotidiene ale omului obişnuit. De aceea, citite acum, aceste proze n-au nevoie de note suplimentare, Crăciun nu foloseşte un limbaj esopic, nu vorbeşte printre rânduri. E foarte uşor să înţelegi această proză chiar dacă nu ai note de subsol.”



    O parte din scrierile lui Gheorghe Crăciun au apărut şi la edituri din străinătate. Este autorul volumelor: Experiment in Romanian Post-War Literature (in colaborare, 1998), Images & Texts / lmages et textes (in colaborare, 2000) si Composition aux paralleles inegales (Ed. Maurice Nadeau, Paris, 2001, trad. in lb. franceza de Odile Serre). Este prezent in antologiile de proza: Desant 83 (1983), The Phantom Church and Others Stories from Romania (University of Pittsburgh Press, 1996) Romanian Fiction of the 80s and 90s (1999).


  • Schriftsteller Gheorghe Crăciun mit Autorenreihe geehrt

    Schriftsteller Gheorghe Crăciun mit Autorenreihe geehrt

    Gheorghe Crăciun war Prosaist, Essayist, Publizist, Theoretiker und Literaturkritiker. Er ist einer der bedeutendsten rumänischen Schriftsteller der gegenwärtigen Literatur. Gheorghe Crăciun starb 2007. Seine veröffentlichten Romane Acte originale/Copii legalizate“ (1982) und Compunere cu paralele inegale“ (1988) sind ins Französische übersetzt worden. Frumoasa fără corp“ Mecanica fluidului“ (2003), Pupa russa“ (2004) sind weitere Titel seiner Werke. Er hat Rumänien beim Festival Les Belles Etrangères“ vertreten, wo französische Leser mit rumänischen Schriftstellern zusammenkamen. Gheorghe Crăciun ist 1983 mit dem Debütpreis des Rumänischen Schriftstellerverbandes 1995 und 2003 mit dem Preis des Schriftstellerverbandes der Moldaurepublik sowie 1997 und 2002 mit dem ASPRO-Preis für das beste Kritikbuch des Jahres ausgezeichnet worden.



    Die Autorenserie Gheorghe Crăciun erscheint unter der Leitung der Literaturkritikerin Carmen Muşat und der Tochter von Gheorghe Crăciun, Oana Crăciun. Die Serie bringt sowohl bekannte Prosawerke, Publizistik, Theorie als auch Manuskripte aus dem Archiv des Autors zusammen. Carmen Muşat, Chefredakteurin der Literaturzeitschrift Observator Cultural“, bringt Einzelheiten über Gheorghe Crăciuns Werk:



    Bei Gheorghe Crăciun hat man es mit Literatur vom feinsten zu tun. Wenn man Werke von Gheorghe Crăciun liest, merkt man, dass in den 1980er-90er Jahren und sogar im Jahre 2000 in Rumänien gute Literatur geschrieben wurde, die mit Werken bedeutender ausländischer Schriftsteller verglichen werden kann. Gheorghe Crăciun ist einer der repräsentativsten rumänischen Schriftsteller. Er liebte die Literatur und die Welt, und das kommt in seinem wunderbaren Werk zum Ausdruck. Deshalb sprechen wir von einem originellen Schriftsteller.“




    Der Roman Acte originale/Copii legalizate (variaţiuni la o temă în contralumină)“, der 1982 im Verlag Cartea Românească erschien, kann als eine Ouvertüre seines gesamten Werks gesehen werden. Der Autor polemisiere hier mit einer realistischen Tradition, von der er sich distanziere, sagte Carmen Muşat. Hören wir weiter, wie die Kulturjournalistin Gheorghe Crăciun neu entdeckt hat:



    Für mich war es sowohl eine gro‎ße Freude als auch eine gro‎ße Überraschung. Zusammen mit Oana Crăciun ging ich von der folgenden Idee aus: Wir wollten den Lesern die Titel der Werke von Gheorghe Crăciun anbieten. Wir suchten im Nachlass des Schriftstellers und haben besondere Sachen entdeckt wie die Manuskripte dieser Bücher. Gheorghe Crăciun war ein Perfektionist. Er war nie mit der Form seines Buches ganz zufrieden und schrieb jeden Text mehrfach um, bis er die gewünschte Form erzielte. Das merkt man einfach dank der Manuskriptenserie, die die herausgegebenen Bände begleiten. Wir haben versucht, diese harte Arbeit des Autors anschaulich zu machen, indem wir zu jedem Werk wie etwa »Acte originale/Copii legalizate (variaţiuni la o temă în contralumină)«, und »Mecanica fluidului« eine Notiz hinsichtlich der Manuskripte hinzufügten, wir haben versucht, einen Schlüssel zu diesem faszinierenden Universum zu liefern. Es geht um ein Labor, wo geschaffen wird, wo man das Profil und die Grö‎ße des Schriftstellers sehen kann.“




    Anlässlich der Lancierung der Autorenserie fand auch die Vernissage der Ausstellung 15 originelle Zeichnungen von Gheorghe Crăciun“ statt. Die Ausstellung kann bis Ende Januar besucht werden.

  • Norman Manea zu Gast bei FILIT in Jassy

    Norman Manea zu Gast bei FILIT in Jassy

    Der rumänische Schriftsteller Norman Manea war 2014 einer der Gäste der Internationalen Literatur- und Übersetzungsfestspiele FILIT in Iaşi. Der Schriftsteller, der seit 1986 in den USA lebt, löste im Laufe der Zeit heftige Polemiken im Kulturleben Rumäniens aus. Oftmals hat sich Manea mit der Rolle der Intellektuellen und dem ideologischen Engagement der Schriftsteller beschäftigt.



    Einer der berühmten Gäste des Internationalen Literatur- und Übersetzungsfestivals (FILIT), das im Oktober im nordostrumänischen Iaşi stattfand, war der Schriftsteller Norman Manea. Der rumänische Schriftsteller jüdischer Herkunft, der seit 1986 in den USA lebt, ist Autor der Bücher Der schwarze Briefumschlag“, Über Clowns“, Die Rückkehr des Hooligans“, Oktober. Acht Uhr“, Training fürs Paradies“, Die schwarze Milch“. Norman Manea erlebte früh sowohl die Deportation als auch das Exil. 1941 wurde er mit seiner Familie in ein Konzentrationslager in der Ukraine deportiert. Er überlebte die Gefangenschaft. Ich hatte einen komplizierten Lebensweg. Mein erstes Exil erlebte ich mit 5 Jahren. 1945 sah ich mich selbst als ein 9-jähriger alter Mann an“, sagte Norman Manea, den eine enge Freundschaft mit dem berühmten Schriftsteller Philip Roth und mit dem amerikanischen Dichter Edward Hirsch verbindet.



    Der letztere war Maneas Gast beim FILIT-Abend in Iaşi. Moderatorin des Abends war die Chefredakteurin der Kulturzeitschrift Observator cultural“, Carmen Muşat. Die Moderatorin der Gespräche erinnerte an eine Erklärung von Edward Kanterian mit dem Norman Manea einen Dialog führte, der sich über 11 Jahre erstreckt. Das Gespräch wurde in der Autorenserie veröffentlicht, die der Verlag Polirom dem rumänischen Schriftsteller widmet. Edward Kanterian sagte, dass Norman Manea der rumänische Schriftsteller sei, der drei wesentliche Polemiken in der rumänischen Kultur auslöste. Carmen Muşat erläutert:




    1982 löste Norman Manea in einem Interview mit der Zeitschrift »Familia« sowohl bei den damaligen Behörden als auch in seiner Branche eine heftige Polemik aus, weil er es wagte, über Nationalismus zu sprechen und auch das Thema anzugehen, wie gehorsame Schriftsteller der damaligen Zeit sich damit auseinandersetzten. 1992 wurde ein Essay von Norman Manea in der Zeitschrift »22« veröffentlicht, die damals von der Schriftstellerin Gabriela Adameşteanu geleitet war. In seiner Schrift beschäftigte sich Manea mit dem Engagement Mircea Eliades in der nationalistisch-faschistischen Legionären Bewegung in Rumänien und brach somit ein Tabu der rumänischen Kultur. Anschlie‎ßend prangerte er die Intellektuellen an, die sich ideologisch engagierten. 1997, nachdem das Tagebuch von Mihail Sebastian erschienen war, ging Norman Manea das Thema Unvereinbarkeit an. Manea zitierte den Schriftsteller, der mit der Veröffentlichung seiner Tagebücher internationale Beachtung erfuhr, und laut dem es in der rumänischen Kultur keine Unvereinbarkeiten gibt. Norman Manea war stets von Nuancen fasziniert, er wagte es dennoch auch, Themen messerscharf zu analysieren, die wir meistens verschweigen.“




    Nach den Bemerkungen von Norman Manea fragte Carmen Muşat: Warum verkrampft unser Gedächtnis, wenn es vor dem Spiegel der Wahrheit steht? Norman Manea dazu:



    Ich sehe mich selbst nicht als Polemiker oder Anstifter an. Ich habe meine persönliche Meinung über eine Perspektive geäu‎ßert, aus der man die Literatur in der Geschichte eines Landes sehen kann. Ich habe mich zudem zu den schwierigsten Zeiten der Geschichte Rumäniens geäu‎ßert, aber generell lehne ich es ab, die Rumänen oder die Juden mit kollektiven Merkmalen zu beschreiben. Ich beschäftige mich vielmehr mit dem Einzelnen, ich beschäftige mich damit, was jeder Einzelne tun kann und muss, mit den wesentlichen Unterschieden zwischen den Persönlichkeiten unserer Gleichgesinnten. Was das Gedächtnis angeht, kommen nur selten die Selbstanalyse und die kritische Analyse der eigenen Fehler vor. Ich könnte sogar behaupten, dass dieses Merkmal von einem gewissen Hedonismus stammt. Das rumänische Volk, dem ich auch angehörte, selbst wenn einige davon nicht begeistert sind, ist meiner Meinung nach ein hedonistisches Volk. Man sagt, dass die Rumänen keine Heiligen, sondern Dichter der Welt geben und das bekräftigt meine Erklärung. Hedonismus hei‎ßt, den Alltag und die Freude des Lebens zu genie‎ßen, er bedeutet zugleich, ein grö‎ßeres Interesse Kunst gegenüber anstatt Frömmigkeit zu zeigen. Das benötigt eine gewisse Anpassung. Die Anpassung ans Unmittelbare. Dies könnte zur Missachtung der Vergangenheit führen.“




    Anschlie‎ßend fragte Carmen Muşat den Schriftteller auf der Bühne der Internationalen Literatur- und Übersetzungsfestspiele: Welche ist die Rolle des Intellektuellen in der zeitgenössischen totalitären Normalität, in einer Welt, die stets von Krisen bedroht wird? Norman Manea dazu:



    Ich will niemandem eine Rolle vorschlagen oder ihn in dieselbe hineinzwingen. Es gibt Intellektuelle, die eingesperrt in ihrer Existenz als Denker leben, es gibt hingegen auch Intellektuelle, die sich unters Volk mischen und für ein Ideal kämpfen. Meiner Ansicht nach geht es alleine um eine persönliche Entscheidung. Ich möchte glauben, dass der heutige Intellektuelle eine positive Rolle in der Öffentlichkeit spielt. Seine Rolle, seine Mission, seine Stellungnahme ist aber zu schwach in der modernen, pragmatischen, merkantilen Gesellschaft. Die wahren Intellektuellen, die die Rolle von Pädagogen in der Gesellschaft gespielt haben, bleiben im Schatten und werden meiner Ansicht nach nie in den Vordergrund treten.“




    Das Internationale Literatur- und Übersetzungsfestival FILIT fand unter der Schirmherrschaft der rumänischen EU-Kommissionsvertretung statt und brachte mehr als 300 Schriftsteller, Literaturübersetzer, Verleger, Literaturkritiker, Kulturmanager und –Journalisten nach Iaşi.